DE102011075588B4

DE102011075588B4 - Steuerungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102011075588B4
Application number: DE102011075588.8A
Authority: DE
Inventors: Klaus Steinhauser
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 2011-05-10
Filing date: 2011-05-10
Publication date: 2017-09-21
Anticipated expiration: 2031-05-11
Also published as: DE102011075588A1

Abstract

Steuerungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Getriebesteuerungseinrichtung, die auf Grundlage einer Änderung eines Signals eine steuerungsseitige Funktion auslöst oder nicht auslöst, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung die steuerungsseitige Funktion abhängig von der Änderung des Signals derart auslöst oder nicht auslöst, dass die Steuerungseinrichtung eine definierte Anzahl von aufeinanderfolgenden Signalwerten des Signals speichert, und dass die Steuerungseinrichtung abhängig von einem für die steuerungsseitige Funktion definierten Beobachtungszeitraum eine Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert des Signals im Beobachtungszeitraum bildet, wobei die Steuerungseinrichtung dann, wenn diese Differenz betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion auslöst, wohingegen die Steuerungseinrichtung dann, wenn die diese Differenz betragsmäßig kleiner als der für die steuerungsseitige Funktion definierte Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion nicht auslöst, wobei die Steuerungseinrichtung die definierte Anzahl von aufeinanderfolgenden Signalwerten des Signals in einem vorzugsweise als Ringspeicher ausgebildeten Speicher in einer zeitlichen Ordnungsreihenfolge für den Beobachtungszeitraum derart speichert, dass dann, wenn ein neuer Signalwert vorliegt und gespeichert wird, sämtliche zuvor im Speicher gespeicherten Signalwerte in der zeitlichen Ordnungsreihenfolge um eine Ordnungsposition verschoben werden, wobei hierbei der neue Signalwert die Ordnungsposition des zuvor aktuellsten Signalwerts einnimmt und der zuvor älteste Signalwert aus der Ordnungsreihenfolge gelöscht wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Steuerungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs nach dem beispielsweise aus der DE 69525519 T2 bekannten Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, nämlich zur Auslösung oder Nichtauslösung einer steuerungsseitigen Funktion des Kraftfahrzeugs, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
In Kraftfahrzeugen sind eine Vielzahl von Steuerungseinrichtungen verbaut, die der Ausführung von steuerungsseitigen Funktionen dienen. Bei den Steuerungseinrichtungen handelt es sich zum Beispiel um eine Motorsteuerungseinrichtung, um eine Getriebesteuerungseinrichtung und bei Hybridfahrzeugen um eine Hybridsteuerungseinrichtung. Bei den steuerungsseitigen Funktionen, die solche Steuerungseinrichtungen ausführen, handelt es sich zum Beispiel um Überwachungsfunktionen sowie um Ansteuerfunktionen, um den Betrieb einer Baugruppe des Kraftfahrzeugs über die Steuerungseinrichtung zu steuern und/oder zu regeln.
Aus der Praxis bekannte Steuerungseinrichtungen lösen steuerungsseitige Funktionen auf Grundlage einer Signalauswertung, nämlich auf Grundlage einer Änderung eines auszuwertenden Signals, entweder aus oder nicht aus. Hierbei ist es aus der Praxis bekannt, aus einem auszuwertenden Signal, bei welchem es sich zum Beispiel um ein messtechnisch erfasstes oder rechnerisch bestimmtes Eingangssignal der Steuerungseinrichtung handeln kann, nach entsprechender Filterung des Signals einen Gradienten zu berechnen, und auf Grundlage des Gradienten, also auf Grundlage der zeitlichen Ableitung des auszuwertenden Signals, entweder die steuerungsseitige Funktion auszulösen oder nicht auszulösen. Dann, wenn derartige Gradientenauswertungen von Signalen zur Auslösung oder Nicht-Auslösung steuerungsseitiger Funktionen Verwendung finden, kann sich bedingt durch die notwendige Filterung des auszuwertenden Signals eine verzögerte Reaktion der Steuerungseinrichtung, nämlich eine verzögerte Aktivierung einer steuerungsseitigen Funktion, ausbilden, wodurch Fahreigenschaften eines Kraftfahrzeugs beeinträchtig werden können.
