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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gebäude mit integriertem Pelletspeicher und einen zum Anschluss an eine Gebäudewand vorbereiteten Pelletspeicher.
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Holzpellets werden seit längerem als Heizmittel für Wohnhäuser verwendet. Die Holzpellets werden hierzu üblicherweise in Lagerräumen im Keller bzw. in externen Pelletspeichern aufbewahrt, die in der Nähe des Wohnhauses errichtet werden.
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Problematisch sind häufig der Zugang zum Pelletspeicher sowie die nicht vorhandene ständige Sichtkontrolle des Speicherinhalts. Außerdem wird bei der Lagerung von Pellets im Keller selbst oftmals viel Schmutz erzeugt und wertvolle Kellerfläche verbraucht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gebäude mit integriertem Pelletspeicher zu schaffen, sowie einen zum Anschluss an eine Gebäudewand vorbereiteten Pelletspeicher, bei dem die Pellets nur kurze Transportwege zum Ofen zurücklegen müssen, gleichzeitig die Kellerräume frei von Schmutz bleiben und die vorhandene Kellerfläche nicht durch Pelletlagerung verbraucht wird. Außerdem soll der Pelletspeicher schnell an der Baustelle eingebaut werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 10 gelöst. Erfindungsgemäß weist das Gebäude mit integriertem Pelletspeicher eine Gebäudewand sowie einen Pelletspeicherschacht mit drei Seitenwänden, einem Bodenteil und einem Deckelteil auf, wobei die erste und dritte Seitenwand die Schenkel einer U-Form bilden und durch die zweite, dazwischen liegende Seitenwand verbunden sind. Die Stirnflächen der ersten und dritten Seitenwand sind dabei über Dichtelemente wasserdicht mit der Gebäudewand verbunden, und im oberen Bereich des Pelletspeicherschachtes ist mindestens eine Zuführeinheit für Pellets und im unteren Bereich des Pelletspeicherschachtes mindestens eine Entnahmevorrichtung für Pellets vorgesehen. Zwischen der ersten und dritten Seitenwand des Pelletspeicherschachtes ist eine Zugangstür zum Pelletspeicherschacht in die Gebäudewand integriert.
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Der erfindungsgemäße Pelletspeicher, der zum Anschluss an eine Gebäudewand vorbereitet ist, umfasst einen Pelletspeicherschacht aus Beton mit drei Seitenwänden und einem Bodenteil, wobei die erste und dritte Seitenwand die Schenkel einer U-Form bilden und durch die zweite, dazwischen liegende Seitenwand verbunden sind. An den Stirnflächen der ersten und dritten Seitenwand ist ein Wärmedämmelement angeordnet, auf dem wiederum mindestens ein elastisches Dichtelement angeordnet ist. An der ersten und dritten Seitenwand sind Haltewinkel befestigt, die zur Verbindung mit der Gebäudewand dienen.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist es somit möglich, kurze Transportwege der Pellets zum Ofen zu gewährleisten, während gleichzeitig eine außerhalb der üblichen Kellerräume befindliche Lagerfläche für die Pellets geschaffen wird. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass die standardmäßig vorhandenen Kellerräume nicht verschmutzt werden und dass der Pelletspeicher jederzeit durch die Kellerräume zugänglich ist.
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Der zum Anschluss an die Gebäudewand vorbereitete Pelletspeicher sorgt zudem für einen schnellen Einbau vor Ort. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den anderen Unteransprüchen beschrieben.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
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1 ist eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Pelletspeichers, der in ein Gebäude integriert ist;
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2 ist eine schematische Querschnittsansicht einer Gebäudewand einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Pelletspeichers;
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3 ist eine Detaildarstellung der Entnahmevorrichtungen und Saugschläuche im Pelletspeicherschacht der 2; und
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4 ist eine Querschnittsansicht eines am Pelletspeicherschacht befestigten Befüllschachtes für die Einfüllrohre.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Gebäude mit integriertem Pelletspeicher in schematischer Perspektivansicht dargestellt. Im hinteren Bereich des Pelletspeichers ist die Gebäudewand 2 zu sehen, welche die Begrenzung des Pelletspeicherschachtes 4 zu dahinter liegenden Kellerbereichen (nicht dargestellt) des Gebäudes bildet. Der Pelletspeicherschacht 4 weist neben der Gebäudewand 2 noch drei weitere Seitenwände auf, von denen in 1 lediglich die erste Seitenwand 6 dargestellt ist, während die der ersten Seitenwand 6 gegenüberliegende dritte Seitenwand 10 und die die erste und dritte Seitenwand verbindende zweite Seitenwand 8 aus Gründen der besseren Darstellung des Innenraums des Pelletspeichers weggelassen wurden.
