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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines Druckvorgangs nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, eine Recheneinheit zur Durchführung des Verfahrens, einen Registermarkensensor sowie ein Regelungssystem für eine Druckmaschine.
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Stand der Technik
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Beim Mehrfarbendruck bspw. in Rotationsdruckmaschinen erfolgt der Auftrag der einzelnen Farbauszüge, insbesondere für Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, in aufeinander folgenden Druckwerken. Das Bedruckmaterial wird dabei als Rollenmaterial bereitgestellt und endlos durch die Druckeinheit geführt. Maßgeblich für die erreichte Druckqualität ist, dass die Druckbilder der einzelnen Farben exakt übereinander liegen. Das Übereinanderliegen der Druckbilder wird dabei als Register bezeichnet. Zur gegenseitigen Ausrichtung der einzelnen Druckwerke werden zusätzlich zu dem eigentlichen Druckbild von jedem Druckwerk Registermarken, zum Beispiel in Form von Passerkreuzen, Dreiecken usw., aufgedruckt. Anhand dieser Marken kann ein Versatz zwischen den einzelnen Druckbildern durch ein optisches Messsystem online erfasst werden. Bei Rotationsdrucksystemen ist dieses Messsystem im Allgemeinen Bestandteil eines Regelsystems, der sogenannten Registerregelung. Die Registerregelung greift dabei über geeignete Stellglieder in den Druckprozess ein und gleicht von dem optischen Messsystem (Erfassungseinrichtung; Registermarkensensor) erkannte Registerabweichungen aus. Insbesondere können die Stellglieder die Bahnlänge des Bedruckmaterials zwischen aufeinander folgenden Druckwerken so verändere, dass die Druckbilder aufeinander folgender Druckeinheiten übereinander liegen.
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Als Erfassungseinrichtungen kommen Kontrastsensoren, Farbsensoren oder Kameras zum Einsatz, welche typischerweise in Reflexion arbeiten. Die Materialbahn wird konstant oder gepulst mit einer geeigneten Lichtquelle (Weiß- oder Farblicht) beleuchtet und das reflektierte Licht wird vom Sensor erfasst und ausgewertet.
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Vor einer Abtastung durch Kontrast- oder Farbsensoren erfolgt üblicherweise ein Teach-Vorgang, bei dem eine Signalschwelle erlernt wird, mit Hilfe derer zwischen ”Marke” und ”keine Marke” unterschieden wird. Der Zeitpunkt derjenigen Abtastung, bei der das auszuwertende Signal die Signalschwelle über- bzw. unterschreitet wird als Zeitpunkt des Kontrastübergangs angenommen. Aus der
DE 10 2008 049 908 A1 ist ein farbsensitiver Registermarkensensor bekannt, der zur besseren Erkennung der Registermarkenposition eine Auswertung von wenigstens zwei Farbinformationen durchführt. So können auch kontrastarme Registermarken sicher erkannt werden. Eine Farbregelung wird nicht behandelt.
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Daneben wird beim Druck auch eine Farbregelung oder Farbprüfung durchgeführt. Heutzutage erfolgt dies vermehrt als sog. Inline-Farbregelung während des Druckvorgangs, wobei Farbmessfelder (Farbkontrollstreifen) mittels spezieller Farbsensoren erfasst werden. Eine Inline-Farbregelung ist bspw. in der
DE 10 2004 021 599 A1 beschrieben.
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Nachteilig am Stand der Technik ist, dass relativ viele und auch aufwändige Erfassungseinrichtungen für die Registerregelung und die Farbregelung notwendig sind. Weiterhin müssen neben den Registermarken auch die Farbmessfelder aufgedruckt werden, was den Bedarf an Druckfarbe, welche in bestimmten Fällen relativ teuer ist, erhöht.
