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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeugschließsystems durch einen Dienstleistungsanbieter oder einen Dienstleistungsempfänger, sowie ein Komponentensystem zur Betätigung eines Kraftfahrzeugschließsystems durch einen Dienstleistungsanbieter oder einen Dienstleistungsempfänger unter Verwendung des Verfahrens.
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Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise durch „car2go” ein Mobilitätskonzept, vor allem zur innerstädtischen Fortbewegung mittels Kraftfahrzeug bekannt. Hierbei können die Fahrzeuge kurzzeitig auf Minutenbasis genutzt werden, und Miet- sowie Rückgabeorte sind flexibel, d. h., die Fahrzeuge sind nicht an festgelegten Verleihstationen positioniert, sondern frei über das Nutzungs- oder Stadtgebiet verteilt. Ein Kunde, der ein Fahrzeug nutzen möchte, kann das nächstgelegene Fahrzeug im Internet, über eine Smartphone-App oder über eine Telefonhotline lokalisieren und mieten oder reservieren. Nach Nutzung kann das Fahrzeug auf einem beliebigen Parkplatz im Stadtgebiet abgestellt werden.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, das darüber hinaus eine flexible Nutzung eines abgestellten Kraftfahrzeugs durch einen Dienstleistungsanbieter oder einen Dienstleistungsempfänger ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Ein Komponentensystem zur Durchführung des Verfahrens wird mit den Merkmalen des Anspruchs 9 offenbart.
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Weiterbildungen des Verfahrens und des Komponentensystems sind in den jeweiligen Unteransprüchen ausgeführt.
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Eine erste Ausführungsform bezieht sich auf ein Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeugschließsystems durch einen Dienstleistungsanbieter oder einen Dienstleistungsempfänger zur Erbringung oder zur Annahme einer Serviceleistung. Dabei handelt es sich bei dem Dienstleistungsanbieter oder dem Dienstleistungsempfänger nicht um den Eigentümer des Kraftfahrzeugs, sondern um eine Person, die nicht üblicherweise Zugriff auf das Fahrzeug hat. Erfindungsgemäß wird dieser Person der Zugriff auf das Fahrzeug zumindest einmalig zur Erbringung oder zur Annahme der Serviceleistung gestattet.
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Vorliegend wird der Begriff ”Eigentümer des Fahrzeugs” verwendet, generell sind hierin unter diesem Begriff aber auch Benutzer des Fahrzeugs zu verstehen, die mit Zustimmung des Eigentümers das Fahrzeug nutzen dürfen, etwa der Partner oder Freunde, Bekannte und Verwandte des Eigentümers oder sonstige Nutzer, die quasi temporäre Besitzer des Fahrzeugs sind. Dabei kann erfindungsgemäß entweder der Dienstleistungsempfänger der Kraftfahrzeugeigentümer sein, wobei dem Dienstleistungsanbieter durch die Betätigung des Kraftfahrzeugschließsystems Zugriff auf das Fahrzeug des Dienstleistungsempfängers zur Erbringung der Dienstleistung gestattet wird, oder es kann der Dienstleistungsanbieter der Kraftfahrzeugeigentümer sein, wobei dem Dienstleistungsempfänger durch die Betätigung des Kraftfahrzeugschließsystems Zugriff auf das Fahrzeug des Dienstleistungsanbieters zur Annahme der Dienstleistung gestattet wird.
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Erfindungsgemäß wird das Verfahren mit dem Anfordern der Serviceleistung durch den Dienstleistungsempfänger von dem Dienstleistungsanbieter begonnen, woraufhin oder wobei von dem jeweiligen Kraftfahrzeugeigentümer, der also entweder der Dienstleistungsanbieter oder der Dienstleistungsempfänger ist, ein Passcode zur Betätigung des Kraftfahrzeugschließsystems entsprechend an den Dienstleistungsempfänger oder den Dienstleistungsanbieter übermittelt wird, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer (sondern quasi nur Besitzer) ist. Ferner umfasst das Verfahren das Übermitteln der Position des Kraftfahrzeugs an den Dienstleistungsempfänger oder den Dienstleistungsanbieter, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, der also ein beliebiger Dritter sein kann.