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Wie aus 3 hervorgeht, bilden die erste, zweite und dritte Seitenwand 6, 8, 10 gemeinsam eine U-Form, deren Schenkel durch die erste Seitenwand 6 und die dritte Seitenwand 10 gebildet sind. Die zweite Seitenwand 8 liegt somit der Gebäudewand 2 gegenüber. Insgesamt wird ein Pelletspeicher mit im Wesentlichen rechteckigem Grundriss gebildet. Üblicherweise bestehen die drei Seitenwände 6, 8, 10 des Pelletspeicherschachtes 4 sowie die Gebäudewand 2 aus Beton. Der Pelletspeicherschacht 4 weist außerdem ein Bodenteil 12 und ein dem Bodenteil 12 gegenüberliegendes Deckelteil 14 auf, das aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich in 4 dargestellt ist.
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Bodenteil 12 und Deckelteil 14 sind in der Regel ebenfalls aus Beton gebildet. Meist ist das Bodenteil 12 mit den Seitenwänden 6, 8, 10 oder zumindest mit Teilabschnitten der Seitenwände 6, 8, 10 integral ausgestaltet. Im letzteren Fall kann jede Seitenwand 6, 8, 10 durch mindestens zwei aufeinandergesetzte Teilabschnitte gebildet sein, und auch das Deckelteil 14 kann einen nach unten in Richtung der Seitenwände 6, 8, 10 abragenden Wandabschnitt aufweisen. In allen Fällen von Mehrteiligkeit sind die jeweiligen Einzelteile über geeignete Dichtelemente wasserdicht miteinander zu verbinden.
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Typische Größenordnungen des erfindungsgemäßen Pelletspeichers liegen zwischen 2 und 4 m Breite entlang der zweiten Seitenwand 8 und zwischen 1 und 1,5 m Tiefe entlang der Seitenwände 6 und 10. Die Höhe des Pelletspeicherschachtes 4 liegt in der Regel zwischen 2 und 3 m. Insgesamt sind somit Volumina des Pelletspeichers von zwischen 4 und 8 m3 optimal geeignet, um einen Jahresverbrauch an Pellets aufzunehmen.
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Die Ausführungsform der 2 bis 4 entspricht in den wesentlichen Elementen der Ausführungsform aus 1. Lediglich die Anordnung von Tür- und Durchführungselementen in der Gebäudewand 2 sowie der Einfüllrohre ist verändert.
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Wie am besten aus 2 hervorgeht, sind die Stirnflächen der ersten Seitenwand 6 und der dritten Seitenwand 10 über Dichtelemente 16 mit der Gebäudewand 2 verbunden. Die Dichtelemente 16 sitzen im dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel jeweils auf einem Wärmedämmelement 18, das die Stirnflächen der ersten Seitenwand 6 und der dritten Seitenwand 10 vollflächig abdeckt. Als Material des Wärmedämmelements 18 kommt beispielsweise WLG 035 in Frage, während die Dichtelemente üblicherweise aus Quellbändern bestehen. Es können auch mehrere Dichtelemente 16 nebeneinander angeordnet werden. In einem solchen Fall sind bevorzugt drei Dichtelemente vorgesehen, nämlich PVC-Weichdichtbänder an den beiden Rändern und eine Butylrundschnur in der Mitte.