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Es ist daher ein Anliegen, ein verbessertes Verfahren zur Regelung eines Druckvorgangs zu schaffen, welches weniger Aufwands bedarf.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Regelung eines Druckvorgangs mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen. Die Erfindung beinhaltet weiterhin eine Recheneinheit zur Durchführung des Verfahrens, einen Registermarkensensor sowie ein Regelungssystem für eine Druckmaschine mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
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Vorteile der Erfindung
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Die Erfindung bedient sich eines farbsensitiven Registermarkensensors (Intensitätssensor), um damit nicht nur Registermarkenpositionen bzw. -ausdehnungen, sondern auch Farbinformationen zu erfassen und jeweils für die entsprechende Regelung oder Überwachung zu verwenden. Die Erfindung schafft dadurch die Möglichkeit für eine gleichzeitige Regelung und/oder Messung der Position/Ausdehnung (Registerregelung) und Farbe mit einer einzigen Erfassungseinrichtung. Der Aufwand und die Kosten für eine Farb- und Registerregelung können deutlich gesenkt werden, da insbesondere die Vermessung der Farbinformation nicht mit teuren Kamerasystemen durchgeführt wird, sondern mit preisgünstigeren Markensensoren. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass die Farbauflösung von Farbkameras im Allgemeinen schlechter ist als diejenige von Markenstromsensoren bzw. dass für eine hohe Farbauflösung bei Kameras eine Vielzahl spezieller Filter zwischen Kamerachip und Druckgut nacheinander gewechselt werden müssen, was zu einer langen Messdauer führt.
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Es wird eine Farbüberwachung durchgeführt, um bei einer zu großen Farbabweichung automatisch reagieren zu können. Durch die Verwendung von Registermarkensensoren kann die Farbsensitivität in der Druckmaschine so erhöht werden, dass eine Abweichung bzw. ein Trend schon frühzeitig erkannt werden kann. Durch die frühzeitige Warnung kann Makulatur vermieden werden. Falls dennoch Makulatur auftritt, kann automatisch aussortiert werden. Zusätzlich kann eine Farbregelung vorgesehen sein, wobei in diesem Fall die Farbüberwachung hilft, Unzulänglichkeiten der Farbregelung auszugleichen.
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Es bietet sich an, die wenigstens eine Farbinformation ebenfalls an einer Registermarke zu erfassen, so dass zusätzliche Farbmessfelder weggelassen werden können. Dies verringert den Druckaufwand sowie den Farbbedarf und damit auch die Kosten. In diesem Fall erfolgt die Erfassung ausschließlich an Registermarken. Es kann jedoch alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein, die Farbinformation weiterhin an speziellen Farbmessfeldern zu erfassen.
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Bei der Ermittlung der Farben und deren Auswertung können verschiedene Farbräume verwendet werden. Beispielsweise seien hierfür CIE-L*a*b*, CIE-L*u*v*, DIN99, RGB, CIE XYZ, CIE xyY genannt. Der CIE-L*a*b* Farbraum ist dabei besonders geeignet, da ein dort ermittelter euklidischer Abstand sehr gut zum menschlichen Farbempfinden passt.
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Zweckmäßigerweise wird bei der Erfassung der Farbinformationen ein Polarisationsfilter verwendet, um Störungen zu reduzieren. Inline gemessene Dichten sind Nasswerte, welche von der Kombination Druckfarbe, Papier, Feuchtmittel abhängen. Der Markenstromsensor befindet sich in der Regel relativ nahe hinter einem Druckwerk. In der Folge kann sich die aufgetragene Farbe in Ihrer Feuchte von der erlernten Referenzfarbinformation unterscheiden. Weiterhin kann sich die Feuchte der Registermarken auch bei unterschiedlichen Materialbahngeschwindigkeiten unterscheiden.
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Es kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, eine Tonwertveränderung zu erfassen. Je nach Druckfarbe und Bedruckmaterial wird die Farbe unterschiedlich angenommen. Dies bedeutet, dass z. B. durch eine größere Saugfähigkeit eines Papiers ein Druckpunkt vergrößert erscheint (Tonwertzunahme). Im Druckbild macht sich dies durch einen kräftigeren Farbeindruck bemerkbar. Dieses Tonwertverhalten kann mit Hilfe von besonderen Farbmessfeldern mit unterschiedlicher Farbdichte (z. B. 10%, 20%, ..., 100% Farbdichte) kalibriert werden. Der Sensor erkennt dabei zwar jedes Mal dieselbe Farbe (z. B. im xyY-Farbraum), die Helligkeitsinformation (Farbsättigung) wird jedoch jeweils unterschiedlich sein. Anhand der Messfelder kann somit das Farbannahmeverhalten vom Sensor ebenfalls mit vermessen werden. Diese Kennlinie kann verwendet werden, um die Druckfarbe in Verbindung mit der Mechanik der Farbzonenschrauben und dem Substrat in ihrem gesamten Übertragungsverhalten zu charakterisieren.
