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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Videovorrichtung, eine Steuervorrichtung für eine Videovorrichtung, ein Videosystem, ein Verfahren zum Betreiben einer Videovorrichtung mit einer Videoschnittstelle und auf ein Verfahren zum Betreiben einer Steuervorrichtung für eine Videovorrichtung, die jeweils in einem Fahrzeug eingesetzt werden können.
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Die
DE 101 31 720 A1 beschreibt ein Head-Up Display System zur Darstellung eines Objekts eines Fahrzeugaußenraums.
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Ein Anzeigegerät in einem Fahrzeug, wie ein Zentraldisplay oder ein Head-up Display, wird über einen Versorgungsspannungsanschluss mit der zum Betrieb des Anzeigegeräts erforderlichen Energie versorgt.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund wird mit der vorliegenden Erfindung eine Videovorrichtung, eine Steuervorrichtung für eine Videovorrichtung, ein Videosystem, ein Verfahren zum Betreiben einer Videovorrichtung mit einer Videoschnittstelle und ein Verfahren zum Betreiben einer Steuervorrichtung für eine Videovorrichtung gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass eine Videovorrichtung über die Videoschnittstelle mit der zum Betrieb der Videovorrichtung erforderlichen Energie versorgt werden kann. Dies hat den Vorteil, dass die Videovorrichtung neben der Videoschnittstelle, bei der es sich um eine standardisierte Videoschnittstelle handeln kann, keinen weitere Schnittstelle, beispielsweise in Form eines Versorgungsspannungsanschlusses benötigt. Die über die Videoschnittstelle bereitgestellte Energie kann an einen aktuellen Energiebedarf der Videovorrichtung angepasst werden. Dazu kann die Videovorrichtung eine Information über ihren Energiebedarf an eine Steuervorrichtung bereitstellen, die die Energie zur Versorgung der Videovorrichtung in die Videoschnittstelle einspeist. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass über die Videoschnittstelle eine größere Energiemenge als erforderlich übertragen wird. Der erfindungsgemäße Ansatz kann überall dort eingesetzt werden, wo zwei Vorrichtungen über eine Videoschnittstelle verbunden sind. Anwendungen dazu finden sich beispielsweise im Bereich von Kraftfahrzeugen oder in der Gebäudetechnik.
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Die Erfindung beschreibt eine Möglichkeit, ein Anzeigegerät, z. B. ein Zentraldisplay oder ein Head-up Display über ein Video-Datenkabel mit Strom zu versorgen. Mit Hilfe einer Wandlerschaltung wird die Versorgungsspannung für das Anzeigegerät dabei so angepasst, dass die benötigte Leistung auch von üblich verwendeten Standard-Datenleitungen übertragen werden kann. Ein Rückkanal der Videoübertragungsstrecke wird dazu verwendet, eine Leistungsanpassung durchzuführen, um die Verlustleistung im Anzeigegerät zu minimieren.
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Die vorliegende Erfindung schafft eine Videovorrichtung für ein Fahrzeug, mit folgenden Merkmalen:
einer Videoschnittstelle für ein Videosignal mit einer Bildinformation;
einem Mittel zum Anzeigen oder Erfassen der Bildinformation des Videosignals;
einer Kontrolleinrichtung zum Ermitteln eines Energiebedarfs der Videovorrichtung, wobei die Kontrolleinrichtung ausgebildet ist, um eine Information über den Energiebedarf zur Übertragung über die Videoschnittstelle auszugeben;
einer Versorgungseinrichtung, die ausgebildet ist, um aus einer Versorgungsspannung eine Betriebsspannung zum Betreiben der Videovorrichtung zu erzeugen; und
einer Verbindungsleitung zum Verbinden der Videoschnittstelle mit der Versorgungseinrichtung, um die Versorgungsspannung von der Videoschnittstelle zu der Versorgungseinrichtung zu übertragen.
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Bei der Videovorrichtung kann es sich um eine Anzeigevorrichtung handeln, beispielsweise in Form eines Zentraldisplays oder eines Head-up Displays. In diesem Fall kann das Mittel zum Anzeigen ein Bildschirm oder ein Display sein. Das Videosignal kann über die Videoschnittstelle empfangen werden. Auch kann es sich bei der Videovorrichtung um eine Bilderfassungsvorrichtung handeln, beispielsweise in Form einer Kamera. In diesem Fall kann das Mittel zum Erfassen ein Kamerasensor sein. Das Videosignal kann hierbei über die Videoschnittstelle ausgeben werden. Die Videovorrichtung kann ein in sich abgeschlossenes Gerät sein, das von extern über die Videoschnittstelle kontaktiert werden kann. Über die Videoschnittstelle kann das Videosignal digital übertragen werden. Die Videoschnittstelle kann dabei die einzige externe Schnittstelle zur elektrischen Kontaktierung der Videovorrichtung sein. Die Videoschnittstelle kann einen Anschluss, beispielsweise einen Steckkontakt, für ein Videokabel aufweisen. Auch kann ein Videokabel fest mit dem Anschluss verbunden, beispielsweise verlötet, sein. Abgesehen von dem Anschluss für das Videokabel kann die Videoschnittstelle keinen weiteren Anschluss zum Kontaktieren eines weiteren Kabels oder einer weiteren elektrischen Leitung aufweisen. Das Videokabel kann eine Mehrzahl elektrischer Leitungen aufweisen, die innerhalb einer gemeinsamen Kabelhülle verlaufen. Die Kabelhülle kann eine elektro-magnetische Abschirmung für die mit der Videoschnittstelle verbundenen elektrischen Leitungen umfassen. Über die Mehrzahl elektrischer Leitungen können das Videosignal, die Information über den Energiebedarf und die Versorgungsspannung sowie ein entsprechender Versorgungsstrom übertragen werden. Die Kontrolleinrichtung kann ausgebildet sein, um den Energiebedarf der Videovorrichtung abhängig von einem Betriebszustand oder Betriebsmodus der Videovorrichtung zu ermitteln. Der Betriebszustand kann beispielsweise durch eine Benutzereingabe, ein über die Videoschnittstelle empfangenes Signal oder eine Sensorik oder