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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Aluminiumlegierung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Aluminiumlegierung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 3, ein Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumgussteils gemäß Anspruch 5 und ein Aluminiumgussteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
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Im Automobilbau werden in zunehmendem Maße Leichtbauwerkstoffe, insbesondere Leichtmetalle, vorzugsweise Aluminium und dessen Legierungen, eingesetzt. Insbesondere zur Steigerung der spezifischen Motorleistung sind Leichtbauwerkstoffe erforderlich, die sich durch eine sehr hohe Warmfestigkeit und Lebensdauer auszeichnen. In diesem Zusammenhang zeichnen sich Aluminiumlegierungen des Typs 2xxx (Aluminium-Kupfer, AlCu) durch eine vergleichsweise besonders hohe thermomechanische Beständigkeit aus. Bedingt durch die relativ schlechten gießtechnischen Eigenschaften – insbesondere aufgrund der hohen Warmrissneigung – sind komplexe Bauteile aus diesem Werkstoff im Kokillenguss derzeit bislang nicht herstellbar, sondern nur im großserienuntauglichen Sandguss. Es ist daher besonders erstrebenswert, eine verglichen mit konventionellen Lösungen (z. B. mit dem Einsatz von AlTiB-Kornfeinungsmittel) höhere Wirksamkeit zu erreichen, um die Warmrissneigung von AlCu-Legierungen signifikant zu verringern.
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In der Vergangenheit wurden bereits eine Vielzahl von verschiedenen Ansätzen getestet, um die Gießbarkeit der AlCu-Legierungen zu verbessern. Diesen Versuchen liegt der Ansatz zu Grunde, eine Verbesserung des Speisungs- und Erstarrungsverhaltens durch eine Feinung des Gussgefüges zu erreichen. Trotz unterschiedlicher Lösungen, die sich unter anderem über die Zuführung von Al-Ti, Al-Ti-B- oder Al-Ti-C Kornfeinungsmitteln bis hin zu sich bewegenden Magnetfeldern erstrecken, konnte die Gießbarkeit von AlCu-Legierungen nur gering verbessert werden, so dass das Gießen komplexer Baueile in wirtschaftlichen Verfahren, insbesondere im Kokillenguss, nicht möglich ist.
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Beim Gießen von hochwarmfesten Aluminiumlegierungen, zum Beispiel Aluminium-Kupfer-Legierungen, treten insbesondere beim Kokillenguss komplexer Bauteile, wie beispielsweise von Zylinderköpfen, Warmrisse oder Lunker auf, die zu einem erhöhten Ausschuss führen können. Bislang wurde daher von den Fachleuten vor allem als Möglichkeit, komplexe Teile fehlerfrei zu gießen, gesehen, ein Gießverfahren mit langsamerer Abkühlungsgeschwindigkeit, wie beispielsweise den Sandguss, zu wählen.
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In Bezug auf Aluminium-Magnesium-Silizium-Legierungen (Typ AlMgSi) geht beispielsweise aus dem Dokument
DE 10 2009 012 073 A1 hervor, neben einem Anteil von Titan, welcher unterhalb von 0,2 Gewichtsprozent (Gew.-%) liegt, zusätzlich Zirconium zur Kornfeinung der Legierung zu geben, bevorzugt von 0,08 bis 0,5 Gew.-%. Die in diesem Dokument vorgestellte Legierung weist mindestens 9,0 Gew.-% Silizium auf, umfasst aber auch bis zu 0,4 Gew.-% Kupfer. Die auf diese Weise erhaltene Legierung erfüllt hohe Anforderungen an die Warmbeständigkeit, die Temperaturwechselbeständigkeit, die dynamische Festigkeit und die Wärmeleitfähigkeit. Gussbauteile, beispielsweise Zylinderköpfe von Brennkraftmaschinen, sind aus dieser Legierung im Sand- oder im Kokillenguss herstellbar, wobei zur weiteren Verbesserung der Eigenschaften empfohlen wird, nach dem Gießen eine Wärmebehandlung durchzuführen.
