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Die Erfindung betrifft eine umhängbare Brille nach dem Oberbegrff des Anspruches 1.
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Um eine Brille, beispielsweise eine Sonnen- oder Lesebrille, bei Nichtgebrauch um den Hals hängen zu können, ist es üblich, Kordeln und Ketten zu verwenden, die an der Brille an den Brillenbügeln befestigt werden und so ein Herunterfallen der Brille verhindern. Ohne eine solche Kordel oder dergleichen müsste der Brillenträger die Brille entweder ganz abnehmen oder diese auf den Kopf setzen, was zum Beispiel beim Autofahren im Zusammenhang mit Sonnenbrillen oft gemacht wird.
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Nachteilig bei dieser Kordellösung ist, dass sich die Kordel in einem Etui oder einer Tasche verwickeln kann. Sie zu entknoten, ist oft zeitraubend. Ein sofortiger Zugriff bzw. Brillengebrauch ist dann nicht möglich. Bei einer mit einer Kordel aufgesetzten Brille hängt die Kordel außerdem seitlich am Gesicht, was geschmacklich nicht immer erwünscht ist. Zudem ist ein Pendeln der Kordel bei Brillengebrauch oft störend.
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Eine Brille, die diese Nachteile vermeiden soll, ist in der
DE 20 2004 018 876 U1 gezeigt und beschrieben. Hierbei sind die Brillenbügel bei Nichtbenutzung ausziehbar und dann nach innen drehbar. An der Brillenfassung ist ein Bügelröhrchen befestigt, in dem ein Stab verschiebbar und dann drehbar gelagert ist. Im Bügelröhrchen ist eine Zugfeder angeordnet, so dass der Stab entgegen der Federkraft ausziehbar ist. Durch die Feder und die Bügelkonstruktion wird zwar die Handhabung verbessert, jedoch verkürzt die Feder eine wirksame Auszugslänge des Bügels, so dass die Bügel nur um eine relativ kleine Länge ausziehbar sind. Außerdem ist die Handhabung nicht immer vorteilhaft, da zum Ausziehen der Bügel diese weit hinten, also nahe dem freien Bügelende gegriffen werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine um dem Hals umhängbare Brille nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, die eine verbesserte Handhabung und ein bequemes Tragen erlaubt. Zudem soll die Lösung ein formschönes Design ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Brille mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
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Durch die Erfindung wird die Handhabung verbessert, weil es möglich ist, das verschiebbare äußere Bügelelement relativ nahe der Brillengläser, d. h. am Bügelgriff, zu greifen, um es in bequemer Weise nach hinten zu ziehen und es dann anschließend zu drehen.
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Ein weiterer sehr wichtiger Vorteil ist, dass eine Feder leicht in dem Führungselement integriert werden kann, so dass eine relativ große Auszugslänge möglich ist.
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Mit der Erfindung wird auch erreicht, dass keine Kordel, Kette oder sonstige zusätzliche Einrichtung an der Brille angebracht werden muss, um diese umhängen zu können. Mit der erfindungsgemäßen Brillenkonstruktion kann die Brille einfach und schnell wieder benutzt werden. Die erfindungsgemäße Brille ermöglicht, dass diese ihre ursprüngliche Form behält, sie somit platzsparend und etuitauglich bleibt.
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Die erfindungsgemäße Brille umfasst zwei Positionen, und zwar eine erste Ausklappstellung, in der die Brille mit den Ohrbügeln (gebogener Bereich), wie üblich aufgesetzt ist, und eine Hängestellung, in der die Bügel ausgezogen und nach innen gedreht sind. In dieser Hängestellung liegen die Ohrbügel zueinander zeigend hinter dem Hals.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Brille ist vorgesehen, dass das innere Führungselement als Führungshülse (erstes Bügelröhrchen) ausgeführt ist, während das äußere Bügelelement (zweites Bügelröhrchen) rohrförmig und teleskopartig ausziehbar ausgeführt ist. Diese Ausführungsform nutzt eine teleskopartige und daher stabile Verbindung von zwei Röhrchen, wobei im inneren Röhrchen (erstes Bügelröhrchen) eine Feder in einfacher Weise integriert werden kann, so dass eine ausreichende Auszugslänge der Brillenbügel realisiert werden kann.
