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Die Erfindung betrifft ein Stangenlademagazin für Drehautomaten oder dergleichen Werkzeugmaschinen gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Bekannt ist ein Stangenlademagazin mit einem lang gestreckten Führungskanal runden Querschnitts für eine vom Drehautomaten zu bearbeitenden Materialstange, mit einem in Längsrichtung zweigeteilten Träger, dessen Oberteil relativ zu einem Unterteil abzuheben ist. Das Ober- und das Unterteil sind mit einer oder mehreren Adaptiveinlagen am Umfang und nebeneinander angeordnet. Zusammen mit einer oder mehreren Adaptiveinlagen bilden Ober- und Unterteil den Führungskanal.
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In der spanenden Fertigung gibt es verschiedene Methoden zur Herstellung von Massenteilen. Eine wesentliche Stellung nehmen bei dieser Produktion Drehautomaten ein, die aufgrund der in den letzten Jahren entwickelten Werkzeug- und Steuerungssystemen in der Lage sind, auch Fräs- und Bohroperationen dreidimensional vorzunehmen. Bei Vormaterialien handelt es sich hier häufig um Materialstangen, deren jeweiliges Ende zur Teilegeometrie fertig ausgeformt wird. Das Fertigteil wird anschließend von der Materialstange abgetrennt, die Materialstange wird um das Teilefertigmaß nachgeschoben und der Vorgang beginnt von neuem.
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Das Hauptproblem bei dieser Bearbeitungsmethode besteht darin, Materialstangen von 0,4 bis 8 Metern Länge und länger mit Durchmessern (Dicken) von 0,8 bis 120 Millimetern vibrationsfrei und zentrisch in einem Führungskanal bzw. in der Spindel eines Drehautomaten zu führen. Der Führungskanal ist eine rohrähnliche Vorrichtung die in einem längstgeteilten Träger ausgebildet ist, in dem Einlagen aus thermo- oder duroplastischen Kunststoffen als Adaptiveinlagen eingelassen sind. Mit diesen Einlagen kann man Materialstangendurchmesser bis zum Nenndurchmesser des Führungsrohrs verarbeiten, wobei der Durchmesser der Materialstangen um bis zu 25 mm kleiner als der Innendurchmesser des Führungskanals sein darf. Die Differenz zwischen dem Innendurchmesser des Führungskanals und Durchmesser der Materialstangen ermöglicht jedoch beim rotieren der Materialstange eine ungewollte Durchbiegung dieser Materialstange. Die Durchbiegung der Materialstange führt wiederum zu unerwünschten Unwuchterregungen der beteiligten Maschinen, die wiederum zu Schwingungen und Vibrationen führen. Derzeit gibt es die Möglichkeit diese Vibrationen möglichst klein zu halten, in dem man die Differenz zwischen dem Innendurchmesser des Führungskanals und Durchmesser der Materialstangen möglichst gering hält. Dadurch werden die Unwuchterregungen und somit die Schwingungen klein gehalten. Anwendern, die eine große Durchmesservarianz abdecken müssen und zudem häufig kleine Losgrößen verarbeiten, stellt sich dann das Problem des zeitaufwendigen Umrüstens der Einlagen auf einen geeigneten Innendurchmesser des Führungskanals bzw. dessen Nenndurchmesser. Diese Umrüstzeiten sind kostenintensiv, da in dieser Zeit die Produktion der gesamten Anlage steht. Des Weiteren müssen verschiedene Einlagendurchmesser vorrätig gehalten werden, dadurch entstehen Investitions- und Lagerhaltungskosten für die Hersteller und Anwender von solchen Stangenlademagazinen. Bekannt ist aus der
DE 10 2006 010 359 A1 eine Vorrichtung zur Halterung von Stangen für Drehmaschinen mit mindestens einer in eine Hohlspindel eingefügten Hülse, wobei in der Hülse eine Stange klemmend festgelegt ist. Über elastische Mittel kann eine Stange auf einfache Weise innerhalb einer Spindel fixiert und wieder freigegeben werden. Die
DE 78 15 519 U1 beschreibt eine Vorrichtung zum Zuführen von Werkstoffstangen für Bearbeitungsmaschinen, wobei in einem Rohr das hintere Ende der Stange durch einen im Rohr geführten und durch ein Druckmedium beaufschlagten Kolben in Richtung der Bearbeitungsmaschine bewegt wird.
