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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Farbkorrektur eines Farbdruckers mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Derartige Farbkorrekturen werden auch als Farbabgleich bezeichnet.
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Farbdrucker drucken Dokumente üblicherweise in drei Farben oder in drei Farben und schwarz. Die Farben eines Farbdruckers sind typischerweise Cyan, Magenta und Gelb (CMY), die ggf. zusätzliche Farbe Schwarz wird mit dem Buchstaben K bezeichnet (CMYK).
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Farbdrucker drucken farbige Bilder so gut wie immer mit Farbabweichungen von einem Original. Um die Farbabweichungen klein zu halten und möglichst originalgetreue Farben zu erhalten, ist eine Farbkorrektur, ein sog. Farbabgleich notwendig, und das für jeden Drucker, wobei die Farbkorrektur gelegentlich wiederholt werden muss, beispielsweise nach einem Wechsel der Farbpatronen oder wegen Alterung der Farben. Die Gründe für mögliche Farbabweichungen sind vielfältig und können hier nicht aufgezählt werden. Auch die Eigenschaften und Farbe des bedruckten Mediums, typischer Weise ein Papier, Fotopapier oder Karton, beeinflussen die Farben eines Ausdrucks.
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Die Offenlegungsschrift
DE 102 23 212 A1 beschreibt ein Verfahren zum Farbabgleich eines Farbdruckers, bei dem zunächst ein numerisches Testbild mit dem abzugleichenden Farbdrucker gedruckt wird. Das numerische Testbild ist ein digital gespeichertes Bild, das Felder mit verschiedenen Farben aufweist. Eine Zusammensetzung der Farben der Felder aus den Farben des Druckers sind bekannt. Die Felder mit den verschiedenen Farben sind über das Testbild verteilt. Das mit dem Farbdrucker gedruckte Bild wird mit einem Scanner gescannt, so dass die gedruckten und gescannten Farben wieder digital zur Verfügung stehen. Aufgrund der Farbunterschiede zwischen den Farben des numerischen Testbilds und den Farben des gedruckten und gescannten Bilds werden die Farben korrigiert und die Korrekturen in einer Tabelle für den verwendeten Farbdrucker gespeichert.
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Die
JP 2007 074 484 A1 beschreibt ein Verfahren zu einer Farbkorrektur digitaler Fotos, das eine Testgrafik mit Farbfeldern aufweist, von denen zwei oder mehr dieselbe Farbe haben. Zur Farbkorrektur werden die Testgrafik und eine Standardgrafik, die ebenfalls Farbfelder aufweist, gleichzeitig fotografiert und die fotografierten Farben der Standardgrafik mit denen der Testgrafik verglichen.
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Die Patentanmeldung
US 2010/0 214 421 A1 offenbart ein Verfahren zur Korrektur der Hautfarben beim digitalen Fotografieren einer Person. Dazu wird ein Teststreifen mit verschiedenen Farbfeldern auf der Haut der Person angebracht und die Person fotografiert. Die fotografierten Farben werden aufgrund der bekannten Farben des Teststreifens korrigiert.
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Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zu einer ortabhängigen Farbkorrektur für digitale, fotografische Aufnahmen vorzuschlagen, wobei unter fotografisch auch Aufnahmen mit Kameras, Videokameras etc. zu verstehen sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ein numerisches, d. h. digital gespeichertes Ursprungsbild, das an verschiedenen Stellen dieselbe, hier als Referenzfarbe bezeichnete Farbe und an anderen Stellen andere Farben aufweist, mit dem Farbdrucker gedruckt und das gedruckte Bild digital mit einem Fotoapparat, einer Kamera, auch einer Videokamera, fotografiert bzw. gefilmt. Die Referenzfarbe ist gleich- oder ungleichmäßig über das Bild verteilt, um eine gute ortsabhängige Farbkorrektur zu erzielen. Das fotografierte Bild ist ein numerisches Bild wie das Ursprungsbild. Aufgrund von Farbfehlern beim Drucken und beim Fotografieren weichen die Farben im fotografierten Bild von den Farben des Ursprungbilds ab. Dabei sind die Farbabweichungen aufgrund einer Beleuchtungssituation beim Fotografieren, aufgrund von Abbildungsfehlern eines beim Fotografieren benutzten Objektivs und möglicherweise aus weiteren Gründen an den verschiedenen Stellen des Bilds verschieden, so dass die im Ursprungsbild einheitliche Referenzfarbe im gedruckten und fotografierten Bild an verschiedenen Stellen des Bildes verschiedene Farben aufweist. Die Farbabweichungen sind u.a. Abhängigkeiten ortsabhängig, d.h. sie sind abhängig von dem Ort der Farben im Bild. Außer ortsabhängigen Farbabweichungen weist das gedruckte und fotografierte Bild auch Farbabweichungen auf, die ortsunabhängig sind. Die Erfindung sieht eine ortsabhängige Farbkorrektur aller Farben des Bilds bzw. des Farbdruckers anhand der Farbabweichungen der Referenzfarbe vor. Es werden alle und nicht nur die Referenzfarbe korrigiert.
