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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kolben für eine Türschließvorrichtung sowie ein Überdruckventil und ein Verfahren für das Dämpfen eines Kolbens einer Türschließvorrichtung.
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Türschließvorrichtungen und Kolben für Türschließvorrichtungen sind im Stand der Technik bekannt. Solche Kolben weisen üblicherweise eine innere Kavität auf, die von einer Einhausung umgeben ist. Solche inneren Kavitäten werden für eine Dämpfung während der Bewegung des Kolbens in einer ersten Richtung durch die Aufnahme von Öl von der Außenseite verwendet. Wenn der Kolben in eine zweite Richtung bewegt wird, wird das Öl aus der inneren Kavität herausgepresst und damit eine weitere Dämpfung der Bewegung des Kolbens erzielt. Bekannte Kolben verwenden Überdruckventile, welche innerhalb einer Öffnung und bewegbar zwischen zumindest zwei Positionen angeordnet sind. Eine Position eines solchen Überdruckventils wird verwendet für den Ölfluss in das Innere der Einhausung, während die andere Position Verwendung findet für den Ölfluss in die entgegengesetzte Richtung. Demnach ist das Ventil zwischen zwei Positionen bewegbar, wobei die erste Position des Überdruckventils gegen eine Federkraft geöffnet wird. In der zweiten Position ist die Federkraft ausgeschaltet, so dass der Ölfluss den Ventilkörper seitlich passieren kann.
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Ein Nachteil bekannter Kolben für Türschließvorrichtungen ist es, dass sie bei der Fertigung sehr genaue Toleranzen erfordern. Bekannte Kolben weisen ein Überdruckventil auf, welches von einer Buchse umgeben ist. Diese Buchse muss in die Öffnung der Einhausung des Kolbens durch Presssitz befestigt werden. Der Presssitz selbst benötigt sehr enge Toleranzen während der Herstellung der Einhausung des Kolbens. Darüber hinaus wird der Presssitz aufgrund hoher Temperaturen bei den weiteren Schritten des Herstellprozesses mit hoher Wahrscheinlichkeit verändert. Insbesondere verändern sich die geometrischen Abmessungen der Einhausung sowie die geometrischen Abmessungen der Buchse aufgrund unterschiedlicher thermischer Bedingungen. Damit besteht das Risiko, dass der Presssitz verloren geht und die Buchse nicht die notwendige Presskraft aufweist, um sicher im Inneren der Öffnung der Einhausung gelagert zu sein. Darüber hinaus erhöht die Verwendung einer Buchse und eines Überdruckventils die Komplexität des Gesamtsystems und vergrößert die Anzahl der Teile, wodurch auch die Kosten der Herstellung eines solchen Kolbens erhöht werden.
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Es ist Aufgabe der folgenden Erfindung die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Kolben für eine Türschließvorrichtung, ein Überdruckventil und ein Verfahren für die Dämpfung eines Kolbens einer Türschließvorrichtung zur Verfügung zu stellen, wobei die Toleranzen bei der Herstellung jeder der Komponenten geringer ausgewählt sein können.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch einen Kolben mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1, ein Überdruckventil mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 12 sowie ein Verfahren zur Dämpfung eines Kolbens einer Türschließvorrichtung gemäß der Merkmale des unabhängigen Anspruchs 13. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Merkmale und Details, welche mit Bezug auf den Kolben einer Türschließvorrichtung beschrieben sind gelten auch mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren sowie mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Überdruckventil.