Überwachungseinrichtung der Videovorrichtung verändert werden. Der Energiebedarf kann eine zum Betrieb der Videovorrichtung in einem jeweiligen Betriebszustand erforderliche elektrische Leistung definieren. Der Energiebedarf der Videovorrichtung kann gedeckt werden, indem über die Videoschnittstelle eine entsprechende Versorgungsspannung und ein entsprechender Versorgungsstrom bereitgestellt werden. Eine maximale Größe des Versorgungsstroms kann durch physikalische Gegebenheiten der Videoschnittstelle, beispielsweise eines Leitungsdurchmessers, begrenzt sein. Die Versorgungsspannung kann höher als eine Betriebsspannung der Videovorrichtung sein. Bei der Versorgungseinrichtung kann es sich um ein Netzteil, beispielsweise einen Spannungswandler handeln. Die Versorgungseinrichtung kann ausgebildet sein, um die Versorgungsspannung in eine niedrigere Betriebsspannung zu wandeln. Die Betriebsspannung kann zum Betreiben von Einrichtungen der Videovorrichtung, beispielsweise einer Logikschaltung, eingesetzt werden. Auch kann die Betriebsspannung zum Betrieb der Mittel zum Anzeigen oder Erfassen eingesetzt werden. Die Versorgungseinrichtung kann auch ausgebildet sein, um unterschiedliche Betriebsspannungen aus der Versorgungsspannung zu erzeugen. Bei der Verbindungsleitung kann es sich um eine zweiadrige interne Leitung oder zwei interne Leiterbahnen handeln, von denen eine einen Masseanschluss darstellen kann. Typischerweise kann die Verbindungsleitung zwei differentielle Leitungen für Videosignale und zwei Leitungen für die Plusspannung und Masse sowie einen Schirm umfassen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Videovorrichtung eine Logikschaltung zum Steuern einer Funktion der Videovorrichtung aufweisen. Die Logikschaltung kann mit der Betriebsspannung betreibbar sein. Bei der Logikschaltung kann es sich um einen oder mehrere integrierte Schaltungen handeln. Das Mittel zum Anzeigen oder Erfassen kann dagegen mit der Versorgungsspannung betreibbar sein. Die Betriebsspannung und die Versorgungsspannung können sich voneinander unterscheiden. Mittels der Verbindungsleitung oder einer weiteren Verbindungsleitung kann die Versorgungsspannung von der Videoschnittstelle zu dem Mittel zum Anzeigen oder Erfassen übertragen werden. Beispielsweise kann es sich bei dem Mittel um eine Hintergrundbeleuchtung eines Bildschirms der Videovorrichtung handeln. Mittels der Information über den Energiebedarf kann die Versorgungsspannung auf einen zum Betrieb des Mittels erforderlichen Spannungswert eingestellt werden. Indem das Mittel zum Anzeigen oder Erfassen direkt mit der Versorgungsspannung betrieben werden kann, ist für das Mittel keine Spannungswandlung erforderlich.
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Die Videovorrichtung kann eine Mehrzahl von Betriebszuständen aufweisen. Die Kontrolleinrichtung kann einen Speicher zum Speichern einer Mehrzahl von Informationen über den Energiebedarf der Videovorrichtung aufweisen. Dabei kann jede Information einem einer Mehrzahl von Betriebszuständen der Videovorrichtung zugeordnet sein. Beispielsweise kann ein erster Betriebszustand eine große Helligkeit eines Bildschirms der Videovorrichtung und ein zweiter Betriebszustand eine geringe Helligkeit des Bildschirms definieren. Demnach kann der Energiebedarf bei dem ersten Betriebszustand höher als bei dem zweiten Betriebszustand sein. Auch kann ein Betriebszustand einen Betrieb der Videovorrichtung und ein weiterer Betriebszustand einen Ruhemodus der Videovorrichtung definieren, in dem die Videovorrichtung keinen oder einen sehr geringen Energiebedarf hat. Die Informationen können einmalig in dem Speicher abgespeichert werden. Bei oder vor einem Wechsel in einen neuen Betriebszustand kann aus dem Speicher die dem neuen Betriebszustand zugeordnete Information über den Energiebedarf des neuen Betriebszustands ausgelesen werden. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass für die möglichen Betriebszustände jeweils nur so viel elektrische Leistung zur Verfügung steht, wie zur sicheren Durchführung des jeweiligen Betriebszustands erforderlich ist. Dadurch kann insbesondere bei Betriebszuständen mit einem geringen Energiebedarf unnötige Verlustleistung minimiert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Videoschnittstelle eine Leitung zum Übertragen des Videosignals, der Information über den Energiebedarf und die Versorgungsspannung aufweisen. Es können somit alle zum Betrieb der Videovorrichtung erforderlichen Daten und Energiemengen über ein und dieselbe Leitung übertragen werden. Dabei können Risiken für die Signalqualität des Videosignals bestehen. Zudem können Kosten für die Signaltrennung anfallen. Die Leitung kann als eine zweiadrige Leitung ausgeführt sein, über die eine differentielle Signalübertragung möglich ist. Für die Übertragung der Information über den Energiebedarf kann ein sogenannter Seitenbandkanal verwendet werden. Die Videovorrichtung kann eine geeignete Trenneinrichtung zum Trennen des Videosignals von der Versorgungsspannung aufweisen. Auch kann die Videovorrichtung eine geeignete Überlagerungseinrichtung zum Überlagern der Information über den Energiebedarf oder des Videosignals auf die Versorgungsspannung aufweisen.
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Auch kann die Videoschnittstelle eine erste Leitung zum Übertragen des Videosignals und eine zweite Leitung zum Übertragen der Versorgungsspannung aufweisen. Die erste und die zweite Leitung können jeweils als zweiadrige Leitungen ausgeführt sein. Vorteilhafterweise können getrennte Adern des bereits heute im Fahrzeugt verwendeten Kabels mit zwei differentiellen Leitungspaaren genutzt werden. Die Information über den Energiebedarf kann entweder über die erste Leitung oder die zweite Leitung übertragen werden. Gemäß einer Ausführungsform kann die Information über den Energiebedarf über die Videoleitung übertragen werden.