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Bekannt ist
DE 10 2004 043 797 B4 , wobei mindestens eine eckige Adaptiveinlage als Teil einer Stangenzuführvorrichtung durch eine oder mehrere lösbare elastische und aus metallischen Werkstoff bestehenden Klemmen am Oberteil gehalten ist. Diese Lösung bildet die Grundlage für die jetzige erfindungsgemäße Lösung.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Materialstangen mit unterschiedlichen Durchmessern und Geometrien während des Drehvorganges möglichst genau zentrisch und koaxial zur Spindelachse der Werkzeugmaschine zu führen, um vorgenannte Einlagen nicht mehr zwingend umrüsten zu müssen, sondern die Führungseinlagen einstellbar an das zu verarbeitende Materialstangenmaterial anpassen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Stangenlademagazin mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Eine oder mehrere verformbare Membranen, welche in den analog seiner Anzahl der Adaptiveinlagen in denen einzubringen sind, wölben sich bei einem Kraftaufbau nach innen, um eine im Inneren der mindestens einen Adaptiveinlage befindlichen Materialstange zentrisch im Inneren des Spindelrohres 91 zur Spindelachse zu klemmen und zu lagern.
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In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausgestaltungen angegeben. So ist die mindestens eine Adaptiveinlage am Umfang des jeweiligen Oberteils und Unterteils mit der Materialstange während des Drehvorgangs drehbar zu lagern, wobei die gesamte Länge der Materialstange mittig zur Drehspindelachse eines Drehspindelautomaten zu lagern ist und der, wenn er aus mehr als einer Adaptiveinlage besteht, nebeneinander form- und kraftschlüssig und beim Drehvorgang sich gegenseitig in Rotation bringend anzuordnen ist. Die Geometrie der verformbaren Membranen ist entsprechend der Anzahl der Adaptiveinlagen so auszuführen, das diese bei äußerem Druck- u. Kraftaufbau sich gleichmäßig nach innen wölben und sich durch geeignete Dichtungselemente sich gegenseitig abdichtet, so das der außen anliegende Druck während der Bearbeitung der Materialstangen im Drehautomaten erhalten bleibt.
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Der erfindungsgemäße Grundgedanke ist ebenso wie später auf 4 und 5 nochmals einzugehen sei, wobei der Führungsbereich der Adaptiveinlage, der für die radiale Lagerung benötigt wird, rund ausgeführt ist. Wenn die Adaptiveinlagen zwischen dem Oberteil und dem Unterteil eingeschlossen sind, so kann die Lagerung der Adaptivlager auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Mögliche Lagerungsmethoden sind hierbei unter anderem hydrostatische Lagerungen, Wälzkörperlagerung oder der Einsatz von Gleitlagern und Gleitbuchsen. Es liegt selbstverständlich im Rahmen der Erfindung noch andere bekannte Lagerungsmöglichkeiten zu nutzen.
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Beim Einsatz mehrerer Adaptiveinlagen nebeneinander ist eine stirnseitige Verbindung an den Flächen vorzusehen, die eine Winkelabweichung zwischen den verschiedenen Segmenten verhindert. Diese nicht dargestellte Verbindung kann unter anderem Form- oder Kraftschlüssig erfolgen. Durch die Klemmung mit der Materialstange und diesen Verbindungen kann eine zu starke Torsionsbeanspruchung über die Länge der Materialstange verhindert werden. Eventuell muss hierfür noch eine Kupplung zwischen Drehautomatenspindel und Stangenzuführvorrichtung vorgesehen werden, damit das Drehmoment direkt in die Adaptiveinlagen übertragen wird.