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Ein erfindungsgemäßer Kolben für eine Türschließvorrichtung weist eine Kavität und eine umgebende Einhausung mit zumindest einer Öffnung auf, wobei ein Überdruckventil innerhalb der Öffnung bewegbar zwischen zumindest zwei Positionen angeordnet ist. Die zwei Positionen sind definiert als eine erste Position und eine zweite Position. Dadurch wird in der ersten Position das Überdruckventil eingesetzt, um gegen eine Dichtkraft des Überdruckventils zu öffnen. In der zweiten Position öffnet das Überdruckventil einen Bypass, zum Beispiel eine umgebende Kavität, welche den Körper des Ventils umgibt, um Fluid, insbesondere Öl, die Möglichkeit zu geben, entlang des Körpers des Überdruckventils zu fließen. Ein erfindungsgemäßer Kolben zeichnet sich dadurch aus, dass das Ventil Ventilmittel und das umgebende Gehäuse Dichtungsmittel für das Dichten der Öffnung der ersten Position des Ventils aufweisen. Weiter ist eine Haltevorrichtung derart an der Einhausung angeordnet, dass eine zweite Position des Ventils definiert wird. Durch die Verwendung der Haltevorrichtung kann auf eine Buchse für die Anordnung des Überdruckventils innerhalb der Öffnung verzichtet werden. Solche Buchsen sind bei der Verwendung der vorliegenden Erfindung nicht mehr notwendig. Ebenfalls ist es möglich, dass die geometrischen Abmessungen in leicht erzielbaren, geringen Toleranzbereichen gehalten werden, da kein Presssitz innerhalb eines erfindungsgemäßen Kolbens mehr vorgesehen werden muss. Das Überdruckventil selbst weist Ventilmittel auf, welche allgemein bekannt sind. Zum Beispiel weisen solche Ventilmittel ein Federelement und ein Ventilelement auf, welche von dem Federelement in den Ventilsitz gedrückt werden. Um die Ventilmittel zu öffnen, muss die Kraft des Federelements von dem Fluiddruck aufgebracht werden und damit das Ventilmittel in eine Position geschoben werden, in welchem es sich dem Fluss von Öl nicht mehr entgegenstellt.
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Ein erfindungsgemäßer Kolben kann in einer kostengünstigen und einfacheren Weise hergestellt werden. Aufgrund der Tatsache, dass keine zusätzlichen und komplexen Komponenten, wie zum Beispiel eine Buchse, und auch kein Presssitz verwendet werden, kann das Ventil in die Öffnung von Hand und ohne jegliche Temperaturunterschiede eingesetzt werden.
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Weiter kann bei dem nachfolgenden Herstellprozess, insbesondere wenn dabei thermische Unterschiede entstehen, ein Einfluss auf die Funktionalität des Überdruckventils vermieden werden.
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Die Haltevorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung definiert die zweite Position, welche insbesondere beabstandet von der ersten Position angeordnet ist. Damit definieren die beiden Positionen einen Bewegungspfad, entlang welchem das gesamte Überdruckventil bewegbar ist. Weiter weist das Ventil Dichtungsmittel auf, welche zum Beispiel durch den Kopf des Ventils an Ort und Stelle gehalten werden. Bei der Bewegung zwischen den zwei Positionen können der Kopf des Ventils und die Dichtungsmittel als Kontaktflächen wirken, welche die Haltevorrichtung und/oder die Innenwandung der Öffnung kontaktieren, so dass zwei Endpositionen für den Bewegungspfad des Ventils definiert sind.
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Es kann von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Kolben dieser derart ausgestaltet ist, dass das Gehäuse Führungsmittel für die Führung der Bewegung des Ventils zwischen den zumindest zwei Positionen aufweist. Solche Führungsmittel werden verwendet, um die Bewegung zwischen den zumindest zwei Positionen zu optimieren. Insbesondere handelt es sich bei dem Führungsmittel zum Beispiel um vergrößerte Bänder, wie zum Beispiel Oberflächen, welche in enger Nachbarschaft zu der umgebenden Innenwandung der Öffnung angeordnet sind. Eine Unerwünschte Bewegung des Kolbens wird auf diese Weise durch die Führungsmittel im Allgemeinen verhindert. Ohne die Führungsmittel wäre die Repositionierung in der Dichtposition, also die Bewegung von der zweiten Position in die erste Position, nur durch Zufall und nicht in vorhersagbarer Weise möglich. Durch das Definieren der geometrischen Abmessungen der Führungsmittel wird die Repositionierungsbewegung in die Dichtungsposition vordefiniert und damit die mehrfache Ausführung der Bewegung zwischen den zwei Positionen mit voller Funktionalität möglich.
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Weiter kann es von Vorteil sein, wenn die Führungsmittel eines erfindungsgemäßen Kolbens zumindest eine Oberfläche des Gehäuses mit einem Durchmesser aufweisen, der größer ist, als die benachbarten Oberflächen des Gehäuses in der Nähe der Oberfläche der Öffnung. Damit ist eine kostengünstige und einfache Möglichkeit für die Ausführung der geometrischen Abmessungen der Führungsmittel gegeben. Solche Oberflächenbereiche sind im Allgemeinen und im Speziellen parallel zu den umgebenden Oberflächen der Öffnung, also zu Teilen der Innenwandung der Öffnung. Damit können durch das einfache Ändern des Durchmessers des Körpers des Ventils die Führungsmittel ausgebildet werden.