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Um die Feder leicht montieren zu können und eine Federfunktion zu gewährleisten, ist in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass im Führungselement eine Zugfeder angeordnet ist, die mit einem Federende mit der Führungshülse (inneres Röhrchen) verbunden sein kann. Dieses Ende ist jedoch vorzugsweise (oder alternativ) an einem mit der Führungshülse fest verbundenen Bügelstück verbunden. Dieses Bügelstück kann ein an einem Brillen-Bügelscharnier schwenkbares kurzes (z. B. 5 mm bis 25 mm, insbesondere 10 mm bis 18 mm) Befestigungsteil sein. Das andere Federende ist mit dem äußeren Bügelelement (äußeres Röhrchen) derart verbunden, dass das äußere Bügelelement entgegen der Federkraft der Zugfeder ausziehbar ist. Alternativ könnte dieses Federende mit einem mit dem äußeren Bügelelement fest verbundenen Bügelstück verbunden sein.
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Dieses Bügelstück kann der gebogene Bügelbereich sein.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Führungshülse mit einem Führungsschlitz oder einer Führungsnut versehen, der bzw. die sich im Wesentlich in Längsrichtung der Führungshülse erstreckt. Der Ausdruck „im Wesentlichen” bedeutet hier, dass kleine Bereiche des Schlitzes oder der Nut (mit einer Länge von z. B. 2–8 mm, insbesondere 4 mm bis 7 mm) abgewinkelt sind, damit ein Führungsansatz die Nutrichtung verlassen kann, um die erwünschte Bügeldrehung ausführen zu können. Bei dieser Ausführung ist im rohrförmigen Bügelelement der Führungsansatz, insbesondere ein Führungsstift vorhanden, das bzw. der in den Führungsschlitz oder in die Führungsnut greift, um während einer Linearbewegung des rohrförmigen Bügelelementes eine Drehung des Bügelelementes zu verhindern. Der Stift bewegt sich beim Ausziehen des Bügels geradlinig wie auf einer geraden Schiene, bis er an einem Anschlag stößt, der die Linearbewegung begrenzt.
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Um dann die Bügelenden nach innen drehen zu können (z. B. um 70° bis 110°, vorzugsweise etwa 90°), ist es zweckmäßig, dass der Führungsschlitz oder die Führungsnut am dem Bügelende nahen Führungsende einen um 90°–140°, vorzugsweise 110°–130°, abgewinkelten Führungsbereich bzw. Quernutbereich aufweist (direkt gemessen beträgt ein Winkel dann z. B. 65°), so dass der Bügel bei ausgefahrener Bügelstellung zumindest um die (in Bügelrichtung verlaufende) Achse drehbar ist. Bei einer Abwinkelung um 90° könnte das Bügelende leicht ungewollt zurückgedreht werden, was ein Herunterfallen der Brille bedeuten könnte. Daher ist es besonders vorteilhaft, wenn der Winkel größer als 90° ist, so dass während der Drehbewegung eine erzwungene Bügelbewegung entgegen einer linearen Auszugsrichtung erfolgt. Der Führungsstift fährt quasi ein kleines Stück während der Drehbewegung zurück. Damit eine ungewollte Drehung in die Gebrauchsposition geschieht, müsste der Stift eine Federkraft überwinden. Diese Federkraft verhindert somit das ungewollte Drehen und schafft eine Art Arretierung.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Führungsschlitz oder die Führungsnut zumindest an einem Schlitz- bzw. Nutende einen Anschlag für den Führungsansatz bildet und/oder dass zumindest ein Anschlagelement, insbesondere ein Anschlagstift am äußeren Bügelelement befestigt ist, wobei jeder Anschlag die Linear- und/oder Drehbewegung begrenzt. Z. B. kann ein Langloch (Schlitz) an dem inneren Röhrchen vorgesehen sein, wobei zumindest ein Lochende einen Anschlag bildet. Ein anderer Anschlag, beispielsweise nahe dem freien Bügelende, kann durch einen quer liegenden Anschlagstift gebildet werden.