So können auf Grundlage der nach der Praxis zur Gradientenbildung erforderlichen Filterung des auszuwertenden Signals schnelle und kurzzeitige Signaländerungen nicht oder nur zeitversetzt erfasst werden.
Es besteht daher Bedarf an einer Steuerungseinrichtung sowie an einem Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, mit welchem es möglich ist, auch auf schnelle und nur kurzzeitige Änderungen im auszuwertenden Signal steuerungsseitig ohne die Fahreigenschaften des Kraftfahrzeugs beeinträchtigende Verzögerungen reagieren zu können.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine neuartige Steuerungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs sowie ein neuartiges Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch eine Steuerungseinrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Steuerungseinrichtung speichert eine definierte Anzahl von aufeinanderfolgenden Signalwerten des Signals und bildet abhängig von einem für die steuerungsseitige Funktion definierten Beobachtungszeitraum eine Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert des Signals im Beobachtungszeitraum, wobei die Steuerungseinrichtung dann, wenn diese Differenz betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion auslöst, wohingegen die Steuerungseinrichtung dann, wenn die diese Differenz betragsmäßig kleiner als der für die steuerungsseitige Funktion definierte Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion nicht auslöst.
Hierbei speichert die Steuerungseinrichtung die definierte Anzahl von aufeinanderfolgenden Signalwerten des Signals in einem vorzugsweise als Ringspeicher ausgebildeten Speicher in einer zeitlichen Ordnungsreihenfolge für den Beobachtungszeitraum derart, dass dann, wenn ein neuer Signalwert vorliegt und gespeichert wird, sämtliche zuvor im Speicher gespeicherten Signalwerte in der zeitlichen Ordnungsreihenfolge um eine Ordnungsposition verschoben werden, wobei hierbei der neue Signalwert die Ordnungsposition des zuvor aktuellsten Signalwerts einnimmt und der zuvor älteste Signalwert aus der Ordnungsreihenfolge verschwindet bzw. gelöscht wird.
Die hier vorliegende Erfindung schlägt eine völlig neuartige Vorgehensweise vor, mithilfe derer eine Steuerungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs eine steuerungsseitige Funktion entweder auslöst oder nicht auslöst. Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung erfolgt keine Gradientenbildung über gefilterte Signalwerte, vielmehr wird erfindungsgemäß eine Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des auszuwertenden Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert desselben im Beobachtungszeitraum gebildet.
Dann, wenn diese Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des auszuwertenden Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert desselben im Beobachtungszeitraum betragsmäßig größer als ein definierter Grenzwert ist, wird die steuerungsseitige Funktion ausgelöst, hingegen dann, wenn diese Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des auszuwertenden Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert desselben im Beobachtungszeitraum betragsmäßig kleiner als dieser Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion nicht ausgelöst wird. Hierdurch kann auch auf schnelle und nur kurzzeitig anliegende Änderungen im auszuwertenden Signal reagiert werden, um rasch und ohne Zeitverzögerung eine steuerungsseitige Funktion auszulösen. Hierdurch können Fahreigenschaften eines Kraftfahrzeugs verbessert werden.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung löst die Steuerungseinrichtung dann, wenn diese Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des auszuwertenden Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert desselben im Beobachtungszeitraum positiv und betragsmäßig größer oder in einer Alternative negativ und betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter erster Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion aus, wohingegen die Steuerungseinrichtung dann, wenn diese Differenz positiv und betragsmäßig kleiner oder in der Alternative negativ und betragsmäßig kleiner als der für die steuerungsseitige Funktion definierte erste Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion nicht auslöst. Dann, wenn diese Differenz negativ und betragsmäßig größer oder in der Alternative positiv und betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter zweiter Grenzwert ist, löst die Steuerungseinrichtung trotz eines nachfolgenden Überschreitens oder in der Alternative nachfolgenden Unterschreitens des ersten Grenzwerts innerhalb eines definierten Zeitintervalls nach Unterschreiten oder in der Alternative nach Überschreiten des zweiten Grenzwerts die steuerungsseitige Funktion nicht oder modifiziert aus. Mit dieser vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es möglich, die Robustheit der Steuerungseinrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens zu erhöhen bzw. dessen Fehleranfälligkeit zu verringern.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in Anspruch 10 definiert.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1 ein exemplarisches Antriebsstrangsschema eines Kraftfahrzeugs, bei welchem das erfindungsgemäße Verfahren einsetzbar ist;
2 ein Signalflussdiagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
3 ein Diagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens für eine exemplarische steuerungsseitige Funktion; und
4 ein weiteres Diagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäße Verfahrens für eine exemplarische steuerungsseitige Funktion.
