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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Desinfektion von Textilmaterialien, insbesondere von Teppichböden.
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Im Vergleich zu glatten Bodenbelägen mit einer geschlossenen Oberfläche (z.B. Fliesen, Linoleum oder Parkett) ist eine Desinfektion von Teppichböden naturgemäß deutlich schwieriger. Dennoch werden solche textilen Bodenbeläge regelmäßig auch in Krankenhäusern, Arztpraxen, Alten- und Pflegeheimen und anderen Einrichtungen, in denen hohe Hygienestandards eingehalten werden müssen, verlegt, da sie eine bessere Schalldämpfung und mehr Gehkomfort bieten und insgesamt eine wohnlichere Atmosphäre erzeugen.
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Es sind zwar verschiede Reinigungsverfahren und -geräte für Teppichböden bekannt, bei denen der Teppichboden in der Regel mit einem tensidhaltigen Reinigungsmittel behandelt wird. Eine solche Reinigung, wie sie z.B. in der
DE 41 07 118 A1 beschrieben wird, kann zwar durchaus eine mehr oder weniger starke Reduktion der Keimbelastung des Teppichbodens – in Abhängigkeit von der Ausgangsbelastung – bewirken, erfüllt jedoch nicht die an eine Desinfektion zu stellenden Anforderungen, insbesondere in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern usw. Ein Desinfektionsverfahren muss viel mehr dazu geeignet sein, um auch in größerer Menge vorhandene humanpathogene Keime, insbesondere Bakterien und Viren, soweit zu inaktivieren, dass sie nicht mehr infektiös sind.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Desinfektion von Textilmaterialien vorzuschlagen, welches zuverlässig ist, einfach und standardisierbar durchgeführt werden kann und zu reproduzierbaren Ergebnissen führt.
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Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die folgenden Schritte gelöst:
- a) Aufbringen einer wässrigen Lösung eines Desinfektionsmittels auf das Textilmaterial;
- b) Einwirkenlassen des Desinfektionsmittels während einer vorgegeben Einwirkzeit; und
- c) Entfernen mindestens eines Teils der wässrigen Lösung des Desinfektionsmittels von dem Textilmaterial.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur für die Desinfektion von Teppichböden bzw. textilen Bodenbelägen jeglicher Art anwendbar, sondern z.B. auch für Sitzbezüge oder Matratzen. Mit besonderem Vorteil kann das Verfahren eingesetzt werden, um die genannten Materialien nach einer massiven Kontamination mit potenziell humanpathogenen Keimen wirksam zu desinfizieren, z.B. nach einer Kontamination mit Erbrochenem oder Fäkalien.
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Das Aufbringen in Schritt a) umfasst insbesondere ein Aufsprühen der wässrigen Lösung und das Entfernen in Schritt c) umfasst insbesondere ein Absaugen der wässrigen Lösung. Günstigerweise können diese beiden Schritte mittels eines Sprühextraktionsgerätes durchgeführt werden, d.h. mit Hilfe eines handelsüblichen Gerätes, das auch für die Nassreinigung von Teppichböden eingesetzt wird. Derartige Sprühextraktionsgeräte weisen eine einfache Handhabung auf und ermöglichen somit eine unkomplizierte Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ein typisches Sprühextraktionsgerät, mit dem das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft durchgeführt werden kann, ist z.B. in der
WO 1999/021470 A1 offenbart, und wird von der Anmelderin unter der Bezeichnung Puzzi 8/1 C vertrieben. Das Gerät umfasst einen Vorratsbehälter zur Aufnahme der wässrigen Lösung des Desinfektionsmittels, wobei die Lösung mit Hilfe einer Pumpe aus diesem Vorratsbehälter entnommen und mittels einer Sprühdüse gleichmäßig auf den Teppichboden (oder ein anderes Textilmaterial) aufgesprüht werden kann. Nach dem Einwirkenlassen des Desinfektionsmittels gemäß dem Schritt b) wird mindestens ein Teil der wässrigen Lösung mit Hilfe eines Saugaggregats über einen Ansaugstutzen abgesaugt, wobei die von dem Textilmaterial entfernte wässrige Lösung in einem Schmutzflüssigkeitsbehälter des Gerätes gesammelt wird.
