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Die Erfindung betrifft eine Oberkörpermanschette mit wenigstens einem Ärmel zum Beaufschlagen des Oberkörpers einschließlich des entsprechenden Armes mit einem Druck, wobei sowohl in dem Thoraxbereich als auch in dem Ärmel wenigstens zwei Druckkammern angeordnet sind.
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Hierbei ist es Aufgabe vorliegender Erfindung eine derartige Oberkörpermanschette dahingehend auszugestalten, dass die Gefahr eines Beklemmungsgefühls für einen Patienten auf ein Minimum reduziert wird.
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Als Lösung schlägt vorliegende Erfindung einerseits eine Oberkörpermanschette mit einem Thoraxbereich und mit wenigstens einem Ärmel zum Beaufschlagen des Oberkörpers einschließlich des entsprechenden Armes mit einem Druck vor, die wenigstens zwei sowohl in dem Thoraxbereich als auch in dem Ärmel angeordnete Druckkammern aufweist und sich dadurch auszeichnet, dass die beiden Druckkammern auf Stoß miteinander verbunden sind.
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Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht es, die jeweiligen Druckkammern mit einem Minimum an übereinanderliegenden Stoffbahnen darzustellen, wodurch eine möglichst weitgehende Bewegungsfreiheit beim Anlegen der Oberkörpermanschette gewährleistet werden kann. Hierdurch lässt sich ein Beklemmungsgefühl minimieren.
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Letzteres gilt insbesondere dann, wenn die beiden Druckkammern wenigsten eine gemeinsame Naht aufweisen. Insbesondere können die beiden Druckkammern wenigstens zwei gemeinsame Nähte aufweisen, wobei zwischen den beiden Nähten ein Steg angeordnet sein kann, welcher beispielsweise eine Oberdecke der Oberkörpermanschette sowie eine Unterdecke der Oberkörpermanschette miteinander verbindet. Ein derartiger Steg kann, wenn eine der Druckkammern mit Druck beaufschlagt wird, ein Entfalten der Druckkammern auch im Bereich der Naht ermöglichen, sodass der Druck verhältnismäßig gleichförmig auf den Patienten aufgebracht wird. Insbesondere kann durch einen derartigen Steg eine extrem linsenförmige Ausgestaltung vermieden werden. Andererseits kann eine derartige linsenförmige Ausgestaltung, welche insbesondere bei sehr kurzen Stegen bzw. bei lediglich einer gemeinsamen Naht zwischen zwei Druckkammern auftritt, bei besonderen Behandlungen, wie beispielsweise bei einer Lymphdrainage, von Vorteil sein, da hierdurch gewisse Zwischenräume realisiert werden können, welche den tatsächlichen Gegebenheiten bei einer manuellen Lymphdrainage nahe kommen.
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Als weitere Lösung der oben genannten Aufgabe wird eine Oberkörpermanschette mit einem Thoraxbereich und mit wenigstens einem Ärmel zum Beaufschlagen des Oberkörpers einschließlich des entsprechenden Armes mit einem Druck vorgeschlagen, die wenigstens zwei sowohl in dem Thoraxbereich als auch in dem Ärmel angeordnete Druckkammern aufweist und sich durch auf einer Rückseite der Oberkörpermanschette angeordnete Versorgungsleitungen für die wenigstens zwei Druckkammern auszeichnet.
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Eine derartige Anordnung ermöglicht es insbesondere, die Oberkörpermanschette von hinten her, wie ein Jackett oder ein Hemd anzulegen, ohne dass störende Versorgungsleitungen im vorderen Körperbereich, insbesondere auf Höhe der Leiste oder auf Höhe der Oberschenkel, zwingend zur Anlage kommen. Dieses hat, insbesondere wenn die Oberkörpermanschette im Stehen bzw. im Sitzen zur Anwendung kommt, den Vorteil, dass derartige Versorgungsleitungen von einem Nutzer nicht unmittelbar wahrgenommen werden, sodass schon aus diesem Grund die Gefahr von beklemmenden Gefühlen für einen Patienten minimiert werden können. Darüber hinaus kann auf diese Weise auch die Gefahr, dass unbeabsichtigt über die Versorgungsleitungen gestolpert wird, minimiert werden.
