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HINTERGRUND ZU DER ERFINDUNG
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Die hierin beschriebene Erfindung betrifft die Elektrokardiographie. Spezieller betreffen dargelegte Ausführungsbeispiele ein System und ein Verfahren zur Abhilfe bei Problemen in Zusammenhang mit fehlerhaften Alarmen, die während des Betriebs der Elektrokardiographie erhalten werden, und zum Ergänzen der Daten, die mittels einer Elektrokardiographie mittels Bewegungsdaten gewonnen sind.
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Elektrokardiographie ist ein diagnostisches Verfahren, das mittels einer Vorrichtung ausgeführt wird, die als Elektrokardiograph bekannt ist, wobei die Herztätigkeit eines Patienten elektronisch aufgezeichnet wird, indem durch das schlagende Herz erzeugte elektrische Pulse gemessen werden. Elektrische Pulse beginnen in dem Sinoatrialknoten des Nerzes und bewegen sich über ein Netzwerk von Nervenbahnen rund um den Herzmuskel fort. Die Impulse veranlassen den Herzmuskel, sich durch Anregung von Muskelfasern zusammenzuziehen, wobei die Systole eingeleitet wird. Verschiedene Bereiche des Nerzes können verschiedene Pegel elektrischer Aktivität erfahren. Diese elektrische Aktivität lässt sich durch die Haut des Patienten hindurch nachweisen. Dementsprechend weist ein Elektrokardiograph Elektroden auf, die auf der Haut des Patienten relativ zu dem Herz in unterschiedlichen Positionen angelegt werden, so dass jede Elektrode die elektrische Aktivität in einem anderen Teil des Nerzes misst. Elektroden werden gewöhnlich in speziellen Bereichen in der Nähe des Nerzes und an den Extremitäten des Patienten angeordnet. Das Ergebnis der Durchführung von Elektrokardiographie ist gewöhnlich ein Elektrokardiogramm (EKG), das eine durch den Elektrokardiographen erzeugte grafische Aufzeichnung des Herzzyklus beinhaltet. Das EKG kann Messwerte der Spannung zwischen den Elektroden und auf der Grundlage der verschiedenen Anordnungen der Elektroden Messwerte der Muskelaktivität aus den unterschiedlichen Bereichen des Nerzes beinhalten.
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Elektrokardiographen und das sich ergebende EKG werden häufig genutzt, um Herzrhythmusstörungen oder abnormale Herzrhythmen, Schwäche in verschiedenen Bereichen des Nerzes, Schäden an leitfähigem Gewebe, Ungleichgewichte von Elektrolyten, und so fort zu messen und zu diagnostizieren. Darüber hinaus werden Elektrokardiographen häufig eingesetzt, um Patienten in Krankenhäusern, Kliniken, und dergleichen fortlaufend medizinisch zu überwachen. Falls ein EKG während einer Patientenüberwachung anzeigt, das gewisse Zustände des Patienten vorliegen, kann ein Alarmsignal erzeugt werden, um den Zustand Gesundheitsdienstleistern zu melden. Allerdings können aufgrund von Störungen oder Rauschen in dem EKG-Signal vielfältige fehlerhafte Alarme erzeugt werden. Solche fehlerhaften Alarme können unangenehm sein und die Patientenbetreuung ineffizient machen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im Folgenden sind spezielle Ausführungsbeispiele gemäß dem Gegenstand der ursprünglich vorliegenden Erfindung zusammenfassend beschrieben. Diese Ausführungsbeispiele sollen den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung nicht beschränken, vielmehr sollen diese Ausführungsbeispiele lediglich eine Kurzbeschreibung möglicher Ausprägungen der Erfindung geben. In der Tat kann die Erfindung vielfältige Ausprägungen abdecken, die den nachstehend dargelegten Ausführungsbeispielen ähneln oder sich von diesen unterscheiden können.
