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Die Erfindung betrifft eine Inspektionsvorrichtung für flaches, bogenförmiges Material aus Papier, Pappe oder dergleichen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Bei der Produktion von hochwertigen Druckprodukten beispielsweise Faltschachteln für die Pharma- und Kosmetikindustrie werden hohe Anforderungen an die Qualität sowohl der bedruckten Bogen, als auch der ausgestanzten Faltschachtelzuschnitte bis hin zu den fertig gefalzten und geklebten Faltschachteln, und zusätzlich von der Pharmaindustrie hohe Anforderungen an die Exaktheit der Aufdrucke der hergestellten Faltschachteln gestellt. Dies macht bereits bei der Herstellung während des gesamten Produktionsworkflows eine Fehlerkontrolle auf beispielsweise:
- • Papierfehler wie z. B. Kartoneinschlüsse
- • Fremde Partikel, z. B. Staub, unerwünschte Folienreste, Stanzabfälle, Aufkleber und Leimreste
- • Farbabweichungen oder Lackfehler (fehlender Lack, Lack auf unerwünschten Flächen, Lackspritzer), unscharfe Konturen
- • Registerversatz
- • Textfehler
- • Fehler in der Heißfolienprägung (Löcher in der Fläche, ausgefranste Kanten, fehlende Flächen)
- • Kratzer und mechanische Fehler in der Bogenoberfläche (im unbedruckten Karton, im Druckbild, im Lack oder in der Folie)
- • Matrixcodes
- • Fehlende Fenster oder andere Applikationen aus vorgelagerten Produktionsschritten
- • Sortenreinheit der Nutzen
- • Übereinstimmung von Strichcodes und/oder Brailleprägungen mit der lesbaren Inhaltsangabe
u. s. w. notwendig.
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Diese Kontrollen werden in der Regel mit Kontrollsystemen durchgeführt, die zumindest eine Zeilenkamera und eine entsprechende Beleuchtungsvorrichtung umfassen. Je nachdem, welche Fläche des Bogens kontrolliert werden soll, ist die Kontrollvorrichtung oberhalb und/oder unterhalb der Bogentransportebene angeordnet. Für den Transport der Bögen vorbei am Kontrollsystem sind unterschiedliche Systeme bekannt. Es gibt Transportsysteme, die nur ein Fördermittel, bspw. ein Saugband, zum Transport der Bögen aufweist. Weiterhin gibt es Transportsysteme, die zwei oder mehr Fördermittel zum Transport der Bögen aufweisen. Hier sind beispielsweise Transportsysteme bekannt, die mindestens einen oberen Förderriemen und mindestens einen unteren Förderriemen auf weisen, zwischen denen die Bögen eingeklemmt transportiert werden. Weiterhin sind auch Systeme bekannt, bei denen die Bögen mittels Förderriemen transportiert werden, die mit einer Saugwalze zusammen wirken. Auch weitere Transportsysteme, die hier nicht abschließend aufgezählt werden können, sind bekannt und können in entsprechender Anordnung mit Kontrollsystemen kombiniert werden, um die untere und/oder obere Seite eines Bogens zu kontrollieren.
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Zur Herstellung von Faltschachteln werden die Bögen zunächst breitbahnig in einer Druckmaschine bedruckt. Auf den Bögen sind jeweils mehrere Nutzen der herzustellenden Faltschachteln aufgedruckt, die dann in einer Stanze ausgestanzt werden. Die ausgestanzten Faltschachtelzuschnitte werden anschließend einer Faltschachtelklebemaschine zugeführt und hier zu Faltschachteln verarbeitet.
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Faltschachtelklebemaschinen zur Herstellung von Faltschachteln aus Faltschachtelzuschnitten weisen bekanntermaßen zumindest die folgenden Module als Bearbeitungsstationen auf:
- – Einen Einleger, der die zu verarbeitenden Zuschnitte mit hoher Geschwindigkeit aus einem Stapel nacheinander abzieht und einzeln der nachfolgenden ersten Bearbeitungsstation zuführt,
- – Ein Auftragwerk für Klebstoff, üblicherweise Leim, das auf die zu verklebenden Faltlappen einen Klebstoffstreifen aufträgt und
- – Eine Faltstation, in der die mit einem Klebestreifen versehenen Zuschnittteile zur Herstellung einer Klebeverbindung um 180° umgelegt, also gefaltet werden.
- – Im Anschluss an die Faltstation ist üblicherweise eine sogenannte Überleitstation angeordnet, in der die Schachteln gezählt, markiert und – falls schadhaft – ausgeschleust werden können.