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Insbesondere im Zusammenspiel mit auf der Rückseite der Oberkörpermanschette angeordneten Versorgungsleitungen kann es von Vorteil sein, die Versorgungsleitungen an der Unterkante des Thoraxbereichs von der Oberkörpermanschette abzuführen. Die Versorgungsleitungen können dann beispielsweise ohne weiteres zwischen Sitzfläche und Rückenlehne eines Stuhls verlaufend zu einem entsprechenden Gerät verlegt werden, sodass die freie Länge der Versorgungsleitungen auf ein Minimum begrenzt ist, was wiederum die Verletzungsgefahr entsprechend minimiert.
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Kumulativ bzw. alternativ hierzu können die Versorgungsleitungen auch an einem Schulterbereich von der Oberkörpermanschette abgeführt werden. Eine derartige Ausgestaltung belässt einem Anwender bzw. Patienten sehr viel Freiheit hinsichtlich der genauen Verlegung der Versorgungsleitungen, was letztlich dementsprechend einem Wohlbefinden dient bzw. Beklemmungsgefühle reduzieren kann. Hierbei besteht insbesondere die Möglichkeit, die Versorgungsleitungen, von dem Schulterbereich über eine Rückenlehne eines Stuhls gelegt, zu einem entsprechenden Gerät Anschluss zu leiten, sodass auch hier eine minimale Behinderung des Patienten vorliegt. Hierbei spielt es insbesondere nur eine untergeordnete Rolle, ob die Versorgungsleitungen auf der Rückseite oder auf der Vorderseite der Oberkörpermanschette verlegt sind, solange die Abfuhr der Versorgungsleitungen in dem Schulterbereich erfolgt. Selbiges gilt dementsprechend auch für die Versorgungsleitungen, welche Druckkammern im Bereich des Ärmels versorgen. Diese können auf der Vorderseite des Ärmels, auf der Rückseite des Ärmels oder aber auch im oberen bzw. unteren Bereich zu den Druckkammern führen, solange sie entsprechend im Schulterbereich abgeführt werden.
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Dementsprechend wird als Lösung der oben genannten Aufgabe auch eine Oberkörpermanschette mit einem Thoraxbereich und mit wenigstens einem Ärmel zum Beaufschlagen des Oberkörpers einschließlich des entsprechenden Armes mit einem Druck vorgeschlagen, die wenigstens zwei sowohl in dem Thoraxbereich als auch in dem Ärmel angeordnete Druckkammern aufweist und sich durch an einem Schulterbereich von der Oberkörpermanschette abgeführte Versorgungsleitungen für die wenigstens zwei Druckkammern auszeichnet.
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Kumulativ bzw. alternativ hierzu wird auch eine Oberkörpermanschette mit einem Thoraxbereich und mit wenigstens einem Ärmel zum Beaufschlagen des Oberkörpers einschließlich des entsprechenden Armes mit einem Druck vorgeschlagen, die wenigstens zwei sowohl in dem Thoraxbereich als auch in dem Ärmel angeordnete Druckkammern aufweist und sich durch über den Ärmel abgeführte Versorgungsleitungen für die wenigstens zwei Druckkammern auszeichnet.
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Auch letztere Ausgestaltung minimiert ein Beklemmungsgefühl für einen Patienten, da die Versorgungsleitung den Vorderkörper des Patienten nicht zwingend überdecken. Insbesondere wenn beim Öffnen der Oberkörpermanschette diese beispielsweise wie ein Hemd oder ein Jackett abgestreift wird und die Versorgungsleitungen entsprechend an den Ärmeln abgeführt zur Seite gelegt werden, kann eine Verletzungsgefahr minimiert werden, welche durch Versorgungsleitungen, die im Laufbereich beim Hinsetzen auf einen Behandlungsstuhl zu liegen kommen, bedingt sein könnte.