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Während bei einer normalen Teppichreinigung mit einem Sprühextraktionsgerät das Aufsprühen und das Absaugen der Reinigungsflüssigkeit meistens parallel durchgeführt werden, d.h. die Reinigungsflüssigkeit nur sehr kurzzeitig auf dem Teppichboden verbleibt, ist diese Vorgehensweise in der Regel nicht geeignet, um eine zuverlässige Desinfektion im Sinne der vorliegenden Erfindung zu erreichen. Es hat sich gezeigt, dass hierfür eine deutlich längere Einwirkzeit des Desinfektionsmittels erforderlich ist, und zwar insbesondere auch deutlich länger als die erforderliche Einwirkzeit desselben Desinfektionsmittels bei der Desinfektion von glatten Oberflächen.
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Günstigerweise beträgt die Einwirkzeit in Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens 30 bis 60 min. Dabei hat sich gezeigt, dass in den meisten Fällen bereits mit einer Einwirkzeit im unteren Bereich dieses Intervalls humanpathogene Keime in dem Textilmaterial inaktiviert werden können, d.h. eine zuverlässige Desinfektionswirkung erzielt wird. Somit kann eine Einwirkzeit von ca. 30 min für eine Standardisierung des Verfahrens als bevorzugter Wert angegeben werden.
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Aufgrund der Beschaffenheit der Oberfläche von Textilmaterialien wird im Vergleich zur Desinfektion von glatten Oberflächen eine relativ große Menge der wässrigen Lösung des Desinfektionsmittels bei dem erfindungsgemäßen Verfahren benötigt. Bevorzugt wird die wässrige Lösung in Schritt a) in einer Menge von 2 bis 4 Liter pro m2 Fläche des Textilmaterials aufgebracht. Bei Verwendung eines Sprühextraktionsgerätes zum Aufsprühen der wässrigen Lösung ist in der Regel ein bestimmter Durchsatz vorgegeben (z.B. 2 l/min), sodass die pro m2 Fläche des Textilmaterials aufgesprühte Menge der wässrigen Lösung über die Vorschubgeschwindigkeit des Sprühextraktionsgerätes eingestellt werden kann.
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Die bevorzugte Menge an aufgebrachter Flüssigkeit ist auch von der Art des zu desinfizierenden Textilmaterials, insbesondere des zu desinfizierenden Teppichbodens, abhängig. Bei einem Teppichboden, der keine wasserundurchlässige Rückenbeschichtung aufweist, wird die wässrige Lösung bevorzugt in einer Menge von 3 bis 4 Liter pro m2 des Teppichbodens aufgebracht, beispielsweise in einer Menge von ca. 3,5 l/m2. Hierbei handelt es sich um Standardteppichböden, wie sie insbesondere auch in Wohngebäuden verlegt werden, z.B. Veloursteppichböden aus Polyamid oder anderen synthetischen Fasern. Da diese Teppichböden aufgrund des Fehlens einer Sperrschicht prinzipiell flüssigkeitsdurchlässig sind, nehmen sie viel Flüssigkeit auf, sodass eine relativ große Menge der wässrigen Lösung eingesetzt werden kann.
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Zur Desinfektion eines Teppichbodens mit einer wasserundurchlässigen Rückenbeschichtung wird die wässrige Lösung bevorzugt in einer etwas geringeren Menge von 2 bis 3 Liter pro m2 des Teppichbodens aufgebracht, beispielsweise in einer Menge von ca. 2,5 l/m2. Derartige wasserundurchlässig beschichtete Teppichböden werden speziell in hygienisch sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern verlegt. Dadurch, dass hier ein Durchtritt der wässrigen Lösung des Desinfektionsmittels in Richtung des Untergrundes, auf dem der Teppichboden verlegt ist, verhindert ist, genügen im Vergleich zu einem Teppichboden ohne eine solche Beschichtung bereits geringere Flüssigkeitsmengen, um den Teppichboden vollständig zu benetzen.