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Ziel ist es, die Drehzahlen von Adaptiveinlagen und Materialstangen mit gleicher Drehzahl identisch zu halten.
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Beim Einsatz mehrerer Adaptiveinlagen nebeneinander kann eine stirnseitige Verbindung zwischen den einzelnen Adaptiveinlagen nötig werden, um die Stirnflächen zueinander so zu sichern, dass kein Winkelversatz zwischen den Adaptiveinlagen 50 entsteht. Diese nicht dargestellte Verbindung kann form- und kraftschlüssig umgesetzt werden. Die nunmehr zueinander ausgerichteten, nebeneinander liegenden Adaptiveinlagen sollen beim Drehvorgang mit der gleichen Drehzahl rotieren wie die durch das Spannfutter angetriebene Materialstange.
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Sollte die Klemmkraft zwischen der mindestens einen Membrane und dem Stangenmaterial nicht ausreichen, um die mindestens eine Adaptiveinlage auf die gleiche Drehzahl und ohne einer Winkeldifferenz zwischen dem Stangenmaterial und der mindestens einen Adaptiveinlage zu bringen, so besteht die Möglichkeit eine zuschaltbare Kupplung zwischen der ersten Adaptiveinlage und der Drehautomatenspindel einzubringen.
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Da durch diese Erfindung die zu verarbeitende Materialstange sehr exakt zentrisch geführt wird, erfährt die Materialstange im Gegensatz zu den bislang starren und nicht drehbaren Einlagen eine äußerst geringe exzentrische Abweichung zur Drehachse der Materialstange bzw. zur Drehachse der Werkzeugmaschinenspindel. Ebenso wird die Durchbiegung der Materialstange reduziert weil diese an mehreren Stellen geführt wird. Dies führt dann zu wesentlich geringeren Unwuchterregungen bei symmetrischen Materialstangen und somit zu einem wesentlich ruhigeren fast schwingungs- und vibrationsfreiem Betrieb der Stangenzuführvorrichtung beim Bearbeiten der Materialstangen im Drehautomaten.
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Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Lösung ist, dass die Erfindung absieht von Einlagen mit einen fest vorgegebenen Radius bzw. Durchmesser. Vielmehr ist ein manipulierendes Anpassen der Einlagen an die zu bearbeitende Stangengeometrie gewollt. Die Einlagen sollen auch nicht wie bislang starr im Führungskanal sitzen. Sie sollen sich mit der zu führenden Stange im Führungskanal mitdrehen und diese lagern. Deshalb kann von Adaptiveinlagen, Adaptivführungseinlagen, Adaptiveinlagen oder Koaxialführungseinlagen gesprochen werden. Diese Adaptiveinlagen bilden dann den Führungskanal und liegen dann am Umfang von Ober- und Unterteil an.
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Da die Materialstange bei den bisherigen Stangenlademagazinen hydrodynamisch mittels Öl erfolgt ist, haftet nach der erfindungsgemäßen Lösung nunmehr kein Öl an der Materialstange. Dieses Öl muss somit nicht ersetzt werden und keine negativen Vermischungseffekte mit dem Kühlschmierstoff des Drehautomaten.
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Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die erfindungsgemäße Lösung näher beschrieben werden: Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Gesamtansicht einer mit den Merkmalen der der Erfindung ausgerüsteten Stangenlademagazins;
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2 und 3 einen an sich bekannten Mechanismus zum Aufklappen des oberen Trägerteils;
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4 eine Ansicht eines einzelnen Adaptiveinlagesegmentes für ein Stangenlademagazin;
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5 eine Ansicht mehrerer Adaptiveinlagesegmente in runder Anordnung für eine Stangenzuführvorrichtung, welche zusammen eine Adaptiveinlage bilden
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6 eine Ansicht mehrerer Adaptiveinlagesegmente vor einem Führungskanal eines Stangenlademagazins;
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7 eine Ansicht mehrerer Adaptiveinlagensegmente bzw. einer Adaptiveinlage in einem Führungskanal eines Stangenlademagazins;
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8 eine Ansicht einer einzelnen Adaptiveinlage für eine Drehautomatenspindel;
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9 eine Ansicht mehrerer Adaptiveinlagen vor einer schematisch dargestellten Drehautomatenspindel;
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10 eine Ansicht mehrerer Adaptiveinlagen in einer schematisch dargestellten Drehautomatenspindel;
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11 zeigt alternativ einen Mechanismus zum Zentrieren einer Materialstange.