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Der Kolben nach der vorliegenden Erfindung kann dahingehend weitergebildet werden, dass die Länge der Führungsmittel mehr als 1/15 der Länge des Ventils in axialer Richtung beträgt. Zum Beispiel können die Führungsmittel eine geometrische Dimension von 1 mm in der axialen Richtung aufweisen. Weiter kann das Ventil selbst eine Länge zwischen circa 10 mm und circa 15 mm aufweisen. Damit weist die Länge der Führungsmittel eine minimale Länge auf, so dass die Führungsmittel mit hoher Stabilität und hoher Sicherheit hinsichtlich der Funktionalität ausgeführt sein können.
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Auch ist es möglich, dass die Führungsmittel bei einem erfindungsgemäßen Kolben in der Nähe eines Befestigungspins der Ventilmittel und/oder beabstandet von den Dichtungsmitteln angeordnet ist. Ein Befestigungspin der Ventilmittel wird in dem Inneren des Ventils verwendet, um die Ventilmittel innerhalb des Ventils zu positionieren. Der Befestigungspin ist üblicherweise mit einer geometrischen Abmessung ausgestaltet, welche länger ist als der Durchmesser des Ventils. Damit ist der Befestigungspin von außerhalb des Ventils sichtbar. Die benachbarte Positionierung der Führungsmittel zu dem Befestigungspin führt zu einer sehr kompakten Konfiguration des gesamten Ventils. Die Kompaktheit des Ventils resultiert in der Möglichkeit, den Durchmesser des gesamten Kolbens zu reduzieren und bietet damit weiter die Möglichkeit, die geometrischen Abmessungen der gesamten Türschließvorrichtung zu verringern.
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Es ist auch möglich, dass die Führungsmittel eines erfindungsgemäßen Kolbens beabstandet von den Dichtungsmitteln, insbesondere durch einen Maximalabstand, angeordnet sind. Die Positionierung der Führungsmittel mit maximalem Abstand führt zu dem Vorteil, dass der Hebelarm zwischen den Dichtungsmitteln und den Führungsmitteln maximiert wird. Damit wird auch die Kraft maximiert, welche durch die Führungsmittel auf das Ventil aufgebracht wird, um während der Repositionsbewegung eine Führung für die Positionierung in der ersten Position vorzunehmen. Dies führt zu einer größeren Stabilität während dieser Rückbewegung des Ventils und erhöht auf diese Weise die Sicherheit der Funktionalität eines erfindungsgemäßen Kolbens.
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Weiter ist es nach der vorliegenden Erfindung möglich, dass der Kolben dadurch ausgezeichnet ist, dass die Haltevorrichtung zumindest ein Federelement, insbesondere einen Federclip, aufweist. Die Verwendung eines Federelements als Haltevorrichtung reduziert die Komplexität für den Herstellprozess. Solch ein Federelement benötigt nur das Zusammendrücken und Positionieren in der gewünschten Position. Anschließend, durch das Beenden des Zusammendrückens, wird die Haltevorrichtung in der finalen Position befestigt.
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Für eine solche Ausführungsform ist es möglich, dass die Haltevorrichtung ausgebildet ist, um in einer oder mehreren Nuten der Einhausung platziert zu werden. Dies führt zu einer besseren Ausrichtung und einer leichteren Befestigung, um die Haltevorrichtung in der gewünschten Position zu platzieren.
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Es ist auch möglich, dass zumindest eine Nut eines erfindungsgemäßen Kolbens, insbesondere alle Nuten, in der Innenwandung der Öffnung angeordnet sind. Die Positionierung der Nuten innerhalb der Öffnung führt zu der Möglichkeit, dass die Außenseite der Einhausung als Funktionsoberfläche oder für andere Funktionen eingesetzt werden kann. Die Konfiguration der Nut innerhalb der Innenwandung der Öffnung führt weiter zu der Möglichkeit, dass die Haltevorrichtung nicht mit weiteren Komponenten der Türschließvorrichtung kollidiert, für welche ein erfindungsgemäßer Kolben verwendet wird.
