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Die Erfindung betrifft eine Stechhilfevorrichtung zur Blutprobenentnahme mit einem Lanzettenhalter zum Halten einer auswechselbaren Lanzette und mit einer Antriebseinrichtung zum Antreiben des Lanzettenhalters, bei welcher die Antriebseinrichtung zwei Federelemente umfassend ein Stechfederelement zum Beschleunigen des Lanzettenhalters in Stechrichtung und ein Rückholfederelement zum Beschleunigen des Lanzettenhalters entgegen der Stechrichtung aufweist.
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Gattungsgemäße Stechhilfevorrichtungen mit einer Antriebseinrichtung aus insbesondere zwei in Reihe geschalteten Federelementen sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Bei einer derartig ausgelegten Stechhilfevorrichtung sorgt ein vorderes Stechfederelement, also ein einem zu beschleunigenden Lanzettenhalter zugewandtes Federelemente, für eine Beschleunigung des Lanzettenhalters während eines Stechvorgangs mit einer durch den Lanzettenhalter gehalterte Lanzette. Ein hinteres Rückholfederelement, also ein dem zu beschleunigenden Lanzettenhalter abgewandtes Federelement, sorgt für eine Rückholbewegung des Lanzettenhalters nach dem Stechvorgang. Durch diese zwei wirkenden Federelemente kann ein übermäßiges kritisches Nachschwingen des Lanzettenhalters an der Stechhilfevorrichtung nach einem Stechvorgang gut vermieden werden.
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US 2005/0085839 A1 betrifft eine Lanzettenvorrichtung umfassend einen Lanzettenmechanismus insbesondere mit einem Lanzettenträger und mit einem gleitbar mit dem Lanzettenträger verbundenen Lanzettenhalter. Der Lanzettenmechanismus umfasst relativ zueinander translatorisch verlagerbare Schlittenteile. Darüber hinaus sind ein Stechfederelement und ein Rückholfederelement vorhanden, welche jeweils in einem Stechfederelementaufnahmebereich bzw. in einem Rückholfederaufnahmebereich angeordnet sind. Aufgabe der Erfindung ist es, eine konstruktiv einfach zu bauende Stechhilfevorrichtung mit einer insbesondere für ungeübte Personen verbesserten Bedienbarkeit bereitzustellen, so dass die Stechhilfevorrichtung händisch einfach erneut einsetzbereit gemacht werden kann.
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Die Aufgabe der Erfindung wird von einer Stechhilfevorrichtung zur Blutprobenentnahme mit einem Lanzettenhalter zum Halten einer auswechselbaren Lanzette und mit einer Antriebseinrichtung zum Antreiben des Lanzettenhalters gelöst, bei welcher die Antriebseinrichtung zwei Federelemente umfassend ein Stechfederelement zum Beschleunigen des Lanzettenhalters in Stechrichtung und ein Rückholfederelement zum Beschleunigen des Lanzettenhalters entgegen der Stechrichtung aufweist, und bei welcher die Antriebseinrichtung eine Schlitteneinheit mit einem Federspannschlittenteil und mit einem Stechschlittenteil aufweist, und das Federspannschlittenteil und das Stechschlittenteil relativ zueinander translatorisch verlagerbar angeordnet sind und einen Stechfederelementeaufnahmebereich und einen Rückholfederelementeaufnahmebereich ausgestalten, und der Stechfederelementeaufnahmebereich durch translatorische Verlagerung des Federspannschlittenteils gegenüber dem Stechschlittenteil verkleinerbar ist, um das Stechfederelement innerhalb des Stechfederelementeaufnahmebereichs für einen bevorstehenden Stechvorgang vorzuspannen, wobei das Federspannschlittenteil durch ein Spannbetätigungselement von außerhalb der Stechhilfevorrichtung händisch bewegbar angeordnet ist.
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Dadurch, dass das vorliegende Stechfederelement mittels des translatorisch und axial verlagerbaren Federspannschlittenteils, welches durch das Betätigungsspannelement von außerhalb der Stechhilfevorrichtung axial bewegt werden kann, kann die Antriebseinrichtung für den nächsten Stechvorgang konstruktiv insgesamt sehr einfach präpariert werden.
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Darüber hinaus ist ein Überschwingen der Federelemente vorteilhafter Weise nicht erforderlich, da eine Vorwärtsbewegung während des Stechvorgangs und die sich daran anschließende Rückwärtsbewegung nach dem eigentlichen Stechvorgang durch zwei separate Federelemente realisiert werden.