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Zur Erbringung oder zur Annahme der Dienstleistung authentifiziert sich der Dienstleistungsanbieter oder der Dienstleistungsempfänger, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, gegenüber dem mittels der übermittelten Position lokalisierten und aufgesuchten Kraftfahrzeug dadurch, dass er den Passcode an das Kraftfahrzeug übermittelt, woraufhin das Kraftfahrzeugschließsystem durch das Kraftfahrzeug betätigt wird, so dass die Serviceleistung durch den Dienstleistungsempfänger oder durch den Dienstleistungsanbieter, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, angenommen oder erbracht werden kann.
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So wird in dem einen Fall, in dem der Dienstleistungsempfänger der Kraftfahrzeugeigentümer ist, der Passcode an den Dienstleistungsanbieter übermittelt, der daraufhin die Serviceleistung nach Übermittlung der Kraftfahrzeugposition erbringt, indem er sich durch die Übermittlung des Passcodes dem Fahrzeug gegenüber authentifiziert, das daraufhin das Schließsystem betätigt. Auf diese Weise kann ein abgestelltes Fahrzeug beispielsweise als personalisierter Lagerraum mit privater Zustellung genutzt werden und damit als alternativer Ablageraum des Kraftfahrzeugbesitzers mit gegenüber der Heimadresse mobiler Zustell- oder Abholadresse auch in Abwesenheit des Eigentümers, respektive Besitzers, dienen.
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Andererseits kann, wenn der Dienstleistungsanbieter der Kraftfahrzeugeigentümer ist, der Passcode an den Dienstleistungsempfänger übermittelt werden, der die Serviceleistung nach Übermittlung der Kraftfahrzeugposition erhält, indem er sich durch die Übermittlung des Passcodes dem Fahrzeug gegenüber authentifiziert, das daraufhin das Schließsystem betätigt. Diese Ausführungsform kann beispielsweise für Mietfahrzeuge verwendet werden, die dann nicht an einer Verleihstation sondern auch an beliebigen Standorten auch außerhalb eines bestimmten Aktionsradius abgestellt werden können.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Authentifizieren durch ein Vergleichen des von dem Dienstleistungsempfänger oder dem Dienstleistungsanbieter, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, an das Kraftfahrzeug übermittelten Passcodes mit einem im Kraftfahrzeug hinterlegten Passcode erfolgen. Zum Empfangen des Passcodes, der von dem Dienstleistungsempfänger oder dem Dienstleistungsanbieter, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, übermittelt wurde, weist das Kraftfahrzeug eine Kommunikationseinrichtung auf, die mit einer Datenverarbeitungseinheit des Kraftfahrzeugs gekoppelt ist, in der der Passcode, der einen Zugriff auf das Fahrzeug gestattet, gespeichert ist und von der die Authentifizierung respektive der Passcodevergleich durchgeführt wird.
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Ferner kann das erfindungsgemäße Verfahren das Bestätigen der Anforderung der Serviceleistung durch den Dienstleistungsanbieter umfassen. Ein alternativer oder zusätzlicher Verfahrensschritt kann das Rückmelden der Erbringung oder der Annahme der Serviceleistung durch den Dienstleistungsempfänger oder den Dienstleistungsanbieter, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, an den Dienstleistungsanbieter oder den Dienstleistungsempfänger, der der Kraftfahrzeugeigentümer ist, sein.
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Mit der Übermittlung des Passcodes, der die Betätigung des Kraftfahrzeugschließsystems ermöglicht, können weitere Informationen über das Kraftfahrzeug an den Dienstleistungsempfänger oder den Dienstleistungsanbieter, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, übermittelt werden, beispielsweise ein Fahrzeugkennzeichen, eine Fahrzeugmarke, ein Fahrzeugtyp und/oder eine Fahrzeugfarbe, um das Auffinden des Kraftfahrzeugs zur Erbringung oder Annahme der Serviceleistung zu vereinfachen.
