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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum rechnergestützten Verarbeiten von elektronisch gespeicherten Kalenderdaten mittels eines Nutzerendgerätes.
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Nutzerendgeräte im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere tragbare Rechner, wie z. B. Laptops, Notebooks, Netbooks, Tablet-Computer, Smartphones, PDAs, aber auch Desktop-PCs. Unter einem Nutzerendgerät werden ebenfalls in einem Kraftfahrzeug verbaute Mensch-Maschine-Schnittstellen verstanden. Nutzerendgeräte der oben bezeichneten Art umfassen zumindest ein Ausgabemittel in Gestalt eines Displays und/oder eines Lautsprechers. Optional können für die Erfindung eingesetzte Nutzerendgeräte ebenfalls über ein Eingabemittel verfügen, insbesondere um Daten einzugeben und/oder zu bearbeiten.
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Elektronische Kalendersysteme sind bspw. als eigenständige Software (bspw. Outlook® der Firma Microsoft® oder iCal der Firma Apple® bekannt. Die Daten solcher elektronischen Kalender sind zumeist in einem internen Datenspeicher des Nutzerendgeräts gespeichert. Alternativ oder zusätzlich können die Kalenderdaten auch in einem zentralen Datenspeicher außerhalb des Nutzerendgeräts gespeichert sein. Solche zentralen Datenspeicher werden in der Regel auf einem Zentralrechner, z. B. einer Firma oder eines Dienstleistungsanbieters, zur Verfügung gestellt und werden durch den Nutzer selbst verwaltet. Darüber hinaus sind auch solche Kalender bekannt, bei denen die Kalendereinträge über einen Web-Browser eingegeben und gepflegt werden. Die Kalenderdaten sind in einem Datenspeicher eines Dienstleistungsanbieters, wie z. B. Google® Kalender, gespeichert und sind von jedem beliebigen Nutzerendgerät nach einer Identifikation und Authentifizierung durch den Nutzer einsehbar und verwaltbar.
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Bekanntermaßen erhält der Nutzer eines Kalenders mit darin befindlichen Kalendereinträgen Informationen wann und wo ein bestimmtes, den Kalendereintrag repräsentierendes Ereignis stattfindet. Üblicherweise wird der Nutzer des Nutzerendgeräts eine voreingestellte Zeit vor Beginn eines Ereignisses bspw. durch einen Ton oder eine Nachricht auf das kommende Ereignis hingewiesen. Wie groß die Zeitdifferenz ist, zu der ein Hinweis auf das Ereignis erfolgen soll, wird in der Regel selbsttätig durch den Nutzer oder eine den Kalendereintrag erzeugende Person festgelegt.
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Liegen die Orte zweier zeitlich aufeinanderfolgender Ereignisse weit auseinander, so ist durch den Nutzer die für den Ortswechsel benötigte Zeit bei der Planung eines Kalendereintrags zu berücksichtigen. Der Hinweis auf das bevorstehende Ereignis muss durch den Nutzer somit derart gewählt werden, dass die verbleibende Zeit zum Erreichen des dem Kalendereintrag zugeordneten Ortes ausreichend groß bemessen ist. Dies ist in der Praxis häufig nur mit einigem Aufwand durch den Nutzer zu bewerkstelligen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein System anzugeben, welche eine rechnergestützte Verarbeitung von elektronisch gespeicherten Kalenderdaten erlauben.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie ein System gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 11. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
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Die Erfindung schafft ein Verfahren zum rechnergestützten Verarbeiten von elektronisch gespeicherten Kalenderdaten mittels eines Nutzerendgerätes. Nutzerendgeräte sind insbesondere die einleitend genannten Geräte, wie z. B. tragbare oder stationäre Computer, aber auch Infotainmentsysteme mit Mensch-Maschinen-Schnittstellen in Kraftfahrzeugen.