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In einem Ausführungsbeispiel gehören zu einem System ein Elektrokardiograph und mehrere Sensoren, die in Datenaustausch mit dem Elektrokardiographen verbunden sind, wobei jeder der mehreren Sensoren eine Elektrode aufweist, die elektrische Pulse erfassen kann, die durch den Körper eines Patienten erzeugt sind, und an den Elektrokardiographen Signale übermitteln kann, die erfasste elektrische Pulse kennzeichnen. In einem Ausführungsbeispiel gehört zu dem System ferner ein Bewegungserfassungsmittel, das in Datenaustausch mit dem Elektrokardiographen verbunden ist, wobei das Bewegungserfassungsmittel eine Bewegung des Körpers des Patienten erfassen kann und an den Elektrokardiographen Signale ausgeben kann, die eine erfasste Bewegung kennzeichnen, und wobei der Elektrokardiograph in der Lage ist, eine spezielle Art einer Bewegung und/oder Position eines Patienten auf der Grundlage der Signale zu erfassen, die die erfasste Bewegung kennzeichnen, in der Lage ist, Ausgangssignale auf der Grundlage der Signale auszugeben, die die erfassten elektrischen Pulse kennzeichnen, und in der Lage ist, Ausgangssignale auf der Grundlage der Signale auszugeben, die die erfasste Bewegung kennzeichnen.
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In einem Ausführungsbeispiel gehören zu einer Elektrokardiographüberwachungseinrichtung: ein oder mehrere Eingänge, die dazu eingerichtet sind, Signale von einer Elektrode, die elektrische Pulse von dem Körper eines Patienten erfassen kann, und Signale aufzunehmen, die von einem Bewegungserfassungsmittel ausgegeben sind, das in der Lage ist, eine Bewegung des Körpers des Patienten zu erfassen; ein Prozessor, der in der Lage ist, eine Art einer Bewegung und/oder Stellung des Körpers des Patienten auf der Grundlage der von dem Bewegungserfassungsmittel stammenden Signale zu identifizieren; und ein Alarmmechanismus, der in der Lage ist, bei einem Erfassen eines gewissen Pegels oder Musters der elektrischen Pulse einen hörbaren, fühlbaren oder sichtbaren Alarm auszugeben, und der in der Lage ist, auf der Grundlage der von dem Bewegungserfassungsmittel stammenden Signale eine entsprechende Anzeige über die Art einer Bewegung und/oder Stellung des Körpers des Patienten bereitzustellen.
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In einem Ausführungsbeispiel beinhaltet ein Verfahren, Messwerte von einem Bewegungserfassungsmittel aufzunehmen, das in der Lage ist, eine Patientenbewegung zu erfassen, und an einem Elektrokardiographen Messwerte von einer Elektrode aufzunehmen, die in der Lage ist, von einem Patienten ausgehende elektrische Pulse zu erfassen. In einem Ausführungsbeispiel beinhaltet das Verfahren ferner die Schritte: Aufzeichnen der von dem Bewegungserfassungsmittel und der Elektrode stammenden Messwerte; Identifizieren des Vorliegens eines Pegels oder einer Art einer Patientenbewegung, basierend auf den aufgezeichneten Messwerten; und Unterdrücken eines Alarmsignals, das durch die von der Elektrode stammenden Messwerte erzeugt ist, basierend auf der identifizierten Bewegung.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Diese und weitere Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nach dem Lesen der nachfolgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten. Zeichnungen verständlicher, in denen übereinstimmende Teile durchgängig mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen sind:
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1 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines Elektrokardiographen, zu dem Sensoren gehören, die mit einem Patienten verbunden sind;
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2 veranschaulicht eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Sensors mit einem Anschlussmittel, einer Elektrode und einem Beschleunigungsmesser, die miteinander integriert sind;
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3 veranschaulicht eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Beschleunigungsmessersensors, der einen Beschleunigungsmesser aufweist, der unabhängig von einem Elektrodensensor verwendet werden kann;
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4 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines EKG und ein Ausführungsbeispiel eines Beschleunigungsmessergraphen, die während einer Kratzbewegung eines Patienten im Wesentlichen gleichzeitig gewonnen sind;
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5 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines EKG und ein Ausführungsbeispiel eines Beschleunigungsmessergraphen, die während einer Hustbewegung des Patienten im Wesentlichen gleichzeitig gewonnen sind;
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6 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines EKG und ein Ausführungsbeispiel eines Beschleunigungsmessergraphen, die im Wesentlichen gleichzeitig während einer Zeitspanne gewonnen sind, in der ein Patient seine Stellung aus einer Rückenlage in eine Sitzstellung, und zurück in die Rückenlage änderte; und
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7 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens oder eines Algorithmus, das/der durch ein System gemäß den vorliegenden Ausführungsbeispielen ausgeführt werden kann, wobei gewisse Bewegungsarten identifiziert werden und Maßnahmen getroffen werden, um fehlerhafte Alarme zu begrenzen, oder um eine Identifizierung möglicher Ursachen fehlerhafter Alarme durchzuführen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Nachfolgend werden ein oder mehrere spezielle Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung beschrieben. In dem Bemühen, eine kurzgefasste Beschreibung dieser Ausführungsbeispiele vorzulegen, sind möglicherweise nicht sämtliche Merkmale einer tatsächlichen Verwirklichung in der Beschreibung aufgeführt. Es sollte verständlich sein, dass bei der Entwicklung einer jeden solchen Verwirklichung, wie in jedem technischen oder konstruktiven Projekt, zahlreiche anwendungsspezifische Entscheidungen zu treffen sind, um spezielle Ziele der Entwickler zu erreichen, z. B. Konformität mit systembezogenen und wirtschaftlichen Beschränkungen, die von einer Verwirklichung zur anderen unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sollte es verständlich sein, dass eine solche Entwicklungsbemühung komplex und zeitraubend sein könnte, jedoch nichtsdestoweniger für den Fachmann, der über den Vorteil dieser Beschreibung verfügt, eine Routinemaßnahme der Entwicklung, Fertigung und Herstellung bedeuten würde.