1 zeigt schematisiert ein Antriebsstrangschema eines Kraftfahrzeugs, wobei das in 1 gezeigte Kraftfahrzeug zwei Achsen 1 und 2 mit jeweils zwei Rädern 3 und 4 umfasst, wobei es sich bei den Rädern 3 der Achse 1 um nicht angetriebene Räder und bei den Rädern 4 der Achse 2 um angetriebene Räder handelt. Hierzu ist der Achse 2 einerseits ein Antriebsaggregat 5 und andererseits ein Getriebe 6 zugeordnet, wobei das Getriebe 6 zwischen das Antriebsaggregat 5 und die angetriebene Achse 2 des Kraftfahrzeugs geschaltet ist. Beim Antriebsaggregat 5 kann es sich zum Beispiel um einen Verbrennungsmotor, eine elektrische Maschine oder auch um einen Hybridantrieb handeln. Es können auch beide Achsen 1 und 2 angetrieben sein. Weiterhin zeigt 1 zwei Steuerungseinrichtungen, nämlich eine Motorsteuerungseinrichtung 7, um den Betrieb des Antriebsaggregats 5 zu steuern und/oder zu regeln, sowie eine Getriebesteuerungseinrichtung 8, um den Betrieb des Getriebes 6 zu steuern und/oder zu regeln. Hierzu tauscht die Motorsteuerungseinrichtung 7 mit dem Antriebsaggregat 5 und die Getriebesteuerungseinrichtung 8 mit dem Getriebe 6 im Sinne der gestrichelten Doppelpfeile Daten aus. Weiterhin tauschen die Steuerungseinrichtungen 7 und 8 untereinander Daten aus.
Den Steuerungseinrichtungen 7 und 8 werden als Eingangssignale zum Beispiel über Sensoren messtechnisch erfasste Signale oder berechnete Signale zur Verfügung gestellt. Weiterhin ermitteln die Steuerungseinrichtungen 7 und 8 aus den denselben zugeführten Eingangssignalen weitere Signale durch zum Beispiel Berechnung. Aus der Praxis ist es bekannt, dass solche Steuerungseinrichtungen 7, 8 auf Grundlage einer Änderung eines Signals mindestens eine steuerungsseitige Funktion auslösen oder nicht auslösen.
Die hier vorliegende Erfindung betrifft nun solche Details, mithilfe derer die Steuerungseinrichtungen 7, 8 auch dann, wenn in einem auszuwertenden Signal schnelle und nur kurzzeitig anliegende Signaländerungen vorliegen, auf die Signaländerungen reagieren zu können, um kurzfristig ohne Verzögerung eine steuerungsseitige Funktion als Reaktion auszulösen.
