DE102011012773A1 - Gasgenerator, Gurtstraffer mit einem Gasgenerator und Modul mit einem Gasgenerator - Google Patents

Gasgenerator, Gurtstraffer mit einem Gasgenerator und Modul mit einem Gasgenerator Download PDF

Info

Publication number
DE102011012773A1
DE102011012773A1 DE102011012773A DE102011012773A DE102011012773A1 DE 102011012773 A1 DE102011012773 A1 DE 102011012773A1 DE 102011012773 A DE102011012773 A DE 102011012773A DE 102011012773 A DE102011012773 A DE 102011012773A DE 102011012773 A1 DE102011012773 A1 DE 102011012773A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
combustion chamber
gas generator
fuel
gas
ignition
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE102011012773A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102011012773B4 (de
Inventor
Ernst Enzmann
Johann Huber
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ZF Airbag Germany GmbH
Original Assignee
TRW Airbag Systems GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by TRW Airbag Systems GmbH filed Critical TRW Airbag Systems GmbH
Priority to DE102011012773.9A priority Critical patent/DE102011012773B4/de
Publication of DE102011012773A1 publication Critical patent/DE102011012773A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102011012773B4 publication Critical patent/DE102011012773B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R21/00Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
    • B60R21/02Occupant safety arrangements or fittings, e.g. crash pads
    • B60R21/16Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags
    • B60R21/26Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags characterised by the inflation fluid source or means to control inflation fluid flow
    • B60R21/264Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags characterised by the inflation fluid source or means to control inflation fluid flow using instantaneous generation of gas, e.g. pyrotechnic
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B3/00Blasting cartridges, i.e. case and explosive
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B3/00Blasting cartridges, i.e. case and explosive
    • F42B3/04Blasting cartridges, i.e. case and explosive for producing gas under pressure
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R21/00Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
    • B60R21/02Occupant safety arrangements or fittings, e.g. crash pads
    • B60R21/16Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags
    • B60R21/26Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags characterised by the inflation fluid source or means to control inflation fluid flow
    • B60R2021/26029Ignitors