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Vorteilhafter Weise sind die beiden Federelemente in Reihe geschaltet. Je nach Ausgestaltung der Stechhilfevorrichtung können sie jedoch auch koaxial bzw. parallel zueinander wirkend angeordnet sein.
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Der Stechfederelementeaufnahmebereich bzw. der Rückholfederelementeaufnahmebereich können baulich vielfältig realisiert werden. Vorzugsweise sind sie als Stechfederelementekammer bzw. als Rückholfederelementekammer ausgestaltet, in welchen die Federelemente zumindest teilweise jeweils sowohl axial als auch radial vorteilhaft innerhalb der Stechhilfevorrichtung gehaltert werden können.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsvariante sieht vor, dass die Stechhilfevorrichtung ein Auslösebetätigungselement zum Auslösen des Stechvorgangs umfasst, welches derart gelagert ist, dass das Stechschlittenteil und das Federspannschlittenteil sequentiell entriegelbar sind. Hierdurch kann die bewegliche Mechanik der vorliegenden Stechhilfevorrichtung besonders kompakt gebaut und betätigt werden.
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Vorteilhafter Weise besitzen das Stechschlittenteil und das Federspannschlittenteil ein gemeinsames Auslösebetätigungselement, sodass die Stechhilfevorrichtung extrem bauteilreduziert gebaut werden kann.
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Es versteht sich, dass das vorliegende Auslösebetätigungselement vielfältig gestaltet sein kann. Vorzugsweise ist es als radial verlagerbares Druckelement konstruiert. Es kann jedoch auch nicht minder vorteilhaft als Schiebeelement ausgestaltet sein, welches in Längserstreckung der Stechhilfevorrichtung axial verschieblich in dem Gehäuse gelagert ist.
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Hinsichtlich einer sehr guten geometrischen Anordnung und/oder funktionalen Aufteilung des Stechschlittenteils und des Federspannschlittenteils ist es vorteilhaft, wenn das Auslösebetätigungselement in Bezug auf die Längserstreckung der Stechhilfevorrichtung in etwa mittig radial außen an der Mantelfläche des Gehäuses angeordnet ist.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn das Auslösebetätigungselement aus einer Parkposition heraus in eine Auslöseposition hinein händisch verlagerbar ist, in welcher sowohl das Stechschlittenteil als auch das Federspannschlittenteil entriegelt sind, wobei das Federspannschlittenteil in der Auslöseposition des Auslösebetätigungselement von dem Auslösebetätigungselement in der Spannposition gehalten wird. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass das Federspannschlittenteil ausreichend lange in der Spannposition verbleibt, und zwar solange bis der Stechvorgang erfolgreich beendet ist. So kann eine für den Stechvorgang ausreichend hohe Federkraft des Stechfederelements gewährleistet werden.
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Konstruktiv außerordentlich einfach können das Stechschlittenteil und das Federspannschlittenteil durch das einzige Auslösebetätigungselement ausgelöst werden, wenn das Auslösebetätigungselement radial derart vor einem Rastelement des Federspannschlittenteils und derart vor einem Halteelement des Stechschlittenteils angeordnet ist, dass durch das Auslösebetätigungselement zum einen das Rastelement aus seiner Rastposition und zum anderen das Halteelement aus einer Halteposition heraus verlagerbar angeordnet sind.
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Insofern sieht eine weitere sehr vorteilhafte Ausführungsvariante vor, dass das Federspannschlittenteil ein Rastelement zum Einrasten in einer Spannposition umfasst, in welcher das Stechfederelement derart vorgespannt ist, dass das Stechschlittenteil für den Stechvorgang beschleunigbar ist, und das Stechschlittenteil ein Halteelement zum Halten des Stechschlittenteils in einer anderen Spannposition umfasst, in welcher das Stechfederelement derart vorgespannt ist, dass das Stechschlittenteil für den Stechvorgang beschleunigbar ist, wobei das Rastelement und das Halteelement axial aufeinander zugerichtet angeordnet sind. Durch diese Kopf-an-Kopf-Platzierung des Rastelements und des Halteelements auf baulich engem Raum, kann die Konstruktion der Stechhilfevorrichtung weiter vorteilhaft vereinfacht werden.