Erfindungsgemäß löst eine Steuerungseinrichtung, z. B. die Getriebesteuerungseinrichtung 8, eine steuerungsseitige Funktion abhängig von der Änderung eines Signals derart aus oder nicht aus, dass die jeweilige Steuerungseinrichtung eine definierte Anzahl von aufeinander folgenden Signalwerten des auszuwertenden Signals speichert, und dass die Steuerungseinrichtung abhängig von einem für die steuerungsseitige Funktion definierten Beobachtungszeitraum eine Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des auszuwertenden Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert des auszuwertenden Signals im Beobachtungszeitraum bildet. Dann, wenn diese Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des auszuwertenden Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert des auszuwertenden Signals im Beobachtungszeitraum betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter Grenzwert ist, löst die Steuerungseinrichtung die steuerungsseitige Funktion aus. Dann hingegen, wenn diese Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des auszuwertenden Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert des auszuwertenden Signals im Beobachtungszeitraum betragsmäßig kleiner als der für die steuerungsseitige Funktion definierte Grenzwert ist, löst die Steuerungseinrichtung die steuerungsseitige Funktion nicht aus.
Erfindungsgemäß werden demnach keine Gradienten über gefilterte Signalwerte ermittelt, vielmehr wird über einen Beobachtungszeitraum, in welchem eine Vielzahl aufeinanderfolgender Signalwerte erfasst und gespeichert werden, eine Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert und dem ältesten Signalwert des Beobachtungszeitraums gebildet und abhängig von dieser Differenz die steuerungsseitige Funktion entweder ausgelöst oder nicht ausgelöst. Dies erlaubt selbst dann, wenn nur schnelle und kurzzeitig anliegende Änderungen im auszuwertenden Signal vorliegen, eine steuerungsseitige Reaktion durch Auslösung der steuerungsseitigen Funktion der Steuerungseinrichtung.
Weitere Details der Erfindung ergeben sich aus dem Signalflussdiagramm der 2. So visualisiert ein Block 9 der 2 einen Start des erfindungsgemäßen Verfahrens in der erfindungsgemäßen Steuerungseinrichtung, wobei nachfolgend auf den durch den Block 9 visualisierten Start des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem Block 10 in der Steuerungseinrichtung ein Speicher, der vorzugsweise als Ringspeicher ausgeführt ist, initialisiert wird. Nach dem durch den Block 10 visualisierten Initialisieren des Speichers der erfindungsgemäßen Steuerungseinrichtung werden nachfolgend gemäß einem Block 11 in den Speicher in einem definierten Signaltakt, insbesondere alle 10 ms, Signalwerte eines im Wege des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuwertenden Signals gespeichert.
Nachfolgend wird gemäß einem Block 12 überprüft, ob in dem Speicher 11 für einen definierten Beobachtungszeitraum der steuerungsseitigen Funktion eine den gesamten Beobachtungszeitrum abdeckende Anzahl von entsprechenden Signalwerten gespeichert ist, ob also der Speicher 12 bezogen auf den definierten Beobachtungszeitraum der jeweiligen steuerungsseitigen Funktion mit entsprechenden Signalwerten vollständig gefüllt ist. Ist dies nicht der Fall, so wird ausgehend von Block 12 auf Block 11 verzweigt und der Speicher der Steuerungseinrichtung bezogen auf den definierten Beobachtungszeitraum weiter mit entsprechenden Signalwerten des auszuwertenden Signals beschrieben, wobei hingegen dann, wenn in Block 12 festgestellt wird, dass für den definierten Beobachtungszeitraum im Speicher eine entsprechende Anzahl von Signalwerten gespeichert ist, ausgehend von Block 12 auf Block 13 verzweigt wird.
In Block 13 wird für die jeweilige steuerungsseitige Funktion aus dem Speicher der Steuerungseinrichtung einerseits der bezogen auf den definierten Beobachtungszeitraum der jeweiligen Steuerungsfunktion aktuellste Signalwert und andererseits der auf den definierten Beobachtungszeitraum der jeweiligen steuerungsseitigen Funktion älteste Signalwert ausgelesen und eine Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des Beobachtungszeitraums und dem ältesten Signalwert des Beobachtungszeitraums gebildet.