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Die ebenfalls erfolgte Übermittlung der Kraftfahrzeugposition an den Dienstleistungsanbieter oder den Dienstleistungsempfänger, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, kann zum einen durch den Dienstleistungsanbieter oder den Dienstleistungsempfänger, der der Kraftfahrzeugeigentümer ist, selbst erfolgen; es kann aber auch das Kraftfahrzeug zur Übermittlung der Position eingesetzt werden. Dazu weist das Kraftfahrzeug eine Positionsbestimmungseinrichtung wie ein Navigationssystems mit Satellitenempfänger auf, mittels derer die Fahrzeugposition ermittelt wird. Über eine Kommunikationseinrichtung des Kraftfahrzeugs, die eine weitere oder die gleiche wie die Kommunikationseinrichtung zum Empfang des Passcodes sein kann, und die mit der Positionsbestimmungseinrichtung direkt oder über eine Datenverarbeitungseinheit des Kraftfahrzeugs gekoppelt ist, wird die ermittelte Kraftfahrzeugposition an den Dienstleistungsanbieter oder den Dienstleistungsempfänger, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, gesendet. Dies kann beispielsweise nach einer Eingabe durch den Eigentümer oder auch automatisch durch Verwendung einer gesicherten Kommunikationsverbindung erfolgen. Die Übermittlung der Fahrzeugposition kann ferner zusammen mit der Anforderung der Serviceleistung oder mit der Übermittlung des Passcodes erfolgen, sie kann aber auch den Erhalt der Auftragsbestätigung erfordern oder erst nach Anfrage durch den Dienstleistungsanbieter oder den Dienstleistungsempfänger, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, erfolgen.
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Ferner kann für jede Serviceleistung das Generieren eines Passcodes, der eine einmalige Gültigkeit zur Betätigung des Kraftfahrzeugschließsystems hat, erfindungsgemäß umfasst sein, wobei der jeweils gültige Passcode an das Kraftfahrzeug übermittelt wird.
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Bei der Betätigung des Kraftfahrzeugschließsystems, die erfindungsgemäß bereitgestellt wird, kann es sich um das Entriegeln von wenigstens einer Fahrzeugtür oder -klappe handeln, es kann jedoch auch das selbsttätige und insofern automatische Schließen und/oder Verriegeln der geöffneten Fahrzeugtür oder -klappe nach einer vorbestimmten Zeitspanne umfasst sein.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ist es, wenn bei einem nicht erfolgreichen Schließen und/oder Verriegeln der Fahrzeugtür oder -klappe ein Alarm ausgelöst oder eine Nachricht an den Dienstleistungserbringer und/oder Empfänger und/oder den Kraftfahrzeugeigentümer gesendet wird.
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Ein Komponentensystem zum Betätigen eines Kraftfahrzeugschließsystems durch einen Dienstleistungsanbieter oder einen Dienstleistungsempfänger, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug, das das Kraftfahrzeugschließsystem aufweist. Das Kraftfahrzeugschließsystem umfasst eine Steuerungsvorrichtung zur Betätigung desselben, wobei die Steuerungsvorrichtung mit einer Datenverarbeitungseinheit gekoppelt ist, die eine Verifiziervorrichtung für den Passcode aufweist. Ferner ist die Datenverarbeitungseinheit mit einer Kommunikationseinrichtung gekoppelt, die zumindest eine Passcode-Empfangsvorrichtung aufweist. Darüber hinaus weist das Komponentensystem eine außerhalb des Kraftfahrzeugs vorliegende Eingabevorrichtung für den Passcode und eine Sendevorrichtung zur Übermittlung des Passcodes an das Kraftfahrzeug auf.
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Ferner kann das Komponentensystem eine Positionsbestimmungseinrichtung des Kraftfahrzeugs umfassen, die zur Übermittlung der Position des Kraftfahrzeugs mit der Kommunikationseinrichtung und/oder der Datenverarbeitungseinheit gekoppelt ist. Alternativ oder zusätzlich kann das Komponentensystem zumindest einen Internetserver umfassen, der eine Internetseite bereitstellt, die zumindest eine der Funktionen aus der Gruppe Anforderung der Serviceleistung, Generierung von Passcodes, Übermittlung zumindest von Fahrzeugpositionen, Bezahlung der Serviceleistung bereitstellt.