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Hierbei versteht es sich, dass – gegebenenfalls – ein Teil der Versorgungsleitungen an der Unterkante des Thoraxbereichs, ein Teil der Versorgungsleitungen im Schulterbereich und/oder ein Teil der Versorgungsleitungen über den Ärmel abgeführt werden kann. Ebenso versteht es sich, dass auch bei dieser Ausgestaltung die Versorgungsleitungen, je nach konkreten Erfordernissen, am vorderen Körperbereich oder am hinteren Körperbereich verlegt sein können. So erscheint es angenehmer, die Versorgungsleitungen an der vorderen Körperseite zu verlegen und an der Schulter zu der hinteren Körperseite zu verlegen und dort abzuführen, so dass ein Patient angenehm sitzen oder liegen kann und die Versorgungsleitungen dennoch zu möglichst wenig Behinderungen führen. In einer alternativen Konstellation können die Versorgungsleitungen jedoch an der Schulter auch von der vorderen Körperseite abgeführt werden, insbesondere dann, wenn sie unmittelbar hiernach nach hinten über die Schulter geführt und gelegt werden, so dass sie auch hierbei den Patienten nicht behindern. Insbesondere bei Behandlungsmanschetten, die im Sitzen angewendet werden, kann es jedoch für einen Patienten angenehmer sein, wenn die Versorgungsleitungen an der hinteren Körperseite in der Behandlungsmanschette verlegt sind. Dann erscheint die Vorderseite der Behandlungsmanschette leichter und flexibler, was den Tragekomfort vergrößert, wobei dann ggf. in Kauf genommen werden muss, dass ein Ablegen etwas unkomfortabler ist.
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Im vorliegenden Zusammenhang können die Versorgungsleitungen vielfältigen Zwecken dienen. Insbesondere können die Versorgungsleitungen ein mit Druck beaufschlagtes Medium, wie beispielsweise komprimiert Luft, zu den Druckkammern leiten. Es versteht sich, dass über die Versorgungsleitungen auch andere Gase bzw. fluidische Materialien, welche zur Druckausübung dienen können, dementsprechend über Versorgungsleitungen zu der Oberkörpermanschette geführt werden können. Ebenso versteht es sich, dass in vorliegendem Zusammenhang der Begriff „Versorgungsleitungen” auch jegliche andere Leitungen, die möglicherweise zum ordnungsgemäßen Betrieb einer dementsprechenden Oberkörpermanschette zweckdienlich sind, wie beispielsweise Stromversorgungsleitungen oder signaltragende Leitungen, beispielsweise Signalkabel oder Sensorkabel oder andere Leitungen, umfasst.
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Die vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere für Oberkörpermanschetten, die jeweils zwei Ärmel aufweisen. Hierdurch kann in an sich bekannter Weise eine gleichförmige Behandlung des gesamten Oberkörpers gewährleistet werden, was unter Umständen jedoch nicht zwingend notwendig ist.
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Vorzugsweise weist die Oberkörpermanschette zwölf Druckkammern auf einer Körperseite auf. Dieses ermöglicht einen ausreichend gleichförmigen und intermittierenden Druckaufbau, welcher optimale Behandlungsergebnisse erzielen lässt. Je nach Behandlungsziel können jedoch auch weniger bzw. mehr Druckkammern vorgesehen sein.