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Bei dem Verfahren wird durch das Nutzerendgerät aus einem Datenspeicher ein Kalendereintrag ausgelesen, wobei die Kalendereinträge für ein Ereignis zumindest eine Information über den Beginn und den Ort des Ereignisses umfassen. Ein Kalendereintrag repräsentiert ein Ereignis, welches durch einen Nutzer wahrgenommen werden kann oder soll. Neben einer Information über den Beginn und den Ort des Ereignisses kann der Kalendereintrag ferner eine Information über das Ende oder die Zeitdauer des Ereignisses umfassen. Sind Beginn und Ende in dem Kalendereintrag enthalten, so kann hieraus die Zeitdauer ermittelt werden. Ebenso kann aus der Information über den Beginn und der Zeitdauer des Ereignisses auf das Ende des Ereignisses geschlossen werden. Der Ort des Ereignisses kann in Form einer Adresse oder durch geografische Längen- und Breitenangaben repräsentiert sein. Eine Adresse besteht zumeist aus Straße, Ort und ggf. Land. Ebenso kann der Ort des Ereignisses auf indirekte Weise definiert sein, indem bspw. ein auf den Ort verweisender Begriff in dem Kalendereintrag enthalten ist. Beispielsweise können dies der Name einer Firma und die firmeninterne Bezeichnung eines Gebäudes sein. Sofern zwischen einem Namen und einer Adresse eine Beziehung besteht, kann ggf. auch lediglich ein Name als Repräsentant des Orts des Ereignisses verwendet werden.
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Der Datenspeicher kann wahlweise in dem Nutzerendgerät enthalten sein. Der Datenspeicher kann auch in einer externen, über eine drahtlose oder drahtgebundene Kommunikationsverbindung erreichbaren Datenbank enthalten sein. Gegebenenfalls kann die Speicherung der Kalendereinträge sowohl in einem internen als auch einem geräteexternen Datenspeicher erfolgen, wobei letzterer in ein Lesegerät des Nutzerendgeräts eingesteckt sein kann.
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In einem weiteren Schritt werden durch das Nutzerendgerät die gegenwärtige Position und Zeit des Nutzerendgeräts ermittelt. Die Ermittlung der Position und Zeit des Nutzerendgerätes kann kontinuierlich erfolgen. Ist das Nutzerendgerät batteriebetrieben, so kann die Ermittlung der Position und Zeit des Nutzerendgeräts auch in vorgegebenen definierten zeitlichen Abständen erfolgen, um Energie zu sparen. Ebenso kann vorgesehen sein, die Ermittlung von Position und Zeit des Nutzerendgerätes an das Auslesen des Kalendereintrags aus dem Datenspeicher zu koppeln, d. h. die Positionsbestimmung erfolgt automatisiert, sobald der Kalendereintrag ausgelesen wird/wurde.
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In einem weiteren Schritt werden eine Route von der gegenwärtigen Position des Nutzerendgerätes zu dem Ort des Ereignisses sowie die voraussichtliche Zeitdauer für das Zurücklegen der Route ermittelt. Hierzu wird zunächst aus dem Kalendereintrag die Information über den Ort extrahiert. Am einfachsten ist dies, wenn der Kalendereintrag ein für den Ort reservierten Datenbereich umfasst. Ist dies nicht der Fall, erfolgt die Extraktion durch eine Analyse des Kalendereintrags.
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Aus der voraussichtlichen Zeitdauer kann dann in Abhängigkeit der gegenwärtigen (aktuellen) Zeit eine voraussichtliche Ankunftszeit für die Ankunft an dem Ort des Ereignisses ermittelt werden. Die Ermittlung der Route von der gegenwärtigen Position des Nutzerendgeräts zu dem Ort des Ereignisses ist erfindungsgemäß an die Verarbeitung des Kalendereintrags durch das Nutzerendgerät geknüpft. Die Routenermittlung wird dabei bevorzugt automatisiert durch das Auslesen und Verarbeiten des Kalendereintrags aus dem Datenspeicher gestartet. Insbesondere braucht die Routenermittlung nicht manuell durch einen Nutzer des Nutzerendgeräts gestartet werden.
