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Die Erfindung betrifft eine Düsenvorrichtung und ein Verfahren zum Ausbringen einer viskosen Klebermasse auf ein Fenster, wobei die Düsenvorrichtung in einer horizontalen Fensterebene relativ zu dem Fenster bewegbar ist und ein Düsenelement aufweist.
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Bei der Herstellung von Fenstern bzw. Türen mit Glaseinsatz wird eine Fensterscheibe, insbesondere eine Isolierglasscheibe in einen aus Holz, Kunststoff und/oder Aluminium bestehenden Profilrahmen zur Aufnahme der Fensterscheibe eingesetzt. Die Fensterscheibe wird in dem Profilrahmen ausgerichtet und durch Verklotzen mit dem Profilrahmen verklemmt bzw. in diesem fixiert. Da das Verklotzen häufig manuell erfolgt, und somit mit hohen Personalkosten verbunden ist, ist es bekannt, Fensterscheiben in einem Profilrahmen zu verkleben. Das Verkleben kann mittels eines Kleberoboters durchgeführt werden, was die Montagekosten eines Fensters verringert. Beim Verkleben wird in einem Falzgrund des Profilrahmens Klebermasse aufgebracht und die Fensterscheibe wird in den Profilrahmen eingesetzt und ausgerichtet. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Fensterscheibe im Profilrahmen ausgerichtet werden, wobei dann ein zwischen einer Umfangskante der Fensterscheibe und dem Profilrahmen gebildeter Spalt mit einer Klebermasse zumindest abschnittsweise ausgefüllt wird.
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Weiter ist es möglich, einen Kleberoboter vollständig manuell, teilautomatisch oder vollautomatisch zu betreiben, das heißt beispielsweise das Düsenelement manuell am Spalt entlang zu bewegen oder den Spalt maschinengesteuert anhand zuvor programmierter Maße bzw. Koordinaten abzufahren.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Kleberoboter zur Ausführung der vorbeschriebenen Verklebungen bzw. Fensterscheibenmontage sind regelmäßig aus einem Grundrahmen zur Aufnahme eines Profilrahmens mit ggf. einer Fensterscheibe und einer relativ zum Grundrahmen bzw. dem Fenster bewegbaren Düsenvorrichtung gebildet. Die Düsenvorrichtung oder das Fenster ist in Richtung zweier Achsen in Art eines X/Y-Tisches bewegbar, so dass jeder Punkt des Fensters von der Düsenvorrichtung angefahren werden kann. Weiter ist an der Düsenvorrichtung ein Düsenelement vorgesehen, welches an einem dem Fenster zugewandten Ende eine Düse bzw. eine Düsenöffnung aufweist. Je nach Art der Verklebung ist die Düsenöffnung in Richtung eines zwischen Fensterscheibe und Profilrahmen gebildeten Spalts oder in Richtung eines Falzgrundes ausgerichtet, so dass die Klebermasse in den Spalt befördert bzw. eingespritzt oder auf den Falzgrund aufgetragen werden kann, ohne dass unerwünschte Kleberreste auf einer Sichtseite der Fensterscheibe verbleiben. Dies erfordert eine möglichst genaue Positionierung des Düsenelements bzw. der Düsenöffnung relativ zum Spalt bzw. Falzgrund. Bei rechteckigen Fenstern werden folglich gerade Abschnitte des Profilrahmens von dem Düsenelement abgefahren ohne das Düsenelement bzw. die Düsenöffnung zu drehen, da sich deren Relativposition zum Spalt bzw. Falzgrund während des Abfahrens desselben nicht verändert. Jedoch besteht bei den bekannten Kleberobotern das Problem, dass in Eckbereichen des Fensters bzw. des zwischen der Fensterscheibe und dem Profilrahmen gebildeten Spalts oder dem Falzgrund eine Drehung des Düsenelements bzw. der Düsenöffnung notwendig ist, damit die Klebermasse in Richtung des Spalts bzw. des Falzes ausgetragen wird.