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Wenn Elemente vielfältiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung eingeführt werden, sollen die unbestimmten und bestimmten Artikel ”ein” ”eine”, bzw. ”der, die, das” etc. das Vorhandensein von mehr als einem Element einschließen. Die Begriffe ”umfassen”, ”beinhalten” und ”aufweisen” sind als einschließend zu verstehen und bedeuten, dass möglicherweise zusätzliche Elemente vorhanden sind, die sich von den aufgelisteten Elementen unterscheiden.
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Es ist heute bekannt, dass Bewegungsartefakte während einer Elektrokardiographüberwachung häufig fehlerhafte Alarme verursachen. Beispielsweise ist es gegenwärtig bekannt, dass gewisse wiederholt auftretende Bewegungsartefakte häufig pathologische Herzrhythmusstörungen täuschend ähneln, so dass es zu Fehlalarmen kommt. Eine übermäßige Zahl von Fehlalarmen erschwert es einem medizinischen Betreuer, auf jeden Alarm richtig zu reagieren. In der Tat wächst mit der Zahl der ausgelösten Alarme der Zeitaufwand, den die Betreuer aufbringen müssen, um auf die Alarme einzugehen. Dies kann ineffizient und kostspielig sein. In der Tat können derartige fehlerhafte Alarme besonders lästig sein, nachdem Krankenhäuser und Kliniken anstreben, die Anzahl medizinischer Betreuer pro Patient zu verringern.
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Dementsprechend betreffen vorliegende Ausführungsbeispiele ein Erfassen und Messen von Patientenbewegung durch Beschleunigungsmesser oder andere Bewegungserfassungsvorrichtungen (z. B. einen Kreisel oder optische Vorrichtungen), um auf der Grundlage von Bewegungsartefakten gewisse Probleme in Zusammenhang mit fehlerhaften Alarmen zu lösen. In der Tat können die mittels der Beschleunigungsmesser gewonnenen Bewegungsmesswerte genutzt werden, um auf Patientenbewegung zurückzuführende Alarme zu unterdrücken, einem Betreuer zusätzliche Daten zu liefern und/oder Elektrokardiographsignale zu kompensieren, um Bewegungsartefakte zu eliminieren. Speziell können identifizierte Bewegungsartefakte beispielsweise genutzt werden, um gewisse Alarme zu unterdrücken, die andernfalls innerhalb einer gewissen Zeitperiode in Bezug auf den erfassten Bewegungsartefakt ausgelöst würden. In einem weiteren Ausführungsbeispiel können Bewegungsartefakte identifiziert und automatisch aus einem Elektrokardiographsignal eliminiert werden. Als noch ein weiteres Beispiel können medizinschen Beteuern Kontrollanzeigen erfasster Bewegunsartefakte bereitgestellt werden, um den Grund für einen speziellen fehlerhaften Alarm rasch aufzudecken. Weiter ist gegenwärtig bekannt, dass eine durch die Beschleunigungsmesser erfasste gewisse Bewegung auch genutzt werden kann, um zusätzliche Werte zu liefern, um die Analyse der Verfassung eines Patienten zu erleichtern. Beispielsweise können die Beschleunigungsmesser unter manchen Bedingungen auf der Grundlage spezieller Bewegungsmuster diagnostische Daten ausgeben, die die Atmung, die kardiale Herzfrequenz und dergleichen betreffen. In der Tat können Änderungen eines oder mehrerer Beschleunigungsmessersignale genutzt werden, um Organbewegung, kardiale Aktivität und Lungenaktivität zu erfassen. Darüber hinaus können Änderungen eines oder mehrerer Beschleunigungsmessersignale genutzt werden, um basierend auf der Identifizierung gewisser Arten einer Bewegung eine Antwort (z. B. ein Unterdrücken von Alarmen) einzuleiten. Es ist zu beachten, dass in den folgenden Beispielen speziell Beschleunigungsmesser als Mittel zum Erfassen von Bewegung erörtert sind. Allerdings können in einigen Ausführungsbeispielen andere Bewegungserfassungsmittel verwendet werden, z. B. autonome Kreisel und optische Mittel, die in der Lage sind, Bewegung von außen her zu erfassen.