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Alternativ bzw. kumulativ zu den vorstehenden Ausführungen einer Oberkörpermanschette wird, um die Eingangs stehende Aufgabe zu lösen, eine Oberkörpermanschette mit einem Thoraxbereich und mit einem Ärmel zum Beaufschlagen des Oberkörpers einschließlich des entsprechenden Armes mit einem Druck vorgeschlagen, wobei sowohl in dem Thoraxbereich als auch in den Ärmeln wenigsten zwei Druckkammern angeordnet sind und wobei sich die Oberkörpermanschette dadurch auszeichnet, dass die Oberkörpermanschette lediglich auf einer Körperseite Druckkammern aufweist und an der anderen Körperseite ein passives Haltestück vorgesehen ist. Hierbei ist das passive Haltestück gerade ohne Druckkammern ausgebildet, so dass dort aktiv kein Druck aufgebaut werden kann. Das passive Haltestück erzeugt jedoch die notwendige Gegenspannung, so dass die Druckkammern des aktiven Teils der Körpermanschette auf der einen Körperseite ihren Druck aufbauen und an den Körper weitergeben können. Vorteilhaft ist es durch diese Ausgestaltung möglich, eine Oberkörpermanschette bereitzustellen, welche eine selektive Behandlung eines Patienten lediglich auf einer einzelnen Körperseite ermöglicht. Weiterhin ermöglicht das passive Haltestück eine Behandlung auch von Patienten, welche besonders große Beklemmungsgefühle und Ängste während einer Behandlung zeigen. So ist der Oberkörper eines Patienten bei der Verwendung des passiven Haltestückes lediglich einseitig mit einer Oberkörpermanschette belastet, während die andere Oberkörperseite frei und weniger belastet verbleibt.
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Das derartiges passives Haltestück ist besonders vorteilhaft für eine Oberkörpermanschette, wenn das Manschettenersatzstück zumindest teilweise den Oberkörper auf der dem Ärmel gegenüberliegenden Seite umschließt. Hierbei ist der Begriff ”teilweise” darauf gerichtet, dass das passive Haltestück in der Höhe des Oberkörpers nicht zwingend den ganzen Oberkörper umschließen muss. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn das passive Haltestück einen Arm frei lässt, was eine besonders gute Entlastung des Patienten diesbezüglich bedingt. Der durch das zumindest teilweise Umschließen bedingte großflächige Kontakt mit dem Oberkörper des Patienten vermeidet ein unangenehmes Einschneiden des passiven Haltestücks, das ggf. auch aus einzelnen Bändern oder Schnüren gebildet sein könnte, was jedoch unter Umständen die Gefahr von Einschnürungen und von einem Einschneiden in sich birgt. Das zumindest teilweise Umschließen bewirkt eine gute Kraftaufteilung der durch die Oberkörpermanschette auf den Körper des Patienten aufgebrachten Kräfte und sichert gleichzeitig die Oberkörpermanschette betriebssicher vor einem selbstständigen Abrutschen vom behandelten Arm des Patienten. Es ist sofort ersichtlich, dass das passive Haltestück, im Gegensatz zu der nicht druckbeaufschlagten Oberkörpermanschette, bereits im Ruhezustand möglichst eng am Körper des Patienten anliegen sollte, um in der vorstehend erläuterten Weise zu wirken und die Arbeit des aktiven Teils der Oberkörpermanschette nicht zu beeinträchtigen.
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Zur besseren Anpassbarkeit eines passive Haltestückes an verschieden proportionierte Oberkörper der Patienten, ist es besonders vorteilhaft für eine Oberkörpermanschette, wenn das passive Haltestück zweistückig ausgeführt ist. Kumulativ hierzu und um die Anpassbarkeit weiter zu gewährleisten, ist es weiterhin vorteilhaft, wenn zwei Teilstücke des passive Haltestückes mittels eines lösbaren Verbindungsmittels miteinander verbunden sind. Dies können beispielsweise Klettverschlüsse, Reißverschlüsse, Knöpfe, Haken oder ähnliches sein. Auf diese Weise kann das passive Haltestück und entsprechend die Oberkörpermanschette an verschieden Körperdurchmesser einfach und betriebssicher individuell angepasst werden.
