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Die Erfindung betrifft eine Lösung zur automatisierten Bereitstellung von Informationen für den Nutzer eines Mobilfunkendgeräts in einem lokal begrenzten Bereich. Dabei hat die Erfindung ein entsprechendes Verfahren, ein zur Durchführung dieses Verfahrens geeignetes System und eine in das vorgenannte System einzubeziehende elektronische Informationsausgabevorrichtung zum Gegenstand. Ohne hierauf beschränkt zu sein, bezieht sich die Erfindung vorzugsweise auf die automatisierte Bereitstellung zusätzlicher Informationen in der Nähe von im öffentlichen oder halböffentlichen Bereich angeordneten Informationsträgern. In diesem Zusammenhang kann es sich bei den letztgenannten Informationsträgern um sehr einfache, passive Informationsträger, wie beispielsweise ein Werbeplakat, aber auch um aktive Informationsträger, nämlich elektronische Informationsausgabevorrichtungen, wie beispielsweise ein elektronisches Displays handeln. Im Falle der Bereitstellung zusätzlicher Informationen im Bereich eines passiven Informationsträgers erfolgt dabei die automatisierte Informationsbereitstellung ausschließlich auf einem von einem sich im Bereich des Informationsträgers aufhaltenden Nutzer mitgeführten Mobilfunkendgerät. Die automatisierte Bereitstellung von (zusätzlichen) Informationen im Bereich eines aktiven Informationsträgers, also vorzugsweise eines elektronischen Displays, schließt sowohl die Ausgabe von zusätzlichen Informationen auf dem Mobilfunkendgerät eines Nutzers oder an der elektronischen Informationsausgabevorrichtung als auch die Ausgabe von Informationen auf beiden der vorgenannten Geräte ein, wobei Letzteres bevorzugt eine Interaktion zwischen dem Mobilfunkendgerät und der elektronischen Informationsausgabevorrichtung, also beispielsweise dem elektronischen Display, umfasst.
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Die Bereitstellung von Informationen, insbesondere von aktuellen beziehungsweise sich dynamisch ändernden Informationen im öffentlichen und halböffentlichen Bereich gewinnt eine immer größere Bedeutung. Im zunehmenden Maße erfolgt dabei die Informationsvermittlung auch auf eine interaktive Weise. In diesem Zusammenhang wurden bereits Lösungen entwickelt, welche es Nutzern von mobilen Endgeräten beziehungsweise Mobilfunkendgeräten ermöglichen, mit elektronischen Anzeigen zu interagieren. Hierdurch ist es insbesondere möglich, den Inhalt angebotener Informationen und die Art ihrer Darbietung an die Bedürfnisse des Nutzers anzupassen und/oder es dem Nutzer zu gestatten, Informationen in seinem Sinne zu filtern, aufzubereiten oder zu verwenden.
