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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brillengestell mit einem Rahmen, der zwei Fassungen zur Aufnahme von zwei Gläsern und links und rechts an dem Rahmen angeordnete Bügel aufweist, wobei die Fassungen zumindest an einer Stelle ihres Umfangs jeweils durch eine Unterbrechung geöffnet sind, durch die die Gläser in die Fassung einfügbar sind.
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Bei derartigen, zumindest in Abschnitten rahmenlosen Brillengestellen werden die Gläser beispielsweise an einem oben verlaufenden Rahmen dadurch gehalten, dass die Gläser unten und teilweise seitlich mittels eines transparenten Nylondrahts umschlungen und mit dem oberen Rahmenteil verbunden werden. Die Gläser weisen hierfür an ihren Rändern entsprechende Nuten auf. Derartige Befestigungsmechanismen kommen beispielsweise bevorzugt bei Lesebrillen zum Einsatz.
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Derartige Brillengestelle mit solchen Befestigungsmechanismen sind jedoch mit dem Nachteil behaftet, dass ein schnelles Auswechseln der Gläser nicht möglich ist. Darüber hinaus muss der Nylondraht beim Wechseln der Gläser zerstört werden und anschließend ein neuer Nylondraht durchgezogen werden. Des Weiteren stehen derartige Befestigungsmechanismen einer ansprechenden Ästhetik entgegen und eignen sich insbesondere nicht für dünne Metallbrillen, wie diese beispielsweise aus dem Europäischen Patent
EP 0 863 424 B1 bekannt sind.
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Aus der
US 7,553,014 B2 ist es beispielsweise bereits bekannt, dass bei einem Brillengestell, das keine in sich vollständig geschlossenen Fassungen für die Gläser aufweist, diese durch in den Fassungen ausgebildete Befestigungsmechanismen gehalten werden. Ähnliches offenbart die
US 6,290,355 B1 für einen Brillenrahmen aus einem Drahtgestell.
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Ausgehend davon ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen in seinem Umfang für gekrümmte Gläser abschnittsweise geöffneten gekrümmten Brillenrahmen eines Brillengestells bereitzustellen und so weiterzubilden, dass eine einfachere Art der Befestigung der gekrümmten Gläser ermöglicht wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Brillenrahmen nach Anspruch 1.
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Der gekrümmte Rahmen mit den Fassungen und den seitlichen Abschnitten ist aus einem Flachmetall hergestellt, welches quer zu seiner flächigen Erstreckung eine sehr geringe Materialdicke aufweist, die kleiner als die Materialdicke der Gläser ist. Ein solches Flachmetall greift in entsprechende Nuten der Ränder der gekrümmten Gläser ein. Der Rahmen mit den Fassungen und den seitlichen Abschnitten ist dabei bevorzugt einstückig ausgestaltet.
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Die Befestigungselemente der Fassungen, die die Gläser in den Fassungen verliersicher halten, sind als Abschnitte der Fassungen ausgebildet, die zueinander eine solche relative Lage einnehmen, dass die Abschnitte bei eingefügten Gläsern auf diese einen Widerstand bildende Kraft ausüben. Aufgrund der Tatsache, dass Teile der Fassung bereits selbst die Befestigungselemente für die Gläser ausbilden, können zusätzliche Hilfsmittel, wie beispielsweise ein Nylondraht, vermieden werden.
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Gemäß der Erfindung sind die seitlichen Abschnitte so gewählt, dass sie zueinander quer zu der Ebene der gekrümmten Gläser bzw. des gekrümmten Rahmens versetzt sind. Hierdurch können diese seitlichen Abschnitte neben einer Kraft bzw. Federspannung, die von diesen Abschnitten zumindest in Teilen seitlich aufeinander zu wirkt, eine weitere Kraft bzw. Federspannung ausüben, die zumindest in Teilen quer zu der Ebene der Gläser wirkt und dadurch die Gläser zwischen den einander gegenüber liegenden Abschnitten diagonal verspannt.
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Vorzugsweise üben die Abschnitte hierzu eine solche definierte Federspannung aus, die ausreicht, die Gläser bei jeder Art von Belastung in den Fassungen stets verliersicher zu halten, ohne eine zu große Kraft auf die Gläser auszuüben, um ein Zerbrechen der Gläser auszuschließen.
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Die seitlichen Abschnitte enden in freien Enden, die die Unterbrechung für die Gläser in der Fassung jeweils begrenzen bzw. einschließen.
