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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Dichtlippe für einen Randbereich eines Klappenkörpers einer Lüftungsklappe einer Fahrzeugklimaanlage und eine Lüftungsklappe für eine Fahrzeugklimaanlage mit einer derartigen Dichtlippe.
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Für Klimaanlagen im Kraftfahrzeugbereich werden vielfach Zweikomponentenklappen (2K-Klappen) eingesetzt. Dichtlippen von 2K-Klappen sind entweder scharfkantig für hohe Nachgiebigkeit zum Abdichten oder hammerkopfförmig, um die Nachgiebigkeit im Bereich des „Hammerstieles” zu gewährleisten. Zur Gewährleistung der Klappensteifigkeit sind eine Verdickung im Wellenbereich und ein Versatz der Klappenschenkel gegeneinander notwendig. Alternativ können komplett umschäumte Klappen verrundete Vorderkanten zur Dichtung aufweisen.
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Durch relativ hohe Strömungsgeschwindigkeiten beim Öffnen der Schichtungsklappen und Ablösungen im Bereich der Dichtlippenvorderkanten werden Fauchgeräusche verursacht. Zur Versteifung der Klappenachse ist ein aerodynamischer Versatz der Klappenschenkel notwendig; ebenso sind aerodynamisch ungünstige Versteifungsrippen notwendig. Die damit verbundenen Störungen der Strömung erzeugen höherfrequente Rauschanteile.
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DE 295 11 492 U1 zeigt eine Lüftungsklappe für eine Kfz-Klimaanlage mit einem Plattenkörper, dadurch gekennzeichnet, dass bei spritzgeschäumter Ausbildung des Plattenkörpers eine angespritzte, in einer Haut des Spritzschaumkörpers verhaftete Elastomerdichtung ausgebildet ist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Dichtlippe für eine Lüftungsklappe einer Fahrzeugklimaanlage und eine verbesserte Lüftungsklappe für eine Fahrzeugklimaanlage zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Dichtlippe für einen Randbereich eines Klappenkörpers einer Lüftungsklappe einer Fahrzeugklimaanlage und eine Lüftungsklappe für eine Fahrzeugklimaanlage mit einer derartigen Dichtlippe gemäß den Hauptansprüchen gelöst.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit einer Ausstattung einer Lüftungsklappe mit einer weichen und abgerundeten Dichtlippe, die eine Mehrzahl von geeigneten Öffnungen bzw. Auskernungen aufweist, eine Strömungsablösung eines auf die Lüftungsklappe auftreffenden Luftstroms besonders wirkungsvoll verhindert oder zumindest reduziert werden kann.
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Eine gemäß dem hier vorgestellten Ansatz kostengünstig zumindest teilweise in einer Spritzform herstellbare 2K-Klappe ist so ausgebildet, dass Ablösungen an den Kanten der Dichtlippe, die zu unerwünschter Geräuscherzeugung führen können, vermieden oder zumindest auf ein Minimum reduziert werden können. Auf im Stand der Technik häufig verwendete leichte Verdickungen der Dichtlippen mit einem Radius < 1 mm bzw. hammerkopfförmige Profile kann vorteilhafterweise verzichtet werden. Entsprechend können auch bei ungünstiger Anströmung, z. B. bei einer Verstellung der Klappe aus der Idealposition parallel zur Strömungsrichtung und bei Spaltströmungen, akustische Nachteile vermieden werden, indem ausgeprägte Strömungsablösungen, welche nahezu kohärent über die Klappenlänge vorliegen können und als deren Folge Fauchgeräusche auftreten können, gemäß dem hier vorgestellten Ansatz ganz oder zumindest größtenteils ausgeschaltet werden können.
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Ferner ist gemäß dem hier vorgestellten Konzept ein Versatz der beiden Klappenschenkel zur Versteifung der Klappenwelle sowie einer Verwendung relativ weit voneinander entfernter aber relativ hoher Versteifungsrippen auf der Klappe nicht mehr notwendig. Diese würden nämlich akustisch und aerodynamisch nachteilige starke Strömungsstörungen erzeugen. Zwar bieten auch komplett umschäumte Klappen aerodynamische Vorteile, jedoch sind diese, im Gegensatz zu nach dem hier vorgeschlagenen Konzept hergestellten Klappen, nur sehr aufwändig und kostspielig zu fertigen.