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Gemäß Schritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mindestens ein Teil der wässrigen Lösung des Desinfektionsmittels von dem Textilmaterial entfernt, z.B. mittels eines Sprühextraktionsgerätes abgesaugt. Eine vollständige Entfernung durch Absaugen ist in der Regel nicht möglich, d.h. ein Teil der wässrigen Lösung verbleibt zunächst als Restfeuchte in dem Textilmaterial, wobei dieser Restfeuchteanteil wesentlich von der Beschaffenheit des Textilmaterials abhängig ist. Beispielsweise hat sich gezeigt, dass bei einem Standardteppichboden ohne wasserundurchlässige Rückenbeschichtung nach dem Absaugen ca. ein Drittel der aufgebrachten Flüssigkeitsmenge im Teppichboden verbleiben, während dieser Anteil bei einem Teppichboden mit wasserundurchlässiger Rückenbeschichtung nur ca. 10% beträgt. Die nach dem Schritt c) verbleibende Restfeuchte trocknet schließlich durch Verdunstung, wobei das Desinfektionsmittel bis dahin weiter wirksam ist und zusätzlich zur Desinfektionswirkung beiträgt.
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Die in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgebrachte wässrige Lösung enthält bevorzugt 1% (w/v) bis 5% (w/v) des Desinfektionsmittels. Die Mengenangaben beziehen sich hierbei auf die zur Herstellung der wässrigen Lösung eingesetzte Menge eines das Desinfektionsmittel enthaltenden Feststoffs oder Konzentrats, wie es handelsüblich angeboten wird, insbesondere zur Flächendesinfektion.
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Günstig ist es, wenn das Desinfektionsmittel eine oder mehrere Sauerstoff freisetzende Verbindungen und/oder Aldehyde umfasst. Beide Stoffklassen weisen ein breites Wirkungsspektrum auf und wirken insbesondere bakterizid und viruzid, d.h. sie eignen sich gut für eine Inaktivierung von humanpathogenen Keimen, z.B. für eine Desinfektion von Textilmaterialien nach Kontamination mit Erbrochenem oder Fäkalien.
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Als Sauerstoff freisetzende Verbindungen können insbesondere Peroxycarbonsäuren bzw. deren Salze, wie z.B. Magnesiummonoperoxyphthalat, eingesetzt werden. Ein aldehydisches Desinfektionsmittel ist z.B. Glutaraldehyd. Beide Verbindungen können im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Vorteil eingesetzt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich, wie bereits eingangs angesprochen, zur Desinfektion von Textilmaterialien verschiedener Art, insbesondere von Teppichböden. Die Art des Teppichbodens ist hierbei nicht eingeschränkt, d.h. es kann sich um einen Veloursteppichboden um oder Schlingenware handeln, es können synthetische Fasern oder Naturfasern verarbeitet sein usw. Weitere Textilmaterialien, bei denen das Verfahren eingesetzt werden kann, sind z.B. Sitzbezüge oder Matratzen.
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Mit besonderem Vorteil kann das erfindungsgemäße Verfahren in Einrichtungen angewendet werden, in denen besonders hohe Hygienestandards einzuhalten sind, um einer Gefahr der Ausbreitung von Infektionskrankheiten wirksam zu begegnen. Aber auch in anderen Bereichen kann sich ein Bedarf für eine zuverlässige Desinfektion von Textilmaterialien ergeben, beispielsweise eine Desinfektion von Sitzbezügen in öffentlichen Verkehrsmitteln.
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Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
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Anwendungsbeispiel
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Bei dem nachfolgend angegebenen Protokoll zur Durchführung einer Teppichbodendesinfektion handelt es sich um ein beispielhaftes Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung. Durch eine derartige standardisierte Verfahrensvorschrift kann eine zuverlässige und reproduzierbare Desinfektionswirkung erreicht werden, insbesondere auch bei einem stark kontaminierten Teppichboden und in hygienisch sensiblen Bereichen.
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1. Sprühextraktionsgerät
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Für die Durchführung dieses Verfahrens kann insbesondere das von der Anmelderin vertriebene Sprühextraktionsgerät Puzzi 8/1 C verwendet werden (oder ein vergleichbares Gerät, das zur Nassreinigung von Teppichböden eingesetzt wird). Das Gerät umfasst u.a. einen Vorratsbehälter, einen Schmutzflüssigkeitsbehälter und eine Sprühextraktionslanze zum Aufsprühen und Absaugen der wässrigen Lösung des Desinfektionsmittels.