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In einer Ausführungsform sind die Abschnitte so ausgebildet, dass deren freie Enden, bezogen auf die Unterbrechung, konvergieren bzw. aufeinander zu gerichtet sind.
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Zur weiteren Unterstützung der Haltewirkung der seitlichen Abschnitte können diese zumindest ein Fixierelement für die Gläser aufweisen. Hierbei kann es sich um ein Spannelement handeln, das in eine in den Rändern der Gläser eingefräste seitliche Nut eingreift. Alternativ kann zumindest ein Rastelement vorgesehen sein, das dann in eine entsprechende Ausnehmung in den seitlichen Rändern der Gläser eingreift und diese dadurch fixiert. Besonders bevorzugt sind für die Rastelemente entsprechende einzelne formkomplementäre Ausnehmungen in den seitlichen Rändern der Gläser vorgesehen.
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Die Fixierelemente können gemäß der Erfindung auch so ausgebildet sein, dass sie in der Lage sind, die Reibung zwischen diesen und den seitlichen Rändern der Gläser zu erhöhen, um deren unfreiwilliges Herausrutschen zu verhindern. Denkbar sind beispielsweise entsprechende Beschichtungen oder eine Folge von zackenartigen Vorsprüngen, die in der seitlichen Nut in den Rändern der Gläser allgemein den Reibungswiderstand erhöhen.
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In einer Ausführungsform des Brillenrahmens bzw. des Brillengestells gemäß der Erfindung bildet zumindest ein Abschnitt einer Fassung gegenüber seinem freien Ende an der Unterbrechung einen Hinterschnitt aus.
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Das heißt, in Richtung von der Unterbrechung aus gesehen, ist vorzugsweise zu beiden Seiten an den Abschnitten ein Hinterschnitt ausgeformt, in welchem ein entsprechend geformter Umfangsabschnitt der Ränder der Gläser formkomplementär eingepasst ist. Durch eine geschickte Wahl der Gläserform einerseits und der Form der Fassung mit den Hinterschnitten der Abschnitte andererseits kann bereits ein sicheres Halten der Gläser sichergestellt werden. Die Haltekraft ergibt sich für einen solchen Fall dann auch durch die Lagerung und Fixierung der Gläser in den Hinterschnitten der Abschnitte. Vorzugsweise sind die Hinterschnitte der Abschnitte einer Fassung divergierend angeordnet.
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Darüber hinaus kann die durch die Federspannung bereits ausgebildete Verbindung durch derartige Hinterschnitte weiter unterstützt werden, so dass ein unbeabsichtigtes Herausfallen der Gläser für jeden Belastungszustand der Brille, beispielsweise auch bei einem unbeabsichtigten Aufschlagen auf dem Boden, ausgeschlossen werden kann.
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Die Gläser lassen sich auf einfache Art und Weise dann dadurch aus der Fassung entnehmen, dass die einander gegenüber liegenden seitlichen Abschnitte leicht auseinander gebogen werden, so dass der formkomplementäre Umfangsabschnitt der Ränder der Gläser aus dem Hinterschnitt heraus gezogen werden kann, wobei auch die Spann- oder Rastelemente aus der Nut bzw. ihren Ausnehmungen gezogen werden können.
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Die Rastelemente befinden sich idealerweise unterhalb des Hinterschnitts im Bereich des freien Endes des Seitenabschnitts.
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Die Unterbrechungen, durch die die Gläser eingefügt werden, können in den Fassungen des Rahmens je nach Modellausgestaltung entweder im unteren Bereich oder im oberen Bereich vorgesehen sein.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der Rahmen links und rechts jeweils ein Anschlusselement mit vertikalen Aussparungen auf. Der Bügel, der ebenfalls vorzugsweise aus einem Flachmetall hergestellt ist, ist an seinem fassungsseitigen Ende in drei zu einander parallele Blattfedern aufgeteilt. Bei ausgeklappten Bügeln liegt eine mittlere Blattfeder mit ihrem freien Ende an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Anschlusselements an, während die beiden äußeren Blattfedern in Richtung ihrer freien Enden zunächst an der dem Gesicht des Brillenträgers zugewandten Fläche des Anschlusselements anliegen, dann jeweils durch die vertikalen Aussparungen des Anschlusselements hindurchführen und schließlich an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Anschlusselements zum Anliegen kommen.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den anhand der beiliegenden Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele. Dabei zeigen
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1 eine Fassung des Rahmens in Explosionsdarstellung;
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2 diese Fassung des Rahmens mit eingefügtem Glas;
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3 eine alternative Ausführungsform in Explosionsdarstellung;
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4 diese Ausführungsform mit eingefügtem Glas;
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5 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Brillengestells;
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6 eine vergrößerte Ansicht des Gelenks des Brillengestells mit montiertem Bügel; und
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7 eine vergrößerte Seitenansicht des Brillengestells mit abgenommenem Bügel.