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Die Farbkorrektur ist insbesondere eine Farbaufhellung oder auch -abdunklung, die u. a. vom Ort der Farbe im fotografierten Bild abhängt. Die Farbkorrektur kann also eine Farb- und/oder eine Helligkeitskorrektur sein. Die ortsabhängige Farbaufhellung oder -abdunklung wird von der Referenzfarbe auf die anderen Farben des Bilds übertragen, d. h. die anderen Farben des Bildes werden in vergleichbarer Weise ortsabhängig aufgehellt oder abgedunkelt wie die Referenzfarbe. Die Aufhellung kann für alle Farben proportional oder nicht proportional sein: Es können helle Farben mit einem anderen Faktor als dunkle Farben aufgehellt oder abgedunkelt werden. Mit anderen Worten: die Änderung der Farbanteile in den Grund-, Druck- oder sonstigen Farben, aus denen sich eine Farbe zusammensetzt, können bei hellen und dunklen Farben verschieden sein.
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Verfahren zur Farbkorrektur eines gedruckten und digitalisierten Bilds sind dem Fachmann bekannt und sollen hier nicht näher erläutert werden.
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Die Erfindung korrigiert Farbfehler eines Farbdruckers und Farbfehler beim Fotografieren mit einer Kamera. Zusätzlich korrigiert die Erfindung ortsabhängige Farbfehler durch das Fotografieren, also verschieden starke Änderungen der Farben, zumindest unterschiedlich starke Farbaufhellungen oder -abdunklungen eines Bilds an verschiedenen Stellen des Bilds.
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Die Farbkorrektur erfolgt bei einer Ausgestaltung der Erfindung in drei Schritten: In einem ersten Schritt wird die Referenzarbe korrigiert, die im Ursprungsbild eine einheitliche Farbe und Helligkeit aufweist. Weil die Referenzfarbe an verschiedenen über das Bild verteilten Stellen vorhanden ist, ist eine ortsabhängige Farb- bzw. Helligkeitskorrektur möglich. Die Referenzfarbe, die aufgrund von ortsabhängig verschieden starken Farbfehlern im fotografierten Bild verschiedene Farben bzw. Helligkeiten aufweist, wird ortsabhängig wieder in eine Farbe oder eine Helligkeit korrigiert. Sie kann in die Farbe bzw. Helligkeit der Referenzfarbe des Ursprungsbilds korrigiert werden. Vorzugsweise wird die Referenzfarbe des fotografierten Bilds (im fotografierten Bild sind es verschiedene Farben/hat die Referenzfarbe an verschiedenen Stellen des Bildes verschiedene Farben/Helligkeiten) in eine Farbe bzw. auf eine Helligkeit korrigiert. Die korrigierte Farbe bzw. Helligkeit muss nicht mit der Farbe bzw. Helligkeit der Referenzbarbe im Ursprungsbild übereinstimmen. Vorzugsweise wird die Referenzfarbe des fotografierten Bilds in die hellste Referenzfarbe bzw. die größte Helligkeit der Referenzfarbe im fotografierten Bild korrigiert. Der erste Schritt der erfindungsgemäßen Farb- oder Helligkeitskorrektur kann und wird vorzugsweise ohne Vergleich mit dem Ursprungsbild durchgeführt werden. Wird insbesondere nur die Helligkeit der Referenzfarbe im fotografierten Bild korrigiert (die an den verschiedenen Stellen des fotografierten Bild verschiedene Farben/Helligkeiten hat, weswegen evtl. korrekterweise bzgl. des fotografierten Bilds von Referenzfarben im Plural gesprochen werden müsste), kann sie an den verschiedenen Stellen des Bilds verschiedene Farben aufweisen, hat aber nach der Korrektur überall die gleiche Helligkeit.