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2. Aufsprühen des Desinfektionsmittels (Schritt a))
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Die wässrige Lösung des Desinfektionsmittels wird in den Vorratsbehälter des Sprühextraktionsgerätes eingefüllt und mit Hilfe der Sprühextraktionslanze gleichmäßig auf den Teppichboden aufgebracht. Dabei werden folgende Flüssigkeitsmengen eingesetzt:
Teppichböden ohne wasserundurchlässige Rückenbeschichtung
("Standardteppich"): ca. 3,5 l/m2
Teppichböden mit wasserundurchlässiger Rückenbeschichtung
("Klinikteppich"): ca. 2,5 l/m2
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3. Einwirkenlassen des Desinfektionsmittels (Schritt b))
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Die vorgegebene Einwirkzeit des Desinfektionsmittels, d.h. der Zeitraum zwischen dem Aufbringen und dem zumindest teilweisen Entfernen der wässrigen Lösung, beträgt in diesem Fall 30 min.
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4. Absaugen des Desinfektionsmittels (Schritt c))
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Ein Großteil der wässrigen Lösung des Desinfektionsmittels wird nach dem Einwirken wiederum mit Hilfe der Sprühextraktionslanze von dem Teppichboden entfernt und in den Schmutzflüssigkeitsbehälter des Gerätes überführt. Die nach dem Absaugen im Teppichboden verbleibende Restmenge ist stark von der Art des Teppichbodens abhängig, wobei folgende Durchschnittswerte bei der Durchführung des Verfahrens mit bestimmten Teppichböden ermittelt wurden:
Veloursteppichboden aus Polyamid ohne wasserundurchlässige Rückenbeschichtung: ca. 33% Restfeuchte
Veloursteppichboden aus Polyamid mit wasserundurchlässiger Rückenbeschichtung: ca. 10% Restfeuchte
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5. Trocknung und weitere Desinfektionswirkung
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Die für das Trocknen der nach dem Absaugen im Teppichboden verbleibenden Restfeuchte erforderliche Zeit ist von verschiedenen Faktoren wie Temperatur, Belüftung usw. abhängig. Während dieser Zeit hält die Wirkung des Desinfektionsmittels jedoch teilweise an, sodass es zur weiteren Verbesserung des Verfahrensergebnisses vorteilhaft sein kann, einen zusätzlichen Zeitraum (Nachwirkzeit) nach dem Absaugen der wässrigen Lösung (z.B. 30 min) bis zur Erzielung der gewünschten Desinfektionswirkung zu definieren.
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6. Eingesetzte Desinfektionsmittel
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Es können bei dem Verfahren prinzipiell alle chemischen Desinfektionsmittel, die auch für die Flächendesinfektion geeignet sind, verwendet werden, wobei ein möglichst breites Wirkungsspektrum insbesondere gegen Bakterien und Viren von Vorteil ist, um humanpathogene Keime zuverlässig inaktivieren zu können.
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Folgende Desinfektionsmittel, die von der BODE Chemie GmbH in Hamburg vertrieben werden, können mit besonderem Vorteil in dem vorstehend beschriebenen Verfahren eingesetzt werden:
Dismozon®pur enthält als Wirkstoff Magnesiummonoperoxyphthalat, welches aktiven Sauerstoff freisetzt. Es liegt als weißes Granulat vor und wird bei dem obigen Verfahren insbesondere in einer Konzentration von 4% (w/v), bezogen auf den Feststoff, in der wässrigen Lösung eingesetzt.
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Kohrsolin®extra enthält als Wirkstoffe Glutaraldehyd, (Ethylendioxy)dimethanol und Didecyldimethylammoniumchlorid. Es wird als Konzentrat angeboten und bei dem obigen Verfahren insbesondere in einer Konzentration von 3% (w/v), bezogen auf das Konzentrat, in der wässrigen Lösung eingesetzt.
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Nachweis der Desinfektionswirkung
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Der Nachweis einer zuverlässigen und reproduzierbaren Desinfektion wurde mit Hilfe einer gezielten Kontamination von Teppichproben mit folgenden pathogenen Keimen durchgeführt: Escherichia coli als Beispiel für ein Gram-negatives Bakterium, Enterococcus faecium als Beispiel für ein Gram-positives Bakterium, sowie murines Norovirus (stellvertretend für humanes Norovirus, das in Zellkultur nicht angezüchtet werden kann).
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Die Keime wurden unter Kulturbedingungen angezüchtet und dann jeweils eine Suspension der Bakterien bzw. Viren in einer definierten Menge auf einen Veloursteppichboden aus Polyamid, mit bzw. ohne wasserundurchlässiger Rückenbeschichtung, aufgebracht. Anschließend wurde eine Desinfektion der kontaminierten Teppichböden gemäß dem oben beschriebenen Protokoll mit verschiedenen Desinfektionsmitteln, Konzentrationen und Einwirkzeiten durchgeführt und die dadurch erreichte Reduktion der Keimzahlen ermittelt. Als Kontrolle wurde jeweils dasselbe Verfahren mit Wasser standardisierter Härte (WSH) an Stelle der Desinfektionsmittellösung durchgeführt.
