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Die Erfindung bezieht sich auf eine medizinische Vorrichtung, die in ein Körperhohlorgan einführbar ist, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Vorrichtung. Eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. Anspruchs 6 ist beispielsweise aus
DE 101 27 602 A1 bekannt.
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Bei der bekannten Vorrichtung handelt es sich konkret um einen Stent, der in ein Körpergefäß implantiert wird. Es ist bekannt, einen derartigen Stent mit einem oder mehreren Röntgenmarkern zu versehen, um die Platzierung des Stents im Gefäß zu kontrollieren. Üblicherweise werden derartige Marker im Bereich der proximalen und distalen Axialenden des Stents befestigt, wobei die Marker über das Geflecht vorstehen. Die Marker können in die Blutbahn hineinragen, was zu unerwünschten Effekten führen kann. Noch gravierender ist das Risiko, dass sich die Röntgenmarker am distalen Ende beim Entlassen des Stents aus dem Katheter radial nach außen verbiegen. Dadurch steigt die Gefahr von Verletzungen beim Positionieren des Stents im Gefäß.
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Aus
FR 2 833 153 A1 ist ein medizinisches Implantat bekannt, das ein rohrförmiges Drahtgeflecht und ein mit dem Drahtgeflecht verbundenes Textilmaterial aufweist, das sich auf einem Innenumfang des Drahtgeflechts erstreckt. Das Textilmaterial (Graft) ist durch Fäden mit dem Drahtgeflecht verbunden, wobei die Fäden um Kreuzungsstellen der Drähte des Drahtgeflechts lose umgreifen. Auf diese Weise werden die Expansionseigenschaften des Drahtgeflechts kaum beeinflusst.
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US 2010 / 0 030 017 A1 beschreibt ein Implantat zur Behandlung von Übergewicht. Das Implantat weist eine stentähnliche Komponente zur Platzierung in der Speiseröhre und eine scheibenartige Komponente zur Platzierung am Mageneingang auf. Die stentartige Komponente kann aus mehreren Drähten gebildet sein, die einen mäanderfömigen Verlauf aufweisen, wobei benachbarte Drahtmäander an ihren Scheitelpunkten durch Hülsen gekoppelt sind. Nachteilig an dieser Konstruktion ist die Vielzahl an Hülsen, die über den Umfang der stentartigen Komponente verteilt angeordnet sind, bei einer Komprimierung der stentartigen Komponente aneinander anliegen und so eine weitere Komprimierung verhindern. Daher eignet sich eine solche Konstruktion nicht zur Gestaltung von Stents, die in Blutgefäße eingesetzt werden, welche generell einen kleineren Durchmesser als die Speiseröhre aufweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine medizinische Vorrichtung anzugeben, die in ein Körperhohlorgan einführbar ist, wobei das Risiko von Verletzungen beim Implantieren der Vorrichtung verringert und gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen werden soll, die korrekte Positionierung der Vorrichtung zu kontrollieren. Die Erfindung soll dabei nicht auf die Verwendung von Röntgenmarkern eingeschränkt sein, sondern soll allgemein die Voraussetzung dafür schaffen, dass zusätzliche Funktionselemente mit dem Geflecht verbunden sein können, ohne dass dabei das Risiko von Verletzungen steigt. Ferner soll mit der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Vorrichtung angegeben werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf die Vorrichtung durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und im Hinblick auf das Verfahren durch den Gegenstand des Anspruchs 6 gelöst.
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Die Erfindung beruht darauf, eine medizinische Vorrichtung anzugeben, die in ein Körperhohlorgan einführbar ist, wobei die Vorrichtung ein komprimierbares und expandierbares Geflecht aus Filamenten, insbesondere aus Drähten aufweist. Die Filamente bilden in Reihen angeordnete Überkreuzungen, wobei die sich überkreuzenden Filamente unterschiedliche Spiralrichtungen aufweisen. Wenigstens ein Verbindungselement ist in wenigstens einer Reihe der Überkreuzungen angeordnet, wobei das Verbindungselement wenigstens zwei Filamente mit unterschiedlichen Spiralrichtungen umgreift. Die Filamente mit den unterschiedlichen Spiralrichtungen kommen jeweils von Überkreuzungen und sind in dem Verbindungselement zusammengeführt. Die Filamente sind jeweils nach dem Verbindungselement zu einer weiteren Überkreuzung weitergeführt.