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Alternativ ist es möglich, dass nach der vorliegenden Erfindung die Haltevorrichtung ausgebildet ist, um für eine Anordnung in einer gebördelten Position in der Einhausung eingerichtet zu sein. Zum Beispiel können unterschiedliche Bördelplatten verwendet werden, um für die Befestigung der Haltevorrichtung zu dienen. Die Herstellung einer solchen Ausführungsform ist auf diese Weise optimiert. Insbesondere ist kein zusätzlicher Schritt für das Herstellen der Nuten notwendig. Eine zusätzliche Arbeitsstation in der Maschine kann somit vermieden werden. Ein weiterer Vorteil einer solchen Ausführungsform ist die Tatsache, dass eine Schulter anstelle einer Nut durch das Bohren der Öffnung in der Einhausung hergestellt werden kann. Die Schulter kann eine Oberfläche formen, gegen welche die Haltevorrichtung durch die Bördelplatten gepresst wird. Mit anderen Worten bilden die Schulter und die Bördelplatten eine alternative Herstellweise einer Nut. Die Verwendung von Bördelplatten wird insbesondere mit zwei beziehungsweise vorzugsweise mit drei Bördelplatten ausgeführt. Die Platten sind zum Beispiel symmetrisch und/oder sternförmig zu einer Zentralachse des Überdruckventils angeordnet. Auf diese Weise kann ein Anstellen der Haltevorrichtung vermieden und/oder reduziert werden. Das Bördeln der Bördelplatten kann in manueller Weise oder mit manuell betriebenen Werkzeugen ausgeführt werden. Selbstverständlich kann auch die Verwendung von Maschinen für den Bördelschritt vorteilhaft sein, wenn das Material oder die geometrischen Abmessungen der Platten dies erfordern. Die Bördelplatten können integral mit dem Gehäuse ausgebildet sein. Jedoch ist es auch möglich, dass die Bördelplatten separat gefertigt und anschließend befestigt werden. Eine solche Befestigung kann zum Beispiel durch Presssitz und/oder Schweißen ausgeführt werden.
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Es ist auch vorteilhaft, dass nach der vorliegenden Erfindung das Ventil eines erfindungsgemäßen Kolbens zumindest eine Durchgangsbohrung auf beiden Seiten der Führungsmittel mit Bezug auf die Hauptachse des Ventils aufweist. Dies führt zu der Möglichkeit für einen Rückfluss von Öl. In der zweiten Position ist das Ventil mit dem Dichtungsmittel außerhalb der Dichtungsposition angeordnet. Öl kann zwischen den Durchgangsbohrungen an beiden Seiten der Führungsmittel hindurch fließen und auf diese Weise an den Führungsmitteln vorbei fließen. Darüber hinaus kann Öl entlang eines Fluidpfades fließen, welcher vom Inneren der Einhausung des Gehäuses nach Außen unten vorbeifließen, insbesondere an den Ventilmitteln des Ventils, führt.
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Es kann auch von Vorteil sein, dass das Ventil eines erfindungsgemäßen Kolbens und die Öffnung rotationssymmetrische Strukturen aufweisen, wobei das Ventil einen Kopfabschnitt mit einem größeren Durchmesser als bei einem Schaftabschnitt des Ventils aufweist. Dieser Kopfabschnitt ist ausgebildet, um die Bewegung des Ventils in die zweite Richtung zu blockieren und damit die zweite Position des Ventils zu definieren. Weiter können die Dichtungsmittel an dem Kopfabschnitt in der vordefinierten Position gehalten werden. Die rotationssymmetrische Ausbildung führt zur Möglichkeit einer einfachen Herstellung des Ventilkörpers und darüber hinaus zur Reduktion der Komplexität der Herstellung, insbesondere hinsichtlich des Einsetzens des Ventils in der Öffnung.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das Vorsehen eines Überdruckventils, aufweisend Ventilmittel und ein umgebendes Gehäuse mit Dichtungsmittel, wobei das Ventil ausgebildet ist für die Verwendung in einem Kolben nach der vorliegenden Erfindung. Demnach bringt ein erfindungsgemäßes Überdruckventil die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf einen erfindungsgemäßen Kolben erläutert worden sind.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren für das Dämpfen eines Kolbens einer Türschließvorrichtung zur Verfügung zu stellen, wobei ein Kolben nach der vorliegenden Erfindung verwendet wird. Demnach bringt ein solches Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf einen erfindungsgemäßen Kolben erläutert worden sind.