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Aus dem Stand der Technik sind eine Reihe von Drehmechanismen für Düsenelemente bekannt, die relativ aufwendig ausgebildet sind. So sind mechanische Antriebe, beispielsweise mit einem Zahnstangengetriebe, bekannt, die eine Drehung des Düsenelements bewirken. Weiter muss die Drehung im Hinblick auf eine Position der Düsenöffnung überwacht bzw. gesteuert werden. Auch ist eine drehbewegliche Lagerung des Düsenelements an der Düsenvorrichtung notwendig, wobei die Lagerung so ausgebildet sein muss, dass dem Düsenelement während einer Drehung desselben Klebermasse zugeführt werden kann. Da eine derartige Düsenvorrichtung relativ zum Fenster bewegt werden muss, ist es nachteilig, dass diese bedingt durch die erforderliche Drehbeweglichkeit ein vergleichsweise hohes Gewicht aufweist und aus konstruktiven Gesichtspunkten einen großen Raum beansprucht. Die relativ große Masse der bekannten Düsenvorrichtungen verhindert eine dynamische Bewegung der Düsenvorrichtung, insbesondere beim Abbremsen und Beschleunigen in den Eckbereichen eines Fensters, und behindert somit eine Steigerung einer Bewegungsgeschwindigkeit der Düsenvorrichtung. Weiter ist es notwendig, dass die Düsenvorrichtung in den jeweiligen Eckbereichen eines Fensters kurzzeitig nicht bewegt wird, damit das Düsenelement die vorbeschriebene Drehung um einen Winkel einer Ecke des Fensters ausführen kann. Demnach kommt es durch die Drehung des Düsenelements zu einer weiteren Zeitverzögerung bei einem Klebevorgang.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Düsenvorrichtung und ein Verfahren zum Ausbringen einer viskosen Klebermasse auf ein Fenster mit einer Düsenvorrichtung vorzuschlagen, die bzw. das eine schnelle Verklebung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Düsenvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Düsenvorrichtung zum Ausbringen einer viskosen Klebermasse auf ein Fenster ist in einer horizontalen Fensterebene relativ zu dem Fenster bewegbar und weist ein Düsenelement auf, wobei das Düsenelement zumindest zwei Düsenöffnungen zum Ausbringen der Klebermasse aufweist.
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Insbesondere dadurch, dass im Düsenelement zwei Düsenöffnungen ausgebildet sind, wird es möglich mit der Düsenvorrichtung einen Eckbereich eines Fensters, beispielsweise eine rechtwinklige Ecke, abzufahren, ohne dass Düsenelement drehen zu müssen. So wird im Bereich eines geraden Profilelements eines Profilrahmens des Fensters über eine erste Düsenöffnung Klebermasse auf einen Falzgrund bzw. in einen Spalt zwischen einer Fensterscheibe und dem Profilelement während einer Bewegung der Düsenvorrichtung aufgebracht. Die Düsenvorrichtung wird dabei bis hin zu einer Ecke des Profilrahmens bewegt. In der Ecke erfolgt ein Richtungswechsel, um dementsprechend Klebermasse auf ein weiteres Profilelement des Profilrahmens, aufbringen zu können. Auf eine Drehung des Düsenelements oder der Düsenvorrichtung kann dabei verzichtet werden, da eine zweite Düsenöffnung zum Ausbringen der Klebermasse hier zur Verfügung steht. Die zweite Düsenöffnung ist wie die erste Düsenöffnung in Richtung des Spalts bzw. des Falzgrundes hin ausgerichtet, damit die Klebermasse in der gewünschten Weise und Orientierung aufgebracht werden kann. Dadurch, dass auf die sonst übliche Drehung in einer Ecke des Profilrahmens verzichtet werden kann, kann der Prozess des Ausbringens der Klebermasse wesentlich beschleunigt werden. Auch ist es nicht mehr erforderlich die Düsenvorrichtung mit einer Drehvorrichtung auszubilden, so dass die Düsenvorrichtung selbst besonders kostengünstig herstellbar wird. Folglich wird auch eine Masse der Düsenvorrichtung reduziert, was höhere Bewegungsgeschwindigkeiten der Düsenvorrichtung, insbesondere beim Abfahren eines Eckbereichs, ermöglicht.