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Vorzugsweise wird ein erster Schwellwert für einen Farbabstand zu einer Referenzfarbe definiert. Wird dieser erste Schwellwert überschritten, wird dem Bediener zweckmäßigerweise ein Warnsignal gegeben. Der erste Schwellwert sollte so vorgegeben werden, dass bei seinem Überschreiten noch keine Makulatur produziert wird. Somit hat der Bediener die Möglichkeit, rechtzeitig die Farbe zu prüfen und ggf. manuell in die Farbzusammensetzung einzugreifen. Zusätzlich kann ein zweiter Schwellwert vorgesehen sein, bei dessen Überschreiten automatisiert von Gut- auf Schlechtprodukte umgeschaltet wird. Dies kann z. B. über eine sogenannte Makulaturweiche geschehen, die dann die Schlechtprodukte aus dem Produktionsstrom ausschleust.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung kann eine Trendanzeige der Änderungen der Farbinformation vorgesehen sein. Somit sind die langfristige Entwicklung der Farbinformation und Änderungen in der Zusammensetzung der Farbe besonders einfach zu erkennen. Eine ähnliche Visualisierung kann vorgesehen sein, um die Auswirkungen der Regelung aufzuzeigen. Beispielsweise werden die Menge des zugegebenen Lösungsmittels und die sich daraus ergebende Änderung der Farbinformation (Gradientenermittlung) aufgezeichnet. Aus dieser Information kann der Bediener manuelle Erfahrungswerte sammeln. Weiterhin können diese Auswirkungen automatisiert vom Steuerungssystem erlernt werden.
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Werden Farbinformationen von Registermarken vermessen, sind die Ergebnisse abhängig von der Hintergrundfarbe. Insbesondere ergibt dieselbe Druckfarbe auf verschiedenen Bedruckmaterialien (z. B. Papiersorten) unterschiedliche Farben. Werden nun nicht nur die Farben der Druckmarken, sondern auch die Farbe des Hintergrundes vermessen, kann die Farbregelung nicht nur auf eine absolute Farbe regeln, sondern auf einen festen Farbort in Bezug auf die jeweilige Hintergrundfarbe. Ebenso können Voreinstellwerte von Farbregelstellwerten, die z. B. aus Rezepturen vorangegangener Druckjobs ermittelt wurden, anhand der Hintergrundfarbe des Substrates des alten Druckjobs und des aktuellen Substrates derart verändert vorgegeben werden, dass eine veränderte Hintergrundfarbe nicht zu einer anderen gedruckten Farbe führt.
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Eine erfindungsgemäße Recheneinheit, z. B. ein Steuergerät einer Druckmaschine, ist, insbesondere programmtechnisch, dazu eingerichtet, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
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Auch die Implementierung der Erfindung in Form von Software ist vorteilhaft, da dies besonders geringe Kosten ermöglicht, insbesondere wenn eine ausführende Recheneinheit noch für weitere Aufgaben genutzt wird und daher ohnehin vorhanden ist. Geeignete Datenträger zur Bereitstellung des Computerprogramms sind insbesondere Disketten, Festplatten, Flash-Speicher, EEPROMs, CD-ROMs, DVDs u. a. m. Auch ein Download eines Programms über Computernetze (Internet, Intranet usw.) ist möglich.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt schematisch einen Ausschnitt einer Druckmaschine mit einem erfindungsgemäßen Regelsystem, in dem das erfindungsgemäße Verfahren implementiert ist.