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Bisher dazu entwickelte Lösungen gehen dabei von einem unmittelbaren Datenaustausch zwischen dem mobilen Endgerät des Nutzers und einer entsprechenden, dazu ausgebildeten elektronischen Anzeigevorrichtung aus. Der Datenaustausch erfolgt hierbei beispielsweise über Bluetooth oder unter Verwendung von Funkverbindungen nach dem Prinzip der Near Field Communication (NFC). Dies setzt zum einen voraus, dass das von dem Nutzer mitgeführte mobile Endgerät über entsprechende Schnittstellen verfügt. Zudem ist diese Art der Interaktion mit elektronischen Displays zumeist an spezielle, durch eine Software auf dem mobilen Endgerät realisierte Anwendungen gebunden, bei denen der Nutzer im Allgemeinen durch Betätigung entsprechender Tasten oder das Starten einer Software der vorgenannten Art von sich aus tätig werden muss, um die Interaktion mit dem elektronischen Display einzuleiten. Zur Einleitung eines Dialoges mit einer entsprechend ausgebildeten Anzeigeeinrichtung sind zudem Lösungen bekannt, nach welchen der Nutzer eines mobilen, mit einer Kamera ausgestatteten mobilen Endgeräts einen an dem Informationsträger angebrachten oder von diesem angezeigten Barcode fotografiert. Die Interaktion mit dem Informationsträger wird dann durch eine die in dem Barcode enthaltende Information auf dem mobilen Endgerät des Nutzers verarbeitende Software eingeleitet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine alternative Lösung zur Informationsbereitstellung im öffentlichen und halböffentlichen Bereich für Nutzer eines Mobilfunkendgeräts anzugeben. Dabei soll die Informationsbereitstellung insbesondere automatisiert, das heißt ohne Zutun des Nutzers erfolgen. Hierfür sind ein Verfahren, ein zur Durchführung des Verfahrens geeignetes System und eine in ein solches System einbeziehbare elektronische Informationsausgabevorrichtung bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Ein die Aufgabe lösendes System ist durch den ersten Sachanspruch charakterisiert. Darüber hinaus wird zur Lösung der Aufgabe in dem ersten unabhängigen, sich auf eine Vorrichtung beziehenden Anspruch eine für den Einsatz in einer speziellen Ausbildungsform des Systems verwendbare elektronische Informationsausgabevorrichtung angegeben. Vorteilhafte Aus- beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind durch die jeweiligen Unteransprüche gegeben.
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Gemäß dem zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagenen Verfahren werden Informationen beim Betreten eines lokalen Bereiches für eine diesen Bereich betretende Person automatisiert auf einem von der betreffenden Person mitgeführten Mobilfunkendgerät und/oder von einer im Wahrnehmungsbereich dieser Person angeordneten elektronischen Informationsausgabevorrichtung, vorzugsweise einer als elektronisches Display ausgebildeten oder mit einem solchen ausgestatteten Vorrichtung, ausgegeben. Dazu wird in dem lokalen Bereich, bei dessen Betreten die Informationen für die vorgenannte Person ausgegeben werden, durch eine dafür ausgebildete Einrichtung ein den betreffenden Bereich ausleuchtender und dabei zugleich begrenzender zellularer Funkspot erzeugt. Die vorgenannte Einrichtung ist über mindestens ein Gateway leitungsgebunden zumindest an des Core-Netzwerk desjenigen Mobilfunknetzes angebunden, in welches das Mobilfunkendgerät der den vom Funkspot ausgeleuchteten Bereich betretenden Person eingebucht ist. Der von dieser Einrichtung erzeugte Funkspot wird gemäß dem Verfahren als eine zusätzliche Funkzelle zumindest in das vorgenannte Mobilfunknetz einbezogen. Zur einfacheren Unterscheidung von dieser durch den Funkspot zusätzlich erzeugten, den lokalen Bereich für die automatisierte Informationsbereitstellung ausleuchtenden Funkzelle werden die übrigen (regulär vorhandenen) Funkzellen des Mobilfunknetzes nachfolgend und in den Ansprüchen als Standardfunkzelle bezeichnet. Im Hinblick auf den im Zusammenhang mit der Ausgabe von Informationen an einer elektronischen Informationsausgabevorrichtung angesprochenen Wahrnehmungsbereich wird dabei davon ausgegangen, dass sich der lokale Bereich, bei dessen Betreten automatisiert Informationen ausgegeben werden, vorzugsweise unmittelbar vor einer entsprechenden Vorrichtung befindet oder, im Falle eines elektronischen Displays, zu diesem in einem maximalen Abstand, in dem visuell ausgegebene Informationen von einer das Mobilfunkendgerät mit sich führenden Person vernünftigerweise noch gesehen werden können.