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Die vorliegende Erfindung wird näher erläutert anhand der beigefügten Zeichnungen. Die Begrifflichkeiten „links”, „rechts”, „oben” und „unten” beziehen sich auf eine Ausrichtung der Zeichnungsfiguren mit normal lesbaren Bezugszeichen. Es zeigen schematisch:
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1 Eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kolbens,
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2 eine Ausführungsform des Überdruckventils für einen erfindungsgemäßen Kolben in einer ersten Position,
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3 das Überdruckventil gemäß 2 in der zweiten Position,
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4a eine Ausführungsform einer Haltevorrichtung,
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4b die Ausführungsform der Haltevorrichtung gemäß 4a in befestigter Position und
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4c die Ausführungsform der Haltevorrichtung gemäß 4a in einer alternativ befestigten Position.
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1 zeigt einen Kolben 10 nach der vorliegenden Erfindung. Er weist eine Kavität 20 innerhalb einer Einhausung 30 auf. Die Einhausung 30 weist weiter eine Öffnung 32 auf, durch welche Öl in bidirektionaler Weise fließen kann. Um die Möglichkeit zu schaffen, dass das Öl durch die Öffnung 32 fließen kann, ist innerhalb der Öffnung 32 ein Überdruckventil 40 angeordnet. Um das Überdruckventil 40 in Position zu halten, ist eine Haltevorrichtung 50 in einer Nut der Einhausung 30 angeordnet.
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In 2 ist das Überdruckventil 40 im Detail dargestellt. Es weist Ventilmittel 42 auf, welche innerhalb des Körpers des Ventils 40 angeordnet sind. Durch eine Durchgangsbohrung 41 können Federelemente erkannt werden, welche den Ventilkörper in die Dichtungsposition drücken. Darüber hinaus ist ein Befestigungspin 43 an dem Ventil 40 angeordnet, um das Federelement und den Ventilkörper der Ventilmittel 42 in der vordefinierten Position zu halten.
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Die Funktionalität des Überdruckventils wird nun mit Bezug auf die 2 und 3 beschrieben. Während einer Situation, bei welcher der Druck außerhalb der Einhausung 30 größer als innerhalb der Kavität 20 innerhalb der Einhausung 30 ist, wird der Kopfabschnitt 40a des Gehäuses 44 des Ventils 40 in die erste Position gedrückt, wie es in 2 gezeigt ist. In dieser ersten Position werden Dichtungsmittel 46, welche in der Nähe des Kopfabschnittes 40a angeordnet sind, in der Dichtungsposition gehalten. Damit ist das Ventil 40 gegen die Kavität 20 innerhalb der Einhausung 30 abgedichtet. Wenn Ölfluss erzeugt wird, ist dies nur möglich, wenn der Druck des Öls außerhalb der Einhausung 30 einen gewissen Druck übersteigt, welcher durch die Ventilmittel 42 des Ventils 40 definiert wird. Wenn der Druck diesen Grenzdruck übersteigt, öffnet das Ventilbauteil der Ventilmittel 42 gegen die Federkraft und der Ölfluss kann in die Kavität 20 eindringen. Es ist zu beachten, dass das Überdruckventil 40 in der Position verbleibt, wie sie in 2 gezeigt ist, solange die voranstehend beschriebene Situation herrscht. Wenn die Richtung der Druckdifferenz umgekehrt ist, also wenn der Druck innerhalb der Einhausung 30 höher ist, werden die Ventilmittel 42 geschlossen und darüber hinaus das gesamte Ventil 40 entlang des Bewegungspfades bewegt. Diese Bewegung wird dadurch die Haltevorrichtung 50 bei der zweiten Position gestoppt. Diese zweite Position ist in 3 dargestellt. Wie es in 3 erkennen ist, sind hier die Dichtungsmittel 46 außer Kontakt mit der Einhausung 30. Damit ist das Ventil 40 nicht länger gegen die Einhausung 30 gedichtet. Um sicherzustellen, dass Öl aus der Kavität 20 nach Außen außerhalb der Einhausung 30 fließen kann, sind Durchgangsbohrungen 41 zu beiden Seiten von Führungsmitteln 48 angeordnet. Damit kann Öl an allen behindernden Elementen, insbesondere den Dichtungsmitteln 46, vorbeifließen und die Kavität 20 verlassen.