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Das im Ganzen mit 10 bezeichnete Stangenlademagazin weist einen langgestreckten, durch eine dreiteilige Verkleidung 12, 13, 14 verschließbaren Kasten 11 als Verkleidung auf, der auf zwei massiven, beabstandeten Ständern 17, 18 als Stütze befestigt ist. Die Stangenlademagazin 10 ist dazu bestimmt, an einem nicht dargestellten Drehautomaten mit Ihrem in 1 rechtsseitigen Ende angestellt zu werden. In dem Kasten 11 befindet sich eine Vorschubstange für eine nicht dargestellte, in 1 nach rechts vorzuschiebende Materialstange, welches in einem Oberteil 15 und ein Unterteil 16 aufweisenden Träger ausgebildet ist. In 1 ist das Oberteil mittels eines in der 1 nicht dargestellten Schwenkmechanismus vom Unterteil 16 nach oben abgeschwenkt, so dass die Materialstange von der geöffneten Seite her beladen werden kann.
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2 und 3 zeigt schematisch einen bekannten Schwenkmechanismus, welcher im wesentlichen eine Kolbenzylindereinheit 20 und einem am freien Ende des Kolbens mittels mehrerer in Längsrichtung des Kastens 11 beabstandeter Schwenkarme, von denen einer mit 21 bezeichnet ist aufweist, wobei jeder Schwenkarm 21 mit dem Oberteil 15 verbunden ist und mit diesem um einem Drehbolzen 22, welcher sich bei Betrachtung der Stangenlademagazin 10 gemäß 1 hinter dem Oberteil 15 an einer festen Struktur 19 der Stangenlademagazin 10 befindet, verschwenkbar ist, wenn die Kolbenzylindereinheit 20 geeignet betätigt wird. Somit fungiert der Drehbolzen 22 als Drehpunkt für den Schwenkarm 21.
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In 2 ist das Oberteil 15 in seinem den Führungskanal 23 schließenden Stellung wiedergegeben.
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In 3 ist das Oberteil 15 in seiner verschwenkten Stellung dargestellt.
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Aus beiden Figuren (2 und 3) erkennt man, dass das Oberteil 15 zu dem Unterteil 16 schwenkbar ist. Es liegt selbstverständlich im Rahmen der Erfindung, statt der Kolbenzylindereinheit 20 eine Hebevorrichtung vorzusehen, die mit dem Oberteil 15 verbunden ist und dieses relativ zum festen Unterteil 16 vertikal anhebt und absenkt. Das Oberteil 15 und das maschinenfeste Unterteil 16 bilden zusammen einen Träger für die einzelnen Adaptiveinlagensegmente 26, 27, 28 und als gesamtes Adaptiveinlagensegment 40, welche zusammen bei abgesenkten Oberteil 15 eine Adaptiveinlage 50 bilden. Mindestens eine Adaptiveinlage 50 bildet den Führungskanal 23.
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Dazu weist das Unterteil 16 eine zum Oberteil 15 2/3-Rundöffnung auf, in welchem dann eine oder mehrere Adaptiveinlagen 27, 28 eingesetzt sind und nebeneinander angelegt sich über die gesamten Länge der Stangenlagemagazin 10 erstrecken. Entsprechend besitzt das Oberteil 15 eine 1/3-Rundöffnung zum Unterteil 16, in welchem dann eine oder mehrere Adaptiveinlagen 26 eingesetzt sind und nebeneinander angelegt sich über die gesamten Länge der Stangenlademagazin 10 erstrecken.