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Um das Federspannschlittenteil in der Spannposition betriebssicher halten zu können, ist es vorteilhaft, wenn das Rastelement an einer Rastkante eines Gehäuses der Stechhilfevorrichtung einrastbar ist.
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Ist das Halteelement entlang einer Kulisseneinrichtung sowohl radial als axial geführt gelagert, wobei die Kulisseneinrichtung benachbart von dem Stechschlittenteil angeordnet ist, kann das Halteelement besonders sicher zielgerichtet betätigt und an einer von dem Stechschlittenteil verschiedenen Bauteilkomponente innerhalb der Stechhilfevorrichtung geführt werden.
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Vorzugsweise ist die Kulisseneinrichtung in dem Gehäuse der Stechhilfevorrichtung angeordnet. Idealerweise weist die Kulisseneinrichtung einen L-förmigen Nutverlauf auf.
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An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Merkmale im Zusammenhang mit dem Auslösebetätigungselement ebenso bekannte Stechhilfevorrichtungen auch ohne die übrigen Merkmale der Erfindung vorteilhaft weiterbilden. Insofern sind die diesbezüglichen Merkmale unabhängig von den übrigen Merkmalen insbesondere hinsichtlich der vorliegenden Stechhilfevorrichtung vorteilhaft.
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Die Stechhilfevorrichtung kann konstruktiv weiter vereinfacht werden, wenn der Stechfederelementeaufnahmebereich vorderseitig von einer axial verschieblichen Stechschlittenteiltrennwand und rückseitig von einer axial verschieblichen Federschlittenteiltrennwand begrenzt ist. Hierdurch kann ein Zusammenwirken des Stechschlittenteils und des Federspannschlittenteils miteinander baulich besonders einfach realisiert werden.
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Ist das Federspannschlittenteil zumindest teilweise innerhalb des Stechschlittenteils gelagert angeordnet, können diese vorteilhaft ineinander geschoben werden, wodurch die eingangs beschriebene Verkleinerung des Aufnahmebereichs in kompakter Bauweise bewerkstelligt werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, dass die vorliegende Kinematik der Antriebseinrichtung hinsichtlich des Spann- und des eigentlichen Stechvorgangs im Wesentlichen durch das Federspannschlittenteil und das Stechschlittenteil, welche ineinander verschieblich angeordnet sind, umgesetzt wird, wobei das Federspannschlittenteil bzw. das Stechschlittenteil je nach der aktuell vorliegenden Betriebsstellung jeweils eine unterschiedliche Funktion besitzen.
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Eine weitere bauliche Vereinfachung der Stechhilfevorrichtung kann erzielt werden, wenn die Stechhilfevorrichtung ein zweiteiliges Gehäuse mit einem Oberschalenteil und einem Unterschalenteil aufweist, an welchen das Stechschlittenteil und das Federspannschlittenteil relativ zueinander translatorisch geführt und temporär lagerbar angeordnet sind.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Spannbetätigungselement axial hinter der Schlitteneinheit an einem dem Lanzettenhalter abgewandten Ende der Stechhilfevorrichtung und das Auslösebetätigungselement radial neben der Schlitteneinheit angeordnet sind.
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Während das Auslösebetätigungselement vorzugsweise wie vorstehend beschrieben an der Mantelfläche des Gehäuses angeordnet ist, ist es hinsichtlich des Spannbetätigungselements vorteilhaft, wenn dieses in Bezug auf den Durchmesser der Stechhilfevorrichtung in etwa mittig an dem Gehäuse angeordnet ist. In dieser Anordnung kann das Federspannschlittenteil zum Vorspannen intuitiv von einem Benutzer des Stechfederelements axial innerhalb der Stechhilfevorrichtung und gegenüber dem Stechschlittenteil verlagert werden.
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Es versteht sich, dass auch das vorliegende Spannbetätigungselement vielfältig gestaltet sein kann. Vorzugsweise ist es als axial verlagerbares Druckelement konstruiert. Es kann jedoch auch nicht minder vorteilhaft als radial an der Mantelfläche angeordnetes Schiebeelement ausgestaltet sein, welches in Längserstreckung der Stechhilfevorrichtung axial verschieblich in dem Gehäuse gelagert ist.