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Beispielsweise kann die Videoschnittstelle eine LVDS-Schnittstelle (Low Voltage Differential Signaling) sein. Dabei ist die Konzeptidee von der Art der Videoübertragung unabhängig, solange diese einen Rückkanal bereitstellt.
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Die vorliegende Erfindung schafft ferner eine Steuervorrichtung für eine Videovorrichtung für ein Fahrzeug, mit folgenden Merkmalen:
einer Videoschnittstelle zum Übertragen eines Videosignals zwischen der Steuervorrichtung und der Videovorrichtung; und
einem Spannungsregler, die ausgebildet ist, um basierend auf einer über die Videoschnittstelle empfangenen Information über einen Energiebedarf der Videovorrichtung eine Versorgungsspannung zum Betreiben der Videovorrichtung zu erzeugen und zur Übertragung über die Videoschnittstelle an die Videoschnittstelle auszugeben.
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Die Steuervorrichtung kann ein in sich abgeschlossenes Gerät sein, das neben der Videoschnittstelle weitere externe Schnittstellen oder elektrische Kontakte aufweist. Mittels der Steuervorrichtung kann die Videovorrichtung mit Energie versorgt werden. Neben der Videoschnittstelle kann die Steuervorrichtung einen Versorgungsspannungsanschluss aufweisen, über den der Steuervorrichtung elektrische Energie zugeführt werden kann, die sowohl zum Betrieb der Steuervorrichtung als auch zum Betrieb der Videovorrichtung eingesetzt wird. Somit kann die Videovorrichtung ausschließlich über die Steuervorrichtung mit Energie versorgt werden. Die Information über den Energiebedarf kann dem Spannungsregler direkt zugeführt werden oder zuvor von einer Logikschaltung der Steuervorrichtung aufbereitet werden. Mittels der Information über den Energiebedarf oder einem aus der Information über den Energiebedarf erzeugten Signal kann ein Steuereingang eines Transistors der Kontrolleinrichtung angesteuert werden. Mittels des Transistors kann eine Große der Versorgungsspannung eingestellt werden. Gemäß einer Ausführungsform kann die Steuervorrichtung ausgebildet sein, um eine anzuzeigende Bildinformation zu bestimmen und basierend auf der Bildinformation das Videosignal zu erzeugen und über die Videoschnittstelle an die Videovorrichtung auszugeben. Die Bildinformation kann beispielsweise eine schematische oder reale Darstellung eines Umfelds eines Fahrzeugs umfassen. Die Bildinformation kann geeignet sein, um den Fahrer des Fahrzeugs bei einer Fahraufgabe zu unterstützen. Auch kann die Steuervorrichtung ausgebildet sein, um über die Videoschnittstelle das Videosignal zu empfangen. Dabei kann die Bildinformation beispielsweise von einer Kamera erfasst worden sein.
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Die vorliegende Erfindung schafft ferner ein Videosystem für ein Fahrzeug, mit folgenden Merkmalen:
einer Videovorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
einer Steuervorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
einer Videoleitung zum Verbinden der Videoschnittstelle der Videovorrichtung mit der Videoschnittstelle der Steuervorrichtung.
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Somit wird ein Systemkonzept zur optimierten Stromversorgung von Anzeigegeräten, beispielsweise im Kraftfahrzeug, über eine bestehende Videoschnittstelle geschaffen. Bei dem Videosystem kann es sich beispielsweise um ein Navigationssystem oder ein Fahrerassistenzsystem handeln. Beispielsweise kann die Steuervorrichtung ausgebildet sein, um einen Algorithmus eines Navigationssystems oder eines Fahrerassistenzsystems auszuführen. Die Steuervorrichtung und die Videovorrichtung können räumlich voneinander getrennt angeordnet sein und über die Videoleitung miteinander verbunden sein.
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Die vorliegende Erfindung schafft ferner ein Verfahren zum Betreiben einer Videovorrichtung für ein Fahrzeug, die eine Videoschnittstelle für ein Videosignal mit einer Bildinformation und ein Mittel zum Anzeigen oder Erfassen der Bildinformation des Videosignals umfasst, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
Ermitteln einer Information über einen Energiebedarf der Videovorrichtung;
Übertragen der Information über den Energiebedarf an die Videoschnittstelle zum Ausgeben der Information über die Videoschnittstelle;
Empfangen einer Versorgungsspannung über die Videoschnittstelle;
Erzeugen einer Betriebsspannung zum Betreiben der Videovorrichtung aus der Versorgungsspannung; und
Das Verfahren kann von Einrichtungen einer Videovorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umgesetzt werden.
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Vor dem Schritt des Ermittelns kann ein Schritt des Empfangens einer Grundversorgungsspannung über die Videoschnittstelle erfolgen. Die Grundversorgungsspannung kann beim Starten des Systems bereitgestellt werden, wenn noch nicht bekannt ist, wie groß der tatsächliche Energiebedarf der Videovorrichtung ist. Beispielsweise kann das System mit 12 V starten, bis die Information über den genauen Energiebedarf von dem Display an das Steuergerät übertragen worden ist.
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Die vorliegende Erfindung schafft ferner ein Verfahren zum Betreiben einer Steuervorrichtung für eine Videovorrichtung für ein Fahrzeugs, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
Empfangen einer Information über einen Energiebedarf der Videovorrichtung über eine Videoschnittstelle der Steuervorrichtung;
Erzeugen einer Versorgungsspannung zum Betreiben der Videovorrichtung basierend auf der Information über den Energiebedarf; und
Ausgeben der Versorgungsspannung über die Videoschnittstelle.
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Das Verfahren kann von Einrichtungen einer Steuervorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umgesetzt werden. Vor dem Schritt des Empfangens der Information über den Energiebedarf kann die Grundversorgungsspannung über die Videoschnittstelle an die Videovorrichtung bereitgestellt werden.