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Die Anordnung des Verbindungselements in einer Reihe der Überkreuzungen hat den Vorteil, dass das Verbindungselement im Geflecht angeordnet ist und nicht über das Geflecht vorsteht. Das Verbindungselement ist in das Geflecht integriert. Dazu sind die jeweils von den Überkreuzungen kommenden Filamente in dem Verbindungselement zusammengeführt und jeweils nach dem Verbindungselement zu einer weiteren Überkreuzung weitergeführt. Das Verbindungselement kann ein längliches Element sein, das entlang seiner gesamten Länge einschließlich der axialen Enden in das Geflecht integriert ist, da das Verbindungselement entlang der Filamente gesehen zwischen zwei Überkreuzungen angeordnet ist. Das Verbindungselement weist daher kein freies, d.h. nicht verbundenes axiales Ende auf. Die beiden axialen Enden des Verbindungselements sind im Geflecht fixiert und können sich nicht aus der Geflechtebene herausbewegen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist daher atraumatisch.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist die axiale Ausrichtung des Verbindungselements, die dadurch ermöglicht wird, dass dieses wenigstens zwei Filamente bzw. Drähte umgreift und in einer Reihe mit Überkreuzungen angeordnet ist. Die Anordnung des Verbindungselements bzw. der Verbindungselemente in einer Reihe mit Überkreuzungen bedeutet, dass sich das Verbindungselement bzw. die Verbindungselemente und die Überkreuzungen auf dem Umfang des Geflechts verteilt in etwa auf derselben Höhe, in Längsrichtung des Geflechtes gesehen, befinden.
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Die axiale Ausrichtung bedeutet, dass die Längsachse des Verbindungselements und die Längsachse bzw. axiale Mittelachse des Geflechts im Wesentlichen parallel verlaufen. Das Verbindungselement ist damit parallel zum Gefäß ausgerichtet.
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Die Erfindung umfasst ein oder mehrere Verbindungselemente, bspw. zwei, drei, vier oder mehr Verbindungselemente. Diese können auf derselben Geflechthöhe angeordnet sein. Zusätzliche Verbindungselemente können auf anderen Geflechthöhen vorgesehen sein.
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Die Erfindung ist - ohne darauf eingeschränkt zu sein - in besonders vorteilhafter Weise bei so genannten closed-loop-Geflechten einsetzbar und wird explizit im Zusammenhang mit derartigen Geflechten offenbart und beansprucht. Bei einem closed-loop-Geflecht ist das Geflecht zumindest an einem ersten axialen Ende durch Schlaufen geschlossen. Am zweiten axialen Ende kann das Geflecht offene bzw. freie Drahtenden aufweisen, die anderweitig fixiert sind, beispielsweise durch Verdrillen oder durch eine Hülse. Bei den Schlaufen am ersten axialen Ende des closed-loop-Geflechts (Endschlaufen) werden die Filamente umgelenkt und in das Geflecht zurückgeführt. Die Anordnung der Verbindungselemente bzw. des Verbindungselements ermöglicht verschiedene Filamentführungen. Ein und dasselbe Filament kann mit unterschiedlichen Spiralrichtungen vor und nach dem Verbindungselement oder mit derselben Spiralrichtung vor und nach dem Verbindungselement weitergeführt sein.