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Wie es ebenfalls aus den 2 und 3 zu erkennen ist, sind Führungsmittel 48 vorgesehen. Diese sind ausgebildet durch ein breites Band, welches in der Nähe der Oberfläche der Innenwandung der Öffnung 32 angeordnet ist. Wenn das Ventil 40 sich in einer Situation der zweiten Position, wie in 3 dargestellt, befindet und in die erste Position zurückbewegt werden soll, bringen die Führungsmittel 48 die Funktionalität mit sich, dass kein Verkippen des Ventils 40 auftreten kann. Demnach unterstützen die Führungsmittel 48 die Repositionierung des Ventils 40 in der ersten Position, insbesondere die Repositionierung der Dichtungsmittel 46 in der vordefinierten Dichtungsposition.
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Die 4a und 4b zeigen die Möglichkeit einer Ausführung der Haltevorrichtung 50. Diese Ausführung weist ein Federelement auf. Dieses Federelement weist zwei Beine auf, die elastisch zusammengedrückt und in eine Position bewegt werden können, wie sie in 4b dargestellt ist. Zum Beispiel kann die Haltevorrichtung 50 in einer Nut der Innenwandung der Öffnung 32 positioniert werden. 4b zeigt eine Ansicht von der linken Seite der 2 und 3 und das Ventil 40 sowie die Ventilmittel 42. Die Haltevorrichtung 50 ist innerhalb der Öffnung 32 angeordnet und definiert auf diese Weise die zweite Position des Ventils 40.
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In 4c wird eine alternative Möglichkeit der Positionierung beziehungsweise der Befestigung der Haltevorrichtung 50 dargestellt. Drei Platten 49 sind gebördelt in Richtung der Haltevorrichtung 50. Damit wird die Haltevorrichtung 50 in der Position gehalten, ohne dass zusätzliche Nuten erforderlich sind. Um die Befestigung der Haltevorrichtung 50 zu erreichen, wird nach dem Bohren der Öffnung 32 eine Befestigung der Platten 49 für das Bördeln an der Außenseite der Einhausung 30 angeformt. In einem nachfolgenden Schritt wird das Überdruckventil 40 in die Öffnung 32 eingesetzt. Nach der Positionierung des Überdruckventils 40 kann die Haltevorrichtung 50 neben dem Überdruckventil 40 angeordnet werden. Nach dem Schritt der Positionierung werden die Platten 49 nach innen gebördelt, um in eine Position zu gelangen, wie sie in 4c dargestellt ist. Der Bördelschritt kann auf manuelle Weise oder unter Verwendung eines Werkzeugs oder einer Maschine durchgeführt werden. Dies hängt von der geometrischen Abmessung der Platten 49 und/oder deren Material ab. Die Platten 49 können durch das Material der Einhausung 30 ausgebildet sein. Zum Beispiel kann ein Frässchritt verwendet werden, um die Platten 49 herzustellen. Selbstverständlich können die Platten 49 auch separat und für ein externes Bördeln hergestellt werden. Die Befestigung der Bördelplatten 49 kann zum Beispiel durch Schweißen oder Presssitz aufgrund der geometrischen Relation zwischen den Platten 49 und der Einhausung 30 hergestellt sein.
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Es ist zu bemerken, dass die Haltevorrichtung 50 gemäß 4c vollständig zwischen den Platten 49 und einer nicht dargestellten Schulter innerhalb der Öffnung 32 befestigt ist. Weiter ist darauf hinzuweisen, dass eine Schulter in einfacher Weise durch einen ersten Bohrschritt ohne einen zusätzlichen Schritt hergestellt werden kann, welcher notwendig wäre, um eine Nut herzustellen. Selbstverständlich ist auch eine Ausführungsform ohne eine solche Schulter möglich. Die Anzahl der Platten 49 für das Bördeln ist nicht auf drei Platten 49 limitiert. Jedoch sind drei oder mehr Platten 49 von Vorteil, da eine Kippbewegung der Haltevorrichtung 50 auf diese Weise vermieden werden kann. Die unterschiedlichen Platten 49 sind zum Beispiel symmetrisch und/oder sternförmig zu einer zentralen Achse des Überdrückventils 40 angeordnet. Diese Orientierung führt zu einer weiteren Vermeidung eines Kippens der Haltevorrichtung 50.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschreibt diese nur im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kolben
- 20
- Kavität
- 30
- Gehäuse
- 32
- Öffnung
- 40
- Überdruckventil
- 40a
- Kopfabschnitt
- 40b
- Schaftabschnitt
- 41
- Durchgangsbohrung
- 42
- Ventilmittel
- 43
- Befestigungspin
- 44
- Gehäuse
- 46
- Dichtungsmittel
- 48
- Führungsmittel
- 49
- Platte
- 50
- Haltevorrichtung