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In einem zweiten Schritt, der zusammen mit dem ersten Schritt oder anschließend durchgeführt werden kann, werden die anderen Farben, von denen jede nur einmal im Ursprungsbild vorhanden sein muss, ortsabhängig wie die Referenzfarbe korrigiert. Ist beispielsweise Referenzfarbe an einer Stelle des gedruckten und fotografierten Bilds mehr oder weniger abgedunkelt, wird sie an dieser Stelle und werden die anderen Farben im Bereich dieser Stelle des Bilds mehr oder weniger aufgehellt. Zwischen den Stellen der Referenzfarbe können die Farb- bzw. Helligkeitsabweichung und/oder die Farb- bzw. Helligkeitskorrektur interpoliert werden. Die so korrigierten Farben bzw. Helligkeiten haben theoretisch jetzt die Farben, die sie bei idealer Fotografie hätten, also bei idealer Beleuchtung und fehlerfreier Objektivabbildung. In der Praxis sind die ortsabhängigen Farbabweichungen zumindest teilweise ausgeglichen. Die ortsabhängig korrigierten Farben bzw. Helligkeiten weichen wegen Farb- bzw. Helligkeitsfehlern beim Drucken und auch beim Fotografieren immer noch von den Farben bzw. Helligkeiten des Ursprungsbilds ab, allerdings sind die Farbabweichungen idealerweise ortsunabhängig und in der Praxis weitgehend ortsunabhängig. Die ortsabhängig korrigierten Farben bzw. Helligkeiten des gedruckten und fotografierten Bilds werden mit den Farben des Ursprungsbilds verglichen. Der Farbvergleich der farb- bzw. helligkeitskorrigierten Farben des fotografierten Bilds mit den Farben des Ursprungsbilds ist ortsunabhängig. Er bildet die Grundlage für einen Farbabgleich, eine Farbkorrektur bzw. eine Helligkeitskorrektur fotografierter Bilder (nicht des Ursprungsbilds) bei deren Ausdruck, die ein dritter Schritt der erfindungsgemäßen Farbkorrektur ist. Wesentlich für die Erfindung ist eine ortsabhängige Farbkorrektur aller Farben eines Bilds in Abhängigkeit von einer Farbe, die das Ursprungsbild an mehreren Stellen aufweist und die hier als Referenzfarbe bezeichnet wird. Die ortsabhängige Farbkorrektur anhand des ausgedruckten und fotografierten Ursprungsbilds, die auch nur eine Helligkeitskorrektur sein kann, wird einmal durchgeführt und bildet die Grundlage des Farbabgleichs, der Farbkorrektur und/oder Helligkeitskorrektur beim Ausdrucken aller mit derselben Kamera fotografierten und demselben Farbdrucker gedruckten Bilder.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden für weitere fotografische Aufnahmen die ersten beiden Schritte übernommen und nur der dritte Schritt durchgeführt. D. h. die ortsabhängige Farbkorrektur der Referenzfarbe und die ortsabhängige Farbkorrektur aller Farben auf Basis der ortsabhängigen Farbkorrektur der Referenzfarbe wird einmal vorgenommen. Dadurch werden ortsabhängige Farbfehler durch die Beleuchtung bei der ersten Aufnahme und durch das beim Fotografieren verwendete Objektiv ausgeglichen. Nur die ortsunabhängige Farbkorrektur aller Farben erfolgt für jede fotografische Aufnahme, vorzugsweise beim Ausdrucken. Es werden also alle Farben ortsunabhängig so korrigiert, wie es einmal festgelegt worden ist.