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Bei den in der nachfolgenden Tabelle 1 angegebenen Testbedingungen wurde jeweils eine im Wesentlichen vollständige Inaktivierung der Keime festgestellt. Hierbei ist die Einwirkzeit die Zeitdauer zwischen dem Aufsprühen und dem Absaugen der wässrigen Lösung des Desinfektionsmittels gemäß Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens, und die Nachwirkzeit ist die Zeitdauer zwischen dem Absaugen der wässrigen Lösung und der Ermittlung des Desinfektionsergebnisses. Tabelle 1
Standardteppichboden ohne wasserundurchlässige Rückenbeschichtung: |
Testkeim | Desinfektionsmittel | Konzentration
(w/v) | Einwirkzeit | Nachwirkzeit |
Escherichia coli | Dismozon®pur | 1% | 30 min | - |
Escherichia coli | Kohrsolin®extra | 3% | 30 min | - |
Enterococcus faecium | Kohrsolin®extra | 3% | 30 min | - |
Norovirus | Dismozon®pur | 4% | 30 min | 30 min |
Norovirus | Kohrsolin®extra | 3% | 30 min | 30 min |
Klinikteppichboden mit wasserundurchlässiger Rückenbeschichtung: |
Testkeim | Desinfektionsmittel | Konzentration
(w/v) | Einwirkzeit | Nachwirkzeit |
Escherichia coli | Dismozon®pur | 1% | 30 min | 30 min |
Escherichia coli | Kohrsolin®extra | 3% | 30 min | - |
Enterococcus faecium | Kohrsolin®extra | 3% | 30 min | 30 min |
Enterococcus faecium | Dismozon®pur | 1% | 30 min | - |
Norovirus | Dismozon®pur | 4% | 30 min | 30 min |
Norovirus | Kohrsolin®extra | 3% | 30 min | 30 min |
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Für eine Desinfektion von glatten Flächen, die mit Bakterien kontaminiert sind, wird üblicherweise eine Reduktion der Keimzahl um mindestens 5 log-Stufen gefordert, bei einer Kontamination mit Viren um mindestens 4 log-Stufen.
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Bei den in der Tabelle 1 angegebenen Testbedingungen wurden diese Werte sowohl für die Bakterienstämme Escherichia coli und Enterococcus faecium (Reduktion um ≥ 5 log-Stufen) als auch für das murine Norovirus (Reduktion um ≥ 4 log-Stufen) durchgehend erreicht, während bei den Kontrollversuchen mit WSH lediglich Reduktionsfaktoren zwischen 0,4 und 1,4 log-Stufen erzielt wurden. Durch längere Einwirkzeiten und/oder höhere Konzentrationen der Desinfektionsmittel konnten zum Teil noch höhere Reduktionsfaktoren erzielt werden.
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Dieses Ergebnis kann als Wirkungsnachweis des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Desinfektion von Teppichböden, die mit humanpathogenen Keimen z.B. durch Kontakt mit Erbrochenem oder Fäkalien kontaminiert sind, angesehen werden, wobei das Ergebnis entsprechend auch auf andere Textilmaterialien wie z.B. Sitzbezüge übertragbar ist. Die geforderte Desinfektionswirkung, die sich üblicherweise auf glatte Flächen bezieht, kann damit auch auf schwer zu reinigenden Textilmaterialien wie Teppichböden erreicht werden.
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Desinfektion des Sprühextraktionsgerätes
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Es wurde auch festgestellt, dass bei der oben beschriebenen Durchführung der Teppichbodendesinfektion mit dem Sprühextraktionsgerät Puzzi 8/1 C gleichzeitig auch eine Desinfektion des Gerätes selbst erfolgt, in Folge der durch das Gerät hindurchgeleiteten Desinfektionsmittellösung. Zusätzliche Maßnahmen zur Desinfektion des Gerätes nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind daher nicht notwendig, was ebenfalls zur Anwenderfreundlichkeit des Verfahrens beiträgt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4107118 A1 [0003]
- WO 1999/021470 A1 [0008]