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Wie 5 exemplarisch wiedergibt, weist das Brillengestell einen Rahmen 1 mit links und rechts jeweils einer Fassung 2 (siehe 1 bis 4) für jeweils ein Glas 3 auf, wobei an dem Rahmen 1 links und rechts jeweils ein Bügel 4 angeordnet ist.
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Eine Fassung 2 für ein Glas 3 weist jeweils einander gegenüber liegend seitliche Abschnitte 5 und 6 auf, einen außen liegenden Abschnitt 5 und einen innen liegenden, eine Nasenauflage 7 aufweisenden Abschnitt 6.
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Die Abschnitte 5 und 6 begrenzen mit ihren freien Enden 8 und 9 eine Unterbrechung 10 der Fassung 2, durch die das Glas 3 in die Fassung 2 eingefügt wird. Das Glas 3 weist eine teilweise umlaufende Nut 11 auf, in die die vorzugsweise aus Flachmetall mit einer im Vergleich zur Glasdicke geringeren Materialdicke ausgebildete Fassung 2 eingreift, wie die 2 und 4 verdeutlichen.
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Die Abschnitte 5 und 6 weisen in Richtung von ihren freien Enden 8 und 9 aus gesehen jeweils einen Hinterschnitt 12 und 13 auf. In diese Hinterschnitte 12 und 13 greifen entsprechende formkomplementäre Umfangsabschnitte 14 und 15 der Gläser 3 ein.
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Zum Entnehmen der Gläser 3 müssen die seitlichen Abschnitte 5 und 6 nur leicht gespreizt werden.
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Gemäß der Erfindung üben die Abschnitte 5 und 6, unterstützt durch die Ausbildung der Brille aus einem Flachmetall, eine verspannende Haltekraft aufeinander zu aus. Eine solche Federspannung wird gemäß der Erfindung dadurch erzeugt, dass, wie sich aus 5 ergibt, der jeweils äußere Seitenabschnitt 5 einer Fassung 2 zu den jeweils innen liegenden Abschnitte 6, an welchem sich die Nasenauflagen 7 befinden, quer zu der Ebene der Gläser 3 versetzt ist, so dass eine diagonale Verspannung der Gläser 3 realisiert wird.
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In den in den Figuren gezeigten Ausführungsformen weisen die Seitenabschnitte 5 und 6 jeweils mehrere Fixierelemente 16 und 17 auf, die in der Form von Nasen ausgebildet sind, und in die Nut 11 der Gläser 3 unter Erhöhung des Reibungswiderstands eingreifen.
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Derartige Fixierelemente 16, 17 können jedoch auch als Rastelemente in entsprechende, hier nicht dargestellte, formkomplementäre Ausnehmungen in den Rändern der Gläser 3 einrasten.
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Der Rahmen 1 mit der Fassung 2 und den seitlichen Abschnitten 5, gegebenenfalls mit den Fixierelementen 16 und 17 ist als einstückiges Stanzteil aus Flachmetall hergestellt. Der Rahmen 1 weist darüber hinaus eistückig angeformt ein Anschlusselement 18 zu beiden Seiten auf, wie in 7 zu erkennen ist, in dem einander gegenüberliegend zwei vertikale Aussparungen 19 vorgesehen sind.
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Der Bügel 4 weist an seinem freien Ende drei parallel zu einander verlaufende Blattfedern 20, 21, und 22 auf und ist ebenfalls als Stanz- und Biegeteil einstückig ausgebildet.
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Die Aussparungen 19 im Anschlusselement 18 bilden eine Gelenkachse aus, in dem bei ausgeklappten Bügel 4 die mittlere Blattfeder 20 mit ihrem freien Ende an dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Anschlusselements 18 anliegt, während die beiden äußeren Blattfedern 21 und 22 in Richtung ihrer freien, gebogenen Enden zunächst an der den Gesicht des Brillenträgers zugewandten Fläche des Anschlusselements 18, wie dies 6 wiedergibt, anliegen, dann jeweils durch die vertikalen Aussparungen 19 des Anschlusselements 18 hindurchführen und schließlich an der dem Gesicht abgewandten Fläche des Anschlusselements 18 zum Anliegen kommen.