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1 veranschaulicht einen Elektrokardiograph 10 gemäß den vorliegenden Ausführungsbeispielen. Speziell enthält der Elektrokardiograph 10 einen Monitor 12, Sensoren 14, Datenübertragungskabel 16, eine Kabelverbindungsstelle 18, einen Anzeigeschirm 20, einen Prozessor 22 und einen Speicher 24. In dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel sind die Sensoren 14 mit verschiedenen Bereichen an einem Patienten 26 verbunden. Diese Verbindung zwischen dem Patienten 26 und den Sensoren 14 kann mittels eines Haftabschnitts (z. B. einer Haftbeschichtung) des Sensors 14 oder dergleichen erreicht werden. Die Sensoren 14 sind über die einzelnen Datenübertragungskabel 16 mit der Kabelverbindungsstelle 18 verbunden, und die Kabelverbindungsstelle 18 ist über ein einzelnes der Datenübertragungskabel 16 mit dem Monitor 12 verbunden. In weiteren Ausführungsbeispielen können anderer Anordnungen durchgeführt werden. Beispielsweise kann jeder Sensor 14 in unmittelbarem Datenaustausch mit dem Monitor 12 stehen. In einigen Ausführungsbeispielen kann jeder Sensor 14 zum Austausch von Daten mit dem Monitor 12 drahtlos verbunden sein oder mit der Kabelverbindungsstelle 18 verbunden sein, die möglicherweise drahtlos Daten mit dem Monitor 12 austauscht. Darüber hinaus kann in einigen Ausführungsbeispielen eine andere Anzahl oder Anordnung der Sensoren 14 verwendet werden. In einem Ausführungsbeispiel können, wie nachfolgend erörtert, voneinander unabhängige Elektroden- und Beschleunigungsmessersensoren verwendet werden. Solche Sensoren können über einen einzigen Eingang mit dem Monitor 12 verbunden sein, oder der Monitor 12 kann voneinander unabhängige Eingänge für jeden Sensor und/oder für jede Art von Sensor aufweisen.
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Wie deutlicher in der detaillierten Ansicht 27 veranschaulicht, enthält jeder in 1 veranschaulichte Sensor 14 gemäß dargelegten Ausführungsbeispielen ein Anschlussmittel 28 (z. B. ein dickes Stück Band, das auf einer Seite einen Haftstoff aufweist) zum Anbringen des Sensors 14 an dem Patienten 26, eine Elektrode 30, um elektrische Aktivität zu erfassen, und einen Beschleunigungsmesser 32, um eine Bewegung zu erfassen. Die Elektrode 30 und/oder der Beschleunigungsmesser 32 können in eine Basis 34 des Sensors 14 integriert sein, der in Datenaustausch mit dem Datenübertragungskabel 16 verbunden ist. Es ist zu beachten, dass der Beschleunigungsmesser 32 in einigen Ausführungsbeispielen durch eine andere Bewegungserfassungseinrichtung, beispielsweise einen Kreisel, ersetzt werden kann.