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So wird quasi ein Schlüsselsystem für ein Kraftfahrzeug geschaffen, das einen kontrollierten Zugang zu dem Fahrzeug ermöglicht, ohne dass die Anwesenheit des Fahrzeugeigentümers oder derzeitigen Nutzers oder Besitzers oder auch nur die zum Öffnen/Fahren verwendeten Fahrzeugschlüssel erforderlich sind. Das Kraftfahrzeug kann so als mobile und reale private Adresse anstelle einer festen privaten Postadresse oder einer mobilen virtuellen Adresse wie der Emailadresse oder Mobilfunknummer genutzt werden, und kommt als Ablageraum oder Postfach für authentifizierte Dienstleistungen in Frage. Das Kraftfahrzeug bietet damit eine weitere Nutzungsmöglichkeit, nicht nur als Transportmittel sondern auch als Lagerraum zu dienen, wodurch die Möglichkeit vieler neuer Geschäftsmodelle gegeben wird. Durch das so ermöglichte neue Vertriebskonzept kann die Gesellschaft mit dem Fahrzeugeigentümer und die Fahrzeuge interagieren.
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Diese und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug auf die begleitende Figur dargelegt.
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Der Bezug auf die Figur in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des Gegenstands. Die einzige Figur ist ein Verfahrensfließschema.
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Das Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeugschließsystems durch einen Dienstleistungsanbieter oder einen Dienstleistungsempfänger, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, zur Erbringung oder zur Annahme einer Serviceleistung, beginnt mit der Anforderung der Serviceleistung durch den Dienstleistungsempfänger von dem Dienstleistungsanbieter. Bei dem Dienstleistungsanbieter kann es sich um einen Abhol- oder Zustellservice handeln, der eine Lieferung aus dem Fahrzeug abholt oder dort deponiert, wobei es sich hier bei dem Dienstleistungsempfänger um den Kraftfahrzeugeigentümer handelt. Ferner kommen als Dienstleistungsanbieter etwa Werkstätten in Frage, die zur Reparatur oder Wartung Zugang zu einem abgestellten Fahrzeug ohne Schlüssel und ohne Anwesenheit des Fahrzeugeigentümers erhalten. Alternativ dazu kann der Dienstleistungsanbieter auch der Kraftfahrzeugeigentümer sein, etwa im Falle einer Autovermietung, in der der Dienstleistungsempfänger als Serviceleistung die Nutzung des Fahrzeugs annimmt.
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Nach Anorderung der Serviceleistung übermittelt der Kraftfahrzeugeigentümer, der je nach Verfahrensvariante also entweder der Dienstleistungsanbieter oder der Dienstleistungsempfänger ist, einen Passcode, mit dem das Kraftfahrzeugschließsystem durch den Dienstleistungsempfänger oder den Dienstleistungsanbieter, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, betätigt werden kann.
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Nachdem die Position des Kraftfahrzeugs an den Dienstleistungsempfänger oder den Dienstleistungsanbieter, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, übermittelt wurde, kann dieser das Kraftfahrzeug zur Erbringung oder zur Annahme der Serviceleistung aufsuchen, wo er sich mit dem Passcode gegenüber dem Kraftfahrzeug authentifiziert. Dazu übermittelt er mit einer geeigneten Eingabe- und Sendevorrichtung den Passcode an das Kraftfahrzeug. Nach erfolgter Authentifizierung wird das Kraftfahrzeugschließsystem durch das Kraftfahrzeug betätigt, so dass die Serviceleistung durch den Dienstleistungsempfänger oder durch den Dienstleistungsanbieter, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist angenommen oder erbracht werden kann.
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Ein zur Durchführung des Verfahrens geeignetes Komponentensystem umfasst also ein Kraftfahrzeug, das mit einem Kraftfahrzeugschließsystem ausgestattet ist. Mittels einer Steuerungsvorrichtung wird das Kraftfahrzeugschließsystem betätigt, wobei die Steuerungsvorrichtung eine Datenverarbeitungseinheit umfasst oder mit einer Datenverarbeitungseinheit in Verbindung steht, die eine Verifiziervorrichtung für den Passcode aufweist. Diese Datenverarbeitungseinheit ist mit zumindest einer Kommunikationseinrichtung gekoppelt, die zumindest eine Passcode-Empfangsvorrichtung aufweist. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Mobilfunkschnittstelle im Fahrzeug, die etwa Teil der Head Unit sein kann, oder auch um eine Kommunikationseinrichtung wie eine kurzreichweitige Funkschnittstelle handeln. Bei der außerhalb des Kraftfahrzeugs vorliegenden Eingabe- und Sendevorrichtung für den Passcode kann es sich daher beispielsweise um ein Mobilfunkgerät, gegebenenfalls mit kurzreichweitiger Funkschnittstelle handeln, sie kann jedoch auch ein speziell zu diesem Zweck vorgesehenes Gerät sein.