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Vorzugsweise erfolgt die Farbkorrektur mit einer hellen Farbe als Referenzfarbe, also mit weiß oder beispielsweise einem hellen Gelb, weil die Farbkorrektur, insbesondere eine Helligkeitskorrektur, mit einer hellen Farbe bessere Ergebnisse liefert als mit einer dunklen Farbe.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Ursprungsbild farbfreie Stellen als Referenzfarbe aufweist. Diese Stellen sind bzw. werden nicht bedruckt. Diese Ausgestaltung setzt ein Papier oder allgemein ein Medium, auf das gedruckt wird, von einheitlicher Farbe voraus, damit die farbfreien Stellen des gedruckten Bilds eine Farbe aufweisen. Das Papier oder zu bedruckende Medium ist vorzugsweise weiß oder hell, bei dunklem Papier oder Medium wird ein Bedrucken an verschiedenen Stellen mit einem einheitlichen Weiß oder einer einheitlichen, vorzugsweise hellen Farbe als Referenzfarbe meist ein besseres Ergebnis liefern. Die Farben des fotografierten Bilds weichen an den unbedruckten Stellen verschieden stark von der Farbe des Papiers oder Mediums ab, so dass die beschriebene ortsabhängige Farbkorrektur vorgenommen werden kann. Diese Weiterbildung der Erfindung hat den Vorteil, dass sie eine Korrektur der Farbe und etwaiger sonstiger farbbeeinflussender Eigenschaften des Papiers oder sonstigen zu bedruckenden Mediums ermöglicht. Die im Ursprungsbild farbfreien Stellen können in ein Weiß im gedruckten Bild korrigiert werden. D. h. ein graues Papier wird an den farbfreien Stellen des Ursprungsbilds weiß bedruckt. Farben können aufgehellt werden, wenn beispielsweise eine graues Papier die Farben allgemein abdunkelt. Sofern die Abdunklung beispielsweise grauen Papiers für helle Farben stärker als für dunkle Farben ist, werden helle Farben stärker aufgehellt als dunkle Farben. Als farbfreie Stellen, d. h. als Referenzfarbe, können auch das Ursprungsbild umgebende, nicht bedruckte Bereiche des Papiers oder sonstigen zu bedruckenden Mediums verwendet werden. Vorzugsweise sind auch Stellen innerhalb des Bildes farbfrei.
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Das Ursprungsbild kann grundsätzlich ein beliebiges Farbbild sein, das an verschiedenen Stellen eine Farbe als Referenzfarbe aufweist. Vorzugsweise wird ein Testbild als Ursprungsbild verwendet, das Felder mit verschiedenen Farben aufweist, wobei ein Teil der Felder, die gleich- oder ungleichmäßig über das Testbild verteilt sind, die einheitliche Referenzfarbe aufweisen. Die anderen Farben sind insbesondere jeweils nur in einem Feld des Testbilds vorhanden. Vorzugsweise ist die Zusammensetzung der Farben des Ursprungbilds aus den Grundfarben oder aus Farben eines Farbsystems bekannt.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Entzerrung des Bildes vor. Das bedeutet, dass gerade Linien oder Punkte, die auf einer Geraden liegen, die durch die fotografische Aufnahme gekrümmt wird, wieder zu einer Geraden korrigiert wird. Entsprechend werden auch Krümmungen, die sich durch die fotografische Aufnahme ändern, wieder zu ihrer ursprünglichen Krümmung zurückkorrigiert.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine schematisierte Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Farbabgleich.
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Ein in der Zeichnung dargestelltes computerbasiertes Bildverarbeitungssystem weist einen Computer 1 auf, an den ein Farbdrucker 2 angeschlossen ist. In einem digitalen Speicher 3 ist ein numerisches Ursprungs-Testbild 4 gespeichert. Der Speicher 3 kann ein Speicher des Computers 1, ein externer Speicher oder auch ein Speichermedium wie beispielsweise eine Diskette sein. Das Ursprungs-Testbild 4 weist eine Vielzahl von rechteckigen oder quadratischen Feldern auf, die über eine Fläche des Testbildes 4 verteilt sind. Jedes Feld weist eine Farbe auf, deren Farbwert in vorzugsweise einem standardisierten Farbraum gespeichert ist. Der Farbwert sind die Anteile in den Farben des Farbraums, die die Farbe des Feldes ergeben. Beispielsweise im Farbraum RGB sind der Farbwert die relativen Anteile der drei Grundfarben rot, grün und blau, die die Farbe des jeweiligen Feldes ergeben. Zum Ausdrucken können die Farben in einen CMYK Farbraum transformiert werden.