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Weiter wird aus dem zukünftigen Beginn des Ereignisses, der gegenwärtigen Zeit und der voraussichtlichen Zeitdauer für das Zurücklegen der Route eine Zeitdifferenz ermittelt, welche bis zum Beginn des Zurücklegens der Route zur Verfügung steht. Zumindest die Zeitdifferenz wird auf eine Ausgabeeinheit des Nutzerendgeräts für den Benutzer visuell und/oder für wahr ausgegeben. Neben der Zeitdifferenz können optional weitere Informationen des Kalendereintrags dargestellt werden, wie z. B. der Beginn, der Ort sowie eine Beschreibung des Ereignisses. Die Ausgabeeinheit kann zu diesem Zweck ein Display und/oder einen Lautsprecher umfassen, über welche die genannten Informationen ausgegeben werden können.
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Durch die Ermittlung der Zeitdifferenz, die bis zum Beginn des Zurücklegens der Route zur Verfügung steht, erhält der Nutzer des Nutzerendgerätes ohne eigenes Zutun eine Information, welche die Planung von ortsbezogenen Ereignissen vereinfacht. Es erfolgt eine Verknüpfung der Informationen, wo sich das Nutzerendgerät aktuell befindet, was der Nutzer des Nutzerendgerätes als nächstes geplant hat, auf welcher Route er zu dem Ort des Ereignisses gelangt, wie viel Zeit ihm hierfür zur Verfügung steht und was dieser auf dem Weg erledigen oder erleben könnte.
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Das Verfahren kann dabei – sofern sämtliche Informationen in dem Nutzerendgerät gespeichert sind – autark durch das Nutzerendgerät durchgeführt werden. Ausgangspunkt des Vorgehens ist dabei das bezüglich eines gegenwärtigen Zeitpunkts in der Zukunft liegender Kalendereintrag, der ein Ereignis repräsentiert. Dabei wird durch einen Kalendereintrag eine Positionsbestimmungseinheit des Nutzerendgeräts aktiviert, um ausgehend von einer gegenwärtigen Position des Nutzerendgeräts eine Route zu dem Ort des Ereignisses zu berechnen. Durch die Verknüpfung mit Zeitinformationen können für den Nutzer Hinweise für einen rechtzeitigen Start seiner Reise gegeben werden, ohne dass dieser entsprechende Planungs-Tools aktivieren muss.
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Es ist in diesem Zusammenhang bevorzugt, wenn aus dem Datenspeicher der zeitlich nächste Kalendereintrag bzgl. der gegenwärtigen Zeit ausgelesen wird. Vorzugsweise erfolgt das Auslesen des Kalendereintrags automatisiert ohne aktives Zutun eines Nutzers des Benutzerendgeräts aus dem Datenspeicher.
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Kalendereinträge können über ein Eingabemittel des Nutzerendgeräts in dieses eingegeben und/oder aktualisiert werden. Ebenso kann die Eingabe und/oder Aktualisierung über einen anderen Rechner erfolgen, der diese zeitgleich oder zeitversetzt in den externen Datenspeicher oder das Nutzerendgerät überträgt.
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Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Zeitdifferenz in vorgegebenen oder vom Nutzer aktiv definierten Zeitabständen aktualisiert wird. Hierdurch kann entsprechend der vorgegebenen Zeitabstände eine präzise Planungsinformation bereitgestellt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden dem Nutzer über die Ausgabeeinheit zusätzlich zu der Zeitdifferenz und optionalen Informationen des zugehörigen Kalendereintrags auf der Route liegende Points of Interest (POI) ausgegeben. Points of Interest sind „Orte von Interesse” und im Zusammenhang mit Navigationssystemen und Routenplanern bekannt. POIs sind Orte, die für den Nutzer einer Karte oder eines Navigationssystems Bedeutung haben könnten. Diese können der Befriedigung des täglichen Bedarfs oder reisespezifischer Bedürfnisse dienen, wie z. B. Gastronomie, Unterkünfte, Tankstellen, Bankautomaten oder Parkhäuser. Sie können Anlaufstellen in dringenden Situationen darstellen, wie etwa Autowerkstätten, Apotheken oder Krankenhäuser, oder sie weisen auf touristische Attraktionen und Freizeitangebote hin, u. a. Kinos, Sportstadien, Museen und andere Sehenswürdigkeiten. POIs können in einer Karte als kleine Symbole (Icons) dargestellt werden. Besonders markante Punkte werden als Landmarken bezeichnet und dienen der Orientierung.