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Damit der gebogene Bügelbereich befestigt werden kann, ist in einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass das äußere Bügelelement an dem – dem Bügelende nahen – Ende ein Verbindungselement aufweist, das den gebogenen Bügelbereich trägt. Alternativ kann der gebogene Bügelbereich direkt, also ohne Zwischenstück an dem äußeren Element (Bügelröhrchen) befestigt sein. Alternativ könnte sogar der gebogene Bügelbereich einstückig am äußeren Element angeformt sein.
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Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Brille ist dadurch gekennzeichnet, dass an den Bügelenden Haltemittel angeordnet sind, die ein Abspreizen der Bügel verhindern. Damit die Haltemittel von außen unsichtbar sind, können insbesondere an beiden Bügelenden integrierte Magnete vorhanden sein, die leicht in die Ohrbügel integriert werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und Vorteile derselben beschrieben sind.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Brille in einer ersten Ausklappstellung bzw. Gebrauchsstellung,
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2 eine vergrößerte Darstellung eines Bügelbereichs in der Ausklappstellung,
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3 eine schematische Darstellung des Bügels in der ersten Ausklappstellung von der Seite gesehen,
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4 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Brille in einer Hängestellung bzw. zweiten Ausklappstellung oder Nicht-Gebrauchsstellung,
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5 eine vergrößerte Darstellung eines unterbrochenen Bügelbereichs in der Hängestellung, von der Seite gesehen,
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6 eine vergrößerte schematische Darstellung (Fortsetzung) des Bügels in der Hängestellung von der Seite gesehen,
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7 eine Seitenansicht eines rohrförmigen Bügelelementes,
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8 eine Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinie A-A in der 7,
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9 eine erste Stirnansicht des rohrförmigen Bügelelementes,
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10 eine zweite Stirnansicht des rohrförmigen Bügelelementes,
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11 eine Variante einer Ohrbügelbefestigung,
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12 eine weitere Variante der Ohrbügelbefestigung,
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13 eine Darstellung einer Führungshülse von der Seite gesehen,
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14 eine Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinie C-C in 13,
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15 eine Schnittdarstellung gemäß der Schnittlinie B-B in 13,
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16 eine Einzelheit Z der 13,
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17 eine perspektivische Darstellung einer Teleskopverbindung zwischen dem äußeren, rohrförmigen Bügelelement und der Führungshülse,
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18 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Brille in einer Aufbewahrungsstellung oder Transportstellung (eingeklappte Stellung bzw. Einklappstellung),
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19 eine perspektivische Darstellung der zweiten Ausführungsform der Brille in der ersten Ausklappstellung bzw. Gebrauchsstellung, und
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20 eine perspektivische Darstellung der zweiten Ausführungsform der Brille in der Hängestellung bzw. Nicht-Gebrauchsstellung oder Hängestellung.
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In den Figuren sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine umhängbare Brille 100 mit einer Brillenfassung 10, an dem Brillenbügel 2 angeordnet sind. Die Brillenfassung 10 trägt Brillengläser 1. Jeder Bügel hat einen geradlinigen Bügelbereich 11 und zum Bügelende 12 hin einen gebogenen Bügelbereich 13.
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Beide Bügelbereiche 11 und 13 bilden eine Haltevorrichtung, die somit aus einem üblichen Griff 14 und einem Ohrbügel 15 besteht, wie auch in 19 zu sehen ist. Als Bügel 2 ist hier die Haltevorrichtung anzusehen. Die 1 und 19 veranschaulichen eine erste Ausklappstellung, bei der die Brille 100 zum Sehen durch die Brille 100 aufgesetzt werden kann.
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Jeder Bügel 2 ist im geradlinigen Bügelbereich längenveränderlich ausziehbar ausgeführt. Dies bedeutet, dass die Ohrbügel 15 nach hinten, also in Pfeilrichtung X (1) verschiebbar sind.
