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Die Erfindung betrifft einen Distanzbolzen, umfassend zumindest zwei Befestigungsabschnitte, welche durch eine Auflage voneinander getrennt sind. Des Werteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Positionierung eines Anbauteils an einer Rohbaukarosserie.
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Während einer Herstellung eines Fahrzeugs werden herkömmlicherweise Schweißbolzen aus Stahl mit einem als Grobgewinde ausgebildeten Kopfbereich mittels einer Schweißverbindung in oder an der Rohbaukarosserie angebracht. An diesen Schweißbolzen werden Rohrleitungen, Schläuche, Kabel, Halter und andere Bauteile mittels standardisierter Befestigungselemente befestigt.
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Aus der
DE 10 2009 009 679 A1 ist ein Befestigungsmittel zur Montage in oder an einer Rohbaukarosserie bekannt. Das Befestigungsmittel weist einen oberen Abschnitt auf, der als ein Grobgewinde ausgebildet ist. Ein unterer Abschnitt des Befestigungsmittels weist eine tannenbaumartige Kontur für eine Rastverbindung auf. Die beiden Abschnitte sind durch einen rotationssymmetrisch ausgebildeten mittleren Abschnitt getrennt, der als Auflage dient. Die Montage des Befestigungsmittels geschieht durch das Einstecken des Befestigungsmittels in eine vorhandene Bohrung in der Rohbaukarosserie und wird durch einen tannenbaumartigen Fuß in der Bohrung arretiert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Befestigungsmittel und eine Vorrichtung zur Positionierung von Anbauteilen an einer Rohbaukarosserie anzugeben, mittels welcher sich kreuzende Anbauteile einfach und sicher zueinander gehalten werden.
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Die Aufgabe betreffend das Befestigungsmittel wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die Aufgabe betreffend die Vorrichtung wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 6 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das Befestigungsmittel ist als ein Distanzbolzen ausgeführt, der zumindest zwei Befestigungsabschnitte aufweist, die durch eine Auflage voneinander getrennt sind. Erfindungsgemäß weisen ein erster Befestigungsabschnitt eine erste Länge und eine erste Arretierung und ein zweiter Befestigungsabschnitt eine zweite Länge und eine zweite Arretierung auf, wobei zumindest einer der Befestigungsabschnitte als ein Hohlprofil mit innen liegender Arretierung ausgebildet ist.
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Dabei dient die Auflage als Abstandshalter, so dass im umliegenden Bereich des eine innen liegende Arretierung aufweisenden Befestigungsabschnittes ein Freiraum gebildet ist. Bei Verwendung des Distanzbolzens zur Montage von Anbauteilen an einer Rohbaukarosserie eines Fahrzeugs ist es somit durch den zwischen Rohbaukarosserie und Anbauteilen gebildeten Freiraum ermöglicht, dass sich Anbauteile, wie Leitungen, Schläuche oder Rohre, kreuzen können und gleichzeitig befestigt werden können.
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Zweckmäßigerweise ist ein erster Befestigungsabschnitt vorgesehen, der eine erste Länge und eine erste Arretierung aufweist, die korrespondierend zu einer Arretierung eines an der Rohbaukarosserie befestigten herkömmlichen Befestigungsmittels, insbesondere eines Bolzens, ausgebildet ist, um insbesondere eine form- oder kraftschlüssige Verbindung zwischen Distanzbolzen und herkömmlichen Bolzen zu ermöglichen. Durch die Anpassung der ersten Arretierung des ersten Befestigungsabschnitts des Distanzbolzens auf den herkömmlichen Bolzen ist es möglich, die bestehenden Montagevorgänge und Montagewerkzeuge weitgehend beizubehalten, so dass die Verwendung von Sondermaschinen, zusätzlichen Teilen und Werkzeugen weitgehend vermieden ist.
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Darüber hinaus weist der Distanzbolzen einen zweiten Befestigungsabschnitt mit einer zweiten Länge und einer zweiten Arretierung auf, die insbesondere korrespondierend zu einer Arretierung eines Anbauteils oder eines Befestigungselements ausgebildet ist.
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Durch im Wesentlichen gleiche Kontur und Abmessung der zweiten Arretierung mit der Kontur und Abmessung der Arretierung des Anbauteils oder des Befestigungselements können vorhandene Anbauteile bzw. Befestigungselemente ohne weitere Anpassungen verwendet werden.