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Insgesamt kann mit der erfindungsgemäßen Stechhilfevorrichtung eine außergewöhnlich gute ergonomische Handhabung einerseits aufgrund des einfachen Spannens des Stechfederelements durch Drücken des Spannbetätigungselements und andererseits aufgrund des einfachen Auslösens des Stechschlittenteils durch Drücken des Auslösebetätigungselements erzielt werden.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass insbesondere diese einfache Handhabung konstruktiv vorteilhaft mittels der Antriebseinrichtung mit einem Zwei-Feder-Schwingsystem umfassend das Stechfederelement und das Rückholfederelement und einer einfach bauenden und nahezu ausfallsicheren Kulissenmechanik umgesetzt ist. Vorteilhafter Weise kann vorliegend auf eine Kurvenbahnmechanik verzichtet werden.
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Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand anliegender Zeichnung und nachfolgender Beschreibung erläutert, in welchen beispielhaft eine erfindungsgemäße Stechhilfevorrichtung dargestellt und beschrieben ist. In der Zeichnung zeigen:
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1 schematisch eine Längsschnittansicht einer Stechhilfevorrichtung in einer Ausgangsposition;
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2 schematisch eine weitere Längsschnittansicht der Stechhilfe aus der 1 in einer Spannposition, in welcher die Stechfeder vorgespannt ist;
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3 schematisch eine Längsschnittansicht der Stechhilfe aus den 1 und 2 in einer Auslöseposition, in welcher die Stechhilfevorrichtung ausgelöst ist;
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4 schematisch eine erste Seitenansicht der Stechhilfevorrichtung aus den 1 bis 3;
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5 schematisch eine zweite Seitenansicht der Stechhilfevorrichtung aus den 1 bis 4;
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6 schematisch eine perspektivische Aufsicht der Stechhilfevorrichtung aus den 1 bis 5;
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7 schematisch eine perspektivische Unteransicht einer weiteren Stechhilfevorrichtung mit einem alternativen Auslösebetätigungselement; und
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8 schematisch eine Detailansicht des Auslösebetätigungselements aus der 7.
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Die in den 1 bis 8 gezeigte Stechhilfevorrichtung 1 ist für eine Blutprobenentnahme vorgesehen. Die Stechhilfevorrichtung 1 weist ein zweiteiliges Gehäuse 2 mit einer Oberschalenteil 3 und einem Unterschalenteil 4 und mit einer Längserstreckung 5 auf.
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An der Vorderseite 6 der Stechhilfevorrichtung 1 ist ein multikompatibler Lanzettenhalter 7 zum Haltern einer Lanzette 8 vorgesehen. Dahinter ist eine Antriebseinrichtung 10 mit einer Schlitteneinheit 11 umfassend ein Federspannschlittenteil 12 und ein Stechschlittenteil 13 platziert.
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Das Federspannschlittenteil 12 und das Stechschlittenteil 13 sind einerseits entlang der Längserstreckung 5 axial verschieblich geführt in dem Gehäuse 2 durch entsprechende Führungsstege 14 und 15 (hier nur exemplarisch gezeigt und beziffert) angeordnet. Andererseits sind das Federspannschlittenteil 12 und das Stechschlittenteil 13 relativ zueinander translatorisch verlagerbar in dem Gehäuse 2 angeordnet.
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Das Federspannschlittenteil 12 und das Stechschlittenteil 13 bilden einen Stechfederelementeaufnahmebereich 16 zur Aufnahme eines hier nicht weiter dargestellten Stechfederelements und einen Rückholfederelementeaufnahmebereich 17 zur Aufnahme eines hier nicht weiter dargestellten Rückholfederelements aus.
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Das Stechfederelement und das Rückholfederelement sind hierbei seriell in der Antriebsvorrichtung 10 verschaltet angeordnet. Insofern steht mit der Antriebsvorrichtung 10 ein vorteilhaftes Zwei-Feder-Schwingsystem (nicht explizit beziffert) zur Verfügung.
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Das Stechschlittenteil 13 ist hierbei mit dem Lanzettenhalter 7 derart wirkverbunden, dass der Lanzettenhalter 7 mittels des Stechschlittenteils 13 beschleunigt wird, wenn die Stechhilfevorrichtung 1, wie nachstehend noch beschrieben wird, ausgelöst wird.
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Das Federspannschlittenteil 12 dient im Sinne der Erfindung im Wesentlichen lediglich zum konstruktiv sehr einfachen Spannen des hier nicht gezeigten Stechfederelements.