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Außerdem ist in 3 dargestellt, dass beim Schwenken des Oberteils 15 das jeweilige Segment 26, 40, welches in Stellung des Oberteiles 15 anliegt, mit heraus geschwenkt wird, um ein Nachladen der Materialstangen zu ermöglichen. Aufgrund der folglich am Umfang teilbaren Adaptiveinlage 50, welche den Führungskanal 23 bildet, ist auch ein seitliches Beladen von Materialstangen ermöglicht.
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Aus 4 erkennt man ein einzelnes Segment 40 einer Adaptiveinlage 50 eines Stangenlademagazins 10. Die Membrane 55 ist möglichst weit in das Innere der Adaptiveinlage 50 verformen lassen, wobei der Membrane 55 genügend Spielraum 47 in axialer Richtung zu gewährleisten ist.
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In 5 verbindet man mehrere Segmente 40 zu einer Adaptiveinlage 50, z. B. durch formschlüssige Verbindungen mittels Fixierung 43, 44, so dass die Flächen 48 der verschiedenen Adaptiveinlagensegmente 40 aneinander stoßen und dass die aus Adaptiveinlagesegmente 26, 27, 28, 40 bestehende Adaptiveinlage 50 untereinander lösbar in Verbindung zu bringen sind. Die Anordnung der gesamten Segmente 40 der Adaptiveinlage 50, spiegeln praktisch die Anordnung der Segmente 26, 27, 28 bei geschlossenem Oberteil 15 in 2 wieder.
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Somit ist aus 4 und 5 auch ersichtlich, dass ein Adaptiveinlagensegment 40 bzw. eine Adaptiveinlage 50 im wesentlichen über mindestens zwei Funktionsbereiche 41, 42 verfügt. Der Klemm- und Zentrierbereich 41, bestehend aus Membran 55 und den Dichtungen 51, 52, 53, die den Zweck haben, die Materialstange im Inneren der Adaptiveinlage während des Drehens in der Spindelachse des Drehautomaten zu zentrieren und in dieser Lage zu halten. Die Aufgabe des Führungsbereichs 42 ist, die radiale Lagerung der Adaptiv- bzw. Adaptiveinlage 50, welche aus den Adaptiveinlagesegmenten 26, 27, 28, 40 besteht, und der Materialstangen im geschlossenen Oberteil 15 und Unterteil 16 der Stangenlademagazin 10 während der Bearbeitung zu ermöglichen.
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Außerdem ist der 4 und 5 zu entnehmen, dass der Klemm- und Zentrierbereich 41 als Membrane 55 ausgeführt ist. Diese Membrane 55 besteht aus einem dünnwandigen manipulierbaren Werkstoff, wie es z. B. diverse Kunststoffe ermöglichen. Die Geometrie der Membrane 55 kann z. B. sternförmig ausgelegt sein, damit selbst kleine Materialstangen im inneren mittig gehalten werden können. Es liegt selbstverständlich im Rahmen der Erfindung auch andere Geometrien zu nutzen, die es ermöglichen die Materialstangen im inneren zentrisch zu klemmen und zu halten. Durch Aufbringen einer am äußeren Umfang der Membrane anliegenden Kraft, soll sich die Membrane 55 symmetrisch nach innen auf die Achse der Adaptiveinlage hin zu bewegen, um die Materialstange im Zentrum der Adaptiveinlage zu fixieren. Die benötigte Kraft auf der Außenseite der Membrane 55 kann durch unterschiedliche Verfahren umgesetzt werden. Hierbei könnte unter anderem die Kraft über das Aufbringen eines pneumatischen oder hydraulischen Druckmediums erfolgen. Der Raum für das Druckmedium zwischen den einzelnen Segmenten 40, dem Unterteil 16 und dem Oberteil 15 muss hierbei mit entsprechenden Dichtungen 45, 46, 51, 52, 53 abgedichtet sein. Des Weiteren ist der 4 und 5 zu entnehmen, dass der Führungsbereich 42 der Adaptiveinlage 50, der für die radiale Lagerung benötigt wird, rund ausgeführt ist. Wenn die Adaptiveinlagen 50 zwischen Oberteil 15 und Unterteil 16 eingeschlossen sind, wie dies aus 7 zu entnehmen ist, so kann die Lagerung der Adaptivlager auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Mögliche Lagerungsmethoden sind hierbei unter anderem hydrostatische Lagerungen, Wälzkörperlagerung oder der Einsatz von Gleitlagern und Gleitbuchsen. Es liegt selbstverständlich im Rahmen der Erfindung noch andere bekannte Lagerungsmöglichkeiten zu nutzen.