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In dem in 1 veranschaulichten Ausführungsbeispiel sind die Beschleunigungsmesser 32 mit den Sensoren 14 integriert. Beispielsweise veranschaulicht 2 eine perspektivische Ansicht eines der Sensoren 14, wobei das Anschlussmittel 28, die Elektrode 30 und der Beschleunigungsmesser 32 miteinander integriert sind. Allerdings kann der Beschleunigungsmesser 32 in einigen Ausführungsbeispielen, wie in 3 veranschaulicht, von der Elektrode 30 unabhängig sein. In der Tat veranschaulicht 3 einen unabhängigen Beschleunigungsmessersensor 40, der ein Anschlussmittel 42 (z. B. Klebeband) aufweist, und bei dem der Beschleunigungsmesser 32 mit einem der Datenübertragungskabel 16 verbunden ist. Das in 3 veranschaulichte Datenübertragungskabel 16 kann gemeinsam mit sonstigen Datenübertragungskabeln 16, die von unterschiedlichen Arten von Sensoren stammen, mit der Kabelverbindungsstelle 18 verbunden sein, oder es kann unmittelbar mit einem unabhängigen Anschlusskanal des Monitors 12 verbunden sein. Gemäß den vorliegenden Ausführungsbeispielen können ein oder mehrere der Beschleunigungsmessersensoren 40 voneinander unabhängig in der Nähe herkömmlicher Elektrokardiographsensoren an den Patienten 26 angebracht werden, so dass sich eine Bewegung in Zusammenhang mit einem oder mehreren Elektrokardiographsensoren speziell identifizieren lässt. Darüber hinaus können die Beschleunigungsmessersensoren 40 in anderen Ausführungsbeispielen in Bezug auf die herkömmlichen Elektrokardiographsensoren oder auf die Sensoren 14 an anderen Orten angeordnet sein, um unterschiedliche Arten von Bewegungen zu identifizieren.
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Dargelegte Ausführungsbeispiele betreffen allgemein ein Verfahren, das die Schritte eines gleichzeitigen Messens und Aufzeichnens eines EKG gemeinsam mit dem Messen und Aufzeichnen wenigstens eines Beschleunigungsmessermesswerts beinhaltet. Änderungen von Beschleunigungsmessermesswerten können mit Blick auf den Verlauf erfasst und korreliert werden, um eine Patientenbewegung zu erfassen (z. B. eine Bewegung von Extremitäten und Organen). In der Tat kann der Beschleunigungsmessermesswert genutzt werden, um zahlreiche verschiedene Patientenaktivitäten zu identifizieren, beispielsweise eine Änderung der Körperlage (z. B. von einer liegenden in eine sitzende Stellung), Husten, Kratzen der Haut, und so fort. Diese Daten können für vielfältige diagnostische Zwecke verwendet werden. Beispielsweise kann es für einen Arzt, der ein EKG untersucht, von Vorteil sein, einen Hinweis darüber zu erhalten, dass sich ein Patient während einer gewissen Zeitspanne, die Daten in dem EKG entspricht, in einer gewissen Weise bewegt hat. Wie oben erwähnt, ist es gegenwärtig bekannt, dass eine solche Patientenbewegung einen Bewegungsartefakt hervorrufen kann, der fehlerhafte Alarme auslöst. Somit kann eine Betreuungsperson auf eine Bewegung aufmerksam gemacht werden, die möglicherweise einen fehlerhaften Alarm verursachte. Darüber hinaus können vorliegende Ausführungsbeispiele dazu dienen, bei einem Erfassen gewisser Pegel oder Arten einer Bewegung des Patienten das EKG-Signal zu unterdrücken, Alarme zu unterdrücken, die dem EKG-Signal zugeordnet sind, eine Mitteilung einer gewissen Art einer Bewegung zu identifizieren und auszugeben, und/oder das EKG-Signal zu modifizieren, um das Auftreten fehlerhafter Alarme zu eliminieren und/oder zu reduzieren.