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Nach dieser Linearverschiebung kann eine Drehung (Pfeilrichtung U) der Ohrbügel 15 erfolgen, wie die 4 und 20 zeigen. Jeder Bügel 2 ist um eine in Richtung des geradlinigen Bügelbereichs gerichtete Achse D nach innen drehbar gelagert, wobei der Pfeil U die Drehung von z. B. 80° bis 100°, insbesondere etwa 90°, verdeutlicht. Die Bügelenden 12 können so bewegt werden, dass sie zueinander zeigen und somit den freien Abstand E (20) der Bügel verkürzen, so dass die Brille in einer Hängestellung, die in den 4 und 20 dargestellt ist, gebracht werden kann. Die Brille hängt dann am Hals 16 des Brillenträgers, wie 20 zeigt. Der Abstand E muss in der Hängestellung nicht zwingend vorhanden sein, wie 4 zeigt. Der Abstand E beträgt vorzugsweise 0 cm bis 6 cm.
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Die Bügel 2 können natürlich wieder von der Hängestellung gemäß 4 in die erste Ausklappstellung gemäß 1 zurückgedreht werden und werden dann auch wieder automatisch zurückgezogen.
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An der Fassung 10 ist ein inneres längliches Führungselement 17 angeordnet, das näher in den 13 bis 15 gezeigt ist. Seine Länge kann 3 cm bis 10 cm, insbesondere 5 cm bis 7,5 cm sein. Das Führungselement 17 ist fest mit dem Gestell bzw. der Fassung 10 verbunden. Beispielsweise kann ein an der Fassung 10 schwenkbares kurzes (z. B. 5 mm bis 25 mm, insbesondere 10 mm bis 20 mm) Befestigungsteil bzw. ein Schwenkarm 18 mit dem Führungselement 17 verbunden sein, wie 14 zeigt. Die Befestigung kann mittelbar, z. B. durch ein Verbindungselement 21 oder unmittelbar erfolgen. Auch eine einstückige Verbindung des Führungselementes 17 mit dem Schwenkarm 18 wäre möglich. Der Durchmesser des Führungselementes 17 kann 1,5 mm bis 7 mm, insbesondere 4 mm bis 6 mm, betragen.
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Weiterhin ist ein mit dem inneren Führungselement 17 zusammenwirkendes, verschiebbares äußeres Bügelelement 19, das in den 7 bis 10 näher gezeigt ist, vorhanden. Seine Länge kann 4 cm bis 12 cm, insbesondere 6 cm bis 8 cm, betragen. Dieses Bügelelement 19 stellt den Griff 14 dar und bildet einerseits den geradlinigen Bügelbereich 11 (1) und trägt andererseits den gebogenen Bügelbereich 13 bzw. den Ohrbügel 15. Im Bereich eines Befestigungsstücks 28 kann eine konische Außenfläche 20 vorhanden sein.
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Das innere Führungselement 17 ist als Führungshülse 3 ausgeführt, während das äußere Bügelelement 19 rohrförmig und teleskopartig ausziehbar ausgeführt ist, wie die 4 und 20 zeigen. Der Rohrdurchmesser des Bügelelementes 19 kann 2 mm bis 8 mm, insbesondere 5 mm bis 7 mm, betragen. Die Wandstärke der Elemente 17 und 19 kann 0,3 mm bis 1 mm, insbesondere etwa 0,4 mm bis 0,6 mm, betragen. Das Element 17 ist kürzer als das Element 19, so dass es eingeschoben nicht sichtbar ist.
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Im der Führungshülse 3 ist eine Zugfeder 6 angeordnet. Diese ist mit einem ersten Federende 23 mit der Führungshülse 3 mittel oder unmittelbar verbunden, wie 1 zeigt. Mit ihrem anderen Federende 24 ist die Zugfeder 6 mit dem äußeren Bügelelement 19 mittel oder unmittelbar fest verbunden. Für diese Befestigung dient ein Zugfederhalter, der auch als Anschlagstift 7 für die Führungshülse 3 dient. Der Stift 7 wird durch an dem äußeren Bügelelement 19 vorhandene Bohrungen quer hindurchgeschoben und dort befestigt. Dieser kann auch eine Niete sein. Der Stiftdurchmesser des Stiftes 7 beträgt z. B. 0,9 mm bis 1,9 mm, insbesondere 1,5 mm bis 1,7 mm. Durch diese Federbefestigung ist das äußere Bügelelement 19 entgegen der Federkraft der Zugfeder 6 ausziehbar.