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Gemäß dem hier vorgestellten Ansatz kann eine Kombination aus einer Weichkomponentenform, die abgerundet ist, aber dennoch genug Flexibilität zur sicheren Abdichtung aufweist, und einer Klappenform des Hartteils der Klappe, die strömungsgünstig ist, aber eine ausreichende Steifigkeit im Achsenbereich und Klappenflächenbereich bereitstellt, ermöglicht werden.
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Bei einer gemäß dem hier vorgestellten Konzept gefertigten 2K-Klappe gilt für einen Radius R der verwendeten Dichtlippe z. B. ca. 1 mm < R < 2 mm. Ein Übergang vom Dichtlippenbereich zum Klappenkörper ist strömungsgünstig ohne Abrisskanten ausgeführt. Beispielsweise sind Schmalbereiche zur Erhöhung der Flexibilität realisiert.
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Entsprechend ergeben sich auf Basis des hier vorgestellten 2-Komponentenklappenkonzeptes durch eine vorteilhafte Formgebung der Dichtlippen und eine Verwendung von vielen, relativ eng stehenden Versteifungsrippen sowohl im Anströmverhalten als auch bezüglich einer Klappenüberströmung bzw. Klappenumströmung deutliche aerodynamische und akustische Vorteile bei zugleich noch günstigen Herstellkosten.
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Vorteilhafterweise ergeben sich nach dem hier vorgestellten Ansatz aerodynamisch und akustisch deutliche Vorteile über den gesamten Verstellbereich der Klappe. Es entstehen gegenüber einer Standardklappe im 2K-Verfahren keine Fauch- oder Pfeifgeräusche. Die Herstellkosten von derart optimierten 2K-Klappen sind nur ca. doppelt bis dreimal so hoch wie für eine Standardklappe. Für eine komplett umschäumte Klappe würden dagegen die Kosten um einen Faktor von ca. 4 bis 5 höher liegen.
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Die vorliegende Erfindung schafft eine Dichtlippe für einen Randbereich eines Klappenkörpers einer Lüftungsklappe einer Fahrzeugklimaanlage, wobei die Dichtlippe eine erste Hauptseite und eine der ersten Hauptseite gegenüberliegende zweite Hauptseite aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Hauptseite eine Mehrzahl von Öffnungen aufweist.
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Die Lüftungsklappe kann eingesetzt werden um einen Durchfluss eines oder mehrerer unterschiedlich temperierter Luftströme zu einem Luftmischer der Fahrzeugklimaanlage zu regeln, von dem aus eine Fahrgastzelle des Fahrzeugs mit Frischluft zu versorgt bzw. zu temperiert werden kann. Zur Steuerung eines Mischverhältnisses der Luftströme kann die Lüftungsklappe drehbar an einer Welle angeordnet sein. Bei dem Klappenkörper kann es sich um ein starres Element der Lüftungsklappe handeln, das deren allgemeine Form bestimmt. Der Klappenkörper kann aus einem Kunststoff- oder Metallmaterial gebildet sein und zwei im Wesentlichen rechteckige flache Klappenflügel aufweisen, die einen vorbestimmten Winkel einschließend an einem verdickten Wellenbereich des Klappenkörpers angeordnet sein können. Über den Wellenbereich kann die Lüftungsklappe an der Welle angeordnet sein und bezüglich der Luftströme positioniert werden, um deren Durchfluss in der Fahrzeugklimaanlage zu steuern.