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4 zeigt ein EKG 100 und einen Beschleunigungsmessergraphen 102, die während einer Kratzbewegung eines Patienten gewonnen wurden. Das EKG 100 weist ein herkömmliches EKG-Diagramm 104 auf, und der Beschleunigungsmessergraph 102 basiert auf Messwerten von einem dreiachsigen Beschleunigungsmesser, der ein Beschleunigungsmesser ist, der die Beschleunigung entlang drei verschiedener Achsen misst. Somit enthält der Beschleunigungsmessergraph 102, wie durch den Graphen 106 (x-Achse), den Graphen 108 (y-Achse) und den Graphen 110 (z-Achse) veranschaulicht, Daten für jede der drei Richtungen. Sowohl das EKG 100 als auch der Beschleunigungsmessergraph 102 wurden von demselben Patienten in demselben Zeitraum gewonnen. Während des Zeitraums in dem diese Messwerte abgenommen wurden, kratzte sich der Patient unter Einsatz seines linken Arms seine Haut in der Nähe der oberen rechten Elektrode in einer herkömmlichen Elektrokardiographieanordnung von Elektroden. Es wird angenommen, dass Elektrolyte, die durch die Bewegung des Patientenarms aktiviert wurden, gemeinsam mit Rauschen, das durch eine Bewegung des Sensors hervorgerufen wurde, Verzerrungen des EKG-Diagramms 104 hervorriefen. In der Tat ist ein zusätzliches Rauschen und eine merkliche Änderung der Grundlinie des EKG-Diagramms 104 bei etwa 83 Sekunden vorhanden, also in der Nähe des Zeitpunkts, in dem die Kratzbewegung begonnen wurde, wie an den entsprechenden Messwerten abzulesen, die durch den Beschleunigungsmessergraph 102 veranschaulicht sind. Obwohl das Kratzen bis etwa zu der Marke von 95 Sekunden fortgesetzt wurde, beginnt die Grundlinie des EKG-Diagramms 104 sich offensichtlich etwa bei der Marke von 90 Sekunden wieder zu beruhigen. Es wird angenommen, dass dies auf eine Stabilisierung von Elektrolyten zurückzuführen ist, die nach der anfänglichen Armbewegung und während der folgende Fingerbewegungen eintritt, die im Vergleich zur Bewegung des Arms verhältnismäßig geringfügige Bewegungen sind.
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5 zeigt ein EKG 150 und einen Beschleunigungsmessergraph 152, die während einer Hustbewegung des Patienten gewonnen sind. Wie das EKG 100 und der Beschleunigungsmessergraph 102 in 4 beinhaltet das EKG 150 ein herkömmliches EKG-Diagramm 154, und der Beschleunigungsmessergraph 152 beinhaltet Messwerte von einem dreiachsigen Beschleunigungsmesser. Der Beschleunigungsmessergraph 152 beinhaltet, wie durch den Graphen 156 (x-Achse), den Graphen 158 (y-Achse) und den Graphen 160 (z-Achse) veranschaulicht, Daten für jede der drei Richtungen. Sowohl das EKG 150 als auch der Beschleunigungsmessergraph 152 wurden von demselben Patienten in demselben Zeitraum gewonnen. Während des Zeitraums, in dem diese Messwerte abgenommen wurden, atmete der Patient ein und hustete. Das Ereignis des Hustens kann deutlich in dem EKG 150 und in dem Beschleunigungsmessergraph 152 identifiziert werden. Tatsächlich ist in jeder Kurve des Beschleunigungsmessergraphen 152 bei etwa 162 Sekunden eine Änderung geringer Frequenz vorhanden, die in dem Graphen 156 besonders deutlich ist. Solche Änderungen geringer Frequenz sind statistisch in Zusammenhang mit Beschleunigungsmesserrauschen sehr signifikant. Weiter beginnt bei etwa 162 Sekunden eine beträchtliche Änderung des EKG-Diagramms 154. Diese Änderungen des EKG 150 und des Beschleunigungsmessergraphen 152 traten aufgrund des Einatmens des Patienten auf. Die anschließende Ausatmungsphase des Hustens begann um die Marke von 163 Sekunden und ist durch eine wesentliche Störung sowohl in dem EKG-Diagramm 154 als auch in jeder Kurve in dem Beschleunigungsmessergraphen 152 angezeigt. Während sich der Beschleunigungsmessergraph 152 im Wesentlichen kurz nach dem Husten stabilisiert, bleibt das EKG-Diagramm 154 für eine gewisse Zeitdauer verzerrt. Solche Zeitperioden können vermerkt und gemäß den vorliegenden Ausführungsbeispielen berücksichtigt werden. Beispielsweise können Alarme auf der Grundlage derartiger nach dem Erfassen des Endes einer Hustbewegung auftretender empirischer Daten für eine Zeitperiode unterdrückt werden.