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Die Erfindung wird auch im Zusammenhang mit Geflechten offenbart, die an beiden axialen Enden offene bzw. freie Drahtenden aufweisen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform dient das Verbindungselement als Röntgenmarker. Dazu ist das Verbindungselement aus einem röntgensichtbaren Material hergestellt. Die Erfindung ist nicht auf Röntgenmarker eingeschränkt. Das Verbindungselement kann auch rein mechanische Funktionen übernehmen, um die Geflechteigenschaften beim Expandieren und Komprimieren zu beeinflussen. Das Verbindungselement kann die zugehörige Überkreuzung blockieren, so dass diese beim Komprimieren nicht oder nur eingeschränkt bezogen auf deren Ortslage im expandierten Zustand des Geflechts wandern kann. Eine Relativbewegung der im Verbindungselement angeordneten Filamente wird weitestgehend vermieden. Es ist möglich, dass alle Überkreuzungen oder zumindest mehrere Überkreuzungen auf derselben Umfangshöhe durch Verbindungselemente ersetzt sind. Die Anordnung der Verbindungselemente in einer Reihe mit den Überkreuzungen ist so zu verstehen, dass im Extremfall alle Überkreuzungen auf derselben Umfangshöhe durch Verbindungselemente ersetzt sind. Dabei können die Verbindungselemente einzelne Überkreuzungen umgreifen, wobei die umgriffenen Filamente überkreuzt bleiben. Alternativ oder zusätzlich können die umgriffenen Filamente sich parallel nebeneinander erstrecken oder verdrillt oder verflochten sein.
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Die Verbindungselemente sind allgemein an den Positionen der Überkreuzungen im Geflecht angeordnet.
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Wenn alle Überkreuzungen mit Verbindungselementen versehen sind, können diese insgesamt blockiert werden.
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Das Verbindungselement kann bzw. die Verbindungselemente können in der vom axialen Ende aus gesehen ersten Reihe der Überkreuzungen angeordnet sein. Das bzw. die Verbindungselemente sind dann in der Abschlusskante der Vorrichtung angeordnet. Die Verbindungselemente sind auch in diesem Fall zwischen zwei Überkreuzungen angeordnet, da - zumindest bei einem closed-loop-Geflecht - die im Verbindungselement zusammengeführten Filamente aus dem Geflecht kommend in das Geflecht zurückgeführt sind. Die dem Verbindungselement nachgeordnete Überkreuzung befindet sich in diesem Fall auf derselben Höhe wie das Verbindungselement bzw. in derselben Reihe der Überkreuzungen (erste Reihe). Der Vorteil dieser Anordnung ist besonders dann gegeben, wenn das Geflecht mit einer Beschichtung versehen ist. Durch die Anordnung der Verbindungselemente in der ersten Überkreuzungsreihe wird bewirkt, dass die Überkreuzungen beim Komprimieren nicht in axialer Richtung wandern, sondern fixiert sind. Dies hat den Vorteil, dass die Beschichtung des Geflechts beim Crimpen bzw. Komprimieren nicht beschädigt wird. Es wird in diesem Zusammenhang auch die Anordnung der Verbindungselemente in der zweiten Geflechtreihe offenbart, die von der ersten Geflechtreihe axial beabstandet ist. Die Beschichtung kann ein durchgehend geschlossenes Covering, bspw. aus Polyurethan (PU) sein, das die Zellen des Geflechts überspannt.
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Es ist auch möglich, das Verbindungselement der vom axialen Geflechtende gesehen zweiten Überkreuzungsreihe, dritten Überkreuzungsreihe, vierten Überkreuzungsreihe anzuordnen. Es ist auch möglich, die Verbindungselemente in verschiedenen Überkreuzungsreihen anzuordnen, bspw. in der ersten und zweiten Überkreuzungsreihe. In jedem Fall ist das Verbindungselement in das Geflecht so integriert, dass die beiden axialen Enden des Verbindungselements fixiert sind und sich nicht aus der Geflechtebene herausbewegen können.
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Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel überkreuzen sich die Filamente im Verbindungselement oder erstrecken sich parallel nebeneinander oder sind verdrillt oder sind verflochten. Diese Anordnung bezieht sich jeweils auf die Filamente im Verbindungselement. Das Verbindungselement eröffnet somit verschiedene Möglichkeiten, wie die Filamente im Geflecht geführt werden können. Dadurch kann beispielsweise die Radialkraft des Geflechts im expandierten Zustand beeinflusst werden.
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Das Verbindungselement kann lose oder fest mit den Filamenten verbunden sein. Auch dadurch ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, wie das Expansionsverhalten des Geflechts gesteuert werden kann.