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In 1 ist eine als Druckmaschine ausgestaltete Bearbeitungsmaschine insgesamt mit 100 bezeichnet. Ein Bedruckmaterial, beispielsweise Papier 101, wird der Maschine über ein Einzugswerk (Infeed) 110 zugeführt. Das Papier 101 wird durch als Druckwerke 111, 112, 113, 114 ausgebildete Bearbeitungseinrichtungen geführt und bedruckt und durch ein Auszugswerk (Outfeed) 115 wieder ausgegeben. Die Ein-, Auszugs- und Druckwerke sind positionierbar, insbesondere zylinder- bzw. winkelkorrigierbar, angeordnet. Als Produkte gibt die Druckmaschine Druckbilder auf dem Papier 101 aus, die sich aus den von den Druckwerken 111, 112, 113, 114 aufgebrachten Teilbildern zusammensetzen.
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Die Druckwerke 111 bis 114 weisen jeweils einen Druckzylinder 111' bis 114' auf, gegen den jeweils ein Presseur (Gegendruckstelle) 111'' bis 114'' mit starkem Druck angestellt ist. Die Druckzylinder sind einzeln und unabhängig angetrieben. Die zugehörigen Antriebe 111''' bis 114''' sind schematisch dargestellt. Die Presseure sind frei drehbar ausgebildet. Die Druckwerke 111 bis 114 bilden jeweils zusammen mit dem durchlaufenden Papier 101 eine kraftschlüssig verbundene Einheit (Klemmstelle). Die Antriebe der einzelnen Werke sind über eine Datenverbindung 151 mit einer Recheneinheit (z. B. Steuerung) 150 verbunden. Weiterhin befinden sich zwischen den Druckwerken mehrere Sensoren 131, 132, 133, 134 zur Erfassung von Registermarken, die ebenfalls mit der Steuerung 150 verbunden sind. Aus Übersichtlichkeitsgründen ist nur der Sensor 134 mit der Steuerung verbunden gezeigt.
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In den Bahnabschnitten zwischen den einzelnen Druckwerken 111 bis 114 wird das Papier 101 über nicht näher erläuterte Rollen geführt, die teilweise mit 102 bezeichnet sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind nicht alle Rollen mit Bezugszeichen 102 versehen. Es kann sich insbesondere um Umlenkrollen, Trocknungs-, Kühlungs-, oder Beschneideeinrichtungen usw. handeln.
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Nachfolgend wird beschrieben, wie bei der dargestellten Druckmaschine eine Registerregelung, bspw. eine Längs- und/oder Seitenregisterregelung durchgeführt wird. Für einen registerhaltigen Druck müssen die von den Druckwerken 111 bis 114 gedruckten Teilbilder positionsrichtig übereinander liegen. Zur Bestimmung der Bearbeitungslage (Drucklage) der Teilbilder wird mit jedem Teilbild eine sog. Registermarke gedruckt. Diese Registermarken werden von den als Markensensoren ausgebildeten Erfassungseinheiten 131, 132, 133, 134 erfasst.
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Eine Möglichkeit zur Charakterisierung von bekannten Registerverfahren liegt in der Betrachtung der Bezugsgrößen, die für die Ermittlung der Abweichung der Lagen der Teilbilder von ihren Solllagen herangezogen werden. Durch diese Differenzierungsmöglichkeit kann zwischen Bahn/Bahn-Verfahren und Bahn/Zylinder-Verfahren unterschieden werden.
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Bei einem Bahn/Zylinder-Verfahren werden beim Durchlauf der Warenbahn die Position einer vorbestimmten Registermarke und die Position eines Druckzylinders (bspw. ermittelt anhand eines Drehgebers) verglichen. Bei einem Bahn/Bahn-Verfahren werden beim Durchlauf der Warenbahn die Positionen einer vorbestimmten Registermarke und einer weiteren Registermarke verglichen. In beiden Fällen kann eine jeweilige Registerabweichung berechnet werden. Die festgestellten Registerabweichungen werden zur Positionierung der Druckwerke – einerseits des vermessenen und andererseits dessen, das die weitere Registermarke gedruckt hat – verwendet.