- – Danach folgt eine Pressstation, an deren Anfang ein Schuppenstrom aus gefalteten Zuschnitten gebildet wird, der in der Pressstation für einige Zeit unter Druck gehalten wird, damit die Klebenähte besser abbinden.
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Die einzelnen Bearbeitungsstationen weisen zum Transport der Faltschachtelzuschnitte angetriebene Fördermittel auf. Diese bestehen beispielsweise aus jeweils einem an der Seite der Maschine angeordneten oberen und unteren Förderriemen, wobei der untere Förderriemen in einer Rollenwange und der obere Förderriemen in einer Rollschiene geführt ist. Die Förderriemen sind querverstellbar angeordnet und können somit auf das jeweilige Faltschachtelzuschnittformat eingestellt werden. Die Zuschnitte werden mit der bedruckten Seite nach unten zwischen dem oberen und unteren Förderriemen transportiert. Aus der
DE 10 2004 022 344 A1 ist eine solche Faltschachtelklebemaschine bekannt.
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Da die Zuschnitte in der Faltschachtelklebemaschine mit der bedruckten Seite nach unten von der Transportvorrichtung durch die einzelnen Bearbeitungsstationen transportiert werden, muss die Zeilenkamera unterhalb der Zuschnitttransportebene angeordnet sein. Da die Kamera ein Bild der gesamten bedruckten Zuschnittbreite aufnehmen soll, stören die unteren durchgehenden Förderelemente. Aus der
DE 10 2005 050 040 A1 ist eine Einrichtung bekannt, bei der eine Inspektion eines auf einem Transportband aufliegenden Bogens auf dessen Rückseite möglich ist. Die Kamera wird in einer Lücke des Transportbandesunterhalb der Bogentransportebene angebracht. Hierzu wird das Transportband über Umlenkrollen in einer Schlaufe gelegt.
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Problematisch bei der Kontrolle der Bögen ist die Erkennung unterschiedlicher Fehler. So sind beispielsweise Farbverschmierungen besser zu erkennen, wenn die Lichtquelle senkrecht statt schräg auf das zu kontrollierende Objekt ausgerichtet ist. Beleuchtet die Lichtquelle das Objekt senkrecht, so verstärkt sich der Kontrast und Farbverschmierungen können besser erkannt werden. Dahingegen sind beispielsweise Kratzer auf den Bögen besser zu erkennen, wenn die Lichtquelle schräg zum kontrollierenden Objekt angeordnet ist, weil die Kratzer aufgrund anderer Reflexionseigenschaften der Oberfläche durch die schräge Beleuchtung besser erkannt werden können. Auch der Winkel der Kamera zum Objekt sowie der Winkel zwischen Kamera und Lichtquelle beeinflussen die Kontrollmöglichkeiten der zu untersuchenden Fehler.
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Aus der
DE 60 2004 011 979 T2 ist eine digitale Abtastvorrichtung zum Decodieren eines digital codierten Symbols bekannt, die eine Lichtquelle mit mehreren einzeln steuerbaren Lichtelementen zur Erzeugung einer Dunkelfeldbeleuchtung und zusätzlich einer Hellfeldlichtquelle zum Bereitstellen einer Hellfeldbeleuchtung. Die Ansteuerung der Lichtquellen erfolgt über einen Controller in Abhängigkeit von der Decodierungsqualität des Symbols. Die aufgezeigte Lösung ist aufwändig und für die Verarbeitung von Bogen mit hoher Transportgeschwindigkeit nicht geeignet.
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Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Inspektionsvorrichtung zu schaffen, welche einfach auf unterschiedliche Inspektionsanforderungen angepasst werden kann, und so ein sicheres Identifizieren von Fehlern unterschiedlicher Art gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Inspektionsvorrichtung ein Kontrollsystem auf, welches aus einer Kamera, einer Lichtquelle und einem Gehäuse besteht. Bogenförmiges Material wird mittels einer Transportvorrichtung an dem Kontrollsystem vorbeigeführt. Je nach zu prüfender Fläche des bogenförmigen Materials ist das Kontrollsystem oberhalb und/oder unterhalb der Transportvorrichtung engordnet. Bei dem Kontrollsystem ist der Kamerawinkel bezüglich der zu kontrollierenden Oberfläche des bogenförmigen Materials und/oder der Auftreffwinkel der Strahlen der Lichtquelle auf das bogenförmige Material über eine Verstellung der Kamera und/oder der Lichtquelle und/oder der Transportvorrichtung veränderbar.