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Beim Einsatz mehrerer Adaptiveinlagen nebeneinander ist eine stirnseitige Verbindung an den Stirnflächen 54 vorzusehen, die eine Winkelabweichung zwischen den verschiedenen Segmenten 40 verhindert. Diese nicht dargestellte Verbindung kann unter anderem Form- oder Kraftschlüssig erfolgen. Durch die Klemmung mit der Materialstange und diesen Verbindungen kann eine zu starke Torsionsbeanspruchung über die Länge der Materialstange verhindert werden. Eventuell muss hierfür noch eine Kupplung zwischen Drehautomatenspindel 90 und Stangenlademagazin 10 vorgesehen werden, damit das Drehmoment direkt in die Adaptiveinlagen 50 übertragen wird.
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Ziel ist es, die Drehzahlen von Adaptiveinlagen 50 und Materialstangen mit gleicher Drehzahl identisch zu halten.
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Beim Einsatz mehrerer Adaptiveinlagen 50 nebeneinander kann eine stirnseitige Verbindung zwischen den einzelnen Adaptiveinlagen 50 nötig werden, um die Stirnflächen 54 zueinander so zu sichern, dass kein Winkelversatz zwischen den Adaptiveinlagen 50 entsteht. Diese nicht dargestellte Verbindung kann form- und kraftschlüssig umgesetzt werden. Die nunmehr zueinander ausgerichteten, nebeneinander liegenden Adaptiveinlagen 50 sollen beim Drehvorgang mit der gleichen Drehzahl rotieren wie die durch das Spannfutter 92 angetriebene Materialstange.
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Sollte die Klemmkraft zwischen der mindestens einen Membrane 55/82 und dem Stangenmaterial nicht ausreichen, um die mindestens eine Adaptiveinlage 50 auf die gleiche Drehzahl und ohne einer Winkeldifferenz zwischen dem Stangenmaterial und der mindestens einen Adaptiveinlage 50 zu bringen, so besteht die Möglichkeit eine zuschaltbare Kupplung zwischen der ersten Adaptiveinlage 50 und der Drehautomatenspindel 90 einzubringen.
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Da durch diese Erfindung die zu verarbeitende Materialstange sehr exakt zentrisch geführt wird, erfährt die Materialstange im Gegensatz zu den bislang starren und nicht drehbaren Einlagen eine äußerst geringe exzentrische Abweichung zur Drehachse der Materialstange. Ebenso wird die Durchbiegung der Materialstange reduziert weil diese an mehreren Stellen geführt wird. Dies führt dann zu wesentlich geringeren Unwuchterregungen bei symmetrischen Materialstangen und somit zu einem wesentlich ruhigeren fast schwingungs- und vibrationsfreiem Betrieb der Stangenlademagazin 10 beim Bearbeiten der Materialstangen im Drehautomaten.
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6 und 7 zeigen, dass die Adaptiveinlage 50 in den Rundöffnungen von Oberteil 15 und Unterteil 16 am Umfang 60 anliegt.
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In 7 sieht man, dass dieser Raum mit dem benötigtem Druck über die Zu- und Ableitungen 70 beaufschlagt werden kann.