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Auch in Bezug auf AlMgSi-Legierungen wird im Dokument
EP 1 757 709 B1 beschrieben, dass eine Legierung mit einem Anteil von Magnesium und Silizium in Gew.-% im Polygon mit den Koordinaten [8, 5; 2, 7], [8, 5, 4, 7], [6, 3; 3, 7] und [6, 3; 3, 4] zusätzlich maximal 0,2 Gew.-% Titan und maximal 0,5 Gew.-% Zirkonium aufweist. Dabei liegt der Anteil von Kupfer bei maximal 3 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von 0,2 bis 1,2 Gew.-%. Es ist beschrieben, dass Titan und Zirkonium der Kornfeinung dienen und somit wesentlich zur Verbesserung der Gießeigenschaften und der mechanischen Eigenschaften beitragen. Es wird eine Aluminiumlegierung mit guter Dauerwarmfestigkeit zur Herstellung thermisch und mechanisch beanspruchter Bauteile geschaffen, die besonders geeignet für den Druckguss ist, beispielsweise für die Herstellung von Zylinderkurbelgehäusen im Automobilbau.
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Speziell für thermisch hoch belastete Bauteile zeichnen sich AlCu-Legierungen durch ein minimales Alterungsverhalten und eine damit verbundene hohe Warmfestigkeit aus. Aus diesem Grunde stellen diese Legierungen vor allem für Aluminiumgussbauteile für Anwendungen in Automobilen, besonders für Zylinderköpfe, neben der konstruktiven Gestaltung einen wichtigen Beitrag dar. Für die besonders bedeutsame und vorteilhafte Anwendung für Zylinderköpfe ist insbesondere Bezug auf das zunehmende „Downsizing” zu nehmen.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, durch geeignete schmelzmetallurgische und/oder prozesstechnische Maßnahmen das Gießen von hochfesten AlCu-Legierungen im wirtschaftlichen Kokillengussverfahren zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß jeweils durch ein Verfahren zur Herstellung einer Aluminiumlegierung, eine Aluminiumlegierung, ein Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumgussteils und ein Aluminiumgussteil jeweils mit den Merkmalen gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen charakterisiert.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Aluminiumlegierung wird die Zusammensetzung einer Aluminium, Kupfer und Titan enthaltenden Grundlegierung, die wenigstens einen Anteil von 4 Gewichts-% Kupfer aufweist, durch Zulegieren eines in der Grundlegierung nicht vorhandenen Elements geändert. Erfindungsgemäß wird Zirconium in einer Menge zulegiert, die zwischen etwa der Hälfte und etwa dem Vierfachen des Anteils an Gewichts-% von Titan liegt, insbesondere etwa oder im Wesentlichen dem Zweifachen des Anteils an Gewichts-% von Titan entspricht.
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Bevorzugt beträgt der Anteil an Kupfer maximal 7 Gew.-%. Der Anteil an Titan kann im Intervall von 0,1 bis 0,4 Gewichts-% liegen. Der Anteil an Zirconium kann im Intervall von 0,1 bis 0,5 Gewichts-% liegen.
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Die vorliegende Erfindung bewirkt beziehungsweise nutzt eine signifikante Verbesserung des Erstarrungsverhaltens bislang nur schwer gießbarer AlCu-Legierungen. Durch die geeignete Einstellung der Parameter Schmelzezusammensetzung und/oder Abkühlungsgeschwindigkeit und/oder Anschnittsystem ist es in vorteilhafter Weise möglich, komplexe Bauteile wie Zylinderköpfe im Kokillengussverfahren im Wesentlichen fehlerfrei, bevorzugt vollständig fehlerfrei herzustellen. Ermöglicht wird dies unter anderem durch eine Modifikation der Erstattungsmorphologie in eine feinkristalline und/oder globulitische Form, die ein gutes Nachspeisen der Schmelze in teilerstarrte Bereiche ermöglicht. Auf diese Weise kann die Bildung von Warmrussen/Warmrissen und Lunkern verhindert werden.