Abstract

Ein Gasgenerator, insbesondere für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, hat eine Brennkammer (14), in der ein gaserzeugender Treibstoff (18) aufgenommen ist, wobei die Brennkammer (14) durch eine Brennkammerwand begrenzt ist, in der eine Schwächungszone (22) vorgesehen ist. Ein Frühzündmittel (20), das eine niedrigere Zündtemperatur aufweist als der Treibstoff (18) und das so ausgewählt und so angeordnet ist, dass es sich bei einer vordefinierten, von außen auf es einwirkenden Hitzeeinwirkung selbst entzündet, zerstört durch seinen Abbrand die Schwächungszone (22) in der Brennkammerwand zur Freilegung einer Öffnung (24), bevor sich der Treibstoff (18) entzündet. Ein gurtstraffer umfasst einen solchen Gasgenerator. Ein Modul beinhaltet einem solchen Gasgenerator, einem von dem Gasgenerator aufblasbaren Gassack und einer Befestigungseinrichtung zur Anbringung des Moduls, insbesondere im Innenbereich eines Fahrzeuges.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Gasgenerator wie er beispielsweise für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem eingesetzt werden kann, etwa um einen Gurtstraffer anzutreiben oder zum Befüllen eines Gassacks. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Gurtstraffer mit einem solchen Gasgenerator. Zusätzlich betrifft die Erfindung ein Modul mit einem solchen Gasgenerator zum Befüllen eines Gassacks.
  • Derartige Gasgeneratoren weisen in der Regel eine oder mehrere Brennkammern auf, in denen ein gaserzeugender Treibstoff aufgenommen ist, der bei bestimmungsgemäßer Auslösesituation, also einer normalen Aktivierung des Gasgenerators im Rückhaltefall, unter Gasentwicklung abbrennt und damit den nötigen Druck zur Bewegung eines Gurtstraffers oder die nötige Füllgasmenge zum Befüllen eines Gassacks liefert. Weit verbreitet ist es, als Treibstoff einen Festtreibstoff zu verwenden, der beispielsweise in einer gepressten Tablettenform, als Granulat oder als Extrusionskörper in der Brennkammer vorliegen kann.
  • Ferner sind Lösungen bekannt, die bei nicht bestimmungsgemäßer Auslösesituation, wie einer Hitzeeinwirkung von außen, beispielsweise durch einen Fahrzeugbrand, gewährleisten, dass der Treibstoff auch in einer solchen Ausnahmesituation auf eine für Fahrzeuginsassen und Retter unschädliche Art und Weise abbrennt. Zu diesem Zweck wird oft ein Frühzündmittel im Gasgenerator angeordnet, das eine niedrigere Zündtemperatur hat als der vorgenannte, eigentliche Treibstoff. Im Fall der beschriebenen Hitzeeinwirkung, die im Rahmen eines sogenannten Bonfire-Tests simuliert wird, entzündet sich dann das Frühzündmittel, um durch Überzünden auf den Treibstoff einen kontrollierten Abbrand dieses Treibstoffes auszulösen. Das Entzünden des eigentlichen Treibstoffs ist dabei stets direkt auf den Abbrand des Frühzündmittels zurückzuführen, im Normalfall durch direkte Wärmeübertragung. Hierbei sind Gasgeneratoren bekannt, die eine Brennkammer umfassen, in der ein gaserzeugender Treibstoff aufgenommen ist, wobei die Brennkammer durch eine Brennkammerwand begrenzt ist, in der eine Schwächungszone vorgesehen ist, wobei ein Frühzündmittel vorgesehen ist, das eine niedrigere Zündtemperatur aufweist als der Treibstoff, und wobei das Frühzündmittel durch eine vordefinierte, von außen einwirkende Hitzeeinwirkung entzündbar ist.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine andere Lösung für den Fall einer Hitzeeinwirkung von außen auf einen Gasgenerator zu schaffen, um dessen kontrollierbaren Abbrand zu gewährleisten, ihn also „unscharf” zu machen. Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Gasgenerator mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung einen Gurtstraffer mit einem solchen Gasgenerator zur Verfügung zu stellen. Hinsichtlich des Gurtstraffers wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 9 gelöst. Vorzugsweise umfasst ein solcher Gurtstraffer ferner weitere Bauteile, wie zum Beispiel ein Straffergehäuse, eine Befestigungseinrichtung zur Anbringung des Straffergehäuses an einem Fahrzeug, insbesondere an einer Fahrzeugchassis oder einem Fahrzeugsitz, einen in einem Straffergehäuse bewegbaren Kolben und/oder eine zweite Befestigungseinrichtung zur Befestigung eines Gurtschlosses an dem Kolben.