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Durch diese Verstellmöglichkeiten kann die Inspektionsvorrichtung auf einfache Art und Weise an unterschiedliche Inspektionsanforderungen angepasst werden, so dass Fehler unterschiedlicher Art leichter zu detektieren sind.
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In weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist die Lichtquelle entweder Teil des Gehäuses und/oder innerhalb oder außerhalb des Gehäuses angeordnet.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann das Gehäuse über eine Schwenkvorrichtung verschwenkt werden. Dies ermöglicht eine besonders einfache Verstellung des Kamerawinkels und des Beleuchtungswinkels.
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Um die Ausleuchtung und Detektion von Fehlern weiter zu optimieren, kann in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform die Lichtquelle relativ zur Kamera verschwenkt werden. Hierdurch ist auch eine Anpassung des Ausbuchtungswinkels zum Kamerawinkel möglich.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Kontrollsystem quer zur Bogen- bzw. Schachteltransportrichtung verstellbar gelagert. Hierdurch ist nicht nur eine Anpassung des Kamera- bzw. Ausleuchtungswinkels möglich, sondern auch die Anpassung an ganz spezifische Bogen- bzw. Schachtelausschnitte. Hierzu ist die Kamera mit Gehäuse beispielsweise auf zwei Rundführungen gelagert und kann so in bekannter Weise mittels einer Spindel quer zur Transportrichtung der Bogen oder Faltschachteln verstellt werden. Hierdurch ist eine Kontrolle an jeder Stelle quer zum Produkttransport, auch außermittig, einfach einstellbar. Weiterhin können auch mehrere Kameras nebeneinander und/oder hintereinander auf diese Weise einfach angeordnet werden, wodurch die Inspektionseinrichtung auf einfache und kostengünstige Art und Weise auf unterschiedliche Arbeitsbreiten und Kontrollen angepasst werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Gehäuse der Kamera mit einem Blasluftanschluss verbunden, über den ein Luftstrom in das Gehäuse geführt wird, der am oberen Spalt des Gehäuses, der schlitzförmig ist, austritt. Hierbei wird der obere Spalt entweder durch das Gehäuse selbst oder aus dem Verbund von Gehäuse und Lichtquelle gebildet. Durch den nach oben gerichteten Luftstrom durch das Gehäuse und den schlitzförmigen Spalt wird zum Einen das bogenförmige Material, beispielsweise ein Schachtelzuschnitt, gegen das obere Förderelement gepresst, was die Laufruhe des Schachtelzuschnitts im Bereich der Kamera wesentlich erhöht und somit die Inspektion auch mit hoher Auflösung möglich macht. Zum Anderen wird durch die Blasluft eine Verwirbelung innerhalb des Gehäuses erreicht, wodurch die Optik der Kamera sowie der Schachtelzuschnitt gereinigt wird, und da im Gehäuse ein Überdruck herrscht, das Eintreten von Staub und Stanzresten weitestgehend vermieden. Weiterhin wird durch die Blasluft die Lichtquelle des Kontrollsystems gekühlt, was zu einer höheren Lebensdauer der LEDs führt.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Inspektionsvorrichtung eine Transportvorrichtung auf, die mindestens eine obere und eine untere Fördereinrichtung mit sich berührenden Fördermittel aufweist. Die untere Fördereinrichtung ist geteilt ausgeführt und besteht aus mindestens zwei Fördereinrichtungen mit einer Lücke zwischen diesen Fördereinrichtungen. Das Kontrollsystem wird in der Lücke zwischen diesen unteren Fördereinrichtungen angeordnet. Selbstverständlich kann auch zusätzlich die obere Fördereinrichtung geteilt ausgeführt sein.
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Die Lücke zwischen den beiden unteren Fördereinrichtungen ist in ihrem Abstand veränderbar. Dies kann beispielsweise über teleskopierbare untere Riemenförderer verwirklicht werden. Damit kann die Lücke auf unterschiedliche Kamera- bzw. Gehäuseabmessungen bzw. Winkelstellungen angepasst werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Inspektionsvorrichtung in ein bereits vorhandenes Bearbeitungsmodul integriert. Dies ist eine besonders kostengünstige Lösung. Alternativ kann das Druckbildkontrollsystem auch in ein eigenes Inspektionsmodul integriert werden, welches dann zwischen zwei bereits vorhandenen Bearbeitungsmodulen innerhalb des Maschinenverbandes der Faltschachtelklebemaschine eingebaut wird. Hierdurch wird die Flexibilität bezüglich des Einsatzortes erhöht.