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Vorzugsweise wird die Anzahl der ausgegebenen POIs abhängig von der ermittelten Zeitdifferenz festgelegt. Hierdurch soll eine Filterung aller möglichen POIs sichergestellt werden, um den Nutzer nicht mit Informationen zu überfrachten. Hierzu ist es ebenfalls zweckmäßig, wenn die POIs hinsichtlich ihrer Relevanz kategorisiert sind, wobei entsprechend der ermittelten Zeitdifferenz POIs einer oder mehrerer vorgegebener Kategorien ausgegeben werden. Insbesondere ist es hierdurch dem Nutzer durch die Angabe von Präferenzen möglich, nur solche POIs entlang der Route zum Ort des nächsten Ereignisses angezeigt zu bekommen, an denen er tatsächlich Interesse hat. Die Filterung betrifft somit Nutzungsvorlieben des Nutzers des Nutzerendgerätes. Die Filterung kann wahlweise entweder durch das Nutzerendgerät selbst durchgeführt werden, indem die entsprechenden Filterinformationen in einem Datenspeicher des Nutzerendgeräts hinterlegt sind. Ebenso könnten diese Informationen in einem externen Datenspeicher vorgehalten werden. Die Filterinformationen können bei Bedarf durch das Nutzerendgerät geladen und verarbeitet werden. Ebenso kann die Verarbeitung der POIs und der Filterinformationen außerhalb des Nutzerendgeräts erfolgen, wobei dann dem Nutzerendgerät das Ergebnis der Verarbeitung zur Verfügung gestellt wird. Die externe Speicherung der Filterinformationen ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Informationen der POIs ebenfalls außerhalb des Nutzerendgeräts gespeichert sind. Hierdurch kann eine hohe Aktualität der POIs sichergestellt werden.
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Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die für die Route ermittelten POIs entsprechend für den Nutzer hinterlegten Vorgaben auf Relevanz gefiltert werden, wobei lediglich für den Nutzer relevante POIs ausgegeben werden.
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Es ist weiterhin bevorzugt, wenn durch das Nutzerendgerät zusätzlich zu seiner Position die gegenwärtige geografische Ausrichtung ermittelt und eine für den Benutzer lagerichtige Karte oder ein lagerichtiges Kamerabild ausgegeben wird, in welches die Route und/oder die Points of Interest betreffende Informationen eingeblendet werden. Wahlweise kann das Kamerabild aktuell durch eine Kamera des Nutzerendgeräts aufgenommen werden oder aus einem Datenspeicher ausgelesen werden. Es erfolgt eine Verknüpfung eines elektronischen Kalenders mit einem augmented Reality-System, bei dem Karten oder reale Videobilder mit Hilfe einer Ortsbestimmung, bspw. mittels GPS, und in Datenspeichern enthaltenen ortsbezogenen Informationen überlagert werden. Hierdurch erhält man nicht nur eine Planungsinformation, welche Kalenderinformationen mit augmented Reality-Systemen verbindet, sondern es wird auch ein ereignisabhängiger, automatisierter Betrieb des Nutzerendgeräts im Hinblick auf zeit- und ortsbezogene Informationen geschaffen.