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Das Verfahren ist darüber hinaus so gestaltet, dass das Mobilfunkendgerät wenn es in den Empfangsbereich des die zusätzliche Funkzelle erzeugenden Funkspots gelangt, dieses an Netzwerkeinrichtungen des Mobilfunknetzes signalisiert, welche eine ebenfalls an dessen Core-Netzwerk (per Leitung oder Funk) angebundene Content Management Komponente zur Übermittlung der auf dem Mobilfunkendgerät der betreffenden Person und/oder von der elektronischen Informationsausgabevorrichtung auszugebenden Informationen veranlassen. Bei der zuvor genannten Content Management Komponente kann es sich beispielsweise um einen Server mit darauf gespeicherten Informationen (Content) und einer diesen Content verwaltenden Software handeln.
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Der Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens besteht demnach darin, dass die bestehende Infrastruktur eines Mobilfunknetzes genutzt wird und es durch die Einbeziehung einer zusätzlichen, als Funkspot ausgebildeten und demnach örtlich stark begrenzten zusätzlichen Funkzelle in dieses Mobilfunknetz möglich ist, Informationen für eine in die zusätzliche Funkzelle eintretende Person auszugeben, ohne dass es hierfür im Hinblick auf das von dieser Person mitgeführte Mobilfunkendgerät zusätzlicher Hardware oder eines aktiven Mitwirkens der betreffenden Person bedarf. Vielmehr macht sich die Erfindung vorzugsweise insbesondere die bei existierenden Mobilfunknetzen bereits bestehenden Möglichkeiten für die Lokalisierung eines Mobilfunkendgeräts gezielt zunutze und wendet diese auf eine neue, dem Mobilfunknetz gewissermaßen hinzugefügte, räumlich eng begrenzte Funkzelle an.
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Möchte der Inhalteanbieter Kunden verschiedener Mobilfunk-Netzbetreiber mit seinen Inhalten erreichen, dann kann der zellulare Funkspot beziehungsweise die ihn erzeugende Einrichtung in der Weise ausgeführt sein, dass er/sie mehrere Funk- bzw. Basisstationskomponenten enthält, die auf die Sendefrequenzen der verschiedenen Betreiber eingestellt sowie mit den Core-Netzwerken der verschiedenen Betreiber verbunden sind. Antennen und HF-Module (zum Beispiel Verstärker) können gegebenenfalls gemeinsam benutzt werden. In diesem Fall können beispielsweise die Informationen von jedem Netzbetreiber separat an seinen Mobilfunkkunden gesendet werden. Alternativ können die Informationen durch den Inhalte-Anbieter (zum Beispiel von einem SMS-/MMS-Gateway) über die verschiedenen Mobilfunknetze gesendet werden, nachdem der Inhalte-Anbieter von den Netzbetreibern die Informationen über die Identität (zum Beispiel Mobiltelefonnummer) sowie über die Identität beziehungsweise die Position des zellularen Funkspots erhalten hat.
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Soweit vorstehend von einem zellularen Funkspot beziehungsweise einer räumlich eng begrenzten zusätzlichen Funkzelle gesprochen wird, ist das Verfahren vorzugsweise so ausgestaltet, dass der betreffende Funkspot eine Funkzelle mit einem Durchmesser von einigen Zentimetern bis wenigen Metern aufspannt. Dies kann durch die Verwendung von Richtantennen beziehungsweise von Antennen oder Antennenarrays mit spezieller Richtcharakteristik an der oder im Bereich der den Funkspot erzeugenden Einrichtung gewährleistet werden. Mit Blick auf den gegenwärtigen Stand der Antennentechnik beziehungsweise Sende- und Empfangstechnik und die gegenwärtig verwendeten Sendefrequenzen ist dabei aus praktischer Sicht von einem Durchmesser der Funkzelle von wenigen Metern (zum Beispiel 1 bis 10 m) auszugehen. Für zusätzliche Funkzellen mit einem Durchmesser von weniger als einem Meter könnte ein ungerechtfertigt hoher Aufwand entstehen, der aber wiederum künftig im Zuge weiterer Verbesserungen der Antennentechnik oder bei Verwendung höherer Sendefrequenzen reduziert werden könnte.