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In einer Ausführungsform kann das Düsenelement vier Düsenöffnungen aufweisen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn mittels der Düsenvorrichtungen Fenster mit vier Eckbereichen abgefahren bzw. verklebt werden sollen. So kann auf eine Drehung der Düsenvorrichtung bzw. des Düsenelements vollständig verzichtet werden. Alternativ ist es auch denkbar, das Fenster mit 3, 5, 6 usw. Eckbereichen mittels der Düsenvorrichtung verklebt werden. In diesen Fällen kann eine Anzahl von Düsenöffnungen jeweils an die Anzahl der Eckbereiche entsprechend angepasst sein. Auch ist es möglich bei einem Fenster mit beispielsweise vier Eckbereichen zwei voneinander unabhängige Düsenvorrichtung zu verwenden, die dann jeweils zwei Düsenöffnungen benötigen.
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Wenn Fenster mit geraden Profilelementen verklebt werden sollen, kann das Düsenelement starr an der Düsenvorrichtung angeordnet sein. Das heißt es ist nicht notwendig, das Düsenelement, wie bei gegebenenfalls radienförmigen Profilelementen, während des Abfahrens des Profilelements zu drehen.
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Die Düsenvorrichtung kann eine Ventileinrichtung aufweisen, mittels der ein Ausbringen von Klebermasse aus den Düsenöffnungen jeweils steuerbar ist. Die Ventileinrichtung kann dann in einem Eckbereich des Fensters ein Ausbringen von Klebermasse aus einer Düsenöffnung stoppen und ein Ausbringen aus einer weiteren Düsenöffnung starten. Damit eine ausreichende Menge Klebermasse in den jeweiligen Eckbereich gelangen kann, können die Düsenöffnungen auch für einen kurzen Zeitraum gleichzeitig Klebermasse ausbringen. Weiter kann mit der Ventileinrichtung eine Klebermenge bzw. Fließgeschwindigkeit der Klebermasse relativ zu einer Bewegungsgeschwindigkeit der Düsenvorrichtung gesteuert werden, um eine gleichmäßige Menge Kleber in allen dafür vorgesehenen Bereichen des Profilrahmens bzw. Fensters austragen zu können.
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In einer Ausführungsform kann die Ventileinrichtung ein Ventilelement aufweisen, wobei das Ventilelement im Düsenelement drehbar angeordnet ist, wobei mittels einer Drehung des Ventilelements zumindest eine Düsenöffnung öffenbar ist. Ein drehbares Ventilelement ist besonders einfach ausbildbar, beispielsweise wenn das Ventilelement aus einem Rotationskörper ausgebildet ist, der in eine Bohrung im Düsenelement eingesetzt ist.
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Weiter kann das Ventilelement einen Versorgungskanal zur Zuleitung von Klebermasse an die Düsenöffnungen aufweisen, wobei mittels einer Drehung des Ventilelements die Düsenöffnungen mit dem Versorgungskanal verbunden oder gegenüber dem Versorgungskanal abgesperrt werden können. Der Versorgungskanal kann beispielsweise als eine Bohrung im Ventilelement ausgebildet sein, welche bei einer entsprechenden Drehung des Ventilelements im Düsenelement mit einem Düsenkanal einer Düsenöffnung fluchtet und so eine Förderung von Klebermasse unter Druck durch den Versorgungskanal in den Düsenkanal und aus der Düsenöffnung heraus ermöglicht. Düsenkanäle anderer Düsenöffnungen können dann durch das Ventilelement verschlossen sein. Alternativ ist es möglich, mehrere Versorgungskanäle oder auch Abzweigungen von einem Versorgungskanal im Ventilelement auszubilden, so dass dementsprechend mehrere Düsenkanäle bzw. Düsenöffnungen gleichzeitig mit Klebermasse versorgt werden können.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Ventileinrichtung Ventilnadeln aufweisen, die jeweils Düsenöffnungen zugeordnet sind, wobei mittels einer Betätigung einer Ventilnadel zumindest eine Düsenöffnung öffenbar ist. Wenn jeder Düsenöffnung eine Ventilnadel zugeordnet ist, können die Düsenöffnungen vollkommen unabhängig voneinander geöffnet und geschlossen werden. Dadurch wird es beispielsweise auch möglich, sämtliche Düsenöffnungen gleichzeitig zu öffnen oder zu schließen, wenn dies erforderlich sein sollte.