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Die Erfindung ermöglicht das Gießen komplexer Bauteile aus AlCu-Legierungen im wirtschaftlichen Kokillengussverfahren. Das sich dabei einstellende Gussgefüge weist eine äußerst feinkristalline globulitische Morphologie mit daraus resultierenden positiven Korrosionseigenschaften auf. Auch die Festigkeit – insbesondere die Warmfestigkeit – wird hierdurch signifikant erhöht. Die erhaltene Aluminiumlegierung ist vorteilhaft hochfest.
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Es ist bevorzugt, wenn die erfindungsgemäße Aluminiumlegierung kein Zink und/oder kein Magnesium aufweist, da diese eine interkristalline Korrosion und/oder eine Spannungsrisskorrosion begünstigen oder fördern. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Aluminiumlegierung auch frei von Beryllium sein, welches typischerweise den Magnesiumguss unterstützt. Des Weiteren ist bevorzugt, wenn der Anteil an Silizium unter 1%, vorzugsweise unter 0,5%, insbesondere unter 0,2% liegt. Zusätzlich kann die erfindungsgemäße Aluminiumlegierung frei von Strontium und/oder Natrium und/oder Antimon sein, welche typischerweise bei AlSi-Legierungen zur Warmfestigkeit beitragen. Generell ist es bevorzugt, wenn der Verunreinigungsanteil von Silizium und/oder Eisen möglichst gering ist.
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Die Erfindung wird in der Folge konkret anhand eines besonders bevorzugten. Ausführungsbeispiels, insbesondere im Hinblick auf die erfindungsgemäße Herstellung von Zylinderköpfen, mit Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Es zeigen im Einzelnen:
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1 ein Schliffbild eines Gussgefüges der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung, das mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 2 K/s erreicht worden ist,
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2 ein Schliffbild eines Gussgefüges der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung, das mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 10 K/s erreicht worden ist,
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3 ein Schliffbild eines Gussgefüges der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung, das mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 30 K/s erreicht worden ist,
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4 ein Schliffbild eines Gussgefüges der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung, das mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 50 K/s erreicht worden ist,
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5 ein Schliffbild eines Erstarrungsgefüges einer konventionell korngefeinten AlCu4Ti-Legierung bei einer Abkühlgeschwindigkeit von 10 K/s,
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6 eine Seitenansicht eines Zylinderkopfs als beispielhaftes erfindungsgemäßes Aluminiumgussbauteil,
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7 den in der 6 gezeigten Zylinderkopf in einer Ansicht von oben mit Gießsystem, und
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8 den in der 7 gezeigten Zylinderkopf nach Abtrennung des Gießsystems.
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Bevor auf einzelne Aspekte der Gefügezusammensetzung und des gegossenen Zylinderkopfes unter Bezugnahme auf die Figuren eingegangen wird, sei an dieser Stelle zunächst allgemein im Detail auf die besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen AlCu-Legierung eingegangen.
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Die Grundzusammensetzung oder Ausgangszusammensetzung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung basiert auf einer konventionellen AlCu4Ti-Legierung, insbesondere die
Norm EN AB-21100 erfüllend. Eine derartige Aluminiumlegierung ist beispielsweise unter der Marktbezeichnung Alufont 52
® bei der Aluminium Lend GmbH & Co KG in A-5651 Lend 25 erhältlich. Die Tabelle 1 zeigt die Spezifikation der Legierung Alufont 52
® gemäß den Angaben des Herstellers.
Si | Fe | Cu | Mn | Mg | Zn | Ti | Sonstige | Al |
0.12 | 0.12 | 4.5–5.0 | 0.1–0.5 | 0.03 | 0.07 | 0.15–0.25 | je 0.03 | Rest |
Tabelle 1: Spezifikation der Alufont 52
® Legierung
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Durch Zulegieren von 0.2–0.5 Gew.-% Zirconium (Zr), beispielsweise ausgehend von einer AlZr-Vorlegierungen oder in Reinform kann eine Schmelzezusammensetzung erreicht werden, bei der an Stelle einer dendritischen Erstarrungsmorphologie der Grundzusammensetzung eine Erstarrung der erfindungsgemäßen Legierung in globulitische Form erfolgt.
