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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Handscanner mit einer Hauptscanneinrichtung zur Plausibilisierung scannbarer Daten, wobei die Hauptscanneinrichtung eine Hauptscannachse (A) des Handscanners begründet.
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Kommissionierung ist das Zusammenstellen von bestimmten Teilmengen (Artikeln) aus einer gewöhnlich in Lagern bereitgestellten Gesamtmenge (Sortiment) aufgrund eines Auftrages. Dabei kann es sich um einen Kundenauftrag oder auch um einen Produktionsauftrag handeln. Zur Vermeidung unnötiger Wegezeiten wird in der Regel nicht jeder Auftrag einzeln abgearbeitet sondern es werden, gewöhnlich von einem Lagerverwaltungssystem oder anderweitig EDV-unterstützt, Wege und Volumen optimierte Kommissioniertouren für mehrere Kunden zusammengestellt, welche insb. Lagerplatz, Artikelnummer und Menge umfassen. Der Mitarbeiter, der den Auftrag abarbeitet, wird als Kommissionierer oder Picker bzw. Greifer bezeichnet. Die Tour selbst erfolgt entweder zu Fuß mit einem Kommissionierwagen oder mit einem batteriebetriebenen Kommissionierfahrzeug. In beiden Fällen wird die gelistete Ware in die Sektionen oder Boxen des Kommissionierwagens befüllt, die jeweils bestimmten Kunden zugeordnet sind.
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Für Lager, wo die Plausibilisierung einer Entnahme am Regalplatz nicht gefordert ist, weil beispielsweise am Packplatz eine Endkontrolle vorgesehen ist, bietet sich vorzugsweise das im Deutschen Patent
DE 10 2007 017 817 B3 niedergelegte Kommissionierboard an, welches den Nutzer drucktechnisch erzeugter Kommissionierlisten derart vorteilhaft optisch durch die in Zeilen und Spalten angeordneten Auftragsinhalte der Liste führt, wie dies zuvor nur mit kostenintensiven bildschirm-gestützter und/oder vergleichbar elektronischer Hilfsmittel ausgestatteter Kommissioniersysteme möglich war. Diesbezüglich sei auch auf den in der Beschreibungseinleitung der
WO 2008/125678 A1 niedergelegten Stand der Technik verwiesen.
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Soll oder muss, beispielsweise aus Gewährleistungsgründen oder weil eine Endkontrolle am Packplatz nicht mehr erfolgt, hingegen in einem Lager eine Entnahme am Regalplatz plausibilisiert werden, bietet sich der Einsatz spezieller autarker Handscanner an. Sie werden zum Regalplatz mitgenommen, um insbesondere den Barcode und/oder die Artikelnummer der entnommenen Waren zu scannen, also sicherzustellen, dass stets das richtige entnommen wird. Können Bar-Code und/oder die Artikelnummer einer Ware gelesen werden und ist diese in ausreichender Menge vorhanden, ist alles in Ordnung.
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Scanneinrichtungen bekannter Handscanner sind insbesondere als Linien- oder Flächen-Scanner ausgeführt.
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Bei den weit verbreiteten Laser-Scanner werden ein oder mehrere Laserstrahlen auf den Barcode gerichtet und über einen Schwingspiegel, ein Spiegelrad oder andere optischen Systeme linienförmig in hoher Geschwindigkeit über den Barcode geführt. Das vom Barcode durch die hellen und dunklen Striche stärker oder schwächer reflektierte Licht wird dann von einer Optik erfasst und mittels Photodiode in elektrische Signale umgewandelt und ausgewertet. Bei einfacheren Laserscanner überstreicht der Lichtpunkt den Barcode immer im gleichen Winkel. Zur vollständigen Erfassung des Barcodes müssen dessen Striche daher im ca. 90° Winkel zur Leserichtung stehen oder vom Bediener entsprechend ausgerichtet werden. Für den Betrachter entsteht eine einzeilige Scanlinie. Weiterentwickelte Laser-Scanner arbeiten dagegen mit einem linearen Raster. Das lineare Raster wird durch leichtes Versetzen des von links nach rechts schwingenden Lichtpunktes in vertikaler Richtung erreicht. Dies geschieht vom System automatisch und in hoher Geschwindigkeit. Für den Betrachter entsteht ein Feld aus mehreren parallelen Linien. Diese Technik erhöht sowohl die Größe des Scanbereiches (genaues Zielen wird weniger wichtig) als auch die Toleranz gegen kleinere Schäden im Barcode (da diese durch die Variation des Ausschnittes weniger ins Gewicht fallen oder rekonstruiert werden können).