In einem nachfolgenden Block 14 wird dann überprüft, ob diese Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert und dem ältesten Signalwert des Beobachtungszeitraums größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter Grenzwert ist oder nicht.
Wird in Block 14 festgestellt, dass diese Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert und dem ältesten Signalwert des jeweiligen Beobachtungszeitraums der jeweiligen steuerungsseitigen Funktion betragsmäßig größer als der definierte Grenzwert ist, so wird ausgehend von Block 14 auf Block 15 verzweigt und die entsprechende steuerungsseitige Funktion ausgelöst.
Wird hingegen in Block 14 festgestellt, dass diese Differenz betragsmäßig kleiner als der für die steuerungsseitige Funktion definierte Grenzwert ist, so wird ausgehend vom Block 14 auf Block 16 verzweigt und die entsprechende steuerungsseitige Funktion wird dann nicht ausgelöst.
Wie bereits ausgeführt, erfolgt die obige Signalauswertung in einem definierten Signaltakt, also immer dann, wenn ein neuer Signalwert des auszuwertenden Signals vorliegt und in dem Speicher der Steuerungseinrichtung gespeichert wird. Dann, wenn der Signaltakt 10 ms beträgt, erfolgt auch die obige Auswertung, auf Basis derer die steuerungsseitige Funktion entweder ausgelöst oder nicht ausgelöst wird, alle 10 ms.
Bei dem Speicher, in welchem die Signalwerte des auszuwertenden Signals gespeichert werden, handelt es sich vorzugsweise um einen Ringspeicher, in welchem die aufeinanderfolgenden Signalwerte des auszuwertenden Signals in einer zeitlichen Ordnungsreihenfolge für den Beobachtungszeitraum derart gespeichert werden, dann, wenn ein neuer Signalwert vorliegt und im Speicher gespeichert wird, sämtliche zuvor im Speicher gespeicherten Signalwerte in der zeitlichen Ordnungsreihenfolge um eine Ordnungsposition verschoben werden, wobei hierbei der neue Signalwert die Ordnungsposition des zuvor aktuellsten Signalwerts einnimmt, wobei der zuvor aktuellste Signalwert die Ordnungsposition des zuvor zweitaktuellsten Signalwerts einnimmt, und wobei der zuvor ältestes Signalwert aus der Ordnungsreihenfolge verschwindet bzw. aus dem Speicher gelöscht wird.
Der Speicher verfügt demnach bezogen auf den Beobachtungszeitraum der jeweiligen steuerungsseitigen Funktion über eine definierte Anzahl von Speicherplätzen, wobei bei Speicherung eines neuen Signalwerts der zuletzt älteste Signalwert aus dem Beobachtungszeitraum bzw. dem Speicher verschwindet bzw. gelöscht wird.
Weitere Details der Erfindung ergeben sich aus 3, wobei in 3 über der Zeit t einerseits unterschiedliche Drehzahlverläufe von Drehzahlen n und andererseits ein Drehzahlgradient dn/dt aufgetragen ist. So verdeutlicht 3 eine steuerungsseitige Überwachung zur Erkennung einer sogenannten Verspannung im Getriebe 6 des in 1 gezeigten Kraftfahrzeugs, wobei in 3 einerseits die Drehzahl n3 der nicht angetriebenen Räder 3, die Drehzahl n4 der angetriebenen Räder 4 sowie eine ausgangsseitige Drehzahl n6 des Getriebes 6 gezeigt sind.