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Die Authentifizierung kann durch Vergleichen des übermittelten Passcodes mit einem im Kraftfahrzeug hinterlegten Passcode erfolgen. Der gespeicherte Passcode kann ein vorab festgelegter Passcode sein, er kann aber auch beispielsweise erst vor oder mit der Übermittlung des Passcodes an den Nichtfahrzeugeigentümer an die Datenverarbeitungseinheit gesendet und gespeichert werden. Dafür wiederum kann die Kommunikationseinrichtung mit längerer Reichweite verwendet werden, so dass der zulässige Passcode via Mobil- oder Internetverbindung durch den Fahrzeugeigentümer in die Datenverarbeitungseinheit eingegeben werden kann.
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Die Übermittlung des Passcodes sowie der Fahrzeugposition kann ferner eine Auftragsbestätigung der Serviceleistung durch den Dienstleistungsanbieter erfordern.
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Nach erbrachter Serviceleistung oder nach Annahme der Serviceleistung kann ferner etwa zur Auslösung weiterer Aktionen, wie etwa einer erneuten Betätigung des Schließsystems, eines Ablaufs der Gültigkeit des Passcodes oder einer Rechnungserstellung oder auch einer Bezahlung der Serviceleistung, eine Rückmeldung durch den Dienstleistungsempfänger an den Dienstleistungsanbieter sinnvoll sein.
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Anfrage nach der Serviceleistung durch den Dienstleistungsempfänger sowie Übermittlung von Passcode und Kraftfahrzeugposition durch den Kraftfahrzeugeigentümer können zum einen persönlich, telefonisch, mittels Kurznachricht, Email oder über eine Internetseite erfolgen. Aber auch das Kraftfahrzeug selbst kann zumindest zur Übermittlung der Position eingesetzt werden. Die mittels einer Positionsbestimmungseinrichtung, wie einem Navigationssystem mit Satellitenempfänger ermittelte Fahrzeugposition, wird über die weitreichendere Kommunikationseinrichtung des Kraftfahrzeugs, etwa der Mobilfunkeinrichtung, die dazu mit der Positionsbestimmungseinrichtung direkt oder über eine Datenverarbeitungseinheit des Kraftfahrzeugs wie der Head Unit gekoppelt ist, an den Nichtfahrzeugeigentümer gesendet.
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Ferner ist denkbar, dass der Fahrzeugeigentümer beispielsweise mittels eines Smartphones Kontakt zum Fahrzeug aufnimmt und so die Übermittlung von Positionsdaten an den Nichtfahrzeugeigentümer anfordert. Dies kann unter Umständen gleichzeitig mit der Passcodeübermittlung erfolgen. Schließlich kann die Übermittlung der Fahrzeugposition und/oder des Passcodes den Erhalt der Auftragsbestätigung erfordern oder erst nach einer separaten Anfrage durch den Dienstleistungsanbieter oder den Dienstleistungsempfänger, der nicht der Kraftfahrzeugeigentümer ist, erfolgen, wenn etwa zwischen der Anforderung der Serviceleistung und dem Zeitpunkt der Erbringung oder Annahme der Serviceleistung eine größere Zeitspanne verstreicht, während der das Fahrzeug gegebenenfalls bewegt wurde.
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Wird für jede Serviceleistung oder jeden Servicepartner ein neuer Passcode generiert, so kann dieser beispielsweise nur eine einmalige Gültigkeit und/oder eine begrenzte Gültigkeitsdauer aufweisen. Die Generierung des Passcodes kann durch eine Software erfolgen, die auf einer Internetseite bereitgestellt sein kann, als App auf einem Smartphone des Kraftfahrzeugeigentümers vorliegen kann oder auch von der Datenverarbeitungseinheit des Kraftfahrzeugs ausgeführt werden kann. Im letzteren Fall erübrigt sich vorteilhaft die Übermittlung des generierten Passcodes an das Fahrzeug.