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Beim sog. CCD-(Charge-coupled Device)-Scanner wird ein sehr flacher Linienbzw. Zeilenausschnitt des Barcode in seiner gesamten Breite auf einmal erfasst. Hierzu wird der Code durch Leuchtdioden beleuchtet. Der Barcode reflektiert je nach Helligkeit oder Dunkelheit auf eine CCD-oder Fotodiodenzeile. Ein Dekoder entziffert hieraus die Striche und Lücken des Barcodes und somit die darin enthaltene Information. Der Abstand vom Barcode darf je nach LED-Stärke, Optik (Schärfentiefe), Größe des Barcodes und dem Umgebungslicht wenige Zentimeter bis zu ca. einem halben Meter betragen.
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Die neuste Generation von Barcodelesegeräten sind Flächen-Scanner und werden als „Imager“ oder Kamera-Scanner bezeichnet. Sie erfassen den Barcode mit Hilfe einer kleinen Kamera. Danach wird das aufgenommene Bild durch digitale Bildverarbeitung aufbereitet und der Barcode digital erfasst. 2D-Bild-Scanner und CCD-Scanner verwenden zur Erfassung und Dekodierung des Bildes eine vergleichbare Technik, wobei in einem 2D-Bild-Scanner nicht nur eine, sondern mehrere (viele) Zeilen des präsentierten Bildes gleichzeitig erfasst werden. Somit ist es möglich, die Information auf einer zweidimensionalen Fläche anzuordnen und in einem Schritt zu erfassen. Da 2D-Barcodes relativ viele Informationen auf kleiner Fläche darstellen, können auf diese Weise kleine Dateien übertragen werden (z.b. Soundschnipsel, Werbebotschaften oder erweiterte Produktinformationen). Aus Kostengründen werden in Kamera-Scannern oft monochrome Fotosensoren (CMOS, CCD o. Ä.) eingesetzt, mit denen sich nur Schwarzweiß-Aufnahmen erstellen lassen. Es sind aber auch Systeme mit Farbkamera verfügbar.
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Ein Scannvorgang mittels bekannten Handscannern, gleich ob als Linien- oder Flächen-Scanner ausgebildet, erfolgt dabei „klassischerweise“ dergestalt, dass die Scanneinrichtung auf den an dem zu kommissionierenden Produkt oder Lagerplatz angebrachten Barcode bzw. Artikelnummer ausgerichtet wird (im Folgenden kurz mit „Scanner zu Barcode“ umschrieben). Ist die Scanneinrichtung des Handscanners auf den zu scannenden Barcode und/oder Artikelnummer ausgerichtet, wird der Scannvorgang – insbesondere bei Laser-Scannern – durch das Drücken einer Scanntaste aktiviert. Vergleichbares gilt auch für Handscanner mit als Imager-Scanner ausgebildeten Scanneinrichtungen, wobei im Markt auch Modelle bekannt sind, welche alternativ oder kumulativ zu einer Scanntaste zum Auslösen eines Scannvorgangs mit einem sog. Auto-Modus-System ausgestattet sind.