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Der Führungsbereich 42 ist über die Zuleitung 71 mit Schmieröl zu versorgen, wenn eine hydrostatische Lagerung angestrebt wird. Wie bereits in der Ausführung zu 3 und 4, aufgeführt, ist nochmals dargestellt, dass die Adaptiveinlage 50 in den Rundöffnungen von Oberteil 15 und Unterteil 16 am Umfang 60 anliegt.
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In 8 ist eine Adaptiveinlage 80 für eine Drehautomatenspindel 90 zu sehen. Das Prinzip der Klemmung für die Materialstangen ist hierbei identisch mit der Adaptiveinlage 50.
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Im Schnitt A-A ist die Membrane 55 sternförmig dargestellt. Der Führungsbereich 42 ist jedoch nicht mehr erforderlich, da die Adaptiveinlage 50 sich mit der gleichen Drehzahl wie die der Drehautomatenspindel 90 bewegt. Sie kann deshalb kraftschlüssig mit ihrer Umfangsfläche 81 und der Spindelinnenfläche des Spindelrohres 91 (in 9 dargestellt) der Drehautomatenspindel 90 (auch in 9 dargestellt) verbunden sein.
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Bislang werden für verschiedene Materialstangendurchmesser unterschiedliche Spindelreduzierungen eingesetzt, die aufwendig ausgetauscht werden müssen. Hierzu wird unter anderem die Stangenlademagazin 10 verschoben um die Spindelreduzierungsrohre zu wechseln. In dieser Zeit steht natürlich ebenfalls die ganze Produktionsanlage still. Die flexible Durchmesseranpassung der Adaptiveinlagen 80 macht dieses kostenbehaftete Umrüsten nun überflüssig.
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Aus 9 und 10 ist zu ersehen, wie die Drehautomatenspindel 90 mit Spindelrohr 91 und Spannfuttereinheit 92 mit Adaptiveinlagen 80 bestückt werden können. Die Zuführung eines Druckmediums kann hier über die Druckmediumzu- und Druckmediumabführungsbohrungen 100 des Klemm- und Zentrierbereiches 41, welcher wiederum aus der Membran 82 und dessen Dichtungen 45; 46 besteht, erfolgen kann.
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Statt Membranen 55 einzusetzen, ist ebenso ein Mechanismus, wie in 11 dargestellt, denkbar, der die Materialstange durch die beim Rotieren der Adaptiveinlagen 50 auftretenden Zentriepedal- bzw. Zentriefugalkraft im Zentrum der Adaptiveinlage 50 zentriert. Dieser Mechanismus kann folgendermaßen aussehen: Am Umfang der Adaptiveinlagensegmente 26, 27, 28, 40 müsste ein Drehpunkt rechtwinkelig zur Adaptiveinlagenachse für ein Hebelsystem zur Verfügung stehen. Dieser Hebel besitzt auf der einen Seite ein größeres Gewicht als die Gegenseite der Drehachse und somit ist auf der Gegenseite eine Aufnahme für die zu verarbeitende Materialstange anzuordnen. Da sich mehrere dieser Hebel am Umfang einer Adaptiveinlage frei um den Drehpunkt bewegen, sorgt das größere Gewicht mit seiner Masse bei Rotation der Adaptiveinlage 50 über die auftretenden Fliehkräfte. Für eine selbstständige Zentrierung der Materialstange durch die Aufnahmeseite des Hebels bewegt sich die Aufnahmeseite des Hebels bei Rotation nach innen. Die Adaptiveinlagen 50 müssen sich dabei jedoch zwingend mit der Drehautomatenspindel 90 des Drehautomaten drehen, was entweder durch eine Kupplung zur Drehautomatenspindel 90 oder durch einen hierfür ausgelegten Antrieb realisiert werden kann. Es liegt selbstverständlich im Rahmen der Erfindung, statt Membranen 55 solch einen Mechanismus für den Klemm- und Zentrierbereich 41 vorzusehen.