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Wie bereits ausgeführt, wird das Eintreten eines Mobilfunkendgeräts in den Empfangsbereich der zusätzlichen Funkzelle, welches mit dem Betreten des von dieser Funkzelle ausgeleuchteten lokalen Bereichs durch eine das betreffende Mobilfunkendgerät mitführende Person erfolgt, von diesem Mobilfunkendgerät signalisiert. Das Mobilfunkendgerät signalisiert das Betreten des betreffenden Bereichs an Netzwerkeinrichtungen des Mobilfunknetzes, in welches die in diesem Bereich aufgespannte, räumlich eng begrenzte zusätzliche Funkzelle einbezogen ist. Zur Realisierung dessen sind unterschiedliche Möglichkeiten gegeben. Entsprechend bevorzugten Ausgestaltungen des Verfahrens geschieht dies im Zusammenhang mit dem im Mobilfunk ohnehin vorgesehenen Austausch von Signalisierungsnachrichten und Steuerdaten zwischen dem genannten Mobilfunkendgerät und den Netzwerkeinrichtungen des Mobilfunknetzes. Bei diesen Ausgestaltungsmöglichkeiten macht es sich das Verfahren zunutze, dass ein eingeschaltetes und in ein Mobilfunknetz eingebuchtes Mobilfunkendgerät ohnehin ständig wiederholt die Feldstärke beziehungsweise die an ihm verursachte Empfangsleistung innerhalb der Funkzelle in der es sich befindet sowie der diese Funkzelle umgebenden Funkzellen misst und von der zugehörigen Basisstation ausgestrahlte Parameter, wie insbesondere Angaben zur Identifikation der aktuellen Location Area (Location Area Indentify), Angaben zur Identifikation der aktuellen und der diese umgebenden Funkzellen sowie Angaben zur jeweiligen augenblicklichen Zellenauslastung auswertet.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung des Verfahrens wird die von der Einrichtung zur Ausbildung des Funkspots abgestrahlte Sendeleistung so ausgelegt, dass durch diese an sich innerhalb des Funkspots befindenden Mobilfunkendgeräten eine signifikant höhere Empfangsleistung beziehungsweise empfangene Signalleistung erzeugt wird, als innerhalb benachbarter (regulär vorhandener) Standardfunkzellen des Mobilfunknetzes, in welches die durch den Funkspot erzeugte Funkzelle gewissermaßen als zusätzliche Funkzelle einbezogen ist. Beim Bestehen einer aktiven Verbindung zu einem in den Empfangsbereich des Funkspots gelangenden Mobilfunkendgerät wird hierbei durch die Netzwerkeinrichtungen des Mobilfunknetzes nicht nur die Content Management Komponente zur Übermittlung der automatisiert auszugebenden Informationen veranlasst, sondern außerdem ein Handover der zu dem betreffenden Mobilfunkendgerät bestehenden Verbindung in die zusätzliche Funkzelle durchgeführt. Demgemäß wird die durch die Netzwerkeinrichtungen erfolgende Aufforderung der Content Management Komponente zur Übermittlung der automatisiert auszugebenden Informationen gewissermaßen an den Vorgang des Handover gekoppelt. Bei einer bestehenden aktiven Gesprächs- oder Datenverbindung mit dem in Rede stehenden Mobilfunkendgerät der den für die automatisierte Ausgabe von Informationen vorgesehenen lokalen Bereich betretenden Person erfolgt ein solcher Handover gemäß den Mechanismen gegenwärtig bestehender zellularer Netze, wie GMS, UMTS, LTE, standardmäßig. Bei eine bestehenden Gesprächsverbindung des Mobilfunkendgeräts wird dabei ein Handover durch die Netzwerkeinrichtungen des Mobilfunknetzes – vorliegend aufgrund der durch das Mobilfunkendgerät signalisierten höheren Empfangsleistung – automatisch veranlasst, während er im Falle einer bestehenden Datenverbindung aufgrund eines Handover Request, also einer entsprechenden Anforderung, durch das Mobilfunkendgerät von den Netzwerkeinrichtungen veranlasst wird. Die vorstehend beschriebene Maßnahme berücksichtigt bezüglich des Handover insbesondere die Gegebenheiten in GSM-Mobilfunknetzen. Aber selbst wenn insbesondere nach dem UMTS-Standard für die Entscheidung über einen Handover neben der von einem jeweiligen Mobilfunkendgerät empfangenen Signalleistung noch eine ganze Reihe anderer Parameter berücksichtigt wird, kann durch eine signifikante Erhöhung der Sendeleistung in der zusätzlichen Funkzelle, im Falle einer zu dem Mobilfunkendgerät der sich in den lokalen Bereich hineinbewegenden Person bestehenden Verbindung, eine Kopplung der automatisierten Informationsausgabe an den Vorgang des Handover wirkungsvoll unterstützt werden.