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Weiter kann das Düsenelement einen Versorgungskanal zur Zuleitung von Klebermasse an die Düsenöffnungen aufweisen, wobei mittels einer Betätigung der Ventilnadeln die Düsenöffnungen jeweils mit dem Versorgungskanal verbindbar oder gegenüber dem Versorgungskanal abgesperrt sein können. Der Versorgungskanal kann beispielsweise als eine einfache Bohrung im Düsenelement ausgebildet sein, die zu Düsenkanälen der Düsenöffnungen verzweigt. Auch können mehrere Versorgungskanäle im Düsenelement, beispielsweise je Düsenöffnung, ausgebildet sein. Die Ventilnadeln können dann jeweils einen an einem Ende des Versorgungskanals ausgebildeten Ventilsitz bei Bedarf verschließen oder öffnen. Die Ventilnadeln selbst können als ein einfacher Rundstab ausgebildet sein, welcher in Längsrichtung des Düsenelements in diesem bewegbar gelagert ist.
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Vorzugsweise können die Düsenöffnungen relativ zueinander symmetrisch am Düsenelement ausgebildet sein. Das Düsenelement wird dann besonders einfach herstellbar.
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In einer Ausführungsform kann das Düsenelement eine pyramidenstumpfförmige Düsenspitze ausbilden, wobei auf jeweils einer Seitenfläche des Düsenelements alleine eine Düsenöffnung ausgebildet sein kann. Eine derartige Form der Düsenspitze und Anordnung der Düsenöffnungen ist zum Austrag von Klebermasse in Richtung eines zwischen einer Fensterscheibe und einem Profilrahmen gebildeten Spalts bzw. zur Befüllung des Spalts mit Klebermasse besonders gut geeignet. Wenn eine Querschnittsform der Düsenspitze einer Form des Profilrahmens bzw. einer Anordnung der Profilelemente relativ zueinander entspricht, kann nahezu jede beliebige Anordnung von geraden Profilelementen eines Profilrahmens mit Eckbereichen von einer derartigen Düsenspitze abgefahren werden, ohne dass eine Drehung der Düsenspitze notwendig ist, da die Seitenflächen des Düsenelements jeweils immer parallel zu mindestens einem Profilelement ausgerichtet sind.
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In einer weiteren Ausführungsform kann das Düsenelement eine stumpfförmige Düsenspitze ausbilden, wobei auf einem Stumpf des Düsenelements, benachbart und parallel zu jeweils einer Seitenfläche des Düsenelements, alleine zwei Düsenöffnungen ausgebildet sein können. Eine derartige Ausbildung einer Düsenspitze eignet sich insbesondere zum Ausbringen von Klebermasse auf einen Falzgrund bzw. in eine Kante eines Falzes entlang eines Profilrahmens. So kann beim Abfahren eines geraden Profilelements aus zwei Düsenöffnungen gleichzeitig Klebermasse auf den Falzgrund ausgetragen werden, wobei beim Durchfahren jedes Eckbereichs die in Bewegungsrichtung hintere Düsenöffnung verschlossen und eine in Bewegungsrichtung nach Durchfahren des Eckbereichs vordere Düsenöffnung geöffnet werden kann. Da dann zumindest aus immer einer Düsenöffnung ein Austrag von Klebermasse erfolgt, ist es nicht notwendig, dass Düsenelement beim Durchfahren des Eckbereichs anzuhalten oder zu drehen.