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Erfindungsgemäß umfasst das Verbindungselement eine Hülse oder eine Scheibe oder einen Ring oder eine Spirale. Insbesondere kann das Verbindungselement eine längsgeschlitzte oder eine in Umfangsrichtung geschlossene Hülse sein. Derartige Hülsen eignen sich besonders gut als Röntgenmarker. Alternativ kann das Verbindungselement mehrere Scheiben oder mehrere Ringe oder mehrere Spiralen umfassen. Derartige Bauteile sind dazu geeignet, wenigstens zwei Filamente zu umgreifen und gegebenenfalls mechanisch zu fixieren.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die beigefügten Figuren mit weiteren Einzelheiten erläutert: In diesen zeigen
- 1 eine perspektivische Ansicht eines axialen Endes einer medizinischen Vorrichtung nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, bei dem Verbindungselemente in der zweiten Überkreuzungsreihe angeordnet sind;
- 2 eine perspektivische Ansicht einer medizinischen Vorrichtung nach einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, bei dem das Verbindungselement in Axialrichtung anders positioniert ist als in 1;
- 3 eine perspektivische Ansicht einer medizinischen Vorrichtung nach einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, mit einer Variante der Filamentführung vor und nach dem Verbindungselement; und
- 4 eine perspektivische Ansicht einer medizinischen Vorrichtung nach einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, bei dem das Geflecht beschichtet ist.
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Bei der in 1 gezeigten medizinischen Vorrichtung handelt es sich um einen Stent. Die medizinische Vorrichtung umfasst generell röhrchenförmige Implantate, die zur Behandlung von Gefäßerkrankungen in den Körper einführbar sind. Die Erfindung umfasst auch andere komprimierbare und expandierbare Geflechte, wie beispielsweise Thrombektomie-Instrumente oder Filter, bei denen die Anbringung von Röntgenmarkern zur Positionierung bzw. Bewegung im Gefäß bzw. allgemein im Körperhohlorgan sinnvoll ist. Die nachfolgenden Erläuterungen des Grundaufbaus werden im Zusammenhang mit allen Ausführungsbeispielen bzw. allgemein im Zusammenhang mit der Erfindung offenbart und beansprucht. Dies gilt für alle Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere die vorstehend genannten Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung.
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Der Stent gemäß 1 ist aus einem komprimierbaren und expandierbaren Geflecht 10 gebildet. Das Geflecht 10 ist zum Crimpen komprimierbar, so dass dieses in ein Zufuhrsystem, insbesondere in einen Katheter einführbar ist. Beim Entlassen des Geflechts 10 aus dem Katheter expandiert das Geflecht in an sich bekannter Weise. Das Geflecht ist aus Filamenten, insbesondere aus Drähten gebildet. Die Filamente können aus Kunststoff oder Metall, insbesondere aus Formgedächtniswerkstoffen, wie Nitinol, usw. hergestellt sein. Als Materialien kommen alle möglichen Materialien in Betracht, die für die Herstellung expandierbarer Geflechte geeignet sind. Derartige Materialien sind in erster Linie biokompatibel.
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Die Filamente sind längliche flexible Elemente, die sich zur Herstellung eines Geflechts eignen.
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Die Filamente 11 bilden in Reihen 12 angeordnete Überkreuzungen 13. In 1 ist eine derartige Reihe 12 durch eine imaginäre Strichlinie R verdeutlicht. Die Strichlinie R verläuft senkrecht zur Mittelachse des Stents. Die auf dem Umfang angeordneten Überkreuzungen 13, die sich auf derselben Höhe befinden, liegen alle im Wesentlichen auf der Strichlinie R. Die Überkreuzungen 13 ein und derselben Reihe 12 müssen nicht zwingend exakt auf der Strichlinie R liegen.
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Die Überkreuzungen 13 sind jeweils durch wenigstens zwei Filamente 11 gebildet, die unterschiedliche Spiralrichtungen aufweisen. Das bedeutet, dass wenigstens ein erstes Filament 11 eine Spiralrichtung im Uhrzeigersinn und das zugehörige wenigstens zweite Filament eine Spiralrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn aufweist. Die Überkreuzungen 13 bilden jeweils die Ecken einer Zelle 15. Bei dem in 1 dargestellten expandierten Zustand sind die Zellen 15 in etwa quadratisch. Andere Zellenformen, insbesondere rautenförmige oder rechteckige Zellenformen sind möglich. Das Geflecht kann unterschiedliche Zellformen aufweisen.