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Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuersignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung eines Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, wenn das Programm auf einem, einem Computer entsprechenden Gerät ausgeführt wird.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Blockschaltbild eines Videosystems;
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2a ein Blockschaltbild eines Videosystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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2b eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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3 ein Blockschaltbild eines Videosystems gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
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4 ein Spannungsregler gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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5 ein Blockschaltbild eines Videosystems gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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6 ein Blockschaltbild eines Videosystems gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
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7 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Videosystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt ein Blockschaltbild eines Videosystems mit einem Navigationsgerät 101, einem Zentraldisplay 103 und einer Leitung 105, die das Navigationsgerät 101 mit dem Zentraldisplay 103 verbindet. Das Navigationsgerät 101 kann eine Head-Unit darstellen. Das Navigationsgerät 101 und das Zentraldisplay 103 weisen jeweils einen ersten Spannungsanschluss 111, einen zweiten Spannungsanschluss 113 und eine Kommunikationsschnittstelle 115 auf. Über den ersten Spannungsanschluss 111 kann eine Batteriespannung UBAT oder eine 12 V-Spannung zugeführt werden. Der zweiten Spannungsanschluss 113 kann ein Masseanschluss sein. Die Kommunikationsschnittstelle 115 kann eine Feldbusschnittstelle, beispielsweise eine CAN-Schnittstelle (Controller Area Network) sein. Die Leitung 105 weist zwei verdrillte Adernpaare 117, sogenannte Twisted Pairs und einen die verdrillten Adernpaare 117 umgebenden Schirm 119 auf.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das Zentraldisplay 103 ein Anzeigegerät oder Displaygerät sein, das in einem Kraftfahrzeug eingesetzt wird. Das Gerät 103 weist neben einer Videoschnittstelle zu der Leitung 105 eine weitere Steckverbindung 111, 113 für die Versorgungsspannung, beispielsweise 12 V und Masse, und ein Kommunikationsinterface 115, beispielsweise ein CAN-Interface auf. Die Videoschnittstelle ist typischerweise als 1-Kanal LVDS-Verbindung über ein geschirmtes, 4-adriges Kabel mit zwei verdrillte Adernpaaren 117 und eine eigene Steckverbindung realisiert, wobei eines der Adernpaare 117 ungenutzt ist.
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2a zeigt ein Blockschaltbild eines Videosystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Videosystem kann in einem Fahrzeug angeordnet sein. Das Videosystem weist eine Steuervorrichtung 201 und eine Videovorrichtung 203 auf. Die Steuervorrichtung 201 und die Videovorrichtung 203 sind über eine Videoleitung 205 miteinander verbunden. Die Videoleitung 205 kann den in 1 gezeigten Aufbau mit zwei verdrillten Adernpaaren und einem Schirm aufweisen.
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Die Steuervorrichtung 201 weist neben weiteren nicht gezeigten Einrichtungen einen Spannungsanschluss 211, eine Kommunikationsschnittstelle 215, eine Videoschnittstelle 217 und einen Spannungsregler 218 auf. Über die Videoschnittstelle 217 ist die Steuervorrichtung 201 mit der Videoleitung 205 elektrisch und mechanisch verbunden. Der Spannungsregler 218 ist direkt oder über weitere nicht gezeigte Einrichtungen sowohl mit der Videoschnittstelle 217 als auch mit dem Spannungsanschluss 211 verbunden.
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Die Videovorrichtung 203 weist neben weiteren nicht gezeigten Einrichtungen eine Videoschnittstelle 220, Mittel 222 zum Anzeigen oder Erfassen einer Bildinformation, eine Kontrolleinrichtung 224, eine Versorgungseinrichtung 226 und eine Verbindungsleitung 228 auf. Die Versorgungseinrichtung 226 ist über die Verbindungsleitung 228 mit der Videoschnittstelle 220 und über eine weitere Verbindungsleitung mit dem Mittel 222 verbunden. Die Kontrolleinrichtung 224 ist mit der Videoschnittstelle 220 verbunden.
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Die Kontrolleinrichtung 224 ist ausgebildet, um einen Energiebedarf der Videovorrichtung 203 zu bestimmen und eine entsprechende Information über den Energiebedarf an die Videoschnittstelle 220 auszugeben. Die Videoschnittstelle 220 ist ausgebildet, um die Information über den Energiebedarf über die Videoleitung 205 an die Steuervorrichtung 201 zu übertragen. Die Videoschnittstelle 217 der Steuervorrichtung 201 ist ausgebildet, um Information über den Energiebedarf von der Videoleitung 205 zu empfangen und an den Spannungsregler 218 bereitzustellen. Der Spannungsregler 218 ist ausgebildet, um die an dem Spannungsanschluss 211 anliegende Spannung in eine Versorgungsspannung 219 zu wandeln und die Versorgungsspannung 219 an die Videoschnittstelle 217 auszugeben. Dabei ist der Spannungsregler 218 ausgebildet, um einen Wert der Versorgungsspannung 219 abhängig von der um Information über den Energiebedarf einzustellen. Dabei kann die Versorgungsspannung einen Spannungswert annehmen, der größer ist, als ein Spannungswert der an dem Spannungsanschluss 211 anliegenden Spannung. Über die Videoschnittstelle 217 wird die Versorgungsspannung 219 an die Videoleitung 205 ausgegeben und über die Videoleitung 205 zu der Videovorrichtung 203 übertragen. Über die Videoschnittstelle 220 der der Videovorrichtung 203 und die Verbindungsleitung 228 wird die Versorgungsspannung 219 an die Versorgungseinrichtung 226 weitergeleitet. Die Versorgungseinrichtung 226 ist ausgebildet, um die Versorgungsspannung 219 in eine Betriebsspannung zu wandeln. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Versorgungseinrichtung 226 ausgebildet, um die Versorgungsspannung 219 in eine Betriebsspannung zum Betrieb des Mittels 222 zu wandeln und die Betriebsspannung an das Mittel 222 auszugeben. Die Versorgungseinrichtung 226 kann ausgebildet sein, um die Betriebsspannung zusätzlich oder alternativ an weitere Einrichtungen der Videovorrichtung 203 auszugeben. Auch kann die Versorgungseinrichtung 226 ausgebildet sein, um unterschiedliche Betriebsspannungen aus der Versorgungsspannung 219 zu erzeugen und an unterschiedliche Einrichtungen der Videovorrichtung 203 auszugeben.