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Wenn die Seitenflächen des Düsenelements jeweils parallel zu einer Bewegungsrichtung des Düsenelements und relativ zu dem Fenster entlang einer Kontur des Fensters ausgebildet sind, können die Düsenöffnungen in einer Ausbringposition der jeweiligen Düsenöffnungen orthogonal in Richtung einer Auftragsebene ausgerichtet sein. Die Auftragsebene kann dabei in einem Spalt zwischen einer Fensterscheibe und einem Profilelement oder in einem Falzgrund des Profilelements vorgesehen sein. Durch die orthogonale Ausrichtung der Düsenöffnungen relativ zur Auftragsebene, kann ein gezielter Auftrag von Klebermasse in die Richtung der Auftragsebene gewährleistet werden.
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Die Düsenvorrichtung kann auch eine Sensoreinrichtung umfassen, die eine Berührung des Düsenelements mit dem Fenster detektieren kann. So können unerwünschte Kollisionen des Düsenelements mit dem Fenster vermieden werden. Weiter kann mittels der Sensoreinrichtung ein automatischer Richtungswechsel des Düsenelements bei Erreichen einer Ecke eines Profilrahmens durchgeführt werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Ausbringen einer viskosen Klebermasse auf ein Fenster mit einer Düsenvorrichtung weist die Düsenvorrichtung ein Düsenelement auf, wobei die Düsenvorrichtung mit dem Düsenelement in einer horizontalen Fensterebene relativ zu dem Fenster entlang einer Kontur des Fensters bewegt wird, wobei in einem Eckbereich der Kontur ein Richtungswechsel der Düsenvorrichtung erfolgt, wobei das Düsenelement zumindest zwei Düsenöffnungen zum Ausbringen der Klebermasse aufweist, wobei die Klebermasse aus einer ersten Düsenöffnung ausgebracht wird und wobei nach dem Richtungswechsel die Klebermasse aus einer zweiten Düsenöffnung ausgebracht wird.
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Hinsichtlich der mit dem Verfahren erzielbaren Vorteile wird auf die Merkmalsbeschreibung der erfindungsgemäße Düsenvorrichtung verwiesen. Insbesondere ermöglicht das Verfahren ein Durchfahren des Eckbereichs eines Profilrahmens des Fensters ohne dass es notwendig wäre das Düsenelement bzw. die Düsenöffnung aus der Klebermasse ausgebracht wird, im Eckbereich zu drehen bzw. relativ zur Kontur neu zu positionieren. Allein durch die Verwendung zweier Düsenöffnungen wird es möglich, das Ausbringen von Klebermasse im Eckbereich zwischen den Düsenöffnungen zu wechseln.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens kann die Klebermasse vor dem Richtungswechsel aus der ersten Düsenöffnung, während dem Richtungswechsel aus der ersten und/oder der zweiten Düsenöffnung und nach dem Richtungswechsel aus der zweiten Düsenöffnung ausgebracht werden. Je nach Gestaltung des Eckbereichs kann vorgesehen sein, dass mit jeweils nur einer der beiden Düsenöffnungen Klebermaterial ausgebracht wird, oder dass kurzzeitig aus beiden Düsenöffnungen gleichzeitig Klebermaterial ausgebracht wird. Wenn die im Einsatz befindlichen Düsenöffnungen jeweils orthogonal zur Kontur des Fensters ausgerichtet sind, kann im Eckbereich ein Abschnitt der Kontur verbleiben, welcher nicht unmittelbar beim Abfahren der Kontur von einer Düsenöffnung passiert wird. Das gleichzeitige Ausbringen von Klebermaterial im Eckbereich ermöglicht es dann eine größere Klebermaterialmenge auszubringen, die bis in den Eckbereich verdrängt werden kann, um einen gleichmäßigen Auftrag von Klebermaterial entlang der Kontur zu gewährleisten.