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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsanordnung für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 11.
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Es ist bekannt in den Seitenwänden eines Fahrzeugs, insbesondere an den Seitentüren, oder den Seitenwänden in der zweiten oder den weiteren Sitzreihen aufpralldämpfende Einrichtungen vorzusehen, wobei dem Schutz der Fahrzeuginsassen für den Fall eines Seitenaufpralls besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muß. Der an einer Fahrzeugtür oder einer Seitenwand bei einem Seitenaufprall zur Verfügung stehende Deformationsweg ist kurz und die Anordnung ist günstigstenfalls so vorgesehen, dass insbesondere ein Aufprallschutz in Bereichen gegeben ist, der sich mit den zu schützenden Körperteilen der Fahrzeuginsassen deckt.
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Aus der
DE 195 01 454 A1 ist es bekannt, eine Kraftfahrzeugtür mit einem am Türinnenblech befestigten, sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden, dem Aufprallschutz dienenden Hohlträger zu versehen. Zwischen der Türinnenverkleidung und dem Hohlträger ist ein die Funktion des Hohlträgers unterstützender Formkörper angeordnet. Zur Verbesserung der Seitencrashbedingungen ist der Hohlträger in Fahrzeugquerrichtung verformungsweich ausgebildet.
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Des Weiteren zeigt die
EP 0 806 324 A2 eine Kraftfahrzeugtür mit einem als Seitenaufprallschutz ausgeführten und sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Trägerelement, das wenigstens fahrzeuginnenseitig in Fahrzeugquerrichtung verformungsweich und im Wesentlichen nach Art eines Hohlprofils gebildet ist. An dem Trägerelement zwischen einer fahrzeuginnenseitigen Anprallwand und einer der Fahrzeugaußenseite zugewandten Hinterwand ist ein durch Perforation und/oder Lochung des Hohlprofils erzeugter Energieabsorptionsbereich vorgesehen.
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Eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung des Seitencrashverhaltens zeigt die
DE 101 32 192 A1 unter Ausnutzung eines Raumes umfänglich eines typischerweise in einer Kraftfahrzeugtür verbauten Lautsprechers. Insbesondere bei einer Türinnenverkleidung, die eine Armauflage, ein unterhalb dieser ausgebildetes Ablagefach und einen neben diesem angeordneten Lautsprecher aufweist, ist die Anordnung eines energieaufnehmenden Deformationselementes vorteilhaft, um neben der Tür sitzende Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall vor gravierenden Verletzungen zu schützen. Vorliegend sind das Ablagefach im vorderen Teil der Türverkleidung und das Deformationselement und der Lautsprecher im hinteren Teil derselben angeordnet, wobei der Lautsprecher entweder selbst als Deformationselement ausgebildet oder in ein solches integriert ist.
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Bei den bekannten Sicherheitsanordnungen gestaltet sich ein Montageprozess durch die unterschiedlich und teilweise kompliziert geformten Bauteile relativ schwierig.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Sicherheitsanordnung für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird bei einer Sicherheitsanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den nachfolgenden Unteransprüchen aufgeführt.
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Die Erfindung besteht darin, dass die Sicherheitsanordnung für ein Fahrzeug, mit einem fahrzeugfest montierbaren Trägerbauteil und einem an dem Trägerbauteil festlegbaren Aufprallschutzelement in Form eines Deformationselementes oder deformierbaren Schiebelementes, so gestaltet ist, dass das Aufprallschutzelement an einer vorbestimmten Stelle in das Trägerbauteil einschiebbar ausgebildet ist. Durch die Einschubmöglichkeit des Aufprallschutzelements in das Trägerbauteil wird so eine einfache Montage und gegebenenfalls Vormontage ermöglicht, insbesondere für den Fall, dass die beiden Bauteile getrennt voneinander hergestellt und/oder aus verschiedenen Materialien bestehen.