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Alle bekannten Handscanner weisen den Nachteil auf, dass deren Hauptscannachse stets mehr oder minder mit dem zu scannenden Barcode und/oder der Artikelnummer eines zur Scannung anstehenden Produktes in Deckung zu bringen sind, was kaum Flexibilität in der Handhabung bekannter Handscanner belässt. Insbesondere aber sind für einen jeden Scanneinsatz bekannte Handscanner zwingend aus einer Ablageposition wie beispielsweise einer Halterung, welche die Ablage des Handscanner während einer Kommissioniertour gestattet, aufzunehmen und für den erforderlichen Scan in die Hand zu nehmen, um den Scan durch Heranführen des Handscanners an den Barcode etc. durchzuführen. Unerheblich dabei ist, ob die Ablageposition durch eine Halterung als Gürtel oder Schulter-Halfter ausgebildet oder durch eine Fläche auf oder durch eine Halterung an einem Kommissionierwagen etc. gebildet ist.
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Insbesondere beim Scannen der Barcodes von Kleinteilen, welche zum Zwecke der Kommissionierung leicht in die Hand genommen werden können, wird das wechselhafte Aufnehmen und Ablegen eines Handscanners als störend, zumindest aber als produktivitätssenkend empfunden. Es wird die „dritte Hand“ vermisst.
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Dies sucht die vorliegende Erfindung zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Handscanner bereitzustellen, welcher insbesondere die Flexibilität der Handhabungsmöglichkeiten und folglich die Produktivität des Kommissionierens erhöht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Handscanner mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der erfindungsgemäße Handscanner baut auf gattungsgemäßen Handscannern dadurch auf, dass wenigstens eine erste Nebenscanneinrichtung zur Plausibilisierung scannbarer Daten vorgesehen ist, dessen Nebenscannachse (B) zur Hauptscannachse (A) der Hauptscanneinrichtung um einen Winkel β versetzt ausgerichtet ist.
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Das Vorsehen wenigstens einer ersten Nebenscanneinrichtung, dessen Nebenscannachse (B) zur Hauptscannachse (A) unter einem Winkel β angeordnet ist, hat mehr Flexibilität in den Handhabungsmöglichkeiten eines Handscanners und folglich beim Scannen zum Vorteil, da der Kommissionierer nicht mehr nur auf eine Handhabungsrichtung (Scannachse) festgelegt ist.
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Alternativ oder kumulativ zu einer ersten Nebenscanneinrichtung kann sich in einer Ausgestaltung der Handscanner durch eine zweite und/oder dritte Nebenscanneinrichtung zur Plausibilisierung scannbarer Daten auszeichnen, wobei die zweite und/oder dritte Nebenscanneinrichtung jeweils eine Nebenscannachse (C und D) begründen, welche zur Hauptscannachse (A) und/oder zur ersten Nebenscannachse (B) um einen Winkel β versetzt ausgerichtet ist.
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Das alternative oder kumulative Vorsehen weiterer Nebenscanneinrichtungen erhöht vorteilhaft die Flexibilität der Anmeldungsmöglichkeiten eines erfindungsgemäßen Handscanners gegenüber bekannten Handscannern.
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Um insbesondere verschiede Raumrichtungen abzudecken hat sich bewährt, die Scannachsen (A, B, C, D) zweier Scanneinrichtungen jeweils um einen Winkel β zwischen 60° und 120°, insbesondere zwischen 75° und 105°, vorzugsweise um 90°, versetzt zueinander auszurichten.
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Dies hat zum Vorteil, dass insb. in einer typischen handgehaltenen Gebrauchsstellung des Handscanners (10), bei welcher die Hauptscannachse (A) der ersten Scanneinrichtung (11a) beispielsweise im Wesentlich horizontal ausgerichtet ist, die Nebenscannachse (B) der ersten Nebenscanneinrichtung im Wesentlichen senkrecht (nach oben) und/oder die Nebenscannachsen (C, D) der weiteren Nebenscanneinrichtungen im Wesentlichen seitlich ausgerichtet sein können.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Scanneinrichtungen und damit deren Scannachsen (A, B, C und/oder D) zwischen 60° und 120°, insbesondere zwischen 75° und 105°, vorzugsweise um 90°, zueinander verdrehbar ausgebildet, was vorteilhaft eine Einstellbarkeit bevorzugter Scannrichtungen zum Vorteil hat.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere die Idee zugrunde, wenigstens zwei Scanneinrichtungen mit zwei verschiedenen Scanntechniken, nämlich wenigstens einem Linien-Scanner einerseits und/oder wenigstens einem Flächen-Scanner andererseits, bereitzustellen, welche während einer Kommissionierung je nach Erfordernis optional und/oder abwechselnd genutzt werden können.