  • Zudem ist es Aufgabe der Erfindung ein Modul mit einem solchen Gasgenerator, zum Befüllen eines Gassacks, zur Verfügung zu stellen. Hinsichtlich des Moduls wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 10 gelöst.
  • Erfindungsgemäß ist bei einem Gasgenerator der vorgenannten Art die Schwächungszone bereits durch einen zumindest teilweisen Abbrand des Frühzündmittels zerstörbar.
  • Die Wirkung des Abbrands des Frühzündmittels besteht darin, dass die Schwächungszone in der Brennkammerwand zerstört wird und damit die geometrischen Verhältnisse und damit die Druckverhältnisse in der Brennkammer und im Gasgenerator gegenüber der normalen Aktivierung des Gasgenerators (ohne Hitzeeinwirkung von außen) verändert werden. Auf diese Weise lässt sich gewährleisten, dass bei einer Entzündung des eigentlichen Treibstoffs dessen Abbrand wesentlich langsamer und moderater erfolgt und sozusagen der Treibstoff nur noch raucht oder kokelt und damit auf kontrollierbare Art „unscharf” gemacht werden kann. Gemäß einer Ausführungsform entsteht durch den Abbrand des Frühzündmittels nicht genug Wärme, um den Treibstoff direkt zu entzünden. Die Schwächungszone ist damit vorzugsweise bereits ohne Entzündung des Treibstoffes zerstörbar.
  • Bei dieser Ausführungsform ist bei einer Hitzeeinwirkung von außen der Treibstoff durch die Hitzeeinwirkung von außen und nicht zwingend durch das Frühzündmittel entzündbar, wenn die Zündtemperatur des Treibstoffs erreicht ist. Es findet also hier durch das Frühzündmittel keine direkte Anzündung des Treibstoffes oder Überzündung auf den Treibstoff statt.
  • Bei einer weiteren, bevorzugten, Ausführungsform wird der Treibstoff zwar vom Frühzündmittel aktiviert, also angezündet, jedoch erst nach der Zerstörung der Schwächungszone durch den zumindest teilweisen Abbrand des Frühzündmittels.
  • Durch die Zerstörung der Schwächungszone ist bevorzugt das Volumen der Brennkammer vergrößerbar, oder die Brennkammer ist dadurch in Strömungsverbindung, direkt oder indirekt, mit der Umgebung bringbar. Auf diese Weise ändern sich die Druckverhältnisse im Gasgenerator bei Aktivierung des Treibstoffs, was das Abbrandverhalten des Treibstoffs in Richtung eines langsameren Abbrands beeinflusst.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Gasgenerator außerhalb der Brennkammer eine weitere Kammer auf, die mit der Brennkammer über eine freigelegbare Öffnung in Strömungsverbindung bringbar ist, wobei insbesondere das Frühzündmittel in der separaten, an die Brennkammer angrenzenden Kammer aufgenommen ist. Diese weitere Kammer stellt ein Zusatzvolumen dar. In diesem Fall ist die Schwächungszone vorteilhaft in einer Trennwand zwischen den Kammern vorgesehen.
  • Die Schwächungszone kann beispielsweise durch eine Sollbruchstelle in der Brennkammerwand gebildet sein. Die Hitzeeinwirkung und/oder die Krafteinwirkung durch den Abbrand des Frühzündmittels sind ausreichend, um die Sollbruchstelle aufzubrechen.
  • Die Schwächungszone kann auch durch eine Folie oder eine Membran gebildet sein, die die Öffnung abdeckt. In diesem Fall wird durch den Abbrand des Frühzündmittels die Membran bzw. die Folie durch Hitze und/oder Druckeinwirkung zerstört und so die Öffnung freigegeben.
  • Das Frühzündmittel kann in der Brennkammer selbst aufgenommen sein, beispielsweise in Form von gepressten Tabletten, Granulat oder Extrusionskörpern, die mit den Treibstoffpellets gemischt sind.
  • Es ist auch denkbar, Frühzündmittel sowohl in der Brennkammer als auch in einer separaten Kammer vorzusehen.
  • Das Frühzündmittel besteht vorteilhaft aus einem Material beispielsweise auf Basis von Nitrozellulose oder Chloraten oder aus Nitrotriazolon (NTO). Bevorzugt ist auch ein Frühzündmittel, das unter hoher Gasentwicklung bei relativ niedriger Temperatur abbrennt. Das Frühzündmittel und/oder der Treibstoff liegen in Festkörperform, insbesondere als Granulat, gepresste Tablette oder als Extrusionskörper vor.
  • Vorzugsweise beträgt die Zündtemperatur des Frühzündmittels etwa 150°C, wogegen die Selbstentzündungstemperatur des Treibstoffs größer gleich 200°C beträgt.