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Das Kraftfahrzeug kann durch diese Erfindung als mobile private reale Adresse verwendet werden, und damit eine feste private Heimadresse (Postadresse) und eine virtuelle mobile Adresse wie die Emailadresse ergänzen. Für den Kraftfahrzeugeigentümer ergeben sich mit dem „mobilen Postfach” über die Mobilität hinaus erweiterte Benutzungsmöglichkeiten. Das Kraftfahrzeug kann als Passcode gesicherter Ablagerraum benutzt werden, der unterschiedliche Dienstleistungen wie Postaufgabe und -zustellung, Wäscheabholung und -lieferung ermöglicht. Ferner kann das erfindungemäße System bzw. Verfahren eine authentifizierte Benutzung eines Fahrzeugs mit bestimmtem Servicezweck ermöglichen und beispielsweise das Abholen eines Mietwagens an Flughafen A und das Abstellen vor Hotel B gestatten.
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Beispielhaft wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Pizzaservices dargestellt. Die Beauftragung erfolgt durch den Kraftfahrzeugeigentümer bei einem Pizzaservice, eine Pizzalieferung zu einem bestimmten Zeitpunkt auszuführen. Eventuell kann hier gleich die Position des Fahrzeugs übermittelt werden. Die Bestellung kann über Internet, Mobil- oder Festnetztelefon oder auch persönlich abgegeben werden. Der Pizzalieferant bestätigt daraufhin den Auftrag.
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Nach der Auftragbestätigung durch den Pizzaservice sendet der Kraftfahrzeugeigentümer einen Passcode, der einmalig oder ggf. permanent gültig sein kann, für den Zugang zu dem Kraftfahrzeug, sowie eventuell nützliche Fahrzeuginformation wie Kennzeichen, Farbe und Marken usw.
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Zur Lieferzeit wird die genaue Fahrzeugposition, falls sie im Auftrag nicht genannt wurde, durch Anfrage des Lieferanten oder automatisch durch eine eingestellte Zeitvorgabe durch das Kraftfahrzeug selbst an den Pizzaservice gesendet. Die Positionsermittlung erfolgt mittels einer entsprechenden Einrichtung des Kraftfahrzeugs beispielsweise mittels eines mit GPS ausgestatteten Navigationsgerätes.
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Mit dem übermittelten Passcode kann das Personal des Pizzaservices das aufgesuchte Kraftfahrzeug öffnen, indem der Passcode mit Hilfe einer geeigneten Eingabe- und Sendevorrichtung an das Fahrzeug gesendet wird. Nach erfolgter Authentifizierung öffnet sich wenigstens eine Tür oder Klappe des Kraftfahrzeugs, so dass die Pizzalieferung im Kraftfahrzeug beispielsweise im Kofferraum abgelegt werden kann. Nach Schließen des Kofferraums verriegelt sich das Kraftfahrzeug dann von selbst, wird die Klappe nicht geschlossen so kann nach einer vorgegebenen Zeitspanne selbsttätig ein Schließen und Verriegeln des Kraftfahrzeugs erfolgen. Bei Bedarf kann die Durchführung des Auftrags an den Kraftfahrzeugeigentümer rückgemeldet werden.
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Erfindungsgemäße Komponenten zur Durchführung des Verfahrens sind die Authentifizierungskomponenten im Fahrzeug, die den Authentifizierungscode (Passcode) empfangen und überprüfen können, sowie das Schließsystem des Fahrzeugs anschließend betätigt und einzelne oder alle Türen entriegelt. So kann eventuell nur die Kofferraumklappe geöffnet werden. Mittels der Ortungskomponenten im Fahrzeug kann die Position des Fahrzeugs ermittelt und an den Nichtfahrzeugeigentümer gesendet werden. Jener hat zur Erbringung oder zur Annahme der Serviceleistung eine Authentifizierungskomponente, die eine spezielle Karte oder ein normales Mobilfunkgerät sein kann, in das der Authentifizierungscode (Passcode) eingeben und mit dem dieser gesendet werden kann. Das Beauftragungssystem, das auch eine Passcode-Generierung umfassen kann, kann ein Internetportal sein, das den Vertragsprozess unterstützt, und gegebenenfalls den Passcode mit gewünschter Sicherheitsstufe generiert. Die Anwender des Verfahrens, sowohl die Kraftfahrzeugbesitzer als auch die Dienstleistungsanbieter bzw. Dienstleistungsempfänger, die an diesem Geschäftsmodus teilnehmen, können sich bei diesem Portal dauerhaft oder einmalig registrieren.