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Die Wärmedämmelemente 18 sind an der ersten Seitenwand 6 bzw. der dritten Seitenwand 10 jeweils vorzugsweise mittels eines Kautschukklebers befestigt, während die Dichtelemente 16 am Wärmedämmelement 18 jeweils vorzugsweise mittels Butylmasse befestigt sind. Üblicherweise erfolgt die Bestückung des Pelletspeicherschachtes 4 mit den Dichtelementen 16 und den Wärmedämmelementen 18 bereits vor Anlieferung der einzelnen Elemente des Pelletspeicherschachtes 4 an die Baustelle.
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Zur Befestigung des Pelletspeicherschachtes 4 an der Gebäudewand 2 sind an der Außenseite der ersten Seitenwand 6 und der dritten Seitenwand 10 jeweils Haltewinkel 20 befestigt (verschraubt), die mit ihrem anderen Schenkel an der Gebäudewand 2 befestigt werden. Auch die Haltewinkel 20 sind vorzugsweise bereits vor Anlieferung der Einzelteile des Pelletspeicherschachtes 4 an die Baustelle an der ersten Seitenwand 6 und der dritten Seitenwand 10 des Pelletspeicherschachtes 4 vorkonfektioniert und werden an der Baustelle lediglich noch mit der Gebäudewand 2 verschraubt.
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Wie aus 1 hervorgeht, ist im oberen Bereich des Pelletspeicherschachtes 4 eine Zuführeinheit 22 für Pellets vorgesehen. In der in 1 dargestellten Ausführungsform besteht die Zuführeinheit 22 aus einem Zuführrohr, das in die erste Seitenwand 6 (oder alternativ die zweite Seitenwand 8, die dritte Seitenwand 10 oder das Deckelteil 14) des Pelletspeicherschachtes 4 integriert ist. Neben der Zuführeinheit 22 sollte außerdem noch ein Rückluftstutzen 24 vorgesehen sein.
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Wie aus 3 und 4 hervorgeht, kann die Zuführeinheit 22 in Form des mindestens einen Einfüllrohrs derart aus dem Pelletspeicherschacht 4 herausgeführt sein, dass sie in einen kleinen Befüllschacht 26 hineinragt, der seitlich an den Pelletspeicherschacht 4 angeflanscht ist. Üblicherweise sind die Einfüllrohre knapp unter dem Deckelteil 14 des Pelletspeicherschachtes 4 montiert und werden fest an der entsprechenden Seitenwand 6 mit einem Flansch arretiert, um den Druckbelastungen des anzusetzenden Befüllschlauches standzuhalten. Die Rohrenden werden hierbei vorzugsweise bis knapp unter die Oberfläche des Erdreichs geführt. Der Befüllschacht 26 ist vorzugsweise aus Beton gebildet. Die Abdeckung 28 des Befüllschachtes 26 bleibt in der Regel von oben sichtbar und wird zum Einfüllvorgang geöffnet. Die Abdeckung 28 ist beispielsweise ein Gitterrost oder eine Acrylabdeckung in begehbarer Ausführung.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, ist im Bereich zwischen der ersten Seitenwand 6 und der dritten Seitenwand 10 des Pelletspeicherschachtes 4 eine Zugangstür 30 zum Pelletspeicherschacht 4 in die Gebäudewand 2 integriert. Die Zugangstür ist vorzugsweise durchsichtig und sollte als Feuerschutztür ausgestaltet sein. Außerdem weist die Zugangstür 30 in Richtung des Pelletspeicherschachtes 4 in einer bevorzugten Ausführungsform durchsichtige Acryllamellen 32 als Schutzabdeckung gegen den durch die Pellets ausgeübten Druck auf. Die quer verlaufenden Acryllamellen 32 können beispielsweise in einer Führungsschiene gestapelt gelagert sein und sind vorzugsweise durchsichtig.