  • Vorteilhaft weist der Gasgenerator eine Brennkammer auf, in der ein gaserzeugender Treibstoff aufgenommen ist, wobei die Brennkammer durch eine Brennkammerwand begrenzt ist, in der eine Schwächungszone vorgesehen ist, wobei ein Frühzündmittel vorgesehen ist, das eine niedrigere Zündtemperatur aufweist als der Treibstoff und wobei das Frühzündmittel so ausgewählt und angeordnet ist, dass es sich bei einer vordefinierten, von außen einwirkende Hitzeeinwirkung selbst entzündet und durch seinen Abbrand die Schwächungszone in der Brennkammerwand zur Freilegung einer Öffnung zerstört, bevor sich der Treibstoff entzündet.
  • Im Folgenden wird ein Verfahren zur Aktivierung eines vorgenannten Gasgenerators bei einer Hitzeeinwirkung von außen auf den Gasgenerator beschrieben, wobei insbesondere ein kontrollierbarer Abbrand des Treibstoffes erreicht wird. Das Verfahren weist zumindest einen der folgenden Schritte auf:
    • – Auswählen des Frühzündmittels derart, dass es sich bei einer vordefinierten, von außen einwirkenden Hitzeeinwirkung selbst entzündet und durch seinen Abbrand eine Schwächungszone in einer Brennkammerwand eines Gasgenerators zur Freilegung einer Öffnung zerstören kann.
    • – Einbringen eines Frühzündmittels im Bereich einer Brennkammer eines Gasgenerators oder in einer separaten, an die Brennkammer angrenzenden Kammer, wobei das Frühzündmittel eine niedrigere Zündtemperatur aufweist als ein Treibstoff des Gasgenerators.
    • – Bereitstellen eines Gasgenerators, der eine Brennkammer aufweist, in der ein gaserzeugender Treibstoff aufgenommen ist, wobei die Brennkammer durch eine Brennkammerwand begrenzt ist, in der eine Schwächungszone vorgesehen ist.
    • – Bereitstellen einer Hitzeeinwirkung von außen auf den Gasgenerator, vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 2000°C bis 2500°C, so lange, bis das Frühzündmittel entzündet wird und durch seinen Abbrand die Schwächungszone in der Brennkammerwand zur Freilegung einer Öffnung zerstört wird, ohne, dass der Treibstoff entzündet wird.
    • – Fortsetzung der Bereitstellung einer Hitzeeinwirkung von außen auf den Gasgenerator, vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 2000°C bis 2500°C, so lange bis der Treibstoff durch diese Hitzeeinwirkung entzündet wird und kontrolliert, insbesondere ohne Fragmentierung des Außengehäuses des Gasgenerators, abbrennt.
  • Der Gasgenerator lässt sich vorteilhaft in einem Gurtstraffer einsetzen, ist aber auch für andere Anwendungszwecke, wie zum Einsatz in einem Modul zur Befüllung eines Gassackes (eines sogenannten. Airbags) verwendbar.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:
  • 1 eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Gasgenerators gemäß einer ersten Ausführungsform;
  • 2 eine schematische Ansicht einer ersten Ausbildung einer Schwächungszone der Brennkammerwand eines erfindungsgemäßen Gasgenerators;
  • 3 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausbildung einer Schwächungszone einer Brennkammerwand eines erfindungsgemäßen Gasgenerators; und
  • 4 eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Gasgenerators gemäß einer zweiten Ausführungsform.
  • Der in 1 dargestellte Gasgenerator 10 entspricht in seinem Aufbau im Wesentlichen dem eines klassischen Festtreibstoffgenerators. Ein Gehäuse 12, in dem eine Brennkammer 14 ausgebildet ist, ist an einer Stirnseite durch einen Anzünder 16 abgeschlossen, der auf bekanntem Weg bei einer normalen Aktivierung, also bei einer bestimmungsgemäßen Auslösesituation, wie sie bei einem Crash-Fall vorliegen kann, den Gasgenerator 10 zündet.
  • In der Brennkammer 14 ist eine Treibladung aus einem gaserzeugenden Treibstoff 18 aufgenommen, der in Form von Pellets vorliegt. Dieser Treibstoff 18 brennt nach einer normalen Aktivierung ab und sorgt so für die Erzeugung des notwendigen Gases, beispielsweise zum Betrieb eines Gurtstraffers oder zum Befüllen eines Gassacks.
  • Außerdem ist ein Frühzündmittel 20 vorgesehen, hier ebenfalls in Form von Pellets. Das Frühzündmittel 20 ist in dieser Ausführungsform in der Brennkammer 14 aufgenommen und mit dem Treibstoff 18 vermischt. Es besteht beispielsweise aus einem Material auf Basis von Nitrozellulose oder Chloraten oder aus Nitrotriazolon (NTO) und weist eine Zündtemperatur auf, die um wenigstens 50 K unter der des Treibstoffs 18 liegt. Das Frühzündmittel 20 ist so gewählt, dass es unter einer möglichst hohen Gasentwicklung bei einer relativ geringen Temperatur abbrennt.