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2b zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 230 mit einem eines Videosystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Bei dem Videosystem kann es sich um das in 2a beschriebene Videosystem mit einer Steuervorrichtung 201 und einer Videovorrichtung 203 handeln, die über eine Videoleitung 205 miteinander verbunden sind. Die Videovorrichtung 203 kann eine Anzeige aufweisen, auf der einem Fahrer des Fahrzeugs 230 eine Bildinformation dargestellt werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Videovorrichtung eine Bilderfassungseinrichtung zum Erfassen einer Bildinformation aufweisen. Das Fahrzeug 230 weist eine Batterie 232 auf. Die Batterie 232 ist über eine Leitung mit dem Spannungsanschluss 211 der Steuervorrichtung 201 verbunden. Über die Batteriespannung wird die Steuervorrichtung 201 und über die Steuervorrichtung 201 auch die Videovorrichtung 203 mit elektrischer Energie versorgt.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Videovorrichtung 203 um ein Anzeigegerät und bei der Videoleitung 205 um eine LVDS-Videoübertragungsstrecke, die einen zusätzlichen Kommunikationskanal, einen so genannten Seitenbandkanal zur Verfügung stellt. Der zusätzliche Kommunikationskanal wird genutzt, um zusätzliche Steckverbindung, beispielsweise für CAN und Stromversorgung, entfallen zu lassen. Dabei kann zum einen eine ausreichende Stromversorgung des Anzeigegerätes 203 und zum anderen das Einhalten der anspruchsvollen Ruhestromanforderungen von typischerweise kleiner 100 μA gewährleistet werden. Dies wird durch die Verwendung des freien Adernpaares des LVDS Videokabels 205 für die Stromversorgung des Anzeigegeräts 203 realisiert. Die vorhandenen Standard-Datenleitungen des Videokabels 205 besitzen allerdings nur eine Stromtragfähigkeit von ca. 2 A. Die damit übertragbare Leistung von max. 18 W im unteren Betriebspannungsbereich, bei 9 V Batteriespannung, ist für große Displaygeräte, wie 10''-Geräte, 12''-Geräte oder größere Geräte, in Verbindung mit den im Kraftfahrzeug 230 benötigten Displayhelligkeiten nicht mehr ausreichend. Zusätzlich verschärft sich diese Situation durch Verschiebung des unteren Betriebspannungsbereichs von 9 V auf 6,5 V Batteriespannung bei Fahrzeugen 230 mit Start-Stopp Automatik.
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Die Kernidee der Erfindung ist, die Versorgungsspannung für das Anzeigegerät 203 hoch zu setzen. Dies ermöglicht bereits bei einer Spannung von 32 V die Übertragung einer Leistung von bis zu 64 W, welche auch für größere Displays mit DualView Technik ausreichend ist.
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Damit dies in allen Betriebszuständen des Displaygeräts mit minimaler Verlustleistung möglich ist, wird über den Seitenbandkanal (Rückkanal) der Videoschnittstelle 220 eine Information über die von dem Anzeigegerät 203 benötigte Versorgungsspannung übermittelt. Die Sendeeinheit 201, z. B. ein Navigationsgerät oder ein Kombiinstrument, kann in diesem Fall über einen variabel einstellbaren Spannungsregler 218 die Versorgungsspannung auf den benötigten Wert einstellen. Diese Funktion bietet den Vorteil, die Leistungsaufnahme des Anzeigegeräts 203, welche im Wesentlichen von der Dimmung der Displayhintergrundbeleuchtung abhängig ist, anzupassen bzw. die Verlustleistung im Gerät 203 zu minimieren, so dass gegebenenfalls weitere Maßnahmen, wie z. B. eine Reduzierung der Displayhelligkeit bei sehr hoher Umgebungstemperatur, zur Vermeidung einer thermischen Schädigung weniger notwendig werden.
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3 zeigt ein Blockschaltbild eines Videosystems gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Videosystem weist eine Steuervorrichtung 201 in Form einer Head-Unit oder eines Navigationsgeräts und eine Videovorrichtung 203 in Form eines Zentraldisplays auf. Die Steuervorrichtung 201 ist über eine Videoleitung 205 mit der Videovorrichtung 203 verbunden.
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Die Videoleitung 205 ist als eine geschirmte 2 × 2pol twistet pair Leitung ausgeführt, weist also zwei Adernpaare auf, die durch eine geschirmte Leitungshülle geführt sind.