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Die Erfindung schafft weiter ein System zur rechnergestützten Verarbeitung von elektronisch gespeicherten Kalenderdaten mittels eines Nutzerendgeräts, das zur Durchführung des oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist. Wahlweise ist das Nutzerendgerät tragbar, bspw. in Gestalt eines portablen Rechners (Laptop, Notebook, Tablet-PC, PDA, Smartphone) oder integraler Bestandteil eines Kraftfahrzeugs bzw. in das Kraftfahrzeug nachgerüstet. Im letzten Fall nutzt das System die in einem Kraftfahrzeug vorhandenen Aus- und Eingabemittel, wie z. B. das Display eines Navigationssystems, den Dreh-Drück-Steller zur Bedienung des Navigationssystems usw.
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Die Erfindung wird nachfolgend näher anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems zur rechnergestützten Verarbeitung von elektronisch gespeicherten Kalenderdaten.
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1 zeigt ein Nutzerendgerät NE in Gestalt eines Mobilfunktelefons mit einem Display ANZ als Ausgabeeinheit. Das Nutzerendgerät könnte ebenfalls in Gestalt eines tragbaren Computers, eines Desktop-PCs oder fest verbaut in einem Kraftfahrzeug vorliegen. Insbesondere kann das Nutzerendgerät NE in Gestalt der in der Beschreibungseinleitung bereits beschriebenen Geräte vorliegen.
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Das Display ANZ kann als berührungsempfindliches Display (Touch Screen) ausgebildet sein, sodass über das Display auch eine Dateneingabe erfolgen kann. Da die technische Funktionsweise von berührungsempfindlichen Displays dem Fachmann aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt ist, wird an dieser Stelle auf eine eingehendere Beschreibung der Funktion verzichtet. Sofern das Display ANZ nicht berührungsempfindlich ausgebildet ist, könnte das Nutzerendgerät auch über eine gesonderte Tastatur als Eingabemittel verfügen. Darüber hinaus sind auch andere Formen von Eingabemitteln, wie z. B. Stifteingabe, möglich.
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Das Nutzerendgerät NE verfügt darüber hinaus über einen Datenspeicher SP, auf den von einer nicht dargestellten Recheneinheit (Mikroprozessor) zugegriffen werden kann. Der Datenspeicher dient zum dauerhaften und/oder temporären Speichern von Programm-Applikationen sowie von Nutzdaten. Unter Nutzdaten werden hierbei vom Nutzer des Nutzerendgeräts NE generierte oder während der Ausführung einer Programm-Applikation erzeugte Daten verstanden. Beispielsweise kann es sich bei den Nutzdaten um die für die Erfindung relevanten Kalenderdaten handeln. Prinzipiell könnten gerätebezogene Daten und Nutzdaten auch in unterschiedlichen Datenspeichern verarbeitet werden. Ebenso kann ein gemeinsam genutzter Speicher, der virtuell in unterschiedliche Speicherbereiche aufgeteilt ist, vorgesehen sein. Der Datenspeicher SP könnte zumindest zum Teil auch durch einen in das Nutzerendgerät NE temporär eingesteckten Datenspeicher gebildet sein. Solche Speicher liegen bspw. in Gestalt kartenförmiger Datenträger vor. Diese können vom Typ Micro Secure Digital (Micro SD), Compact Flash, Micro Drive, Memory Stick, Secure Digital Card, Multimedia Card, xD Picture Card, Smart Media Card ausgebildet sein.
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Ferner umfasst das Nutzerendgerät NE Mittel zur Positionsbestimmung. Eine Positionsbestimmungseinheit POS kann bspw. als GPS(Global Positioning System)-Empfänger ausgebildet sein. Darüber hinaus umfasst das Nutzerendgerät einen Kompass KOM zur Bestimmung der Orientierung des Nutzerendgeräts. Durch die von dem Kompass gelieferten Informationen kann ein auf dem Display dargestelltes Kamerabild oder eine Karte der Umgebung des Nutzerengeräts lagerichtig für die durch die Positionsbestimmungseinheit POS ermittelte Position dargestellt werden. Durch die in das Nutzerendgerät NE integrierte Kamera CAM kann ein Bild der Umgebung aufgenommen und auf der Anzeigeeinheit ANZ dargestellt werden.