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Während der Stechfederelementeaufnahmebereich 16 durch eine vordere Querwand 18 des Stechschlittenteils 13 und eine Querwand 19 des Federspannschlittenteils 12 axial begrenzt ist, ist der Rückholfederelementeaufnahmebereich 17 durch eine hintere Querwand 20 des Stechschlittenteils 13 und dem Führungssteg 15 des Gehäuses 2 axial gekammert.
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Radial seitlich sind der Stechfederelementeaufnahmebereich 16 und der Rückholfederelementeaufnahmebereich 17 zumindest teilweise durch Längswände 21 und 22 des Stechschlittenteils 13 und durch eine weitere Längswand 23 des Federspannschlittenteils 12 begrenzt. Weitere entsprechende begrenzende Längswände sind der Übersichtlichkeit halber hier nicht beziffert.
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Darüber hinaus ist der Stechfederelementeaufnahmebereich 16 durch translatorische Verlagerung des Federspannschlittenteils 12 in Stechrichtung 25 gegenüber dem Stechschlittenteil 13 verkleinerbar, um das Stechfederelement innerhalb des Stechfederelementeaufnahmebereichs 16 für einen bevorstehenden Stechvorgang vorzuspannen, wobei das Federspannschlittenteil 12 durch ein Spannbetätigungselement 26 von außerhalb der Stechhilfevorrichtung 1 händisch von einer Ausgangsposition 27 (siehe 1) in eine allgemeine Spannposition 28 (siehe 2) der Stechhilfevorrichtung 1 hinein bewegbar angeordnet ist.
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Das Spannbetätigungselement 26 ist an der Hinterseite 29 der Stechhilfevorrichtung 1 von außen direkt zugänglich händisch betätigbar angeordnet, wobei es entlang der Längserstreckung 5 und in Stechrichtung 25 in das Gehäuse 2 hinein gedrückt wird, um das Stechfederelement in geeigneter Weise vorspannen zu können.
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In dieser Spannposition 28 rastet ein Rastelement 30 des Federspannschlittenteils 12 mit seiner Rastnase 31 an einer Rastkante 32 des Gehäuses 2 in eine Rastposition ein, so dass das Federspannschlittenteil 12 entgegen der Federkraft des Stechfederelements in der Spannposition 28 festgehalten ist.
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In dieser Spannposition 28 ist das Stechschlittenteil 13 mittels eines Halteelements 35 in einer Kulisseneinrichtung 40 festgelegt, die benachbart von dem Stechschlittenteil 13 in dem Gehäuse 2 vorgesehen ist.
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In der Spannposition 28 befindet sich ein Federteil 41 des Halteelements 35 in einem ersten Nutabschnitt 42 der Kulisseneinrichtung 40. Der erste Nutabschnitt 42 verläuft hierbei quer zur Längserstreckung 5 der Stechhilfevorrichtung 1.
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Darüber hinaus umfasst die Kulisseneinrichtung 40 noch einen weiteren Nutabschnitt 43, der rechtwinkelig zu dem ersten Nutabschnitt 42 angeordnet ist und mit der Längserstreckung 5 fluchtet (siehe insbesondere 5 und 6).
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Insofern ist das Halteelement 35 und damit auch das Stechschlittenteil 13 axial an der Kulisseneinrichtung 40 festgelegt, solange sich das Federteil 41 in dem ersten Nutabschnitt 42 und nicht in dem zweiten Nutabschnitt 43 befindet.
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Des Weiteren weist die Stechhilfevorrichtung 1 ein Auslösebetätigungselement 50 zum Auslösen des Stechvorgangs auf, welches derart in dem Gehäuse 2 der Stechhilfevorrichtung 1 gelagert ist, dass das Stechschlittenteil 13 und das Federspannschlittenteil 12 sequentiell entriegelbar sind.
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Hierzu ist das Auslösebetätigungselement 50 radial außen in etwa mittig an dem Gehäuse 2 der Stechhilfevorrichtung 1 derart angeordnet, dass es zumindest in der Spannposition 27 sowohl oberhalb der Rastnase 31 des Rastelements 30 als auch oberhalb des Federteils 41 des Halteelements 35 platziert ist.
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Das Auslösebetätigungselement 50 verfügt im Sinne der Erfindung über eine Innenkontur (hier der Übersichtlichkeit halber nicht gesondert beziffert), welche derart konturiert ist, dass mittels des Auslösebetätigungselements 50 das Halteelement 35 und das Rastelement 30 sequentiell betätigt werden, wenn das Auslösebetätigungselement 50 von seiner Parkposition 51 (siehe insbesondere 2) in eine Auslöseposition (hier nicht explizit dargestellt) gemäß der Radialrichtung 52 (siehe Insbesondere 3) gedrückt wird.