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der zuletzt beschriebenen Ausgestaltungsform, bei welcher das Betreten des für die automatisierte Informationsausgabe vorgesehenen lokalen Bereichs von dem Mobilfunkendgerät im Zusammenhang mit standardmäßig etablierten Mechanismen, signalisiert sowie netzseitig durch einen Handover beantwortet wird, ist es vorgesehen, dass in den Netzwerkeinrichtungen so genannte Nachbarschaftslisten geführt werden. In diesen Listen werden Location Area Identifier und gegebenenfalls weitere in den bekannten Mobilfunknetzen verwendete Parameter zu zusätzlich erzeugten Funkzellen und den sie jeweils umgebenden Standardfunkzellen verwaltet. Ferner kann eine das Vorhandensein der zusätzlichen Funkzelle berücksichtigende Handover-Priorisierung erfolgen. Hierdurch ist im Falle des Eintritts eines Mobilfunkendgeräts in die zusätzliche Zelle möglich, den Handover für das betreffende Mobilfunkendgerät zu beschleunigen.
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Um sicherzustellen, dass den Netzwerkeinrichtungen das Betreten des durch den Funkspot ausgeleuchteten Bereichs beziehungsweise des Empfangsbereichs der zusätzlichen Funkzelle auch dann signalisiert wird, wenn das Mobilfunkendgerät gerade inaktiv beziehungsweise passiv ist, sich also im Idle Mode befindet, ist das Verfahren vorzugsweise so gestaltet, dass der mittels des Funkspots erzeugten zusätzlichen Funkzelle bezüglich der Location Area (LA) eine gegenüber den benachbarten Standardfunkzellen des Mobilfunknetzes andere Identität zugeordnet wird. Hierdurch wird beim Eintritt in die zusätzliche Funkzelle auch bei inaktiven Mobilfunkendgerät ein Location Update der Register der Netzwerkeinrichtungen erzwungen. Dabei erfolgt das Location Update aufgrund einer entsprechenden Anforderung des Mobilfunkendgeräts, nämlich eines Requests, durch den auch die Signalisierung des Aufenthaltes des Mobilfunkendgeräts im Empfangsbereich des zellularen Funkspots gegenüber den Netzwerkeinrichtungen gegeben ist und das Content Management System zur Übertragung der automatisiert auszugebenden Informationen veranlasst wird.
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Eine weitere grundsätzliche Möglichkeit der Signalisierung des Betretens des lokalen, durch den Funkspot ausgeleuchteten Bereichs ist dadurch gegeben, dass lokal in dem Mobilfunkendgerät Listen mit Identifikatoren entsprechender, zur automatisierten Bereitstellung von Informationen vorgesehener lokaler Bereiche geführt werden und das betreffende Mobilfunkendgerät bei einem Zellenwechsel den Zellenidentifikator der betretenen Funkzelle jeweils mit den Elementen dieser Liste vergleicht. Entsprechendes kann beispielsweise mittels einer auf einer UICC (Universal Integrated Circuit Card) beziehungsweise einer USIM, also einer SIM-Karte mit erweiterter Funktionalität gehaltenen Applikation durch das Sim Application Toolkit, das USIM Application Toolkit oder das Card Application Toolkit bewerkstelligt werden. Sofern der betreffende Identifikator in der Liste enthalten ist, sendet das Mobilfunkendgerät eine Nachricht, bei der es sich je nach Auslegung auch um eine Klartextnachricht in Form einer SMS handeln kann, an die Netzwerkeinrichtungen des Mobilfunknetzes, welche hierauf die bereits angesprochene Content Management Komponente zur Übermittlung der zur Ausgabe auf dem Mobilfunkendgerät oder von einem dem betretenen lokalen Bereich zugeordneten beziehungsweise darin angeordneten Informationsträger, wie einem elektronischen Display, auszugebenden Informationen veranlassen.