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Das beschriebene Nutzerendgerät entspricht insoweit herkömmlichen, am Markt verfügbaren Geräten.
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Der Nutzer des Nutzerendgeräts NE besitzt einen elektronischen Kalender CAL. In dem Kalender CAL ist eine Anzahl an Kalendereinträgen KE1, KE2, KE3 enthalten. Jeder der Kalendereinträge KE1, KE2, KE3 ist einem Ereignis zugeordnet und umfasst für das Ereignis eine Information über den Beginn B, die Zeitdauer Z (oder alternativ das Ende) des Ereignisses sowie einen Ort O, an welchem das Ereignis stattfindet.
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In dem lediglich schematisch dargestellten Kalender CAL sind beispielhaft lediglich drei Kalendereinträge KE1, KE2, KE3 dargestellt. Es versteht sich, dass der Kalender CAL eine sehr viel größere oder davon abweichende Anzahl an Kalendereinträgen für einen oder eine Vielzahl an Tagen aufweisen kann.
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Der Kalender CAL kann entweder in einem Datenspeicher SP einer externen Datenbank DB1 oder in dem Datenspeicher SP des Nutzerendgeräts NE enthalten sein. Ebenso kann der Kalender CAL gleichzeitig in beiden Datenspeichern SP gespeichert werden. Für den Fall, dass der Kalender CAL lediglich in der Datenbank DB1 vorgehalten wird, ist es zwecks permanenten Zugriffs auf die Kalendereinträge KE1 zweckmäßig, wenn zwischen dem Nutzerendgerät NE und der Datenbank DB1 eine drahtlose oder auch drahtgebundene Kommunikationsverbindung besteht.
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In 1 ist eine weitere Datenbank DB2 dargestellt, auf die durch das Nutzerendgerät NE drahtlos oder drahtgebunden zugegriffen werden kann. Die Datenbank DB2 enthält bspw. für einen bestimmten geografischen Bereich Kartendaten und/oder Points of Interest (POI). Darüber hinaus können in der Datenbank DB2 nutzerbezogene Daten gespeichert sein, welche bspw. Präferenzen für die POIs enthalten. Dabei können die POIs in kategorisierter Form vorliegen, so dass z. B. die für den Nutzer am meisten interessanten POIs in der Kategorie 1, nächstinteressante POIs in Kategorie 2 usw. enthalten sind. Die in der Datenbank DB2 enthaltenen Informationen könnten alternativ auch in dem Datenspeicher SP des Nutzerendgeräts NE enthalten sein.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum rechnergestützten Verarbeiten der in dem Kalender CAL enthaltenen Kalendereinträge wird automatisiert, d. h. ohne aktives Zutun des Nutzers des Benutzerendgeräts NE, der zeitlich nächste Kalendereintrag (hier: KE1) bzgl. der gegenwärtigen Zeit GZ (hier: 15.30) ausgelesen. Die gegenwärtige Zeit GZ, die dem Nutzer optional permanent im Display ANZ des Nutzerendgeräts NE angezeigt wird, kann bspw. einer internen Uhr des Nutzerendgeräts entnommen werden. Anhand des Kalendereintrags KE1 hat das Nutzerendgerät eine Information darüber, wo und wann der Nutzer des Nutzerendgerätes NE ein nächstes Ereignis/einen nächsten Termin wahrnehmen möchte.