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Zum Betätigen des Halteelements 35 verfügt das Auslösebetätigungselements 50 über ein Betätigungsfingerelement 53, welches radial weiter in die Stechhilfevorrichtung 1 hineinragt.
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Zum Betätigen des Rastelements 30 verfügt das Auslösebetätigungselement 50 über eine Betätigungskante 54, welche radial weiter zurückliegt als das Betätigungsfingerelement 53.
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Gemäß der Darstellung nach der 1 wurde das Spannbetätigungselement 26 noch nicht in Stechrichtung 25 gedrückt. Insofern ist das Rastelement 30 auch noch nicht an dem Gehäuse 2 eingerastet. Somit befindet sich die Stechhilfevorrichtung 1 noch in der Ausgangsposition 27, in welcher das Stechfederelement in dem Stechfederelementeaufnahmebereich 16 noch nicht ausreichend für einen Stechvorgang vorgespannt ist.
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Gemäß der Darstellung nach der 2 ist das Spannbetätigungselement 26 und damit auch das Federspannschlittenteil 12 entlang der Längserstreckung 5 in Stechrichtung 25 und in das Gehäuse 2 derart hinein gedrückt, dass die Rastnase 31 des Rastelements 30 des Federspannschlittenteils 12 hinter die Rastkante 32 des Gehäuses 2 einschnappen kann, wodurch das Federspannschlittenelement 12 an dem Gehäuse 2 axial festgelegt und das Stechfederelement vorgespannt ist.
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Währenddessen befindet sich das Halteelement 35 des Stechschlittenteils 13 immer in dem ersten Nutabschnitt 42 der Kulisseneinrichtung 40 und ist dementsprechend auch axial an dem Gehäuse 2 festgelegt. Insofern verändert das Stechschlittenteil 13 hierbei kaum seine Position.
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Gemäß der Darstellung nach der 3 ist die Stechhilfevorrichtung 1 kurz vor dem Auslösen des eigentlichen Stechvorgangs gezeigt. Wird nun das Auslösebetätigungselement 50 in Radialrichtung 52 gedrückt, wird das Halteelement 35 bzw. dessen Federteil 41 in Richtung des zweiten Nutabschnitts 43 verlagert. Befindet sich das Federteil 41 auf Höhe des zweiten Nutabschnitts 43 kann es sich in Stechrichtung 25 bewegen. Insofern schnellt das Stechschlittenelement 13 getrieben von dem Stechfederelement in Stechrichtung 25 und es kommt zum Stich für die Blutprobenentnahme.
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Beim Weiterdurchdrücken des Auslösebetätigungselements 50 in Radialrichtung 52 wird nahezu gleichzeitig, da es sich im Wesentlichen um eine gleichmäßige Auslösevorgangbewegung handelt, das Rastelement 30 aus seiner Rastposition ausgerückt. Hierbei schnellt das Federspannschlittenteil 12 aufgrund der Federkraft des Rückholfederelements jedoch noch nicht in seine Ausgangslage (siehe 1) zurück, sondern es verbleibt noch eine Weile in der Spannposition 28, da das Federspannschlittenteil 12 mittels des Auslösebetätigungselements 50 zeitgleich noch festgehalten wird. Erst durch das Loslassen des Auslösebetätigungselements 50 wird das Federspannschlittenteil 12 zurück verlagert, wie hinsichtlich der Ausgangsposition 27 (siehe 1) gezeigt ist. Insofern kann die Federkraft des Stechfederelements im Wesentlichen vollständig für den eigentlichen Stechvorgang zur Verfügung gestellt werden.
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Gemäß den Darstellungen nach den 4 bis 6 ist die vorstehend beschriebene Stechhilfevorrichtung 1 in weiteren Ansichten dargestellt. Um insbesondere Wiederholungen zu vermeiden, wird auf eine zusätzliche Beschreibung der 4 bis 6 verzichtet.