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Bevorzugt ist das Aufprallschutzelement im Trägerbauteil in einem Kraftfahrzeug so montiert, dass dieses in einem als Aufprallfeld dem oberen Körperbereich, insbesondere durch die Schulter eines Fahrzeuginsassen definierten Bereichs, angeordnet ist. Damit kann dass Aufprallschutzelement insbesondere an Körperstellen seine Wirkung entfalten, die eine höhere mechanische Belastung aufnehmen können, so dass bei einem Seitencrash eine Verlagerung des Insassen hin zur Fahrzeugmitte mit einem geringeren Verletzungsrisiko verbunden ist.
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Zur einfachen Handhabung oder Einführbarkeit ist das Aufprallschutzelement in seinem Querschnitt vorteilhafterweise im Wesentlichen oval ausgebildet.
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Das Aufprallschutzelement weist weiter bevorzugt eine oder mehrere in Längsrichtung des Aufprallschutzelements – vorliegend also in Fahrzeugquerrichtung – verlaufende Rippen auf um die bei einem Seitencrash auftretenden Kräfte abzubauen, insbesondere in Form von Deformationsarbeit.
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An der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite ist bevorzugt zusätzlich oder alternativ ein Abdeckgrill, bestehend aus mehreren Streben ausgebildet. Bevorzugt ist der Grill einstückig am Aufprallschutzelement vorgesehen, wobei die Streben im Wesentlichen konzentrisch zum Querschnitt des Aufprallschutzelements verlaufen.
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Bevorzugt weist der Randbereich des Aufprallschutzelements ein Kodiermittel in Form eines Vorsprungs oder einer Aussparung auf. Ein entsprechendes Gegenstück befindet sich am Trägerbauteil, so dass bei entsprechender Wahl der Lage des Kodiermittels ein sicherer Verbau des dafür vorgesehenen Aufprallschutzelements an der dafür vorgesehenen Stelle gewährleistet ist. Insbesondere bei einem symmetrischen Querschnittsverlauf des Aufprallschutzelements bietet sich die Anordnung des Kodiermittels außermittig der Symmetrieachse an einer Ober- oder Unterseite des Randes, beziehungsweise des Konturverlaufs des Querschnitts des Aufprallschutzelements an um bei spiegelbildlicher Ausbildung in linker und rechter Fahrzeughälfte eine Verwechslung der einzubauenden Aufprallschutzelemente zu vermeiden.
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Um für eine Festlegung des Trägerbauteils und des Aufprallschutzelements zueinander zu sorgen, ist vorteilhaft ein Rast- und/oder Sperrelement vorgesehen. Bevorzugt ist dieses in Form einer Rastzunge am Aufprallschutzelement ausgebildet.
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Insbesondere ist es mittels des Rast- und/oder Sperrelements möglich, eine Festlegung des Aufprallschutzelements am Trägerbauteil in einer Vormontagestellung zu bewerkstelligen, so dass anschließend unter einfacher Handhabung des vormontierten Bauteils eine entsprechende Endmontage erfolgen kann.
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Bevorzugt erfolgt eine Endmontage mittels eines weiteren Fixierelements, mittels dessen eine Verriegelung des Rast- und/oder Sperrelements des Aufprallschutzelements am Trägerbauteil in einer Montagestellung erfolgt. Bevorzugt ist hierzu ein Verriegelungsstift vorgesehen, der in einen Bereich des Rast- und/oder Sperrelements eingeschoben wird.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen, teilweise schematisch:
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1: eine perspektivische Ansicht der Sicherheitsanordnung für ein Fahrzeug vor der Montage,
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2: eine perspektivische Ansicht der Sicherheitsanordnung in Vormontagestellung,
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3: eine Seitenansicht der Sicherheitsanordnung,
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4: eine Seitenansicht des Trägerbauteils ohne Aufprallschutzelement,
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5: eine perspektivische Ansicht des Aufprallschutzelements,
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6: eine Detaildarstellung der Verrastung des Aufprallschutzelements am Trägerbauteil,
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7: eine Detaildarstellung der Verrastung des Aufprallschutzelements am Trägerbauteil mit teilweise eingeführtem Fixierstift und
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8: ein Innenverkleidungsteil zur Aufnahme Sicherheitsanordnung.
