DE10117114A1 - Verfahren zur Überwachung von Maschinen - Google Patents
Verfahren zur Überwachung von MaschinenInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Überwachung von periodisch arbeitenden Maschinen zur Früherkennung von Maschinenveränderungen beschrieben. Mittels Überwachungssensoren (11) werden maschinenspezifische Meßsignale (KS, A) erfaßt, die in einem Referenzmodus zur Bildung von die Maschine dokumentierenden Referenzwerten (KSR(k, l, m, ...n)) verarbeitet werden. Ferner werden Steuergrößen (k, l, m, ...n), die einen n-dimensionalen Zustandsraum (R(k, l, m, ...n)) bilden, erfaßt. Im Zustandsraum wird zu jedem Maschinenzustand (i(k¶i¶, l¶i¶, m¶i¶, ...n¶i¶)) ein Referenzwert (KSR¶i¶(k¶i¶, l¶i¶, m¶i¶, ...n¶i¶)) angelegt. Die Meßsignale (KS¶i¶, A¶i¶) eines Maschinenzustands (i) werden bei hinterlegtem Referenzwert (KSR¶i¶(k¶i¶, l¶i¶, m¶i¶, ...n¶i¶)) mit dieser Referenz verglichen. Die Meßsignale (KS¶j¶) eines Maschinenzustands (j), für die keine Referenz hinterlegt ist, werden zur Bildung der Referenzwerte (KSR¶j¶(k¶j¶, l¶j¶, m¶j¶, ...n¶j¶)) verarbeitet und im Zustandsraum (R(k, l, m, ...n)) abgelegt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Überwachung
von periodisch arbeitenden Maschinen zur Früherkennung von Ma
schinenveränderungen, wobei mittels eines Überwachungssensors
maschinenspezifische Meßsignale erfaßt werden, die in einem
Referenzmodus zur Bildung von die Maschine dokumentierenden
Referenzwerten verarbeitet werden und die in einem Überwa
chungsmodus, nach gleichen Kriterien verarbeitet, mit den
Referenzwerten verglichen werden und wobei bei Überschreiten
eines Instabilitätsmaßes eine Maschinenänderung angezeigt wird.
Ein Verfahren dieser Art ist aus dem DE 195 45 008 C2 bekannt.
Dieses Verfahren ist in zwei Arbeitsphasen aufgeteilt, nämlich
in einen Ausgangsmodus für die Ermittlung der Referenz und
einen Überwachungsmodus für die eigentliche Überwachung. Beim
Einsatz der Überwachungseinrichtung wird zunächst im Ausgangs
modus aus den vom Sensor gelieferten Meßsignalen eine Referenz
ermittelt, die das Verhalten der zu überwachenden Maschine im
Anfangs- bzw. Ausgangszustand darstellt und die im anschließend
einsetzenden Überwachungsmodus Verwendung findet.
Es gibt jedoch Anwendungen, wie Windkraftwerke, bei denen die
Betriebslasten abhängig von äußeren Umständen, wie Windge
schwindigkeit, über einen langen Zeitraum nicht vorkommen, so
daß sie nicht im Ausgangsmodus und damit nicht in der Referenz
bildung erfaßt werden. Im Überwachungsmodus würde bei einem
solchen Zustand eine Schadensmeldung erfolgen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfah
ren dahingehend weiter zu entwickeln, daß es auch für solche
Maschinen anwendbar ist, die seltene Belastungszustände er
fahren.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein gleitender Über
gang zwischen einer Referenzbildung und einer Überwachung des
Prüflings ermöglicht, bei dem sich die Referenzbildung nicht
nur auf einen Anfangsabschnitt eines neuen Einsatzes be
schränkt, sondern für jeden neuen Zustand wiederholt. Das Ver
fahren ermöglicht somit ohne genaue Kenntnis der zu erwartenden
Betriebslast einer rotierenden Maschine, wie Windkraftwerke,
den Schädigungsgrad nach relativ kurzer Zeit zu bestimmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit universell bei allen
periodisch arbeitenden Maschinen einsetzbar, auch bei solchen,
deren Betriebslasten große Unregelmäßigkeiten anzeigen können.
Dieses erfolgt ohne Referenzwerte einspielen oder das Verhalten
der Maschine im Schadensfall durch Vorversuche ermitteln zu
müssen.
Als Meßgröße dient der Körperschall und die Antriebsdrehzahl
oder Parameter, die beim Eintreten eines Schadens eine Änderung
erfahren. Zur Bestimmung des jeweiligen Maschinenzustandes wird
eine jedoch in der Regel mehrere Steuergrößen, z. B. Getriebe
temperatur, Abtriebsdrehzahl, Drehmoment, etc., gemessen, die
beim eintreten eines schadens keine Änderung erfahren.
Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf einem n-dimensio
nalen Referenzraum, der automatisch nach Bedarf mit Referenz
werten ausgefüllt wird. Als Eingang in das System werden neben
den Meßgrößen die Steuergrößen zugeführt. Die Steuergrößen
bilden einen n-dimensionalen Zustandsraum. Zu jedem Zustand
wird, unabhängig vom Zeitpunkt seines Auftauchens, eine Meß
größenreferenz angelegt. Ist in einem Zustand schon ein Re
ferenzwert hinterlegt, so kommt es zu dem Vergleich des ak
tuellen Meßwertes mit der Referenz.
Die Verarbeitung der Meßsignale erfolgt nach bekannten Metho
den. So können die vom Überwachungssensor gelieferten Zeitsig
nale z. B. in Frequenzsignale umgewandelt werden und aus Fre
quenzsignalen von mindestens zwei Maschinenzyklen Mittelwerte
der einzelnen Frequenzordnungen gebildet und verarbeitet wer
den. Eine Vorgehensweise hierzu ist beispielsweise in der DE 195 45 008 C2
beschrieben. Einer näheren Erörterung bedarf es
daher nicht an dieser Stelle.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung gezeigten Prin
zipskizze und Beispielen näher beschrieben.
In der Zeichnung ist der Verlauf des Überwachungsverfahrens
skizziert. Eine zu überwachende rotierende Maschine 10 wird mit
Sensoren 11 zum Messen von Meßgrößen KS, A sowie Steuergrößen
k, l, m. .n ausgestattet. Die Steuergrößen bilden einen n-dimen
sionalen Zustandsraum i(k, l, m, . .n). Die von den Sensoren er
faßten Signale werden einer nicht näher dargestellten Überwa
chungseinrichtung zugeführt, die die Signale eines jeden Ma
schinenzustands i(ki, li, mi, . .ni) auf das Vorhandensein der zu
gehörigen Referenz KSRi(ki, li, mi, . .ni) überprüft. Ist für den
Zustand i (ki, li, mi, . .ni) noch keine Referenz angelegt, werden
die Meßgrößen KSi, Ai zur Bildung der Referenz KSRi(ki, li, mi, . .ni)
für die Zelle i eines n-dimensionalen Referenzraumes R(k, l,
m, . .n) verarbeitet und in diesem Referenzraum abgelegt.
Ist für einen Maschinenzustand j(kj, lj, mj, . . nj) bereits eine Re
ferenz KSRj(kj, lj, mj, . .nj) im Referenzraum R(k, l, m, . .n) ange
legt, wird diese zur Ermittlung der Schadensinformation mit der
aktuellen Meßgröße KSj, Aj verglichen.
1. Beispiel einer Überwachung an einem Windkraftwerk. Die
Betriebslasten des Windkraftwerkes hängen in erster Linie von
der Windgeschwindigkeit ab. Da die Windgeschwindigkeit aber in
großen Teilen nicht auf Wochen oder Monate genau vorherbe
stimmbar ist, benötigt eine Überwachung die Fähigkeit schon mal
erlebte Situationen, d. h. Belastungsfälle, gleich zu über
wachen. Außerdem darf es wegen noch nicht erlebten Situationen,
wie z. B. dem Herbststurm oder dem Jahrhundertsturm, nicht
gleich zu einer Abschaltung durch die Überwachung kommen. Die
ses wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren berücksichtigt.
Dazu wird die Windkraftanlage mit Sensoren zum Messen des Kör
perschalls KS und der Antriebsdrehzahl A (Meßgrößen) sowie zum
Messen der Steuergrößen, wie Windgeschwindigkeit W, Abtriebs
drehzahl N, Getriebetemperatur T, Drehmoment M, ausgestattet.
Diese Steuergrößen bilden einen n-dimensionalen Zustandsraum
i(W, N, T, M). Zu jedem Zustand i wird nach einem bestimmten
Verfahren V, wie zum Beispiel dem in der DE 195 45 008 C2 be
schriebenen Frequenzanalyse Verfahren, eine Körperschallrefe
renz KSRi(Wi, Ni, Ti, Mi) angelegt. Es sind natürlich die Anwendung
anderer bekannter Verfahren sowie auch Ordungsanalysen-Methoden
möglich.