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Tabelle 2 zeigt beispielhaft die Zusammensetzung einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung mit globulitischer Erstarrungsmorphologie. Diese ist in vorteilhafter Konsequenz im Vergleich zu verbreiteten anderen Aluminiumlegierungen besonders gut gießbar. Besonders bevorzugt für eine optimale Kornfeinungswirkung ist das Verhältnis von Titan zu Zirconium welches in etwa bei 1:4 bis 1:0,5, insbesondere etwa bei 1:2, liegen sollte, bevorzugt ein auf die Gesamtzusammensetzung bezogenes Verhältnis von 0,1–0,4 Gew.-% Titan zu 0,2–0,8 Gew.-% Zirconium. Das Zulegieren von Zirconium kann dabei durch direkte Zugabe oder in Form von Waffelplatten, zum Beispiel in der Zusammensetzung AlZr10, AlZr15 und dergleichen, erfolgen.
Si | Fe | Cu | Mn | Mg | Zn | Ti | Zr | Al |
0.12–0.5 | 0.12–0.5 | 3.5–5.0 | 0.1–0.5 | 0.03–0.8 | 0.07–0,2 | 0.1–0.4 | 0.1–0.8 | Rest |
Tabelle 2: Zusammensetzung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Aluminiumlegierung.
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Für eine feinkristalline Erstarrung der erfindungsgemäßen Ausführungsform werden Abkühlungsgeschwindigkeiten der Schmelze (im Bereich von 660–650°C) von > 2 K/s, benötigt. Verbesserte Gusseigenschaften werden bereits bei Abkühlgeschwindigkeiten im Intervall zwischen 2 K/s und 5 K/s erreicht. Bevorzugt liegt die Abkühlungsgeschwindigkeit über 5 K/s. Ein für die bevorzugten Anwendungszwecke besonders vorteilhafter Bereich liegt im Intervall zwischen 5 K/s, insbesondere größer als 9 K/s, bevorzugt größer als 29 K/s, insbesondere bevorzugt größer als 49 K/s und etwa 100 K/s. Bei derartigen Bedingungen kann ein feinkristallines, globulitisches Gussgefüge mit kleiner werdender Korngröße bei zunehmender Abkühlungsgeschwindigkeit erzielt werden. Bei Abkühlungsgeschwindigkeiten oberhalb von 100 K/s zeigt sich eine beginnende amorphe Erstarrung. Derartig hohe Geschwindigkeiten können beispielsweise mittels Abschreckung in Wasser realisiert werden. Auch in diesem Bereich sind relativ gute mechanische Eigenschaften mit hoher Zugfestigkeit und Bruchdehnung vorhanden.
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Bei der Abkühlung kommt es zur Bildung von (Ti, Zr)Al3-Teilchen, die als Kristallisatoren für den erstarrenden α-Mischkristall dienen. Überschüssiges Titan und/oder Zirconium behindert zudem das Wachstum der Kristalle, wodurch ein äußerst feinkristallines und globulitisches Erstarrungsgefüge entsteht. Je höher die Abkühlungsgeschwindigkeit ist, desto feinkristalliner wird das Gefüge. Die beigefügten 1 bis 4 veranschaulichen den Zusammenhang anhand von Schliffbildern, wobei die erfindungsgemäße Ausführungsform als AlCu4TiZr bezeichnet wird. Das Gussgefüge in der 1 wurde bei einer Abkühlungsgeschwindigkeit von 2 K/s erreicht. 2 zeigt ein Gussgefüge nach einer Abkühlung mit 10 K/s. Die 3 zeigt ein mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von 30 K/s erreichtes Gussgefüge. Schließlich stellt die 4 ein Gussgefüge dar, das mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von 50 K/s erzielt worden ist.