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Wie bereits gesagt enthalten die Felder des Ursprungs-Testbildes 4 verschiedene Farben, die über das Testbild 4 verteilt sind. Mehrere Felder, die über das Ursprungs-Testbild 4 gleich- oder ungleichmäßig verteilt sind, sind farbfrei, werden beim Drucken also nicht bedruckt. Sie bilden eine Referenzfarbe. Statt der farbfreien Felder kann das Ursprungs-Testbild 4 auch über das Bild verteilte Felder aufweisen, die alle die gleiche Farbe haben, die die Referenzfarbe bildet. Das Testbild 4 mit den farbfreien Feldern wird vorzugsweise beim Drucken auf weißes oder helles Papier oder ein sonstiges, zu bedruckendes, weißes oder helles Medium verwendet. Beim Drucken auf farbiges oder jedenfalls nicht helles Papier oder ein sonstiges, farbiges oder jedenfalls nicht helles Medium wird vorzugsweise das Testbild 4 mit über das Testbild 4 verteilten Feldern einer Farbe verwendet. Außer Feldern in einem Mittelbereich und innerhalb des Testbilds 4 sind insbesondere auch Eckfelder oder ecknahe Felder und Felder an Rändern oder randnahe Felder des Ursprungs-Testbilds 4 als Referenzbarbe farbfrei bzw. haben die gleiche, eine Farbe als Referenzfarbe. Stattdessen können auch das Testbild 4 umgebende, unbedruckte Bereiche bewertet werden.
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Das numerische Ursprungs-Testbild 4 wird mit dem Farbdrucker 2 gedruckt und nachfolgend als gedrucktes Testbild 4' bezeichnet. Das gedruckte Testbild 4' wird mit einer Digitalkamera 5 fotografiert, es wird nachfolgend als fotografiertes Testbild 4" bezeichnet. Das fotografierte Testbild 4" ist wieder ein numerisches Bild, in welchem Farbwerte der Farben der Felder digital gespeichert sind. Die Farben des fotografierten Testbilds 4" weichen von den Farben des Ursprungs-Testbilds 4 ab.
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In einem ersten Schritt wird die Referenzfarbe korrigiert, die im Ursprungs-Testbild 4 eine nach Farbe und Helligkeit einheitliche Farbe aufweist oder farbfrei ist und die in den über das Testbild 4" verteilten Feldern des fotografierten Testbilds 4" aufgrund von Farbfehlern beim Fotografieren verschiedene und von der ursprünglichen Farbe abweichende Farben und Helligkeiten aufweisen. Normalerweise werden die Farben durch das Fotografieren zum Rand hin dunkler, die Farbe muss also in randnäheren Feldern des Testbilds 4" stärker aufgehellt werden als in einer Bildmitte. Die Farbkorrektur erfolgt vorzugsweise ohne Vergleich mit dem Ursprungs-Testbild 4, es wird die Referenzfarbe des fotografierten Testbilds 4" zu einer einheitlichen Farbe korrigiert. Insbesondere wird nur die Helligkeit der Referenzfarbe des fotografierten Testbilds 4" in eine einheitliche Helligkeit korrigiert, die Referenzfarbe kann also nach der Korrektur immer noch verschiedene Farben aufweisen, die allerdings alle die gleiche Helligkeit haben. Insbesondere wird auf die bzw. anhand der Farbe oder Helligkeit der hellsten Referenzfarbe des fotografierten Testbilds 4" korrigiert. Die solchermaßen korrigierten, nach dem Fotografieren verschiedenen Farben haben nun wieder eine einzige Farbe oder Helligkeit. Diese Farb- oder Helligkeitskorrektur ist ortsabhängig, d.h. sie ist abhängig von dem Ort, den das Feld mit der Referenzfarbe im Testbild 4, 4" hat. Wird nur die Helligkeit korrigiert, hat die korrigierte Referenzfarbe immer noch an den verschiedenen Stellen des Testbilds 4" verschiedene Farben, aber überall die gleiche Helligkeit.