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Die Dichtlippe kann beispielsweise aus einem weichelastischen Material gebildet sein und im Wesentlichen eine Form eines an einer Seite abgerundeten flachen Bandes aufweisen, wobei zwei gegenüberliegende breite Seiten des Bandes die erste und die zweite Hauptseite bilden. Im befestigten Zustand der Dichtlippe an dem Klappenkörper kann sich der abgerundete Bereich außen befinden und leicht nach unten bzw. oben gebogen sein. Die Dichtlippe kann den gesamten Klappenkörper oder lediglich einen Klappenflügel des Klappenkörpers umlaufen. Dabei kann die Dichtlippe nur an einem geradlinigen Rand des Klappenflügels angeordnet werden oder auch um Ecken oder Kanten des Klappenflügels herumgeführt werden. Dazu kann die Dichtlippe eine an die Randform des Klappenflügels angepasste Form aufweisen. Die Dichtlippe kann auf den Randbereich aufgesteckt oder andersartig mit dem Randbereich verbunden sein, beispielsweise über eine Klebverbindung. Die Dichtlippe kann eine veränderbare Breite aufweisen; z. B. kann ein Endabschnitt der Dichtlippe lediglich etwa halb so breit wie die restliche Dichtlippe sein. Ein derartiger Endabschnitt kann z. B. ohne Öffnungen ausgeführt sein. Bei den Öffnungen kann es sich um Löcher handeln, die eine Oberfläche der ersten Hauptseite durchstoßen. Ein Querschnitt der Öffnungen kann rund oder eckig sein. Die Öffnungen können auch identische oder unterschiedliche Querschnitte aufweisen. Die Mehrzahl von Öffnungen kann sich senkrecht zu einer Oberfläche der ersten Hauptseite der Dichtlippe erstrecken. Beispielsweise kann ein Abstand von die Öffnungen bildenden Wänden des Innenbereichs der Dichtlippe über eine gesamte Erstreckung der Öffnungen gleichbleibend sein. Die Mehrzahl von Öffnungen kann gleichmäßig über einen Gesamtbereich der ersten Hauptseite oder zumindest über einen Großteil einer Gesamtfläche der ersten Hauptseite verteilt sein. Beispielsweise kann ein dem Klappenkörper zugewandter Randstreifen der ersten Hauptseite frei von Öffnungen sein. Ein zwischen dem Randstreifen und einem Beginn der Rundung, über die die erste Hauptseite in die zweite Hauptseite übergeht, liegender Bereich kann die Mehrzahl von Öffnungen aufweisen. Die Mehrzahl von Öffnungen kann die Hälfte oder mehr als die Hälfte einer Gesamtfläche der ersten Hauptseite bedecken. Vorteilhafterweise kann mit der gleichmäßigen Verteilung der Öffnungen über die gesamte erste Hauptseite hinweg erreicht werden, dass ein auf die Lüftungsklappe auftreffender Luftstrom gleichmäßig aufgenommen und strömungsablösungsfrei weitergeführt werden kann. So können Luftverwirbelungen über eine gesamte Breite eines Klappenflügels hinweg vermieden werden. Alternativ oder zusätzlich kann die zweite Hauptseite der Dichtlippe entsprechende Öffnungen aufweisen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann ein zwischen zwei benachbarten der Mehrzahl von Öffnungen angeordneter Steg eine geringere Breite aufweisen als jeweils eine der zwei benachbarten Öffnungen. Der Steg kann durch das Material der Dichtlippe gebildet sein und mit einer äußeren Oberfläche der Dichtlippe abschließen. Die Dichtlippe kann eine Mehrzahl von Stegen aufweisen, die sich zwischen der Mehrzahl von Öffnungen erstrecken. Die Stege können eine Gitterstruktur aufweisen. Durch die Stege können zum einen die Wände der Öffnungen gebildet und zum anderen die Dichtlippe in Form gehalten werden.