Ist in einem Zustand j bereits eine Körperschallreferenz
KSRj(Wj, Nj, Tj, Mj) hinterlegt, dann kommt es zu einem Vergleich
der Referenz KSRj(Wj, Nj, Tj, Mj) mit dem aktuellen Körperschall
KSj. Aus dem Vergleich wird dann eine aktuelle Schädigung Sj
errechnet. Diese Schädigung wird in einem Trendindex T(t) über
die Zeit eingetragen und kann bei einer Überschreitung einer
Grenze zur Abschaltung der Maschine und/oder zu Wartungs-/Re
paraturanweisungen genutzt werden.
Wenn für einen Zustand i (erstmaliger Sturm) noch keine Körper
schallreferenz hinterlegt wurde, so erkennt das Verfahren dies
und ermittelt nach dem vorbestimmten Verfahren V eine Körper
schallreferenz KSRi(Wi, Ni, Ti, Mi) und legt sie in der dazuge
hörigen Zelle i des Referenzraumes R(Wi, Ni, Ti, Mi) ab.
2. Beispiel. Überwachung von Fahrzeuggetrieben. Hierbei kann es
auch zu Belastungen kommen, die in einer anfänglichen Referenz
bildungsphase nicht gelernt wurden, z. B. das Fahrzeug schleppt
zum ersten Mal einen Anhänger und somit wird die Belastung auf
das Getriebe um ein Vielfaches steigen.
In einer Anfangsphase wird das Getriebe durch die verschiedenen
Belastungen, z. B. beim Durchlaufen aller Gänge, betrieben,
wobei das Verfahren die Zustände i jeweils als neu erkennt und
dafür jeweils Referenzen XRi ermittelt und in der zugehörigen
Zelle i des Referenzraumes R ablegt.
Nach oder während dieser anfänglichen Referenzbildungsphase
geht das Verfahren automatisch in den Überwachungsprozess über,
sobald für einen Zustand j bereits eine Referenz XRi hinterlegt
ist.
Wurden alle normalen Belastungssituationen erfaßt, wird das
Verfahren sich in einer ausschließlichen Überwachungsphase
bewegen. Taucht jedoch ein neuer Belastungszustand k auf, der
z. B. durch die Verbindung des Fahrzeugs mit einem Anhänger
verursacht wird, so muß diese Situation neu gelernt werden,
d. h. die im neuen Zustand k erfaßten Meßsignale werden zur
Bildung der zugehörigen neuen Referenz XRk verarbeitet.
Claims (5)
1. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Überwachung
von periodisch arbeitenden Maschinen zur Früherkennung von
Maschinenveränderungen, wobei mittels eines Überwachungssensors
maschinenspezifische Meßsignale erfaßt werden, die in einem Re
ferenzmodus zur Bildung von die Maschine dokumentierenden Refe
renzwerten verarbeitet werden und die in einem Überwachungs
modus, nach gleichen Kriterien verarbeitet, mit den Referenz
werten verglichen werden und wobei bei Überschreiten eines In
stabilitätsmaßes eine Maschinenänderung angezeigt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß neben den Meßsignalen (KS, A) mindestens
eine den Maschinenzustand kennzeichnende Steuergröße (k, l,
m, . .n) gemessen wird und daß zu jedem sich einstellenden Ma
schinenzustand (i(ki, li, mi, . .ni)) automatisch ein Referenzwert
(KSRi) für die aktuelle Meßgröße (KSi) angelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu
jedem sich einstellenden Maschinenzustand (i(ki, li, mi, . .ni))
unabhängig vom Zeitpunkt dessen Eintretens automatisch ein
Referenzwert (KSRi) für die aktuelle Meßgröße (KSi) angelegt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuergrößen (k, l, m, . . .n) einen n-dimensionalen Zu
standsraum (R(k, l, m, . .n)) bilden, in dem der Referenzwert
(KSRi(ki, li, mi, . .ni) zu jedem sich ereignenden Maschinenzustand
(i(ki, li, mi, . .ni)) abgelegt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßsignale (KSi, Ai) eines Maschinenzu
stands (i), bei hinterlegtem Referenzwert (KSRi(ki, li, mi, . .ni))
mit dieser Referenz verglichen und daraus eine aktuelle Schädi
gung (Si) errechnet wird, die in einen Trendindex (T(t)) über
der Zeit eingetragen wird, und daß bei Überschreitung einer
Grenze die Maschine in einen Störzustand versetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßsignale (KSi) eines Maschinenzu
stands (i), für den keine Referenz hinterlegt ist, zur Bildung
der Referenzwerte (KSRi(ki, li, mi, . .ni)) und deren Ablage im Zu
standsraum (R(k, l, m, . .n)) verarbeitet wird.
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