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Die in den 1 und 2 gezeigte Sicherheitsanordnung 1 weist ein fahrzeugfest montierbares Trägerbauteil 2, vorliegend ausgebildet als Lautsprecherhalter 2, sowie ein an dem Lautsprecherhalter 2 festlegbares Aufprallschutzelement in Form eines Deformationselementes 3 auf. Das Aufprallschutzelement und der Lautsprecherhalter sind dabei in 1 vor dem Zusammenbau und in 2 nach dem Zusammenbau in einer Vormontagestellung dargestellt. Am Lautsprecherhalter 2 ist eine Aufnahme 7 ausgebildet, in die das Aufprallschutzelement 3 eingeschoben wird. Das Aufprallschutzelement 3 wird an seiner Ober- und Unterseite von im Wesentlichen ebenen Wänden 8 begrenzt, die an den Seiten über halbzylindrische Wände 9 verbunden sind. Im Querschnitt bildet sich somit eine ovalförmige Kontur des Aufprallschutzelements 3 aus, wobei die Aufnahme 7 mit Ausnahme geringen Spiels zur einfachen Einschiebbarkeit des Aufprallschutzelements 3, entsprechend gleich ausgebildet ist.
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Des Aufprallschutzelement 3 lässt sich auf einfache Weise in den Lautsprecherhalter 2 einschieben, so dass, wie in 2 gezeigt, dieses zu Gänze in der Aufnahme 7 aufgenommen ist. Deutlich zu erkennen ist die Ausbildung von im Wesentlichen konzentrisch angeordneten Rippen 4, wobei vorliegend vier ovalförmige, sich im Inneren des Aufprallschutzelements befindliche Rippen vorgesehen sind. Die Rippen 4 sind im Wesentlichen über die gesamte Länge des Aufprallschutzelements 3 ausgebildet und in einer Symmetrieebene des Aufprallschutzelements 3, die die ebenen Wandflächen 8 in Längsrichtung teilt, mittels eines Quersteges 10 zur Stabilisierung verbunden. Das Aufprallschutzelements 3 ist in seiner Gesamtheit typischerweise als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet.
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3 zeigt eine Seitenansicht des Lautsprecherhalters 2 mit eingebautem Aufprallschutzelement 3, wobei in der unteren Bildhälfte die kreisförmige Ausnehmung für den Lautsprecher dargestellt ist. Ein entsprechendes Innenverkleidungsteil 16 eines Fahrzeugkarosserieabschnitts 18, vorgesehen zur Aufnahme der gesamten Sicherheitsanordnung 2, ist im seitlichen Bereich vor der zweiten Sitzreihe des Fahrzeugs angeordnet und in 8 dargestellt. An der Stelle, an der sich das Aufprallschutzelement 3 am Innenverkleidungsteil 16 abstützt, sind entsprechende Abstützrippen 17 vorgesehen.
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In der in 4 gewählten Darstellung ist ausschließlich der Lautsprecherhalter 2, ohne das Aufprallschutzelement 3 zu sehen. An dem umlaufenden im Wesentlichen ovalen Rand der Aufnahme 7 ist ein Vorsprung 11 ausgebildet, mittels welchem sichergestellt ist, dass eine Verwechslung der jeweils auf der linken und rechten Seite des Fahrzeugs einzubauenden Aufprallschutzelemente 3 nicht erfolgen kann. Hierzu ist eine entsprechend mit dem im Wesentlichen rechteckförmigen Vorsprung 11 des Lautsprecherhalters 2, zusammenwirkende Aussparung am Aufprallschutzelement 3 vorgesehen. Der Vorsprung 11 befindet sich, wie 4 zu entnehmen, etwas rechts der Symmetrieebene der Aufnahme 7 bzw. des Aufprallschutzelements 3. Selbstverständlich können alternativ ein Vorsprung auch am Aufprallschutzelement und eine entsprechende Aussparung auch in der Aufnahme am Trägerelement vorgesehen sein.