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Die Steuervorrichtung 201 weist als externe Anschlüsse eine Videoschnittstelle 217 „Video” und einen Fahrzeugstecker 341 auf. Über die Videoschnittstelle 217 ist die Steuervorrichtung 201 mit der Videoleitung 205 verbunden. Über den Fahrzeugstecker 341 ist die Steuervorrichtung 201 mit einer Kommunikationsschnittstelle 215 in Form einer CAN-Schnittstelle (1 × 2pol twistet pair) und einem Spannungsanschluss 211 (1 × KL30, 1 × GND) verbunden. Über den Spannungsanschluss 211 wird die Steuervorrichtung 201 mit einer Batteriespannung des Fahrzeugs versorgt. Die Steuervorrichtung 201 weist ferner einen Grafik-Controller 343, einen Sender in Form eines LVDS Übertragers 345, einen Mikrocontroller 347, einen CAN-Transceiver 349 und einen Spannungsregler 218 in Form von Netzteilen mit einem Schaltregler zur Spannungserniedrigung, dem so genannten StepDown, und einem Schaltregler LVDS zur Spannungserhöhung, dem so genannten StepUp. Der Grafik-Controller 343 ist ausgebildet, um ein Graphiksignal an den LVDS Transmitter 345 auszugeben; dies kann beispielsweise als digitale RGB Übertragung ausgeführt sein. Der LVDS Transmitter 345 ist ausgebildet, um ein LVDS-Signal an die Videoschnittstelle 217 auszugeben. Die Videoschnittstelle 217 ist ferner ausgebildet, um ein Versorgungsspannung 219 „24 V LVDS” zu empfangen, die von dem Spannungsregler 218 ausgegeben wird. Der LVDS Transmitter 345 und der Mikrocontroller 347 sind über eine bidirektionale Datenleitung „UART RX/TX” miteinander verbunden. Der Mikrocontroller 347 ist ferner über eine bidirektionale Datenleitung „CAN RX/TX” mit dem CAN-Transceiver 349 verbunden. Der CAN-Transceiver 349 ist über eine bidirektionale Datenleitung „CAN_H, CAN_L” mit dem Fahrzeugstecker 341 verbunden. Der Mikrocontroller 347 ist ausgebildet, um eine Signal zur Spannungseinstellung an den Spannungsregler 218 auszugeben. Um das Signal zur Spannungseinstellung zu erzeugen, kann der Mikrocontroller 347 ein über den Rückkanal der Videoleitung 205 übertragenes Signal der Videovorrichtung 203 empfangen. Der Spannungsregler 218 ist über den Fahrzeugstecker 341 mit dem Versorgungsspannungsanschluss KL30 und dem Masseanschluss GND des Spannungsanschluss 211 verbunden. Der Spannungsregler 218 ist ausgebildet, um gesteuert durch das Signal zur Spannungseinstellung aus der an dem Spannungsanschluss 211 anliegenden Spannung die Versorgungsspannung 219 „24 V LVDS” zu erzeugen und an die Videoschnittstelle 217 auszugeben.
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Die Videovorrichtung 203 weist als externen Anschluss ausschließlich eine Videoschnittstelle 220 Video” auf. Über die Videoschnittstelle 220 ist die Videovorrichtung 203 mit der Videoleitung 205 verbunden. Die Videovorrichtung 203 weist ferner einen Empfänger in Form eines LVDS Empfänger 351, einen Grafikprozessor oder TCON in Form eines FPGAs 353, einen Bildschirm 355 in Form eines Displays, einen Mikrocontroller 357, eine Versorgungseinrichtung 226 in Form von Netzteilen mit einem Schaltregler zur Spannungsverringerung für die Elektronik der Videovorrichtung 203 und einem Schaltregler zur Spannungserhöhung für eine Beleuchtung 222 für das Display 355. Die Videoschnittstelle 220 ist ausgebildet, um eine LVDS Signal an den LVDS Receiver 351 und die Versorgungsspannung 219 „24 V LVDS” sowie Masse „GND” an die Versorgungseinrichtung 226 auszugeben. Der LVDS Receiver 351 ist ausgebildet, um ein Signal digital RGB oder LDI” an den FPGA 353 auszugeben. Der LVDS Receiver 351 ist ferner über eine bidirektionale Leitung „UART RX/TX” mit dem Mikrocontroller 357 verbunden. Der FPGA 353 ist ausgebildet, um ein Signal „digital RGB oder RSDS” an das Display 355 auszugeben. Die Versorgungseinrichtung 226 ist ausgebildet, um die von der Videoschnittstelle 220 empfangene Versorgungsspannung 219 in eine Betriebsspannung für die Beleuchtung 222 zu wandeln und an die Beleuchtung 222 auszugeben. Die Beleuchtung 222 ist ausgebildet, um eine Hintergrundbeleuchtung für das Display 355 zu erzeugen.
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Somit kann eine von Grafik-Controller 343 generierte Bildinformation über den LVDS Übertrager 345, die Videoschnittstelle 217, die Videoleitung 205, die Videoschnittstelle 220 und den LVDS Empfänger 351 an den Grafikprozessor 353 übertragen und gesteuerter durch den Grafikprozessor 353 an dem Bildschirm 355 angezeigt werden. Ferner kann die von dem Spannungsregler 218 erzeugte Versorgungsspannung über die Videoschnittstelle 217, die Videoleitung 205, die Videoschnittstelle 220 und die Verbindungsleitung 228 an die Versorgungseinrichtung 226 übertragen und von der die Versorgungseinrichtung 226 zur Versorgung der Videovorrichtung 203 eingesetzt werden. In umgekehrter Richtung kann eine Information über den Energiebedarf der Videovorrichtung 203, beispielsweise von dem Mikrocontroller 357 erzeugt und über die Videoschnittstelle 220, die Videoleitung 205, die Videoschnittstelle 217 und den Mikrocontroller 347 an den Spannungsregler 218 übertragen werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel erfolgt die Spannungsversorgung des Zentraldisplays 203 über das freie Adernpaar im Videokabel 205 und die Kommunikation über den Seitenbandkanal des Videointerfaces 217, 220. Somit können auf der Zentraldisplayseite der Fahrzeugstecker und der CAN Transceiver entfallen. Das Zentraldisplay 203 wird mit einer aus der Batteriespannung 211 hochgesetzten Spannung 219 versorgt. Die genannten „24 V” sind dabei beispielsweise zu verstehen. Der Aufbau des Spannungsreglers 218 zur Erzeugung der Versorgungsspannung für das Anzeigegerät 203 kann nach dem Stand der Technik erfolgen.
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4 zeigt einen Spannungsregler 218 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Der Spannungsregler 218 kann bei der in 3 gezeigten Steuervorrichtung 201 eingesetzt werden. Der Spannungsregler 218 ist ausgebildet, um aus einer Eingangsspannung „KL30” eine Versorgungsspannung 219 „U_LVDS” zu erzeugen.