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Die Auflage des Distanzbolzens ist zweckmäßigerweise als ein Auflageflansch ausgeführt. Der Auflageflansch weist vorzugsweise eine derartige Außenkontur auf, dass ein Werkzeug form- oder kraftschlüssig zur Montage ein- oder angreifen kann. Beispielsweise weist die Auflage eine Sechs- oder Vierkant-Außenkontur auf. Hierdurch können herkömmliche Werkzeuge, insbesondere einfache Schraubenschlüssel, anstelle von aufwendigen Sonderwerkzeugen verwendet werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch einen Distanzbolzen mit einem ersten und zweiten Befestigungsabschnitt in perspektivischer Darstellung,
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2 schematisch eine Seitenansicht des Distanzbolzens mit einer im Bereich des ersten Befestigungsabschnitts aufgeschnittenen Kontur und
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3 schematisch den Distanzbolzen im montierten Zustand.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 bis 2 zeigen einen Distanzbolzen 1 in einer perspektivischen Darstellung, wobei 2 den Distanzbolzen 1 mit teilweise aufgeschnittener Kontur zeigt.
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Der Distanzbolzen 1 ist zumindest in drei Abschnitte unterteilt: einen ersten Befestigungsabschnitt 1.1, einen zweiten Befestigungsabschnitt 1.2 und eine dazwischen liegende Auflage 1.3.
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Der erste Befestigungsabschnitt 1.1 ist als ein Hohlprofil, insbesondere als ein Hohlzylinder ausgebildet. Anstelle einer zylindrischen Außenkontur kann der erste Befestigungsabschnitt 1.1 auch eine andere Außenkontor aufweisen, z. B. ein Vier- oder Sechskantprofil.
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Der erste Befestigungsabschnitt 1.1 weist eine erste Arretierung 1.4 mit einer ersten Länge L1 auf. Die erste Arretierung 1.4 ist innen liegend im Hohlprofil angeordnet. Im Ausführungsbeispiel nach 2 umfasst die erste Arretierung 1.4 mehrere Rastelemente 1.5. Die Rastelemente 1.5, insbesondere deren Ende sind zumindest elastisch und widerhakenartig ausgeführt und weisen in Richtung der Auflage 1.3.
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Anstelle einer Rastverbindung kann die erste Arretierung 1.4 ein Innengewinde oder eine andere form- und/oder kraftschlüssige Verbindung aufweisen.
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Der zweite Befestigungsabschnitt 1.2 weist eine zweite Arretierung 1.6 mit einer zweiten Länge L2 auf. Die zweite Arretierung 1.6 ist als ein Außengewinde ausgeführt. Anstelle eines Außengewindes kann die zweite Arretierung 1.6 beispielsweise als ein Klemm-, Rast- oder Clips-Element ausgebildet sein.
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Die Auflage 1.3 ist zur Trennung zwischen dem ersten Befestigungsabschnitt 1.1 und dem zweiten Befestigungsabschnitt 1.2 angeordnet und weist eine zugehörige dritte Länge L3 auf. Die Auflage 1.3 ist als ein Auflageflansch ausgeführt. Der Auflageflansch weist eine derartige Außenkontur auf, dass ein Werkzeug form- und/oder kraftschlüssig aufnehmbar ist. Im Ausführungsbeispiel nach 1 und 2 weist der Auflageflansch eine Sechskant-Kontur auf. Der Auflageflansch kann auch eine andere geometrische Außenkontur zur Aufnahme eines entsprechenden Werkzeuges aufweisen. So wäre z. B. auch eine Ausführung als Vierkant möglich.
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Der Distanzbolzen 1 ist aus Metall. Alternativ kann der Distanzbolzen 1 aus Kunststoff gefertigt sein.
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Die 2 zeigt in einer teilweise aufgeschnittenen Kontur die erste Arretierung 1.4 im innen liegenden Bereich des ersten Befestigungsabschnitts 1.1.
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3 zeigt den Distanzbolzen 1 gemäß 1 und 2 im montierten Zustand. Hierbei ist der Distanzbolzen 1 mit dem ersten Befestigungsabschnitt 1.1 auf einem an einer Rohbaukarosserie 3 fixierten Befestigungsmittel 2 form- und/oder kraftschlüssig gehalten.