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In einem zweiten Schritt werden alle Farben des fotografierten Testbilds 4" ortsabhängig korrigiert, und zwar auf Basis der ortsabhängigen Korrektur der Referenzfarbe. Die ortsabhängige Farbänderung kann für verschiedene Farben gleich oder verschieden sein. Wird beispielsweise die Referenzfarbe im ersten Schritt in randnahen Feldern des Testbilds 4 stärker aufgehellt als in der Bildmitte, werden auch die anderen Farben stärker aufgehellt, wenn sie randnah sind, und weniger stark in der Bildmitte. Die Farbaufhellung kann für alle Farben in gleichem Maße erfolgen oder beispielsweise werden dunkle Farben stärker aufgehellt als helle Farben oder umgekehrt, und zwar sowohl randnah als auch in der Bildmitte. Die Farbkorrektur ist in den ersten beiden Schritten ortsabhängig, d. h. abhängig davon, wo im Testbild 4 sich die Farbe befindet. Nach dem zweiten Schritt haben die Farben die Farbe, die sie bei idealer Fotografie hätten, also bei idealem Objektiv der Kamera 5 und bei idealer Be- und Ausleuchtung des gedruckten Testbilds 4' beim Fotografieren. Die ersten beiden Schritte werden einmal durchgeführt.
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Wegen Farbfehlern beim Drucken und auch beim Fotografieren weichen die wie vorstehend beschrieben ortsabhängig korrigierten Farben immer noch von den Farben des Ursprungs-Testbilds 4 ab. In einem dritten Schritt werden Farb- oder Helligkeitsabweichungen der korrigierten Farben des fotografierten Testbilds 4" von den Farben des Ursprungs-Testbilds 4 festgestellt. Diese Farb- oder Helligkeitsabweichungen bilden Grundlage für einen Farbabgleich, eine Farbkorrektur oder eine Helligkeitskorrektur. Es wird festgelegt, wie die ortsabhängig korrigierten Farben des fotografierten Testbilds 4" ortsunabhängig weiter korrigiert werden müssen, damit sie den Farben des Ursprungs-Testbilds 4 möglichst nahe kommen oder die Farbveränderungen oder Farben visuell gefällig erscheinen. Der dritte Schritt ist an sich bekannt, beispielsweise als ICC-Farbmanagement. Der dritte Schritt erfolgt unabhängig vom Ort der Farben im Bild, er ist wie gesagt ortsunabhängig. Der dritte Schritt wird bei jeder fotografischen Aufnahme durchgeführt, bevor diese mit dem Farbdrucker 2 gedruckt wird. Die Farben fotografierter Bilder werden also ortsunabhängig so korrigiert, wie es einmal anhand des gedruckten und fotografierten Testbilds 4" festgelegt worden ist. Dazu wird die ortsunabhängige Farbkorrektur für alle Farben gespeichert, beispielsweise als Formel, in einer Tabelle oder in einer mehrdimensionalen Matrix abgelegt. Die ortsunabhängige Farbkorrektur kann auch für viele oder einige Farben gespeichert und für die anderen Farben interpoliert werden.
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Der dritte Schritt ist ein Farbabgleich, der ortsunabhängig und für alle Farben einmal festgelegt wird. Die Festlegung erfolgt anhand des fotografierten Testbilds 4", nachdem dessen Helligkeitsverteilung anhand der im Ursprungs-Testbild 4 einheitlichen Referenzfarbe für alle Farben korrigiert worden ist. Die korrigierten Farben des fotografierten Testbilds 4" werden mit den entsprechenden Farben des Ursprungs-Testbilds 4 verglichen, woraus sich der Farbabgleich ergibt. Dieser Farbabgleich wird wie gesagt für jede fotografische Aufnahme durchgeführt, und zwar vorzugsweise vor dem Ausdrucken. Die fotografische Aufnahme wird vorzugsweise unverändert, also ohne Farbkorrektur gespeichert, damit die fotografierten Farben verfügbar sind.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung wird im folgenden Beispiel davon ausgegangen, dass ein Objektiv der Digitalkamera 5 die Farben in Randbereichen eines Bilds stärker abdunkelt als in einer Bildmitte. Die Farben der Felder im fotografierten Testbild 4", die im Ursprungs-Testbild 4 die gleiche Farbe als Referenzfarbe aufweisen oder als Referenzfarbe farbfrei sind, haben im fotografierten Testbild 4" verschiedene Farben. Diese Farben werden im ersten Schritt so korrigiert, dass sie wieder eine Farbe aufweisen, vorzugsweise die hellste Farbe . Die Farbkorrektur ist insbesondere eine Aufhellung, wobei die Aufhellung in Randbereichen des Testbilds 4" stärker als in der Bildmitte ist, weil die Randbreiche im angenommenen Beispiel beim Fotografieren stärker abgedunkelt werden als die Bildmitte. Die Farbkorrektur ist ortsabhängig.