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens kann das Düsenelement zumindest eine dritte Düsenöffnung aufweisen, wobei die Klebermasse vor dem Richtungswechsel aus der ersten und einer zweiten Düsenöffnung, während dem Richtungswechsel aus der ersten und/oder zweiten und/oder der dritten Düsenöffnung, und nach dem Richtungswechsel aus der zweiten und dritten Düsenöffnung ausgebracht wird. Diese Ausführungsform des Verfahrens eignet sich besonders gut zum Ausbringen von Klebermasse auf einen Falzgrund eines Profilrahmens. Demnach kann immer aus zumindest zwei Düsenöffnungen Klebermasse ausgebracht werden. Die Düsenöffnungen können dazu so am Düsenelement angeordnet sein, dass zwei Düsenöffnungen immer unmittelbar benachbart parallel zu einem Profilelement positioniert sind. Aus diesen beiden Düsenöffnungen kann dann solange Klebermasse ausgebracht werden, bis der Eckbereich erreicht ist. Im Eckbereich wird aus der dritten Düsenöffnung, welche mit der zweiten Düsenöffnung parallel zum nächstfolgenden Profilelement des Profilrahmens angeordnet ist, ebenfalls Klebermasse ausgebracht. Dabei kann das Ausbringen von Klebermasse aus der ersten Düsenöffnung gestoppt werden. Alternativ kann kurzzeitig Klebermasse aus allen drei Düsenöffnungen gleichzeitig ausgebracht werden, bis die erste Düsenöffnung nach dem Richtungswechsel verschlossen wird.
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Um eine gegebenenfalls notwendige Anpassung des Düsenelements bzw. der Düsenvorrichtung an dem Profilrahmen zu vermeiden, kann im Rahmen des Verfahrens vorgesehen sein, alleine lineare Bewegungen des Düsenelements auszuführen. Das Verfahren kann so besonders einfach bei quadratischen oder rechteckigen Fenstern mit einer derartigen Kontur angewandt werden. In diesem Fall ist es ausreichend, wenn das Düsenelement mit einem quadratischen Querschnitt ausgebildet ist. Die betreffenden Fenster können jedoch auch dreieckig, fünfeckig, trapezförmig usw. ausgebildet sein, also eine aus Geraden gebildete geometrische Form aufweisen. Das Düsenelement kann in diesen Fällen mit einem Querschnitt vorzugsweise an die betreffende geometrische Form angepasst sein, und eine Anzahl Düsenöffnungen aufweisen, die an die jeweilige Anzahl der Geraden angepasst sein.
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Weiter kann im Rahmen des Verfahrens vorgesehen sein, während des Richtungswechsels auf ein Anhalten der Bewegung der Düsenvorrichtung zu verzichten. Dies ist zur Ausführung des Verfahrens jedoch nicht zwingend notwendig, so dass die Düsenvorrichtung beim Richtungswechsel angehalten werden kann, wenn sich daraus Vorteile für einen Kleberauftrag ergeben.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf den Vorrichtungsanspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform einer Düsenvorrichtung in einer Längsschnittansicht entlang einer Linie I-I aus 2;
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2 eine Draufsicht auf ein Düsenelement der Düsenvorrichtung aus 1;
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3 eine Unteransicht des Düsenelements aus 1;
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4 eine schematische Darstellung der ersten Ausführungsform der Düsenvorrichtung in verschiedenen Positionen an einem Fenster;
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5 eine Teilschnittansicht entlang einer Linie V-V aus 4;
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6 eine zweite Ausführungsform eines Düsenelements in einer Draufsicht;
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7 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Düsenvorrichtung in verschiedenen Positionen an einem Fenster;
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8 eine Teilschnittansicht entlang einer Linie VIII-VIII aus 7;
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9 eine dritte Ausführungsform einer Düsenvorrichtung in einer Längsschnittansicht.