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Erfindungsgemäß bevorzugt ist daher ein Handscanner, dessen Hauptscanneinrichtung ein Linien- oder Flächenscanner und dessen Nebenscanneinrichtung/en ein Flächenscanner ist.
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Die Ausbildung insbesondere des oder der Nebenscanneinrichtungen als Flächen-Scanner hat dabei zum Vorteil, dass insbesondere einen Barcode tragende Kleinteile innerhalb einer oberen (vertikalen) und/oder seitlichen Hemisphäre ohne besondere Positionierung am Scannfeld vorbeigeführt werden können.
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Erfindungsgemäß bevorzugt ist daher ein Handscanner mit einer Hauptscanneinrichtung und wenigstens einer Nebenscanneinrichtung in einer Halterung mitführbar, welche zumindest die Nebenscannachsen unverdeckt lässt.
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Damit ist mit einem Handscanner vorteilhaft erstmals ein „stationäres Scannen“ ermöglicht, bei dem der Handscanner stationär in einer Halterung am Mann, an einem Bauchladen oder an einem Kommissionierwagen verbleibt und der Barcode einer Ware an einem geeignetem Nebenscannfeld vorbeigeführt wird (im Folgenden kurz mit „Barcode zu Scanner“ umschrieben).
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Mit der zuletzt genannten Variante („Barcode zu Scanner“) können vorteilhaft insbesondere die Barcodes von Kleinteilen aller Art an dem Handscanner vorbeigeführt werden, wobei dieser in seiner Halterung verbleiben kann.
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Wenn dagegen ein Produktteil zu groß ist, um am Handscanner vorbeigeführt zu werden, kann dieser einfach aus der Halterung genommen und eine „klassische“ Barcode-Scannung („Scanner zu Barcode“) vorgenommen werden.
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Soweit in einer bevorzugten Ausgestaltung auch die Hauptscanneinrichtung und deren Scanachse (A) in einer Halterung unverdeckt ausgeführt sind, gilt auch in diesem Fall, dass der Scanner in der Halterung verbleiben kann und nicht – wie heute üblich – aufgenommen und nach erfolgter Scannung wieder abgelegt werden muss, wenn der Halter flexibel ausgeführt ist und samt Handscanner zum Barcode geführt werden kann.
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Erfindungsgemäß bevorzugt zeichnet sich der Handscanner durch ein Display aus, welches rückseitig zur Hauptscanneinrichtung des Handscanners und vorzugsweise zu dessen Hauptscannachse (A) geneigt, insbesondere unter einem Winkel β zwischen 30° und 90°, bevorzugt zwischen 45° und 75°, besonders bevorzugt um etwa 60°, angeordnet ist. Ein derart angeordnetes Display hat zum Vorteil, dass es stets im Sichtfeld des Kommissionierers liegt, auch wenn der Handscanner vorteilhaft in einem Halfter am Gürtel oder Hosenbund oder vergleichbaren Halterung mitgeführt wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst der Handscanner ein Bedienfeld, welches vorzugsweise oberhalb der Hauptscannachse (A) der Hauptscanneinrichtung zwischen der Hauptscaneinrichtung sowie ggf. einer nach oben ausgerichteten Nebenscanneinrichtung und einem Display angeordnet oder in einer alternativen Ausgestaltung als ein Teil des Displays, insbesondere als Sensorbildschirm bzw. „touch-screen“, ausgebildet ist.