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Änderungen in den EKG-Diagrammen 104 und 150, z. B. jene, die durch die Kratzbewegung und den Husten hervorgerufen werden, können mit gewissen Alarmbedingungen korrelieren. Beispielsweise kann das Muster, das durch das EKG-Diagramm 104 während der Kratzbewegung erzeugt wird, einer Herzrhythmusstörung täuschend ähneln, und ein herkömmlicher Elektrokardiograph kann bei Empfang derartiger Messwerte ein Alarmsignal ausgeben. Dargelegte Ausführungsbeispiele sind jedoch in der Lage, solche Alarme basierend auf der in dem Beschleunigungsmessergraphen 102 erfassten Bewegung zu unterdrücken oder zu verzögern, oder können an eine Betreuungsperson eine Meldung ausgeben, dass ein solches Alarmsignal rasch verworfen werden kann. Beispielsweise kann bei einem Erfassen der Kratzbewegung ein Alarmsignal für eine gewisse Zeitspanne (beispielsweise eine Anzahl von Sekunden nach der letzten erfassten Bewegung) unterdrückt oder verzögert werden. Falls die Bewegung für eine gewisse Zeitspanne aufhört, und immer noch eine Alarmbedingung vorliegt, kann der Alarm aktiviert werden. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann ein Anzeigeschirm die Art einer Bewegung anzeigen, die während des Zeitraums, in dem der Alarm ausgelöst war, aufgetreten war, so dass eine Betreuungsperson rasch den Grund für den Alarm identifizieren kann. Beispielsweise kann eine Betreuungsperson das EKG-Diagramm 154 oder eine automatische grafische Anzeige 156 über die Art der Bewegung parallel zu dem Beschleunigungsmessergraphen 102 durchsuchen und entscheiden, dass ein Alarm verworfen werden kann, da er lediglich auf eine Hustbewegung zurückzuführen ist. In der Tat können dargelegte Ausführungsbeispiele auch dann, die Effizienz einer Betreuungsperson verbessern, falls der Alarm nicht unterdrückt wird, indem der Betreuer Informationen in Zusammenhang mit möglichen Fehlalarmen erhält, die durch Bewegungsartefakte erzeugt werden. Eine Anzeige über eine Bewegung kann Rohdaten der Bewegung (Kurven 156, 158 und 160) beinhalten, die von einem Beschleunigungsmesser gewonnen wurden, oder gewisse Arten von Bewegung (grafische Anzeige 156) ausdrücklich identifizieren.
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In einigen Ausführungsbeispielen können sämtliche in Zusammenhang mit Elektrokardiographie ausgegebenen Alarme unterdrückt werden, wenn gewisse Arten von Bewegung erfasst sind. In weiteren Ausführungsbeispielen können basierend auf empirischen Daten Alarme unterdrückt werden, die EKG-Diagrammverläufen entsprechen, die möglicherweise mit einem Muster verwechselt werden können, das durch eine spezielle Serie identifizierter Bewegungen erzeugt wird. Beispielsweise können dargelegte Ausführungsbeispiele (auf der Grundlage empirischer Daten, die mittels klinischer Versuchsreihen gewonnen sind) zwischen einer Kratzbewegung und einer Hustbewegung unterscheiden und in Abhängigkeit von der identifizierten Art der Bewegung unterschiedliche Alarme unterdrücken. Speziell kann beispielsweise über eine spezielle Art einer Bewegung (z. B. Kratzen) bekannt sein, dass sie einer speziellen Alarmbedingung (z. B. Herzrhythmusstörung) ähnelt, und Alarme in Zusammenhang mit solchen Alarmbedingungen können für eine gewisse Zeitspanne, nachdem die Bewegung zuletzt erfasst wurde, unterdrückt werden. Darüber hinaus kann in einigen Ausführungsbeispielen auf der Grundlage empirischer Daten, die die erfasste Bewegung der speziellen Art von Verzerrungen des EKG-Diagramms 104 zuordnen, eine Korrelation hergestellt werden, und die auf die Bewegung zurückzuführende Verzerrung kann aus dem EKG-Diagramm eliminiert werden. Eine solche Modifikation des EKG-Diagramms 104 mittels empirischer Daten kann nützlich sein, um eine Verbesserung der Diagnose während einer Patientenaktivität zu ermöglichen.