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Ebenso ist es vorteilhaft, wenn das passive Haltestückes mittels eines lösbaren Verbindungsmittels, vorzugsweise mittels eines Klettverschlusses und/oder mittels eines Reißverschlusses, mit der Oberkörpermanschette verbunden ist, auf diese Weise kann das passive Haltestück bei Bedarf von dem aktiven Teil der Oberkörpermanschette einfach getrennt werden, so dass dieser Teil mit einem anderen Teilstück einer Oberkörpermanschette, wie beispielsweise mit einem weiteren aktiven Gegenstück oder mit einem anders dimensionierten passiven Haltestück, kombiniert oder aber auch separat einzeln genutzt werden kann. Anderseits versteht es sich, dass das passive Haltestück in einer alternativen Umsetzung auch unlösbar zw. nicht zerstörungsfrei lösbar mit dem aktiven Teil der Oberkörpermanschette verbunden sein kann.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung auch unabhängig voneinander vorteilhaft für eine Oberkörpermanschette sind.
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Es versteht sich, dass die Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen beschriebenen Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um die Vorteile entsprechend kumuliert umsetzen zu können.
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Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert, die insbesondere auch in anliegender Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine Oberkörpermanschette in schematischer Frontansicht;
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2 die Oberkörpermanschette nach 1 in schematischer Rückansicht;
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3 einen Teilbereich der die Oberkörpermanschette nach 1 und 2 mit einem Erweiterungsteil;
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4 das Erweiterungsteil nach 3 in Aufsicht;
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5 einen schematischen Querschnitt durch drei Druckkammern einer Oberkörpermanschette;
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6 einen schematischen Querschnitt durch drei alternative Druckkammern einer Oberkörpermanschette;
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7 die Oberkörpermanschette nach den 1 bis 3 mit einem passiven Haltestück; und
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8 eine weitere Oberkörpermanschette mit an Ärmeln abgeführten Versorgungsleitungen.
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Die in den 1 bis 3 dargestellte Oberkörpermanschette 100 ist jackenartig ausgestaltet und weist einen Thoraxbereich 102 mit einer Unterkante 104 und mit einem Schulterbereich 106 sowie zwei Ärmel 108 auf.
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Sowohl die Vorderseite als auch die Rückseite der Oberkörpermanschette 100 weist jeweils einen Reißverschluss 110 auf, über welchen einerseits die Oberkörpermanschette 100 leicht angelegt bzw. auch wieder abgelegt werden kann und welcher es andererseits ermöglicht, die Oberkörpermanschette 100 an verschiedene Größenverhältnisse anzupassen, indem Erweiterungsteile an diesen Stellen eingesetzt werden, welche entsprechend komplementäre Reißverschlusssysteme aufweisen.
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Darüber hinaus weisen die Ärmel 108 der Oberkörpermanschette 100 an ihrer Oberseite Reißverschlüsse 112 auf, wie insbesondere in 3 dargestellt ist. Diese beiden Reißverschlüsse 112 können einerseits miteinander verbunden werden. Andererseits können die Reißverschlüsse 112 dazu dienen, ein Erweiterungsteil 120 mit zwei komplementären Reißverschlüssen 122 (siehe 4) aufzunehmen, wie in 3 schematisch angedeutet.
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Auf jeder Körperseite, welche durch die Reißverschlüsse 110 getrennt sind, weist die Oberkörpermanschette 100 jeweils zwölf Druckkammern 130 (lediglich exemplarisch beziffert) auf. Diese Druckkammern 130 sind in einer ersten Ausführungsform der Oberkörpermanschette 100 über genau eine gemeinsame Naht 132 (lediglich exemplarisch beziffert) voneinander beabstandet (siehe 5), wodurch unmittelbar auf Stoß miteinander verbundene Druckkammern 130 bereitgestellt werden, indem eine Oberdecke 134 und eine Unterdecke 136 an der Naht 132 jeweils miteinander verbunden sind.