  • Die Brennkammer 14 ist von einer Brennkammerwand 21 begrenzt, die hier abschnittsweise durch das Gehäuse 12 gebildet ist. In einem Abschnitt der Brennkammerwand 21 ist eine Schwächungszone 22 vorgesehen, hier an der dem Anzünder 16 gegenüberliegenden Stirnseite.
  • Bei Öffnung der Schwächungszone 22 wird eine Öffnung 24 (siehe 3) freigelegt, die eine Strömungsverbindung zu einem weiteren Volumen, hier der Umgebung des Gasgenerators 10 herstellt.
  • Die Schwächungszone 22 kann beispielsweise durch eine Sollbruchstelle 26 in Form eines Abschnitts mit verringerten Wandstärke (siehe 2) oder in Form von einer oder mehreren Öffnungen 24, die durch eine Folie 28 oder eine Membran verschlossen sind (siehe 3), gebildet sein. Das Freigeben der Öffnung 24 erfolgt dann entweder durch Zerstörung der Sollbruchstelle 26 mit der geringeren Wandstärke oder durch Zerstörung der Folie 28 bzw. Membran. Natürlich können auch mehrere Schwächungszonen 22 vorgesehen sein, die auch unterschiedlich ausgebildet sein können.
  • Wird der Gasgenerator 10 einer Hitzeeinwirkung von außen ausgesetzt, beispielsweise im Fall eines Fahrzeugbrands oder im Rahmen einer diesbezüglichen Simulation in Form eines Bonfire-Tests, so wird das Frühzündmittel 20 thermisch entzündet, sobald eine vordefinierte Temperatur, die Zündtemperatur des Frühzündmittels 20, im Inneren der Brennkammer 14 erreicht ist. Das Frühzündmittel 20 brennt unter hoher Gasentwicklung, aber unter geringer Temperaturentwicklung ab. Durch die Gasentwicklung, welche eine hohe Druckentwicklung zur Folge hat, wird die Schwächungszone 22 zerstört und die Öffnung 24 freigegeben. Auf diese Weise wird das Volumen der Brennkammer 14 vergrößert.
  • Die Temperaturentwicklung durch den Abbrand des Frühzündmittels 20 reicht in diesem Fall nicht aus, um den eigentlichen Treibstoff 18 zu entzünden. Es findet also keine Überzündung von dem Frühzündmittel 20 auf den Treibstoff 18 statt.
  • Bei einer weiteren Hitzeeinwirkung auf den Gasgenerator 10 von außen und einem damit verbundenen Temperaturanstieg im Inneren des Gasgenerators 10 entzündet sich der Treibstoff 18, wenn dessen Zündtemperatur erreicht ist. Da die Öffnung 24 freigegeben ist, weist der Gasgenerator 10 andere geometrische Verhältnisse im Bereich der Brennkammer 14 auf als bei einer normalen Aktivierung, bei der die Schwächungszone 22 in der Brennkammerwand 21 geschlossen und die Öffnung 24 gasdicht verschlossen ist.
  • Aufgrund der geänderten geometrischen Verhältnisse und der damit verbundenen anderen Druckverhältnisse brennt der Treibstoff 18 langsamer und moderater ab als bei der normalen Aktivierung. Im Idealfall wird der Treibstoff nur noch rauchen oder kokeln, nicht aber unter einer schnellen Gasentwicklung, wie bei einer normalen Aktivierung des Gasgenerators im Rückhaltefall, abbrennen.
  • 4 zeigt eine zweite Ausführungsform. Der Gasgenerator 100 unterscheidet sich von dem oben beschriebenen Gasgenerator 10 der ersten Ausführungsform dadurch, dass das Frühzündmittel 20 in einer eigenen Kammer 30 aufgenommen ist. Die Brennkammer 14, die Kammer 30 und der Anzünder 16 sind axial hintereinander angeordnet, wobei die Brennkammer 14 vom Anzünder 16 durch die Kammer 30 getrennt ist. Die Schwächungszone 22 ist in dem Abschnitt der Brennkammerwand 21 angeordnet, der die Brennkammer 14 von der Kammer 30 trennt.
  • Bei einer Hitzeeinwirkung von außen entzündet sich, wie im Rahmen der ersten Ausführungsform beschrieben, bei einer vorbestimmten Temperatur das Frühzündmittel 20 und zerstört durch seine Gasentwicklung die Schwächungszone 22. Diese kann wie oben beschrieben ausgebildet sein. Dadurch vergrößert sich das Volumen der Brennkammer 14 zumindest um das Volumen der Kammer 30, und, wenn die Zündtemperatur des Treibstoffs 18 erreicht ist, wird dieser langsam und moderat abbrennen, da auch hier geänderte geometrischen Verhältnisse und damit verbundene andere Druckverhältnisse vorliegen.
  • Weiterhin kann ein nichtdargestellter Gurtstraffer einen oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Gasgenerator (10; 100) beinhalten.
  • Ebenfalls kann ein nichtdargestelltes Modul einen oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Gasgenerator (10; 100), einem von dem Gasgenerator (10; 100) aufblasbaren Gassack und einer Befestigungseinrichtung zur Anbringung des Moduls, insbesondere im Innenbereich eines Fahrzeuges, beinhalten.