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Zu einem die Aufgabe lösenden und zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens geeigneten System zur automatisierten Bereitstellung von Informationen für eine einen lokalen Bereich betretende Person gehören eine die bereitzustellenden Informationen haltende und verwaltende Content Management Komponente, ein von der betreffenden Person mitgeführtes, in ein zellulares Mobilfunknetz eingebuchtes Mobilfunkendgerät und Netzwerkeinrichtungen des vorgenannten Mobilfunknetzes. Dabei umfasst das letztgenannte Mobilfunknetz Standardfunkzellen, nämlich von den Netzwerkeinrichtungen erzeugte Funkzellen, und ein die Netzwerkeinrichtungen verbindendes Core-Netzwerk, an welches auch die eingangs genannte Content Management Komponente angebunden ist. Bestandteile des Systems sind darüber hinaus mindestens eine, die Grundfunktionalität einer Basisstation des vorgenannten Mobilfunknetzes aufweisende Einrichtung zur Erzeugung und Abstrahlung mindestens eines Funkspots und eine von dem mindestens einen Funkspot gebildete Funkzelle. Diese Funkzelle leuchtet, korrespondierend mit dem Verfahren, den für die automatisierte Bereitstellung der Informationen vorgesehenen Bereich aus und begrenzt ihn zudem. Im Zusammenhang mit einer leitungsgebundenen Anbindung der den Funkspot abstrahlenden Einrichtung an das Core-Netzwerk ist dabei die durch den Funkspot aufgespannte Funkzelle, in das Mobilfunknetz als zusätzliche Funkzelle einbezogen.
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Bei der zuvor beschriebenen Grundform des erfindungsgemäßen Systems werden die beim Betreten des lokalen Bereiches automatisiert bereitzustellenden Informationen von der Content Management Komponente über deren Anbindung an das Core-Netzwerk des Mobilfunknetzes sowie über die Netzwerkeinrichtungen dieses Mobilfunknetzes und die als Funkspot zusätzlich darin einbezogene Funkzelle auf dem Mobilfunkendgerät der diesen Bereich betretenden Person bereitgestellt.
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Gemäß einer vorgesehenen Weiterbildung gehört zu dem erfindungsgemäßen System außerdem ein aktiver Informationsträger in Form einer elektronischen Informationsausgabevorrichtung. Diese ist so angeordnet ist, dass sie sich beim Betreten des für die automatisierte Informationsbereitstellung vorgesehenen lokalen Bereiches im Wahrnehmungsbereich der diesen Bereich betretenden Person befindet. Die elektronische Informationsausgabevorrichtung befindet sich demnach innerhalb des von dem Funkspot ausgeleuchteten lokalen Bereichs oder ist diesem unmittelbar benachbart angeordnet. Im letztgenannten Fall wird die zusätzliche Funkzelle von der dazu ausgebildeten Einrichtung unmittelbar vor der elektronischen Informationsausgabevorrichtung, also vor dem Display, aufgespannt. Die den Funkspot für die Ausbildung der zusätzlichen Funkzelle erzeugende und diesen Funkspot mittels Richtantennen abstrahlende Einrichtung kann dabei beispielsweise an der Decke oder der Wand eines Gebäudes oder einer Unterführung oder an einem Pfeiler oder aber unterhalb des Daches einer Bahnsteigüberdachung angeordnet sein. Bei der vorstehend beschriebenen Weiterbildungsform werden die Informationen beim Betreten des lokalen Bereiches von der Content Management Komponente auf dem Mobilfunkendgerät der den Bereich betretenden Person und/oder über eine leitungsgebundene Direktverbindung an der zugehörigen Informationsausgabevorrichtung bereitgestellt.