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Wie ebenfalls aus 1 hervorgeht, ist im unteren Bereich des Pelletspeicherschachtes 4 mindestens eine Entnahmevorrichtung 34 für Pellets vorgesehen. Wie aus 3 näher hervorgeht, sind in der Regel mehrere Entnahmevorrichtungen 34 über die Breite des Pelletspeichers angeordnet, um eine gleichmäßige Entnahme von Pellets aus dem Speicher zu gewährleisten. In den dargestellten bevorzugten Ausführungsformen sind die Entnahmevorrichtungen 34 als Saugsonden ausgestaltet. Mit den Saugsonden sind Saugschläuche 36 verbunden, die vom Inneren des Pelletspeicherschachtes 4 durch die Gebäudewand 2 hindurch verlaufen und die Pellets von den Saugsonden zum Ofen befördern. Üblicherweise liegen immer Paare von Saugschläuchen 36 für Materialtransport und Rückluft vor. Selbstverständlich sind auch andere Entnahmevorrichtungen 34 für die Pellets denkbar, beispielsweise Förderschnecken. Wenn mehrere Saugsonden vorliegen, regelt eine Umschalteinheit 37 den schlauchgeführten Transport der Pellets vom Pelletspeicher zum Ofen. Die Umschalteinheit 37 wird vom Kessel des Ofens gesteuert und regelt, von welcher Saugsonde die Pellets jeweils angesaugt werden. Falls nur eine Saugsonde vorliegt, entfällt die Umschalteinheit 37. In jedem Fall muss die Durchführung der Saugschläuche 36 durch die Gebäudewand 2 die Brandschutzbestimmungen einhalten.
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In 1 ist außerdem zu erkennen, dass im Inneren des Pelletspeicherschachtes 4 eine schräge Platte 38 zum Leiten der Pellets in Richtung der mindestens einen Entnahmevorrichtung 34 angeordnet ist. Der Winkel liegt in der Regel zwischen 35 und 42°, damit die Holzpellets zu den Entnahmevorrichtungen 34 hin abgleiten können. In einer alternativen Ausführungsform, wenn die Materialaufnahme nur durch eine raummittig angeordnete Entnahmevorrichtung 34 erfolgt, können zwei weitere schräge Platten vorgesehen sein, die eine trichterförmige Führung der Pellets gewährleisten. Die schräge Platte 38 ist zur leichten Materialführung oben glatt aufgeführt und durch stabile Unterkonstruktionen, in der Regel aus Holz, gesichert. Die Höhe der schrägen Platte 38 kann beliebig an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst sein.
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In der Regel besteht das Fertigteil-System somit aus mindestens zwei werkseitig vorbereiteten Betonteilen, nämlich einem ersten Teil mit der ersten Seitenwand 6, der zweiten Seitenwand 8, der dritten Seitenwand 10 und dem Bodenteil 12, sowie einem zweiten Teil, dem Deckelteil 14. Die Zuführeinheit 22 und ggfs. die schräge Platte 38 sind vorzugsweise bereits mit dem ersten Teil vormontiert.
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Bei Unterteilung der Seitenwände 6, 8, 10 kann auch nur ein Abschnitt der Seitenwände 6, 8, 10 mit dem Bodenteil 12 integral ausgebildet sein, während ein zusätzlicher Schachtaufsatz als drittes Teil zur Erhöhung des Schachtes verwendet wird.
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Die Montage dieser Fertigteile auf der Baustelle kann mit einem üblichen Baustellenkran erfolgen. Die Seitenwände 6, 8, 10 werden dann mittels der Haltewinkel 20 an der jeweiligen Gebäudewand 2 festgeschraubt, wodurch gleichzeitig aufgrund der vorhandenen elastischen Dichtelemente 16 und gegebenenfalls des Wärmedämmelements 18 eine isolierende und wasserdichte Verbindung zwischen dem Pelletspeicherschacht 4 und der Gebäudewand 2 erzielt wird.
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Die in die Gebäudewand 2 zu integrierenden Komponenten des Pelletspeichers, wie beispielsweise die Zugangstür 30 und die Umschalteinheit 37 für die Saugschläuche 36, werden vorzugsweise bereits in entsprechende Leibungszargen vormontiert an die Baustelle geliefert, so dass vor Ort lediglich noch das Einbetonieren der Zargen erfolgen muss.