Claims (10)

  1. Gasgenerator, insbesondere für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, mit einer Brennkammer (14), in der ein gaserzeugender Treibstoff (18) aufgenommen ist, wobei die Brennkammer (14) durch eine Brennkammerwand begrenzt ist, in der eine Schwächungszone (22) vorgesehen ist, wobei ein Frühzündmittel (20) vorgesehen ist, das eine niedrigere Zündtemperatur aufweist als der Treibstoff (18), und wobei das Frühzündmittel (20) durch eine vordefinierte, von außen einwirkende Hitzeeinwirkung entzündbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwächungszone (22) bereits durch einen zumindest teilweisen Abbrand des Frühzündmittels (20) zerstörbar ist.
  2. Gasgenerator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwächungszone (22) ohne Entzündung des Treibstoffs (18) zerstörbar ist, und/oder dass bei einer Hitzeeinwirkung von außen der Treibstoff (18) durch die Hitzeeinwirkung von außen und nicht durch das Frühzündmittel (20) entzündbar ist.
  3. Gasgenerator nach zumindest einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Zerstörung der Schwächungszone (22) das Volumen der Brennkammer (14) vergrößerbar ist, oder dass die Brennkammer in Strömungsverbindung, direkt oder indirekt, mit der Umgebung bringbar ist.
  4. Gasgenerator nach zumindest einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasgenerator (10) außerhalb der Brennkammer (14) eine weitere Kammer (30) aufweist, die mit der Brennkammer (14) über eine freilegbare Öffnung (24) in Strömungsverbindung bringbar ist, wobei insbesondere das Frühzündmittel (20) in der separaten, an die Brennkammer (14) angrenzenden Kammer (30) aufgenommen ist.
  5. Gasgenerator nach zumindest einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwächungszone (22) durch eine Sollbruchstelle (26) und/oder durch eine Folie (28) oder eine Membran gebildet ist, die die Öffnung (24) abdeckt.
  6. Gasgenerator nach zumindest einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Frühzündmittel (20) in der Brennkammer (14) aufgenommen ist.
  7. Gasgenerator nach zumindest einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Frühzündmittel (20) aus einem Material besteht, das unter hoher Gasentwicklung bei relativ niedriger Temperatur abbrennt, wobei das Frühzündmittel (20) vorzugsweise aus einem Material auf Basis von Nitrozellulose oder Chloraten oder aus Nitrotriazolon (NTO) besteht und/oder das Frühzündmittel (20) und/oder der Treibstoff (18) in Festkörperform, insbesondere als Granulat, gepresste Tablette oder Extrusionskörper, vorliegt.
  8. Gasgenerator, insbesondere gemäß zumindest einem der voranstehenden Ansprüche für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, mit einer Brennkammer (14), in der ein gaserzeugender Treibstoff (18) aufgenommen ist, wobei die Brennkammer (14) durch eine Brennkammerwand begrenzt ist, in der eine Schwächungszone (22) vorgesehen ist, wobei ein Frühzündmittel (20) vorgesehen ist, das eine niedrigere Zündtemperatur aufweist als der Treibstoff (18), und wobei das Frühzündmittel (20) so ausgewählt und angeordnet ist, dass es sich bei einer vordefinierten, von außen einwirkende Hitzeeinwirkung selbst entzündet und durch seinen Abbrand die Schwächungszone (22) in der Brennkammerwand zur Freilegung einer Öffnung (24) zerstört, bevor sich der Treibstoff (18) entzündet.
  9. Gurtstraffer mit einem Gasgenerator (10; 100) nach zumindest einem der voranstehenden Ansprüche.
  10. Modul mit einem Gasgenerator (10; 100), einem von dem Gasgenerator (10; 100) aufblasbaren Gassack und einer Befestigungseinrichtung zur Anbringung des Moduls, insbesondere im Innenbereich eines Fahrzeuges, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasgenerator (10; 100) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.
DE102011012773.9A 2011-03-01 2011-03-01 Gasgenerator mit Frühzündmittel Active DE102011012773B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102011012773.9A DE102011012773B4 (de) 2011-03-01 2011-03-01 Gasgenerator mit Frühzündmittel