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Die Inspektionsvorrichtung kann aber auch als Offlineeinrichtung verwendet werden, und so in vorteilhafter Weise mit den für den speziellen Anwendungsfall notwendigen weiteren Modulen wie beispielsweise Anleger, Ausschleusevorrichtung und Ausleger kombiniert werden. Alternativ ist zur Ausschleusevorrichtung auch eine Sortiereinrichtung sinnvoll, wenn es um die Sortierung diverser Produkte geht.
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Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Inspektionsvorrichtung anhand einer ausgewählten Ausführungsform in einer Faltschachtelklebemaschine erläutert:
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1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung beispielhaft einzelne Bearbeitungsstationen einer Faltschachtelklebemaschine
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2 zeigt die durchgehende Transportvorrichtung gemäß Stand der Technik in einer Bearbeitungsstation einer Faltschachtelklebemaschine
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3 erfindungsgemäßes Inspektionsmodul
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4 eine erfindungsgemäße Inspektionsvorrichtung mit verschwenktem Kontrollsystem
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1 zeigt beispielhaft einzelne Bearbeitungsstationen einer Faltschachtelklebemaschine.
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Die Faltschachtelklebemaschine beginnt in 1 rechts unten mit einem Einleger 1, der die zu verarbeitenden Zuschnitte mit hoher Geschwindigkeit aus einem Stapel nacheinander abzieht und einzeln der nachfolgenden Bearbeitungsstation zuführt. Im Anschluss an den Einleger 1 folgt eine Ausrichtestation 4, in der die Zuschnitte einzeln gegen einen seitlichen Anschlag ausgerichtet werden. Durch die Ausrichtstation führen quer positionierbare Maschinenkomponenten in Form von zwei Riemenpaaren, die als Förderelemente dienen und über Stellantriebe quer positioniert werden können.
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Anschließend folgt ein Vorbrecher 6 und ein erstes Faltmodul 7. Sowohl durch den Vorbrecher 6 als auch durch das Faltmodul 7 führen quer positionierbare Maschinenkomponenten in Form von Riemenpaaren als Förderelemente, die abhängig vom Zuschnittstyp mit einem Stellantrieb quer positioniert werden.
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Auf das Faltmodul 7 folgt eine Drehstation 9. Die Drehstation 9 enthält zum Drehen der Zuschnitte um eine senkrechte Achse um 90° zwei parallel nebeneinander angeordnete Förderstrecken, deren Geschwindigkeit getrennt einstellbar ist. Die Zuschnitte liegen auf beiden Förderstrecken auf, so dass sie bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten der beiden Förderstrecken gedreht werden. Die beiden Förderstrecken enthalten angetriebene Rollen als Förderelemente.
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Im Anschluss an die Drehstation 9 folgt eine weitere Ausrichtestation 10, die in ihrem Aufbau der Ausrichtestation hinter dem Einleger 1 entspricht. Sie enthält somit wiederum quer positionierbare Maschinenkomponenten in Form von Förderriemenpaaren als Förderelemente.
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Die nächste Bearbeitungsstation 13 dient dazu, vom Schachteltyp abhängige Bearbeitungsvorgänge durchzuführen; beispielsweise werden weitere Rilllinien vorgebrochen oder Sonderfaltungen durchgeführt. Auch durch die Bearbeitungsstation 13 führen Riemenpaare als Förderelemente, die mit Stellantrieben quer positioniert werden können.
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Anschließend folgt eine Faltstation 14, in der vorher mit einer Klebenaht versehene Zuschnittteile um 180° umgefaltet werden. Die Faltstation 14 enthält Riemenpaare als Förderelemente und ein Klebstoffauftragwerk, die mittels Stellantrieben in ihre vom Zuschnittstyp abhängige Querposition bewegt werden können. Anschließend folgt eine Überleitstation 15, von der die gefalteten, mit noch nicht abgebundenen Klebenähten versehenen Zuschnitte in allen Teilen exakt ausgerichtet der nachfolgenden Sammel- und Presseinrichtung 16 zugeführt werden. In der Sammel- und Presseinrichtung 16 wird zunächst ein Schuppenstrom aus gefalteten Zuschnitten gebildet, der anschließend zwischen fördernden Pressbändern für einige Zeit unter Druck gehalten wird, damit die Klebenähte abbinden. Die Überleitstation enthält ebenfalls Riemenpaare, die mittels Stellantrieben querverstellt werden können.