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In einer zweiten Ausführungsform der Oberkörpermanschette 100 sind Oberdecke 134 und Unterdecke 136 in dem Bereich, in welchem die Druckkammern 130 aneinander stoßen, jeweils über einen Steg 140 miteinander verbunden, der seinerseits wiederum über Nähte 132 mit Ober- bzw. Unterdecke 134, 136 verbunden ist. Wie unmittelbar ersichtlich, kann durch derartige, auf Stoß miteinander verbundene Druckkammern 130 das Materialaufkommen insbesondere im Bereich der Nähte 132 auf ein Minimum reduziert werden, wodurch Beklemmungsgefühle bei Patienten dementsprechend minimiert werden können.
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Insbesondere versteht es sich bei einem Blick auf die Ausführungsform nach 5, dass gegebenenfalls zwischen zwei Druckkammern 130 auch druckkammerfreie Bereiche geschaffen werden können, indem beispielsweise im Bereich der Nähte 132 Stege, welche parallel zur Oberfläche der Oberkörpermanschette 100 verlaufen, eingebracht werden. Ebenso können an diesen Stellen besonders breite Nähte 132 vorgesehen sein.
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Des Weiteren versteht es sich, dass ergänzend zu Ober- bzw. Unterdecke 134, 136 noch weitere Decklagen, beispielsweise zum Kaschieren von Versorgungsleitungen oder sonstigen Baugruppen aber auch zum Schutz der Druckkammern 130, vorgesehen sein können.
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Über Versorgungsleitungen 150 (exemplarisch beziffert), welche zu Strängen 152 je Körperseite zusammengefasst sind, werden die Druckkammern 130 bei der Oberkörpermanschette 100 mit Luftdruck beaufschlagt, indem die Versorgungsleitungen 150 über Anschlüsse 154 (exemplarische beziffert) in die Druckkammern 130 münden.
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Hierbei versteht es sich, dass – je nach konkreter Ausführung der Oberkörpermanschette – auch weitere oder alternative Versorgungsleitungen vorgesehen sein können. Darüber hinaus können die Versorgungsleitungen je nach konkreter Umsetzung auch über T-Stücke, beispielsweise symmetrisch entsprechend der beiden Körperhälften, zusammengefasst werden.
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Bei vorliegendem Ausführungsbeispiel sind jedoch die Versorgungsleitungen 150 reine Druckluftleitungen, die über Blockanschlüsse 156 mit entsprechenden Druckbeaufschlagungsgeräten verbunden werden können, wobei – je nach konkretem Behandlungsziel – die einzelnen Druckkammern 130 sukzessive bzw. intermittierend mit Druckluft beaufschlagt und auch wieder entlastet werden.
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Wie unmittelbar aus den 1 und 2 ersichtlich, sind bei der vorliegenden Oberkörpermanschette 100 die Versorgungsleitungen 150 auf der Rückseite der Oberkörpermanschette 100 angeordnet. Sie sind darüber hinaus an der Unterkante 104 des Thoraxbereichs 102 von der Oberkörpermanschette 100 abgeführt.
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Andererseits versteht es sich, dass es ohne weiteres denkbar ist, die Versorgungsleitungen 150 bzw. entsprechende Stränge 152 nicht an der Unterkante 104 des Thoraxbereichs 102 abzuführen sondern beispielsweise im Schulterbereich 106. Ebenso versteht es sich, dass es in letzterem Fall ohne weiteres möglich ist, die Versorgungsleitungen 150 auf der Vorderseite der Oberkörpermanschette anzuordnen, ohne eine zu starke Beeinträchtigung des Patienten bzw. ohne ein zu starkes Beklemmungsgefühl bei einem Patienten befürchten zu müssen. Ebenso versteht es sich, dass bei einer Umkehr der Verlegungsrichtung der Versorgungsleitungen 150 eine Abfuhr der Versorgungsleitungen 150 von der Oberkörpermanschette über die Ärmel 108 ohne weiteres möglich ist.