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Die Mehrzahl von Öffnungen kann als Sacklöcher ausgebildet sein. Die Sacklöcher können z. B. einen rechteckigen bzw. quadratischen Querschnitt aufweisen und sich von der Oberfläche der ersten Hauptseite aus in einen Innenbereich der Dichtlippe hinein erstrecken. Eine Tiefe der Sacklöcher kann zwei Drittel oder mehr einer Dicke der Dichtlippe ausmachen. Ein Boden der Sacklöcher kann parallel zu der Oberfläche der ersten Hauptseite verlaufen. Mit dieser Ausführungsform ist eine optimale Ausschaltung einer Strömungsablösung bei einem auf die Lüftungsklappe auftreffenden Luftstrom realisierbar.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Dichtlippe eine sich über eine Länge der Dichtlippe parallel zum Randbereich erstreckende Nut zum Aufstecken der Dichtlippe auf den Klappenkörper aufweisen. Die Nut kann gegenüber der abgerundeten Seite der Dichtlippe angeordnet und ausgebildet sein, um die Dichtlippe auf den Randbereich des Klappenkörpers aufzustecken. Alternativ kann die Nut auch ausgebildet sein, um auf eine Feder aufgesteckt zu werden, die sich in Form eines Fortsatzes von dem Randbereich des Klappenkörpers erstreckt, so dass eine Nut-Feder-Verbindung zwischen der Dichtlippe und dem Klappenkörper hergestellt werden kann. Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass die Dichtlippe in einem besonders schnell und einfach auszuführenden Arbeitsschritt mit dem Klappenkörper verbunden werden kann und auch im Rahmen von Wartungsarbeiten problemlos ausgetauscht werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann in einem befestigten Zustand der Dichtlippe an dem Klappenkörper die Mehrzahl von Öffnungen innerhalb eines Überlappungsbereichs der Dichtlippe und des Randbereichs des Klappenkörpers angeordnet sein. In diesem Fall können die Öffnungen auch als Durchgangslöcher ausgebildet sein, die sich von einer Oberfläche der ersten Hauptseite der Dichtlippe bis zu dem Klappenkörper führen.
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Alternativ oder zusätzlich kann in dem befestigten Zustand der Dichtlippe an dem Klappenkörper die Mehrzahl von Öffnungen außerhalb des Überlappungsbereichs der Dichtlippe und des Randbereichs des Klappenkörpers angeordnet sein. So kann vorteilhafterweise über eine Anzahl und Position der Öffnungen ein Design der Dichtlippe so an bestimmte Anforderungen oder Spezifikationen angepasst werden, dass eine optimale Strömungsführung der Luft erzielt werden kann.
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Ferner kann in einem befestigten Zustand der Dichtlippe an dem Klappenkörper die erste Hauptseite versatzfrei an einer Hauptoberfläche des Klappenkörpers anliegen. Dazu kann der Klappenkörper eine geeignete Abstufung aufweisen. Mit dieser Ausführungsform kann damit auch an einem Übergang zwischen dem Klappenkörper und der Dichtlippe eine Strömungsablösung vermieden werden.
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Die vorliegende Erfindung schafft ferner eine Lüftungsklappe für eine Fahrzeugklimaanlage, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungsklappe die folgenden Merkmale aufweist:
einen Klappenkörper, der einen entlang einer Drehachse der Lüftungsklappe verlaufenden Wellenbereich und einen ersten Klappenflügel und einen zweiten Klappenflügel aufweist, die an dem Wellenbereich zur Bildung eines Luftführungsbereichs der Lüftungsklappe beabstandet voneinander angeordnet sind, eine Dichtlippe gemäß einer der im Vorhergehenden erörterten Ausführungsformen, die mit einem Randbereich des ersten Klappenflügels verbunden ist.
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Der Wellenbereich kann als ein durchgängiger oder unterbrochener rohrförmiger Mittelbereich des Klappenkörpers ausgebildet sein, der zum Aufnehmen einer Welle geeignet ist. An der Welle kann die Lüftungsklappe zum Aufnehmen des Luftstroms bzw. der Luftströme geeignet drehbar gelagert werden. Der erste und zweite Klappenflügel können als im Wesentlichen rechteckige Elemente ausgebildet sein, die sich so von dem Wellenbereich erstrecken, dass sie einen vorbestimmten Winkel einschließen, durch den ein Volumen der Lüftungsklappe bestimmt wird. Beispielsweise können der erste und zweite Klappenflügel unterschiedliche Längen aufweisen, so dass sich einer der Klappenflügel entlang des gesamten Wellenbereichs und der andere z. B. nur über etwa drei Viertel des Wellenbereichs erstreckt. Ferner können der erste und zweite Klappenflügel unterschiedliche Breiten aufweisen. Der durch die Klappenflügel gebildete Luftführungsbereich kann zum Aufnehmen der Luft in die Lüftungsklappe und zum geeigneten Weiterleiten der Luft, z. B. in einen Luftmischer der Fahrzeugklimaanlage des, ausgebildet sein. Dem aufzunehmenden Luftstrom zugewandte Hauptseiten der Klappenflügel können zumindest in einem Teilbereich eine Rippenstruktur aufweisen. Die Dichtlippe kann z. B. mit dem Randbereich des ersten Klappenflügels verklebt sein oder auf diesen aufgesteckt sein.