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Die 5 zeigt dagegen das Erstarrungsgefüge einer konventionell (mit 4 kg/t) korngefeinten AlCu4Ti-Legierung bei einer Abkühlungsgeschwindigkeit von 10 K/s. Während die Korngröße bei einer mit Zirconium korngefeinten Probe bei ca. 50 bis 60 μm beträgt (vergleiche dazu auch die 2), weist die mit AlTi5B1 korngefeinte AlCu4Ti-Legierung eine Korngröße von ca. 200 μm auf.
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Um eine entsprechende Prozesssicherheit der Gießtechnik, insbesondere beim Gießen von Zylinderköpfen, erreichen zu können, kann erfindungsgemäß eine geeignete Ausgestaltung des Anschnittsystems vorgenommen sein. Besonders bedeutsam ist dabei im Zusammenhang von Zylinderköpfen als bevorzugte Anwendung von Gussbauteilen eine hinreichende Massenspeisung im zentralen Bereich des Zylinderkopfes, zum Beispiel im Bereich der Injektorschächte. Insbesondere durch einen großen Speiser kann dabei eine gute Nachspeisung des Gussteils realisiert werden. So können auch vergleichsweise komplexe Geometrien, beispielsweise der Wassermantel im Wesentlichen, bevorzugt vollständig Junker- und warm rissfrei dargestellt werden. In bevorzugter Ausgestaltung liegt die Gießtemperatur zwischen 720 und 800°C.
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Die Formfüllung kann durch ein Gießen im Kippkokillenguss zusätzlich verbessert werden. Insbesondere hohe Kippwinkel, bevorzugt größer als 20 Grad, bewirken dabei, dass beim Absenken zunächst nur ein Teil der Schmelze in die Kokille gelangt. Auf diese Weise wird die Wärmeabfuhr vereinfacht. Durch die rasche Erststarrung entsteht im Bereich der wassergekühlten Brennraumseite des Zylinderkopfes („0-Platte”) ein feinkristallines Gefüge mit hohen mechanischen Eigenschaften. Große Kippwinkel, insbesondere 90 bis 100 Grad ermöglichen zudem eine Verringerung des Speiservolumens und somit eine Reduzierung des Kreislaufmaterials. Die Ursache dafür liegt darin, dass bei dieser Art der Formfüllung zunächst ein Großteil der Schmelze im Gießtümpel verbleibt und dort warm gehalten wird. Gegen Ende des Absenkens der Kokille fließt die noch sehr warme Restschmelze nach und ermöglicht so eine bessere Nachspeisung. Auf diese Weise wird es ermöglicht, Gießgewichte zu erzielen, die vergleichbar zu einer konventionellen Aluminium-Silizium-Gusslegierung sind.
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Die 6 zeigt ein Zylinderkopf vom Typ 21 Common Rail Diesel mit seinem Gießsystem. Die 7 stellt einen Zylinderkopf vom Typ 21 Common Rail Diesel mit Gießsystem nach der Entsandung dar. In der 8 ist ein Zylinderkopf vom Typ 21 Common Rail Diesel nach Abtrennung des Gießsystems in einer Sicht von oben gezeigt.
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Zusammenfassend ist festzuhalten, dass in der dargestellten Ausführungsform die erfindungsgemäßen Vorteile und Eigenschaften durch ein abgestimmtes Verhältnis von Titan zu Zirconium im Verhältnis von etwa 1:2, zum Beispiel 0,15–0,2 Gew.-% Ti: 0,3–0,4 Gew.-% Zr, durch eine Abkühlungsgeschwindigkeit von > 2 K/s (zwischen 660 und 650°C) sowie mittels geeigneter Speisertechnik erreicht werden.
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Das Anwendungsspektrum des vorgestellten Kornfeinungsverfahrens für AlCu-Legierungen schließt alle gängigen Gießverfahren ein. Insbesondere bei höheren Abkühlungsgeschwindigkeiten, wie sie beispielsweise im Kokillenguss oder Druckguss regelmäßig auftreten, zeichnet sich das Kornfeinungsverfahren durch die besonders große Wirksamkeit aus.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009012073 A1 [0005]
- EP 1757709 B1 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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