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Der Spannungsregler 218 weist einen Transistor 461, eine Induktivität 462, eine Diode 463, einen Spannungsregler 464, einen Transistor 465, einen Widerstand 466, einen Widerstand 467, einen Widerstand 468 und einen Transistor 469 auf. Der Steueranschluss des Transistors 461 ist mit einer Leitung „EN” verbunden. Der Eingang des Transistors 461 ist mit einem Versorgungsspannungsanschluss „KL30” und der Ausgang des Transistors 461 mit einem ersten Anschluss der Induktivität 462 und einem Eingang „VCC” des Spannungsreglers 464 verbunden. Ein zweiter Anschluss der Induktivität 462 ist mit einem ersten Anschluss der Diode 463 und einem Eingang des Transistors 465 verbunden. Der Ausgang des Transistors 465 ist mit Masse „GND” verbunden. Der Spannungsregler 464 ist ausgebildet, um ein Signal „drive” an den Steuereingang des Transistors 465 auszugeben. Ein Masseanschluss des Spannungsreglers 464 ist mit Masse „GND” verbunden. Ein zweiter Anschluss der Diode 463 stellt die Versorgungsspannung 219 U_LVDS für die Videovorrichtung bereit. Der zweite Anschluss der Diode 463 ist mit einem ersten Anschluss des Widerstands 466 verbunden. Ein zweiter Anschluss des Widerstands 466 ist mit einem ersten Anschluss des Widerstands 467, einem ersten Anschluss des Widerstands 468 und einem Rückkoppelanschluss „FB” des Spannungsreglers 464 verbunden. Ein zweiter Anschluss des Widerstands 467 ist mit dem Eingang des Transistors 469 verbunden. Der Ausgang des Transistors 469 ist mit Masse „GND” verbunden. An den Steuereingang des Transistors 469 wird ein Signal „SET” bereitgestellt. Der zweite Anschluss des Widerstands 468 ist mit Masse „GND” verbunden.
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Die Einstellung der Ausgangsspannung „U_LVDS” kann beispielsweise über einen variablen Spannungsteiler mit den Widerständen 466, 467, 468 und dem MOSFET 469 im Feedbackkreis des Spannungsreglers erfolgen. Das SET Signal kann von dem in 3 gezeigten Mikrocontroller 347 mit einem Digital-Analog-Wandler ausgegeben werden. Der MOSFET 461 dient zum Abschalten der Spannungsversorgung mit dem Signal EN durch den in 3 gezeigten Mikrocontroller 347. Damit ist eine Ruhestromaufnahme von deutlich kleiner als 100 μA, entsprechend der heutigen Forderung für Zentraldisplays im Sleep-Zustand, erreichbar.
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Für die in 4 gezeigte beispielhafte Ausführung der Spannungsnachführung und Abschaltung des Spannungsreglers 218 ist eine vereinfachte Darstellung ohne Kondensatoren zur Spannungsglättung und Optimierung der elektromagnetischen Verträglichkeit gewählt.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Ausgangsspannung
219 „U_LVDS” für das in
3 gezeigte Zentraldisplay
203 entsprechend folgendermaßen eingestellt werden:
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Dies ergibt bei typischen Werten von beispielsweise U_FB = 1,25 V, R1 = 33 kOhm, R2 = 1,2 kOhm, R3 = 2,2 kOhm, einen Einstellbereich zwischen ca. 13 V und 36 V. Dies entspricht den Zuständen, dass der Transistor 469 komplett offen bzw. zu ist.
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Die in verschiedenen Betriebssituationen benötigte Versorgungsspannung kann über Kennlinien in einem EEPROM-Datensatz des Zentraldisplays 203, einem nicht flüchtigen Speicher, abgelegt werden. Der nicht flüchtige Speicher kann beispielsweise über den in 3 gezeigten Mikrocontroller 357 ausgelesen werden.
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An der Spannungsversorgung des Zentraldisplays 203 muss sich gegenüber dem Stand der Technik nichts ändern, jedoch können die Bordnetzfilterung und die Überwachung der Batteriespannung eingespart werden.
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5 zeigt ein Blockschaltbild eines Videosystems gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Videosystem entspricht dem in 3 gezeigten Videosystem, mit dem Unterschied, dass die Versorgungseinrichtung 226 als Netzteil lediglich den Schaltregler zur Spannungsverringerung für die Elektronik der Videovorrichtung 203 aufweist. Die Beleuchtung 222 wird nicht über die Versorgungseinrichtung 226 versorgt. Stattdessen ist die Verbindungsleitung 228, die die Videoschnittstelle 220 mit der Versorgungseinrichtung 226 verbindet, zusätzlich zu der Beleuchtung 222 geführt. Somit entspricht die Betriebsspannung der Beleuchtung 222 der von der Steuervorrichtung 201 über die Vdeoleitung 205 bereitgestellten Versorgungsspannung 219.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel entfällt als weitere Synergie der Spannungsregler für die Erzeugung der Versorgungsspannung für die LED-Hintergrundbeleuchtung 222 des Displays 355. Als Versorgungsspannung für die LED-Hintergrundbeleuchtung 222 wird direkt die, auf den entsprechend richtigen Wert hochgesetzte Versorgungsspannung 219 des Anzeigegeräts 203 verwendet, die über die Videoschnittstelle 220 empfangen wird.
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Wegen der hohen Streuung der Flussspannungen von LEDs über Produktion und Temperatur ist dies typischerweise nur durch die Einstellung der benötigten Versorgungsspannung 219 und Nachregelung der benötigten Versorgungsspannung 219 im Betrieb sinnvoll möglich, da ansonsten die vorgehaltene Spannungsreserve direkt als Verlustleistung im Anzeigegerät 203 abfällt.
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Somit wird die Versorgungsspannung 219 direkt für die Beleuchtung 222 verwendet. Dies ermöglicht die Einsparung eines Spannungsreglers. Die Versorgungsspannung 219 wird an den Spannungsbedarf der Beleuchtung 222 angepasst. Die Anpassung erfolgt in dem Spannungsregler 218 der Steuervorrichtung 201.
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Während der Fertigung kann zudem die bei Raumtemperatur ermittelte Flussspannung der LEDs der Beleuchtung 222 abgelegt werden.