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102011012773.9A DE102011012773B4 (de) 2011-03-01 2011-03-01 Gasgenerator mit Frühzündmittel

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102011012773A1 true DE102011012773A1 (de) 2012-09-06
DE102011012773B4 DE102011012773B4 (de) 2024-03-07

Family

ID=46671309

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102011012773.9A Active DE102011012773B4 (de) 2011-03-01 2011-03-01 Gasgenerator mit Frühzündmittel

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102011012773B4 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102017129552A1 (de) 2017-12-12 2019-06-13 Voith Patent Gmbh Retarder

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19531666A1 (de) * 1995-08-29 1997-03-06 Temic Bayern Chem Airbag Gmbh Frühzündeinrichtung
DE69512341T2 (de) * 1994-10-17 2000-05-11 Trw Inc Selbstzünderpackung für eine Luftsack-Aufblasvorrichtung
DE19914241A1 (de) * 1999-03-29 2000-10-05 Nico Pyrotechnik Zündeinrichtung für eine Insassenschutzvorrichtung eines Kraftfahrzeuges
DE102008010453A1 (de) * 2008-02-21 2009-08-27 Volkswagen Ag Gasgenerator

Family Cites Families (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5443286A (en) 1992-10-09 1995-08-22 Morton International, Inc. Gas generator for vehicle occupant restraint system
US5738372A (en) 1996-05-15 1998-04-14 Morton International, Inc. Device for pressure relief during bonfire and tell-tale of compressed gas
EP0934853B1 (de) 1996-10-29 2004-09-22 Daicel Chemical Industries, Ltd. Gaserzeugungsvorrichtung für einen airbag
DE19645177A1 (de) 1996-11-02 1998-05-07 Temic Bayern Chem Airbag Gmbh Gasgenerator
JP4668617B2 (ja) 2002-08-30 2011-04-13 日本化薬株式会社 自動発火機能を有する小型ガス発生器
US6851374B1 (en) 2003-06-30 2005-02-08 Key Safety Systems, Inc. Dual stage inflator for low melting gas generants
DE102007023043A1 (de) 2007-05-16 2008-11-20 Trw Airbag Systems Gmbh Gasgenerator
DE102007048736A1 (de) 2007-10-05 2009-04-16 Takata-Petri Ag Gasgenerator und Verfahren zur Beeinflussung einer Gasströmung in einem Gasgenerator