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Eine Zusammenschau der 1 bis 5 zeigt eine erste Ausführungsform einer Düsenvorrichtung 10, welche hier nur teilweise und schematisch dargestellt ist. Die Düsenvorrichtung 10 weist im Wesentlichen ein Düsenelement 11 und ein Ventilelement 12 auf. Das Düsenelement 11 weist eine pyramidenstumpfförmige Düsenspitze 13 auf deren Seitenflächen 14 bis 17 jeweils eine Düsenöffnungen 18 bis 21 angeordnet sind, auf. Die Düsenöffnungen 18 bis 21 sind jeweils quer zu einer Längsachse 22 des Düsenelements 11 in diesem ausgebildet. Jede der Düsenöffnungen 18 bis 21 ist mit einem Düsenkanal 23 bis 26 verbunden, wobei diese jeweils aus Bohrungen 27 und 28 gebildet sind. Gegenüberliegend der Düsenspitze 13, an einem oberen Ende 29 des Düsenelements 11, ist eine Sacklochbohrung 30 ausgebildet, in die das übereinstimmend ausgebildete Ventilelement 12 eingesetzt ist. Weiter ist ein Gewinde 31 in der Sacklochbohrung 30 vorgesehen, in das eine hier nicht gezeigte Gewindehülse zur Sicherung des Ventilelements 12 eingeschraubt werden kann. Im Ventilelement 12 ist ein Versorgungskanal 32 ausgebildet, der weitestgehend koaxial durch das Ventilelement 12 verläuft und im Bereich eines Verteilkopfes 33 des Ventilelements 12 so abgelenkt ist, dass er mit der Bohrung 28 fluchten kann. Am Verteilkopf 33 ist auch ein Führungsbolzen 34 ausgebildet, um den das Ventilelement 12 vollständig drehbar im Düsenelement 11 bzw. der Sacklochbohrung 30 gelagert ist. Weiter ist am Verteilkopf 33, in einem Übergangsbereich zwischen dem Versorgungskanal 32 und den jeweiligen Bohrungen 28, eine Dichtung 35 angeordnet, die einen unerwünschten Austritt von hier nicht gezeigtem Klebermaterial verhindert. Das Ventilelement 12 kann nun so innerhalb des Düsenelements 11 gedreht werden, dass jeweils einer der Düsenkanäle 23 bis 26 mit dem Versorgungskanal 32 fluchtet, und dass über die daran anschließende Düsenöffnung 18 bis 21 das Klebermaterial ausgebracht werden kann. Auch kann das Ventilelement 12 so gedreht werden, dass der Versorgungskanal 32 nicht mit den Düsenkanälen 23 bis 26 fluchtet, das heißt zwischen zwei Düsenkanälen 23 bis 26 positioniert ist und von einer Anlagefläche 36 der Sacklochbohrung 30 verschlossen wird. So kann ein Austritt von Klebermaterial aus allen Düsenöffnungen 18 bis 21 verhindert bzw. gestoppt werden.
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Eine Zusammenschau der 4 und 5 zeigt eine Bewegung des Düsenelements 11 in drei Positionen A, B und C relativ zu einer hier nur schematisch dargestellten Fensterscheibe 37 und einem Profilrahmen 38. Die Bewegung des Düsenelements 11 erfolgt entlang von Achsen 39 und 40 in einer horizontalen Fensterebene 41. Zwischen der Fensterscheibe 37 und Profilrahmen 38 ist ein Spalt 42 ausgebildet, welcher gleichzeitig eine vertikale Auftragsebene 43 für eine Klebermasse 44 bildet. Die Klebermasse 44 tritt aus der Düsenöffnung 19 des Düsenelements 11 in Richtung der Auftragsebene 43 bzw. des Spalts 42 aus. Die Düsenöffnung 19 ist daher im Wesentlichen immer orthogonal zu einer Kontur 45, welche in 4 andeutungsweise dargestellt ist, des Spalts 42 ausgerichtet. Insbesondere in einem Eckbereich 46 der Fensterscheibe 37 bzw. des Profilrahmens 38 erfolgt keine Drehung des Düsenelements 11. Im Eckbereich 46 findet vielmehr lediglich ein Richtungswechsel der Bewegung des Düsenelements 11 in Richtung der Achse 40 statt. Während das Düsenelement 11 entlang der Achse 39 bewegt wird, wird Klebermasse 44 aus der Düsenöffnung 19 entsprechend der Darstellung in 5 ausgetragen. Im Eckbereich 46 bzw. der Position B des Düsenelements 11 wird ein Ausbringen der Klebermasse 44 aus der Düsenöffnung 19 gestoppt und gleichzeitig beginnt ein Austrag der Klebermasse 44 aus der Düsenöffnung 20 mit der nun beginnenden Bewegung nach dem Richtungswechsel. Analog erfolgt jeweils in den übrigen, hier nicht gezeigten Eckbereichen der Kontur 45 jeweils ein Wechsel zwischen den Düsenöffnungen 20 und 21, 21 und 18 sowie 18 und 19.