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Handelt es sich bei der vorbestimmten Registermarke um die jeweils vom vorhergehenden Druckzylinder aufgebrachte Marke, spricht man von Vorgängerfarbenregelung. Handelt es sich bei der vorbestimmten Registermarke um immer dieselbe Registermarke (die vorzugsweise vom ersten Druckwerk aufgebracht wird), spricht man von Standfarbenregelung.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung werden die Sensoren 131–134 verwendet, um nicht nur die Längs- und/oder Seitenregisterlage der Druckwerke 114, sondern auch Farbinformationen zu erfassen. Dabei erfasst jeder der Sensoren 131–134 zweckmäßigerweise auch die Farbinformation der ihm zugeordneten Registermarke. Es ist ebenso möglich, dass nur ein Sensor hinter dem letzten Druckwerk vorgesehen ist, d. h. nur der Sensor 134, der dann alle Marken erfasst. Bei der Farbinformation handelt es sich vorzugsweise um die Farbdichte oder um einen Farbabstand zu einer vorher definierten oder beim Teachen erlernten Referenzfarbe. Durch diese Ausführung können zusätzliche Farbsensoren eingespart werden. Um die Erfassung der Farbinformation zu verbessern, wird zweckmäßigerweise eine 45°/0°- oder eine 0°/45°-Geometrie (Bestrahlungswinkel/Erfassungswinkel) eingesetzt.
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Eine im Sensor vorgesehene oder mit diesem verbundene Auswerteelektronik wertet sowohl die Markenlängen, bspw. die Markenabstände, als auch die Farbinformation aus und gibt diese Informationen an ein oder mehrere Regelungssysteme, hier die Steuerung 150, weiter. Vorzugsweise ist die Steuerung 150 programmtechnisch gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eingerichtet und führt sowohl die Regelalgorithmen für die Registerregelung als auch für die Farbüberwachung und ggf. Farbregelung aus. Somit kann eine automatisierte Regelung der Markenposition und Druckwerksfarbe erfolgen. Weiterhin können entsprechende Warnungen ausgegeben werden. In Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Sensor selbst eine Auswerteelektronik (sog. Smart Sensor) und ist direkt über die Datenverbindung 151, bspw. eine Feldbus-Verbindung, mit der Steuerung 150 verbunden. Der Sensor überträgt an die Steuerung ein erstes Signal für die Registerregelung und ein zweites Signal für die Farbüberwachung und vorzugsweise auch Farbregelung.
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Um Farbänderung im Druckprozess feststellen zu können, wird zweckmäßigerweise eine Referenz festgelegt. Hierzu werden im Folgenden drei bevorzugte Alternativen beschrieben:
Es ist möglich, die Referenzfarbe durch einen Teachvorgang (Einlernen) vorzugeben. Vor dem Drucken wird in der Regel ein Teachvorgang durchgeführt, um dem Sensor die Registermarken im Erwartungsfenster einzulernen. Beim Teachvorgang werden beispielsweise verschiedene Schwellwerte für die spätere Messung berechnet. Das Erwartungsfenster wird entweder vom Anwender manuell vorgegeben oder vom Sensor automatisch ermittelt (z. B. Barcodesuche). Der Teachvorgang wird genau dann gestartet, wenn die gewünschte Farbzusammensetzung vorhanden ist, d. h. der Sensor bestimmt Schwellwerte für die Positionsvermessung und gleichzeitig oder anschließend die entsprechenden Farbwerte aus dem Registermarkenstrom bzw. aus zusätzlichen Farbmessfeldern. Die entsprechenden Farbwerte sind auslesbar und können bspw. in einer Rezeptur gespeichert werden. Die so ermittelten Farbwerte werden für die Messung als Referenzwert übernommen.
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Alternativ können Farbdichte und Referenzwert aus einer Vorlage oder aus der Druckvorstufe entnommen werden. Dabei werden bereits vor dem eigentlichen Druckvorgang anhand der Druckvorlage (z. B. Referenzfarben oder ein erstes gedrucktes ”Gutprodukt”) die korrekten Farben durch einen Teachvorgang vom Sensor erlernt. Hierbei können die Farben entweder aus dem Registermarkenstrom oder aus einem Druckkontrollstreifen mit unterschiedlichen Farbfeldern erlernt werden. Es ist zweckmäßigerweise vorgesehen, mehrere Farbdichten einer Farbe in unterschiedlichen Feldern zu vermessen, um dem Sensor eine direkte Zuordnung zu unterschiedlichen Farbdichten zu ermöglichen. Die eingelernten Werte dienen im Druckprozess dann zum Vergleich mit den dann gedruckten Registermarken. Alternativ können die Farben der vermessenen Marken bzw. Farbmessfelder aus einer Druckvorstufe (in digitaler Form) der Farbregelung übermittelt werden.