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Die in den 7 und 8 gezeigte weitere Stechhilfevorrichtung 101 weist im Wesentlichen eine identische Antriebseinrichtung 110 mit einer Schlitteneinheit 111 umfassend ein Federspannschlittenteil 112 und ein Stechschlittenteil 113 und mit einem Zwei-Feder-Schwingsystem (hier nicht beziffert) auf, wie in den vorstehenden 1 bis 6 gezeigt. Insofern wird hinsichtlich des Aufbaus auf die Stechhilfevorrichtung 1 aus den 1 bis 6 verwiesen und nachstehen nur die wesentlichen Unterschiede beschrieben.
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Die wesentlichen Unterschiede zu der Stechhilfevorrichtung 1 aus den 1 bis 6 bestehen darin, dass an dem Federspannschlittenteil 112 ein Schiebeelement 160 mit einer Schrägen 161 angeformt ist, mittels welchem elf Federteil 141 eines Halteelements (hier nicht gezeigt) des Stechschlittenteils 113 von einem ersten Nutabschnitt 142 zum axialen Festlegen des Federspannschlittenteils 112 in einen zweiten Nutabschnitt 143 einer Kulisseneinrichtung 140 hinein verlagerbar ist. Hierzu steht das Federteil 141 seitlich über eine an der Stechhilfevorrichtung 101 vorgesehene Längswand 162 hervor, so dass die Schräge 161 des Schiebeelements 160 mit dem Federteil 141 Wechselwirken kann, insbesondere wenn das Federspannschlittenteil 112 mittels eines axial an der Hinterseite 129 der Stechhilfevorrichtung 101 angeordneten Spannbetätigungselements 126 in Stechrichtung 125 gedrückt wird.
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Befindet sich das Federteil 141 in dem zweiten Nutabschnitt 143, kann die Stechhilfevorrichtung 101 auslösen, da der zweite Nutabschnitt 143 mit der Längserstreckung 105 und der Stechrichtung 125 fluchtend angeordnet ist.
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Wie leicht zu ersehen ist, ist das Spannbetätigungselement 126 sogleich ein Auslösebetätigungselement 150 im Sinne vorliegender Erfindung, da durch das Betätigen des Spannbetätigungselements 126 die Stechhilfevorrichtung 101 sogleich ausgelöst werden kann, wenn diese nur weit genug entlang der Längserstreckung 105 der Stechhilfevorrichtung 101 hinein gedrückt wird.
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Es versteht sich, dass es sich bei den vorstehend erläuterten Ausführungsbeispielen lediglich um erste Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Stechhilfevorrichtung handelt. Insofern beschränkt sich die Ausgestaltung der Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele.
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Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stechhilfevorrichtung
- 2
- zweiteiliges Gehäuse
- 3
- Oberschalenteil
- 4
- Unterschalenteil
- 5
- Längserstreckung
- 6
- Vorderseite
- 7
- Lanzettenhalter
- 8
- Lanzette
- 10
- Antriebseinrichtung
- 11
- Schlitteneinheit
- 12
- Federspannschhttenteil
- 13
- Stechschlittenteil
- 14
- erster Führungssteg
- 15
- zweiter Führungssteg
- 16
- Stechfederelementeaufnahmebereich
- 17
- Rückholfederelementeaufnahmebereich
- 18
- vordere Querwand
- 19
- Querwand
- 20
- hintere Querwand
- 21
- erste Längswand
- 22
- zweite Längswand
- 23
- weitere Längswand
- 25
- Stechrichtung
- 26
- Spannbetätigungselement
- 27
- Ausgangsposition
- 28
- Spannposition
- 29
- Hinterseite
- 30
- Rastelement
- 31
- Rastnase
- 32
- Rastkante
- 35
- Halteelement
- 40
- Kulisseneinrichtung
- 41
- Federteil
- 42
- erster Nutabschnitt
- 43
- zweiter Nutabschnitt
- 50
- Auslösebetätigungselement
- 51
- Parkposition
- 52
- Radialrichtung
- 53
- Betätigungsfingerelement
- 54
- Betätigungskante
- 101
- Stechhilfevorrichtung
- 105
- Längserstreckung
- 110
- Antriebseinrichtung
- 111
- Schlitteneinheit
- 112
- Federspannschlittenteil
- 113
- Stechschlittenteil
- 125
- Stechrichtung
- 126
- Spannbetätigungselement
- 129
- Hinterseite
- 140
- Kullisseneinrichtung
- 141
- Federteil
- 142
- erster Nutabschnitt
- 143
- zweiter Nutabschnitt
- 150
- Auslösebetätigungselement
- 160
- Schiebeelement
- 161
- Schräge
- 162
- Längswand