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In den Darstellungen gemäß den 5 bis 7 ist nun die Verrastung des Aufprallschutzelements 3 mit dem Lautsprecherhalters 2 mittels eines Rast- und/oder Sperrelements in Form einer am Aufprallschutzelement 3 ausgebildeten Rastzunge 5 gezeigt. In der dargestellten Vormontagestellung wird das Aufprallschutzelement 3 soweit in die Aufnahme des Lautsprecherhalters 2 eingeschoben, bis die Rastzunge 5, die federnd an einem seitlichen Bereich des Aufprallschutzelements 3 angeordnet ist, an einem entsprechend ausgebildeten Gegenstück 12 der Aufnahme 7 im Lautsprecherhalter 2 eingreift und verrastet. In dieser Vormontagestellung sind Aufprallschutzelement 3 und Lautsprecherhalter 2 somit bereits zueinander festgelegt bzw. fixiert, was die Handhabung für die weitere Montage oder Verarbeitung vereinfacht. Zudem ist durch die gewählte Rastverbindung in dieser Montagestellung auch noch eine einfache Demontage des Aufprallschutzelements 3 und Lautsprecherhalters 2 möglich, da die Rastzunge so elastisch ausgebildet ist, dass eine geringe Kraft ausreicht um eine Entrastung vorzunehmen. Ein Fixierstift 6 ist in dieser Phase des Zusammenbaus ebenfalls in einer Raststellung am Aufprallschutzelement 3 gehalten, ragt jedoch noch aus dem Bauteil, wie in 7 dargestellt ist, um eine entsprechende Verschiebelänge heraus.
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Für die endgültige Festlegung von Aufprallschutzelement 3 und Lautsprecherhalter 2 zueinander, im Rahmen der Endmontage, wird der Fixierstift 6 soweit in den Zwischenraum zwischen der Rastzunge 5 und der Wandung 15 des Aufprallschutzelements 3 hineingedrückt, dass die Unterseite des Kopfes 13 des Fixierstifts 6 in Anlage mit dem Anschlag 14 des Aufprallschutzelement 3 kommt. Der Fixierstift 6 weist dabei einen solchen Querschnitt auf, dass beim Einschieben des Fixierstifts, die Rastzunge 5 nach außen gedrückt wird, so dass es zu einer festen reibschlüssigen Verbindung und Verriegelung zwischen den Bauteilen kommt. Ein einfaches Lösen von Hand – wie in der Vormontagestellung – ist dann nicht mehr möglich.
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Insbesondere bei einem Seitencrash des Fahrzeugs prallt die Türverkleidung gegen den, sich auf dem benachbarten Fahrzeugsitz befindlichen Fahrzeuginsassen, wobei bei der gezeigten Anordnung und entsprechender Auslegung des Aufprallschutzelements 3 Deformationsenergie abgebaut und/oder der Fahrzeuginsasse in Richtung Fahrzeugmitte verschoben werden kann, so dass das Verletzungsrisiko des Fahrzeuginsassen weiter reduziert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sicherheitsanordnung
- 2
- Lautsprecherhalter
- 3
- Aufprallschutzelement
- 4
- Rippen
- 5
- Rastzunge
- 6
- Fixierstift
- 7
- Aufnahme
- 8
- ebene Wand
- 9
- zylindrische Wand
- 10
- Quersteg
- 11
- Vorsprung
- 12
- Gegenstück
- 13
- Kopf
- 14
- Anschlag
- 15
- Wandung
- 16
- Innenverkleidungsteil
- 17
- Abstützrippe
- 18
- Fahrzeugkarosserieabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19501454 A1 [0003]
- EP 0806324 A2 [0004]
- DE 10132192 A1 [0005]