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Eine für den Einsatz in der zuletzt beschriebenen Ausbildungsform des Systems vorgesehene elektronische Informationsausgabevorrichtung ist als ein elektronisches Display ausgebildet oder mit einem solchen Display ausgestattet. Eine solche Vorrichtung kann dabei vorteilhafterweise so ausgebildet sein, dass sie mit der den Funkspot erzeugenden Einrichtung eine integrale Einheit ausbildet.
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Die vorgenannte Informationsausgabevorrichtung kann noch dadurch weitergebildet sein, dass an ihr Sensoren zur Ermittlung des Abstandes einer sich vor dem Display befindenden Person und/oder zur Detektion von Bewegungen einer solchen Person angeordnet sind.
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Nachfolgend sollen Ausbildungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert werden. Dazu werden zwei mögliche Szenarien für den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand des in der 1 gezeigten Schemas beschrieben. Das in der 1 gezeigte Schema betrifft die Prinzipdarstellung einer möglichen Konfiguration des erfindungsgemäßen Systems. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst dieses System, neben dem von einer den lokalen Bereich 1 zur automatisierten Informationsbereitstellung betretenden Person 2 mitgeführten Mobilfunkendgerät 4, im Wesentlichen die Einrichtung 6 zur Erzeugung und Aussendung eines zellularen Funkspots, das Core-Netzwerk 5 eines Mobilfunknetzes, nicht näher dargestellte (regulär zum vorgenannten Mobilfunknetz gehörende) Standardfunkzellen des Mobilfunknetzes, eine Content Management Komponente 3 und vorliegend eine mit zusätzlichen Sensoren 12 ausgestattete elektronische Informationsausgabevorrichtung 11 in Form eines Displays. Bei der Content Management Komponente 3 handelt es sich um einen die automatisiert auszugebenen Informationen durch Verarbeitung einer Software bereitstellenden Server. Die Einrichtung 6 zur Erzeugung des Funkspots sowie die Content Management Komponente 3 sind über entsprechend ausgebildete Gateways 8, 14, 14‘ leitungsgebunden (Anbindungen 9, 10 – zum Beispiel über 2-Mbps-Leitung oder einen DSL-Anschluss oder ein Glasfaserkabel) an das Core-Netzwerk 5 des Mobilfunknetzes angebunden. Darüber hinaus besteht eine leitungsgebundene Direktverbindung 13 von der Content Management Komponente 3 zu dem elektronischen Display. Durch den von der Einrichtung 6 erzeugten Funkspot wird eine örtlich eng begrenzte Funkzelle 7 aufgespannt, welche in das zu dem Core-Netzwerk 5 gehörende Mobilfunknetz einbezogen ist. Der von dieser Funkzelle 7 beziehungsweise dem entsprechenden Funkspot ausgeleuchtete lokale Bereich 1 weist einen Durchmesser von beispielsweise zwei Metern auf und ist unmittelbar vor der elektronischen Informationsausgabevorrichtung 11 beziehungsweise dem elektronischen Display positioniert. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass die Einrichtung 6 zur Erzeugung des Funkspots innerhalb eines Raumes, in welchem auch das elektronische Display angeordnet ist, an der Raumdecke oder an einer Wand in der Nähe des Displays angeordnet ist. Der die zusätzliche Funkzelle 7 aufspannende Funkspot wird mit einer Sendeleistung abgestrahlt, welche an sich innerhalb dieses Funkspots und des durch ihn ausgeleuchteten lokalen Bereichs 1 befindenden Mobilfunkendgeräten 4 eine empfangene Signalleistung erzeugt, die größerer ist als die innerhalb der nicht gezeigten benachbarten Standardfunkzellen an demselben Mobilfunkendgerät 4 jeweils hervorgerufene Empfangsleistung. Beim Betreten des von dem Funkspot ausgeleuchteten Bereichs 1 durch die, das in das zum Core-Netzwerk 5 gehörende Mobilfunknetz eingebuchte Mobilfunkendgerät 4 mit sich führende Person 2 erfolgt automatisiert eine Ausgabe von Informationen auf dem betreffenden Mobilfunkendgerät 4 und/oder an der elektronischen Informationsausgabevorrichtung 11 (Display). Gegebenenfalls kann eine jeweilige Person auch durch entsprechende in der Nähe des Displays auf dem Boden oder einer Wand angebrachte Markierungen auf den lokalen Bereich 1, bei dessen Betreten die automatisierte Bereitstellung von Informationen erfolgt, hingewiesen werden. Nachfolgend sollen beispielhaft zwei mögliche Szenarien für den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt werden.