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Die Erfindung ist nicht auf Stents beschränkt, bei denen, wie in 1, die Überkreuzungen 13 jeweils durch zwei sich überkreuzende Filamente 11 gebildet sind. Es ist möglich, dass mehr als zwei Filamente pro Überkreuzung vorgesehen sind, beispielsweise bei einem gefachten Stent.
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Wie in 1 weiter zu erkennen, ist ein Verbindungselement 14 in das Geflecht 10 integriert. Der Stent kann mehr als ein Verbindungselement 14, beispielsweise zwei, drei, vier oder mehr als vier Verbindungselemente 14 aufweisen, die an einem axialen Ende des Stents vorgesehen und auf derselben Höhe auf dem Umfang verteilt angeordnet sind, wie in 1 dargestellt. Bei dem konkreten Ausführungsbeispiel gemäß 1 sind drei Verbindungselemente 14 am axialen Ende auf derselben Höhe auf dem Umfang verteilt angeordnet. Das andere axiale Ende des Stents kann entsprechend mit Verbindungselementen versehen sein. Es ist auch möglich, die Verbindungselemente bzw. das einzige Verbindungselement nur einem axialen Ende, insbesondere am distalen Ende, vorzusehen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 sind die Verbindungselemente 14 in der vom axialen Ende aus gesehen zweiten Reihe 12 der Überkreuzungen 13 angeordnet. Die erste Reihe 12 der Überkreuzungen 13 befindet sich in der profilierten Abschlusskante. Wie in 1 zu erkennen, fasst das Verbindungselement 14 zwei Filamente 11 zusammen, die unterschiedliche Spiralrichtungen aufweisen. Die beiden Filamente 11 kommen jeweils aus dem Geflecht von einer ersten Überkreuzung 13a und sind im Verbindungselement 14 zusammengeführt. Dazu umgreift das Verbindungselement 14 die beiden Filamente 11. Nach dem Verbindungselement 14 sind die beiden Filamente 11 zu zweiten Überkreuzungen 13b weitergeführt. Die zweiten Überkreuzungen 13b befinden sich in der ersten Reihe 12 der Überkreuzungen 13 und somit in der Abschlusskante 16. Die erste Reihe 12 der Überkreuzungen 13 ist mit der Strichlinie R1 gekennzeichnet. Das Verbindungselement 14 befindet sich selbst in der zweiten Reihe, die mit der Strichlinie R2 bezeichnet ist.
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Die Anordnung des Verbindungselements 14 kann auch so verstanden werden, dass eine Überkreuzung 13 durch das Verbindungselement ersetzt oder vom Verbindungselement 14 überlappt wird.
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Wie in 1 weiter zu erkennen, ist die erste Reihe R1 von den Spitzen der Abschlusskante 16 axial beabstandet, so dass sich die erste Reihe R1 im Geflecht befindet.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 2 entspricht dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis auf die Positionierung des Verbindungselements 14 bezogen auf die zweite Reihe 12, konkret bezogen auf die Strichlinie R2 der zweiten Reihe 12. Das Verbindungselement 14 ist bezogen auf die Strichlinie R2, die durch die Überkreuzungen 13 der zweiten Reihe 12 verläuft, versetzt angeordnet und zwar in axialer Richtung ins Geflecht hineinversetzt angeordnet. Allgemein kann das Verbindungselement 14 bezogen auf die Strichlinie R bzw. die Strichlinie R2 so angeordnet sein, dass diese das Verbindungselement 14 mittig schneidet. Das Verbindungselement 14 kann bezogen auf die Strichlinie R bzw. R2 nach oben oder, wie in 2 dargestellt, nach unten bzw. ins Geflechtinnere versetzt angeordnet sein.