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Lüftungsklappe eine weitere Dichtlippe gemäß einer der im Vorhergehenden erörterten Ausführungsformen aufweisen, die mit einem Randbereich des zweiten Klappenflügels verbunden ist. So kann vorteilhafterweise eine Strömungsablösung an einer Gesamtkontur des Klappenkörpers vermieden werden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann der Randbereich des ersten Klappenflügels eine Feder ausbilden, auf die eine Nut der Dichtlippe zur Bildung einer Nut-Feder-Verbindung aufgesteckt ist. Und der Randbereich des zweiten Klappenflügels kann eine weitere Feder ausbilden, auf die eine weitere Nut der weiteren Dichtlippe zur Bildung einer weiteren Nut-Feder-Verbindung aufgesteckt ist. Die Feder und die weitere Feder können sich entlang des gesamten Randbereichs des ersten bzw. zweiten Klappenflügels erstrecken und z. B. jeweils als ein Materialfortsatz des Klappenkörpers mit geringerer Dicke als die Klappenflügel ausgebildet sein. Der Materialfortsatz kann einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und mittig auf der Außenkante des Randbereichs des ersten bzw. zweiten Klappenflügels verlaufen und dabei beidseitig einen Absatz des Randbereichs bilden. Form und Tiefe der Nut der Dichtlippe und der weiteren Dichtlippe können komplementär zu Form und Höhe der Federn ausgebildet sein, so dass im befestigten Zustand die Dichtlippen satt auf den Federn der Randbereiche aufsitzen. Eine Materialdicke der die Nut bildenden Bereiche der Dichtlippe und weiteren Dichtlippe kann einer Breite der durch die Feder und die weitere Feder gebildeten Absätze des jeweiligen Klappenflügels entsprechen, so dass im befestigten Zustand die Dichtlippen versatzfrei an den Klappenkörper anstoßen. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die Dichtlippen und der Klappenkörper besonders schnell und einfach zusammengefügt und wieder getrennt werden können, was sich positiv bei der Montage sowie der Wartung der Lüftungsklappe auswirken kann.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Darstellung einer Hauptseite einer Lüftungsklappe gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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2 eine Darstellung eines Ausschnitts einer weiteren Hauptseite der Lüftungsklappe aus 1; und
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3 eine perspektivische Detaildarstellung von Klappenkörper und Dichtlippe der Lüftungsklappe aus 1 und 2.
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In der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Zeichnungen dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente weggelassen wird.
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Anhand der 1 bis 3 wird im Folgenden eine Lüftungsklappe gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung beschrieben. Der anhand der Figuren gezeigte Ansatz basiert auf einem Konzept für eine aerodynamisch günstige Gestaltung der gesamten Lüftungsklappe inklusive des Dichtlippenbereichs. Neben dem äußerst stabilen, torsionsfreien Klappenkörper ist ein kantenfreier Übergang zu der nachgiebigen Dichtlippe realisierbar auf. Im Gegensatz beispielsweise zu Hammerkopfprofilen oder Aufdickungen am Dichtlippenende können so deutliche Sprungstellen vermieden werden, so dass es nun zu keinen oder zumindest wesentlich verminderten nachteiligen Strömungsablösungen kommt. Eine Dichtlippenkontur einer erfindungsgemäßen Lüftungsklappe weist einen Radius von größer 1 mm auf, im Gegensatz zu üblichen Dichtlippen, die einen kleineren bis deutlich kleineren Radius haben, der unter nicht idealen Bedingungen in der Anströmung wieder zu Strömungsablösungen, also Geräuschentstehung, führen kann. Gleiches würde auch für Hammerkopfprofile der Klappen gelten, da hier in der Regel die Ablösungen an den Enden des Hammerkopfes erfolgen. Noch weitergehend können durch eine Platzierung von optimal positionierten und dimensionierten Öffnungen oder Auskernungen in der Dichtlippe Strömungsablösungen quasi vollständig eliminiert werden. Im Gegensatz zu umschäumten Klappen ist eine gemäß dem hier vorgestellten Ansatz hergestellte Lüftungsklappe durch deutlich geringere Fertigungskosten, einen einfacheren Fertigungsprozess und eine belastbare Verbindung von Dichtlippenmaterial zu Klappenkörper gekennzeichnet.