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Eine Zusammenschau der 6 bis 8 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Düsenvorrichtung 47 mit einem Düsenelement 48. Das Düsenelement 48 weist eine stumpfförmige Düsenspitze 49 mit Düsenöffnungen 50 bis 53 auf einer Unterseite 54 der Düsenspitze 49 auf. Eine Zusammenschau der 7 und 8 zeigt eine Bewegung der Düsenspitze 49 in drei Positionen A, B und C, relativ zu einem hier nur schematisch darstellten Profilrahmen 55. Die Bewegung des Düsenelements 48 erfolgt entlang von Achsen 56 und 57 in einer horizontalen Ebene 58. Am Profilrahmen 55 ist ein Falzgrund 59 ausgebildet, welcher mit der Auftragsfläche 58 eine Auftragsebene 60 für die Klebermasse 44 bildet. Die Klebermasse 44 tritt aus den Düsenöffnungen 51 und 52 des Düsenelements 48 in Richtung der Auftragsebene 60 bzw. des Falzgrunds 59 aus. Die Düsenöffnungen 51 und 52 sind dabei im Wesentlichen parallel zu einer Kontur 61 des Profilrahmens 55 ausgerichtet. In einem Eckbereich 62 des Profilrahmens 55 erfolgt in der Position B des Düsenelements 48 ein zusätzlicher Austrag von Klebermasse 44 aus der Düsenöffnung 53, so dass in der Position B aus den Düsenöffnungen 51, 52 und 53 gleichzeitig Klebermasse 44 austritt. Bei einem Richtungswechsel der Bewegungsrichtung des Düsenelements 48 entlang der Achse 57 wird die Düsenöffnung 51 verschlossen, so dass Klebermasse 44 nur noch aus den Düsenöffnungen 52 und 53 austritt. In den Übrigen, hier nicht gezeigten Eckbereichen des Profilrahmens 55 erfolgt der vorbeschriebene Wechsel zwischen den Düsenöffnungen 50 bis 53 analog.
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9 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Düsenvorrichtung 63 mit einem Düsenelement 64, welches im Unterschied zum Düsenelement aus 1 Ventilnadeln 65 aufweist. So sind nachfolgend in Bohrungen 27 zu diesenm konzentrische Bohrungen 66 Düsenelemente 64 ausgebildet, die an ihren Enden 67 jeweils einen Ventilsitz 68, welcher in Übereinstimmung mit einer Spitze 69 der Ventilnadel 65 ausgebildet ist, ausbilden. Die Ventilnadeln 65 sind jeweils entlang ihrer Längsachse 70 bewegbar ausgebildet, so dass, wie in 9 dargestellt, der Düsenkanal 26 geöffnet und der Düsenkanal 24 geschlossen werden können bzw. die Düsenkanäle 23 bis 26 beliebig geöffnet oder geschlossen werden kann. Weiter ist im Düsenelement 64 ein Versorgungskanal 71 ausgebildet, welcher an seinem Ende 72 jeweils in die hier schematisch dargestellten Querbohrungen 73 und 74 zu den Düsenkanälen 23 bis 26 verzweigt. So wird es möglich, eine Verteilung und ein Ausbringen von Klebermasse durch eine jeweilige Stellung der Ventilnadeln 65 zu steuern und gegebenenfalls auch zu dosieren.