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Das Befestigungsmittel 2 ist als ein so genannter Schweißbolzen ausgebildet, der insbesondere mit der Rohbaukarosserie 3 verschweißt ist und dessen Kopfbereich 2.1, der von der Rohbaukarosserie 3 absteht, mit einem Außengewinde 2.2 versehen ist. Der Schweißbolzen ist aus Stahl. Alternativ kann das Befestigungsmittel 2 auch in die Rohbaukarosserie 3 geschraubt, geclipst oder geklemmt sein und aus Kunststoff gefertigt sein.
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Die insbesondere elastischen Enden der Rastelemente 1.5 des Distanzbolzens 1, werden bei der Montage auf das Befestigungsmittel 2 derart elastisch verformt, dass diese sich aufweiten, so dass der Distanzbolzen 1 in Rastschritten auf das Befestigungsmittel 2 aufsteckbar ist. Die widerhakenartigen Rastelemente 1.5 greifen in das Außengewinde 2.2 des Kopfbereichs 2.1 form- und/oder kraftschlüssig ein, so dass der Distanzbolzen 1 auf dem Befestigungsmittel 2 fixiert ist. Alternativ zum Außengewinde 2.2 kann der Kopfbereich 2.1 des Befestigungsmittels 2 auch mit Rastnuten oder mit anderen zu den Rastelementen 1.5 korrespondierenden Aussparungen versehen sein. Die erste Arretierung 1.4 bildet somit das korrespondierende Gegenstück zu dem Außengewinde 2.2 des Kopfbereichs 2.1 des vormontierten Bolzens, der in oder an einer Rohbaukarosserie 3 befestigt ist.
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Durch die Ausbildung der Auflage 1.3 als eine so genannte Schlüsselfläche ist der Einsatz von Werkzeugen möglich, die in der Lage sind, das wirkende Moment zu begrenzen. Dadurch ist es möglich, dass der Distanzbolzen 1 mit einer definierten begrenzten Kraft befestigt wird, um eine Zerstörung des vormontierten, bolzenförmigen Befestigungsmittels 2 zu vermeiden.
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Die Auflage 1.3 dient als Abstandshalter, so dass im umliegenden Bereich des ersten Befestigungsabschnittes 1.1 ein Freiraum F gebildet ist.
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Die Länge L1 des ersten Befestigungsabschnitts 1.1 bestimmt dabei die Höhe des Freiraums F und somit zusammen mit der angrenzenden Auflage 1.3 den Abstand zwischen der Rohbaukarosserie 3 und einem oberhalb der Auflage 1.3 am zweiten (oberen) Befestigungsabschnitt 1.2 befestigten Anbauteil 4. Durch den vorhandenen Abstand zwischen der Rohbaukarosserie 3 und diesem Anbauteil 4 besteht die Möglichkeit, dass unterhalb der Auflage 1.3 im gebildeten Freiraum F weitere Anbauteile 4 angeordnet werden können, so dass sich die Anbauteile 4, wie z. B. Leitungen und Rohre oder andere Fahrzeugbaugruppen, einander kreuzen können. Der Abstand des oder der Anbauteile 4 kann durch den Einsatz von Distanzbolzen 1 mit unterschiedlichen Längen L1, L2 und L3 verändert werden.
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Zusätzlich können die Anbauteile 4 auf oder an dem Distanzbolzen 1 befestigt werden. Hierzu ist auf dem zweiten Befestigungsabschnitt 1.2 ein Befestigungselement 5, z. B. ein Clip, anbringbar. Mittels des insbesondere standardisierten Befestigungselements 5 können die Anbauteile 4 klemmartig oder rastend am Distanzbolzen 1 gehalten werden. Hierbei weist das Befestigungselement 5 eine an die zweite Arretierung 1.6 des zweiten Befestigungsabschnitts 1.2 angepasste Arretierung oder Geometrie auf. Im Ausführungsbeispiel nach 3 ist die zweite Arretierung 1.6 ein Außengewinde, wobei das Befestigungselement 5 als ein Hohlprofil ausgebildet ist, das innen liegend Rastzungen 5.1 aufweist, die in das Außengewinde 1.6 rastend eingreifen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009009679 A1 [0003]