Zum Zeitpunkt t0 bildet sich im Sinne der treppenförmigen Signals X eine Verspannung im Getriebe 6 aus, auf Grundlage derer sich beginnend mit dem Zeitpunkt t1 die Drehzahl n4 der angetriebenen Räder 4 von der Drehzahl n3 der nicht angetriebenen Räder 3 löst und sich eine Änderung der ausgangsseitigen Drehzahl n6 des Getriebes 6 ausbildet. So zeigt 3, dass sich zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 die ausgangsseitige Drehzahl n6 deutlich ändert.
Es sei exemplarisch davon ausgegangen, dass in 3 die Zeitspanne zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 0,1 sec beträgt und sich während dieser Zeitspanne die ausgangsseitige Drehzahl n6 des Getriebes 6 um 200 U/min ändert. Dies würde dann einer zeitlichen Änderungen von 2.000 U/(min sec) entsprechen, wobei 3 zeigt, dass bei Verwendung der aus dem Stand der Technik bekannten Gradientenbildung dn6/dt aus gefilterten Signalen der ausgangsseitigen Drehzahl n6 der Gradient erst zum Zeitpunkt t3 einen Wert von 2.000 U/(min sec) annimmt und so erst zu diesen Zeitpunkt t3 die Verspannung im Getriebe 6 erkennt.
Erfindungsgemäß erfolgt jedoch zur Auswertung des Signals n6 und damit der ausgangsseitigen Drehzahl des Getriebes 6 keine Gradientenbildung aus gefilterten Signalwerten, vielmehr wird eine Differenz Δn6 aus dem jeweils aktuellsten und dem jeweils ältesten Signalwert des Signals n6 in einem definierten Beobachtungszeitraum, in 3 in einem Beobachtungszeitraum von 0,1 sec, gebildet und mit einem entsprechenden Grenzwert verglichen, in 3 mit einem Grenzwert von 200 U/min, wobei dann in 3 bereits zum Zeitpunkt t2 erkannt wird, dass diese Differenz betragsmäßig größer ist als der Grenzwert ist, sodass durch Ausnutzung der Erfindung bereits zum Zeitpunkt t2 und nicht erst wie beim Stand der Technik zum Zeitpunkt t3 eine Verspannung im Getriebe 6 erkannt wird und eine steuerungsseitige Funktion als Reaktion auslöst werden kann. Durch die Erfindung kann demnach deutlich früher als bei aus der Praxis bekannten Gradientenbildungen eine steuerungsseitige Funktion ausgelöst werden, um so im Beispiel der 3 durch entsprechende Ansteuerung des Getriebes einer Verspannung desselben entgegen zu wirken.
Im Ausführungsbeispiel der 3 ist demnach die Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert und dem ältesten Signalwert des auszuwertenden Signals, nämlich der auszuwertenden, ausgangsseitigen Drehzahl n6 des Getriebes, zur Erkennung einer Verspannung im Getriebe 6 positiv, wobei dann, wenn diese positive Differenz betragsmäßig größer als der für die steuerungsseitige Funktion definierte, erste Grenzwert ist, eine steuerungsseitige Funktion als Reaktion auf eine erkannten Verspannung im Getriebe 6 ausgelöst wird, wohingegen dann, wenn diese Differenz positiv und betragsmäßig kleiner als der für die steuerungsseitige Funktion definierte Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion nicht ausgelöst wird.
Die Robustheit in der Detektion bzw. Erkennung einer Verspannung im Getriebe 6 und einer hierdurch bewirkten, steuerungsseitigen Auslösung einer steuerungsseitigen Funktion zur Auflösung der Verspannung kann dadurch gesteigert werden, dass die Steuerungseinrichtung dann, wenn die Steuerungseinrichtung feststellt, dass die Differenz Δn6 negativ und betragsmäßig größer als ein definierter, zweiter Grenzwert ist, den für die steuerungsseitigen Funktion definierten ersten Grenzwert, dessen Überschreiten zur steuerungsseitigen Auslösung einer steuerungsseitigen Funktion führt, temporär verändert wird, sodass also bei nachfolgendem Überschreiten des ersten Grenzwerts innerhalb eines definierten Zeitintervalls nach Unterschreiten des zweiten Grenzwerts die steuerungsseitige Funktion entweder nicht oder modifiziert ausgelöst wird.