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Die Montage der Feder 6 erfolgt so, dass die Feder 6 in die Führungshülse 3 geschoben wird, so dass dann das Federende 24 mit dem Stift 7 verbunden wird und dass anschließend die Feder 6 gespannt wird bis das Federende 23 aus der Führungshülse 3 herausragt, wobei dieses Ende 23 dann mit der Führungshülse 3, dem Arm 18 oder einem anderen Teil verbunden wird. Das Herausziehen der Feder 6 kann mit einem Hilfsmittel, wie einem Draht, erfolgen.
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Wie die 2, 3, 5, 14 und 15 zeigen, ist die Führungshülse 3 mit einem Führungsschlitz oder einer Führungsnut 4 mit einer Breite von z. B. 1 mm bis 2 mm, insbesondere 1,7 mm bis 1,9 mm, und einer Länge von z. B. 3 cm bis 7 cm, insbesondere 4,5 cm bis 5,5 cm, versehen. Die Nut 4 (Schlitz) erstreckt sich im Wesentlichen in Längsrichtung der Führungshülse 3. Im rohrförmigen Bügelelement 19 ist ein Führungsansatz, insbesondere ein Führungsstift 5 von z. B. 0,9 mm bis 1,9 mm, insbesondere 1,5 mm bis 1,7 mm, Durchmesser vorhanden, der in den 1, 2, 4, 5, 8 und 10 gekennzeichnet ist. Der Führungsstift 5 greift bzw. ragt in die Nut 4 (Schlitz) hinein, so dass während der Linearbewegung (in Pfeilrichtung X oder entgegen der Pfeilrichtung X) des rohrförmigen Bügelelementes 19, d. h. während der eigentlichen Auszugsbewegung oder Einfahrbewegung, eine Drehung des Bügelelementes 19 verhindert wird.
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Das Bügelelement 19 kann nur gedreht werden, wenn der Führungsstift 5 ein Endbereich 25 (5, 13) der Nut 4 erreicht hat. Die Führungsnut 4 hat an einem dem Bügelende 12 nahen Führungsende einen um z. B. 90°–140° (bzw. 40° bis 90°, z. B. 65° wie in 16 eingezeichnet ist) abgewinkelten Führungsbereich 26, wie 16 zeigt, bzw. einen Quernutbereich, wie z. B. 5 zeigt. Dadurch kann der Bügel 2 bei ausgefahrener Bügelstellung (4) zumindest um die Achse D gedreht werden (Pfeil U).
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16 zeigt eine Bewegung des Führungsstiftes 5 im Führungsbereich 26. Erst wenn der Führungsstift 5 die gestrichelte Position erreicht hat, kann die Drehung (Pfeil U) erfolgen. Der Winkel W ist größer als 90°, z. B. 110°–140°, so dass während der Drehbewegung (Pfeil U) eine erzwungene Bügelbewegung entgegen einer linearen Auszugsrichtung (entgegen Pfeilrichtung X) erfolgt.
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Die Nut 4 bildet an einem Nutende, wie 2 zeigt, einen Anschlag für den Führungsstift 5. Der Anschlagstift 7 ist am äußeren Bügelelement 19 befestigt und liefert einen zweiten Anschlag, der die Linearbewegung begrenzt. Grundsätzlich könnte auch der Stift 5 beide Anschläge bilden.
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Wie 11 zeigt, kann das äußere Bügelelement 19 an einem dem Bügelende nahen Ende 12 ein Verbindungselement 27 aufweisen. Dieses kann konisch sein und mit einem Befestigungsstück 28 des Ohrbügels 15 verbunden sein. Dadurch kann das äußere Bügelelement 19 ein durchgehendes Rohr sein. Das Befestigungsstück 28 kann 1 cm bis 6 cm lang sein. Die Länge des Verbindungselementes 27 kann z. B. 2 mm bis 10 mm, vorzugsweise 6 mm bis 7 mm betragen.