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Im zweiten Schritt werden alle anderen Farben des fotografierten Testbilds 4" korrigiert, und zwar auf Basis der Korrektur der Referenzfarbe im ersten Schritt. Im Beispiel werden also Farben in randnahen Feldern des Testbilds 4", die durch das Objektiv der Digitalkamera 5 stärker abgedunkelt werden als in der Bildmitte, bei der Korrektur stärker aufgehellt als Farben in der Bildmitte. Das Testbild 4 hat nun die Farben, die es bei idealem Objektiv ohne Abdunklung oder jedenfalls bei einem Objektiv, das über die gesamte Bildfläche gleich abdunkelt, hätte. Auch diese Korrektur ist ortsabhängig, die randnahen Farben werden im Beispiel stärker aufgehellt als in der Bildmitte.
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Im dritten Schritt wird festgelegt, wie die ortsabhängig korrigierten Farben des fotografierten Testbilds 4" korrigiert werden müssen, dass sie mit den Farben des Ursprungs-Testbilds 4 übereinstimmen, ihnen möglichst nahe kommen oder die Farbveränderungen oder Farben visuell gefällig erscheinen. Der dritte Schritt der Farbkorrektur ist ortsunabhängig, er wird gespeichert und bei jedem Ausdruck einer fotografischen Aufnahme mit derselben Digitalkamera 5 und demselben Farbdrucker 2 durchgeführt. Die ortsabhängige Farbkorrektur erfolgt dagegen nur einmal mit dem Testbild 4. Für fotografische Aufnahmen mit einer anderen Digitalkamera und/oder Ausdrucke mit einem anderen Farbdrucker wird das Verfahren erneut durchgeführt.
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Weist das Ursprungs-Testbild 4 farbfreie Felder als Felder als Referenzfarbe auf, werden diese Felder, die im fotografierten Testbild 4" die Farbe des bedruckten Papiers oder eines sonstigen bedruckten Mediums haben, zu Weiß, evtl. auch in eine andere, vorzugsweise helle Farbe, korrigiert. Auf diese Weise wird die Farbe und etwaige sonstige farbbeeinflussende Eigenschaften des Papiers oder sonstigen bedruckten Mediums ausgeglichen.
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Als zweites Beispiel wird angenommen, dass das gedruckte Testbild 4' beim Fotografieren von links beleuchtet wird, rechts sind die Farben im fotografierten Testbild 4" deswegen zu dunkel und müssen stärker aufgehellt werden als links. Möglicherweise müssen die Farben links im Testbild 4" sogar abgedunkelt werden. Das wird wieder im ersten Schritt festgestellt, in dem die im Ursprungs-Testbild 4 einheitliche Referenzfarbe in den verschiedenen, über das Testbild 4 verteilten Feldern im fotografierten Testbild 4" verschiedenen Farben zu einer Farbe korrigiert werden, vorzugsweise zur hellsten Farbe, die die Referenzfarbe im fotografierten Testbild 4" hat. Im zweiten Schritt werden wieder die anderen Farben auf Basis der Korrektur der Referenzfarbe im ersten Schritt korrigiert, im angenommenen Beispiel also Farben rechts im Bild stärker aufgehellt als in der Bildmitte und ggf. links im Bild sogar abgedunkelt. Der dritte Schritt ist wieder die ortsunabhängige Korrektur aller Farben, die bei jeder fotografischen Aufnahme eines Bilds, vorzugsweise beim Ausdrucken, so durchgeführt wird, wie es einmal anhand der ortsabhängigen Farb- bzw. Helligkeitskorrektur der Referenzfarbe und der anderen Farben anhand des ausgedruckten und fotografierten Testbilds 4" festgelegt worden ist.
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Des Weiteren wird das fotografierte Testbild 4" entzerrt, so dass gerade Linien des Ursprungs-Testbilds 4 oder Punkte, die im Ursprungs-Testbild 4 auf einer Geraden liegen, die sich aufgrund der optischen Abbildung beim Fotografieren gekrümmt haben, wieder zu Geraden geformt werden. Dafür gibt es dem Fachmann bekannte Verfahren, insbesondere Algorithmen, die hier nicht näher erläutert werden sollen.