So zeigt 4 ein Diagramm, in welchem über der Zeit wiederum Drehzahlverläufe aufgetragen sind, nämlich die Drehzahl n3 der nicht angetriebenen Räder 3 des Kraftfahrzeugs, die Drehzahl n4 der angetriebenen Räder 4 des Kraftfahrzeugs sowie eine ausgangsseitige Drehzahl n6 des Getriebes 6 des Kraftfahrzeugs. Zum Zeitpunkt t0 überfährt das Kraftfahrzeug mit einem angetriebenen Rad 4 eine Bordsteinkante oder eine Kuppe, sodass sich dann die Drehzahl n4 des angetriebenen Rads im Sinne eines Durchdrehens von der Drehzahl n3 der nicht angetriebenen Räder im Sinne einer Erhöhung abhebt, wobei dann die Differenz Δn6 zwischen dem im jeweiligen Beobachtungszeitraum aktuellsten Signalwert der Drehzahl n6 und dem im Beobachtungszeitraum ältesten Signalwert der Drehzahl n6 negativ wird.
Dann, wenn diese negative Differenz betragsmäßig einen entsprechenden zweiten Grenzwert überschreitet, wird für einen nachfolgenden Zeitraum nach dem Unterschreiten dieses zweiten Grenzwerts der im Zusammenhang mit 3 diskutierte erste Grenzwert für die Erkennung einer Verspannung im Getriebe 6 entsprechend modifiziert, um nachfolgend an einen z. B. durch eine Bordsteinkantenüberfahrung verursachten Radschlupf nicht fälschlicherweise auf eine Verspannung im Getriebe 6 zu schließen und eine entsprechende steuerungsseitige Reaktion auszulösen.
Ebenso ist es möglich, dass bei einer Überwachung eines auszuwertenden Signals eine erwartete Differenz zwischen dem jeweils aktuellsten Signalwert und dem jeweils ältesten Signalwert des jeweiligen Beobachtungszeitraums negativ ist, wobei in diesem Fall dann, wenn diese Differenz negativ und betragsmäßig größer als ein definierter, erster Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion ausgelöst wird, wohingegen dann, wenn diese Differenz negativ und betragsmäßig kleiner als der definierte Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion nicht ausgelöst wird. Zur Steigerung bzw. Erhöhung der Robustheit kann dann vorgesehen sein, dass dann, wenn die Differenz positiv und betragsmäßig größer als ein zweiter Grenzwert ist, der erste Grenzwert der steuerungsseitigen Funktion temporär verändert wird, nämlich derart, dass bei Überschreiten des zweiten Grenzwerts und nachfolgendem Unterschreiten des ersten Grenzwerts innerhalb eines definierten Zeitintervalls nach Überschreiten des zweiten Grenzwerts die steuerungsseitige Funktion nicht oder modifiziert ausgelöst wird.