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Schließlich kann auch vorgesehen sein, die Referenzwerte manuell aus einer Rezeptur vorzugeben. Die Referenzwerte (beispielsweise einmalig wie oben erläutert ermittelt) werden vor Druckbeginn in den Sensor geladen. Somit ist sichergestellt, dass die Farbzusammensetzungen gleicher Druckjobs auch nach zeitlichen Unterbrechungen komplett übereinstimmen. Der Sensor erfasst die Farbinformation im Registermarkenstrom bzw. der Farbmessfelder und vergleicht diese mit den Rezepturwerten. Somit kann mit Druckbeginn eine Farbregelung und Registerregelung durchgeführt werden.
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Während des Druckvorgangs (sozusagen im kontinuierlichen Prozess) erfasst der Markensensor die aufgebrachte(n) Registermarke(n). Er wertet die Ergebnisse der Markenposition(en) (beispielsweise zum Nullimpuls) aus und ermittelt die Farbinformation. Die ermittelten Farbinformation werden mit den Referenzwerten verglichen. Der Farbunterschied kann beispielsweise als euklidischer Abstand berechnet werden (Abstand zwischen zwei Farborten), wobei für den CIELab-Farbraum gilt:
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Weiterhin können als Farbabstand auch ΔE94 oder ΔE00 berechnet werden. Die berechneten Farbabstände und Positionen werden zweckmäßigerweise über einen Ethernet-Bus oder über eine Echtzeitschnittstelle (z. B. Sercos III) an die Steuerung 150 übertragen, wo die entsprechenden Regelalgorithmen für die Positions- und Farbregelung ablaufen.
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Die im Sinne der Erfindung aus den Registermarken ermittelten Farb- und Positionsinformationen werden zweckmäßigerweise an ein Steuerungssystem übertragen. Auf dem Steuerungssystem werden in bevorzugter Ausgestaltung sowohl die Regelalgorithmen für die Positionsregelung als auch für die Farbregelung durchgeführt. Die Steuerung kann in Ihrem Logic Teil frei programmierbare Regelalgorithmen ausführen, um daraus die entsprechende Positionsverstellung abzuleiten. Für die Farbregelung werden weitere Schnittstellen geschaffen, mit denen die Steuerung auf die Farbregelung eingreifen kann. Beispielsweise kann die Zufuhr von Wasser oder Lösemittel automatisiert erfolgen, falls sich die Farbkonsistenz verändert hat und dies mittels der Messung aus dem Registermarkenstrom erfasst wurde.
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Weiterhin ist die Steuerung 150 programmtechnisch zu einem Schwellwertvergleich eingerichtet. Hierzu werden ein erster und ein zweiter Schwellwert für den Farbabstand vorgegeben. Wird der erste Schwellwert überschritten, wird dem Bediener ein Warnsignal über eine Warneinrichtung 140, bspw. ein Bildschirm und/oder eine Warnlampe, gegeben. Der erste Schwellwert ist so vorgegeben, dass bei seinem Überschreiten noch keine Makulatur produziert wird. Somit hat der Bediener die Möglichkeit, rechtzeitig die Farbe zu prüfen und ggf. manuell in die Farbzusammensetzung einzugreifen. Dies ist für Fälle vorgesehen, in denen die Farbregelung nicht ausreicht, um Abweichungen auszuregeln. Bei Überschreiten des zweiten Schwellwerts wird eine Makulaturweiche 141 automatisch umgeschaltet, um Schlechtprodukte aus dem Produktionsstrom auszuschleusen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008049908 A1 [0004]
- DE 102004021599 A1 [0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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