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Alternativ kann, wie 8 zeigt, das Befestigungsstück 28 des Ohrbügels 15 bzw. des gebogenen Bügelbereichs 13 direkt, also ohne Zwischenstück, an dem äußeren Bügelelement 19 befestigt sein. Das dem Ohrbügel 15 nahe Ende des Bügelelementes 19 hat eine konische Form.
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Wie 12 veranschaulicht, kann der gebogene Bügelbereich 13 bzw. der Ohrbügel 15 auch einstückig am äußeren Befestigungsstück 28 angeformt sein.
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Der Ohrbügel 15 kann aus Kunststoff bzw. einer Kunststoff/Metallkombination sein, während die Führungshülse 3 und das äußere Bügelelement 19 aus Kunststoff oder Metall, wie Messing, oder einem Leichtmetall wie Aluminium, sein können.
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Wie 4 veranschaulicht, kann nach einer Ausführungsform an mindestens einem, vorzugsweise an beiden Bügelenden 12 ein Haltemittel angeordnet sein. Dieses kann ein im Ohrbügel 15 integrierter Magnet 8 sein. Die Magnete 8 verhindern ein Abspreizen der Bügel 2. Durch die Magnete 8 in den Bügelenden 12 wird die Brille 100 während des Umhängens zusätzlich gegen Herunterfallen gesichert. Dies ist ideal für Sportler, für Tätigkeiten, die schnelle Bewegungen erfordern, oder auch für Kinder. Durch Magnete 8 kann die Brille 100 auch außerdem im abgenommenen Zustand leicht ausgezogen und eingedreht werden. Die Magnete 8 haften auf Metall, so dass mit ihrer Hilfe die Brille 100 an einer metallischen Stelle oder bei zueinander gedrehten Ohrbügeln 15 an einem Haken oder anderem Befestigungsteil, der auch nicht metallisch sein kann, hängend aufbewahrt werden kann.
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Die Brille 100 umfasst Federscharniere 9, die ein Schwenken der Haltevorrichtung, d. h. des Bügels 2, um die Achse S (13) ermöglicht. Mit den Federscharnieren 9 kann die Brille 100 in eine Aufbewahrungsstellung gemäß 18 gebracht werden, so dass sie durch ein Brillenetui vor Beschädigung geschützt werden kann. Wie 18 zeigt, kann die Brille 100 Nasenbügel 22 aufweisen.
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Die Federscharniere 9 sorgen für eine bessere Handhabung. Vor dem Herausziehen der Brille 100, also während des Tragens, können die Bügel 2 leicht vom Kopf weg schräg nach außen gebracht werden, um sie besser ziehen (Pfeil X) und drehen (Pfeil U) zu können.
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Das Ausführungsbeispiel und Vorteile der Erfindung können auch wie folgt beschrieben werden.
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Die 1 bis 3 zeigen eine umhängbare Brille 100 mit eingezogenem Bügel 2, die getragen und benutzt werden kann (Draufsicht). Die 2 und 3 zeigen die Bügel 2 eingezogen mit entspannter Zugfeder 6 (Seitenansicht). Die 3 zeigt eine Fortsetzung des in 2 gezeigten, unterbrochenen Bügels 2. Die 4 bis 6 zeigen die umhängbare Brille 100 mit ausgezogenem und waagerecht eingedrehtem Bügel 2, die nicht benutzt so um den Hals gehangen wird (Draufsicht), und durch den Magneten 8 zusätzlich gesichert wird. Die 6 zeigt den ausgezogenen und gedrehten Bügel 2 bei gespannter Zugfeder 6 (Seitenansicht). Die 6 zeigt eine Fortsetzung des in 5 gezeigten, unterbrochenen Bügels 2.
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Die Beispiele veranschaulichen eine umhängbare Sonnen- oder Lesebrille, insbesondere eine Brille, an der keine zusätzliche Einrichtung angebracht werden muss, um sie um den Hals hängen zu können, wobei die Bügel 2 bei Nichtbenutzung ausziehbar und dann nach innen drehbar sind.