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Schließlich zeichnet sich ein Handscanner nach der vorliegenden Erfindung auch durch wenigstens ein Bedienfeld zur Plausibilisierung nicht-scannbarer Daten wie Regalplatzkennungen eines Lagerverwaltungssystem und/oder Waren-Barcodes bzw. Artikelnummern sowie zur Korrektur von Mengenangaben gemäß den Auftragsinhalten einer, insbesondere von einem Lagerverwaltungssystem, erstellten Kommissioniertour, wobei das Bedienfeld ausschließlich dergestalt als eine mit Hilfe von Schaltflächen dargestellte Ansammlung von Programmfunktionen ausgebildet ist, dass durch Bedienung einer oder mehrerer Schaltflächen der gewünschte Plausibilisierungs- und/oder Korrekturschritt menügesteuert auswählbar ist, und wobei die zur Scannung anstehenden Daten eines Auftragsinhalts auf einem Display des Handscanners angezeigt und im Fall der Nichtscannbarkeit mittels der oder den Schaltflächen quittierbar sind – ohne auf die im Stand der Technik üblichen alpha- und/oder numerische Schaltflächen zurückgreifen zu müssen.
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Hinsichtlich weiterer Einzelheiten dazu sei auf die
DE 10 2009 000 233 A1 des Anmelders verwiesen, deren Inhalt hier vollumfänglich mit einbezogen ist.
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Die vorliegende Erfindung eines wenigstens zwei zueinander unter einem Winkel β versetzt ausgerichteter Scaneinrichtungen umfassenden Handscanners eignet sich insbesondere für Produkte mit einem z.B. sog. EAN-Code, welche erstmals – wie bislang nur von stationären Scanneinrichtungen bekannt – nunmehr an einem Handscanner vorbeigezogen werden können, auch wenn dieser in einem Holster steckt oder auf einem Kommissionierwagen etc. abgelegt ist.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Vorteil, dass man innerhalb eines Kommissioniergangs sowohl:
- – „klassisch“ („Handscanner zu Barcode“), d.h. der Scannstrahl wir auf den Barcode gerichtet;
als auch
- – „stationär“ („Barcode zu Handscanner“), d.h. der Barcode wird durch vorbeiführen eines in die Hand nehmbaren Kleinteils am Scanner erfasst; scannen kann.
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Zusätzliche Einzelheiten und weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend exemplarisch an Hand eines Ausführungsbeispieles – auf welches die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist – und in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung beschrieben.
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Darin zeigen schematisch:
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1 einen Handscanner in einer perspektivischen Seitenansicht;
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2 den Handscanner aus 1 am Gürtel eines Kommissionierers;
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3 den Handscanner aus 1 an einer Schulterhalterung; und
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4 die versetze Ausrichtung der Haupt-(A) und Nebenscannachsen (B, C und/oder D) in Alleinstellung.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
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1 zeigt einen Handscanner 10 nach der Erfindung. Der Handscanner 10 ist mit wenigstens zwei Scanneinrichtungen 11a, 11b, 11c und/oder 11d ausgestattet. Dabei findet als unterer Scanner 11a insbesondere ein Linien-Scanner (Laser-Scanner) für die oben genannte „klassische“ Scannung (Laserstrahl wird auf Barcode positioniert) Verwendung und als obere Scanneinrichtung 11b und/oder seitliche Scanneinrichtung 11c und/oder 11d (je nachdem ob für einen Links- oder Rechtshänder oder für einen universellen Einsatz gedacht) ein Flächenscanner (Imager) Verwendung, bei welchem der Barcode nur auf das Umfeld des Scanner ausgerichtet muss. Dies hat zum Vorteil, dass kleine mit Barcode versehene Produkte 150 lediglich am oberen Scanner 11b vorbeigeführt werden brauchen.