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1 zeigt eine Draufsicht auf eine aerodynamisch und akustisch optimierte Absperrklappe bzw. Lüftungsklappe 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Lüftungsklappe 100 kann in einer Klimaanlage eines Fahrzeugs zum Aufnehmen von Luft und Zuführen der Luft zu einem Mischer der Klimaanlage eingesetzt werden.
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Gezeigt sind ein Klappenkörper 110 und eine erste und zweite Dichtlippe 120. Der Klappenkörper 110 setzt sich aus einem ersten Klappenflügel 130, einem zweiten Klappenflügel 135 und einem Wellenbereich 140, an dem der erste 130 und zweite 135 Klappenflügel befestigt sind, zusammen. Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel der Absperrklappe 100 weist der erste Klappenflügel 130 eine geringere Länge und eine größere Breite als der zweite Klappenflügel 135 auf. Der erste Klappenflügel 130 weist auf einer in der Darstellung in 1 sichtbaren Flachseite eine Mehrzahl dicht stehender Rippen 145 auf, die zur Führung eines auf die Lüftungsklappe 100 auftreffenden Luftstroms dienen, wenn diese im Einsatz ist. Der Wellenbereich 140 weist gegenüberliegende Aufnahmeöffnungen auf, so dass die Lüftungsklappe 100 mit einer Welle in Eingriff gebracht und durch diese bedarfsgerecht gedreht werden kann. Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel der Lüftungsklappe 100 ist die erste Dichtlippe 120 mit einem Randbereich 150 des ersten Klappenflügels 130 verbunden und die zweite Dichtlippe 120 mit einem Randbereich 155 des zweiten Klappenflügels 135 verbunden. Die erste und zweite Dichtlippe 120 sind aus einem weichelastischen Kunststoffmaterial gefertigt, das sich gut an eine Kontur des Klappenkörpers 110 anpasst.
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Die Darstellung in 1 zeigt, dass die mit dem Randbereich 155 verbundene zweite Dichtlippe 120 so an dem Klappenkörper 110 angeordnet ist, dass eine erste Hauptseite 160 der zweiten Dichtlippe 120 dem Auge des Betrachters zugewandt ist. Die Hauptseite 160 weist eine Mehrzahl von Öffnungen 170 auf, die in Form eines ein gleichmäßiges Muster bildenden Bandes über eine gesamte Längserstreckung der Dichtlippe 120 zwischen ihren Ansatzpunkten an dem Wellenbereich 140 hinweg verteilt sind. In einem Mittelbereich dieses Bandes weisen die Öffnungen 170 einen rautenförmigen Querschnitt auf, während die Öffnungen 170 in den Randbereichen des Bandes einen dreieckigen Querschnitt aufweisen. Ein die Mehrzahl der Öffnungen 170 umlaufender Randbereich der Dichtlippe 120 weist keine Öffnungen auf. Die mit dem Randbereich 150 verbundene erste Dichtlippe 120 ist hingegen so an dem Klappenkörper 110 angeordnet, dass eine der ersten Hauptseite gegenüberliegende zweite Hauptseite 180 der ersten Dichtlippe 120 dem Auge des Betrachters zugewandt ist. Diese zweite Hauptseite 180 der Dichtlippe 120 weist keine Öffnungen auf. Ein Endabschnitt der ersten Dichtlippe 120 weist hier eine um mehr als die Hälfte geringere Breite als der Rest der Dichtlippe 120 auf. Wie die Darstellung in 1 zeigt, sind bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel der Absperrklappe bzw. Lüftungsklappe 100 auch Endabschnitte des Wellenbereichs 140 mit einem Dichtmaterial verkleidet. Es kann sich dabei um das gleiche oder ein anderes als das für die Dichtlippen 120 verwendete weichelastische Kunststoffmaterial handeln.