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2 zeigt beispielhaft eine Transportvorrichtung 8 mit jeweils einer linken und rechten oberen Fördereinrichtung 3, 3' und jeweils einer linken und rechten unteren Fördereinrichtung 2, 2', die im vorliegenden Beispiel als Riemenförderer mit entsprechenden Förderriemen als Fördermittel 5, 5', 12, 12' ausgebildet ist. Die Fördereinrichtungen 3, 3', 2, 2' sind auf Rundtraversen 11 gelagert, so dass sie auf die jeweilige Schachtelzuschnittbreite eingestellt werden können.
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In den folgenden schematischen Darstellungen wird der besseren Übersichtlichkeit wegen jeweils nur eine obere und untere Fördereinrichtung dargestellt.
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3 zeigt eine erfindungsgemäße Inspektionsvorrichtung. Das zu kontrollierende bogenförmige Material 24, wie beispielsweise Faltschachtelzuschnitte, wird mittels einer Transportvorrichtung 20 in Förderrichtung 25 durch das Inspektionsmodul 30 transportiert. In der gezeigten Ausführungsform weist die Transportvorrichtung 20 eine obere Fördereinrichtung 21 mit einem endlosen Fördermittel 23 auf, welches um nicht näher dargestellte Umlenkrollen geführt ist. Weiterhin zwei untere Fördereinrichtungen 22, 22', die eine Lücke mit der Abstandsbreite b zueinander bilden. Beide unteren Fördereinrichtungen 22, 22' weisen ebenfalls Fördermittel 23 auf, welche um Umlenkrollen 26 geführt sind. Die Rolle 27 ist mit einem nicht näher dargestellten Antrieb verbunden und dient somit als Antriebsrolle 27 für das Fördermittel 23 der unteren Fördereinrichtung. Die Fördermittel 23 im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind als endlose Transportbänder ausgeführt. Die Fördermittel 23 der oberen und unteren Fördereinrichtungen 21, 22, 22' berühren einander und klemmen die zu transportierenden Bögen 24 zwischen sich ein. Die obere Fördereinrichtung ist in bekannter Wiese in einer Rollschiene 29 und die unteren Fördereinrichtungen in nicht näher dargestellten Rollenwangen gelagert. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist unterhalb der Bogentransportbahn ein Kontrollsystem 40 innerhalb der Lücke zwischen den unteren Fördervorrichtungen 22, 22' derart angebracht, dass die über die Lücke transportierten Bögen von unten mittels des Kontrollsystems 40 geprüft werden können. Das Kontrollsystem 40 weist eine Kamera 41, eine Lichtquelle 42 und ein Gehäuse 43 auf, wobei die Lichtquelle 42 entweder innerhalb oder außerhalb des Gehäuses 43 angeordnet sein kann, oder wie im vorliegenden Beispiel auch Teil des Gehäuses 43 sein kann. Das Gehäuse 43 ist mit einem Blasluftanschluss 44 versehen, über den Blasluft 45, die beispielsweise über ein nicht näher dargestelltes Gebläse oder auch einen Seitenkanal- oder Walzenverdichter in das Gehäuse 43 geführt wird. Die Blasluft umströmt die Kamera und ggf. die Lichtquelle und tritt aus einem Spalt 46 am oberen Ende des Gehäuses 43, welcher vorzugsweise schlitzförmig ausgebildet ist, aus, trifft auf das bogenförmige Material und presst dieses gegen das obere Fördermittel 23. Hierdurch wird die Laufruhe des bogenförmigen Materials im Bereich des Kontrollsystems positiv beeinflusst.
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Die Lücke zwischen den Fördervorrichtungen 22, 2' weist in der 3 den Abstand b auf. Die unteren Fördervorrichtungen sind in bekannter Weise teleskopierbar ausgeführt, was durch die Pfeile 31, 32 angedeutet ist. Über die teleskopierbaren Fördervorrichtungen ist somit die Lücke zwischen den beiden unteren Fördervorrichtungen 22, 22' variabel, was in 4 auch durch die veränderte Abstandsbreite b' gezeigt wird.