Bezugszeichenliste

1: Achse
2: Achse
3: Rad
4: Rad
5: Antriebsaggregat
6: Getriebe
7: Motorsteuerungseinrichtung
8: Getriebesteuerungseinrichtung
9: Block
10: Block
11: Block
12: Block
13: Block
14: Block
15: Block
16: Block

Claims

Steuerungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Getriebesteuerungseinrichtung, die auf Grundlage einer Änderung eines Signals eine steuerungsseitige Funktion auslöst oder nicht auslöst, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung die steuerungsseitige Funktion abhängig von der Änderung des Signals derart auslöst oder nicht auslöst, dass die Steuerungseinrichtung eine definierte Anzahl von aufeinanderfolgenden Signalwerten des Signals speichert, und dass die Steuerungseinrichtung abhängig von einem für die steuerungsseitige Funktion definierten Beobachtungszeitraum eine Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert des Signals im Beobachtungszeitraum bildet, wobei die Steuerungseinrichtung dann, wenn diese Differenz betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion auslöst, wohingegen die Steuerungseinrichtung dann, wenn die diese Differenz betragsmäßig kleiner als der für die steuerungsseitige Funktion definierte Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion nicht auslöst, wobei die Steuerungseinrichtung die definierte Anzahl von aufeinanderfolgenden Signalwerten des Signals in einem vorzugsweise als Ringspeicher ausgebildeten Speicher in einer zeitlichen Ordnungsreihenfolge für den Beobachtungszeitraum derart speichert, dass dann, wenn ein neuer Signalwert vorliegt und gespeichert wird, sämtliche zuvor im Speicher gespeicherten Signalwerte in der zeitlichen Ordnungsreihenfolge um eine Ordnungsposition verschoben werden, wobei hierbei der neue Signalwert die Ordnungsposition des zuvor aktuellsten Signalwerts einnimmt und der zuvor älteste Signalwert aus der Ordnungsreihenfolge gelöscht wird.
Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe als Signal, auf Grundlage dessen Änderung dieselbe die steuerungsseitige Funktion auslöst oder nicht auslöst, ein gemessenes und/oder berechnetes Eingangsignal verwendet oder ein Signal, welches dieselbe aus mindestens einem gemessenen und/oder berechneten Eingangssignal bestimmt.
Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung dann, wenn die Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert des Signals im Beobachtungszeitraum positiv und betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter erster Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion auslöst, wohingegen die Steuerungseinrichtung dann, wenn diese Differenz positiv und betragsmäßig kleiner als der für die steuerungsseitige Funktion definierte erste Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion nicht auslöst.
Steuerungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe dann, wenn diese Differenz negativ und betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter zweiter Grenzwert ist, den für die steuerungsseitige Funktion definierten ersten Grenzwert temporär verändert.
Steuerungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe dann, wenn diese Differenz negativ und betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter zweiter Grenzwert ist, trotz eines nachfolgenden Überschreitens des ersten Grenzwerts innerhalb eines definierten Zeitintervalls nach Unterschreiten des zweiten Grenzwerts die steuerungsseitige Funktion nicht oder modifiziert auslöst.
Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung dann, wenn die Differenz zwischen dem aktuellsten Signalwert des Signals im Beobachtungszeitraum und dem ältesten Signalwert des Signals im Beobachtungszeitraum negativ und betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter erster Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion auslöst, wohingegen die Steuerungseinrichtung dann, wenn diese Differenz negativ und betragsmäßig kleiner als der für die steuerungsseitige Funktion definierte erste Grenzwert ist, die steuerungsseitige Funktion nicht auslöst.
Steuerungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe dann, wenn diese Differenz positiv und betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter zweiter Grenzwert ist, den für die steuerungsseitige Funktion definierten ersten Grenzwert temporär verändert.
Steuerungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe dann, wenn diese Differenz positiv und betragsmäßig größer als ein für die steuerungsseitige Funktion definierter zweiter Grenzwert ist, trotz eines nachfolgenden Unterschreitens des ersten Grenzwerts innerhalb eines definierten Zeitintervalls nach Überschreiten des zweiten Grenzwerts die steuerungsseitige Funktion nicht oder modifiziert auslöst.
Steuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe die obige Signalauswertung zur Auslösung oder Nichtauslösung der steuerungsseitigen Funktion in einem definieren Signaltakt vornimmt, vorzugsweise immer dann, wenn ein neuer Signalwert für das Signal vorliegt und gespeichert wird.
Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, nämlich zur Auslösung oder Nichtauslösung einer steuerungsseitigen Funktion des Kraftfahrzeugs auf Grundlage einer Änderung eines Signals, dadurch gekennzeichnet, dass dasselbe unter Verwendung einer Steuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 durchgeführt wird.