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE69512341T2 (de) * 1994-10-17 2000-05-11 Trw Inc Selbstzünderpackung für eine Luftsack-Aufblasvorrichtung
DE19531666A1 (de) * 1995-08-29 1997-03-06 Temic Bayern Chem Airbag Gmbh Frühzündeinrichtung
DE19914241A1 (de) * 1999-03-29 2000-10-05 Nico Pyrotechnik Zündeinrichtung für eine Insassenschutzvorrichtung eines Kraftfahrzeuges
DE102008010453A1 (de) * 2008-02-21 2009-08-27 Volkswagen Ag Gasgenerator

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102017129552A1 (de) 2017-12-12 2019-06-13 Voith Patent Gmbh Retarder

Also Published As

Publication number Publication date
DE102011012773B4 (de) 2024-03-07

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60014910T2 (de) Zweistufige airbagaufblasvorrichtung
EP2193053B1 (de) Gasgenerator und verfahren zur beeinflussung einer gasströmung in einem gasgenerator
DE602005000573T2 (de) Zweistufiger pyrotechnischer Gasgenerator
DE2151221A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Fuellen von Fahrzeuggassaecken
DE102007019755A1 (de) Gaserzeugungssystem
DE2712963A1 (de) Allpyrotechnische aufblasvorrichtung
DE19520847A1 (de) Vorrichtung zur Gaserzeugung für einen Kraftfahrzeug-Airbag
DE102015016082A1 (de) Hybridgasgenerator und Fahrzeugsicherheitssystem mit einem solchen Hybridgasgenerator sowie Verfahren zum Ausbilden einer Schockwelle
DE102018112010A1 (de) Treibstoffkäfig für einen gasgenerator, gasgenerator mit einem solchen treibstoffkäfig, betriebsverfahren und verfahren zum führen einer schockwelle eines gasgenerators
DE19727047A1 (de) Airbag-Aufblasvorrichtung
DE102016002937A1 (de) Hybridgasgenerator, Gassackeinheit und Fahrzeugsicherheitssystem mit einem solchen Hybridgasgenerator sowie Verfahren zum Ausbilden einer Schockwelle
DE102007028806A1 (de) Gaserzeugungssystem
DE112015000911T5 (de) Airbag-Aufblasvorrichtungs-Pad
EP1012005B1 (de) Gasgenerator
WO2018133977A1 (de) Hybridgasgenerator, verfahren zum betreiben eines hybridgasgenerators, gassackmodul und fahrzeugsicherheitssystem
DE102004027153B4 (de) Gasgenerator eines Mehrstufen-Zündtyps
DE60307236T2 (de) Luftgurtaufblasvorrichtung
WO2020083773A1 (de) Gasgenerator, gassackmodul, fahrzeugsicherheitssystem und verfahren zum betreiben eines gasgenerators
DE60128455T2 (de) Gaserzeuger mit automatischer zündfunktion
DE102015012703A1 (de) GASGENERATOR, lNSBESONDERE FÜR ElN FAHRZEUGlNSASSENSCHUTZSYSTEM, FEDER ZUR ANORDNUNG lN ElNEM GASGENERATOR, GASSACKMODUL UND FAHRZEUGINSASSENSCHUTZSYSTEM
DE102011012773B4 (de) Gasgenerator mit Frühzündmittel
EP0882628B1 (de) Gasgenerator
EP0882627B1 (de) Gasgenerator sowie Verfahren zum Betreiben eines Gasgenerators
DE602005003540T2 (de) Pyrotechnischer Gasgenerator für Kraftfahrzeugsicherheitsanlage
DE102008022749B4 (de) Gasgenerator

Legal Events

Date Code Title Description
R079 Amendment of ipc main class

Free format text: PREVIOUS MAIN CLASS: B60R0021263000

Ipc: B60R0021260000

R163 Identified publications notified
R012 Request for examination validly filed
R081 Change of applicant/patentee

Owner name: ZF AIRBAG GERMANY GMBH, DE

Free format text: FORMER OWNER: TRW AIRBAG SYSTEMS GMBH, 84544 ASCHAU, DE

R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division