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Bei den Ausführungsbeispielen gemäß 1 und 2 ist das Verbindungselement 14 als Hülse ausgebildet, die verschieblich bzw. lose auf den Filamenten 11 angeordnet ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3, das im Übrigen dem Ausführungsbeispiel gemäß 1, 2 entspricht, ist das Verbindungselement 14 fest mit den Filamenten 11 verbunden. Außerdem ist das Verbindungselement 14 in der dritten Reihe 12 angeordnet, die mit der Strichlinie R3 bezeichnet ist. Zum Fixieren der Hülse bzw. des Verbindungselements 14 ist dieses auf die Filamente 11 gecrimpt. Dadurch verändert sich die Filamentführung. Bei den Ausführungsbeispielen gemäß 1, 2 sind die Filamente 11 vor und nach dem Verbindungselement 14 kontinuierlich gecrimpt bzw. weisen einen großen Krümmungsradius auf. Der Krümmungsradius nach dem Verbindungselement 14, d.h. näher zur Abschlusskante 16 ist größer als der Krümmungsradius vor dem Verbindungselement 14. Dies ist stärker ausgeprägt bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 als bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1. Im Unterschied dazu sind die Filamente 11 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 vor und nach dem Verbindungselement 14 abgewinkelt bzw. abgeknickt bzw. weisen einen kleinen Krümmungsradius auf. Der Winkel der Filamente bezogen auf die Mittelachse des Verbindungselements 14 ist im Wesentlichen derselbe. Das Verbindungselement 14 ist im Wesentlichen symmetrisch im Geflecht angeordnet. Diese Möglichkeit wird im Zusammenhang mit allen Ausführungsbeispielen bzw. allgemein im Zusammenhang mit der Erfindung offenbart. Eine asymmetrische Anordnung, beispielsweise wenn das Verbindungselement 14 gegenüber der Strichlinie R versetzt angeordnet ist, wird ebenfalls im Zusammenhang mit allen Ausführungsbeispielen bzw. im Zusammenhang mit der Erfindung offenbart.
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Der Geflechtaufbau des Ausführungsbeispiels gemäß 4 entspricht dem Geflechtaufbau der Ausführungsbeispiele gemäß 1 bis 3, wobei das Geflecht gemäß 4 zusätzlich eine Beschichtung 17 aufweist. Bei dem Geflecht gemäß 4 ist das Verbindungselement 14 bzw. sind die Verbindungselemente 14 fest mit den Filamenten 11 verbunden, um eine Axialbewegung der Überkreuzungen zu vermeiden bzw. zu verringern. Dadurch wird die Beschichtung 17 beim Crimpen geschont. Im Zusammenhang mit allen Ausführungsbeispielen werden folgende Merkmale offenbart:
- Wenigstens zwei oder mehr Drähte können durch die Verbindungselemente 14 bzw. die Hülsen laufen. Die Filamente 11 können einfach oder mehrfach verdrillt sein. Sie können anstelle der Verdrillung parallel nebeneinander durch die Hülsen laufen. Die Hülsen sind vorzugsweise aus röntgendichtem Material hergestellt, beispielsweise aus Platin-Iridium, Gold etc. Die Hülsen bzw. Verbindungselemente 14 können lose auf den Drähten 11 angeordnet sein. Es ist auch möglich, diese durch Crimpen, Löten, Kleben oder Schweißen fest mit den Filamenten 11 bzw. Drähten zu verbinden. Im Zusammenhang mit dem Herstellungsverfahren wird offenbart, dass die Verbindungselemente 14 bzw. die Hülsen zu Beginn mit in das Geflecht eingeflochten werden können. Es ist auch möglich, die Hülsen 14 nachträglich ins Geflecht einzusetzen, und zwar an den Stellen der
Überkreuzungen bzw. auf Höhe der Überkreuzungen. Dazu werden am besten geschlitzte Hülsen verwendet, die auf die Filamente 11 aufgesetzt und dann geschlossen werden. Die Hülsenform kann variieren, beispielsweise sind scheibchenförmige Hülsen, Ringe oder Spiralen (coils) denkbar. Die Verbindungselemente 14 können im beliebigen Abstand von den Endschlaufen angeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Geflecht
- 11
- Filamente
- 12
- Reihen
- 13
- Überkreuzungen
- 13a
- erste Überkreuzung
- 13b
- zweite Überkreuzung
- 14
- Verbindungselement
- 15
- Zelle
- 16
- Abschlusskante
- 17
- Beschichtung