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Damit kann das Kommissionieren deutlich schneller und somit produktiver durchgeführt werden, weil die Arbeitsschritte „Scanner entnehmen“ und nach dem Scannen „Scanner wieder ablegen“ entfallen!
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Ein weiterer ganz wesentlicher Vorteil dieser Abwicklung liegt darin, dass das Problem „der fehlenden dritten Hand“ entfällt: Ist das Produkt 150 gescannt und die zu entnehmende Ware 150 gezählt, musste die Ware 150 und der Scanner 10 bislang aufgenommen werden, was mit der erfindungsgemäß eröffneten „stationären Scannung“ nunmehr vorteilhaft entbehrlich ist
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2 zeigt, wie ein erfindungsgemäßer Handscanner 10 lose über Gurte 51 am Körper eines Kommissionierers 100 getragen werden kann. Bei dem in 2 dargestellten Fall ist der Handscanner 10 in einem Holster 40 so positioniert, dass die obere 11b und/oder rechte 11c seitliche Scanneinrichtung B und/oder C offen ausgerichtet ist. So kann die Kommissionierung mit einer Hand 101 die Ware 150 entnehmen, am Scannerfeld 11b oder 11c vorbeiführen an einem definierten Platz, z.B. auf einem Kommissionierwagen (nicht dargestellt) ablegen, Eine durchgehende Bewegung!
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Dabei wird als Scanner Model vorzugsweise ein Imager eingesetzt; d.h. es genügt das Produkt 150 mit dem Barcode 200 über ein freies Scannfeld 11b oder 11c zu ziehen, so dass eine Bilderkennung erfolgen kann. Es ist lediglich erforderlich, dass sich der Barcode 200 innerhalb dem vom Scannfeld (insb. 11b, 11c und/oder 11d) geschaffenen Scanfenster befindet.
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Dabei sind die Flächen-Scanner vorzugsweise im Auto-Modus angesteuert, d.h. er oder sie ist ständig aktiv und scannt, wenn ein Barcode 200 über das Fenster 11b, 11c und/oder 11d gezogen wird. Zur Einsparung von Batterieenergie ist bevorzugt, wenn der Auto-Modus beispielsweise durch einen Lichtsensor gesteuert wird, welcher Unterschreitung eines Schwellwertes beispielsweise die Scaneinrichtung 11a, 11b, 11c und/oder 11d aktiviert bzw. bei Überschreitung deaktiviert.
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Mit welcher Scanneinrichtung 11a, 11b, 11c und/oder 11d jede Auftragsposition kommissioniert wird, entscheidet der Kommissionierer 100. Muss er zum Beispiel einen Staubsauger (nicht dargestellt) kommissionieren, wird er diesen in der Regel nicht aufnehmen und am Handscanner 10 vorbeiführen, sondern „klassisch“ scannen, indem er die Hauptscanneinrichtung 11a des Handscanners 10 zum Barcode 200 der Staubsaugerverpackung führt.
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Bei kleineren Kommissioniergütern, welche leicht in die Hand 101 genommen werden können und so am Handscanner 10 vorbeigeführt werden können, kann erstmals eine Art „stationäre Scannung“ mit einem Handscanner 10 durchgeführt werden.
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3 zeigt, wie ein erfindungsgemäßer Handscanner 10 an einem Schultergut 51 mitgeführt werden kann. Erkennbar ist, wie der Handscanner 10 vorteilhaft in der Halterung 40 verbleiben kann, wenn der Bar-Code 200 einer Ware 150 am Handscanner 10 vorbeigeführt werden kann.
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4 zeigt die versetze Ausrichtung der Haupt-(A) und Nebenscannachsen (B, C und/oder D) nochmals in Alleinstellung. Der Winkel β kann dabei wie beschrieben zwischen den Achsen einheitliches oder unterschiedliches Maß aufweisen und/oder zueinander schwenkbar ausgebildet sein.