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Anhand seiner integrierten Positionsbestimmungseinheit POS ermittelt das Nutzerendgerät NE – initiiert durch das Auslesen des Kalendereintrags KE1 – zunächst die gegenwärtige Position sowie die gegenwärtige Zeit GZ. Anschließend wird von der gegenwärtigen Position eine Route zu dem Ort O des Kalendereintrags KE1 ermittelt. In üblicher Weise wird dabei die voraussichtliche Zeitdauer für das Zurücklegen der Route ermittelt. Anhand der gegenwärtigen Zeit GZ und der voraussichtlichen Zeitdauer für das Zurücklegen der Route kann eine voraussichtliche Ankunftszeit AZ ermittelt werden. Darüber hinaus ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren, aus dem Beginn B des Ereignisses KE1, der gegenwärtigen Zeit GZ und der voraussichtlichen Zeitdauer (hier: 50 Minuten; ermittelt aus der Differenz der Ankunftszeit AZ (16:20) und der gegenwärtigen Zeit GZ (15:30)) für das Zurücklegen der Route eine Zeitdifferenz DZ zu ermitteln. Die Zeitdifferenz DZ ergibt sich aus dem Beginn B des Ereignisses KE1 und der zum jetzigen Zeitpunkt geschätzten Ankunftszeit AZ (hier: 40 Minuten). Diese Zeitdifferenz DZ steht dem Benutzer des Nutzerendgeräts zum gegenwärtigen Zeitpunkt GZ bis zum Beginn des Zurücklegens der Route zur Verfügung, so dass dieser den Beginn des dem Kalendereintrag KE1 zugeordneten Ereignisses nicht verpasst. Zumindest die Zeitdifferenz, vorzugsweise auch der Beginn B des Ereignisses KE1 sowie die ermittelte Ankunftszeit AZ, werden dem Nutzer auf dem Display ANZ in einem Informationsbereich IB angezeigt. Der Informationsbereich IB umfasst dabei lediglich die für den Kalendereintrag KE1 relevanten Informationen, symbolisiert durch IB(KE1).
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Gleichzeitig wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch die Kamera CAM unter Nutzung der durch den Kompass ermittelten Himmelsrichtung ein lagerichtiges Bild auf dem Display ANZ dargestellt. Prinzipiell könnte das Bild auch aus einer Datenbank ausgelesen werden, wie dies bspw. bei Nutzung von Google Preview möglich ist. Entsprechend der von augmented Reality-Systemen bekannten Vorgehensweise werden dabei nutzerrelevante Points of Interest POI in das Bild eingeblendet. Beispielhaft sind zwei – optional anhand von Nutzerpräferenzen gefilterte – POIs dargestellt.
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Alternativ könnte auf dem Display auch eine Karte dargestellt werden, welche die Route (teilweise oder vollständig) vom gegenwärtigen Standort zum Ort O des Kalendereintrags KE1 zeigt. Die für den Nutzer interessanten Points of Interest könnten bspw. als Stecknadeln entlang der Route dargestellt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung könnten zusätzlich dem zeitlich nächsten Kalendereintrag KE1 auch zeitlich darauffolgende Kalendereinträge KE2, KE3 in Kurzform in dem Display dargestellt werden.
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Sobald der Kalendereintrag KE1 zeitlich in der Vergangenheit liegt, wird automatisiert, d. h. wiederum ohne aktives Zutun des Nutzers des Nutzerendgeräts NE der nächste Kalendereintrag KE2 aus dem Datenspeicher ausgelesen und der dem Kalendereintrag KE2 zugeordnete Ort sowie eine Route zu diesem vermittelt. Die oben beschriebene Vorgehensweise wird dabei wiederholt.
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Das erfindungsgemäße Vorgehen sorgt für die Zusammenführung von elektronischen Kalenderdaten mit ortsbezogenen Informationen zu für einen Nutzer interessanten Orten. Die Zusammenführung der Informationen erfolgt dabei automatisiert ohne Zutun des Nutzers. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Form einer Applikation verwirklicht sein, welche permanent auf dem Nutzerendgerät läuft oder auch erst durch den Nutzer des Nutzerendgeräts gestartet werden muss. Die Applikation kann insbesondere für kommerzielle Dienste genutzt werden, bei denen bspw. für die entlang einer errechneten Route eingeblendeten POIs pro Anzeige oder auch auf weiterführender Informationen Entgelt entrichtet werden muss.