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Die nach innen gedrehten, gekrümmten Bügelenden 12 mit den Führungshülsen 3 sind zusätzlich an Federscharnieren 9 befestigt. Die Bügel sind somit weich u. sehr beweglich und sind sofort abziehbar angeordnet. Die waagerecht nach innen gedrehten, und die Brille am Hals haltenden, gekrümmten Bügelenden sind an der Gelenkseite des Bügels zusätzlich an Federscharnieren befestigt. Die Brille passt sich somit weich an und ist, falls erforderlich, jeder Zeit ohne Eindrehen der Bügelenden, einfach vom Hals abziehbar.
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In der Führungshülse 3 ist im vorderen Bereich am Scharnier und im hinteren Bereich am Anschlag 7, eine Zugfeder 6 befestigt, die den Bügel im zurück gedrehten Zustand einzieht.
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Die Führungshülse 3 weist eine Führungs-Nut 4 auf, die im hinteren Bereich in eine Quer-Nut 4b übergeht, die den ausgezogenen und eingedrehten Bügel arretiert, der dann nicht von der Zugfeder zurückgezogen werden kann. Durch die ausziehbaren, anliegenden Bügel wird ein Hin- und Herpendeln der hängende Brille 100 während der Gehbewegung ausgeschlossen.
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An dem Bügel ist ein kurzer Führungsstift 5 angeordnet, der beim Auszug den Bügel in der Führungs-Nut hält und in der Quer-Nut arretiert.
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An dem Bügel ist ein durchgehender Stift 7 angeordnet, der die Zugfeder hält und zusätzlich als Anschlag beim Einzug dient.
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Die Erfindung ermöglicht ein schnelles Herausziehen und Drehen (Pfeile X und U) der Brille 100 ohne diese 100 absetzen zu müssen. Außerdem erleichtert die Erfindung die Handhabung, so dass auch für ungeübte Personen das Wechseln von einer Brillenstellung zur anderen Brillenstellung einfach ist. Im abgesetzten Zustand können die Bügel 2 auch einzeln bedient werden.
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Die Erfindung ermöglicht außerdem eine Ausklappstellung (19), eine Hängestellung (20) und eine Einklappstellung (18). Die Stellungen können auch als Gebrauchsstellung (19), Hängestellung (20) und (zweite) Nichtgebrauchsstellung (18) bezeichnet werden.
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Die Erfindung ist nicht auf dieses Beispiel beschränkt, so können Weitsichtbrillen, Nahsichtbrillen, Wind-Schutzbrillen, z. B. Motorradbrillen, Fahrradbrillen oder dergleichen, Arbeitsschutzbrillen oder sonstige Schutzbrillen mit der Erfindung realisiert werden. Auch gleichwirkende Ausführungsformen sind durch die Erfindung erfasst. So ist der Begriff „Brillenfassung” weit auszulegen und kann Bestandteil der Brillengläser sein. Die Brille kann auch eine fassungslose Brille sein, wobei die Bügel quasi direkt an den Brillengläser oder an einer geeigneten Einrichtung befestigt sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Brille 100
- 1
- Brillengläser
- 2
- Brillenbügel
- 3
- Führungshülse
- 4
- Führungsnut
- 5
- Führungsstift
- 6
- Zugfeder
- 7
- Anschlagstift (Zugfederhalter u. Anschlag)
- 8
- Magnet
- 9
- Federscharnier
- 10
- Brillenfassung
- 11
- Bügelbereich (erster, gerader Bereich)
- 12
- Bügelende
- 13
- Bügelbereich (zweiter, gebogener Bereich)
- 14
- Griff
- 15
- Ohrbügel
- 16
- Hals
- 17
- Führungselement
- 18
- Schwenkarm
- 19
- äußeres Bügelelement
- 20
- Außenfläche (konisch)
- 21
- Verbindungselement
- 22
- Nasenbügel
- 23
- Erstes Federende
- 24
- Zweites Federende
- 25
- Endbereich
- 26
- Führungsbereich
- 27
- Verbindungselement
- 28
- Befestigungsstück
- D
- erste Achse
- S
- zweite Achse
- E
- Abstand
- X
- erste Pfeilrichtung
- U
- zweite Pfeilrichtung
- W
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004018876 U1 [0004]