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Die vorliegende Erfindung gestattet neben der klassischen Scannung nach vorne, bei welcher der Handscanner 10 zu einem mit Barcode 200 versehenen Produkt 150 geführt wird („Scanner zu Barcode“), auch einen Scan, bei welcher das Produkt 150 nebst Barcode 200 über ein oberes oder seitliches Scannfeld 11b, 11c und/oder 11d gezogen werden kann („Barcode zu Scanner“), wobei im letztgenannten Fall der Handscanner 10 beispielsweise in einer Halterung 40 verbleiben oder auf einer Ablage verbleiben kann.
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Erkennbar schließlich ist, wie ein Display 30 rückseitig der Hauptscanneinrichtung 11a angeordnet sein kann, so dass dieses stets ins Blickfeld eines Kommissionierers 100 liegt und darauf die Stationen der Kommissioniertour anzeigt werden können.
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Hinsichtlich weiterer Einzelheiten dazu sei auf die
DE 10 2009 000 233 A1 des Anmelders verwiesen, deren Inhalt hier vollumfänglich mit einbezogen ist.
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In Ergänzung dazu sei angemerkt, dass vor allem bei größeren Entnahmemengen bei klassischen Handscannern 10 die Stückzahl über die Tastatur des Bedienfelds 20 eingegeben wird. Bei einem ergonomischen Handscanner 10 nach der Erfindung kann nach der ersten Scannung im Display 30 Anzeige erfolgen, demnach eine Mehrstückentnahme beispielsweise durch Drücken einer Entertaste bestätigt werden kann.
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Ein Handscanner 10 nach der vorliegenden Erfindung zeichnet sich zusammenfassend durch ein oder mehrere der nachstehenden herausragenden Alleinstellungsmerkmale aus:
- – Durch den Wegfall der alpha-numerischen Tastatur wird Handscanner 10 klein und handlich.
- – Intelligente Lösung für die Erfassung nicht scannbarer Barcodes 200 und Mengenänderungen.
- – Das Display 30 ist immer in Sicht.
- – Die Hände 101 sind immer frei.
- – Weitere hohe Optimierung bei der Kommissionierung, wenn nach dem System Ware 150 zu Handscanner 10 kommissioniert werden kann.
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Damit sind insbesondere folgende Vorteile gegeben:
- – Damit werden die Nachteile klassischer Handscanner eliminiert.
- – Beste optische und ergonomische Handhabung.
- – Höchste Produktivität und Qualität.
- – Die Frage nach Pick-by-Voice stellt sich nicht mehr (siehe dazu den in den Beschreibungseinleitungen der in dieser Anmeldung zitierten Druckschriften WO 2008/125678 A1 und DE 10 2009 000 233 A1 ).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Handscanner
- 11a
- Hauptscanneinrichtung
- 11b
- erste Nebenscanneinrichtung, vorzugsweise nach oben ausgerichtet
- 11c
- zweite Nebenscanneinrichtung, vorzugsweise seitlich (rechts) ausgerichtet
- 11d
- dritte Nebenscanneinrichtung, vorzugsweise seitlich (rechts) ausgerichtet
- 12
- Griffstück
- 13
- Scannauslösetaste
- 20
- Bedienfeld
- 30
- Display
- 40
- Halfter, Gürteltasche
- 50
- Gürtel oder Hosenbund
- 51
- Schultergurt
- 100
- Kommissionierer
- 101
- Hand eines Kommissionieres 100
- 150
- Ware
- 200
- Barcode
- A
- Hauptscannachse der Scanneinrichtung 11a
- B
- Nebenscannachse der ersten (oberen) Nebenscanneinrichtung 11b
- C
- Nebenscannachse der zweiten seitlichen (rechten) Nebenscanneinrichtung 11c
- D
- Nebenscannachse der dritten seitlichen (linken) Nebenscanneinrichtung 11c
- β
- Neigungswinkel der Scannachsen A, B, C und/oder D zueinander
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007017817 B3 [0003]
- WO 2008/125678 A1 [0003, 0057]
- DE 102009000233 A1 [0032, 0054, 0057]