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Gemäß dem ersten Szenario nähert sich ein Kunde (die Person 2) der elektronischen Informationsausgabevorrichtung 11, also dem Display (der elektronischen Anzeige). Vor dem Display befindet sich der exklusiv durch den zellularen Funkspot ausgeleuchtete Bereich 1. Betritt der Kunde den Bereich 1, das heißt die von dem zellularen Funkspot aufgespannte zusätzliche Funkzelle 7, die sich in räumlicher Nähe zu der elektronischen Informationsausgabevorrichtung beziehungsweise zu dem Display befindet, so kann zum einen durch das System mittels des zellularen Funkspots eine Information, zum Beispiel über SMS, auf das Mobilfunkendgerät 4 der Person 2 gesandt werden, welche in direktem Bezug zu den dargestellten Inhalten steht. Dies könnte zum Beispiel ein Internet-Link zu einer Webseite mit ausführlicheren Informationen, ein Coupon/Gutschein oder ein die auf dem Display dargestellte Information näher erklärender Text sein.
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Zum anderen ist es möglich, dass der dargestellte Inhalt auf dem Display im Hinblick auf den Aufenthalt der Person 2 in dem zellularen Funkspot angepasst wird oder beispielsweise die Art der Ausgabe mittels zusätzlicher in die elektronische Informationsausgabevorrichtung 11 integrierter Sensoren 12 an den Abstand oder detektierte Bewegungen der Person 2 angepasst wird (so genanntes „interaktives Schaufenster“). Hierzu erfolgt gegebenenfalls zusätzlich eine Verknüpfung der Content Management Komponente 3 beziehungsweise des Datenzentrums des Inhalte-Anbieters mit den Sensoren 12 des interaktiven Displays.
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Gemäß dem zweiten Szenario kann der im Szenario 1 dargestellte Anwendungsfall dadurch erweitert sein, dass das in der 1 gezeigte System mit einem System kombiniert wird, welches die mittels des Systems nach 1 erkannten Reaktionen beziehungsweise Interaktionen der Person 2 beziehungsweise eines Kunden in anonymisierter Form nachverfolgt und gegebenenfalls protokolliert. Auf der Basis der aggregierten Daten kann dann ein Nutzungs- beziehungsweise Interessenprofil der Person 2 erstellt werden. In nachgelagerten Anwendungsfällen können entsprechende GSM unterstützte elektronische Werbeflächen gezielt auf diese aggregierten Profilinformationen zugreifen und die dargestellten Inhalte entsprechend dem Profil anpassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- (lokaler) Bereich
- 2
- Person
- 3
- Content Management Komponente
- 4
- Mobilfunkendgerät
- 5
- Core-Netzwerk
- 6
- Einrichtung (zur Erzeugung des Funkspots)
- 7
- (zusätzliche) Funkzelle
- 8
- Gateway
- 9, 10
- Anbindung
- 11
- Informationsausgabevorrichtung
- 12
- Sensor(en)
- 13
- Direktverbindung
- 14, 14‘
- Gateway