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6 zeigt ein Blockschaltbild eines Videosystems gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Videosystem entspricht dem in 5 gezeigten Videosystem, mit dem Unterschied, das es sich bei der Videovorrichtung nicht um ein Anzeigegerät sondern um ein Kamerasystem handelt. Dies hat zur Folge, dass die Steuervorrichtung 201 anstelle eines LVDS Übertrager einen LVDS Empfänger 645 aufweist. Die Videovorrichtung 203 weist anstelle eines Displays einen Bildsensor 655, beispielsweise in CCD- oder CMOS-Technik, einen FPGA 653 als Grafikprozessor und anstelle eines LVDS Empfänger einen LVDS Übertrager 651 auf. Die Versorgungseinrichtung 226 weist als Netzteil lediglich den Schaltregler zur Spannungsverringerung für die Elektronik der Videovorrichtung 203 auf und ist über die Verbindungsleitung 228 mit der Videoschnittstelle 220 verbunden, um die von der Steuervorrichtung 201 über die Videoleitung 205 bereitgestellten Versorgungsspannung 219 zu erhalten. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird über die Videoleitung 205 von der Videovorrichtung 203 ein Videosignal und eine Information über den Energiebedarf der Videovorrichtung 203 an die Steuervorrichtung 201 übertragen. In Gegenrichtung wird über die Videoleitung 205 von der Steuervorrichtung 201 die Versorgungsspannung 219 und der Versorgungsstrom für die Videovorrichtung 203 an die Videovorrichtung 203 übertragen.
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Somit kann das Konzept der Stromversorgung über LVDS auch auf andere Geräte mit Videoschnittstelle übertragen werden, beispielsweise auf ein Kamerasystem. Bei einem Kamerasystem in einem Fahrzeug kann es sich bei der Videovorrichtung 203 beispielsweise um ein Rückfahrkamera oder Nachtsichtkamera handeln. Diese können anstelle des Navigationsgerätes 201 auch an ein Kombiinstrument angeschlossen sein, das eine entsprechende Schaltung zur Versorgung der Kamera 203 über die Videoschnittstelle 217 aufweist.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird die Versorgungsspannung 219 für die Videovorrichtung 203, beispielsweise das Displaygerät oder die Kamera, nicht über das freie Adernpaar der Videoleitung 205 übertragen, sondern auf den für die Datenübertragung verwendeten Signalleitungen der Videoleitung 205 überlagert. Die Trennung von Versorgungsspannung 219 und den hochfrequenten Videosignalen ist bereits Stand der Technik, und wird beispielsweise im Bereich der Gebäudeautomation mittels EIB (Europäischer Installationsbus) bzw. KNX realisiert. Mit dieser Technik können auch günstigere 2-adrige Kabel 205 und Steckverbindungen verwendet werden.
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Das Konzept mit Überlagerung von Signal- und Versorgungsleitungen kann auch bei Mehrkanal-LVDS, d. h. mehr als ein Signaladernpaar, angewendet werden. Dabei kann die Videoleitung mehr als zwei Adernpaare aufweisen.
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Die beschriebene Technik kann bei anderen Videoübertragungen, beispielsweise analog Video/FBAS, DVI, HDMI oder DisplayPort, angewendet werden. Bei nicht rückkanalfahigen Systemen erfolgt das Multiplexing des Rückkanals (z. B. UART) mit den stromführenden Leitungen entsprechend dem Stand der Technik (siehe EIB bzw. KNX im Bereich Gebäudeautomation).
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Die Kommunikation zwischen den Geräten 201, 203 auf Sende- bzw. Empfangsseite ist über verschiedene Schnittstellen denkbar, die über den Seitenbandkanal transportiert werden. Solche Schnittstellen umfassen beispielsweise UART, 12C, SPI oder CAN.
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Der Mikrocontroller 357 des Zentraldisplays 203 kann mit in den FPGA 353 integriert werden. Auch kann der LVDS Empfänger 351 in Form eines Deserialisierers oder der Transmitter 651 in Form eines Serialisierers in den FPGA 353, 653 integriert werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird zur Versorgung der Videovorrichtung 203 über die Videoschnittstelle 217, 205, 220 eine hochgesetzte Versorgungsspannung über die Schnittstelle 217, 205, 220 übertragen. Die Spannungsnachführung kann beispielsweise durch eine Variation der Umgebungshelligkeit der Videovorrichtung 203 ausgelöst werden. Zur Erfassung der Umgebungshelligkeit kann die Videovorrichtung 203 einen Lichtsensor aufweisen. Somit für eine Variation der Umgebungshelligkeit zu einer Variation der über die Schnittstelle 217, 205, 220 übertragenen Versorgungsspannung.
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7 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Videosystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren kann in den beschriebenen Systemen mit einer Steuervorrichtung und einer Videoeinrichtung umgesetzt werden.
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In einem Schritt 701 wird durch die Videovorrichtung ein Energiebedarf der Videovorrichtung ermittelt. In einem Schritt 703 wird eine Information über den Energiebedarf über eine Videoschnittstelle von der Videovorrichtung an die Steuervorrichtung übertragen. In einem Schritt 705 wird die Information über den Energiebedarf von der Steuervorrichtung empfangen. In einem Schritt 707 wird von der Steuervorrichtung basierend auf der Information über den Energiebedarf eine Versorgungsspannung zum Betreiben der Videovorrichtung erzeugt. In einem Schritt 709 wird die Versorgungsspannung von der Steuervorrichtung über die Videoschnittstelle an die Videovorrichtung übertragen. In einem Schritt 711 wird die Versorgungsspannung von der Videovorrichtung über die Videoschnittstelle empfangen. In einem Schritt 713 wird die empfangene Versorgungsspannung zum Betrieb der Videovorrichtung eingesetzt. Dabei kann die Versorgungsspannung direkt als Betriebsspannung an eine Einrichtung der Videovorrichtung geführt werden oder zunächst über einen Spannungswandler in eine geeignete Betriebsspannung gewandelt werden. Somit wird die über die Videoschnittstelle empfangene Leistung von der Videovorrichtung zum Anzeigen oder Erfassen der Bildinformation des Videosignals eingesetzt. Die beschriebenen Schritte können kontinuierlich ausgeführt werden, so dass eine fortlaufende Energieversorgung der Videovorrichtung über die Steuervorrichtung gewährleistet ist.
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Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden. Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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