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Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel der Lüftungsklappe 100 wird der Klappenkörper 110 durch die zahlreichen dicht stehenden Rippen 145 verstärkt. Die Rippen 145 des Klappenkörpers 110 sowie die Öffnungen 170 der zweiten Dichtlippe 120 dienen dazu, die aerodynamische Form der Lüftungsklappe 110 zu unterstützen und eine Strömungsablösung der auf die Lüftungsklappe auftreffenden Luft zu vermeiden.
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2 zeigt eine Darstellung eines Ausschnitts der Lüftungsklappe 100 aus 1 um eine Längsachse gedreht. Entsprechend ist eine der zweiten Hauptseite gegenüberliegende erste Hauptseite 200 der ersten Dichtlippe 120 nun dem Auge des Betrachters zugewandt. So ist aus der Darstellung in 2 ersichtlich, dass auch die erste Hauptseite der ersten Dichtlippe die Öffnungen 170 aufweist. Die Öffnungen 170 bilden hier die gleiche Struktur wie auf der in 1 sichtbaren ersten Hauptseite der zweiten Dichtlippe 120. Umgekehrt weist wiederum eine hier dem Betrachter zugwandte zweite Hauptseite 210 der zweiten Dichtlippe 120 keine Öffnungen auf. Ferner weist die hier dem Betrachter zugwandte Seite des Klappenflügels 130 anders als die dem Betrachter in 1 zugewandte Seite keine Rippen auf, während die hier dem Betrachter zugwandte Seite des Klappenflügels 135 anders als die dem Betrachter in 1 zugewandte Seite die Mehrzahl von Rippen 145 aufweist. Die bei diesem Ausführungsbeispiel der Lüftungsklappe 100 verwendete Struktur der Rippen 145 ist für beide Klappenflügel 130, 135 gleich.
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3 zeigt in einer perspektivischen Detaildarstellung einen Querschnitt durch die Lüftungsklappe 100 aus den 1 und 2. Gezeigt ist ein Verbindungsbereich des Klappenkörpers 110 mit einer der Dichtlippen 120. Aus der Darstellung ist ersichtlich, dass die Dichtlippe 120 über eine Nut-Feder-Verbindung an einem Randbereich des Klappenkörpers 110 befestigt ist. Bei dem in der Darstellung gezeigten Randbereich kann es um den Randbereich des ersten Klappenflügels oder den Randbereich des zweiten Klappenflügels des Klappenkörpers 110 handeln. Die Nut-Feder-Verbindung ist so ausgeführt, dass eine Nut 300 der Dichtlippe 120 passgenau in einer Feder 310 angeordnet ist, die auf einer Außenkante des Randbereichs des Klappenkörpers 110 gebildet ist. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel der Nut-Feder-Verbindung weisen Nut 300 und Feder 310 komplementäre rechteckige Querschnitte auf. Die Nut-Feder-Verbindung ist hier so ausgeführt, dass ein Übergang zwischen dem Klappenkörper 110 und der Dichtlippe 120 versatzfrei ist. Aus der Darstellung in 3 ist gut ersichtlich, dass die Dichtlippe 120 wulstförmig ist, also eine nicht mit der Klappenkörper 110 verbundene Seite der Dichtlippe 120 abgerundete Kanten aufweist. Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel der Lüftungsklappe 100 weist die Rundung der Dichtlippe 120 einen Radius von weniger als 2 mm auf. Es sind auch andere Radien möglich. Ferner zeigt die Illustration in 3 anschaulich, dass die Öffnungen 170 der Dichtlippe 120 hier als Sacklöcher ausgeführt sind. Die Sacklöcher bzw. Auskernungen 170 werden durch parallel verlaufende Wände des Dichtlippeninnenbereichs gebildet. Eine Tiefe der Sacklöcher 170 erstreckt sich über einen Großteil des Innenbereichs der Dichtlippe 120. Ferner wird aus der Darstellung in 3 deutlich, dass die Öffnungen 170 außerhalb eines Überlappungsbereichs 320 der Dichtlippe 120 und des Randbereichs des Klappenkörpers 110 angeordnet sind.
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Alternativ zu den erläuterten Ausführungsbeispielen ist auch eine partielle Umschäumung der Klappe nur im Dichtlippenbereich denkbar.
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Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt und können miteinander kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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