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In 3 ist weiterhin dargestellt, dass das Gehäuse 43 über einen Flansch 49 mit einer gestellfesten Schwenkhalterung 50 verbunden ist. Die Schwenkhalterung 50 weist ein kreissegmentförmiges Langloch 51 auf. Über dieses Langloch 51 ist die Schwenkhalterung 50 beispielsweise über eine Schraubenverbindung 48 mit dem unteren Teil des Flansches 49 schwenkbar verbunden. Der obere Teil des Flansches 49 ist über ein Befestigungselement 47 mit der Schwenkhalterung 50 verbunden. Das Langloch 51 ermöglicht die Verschwenkung des Gehäuses 43 um einen Schwenkwinkel γ.
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In dem in der 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Lichtquelle 42 außerhalb des Gehäuses 43 angebracht und bildet einen Teil des Gehäuses 43. Die Kontrollvorrichtung 40 ist über die Schwenkhalterung so angebracht, dass die Kamera unter einem Winkel α = 0°, d. h. senkrecht auf den Bogen 24 auftrifft und die Strahlen der Lichtquelle unter einem Winkel β > 0°, d. h. schräg, auftreffen. Durch die senkrechte Kameraposition wird vorteilhafter Weise eine Bildverzerrung durch Höhenschlag vermieden.
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In der 4 sind die beiden Fördervorrichtungen 22, 22' über die nicht näher dargestellten Teleskopvorrichtungen weiter auseinander gefahren und bilden eine Lücke mit dem Abstand b'. Die Kontrollvorrichtung 40 ist über die Schwenkhalterung so angebracht, dass die Kamera unter einem Winkel α > 0°, d. h. schräg, auf den Bogen auftrifft und die Strahlen der Lichtquelle unter einem Winkel β = 0°, d. h. senkrecht, auftreffen. Diese Beleuchtung eignet sich besonders gut für die Inspektion von Faltschachteln mit Brailleschrift im zu prüfenden Bereich. Durch die senkrechte Beleuchtung wird ein Schattenwurf an den Braillepunkten vermieden. Zusätzlich kann der Winkel zwischen Lichtquelle und Kamera in nicht näher dargestellter Weise auch gegeneinander verstellt werden, insbesondere wenn die Lichtquelle 42 nur auf dem oder im Gehäuse 43 angebracht ist und nicht Teil des Gehäuses 43 ist.
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Das erfindungsgemäße Kontrollsystem 40 kann natürlich auch mit anderen Transportvorrichtungen 20 zu einem Inspektionsmodul gebildet werden, wie bereits weiter oben ausgeführt. Weiterhin kann das Kontrollsystem natürlich auch in anderen Bogen verarbeitenden Maschinen eingesetzt werden, wie beispielsweise in Druckmaschinen, Falzmaschinen oder anderen Weiterverarbeitungsmaschinen. Ebenso ist es möglich, das Kontrollsystem als Inspektionssystem in einer separaten Offline-Einrichtung zur Fehlerkontrolle zu verwenden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Einleger
- 2, 2'
- untere Fördereinrichtung
- 3, 3'
- obere Fördereinrichtung
- 4
- Ausrichtestation
- 5, 5'
- Fördermittel
- 6
- Vorbrecher
- 7
- Faltmodul
- 8
- Transportvorrichtung
- 9
- Drehstation
- 10
- Ausrichtestation
- 11
- Rundtraverse
- 12, 12'
- Fördermittel
- 13
- Bearbeitungsstation
- 14
- Faltstation
- 15
- Überleitstation
- 16
- Sammel- und Presseinrichtung
- 20
- Transportvorrichtung
- 21
- obere Fördereinrichtung
- 22, 22'
- untere Fördereinrichtung
- 23
- Fördermittel
- 24
- bogenförmiges Material
- 25
- Förderrichtung
- 26
- Umlenkrollen
- 27
- angetriebene Umlenkrolle
- 29
- Rollschiene
- 30
- Inspektionsmodul
- 31
- Verstellrichtung Fördervorrichtung
- 32
- Verstellrichtung Fördervorrichtung
- 40
- Kontrollsystem
- 41
- Kamera
- 42
- Lichtquelle
- 43
- Gehäuse
- 44
- Blasluftanschluss
- 45
- Blasluft
- 46
- Spalt im oberen Gehäuseteil
- 47
- Befestigung
- 48
- Befestigung
- 49
- Flansch
- 50
- Schwenkhalterung
- 51
- Langloch
- b, b'
- Abstandsbreite
- α
- Kamerawinkel
- β
- Auftreffwinkel der Strahlen der Lichtquelle
- γ
- Schwenkwinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004022344 A1 [0006]
- DE 102005050040 A1 [0007]
- DE 602004011979 T2 [0009]