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Darüber hinaus kann – je nach konkreten Erfordernissen – das Erweiterungsteil 120 eine oder mehrere Druckkammern aufweisen, die gegebenenfalls über separate Versorgungsleitungen 150 versorgt werden. Ebenso ist es denkbar, dass Erweiterungsteil 120 aufzupolstern, um auf kostengünstige und Patienten wenig belastende Weise einen Behandlungserfolg gegenüber ungepolsterten Erweiterungsteilen 120 zu erzielen, ohne einen Patienten durch zusätzliche Versorgungsleitungen belasten zu müssen.
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Das Erweiterungsteil 120 kann, insbesondere körperseitig angeordnete, Unterstände 124 aufweisen, welche unter den Reißverschlüssen 122 über- bzw. unterlappend zur Anlage kommen und über welche einerseits die Druckverteilung optimiert und andererseits zu starke Belastungen im Bereich der Reißverschlüsse 122 vermieden werden können. Hierbei versteht es sich, dass derartige Unterstände auch an allen anderen Reißverschlüssen 110, 112 vorgesehen sein können. Ebenso können diese Unterstände – je nach konkreten Erfordernissen – aufgepolstert bzw. mit Druckkammern versehen sein.
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Für eine lediglich einseitige Behandlung eines Patienten verfügt die Oberkörpermanschette 100 über ein passives Haltestück 126 nach 7. Das zweistückig mit einem Rückteil und einem Vorderteil ausgeführte passive Haltestück 126 ist zur Anpassung verschiedener Brust- und Bauchumfänge an der der Oberkörpermanschette 100 abgewandten Seite mit einem Klettverschluss 128 ausgeführt, wobei in 7 drei Schlaufenstreifen des Haken-Schlaufen-Systems des Klettverschlusses 128 dargestellt sind, während dementsprechende Haken auf der Innenseite des Rückteils des passiven Haltestücks 126 angeordnet sind, welche die zweite Komponente des Haken-Schlaufen-Systems des Klettverschlusses 128 bilden. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Haken an einem vertikal ausgerichteten Hakenstreifen vorgesehen, der somit senkrecht die im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Schlaufenstreifen überdeckt.
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Um die Handhabe zu erleichtern, ist am Rand des Rückteils zwischen dem Hakenstreifen und der vorderen Vertikalkante des Rückteils ein Fingerlift 129 vorgesehn, mittels welchen der Klettverschluss einfach geöffnet werden kann.
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Das Verbinden des Manschettenersatzstückes 126 mit einer aktiven Hälfte der in 1 bis 3 dargestellten Oberkörpermanschette 100 erfolgt, wie bei zwei miteinander verbundenen Teilen der Oberkörpermanschetten 100 auch, über den Reißverschluss 110.
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Auf der Rückseite einer alternativ ausgeführten Oberkörpermanschette 100, wie aus 8 ersichtlich, sind die Stränge 152 zur Druckversorgung an den jeweiligen Ärmeln 108 angebracht. Auch diese Ausführungsform begünstigt eine einfache Handhabbarkeit der Oberkörpermanschette 100 und deren An- und Ablegen, da die Stränge 152 während des Öffnens und Ablegens bzw. während des Ablegens und Schließens der Oberkörpermanschette 100 seitlich des Patienten verlaufen bzw. weit zur Seite abgelegt werden können und mithin eine Stolpergefahr vermindert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Oberkörpermanschette
- 102
- Thoraxbereich
- 104
- Unterkante
- 106
- Schulterbereich
- 108
- Ärmel
- 110
- Reißverschluss
- 112
- Reißverschluss
- 120
- Erweiterungsteil
- 122
- Reißverschluss
- 124
- Unterstand
- 126
- passives Haltestück
- 128
- Klettverschluss
- 129
- Fingerlift
- 130
- Druckkammer
- 132
- Naht
- 134
- Oberdecke
- 136
- Unterdecke
- 140
- Steg
- 150
- Versorgungsleitung
- 152
- Strang
- 154
- Anschluss
- 156
- Blockanschluss