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6 zeigt ein EKG 200 und einen Beschleunigungsmessergraphen 202, die während einer Zeitspanne gewonnen sind, in der ein Patient seine Stellung aus einer Rückenlage in eine sitzende Stellung, und zurück in die Rückenlage änderte. Dies dient als ein Beispiel für Daten, die durch einen Arzt bei der Durchsicht historischer Verlaufsdaten genutzt werden können. In der Tat kann die Position des Patienten während einer gewissen Zeitperiode nützlich sein, um das EKG 200 oder andere Daten zu analysieren. Wie das EKG 100 und der Beschleunigungsmessergraph 102 in 4 beinhaltet das EKG 200 ein herkömmliches EKG-Diagramm 204, und der Beschleunigungsmessergraph 202 beinhaltet Messwerte von einem dreiachsigen Beschleunigungsmesser. Der Beschleunigungsmessergraph 202 beinhaltet Daten für jede der drei Richtungen, wie durch die Kurve 206 (x-Achse), die Kurve 208 (y-Achse) und die Kurve 210 (z-Achse) veranschaulicht. In Abhängigkeit von der speziellen Art einer Bewegung, die von dem Patienten während der Akquisition der Daten in dem Beschleunigungsmessergraphen 202 ausgeführt wird, repräsentieren die drei verschiedene Achsen des dreiachsigen Beschleunigungsmessers deutlich unterschiedliche Änderungen. Beispielsweise änderten sich die Kurven 208 und 210 wesentlich, als sich der Patient bei etwa 422 Sekunden aus der liegenden Stellung in eine aufrecht sitzende Stellung bewegte, da der Beschleunigungsmesser an dem Brustkorb des Patienten positioniert war und sich im Wesentlichen in der y- und z-Richtung bewegte, als der Patient von der Rückenlage in die Sitzstellung überging. Die Kurve 206 änderte sich hingegen während dieser vorübergehenden Bewegung sehr wenig, da der Patient, wie bei einem Übergang zwischen einer Rückenlage und einer Sitzposition zu erwarten, sich in der x-Richtung nur geringfügig bewegte. Während der Bewegung des Patienten war außerdem eine merkliche Änderung in dem EKG-Diagramm 204 vorhanden. Beispielsweise sind bei etwa 223 Sekunden und bei 445 Sekunden große Störungen in dem EKG-Diagramm 204 vorhanden, die sich in der Nähe des Beginns des Übergangs zwischen den beiden Positionen befinden. Die Störung in dem EKG-Diagramm 204 kann mit dem Bewegungsmuster korreliert werden, das durch die vielfältigen Kurven des Beschleunigungsmessergraphen 202 bereitgestellt ist, und kann genutzt werden, um Alarme zu reduzieren, und/oder um einer Betreuungsperson zusätzliche Daten zu liefern.
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7 veranschaulicht ein Verfahren 300, das durch ein System gemäß den vorliegenden Ausführungsbeispielen ausgeführt werden kann, wobei gewisse Bewegungsarten identifiziert werden und Maßnahmen getroffen werden, um fehlerhafte Alarme zu begrenzen, oder um eine Identifizierung möglicher Ursachen fehlerhafter Alarme durchzuführen. Das Verfahren 300 beginnt, wie durch Block 302 gekennzeichnet, mit dem Schritt des Aufnehmens von Messwerten von wenigstens einem Beschleunigungsmesser. Als Nächstes werden, wie durch Block 304 veranschaulicht, die von dem Beschleunigungsmesser stammenden Messwerte über die Zeit aufgezeichnet. Beschleunigungsmesser sind im Wesentlichen dazu eingerichtet, eine Beschleunigung abzüglich der Erdbeschleunigung zu messen, und ein Beschleunigungsmesser wird daher in Ruhestellung im Wesentlichen im Wesentlichen die (negative) Erdbeschleunigung anzeigen. Dementsprechend können relative Messwerte des Beschleunigungsmessers verwendet werden, um eine Bewegung des Beschleunigungsmessers zu identifizieren. Wie durch Block 306 repräsentiert, beinhaltet das Verfahren 300 die Schritte des Analysierens und/oder Vergleichens der aufgezeichneten Messwerte, die in Block 304 bereitgestellt sind, um eine Bewegung zu identifizieren. Darüber hinaus kann Block 306, wie durch Block 308 gekennzeichnet, einen Schritt zum Identifizieren von in den Beschleunigungsmessermesswerten vorhandenen gewissen Mustern beinhalten, die auf gewisse Arten von Bewegungen hinweisen.
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Wenn eine Bewegung identifiziert ist, unabhängig davon, ob es sich lediglich um eine Bewegung handelt, die einen speziellen Schwellwert überschreitet, oder die eine spezielle Art einer Bewegung durch eine Muster angezeigt, können dargelegte Ausführungsbeispiele, wie durch Blöcke 310–316 gekennzeichnet, einen oder mehrere Schritte in Zusammenhang mit einem EKG durchführen, das gleichzeitig mit der Analyse der von dem Beschleunigungsmesser stammenden Daten gewonnen ist. Beispielsweise kann ein dargelegtes Ausführungsbeispiel auf der Grundlage von Änderungen des EKG für eine Zeitperiode allgemein Alarme unterdrücken (Block 310), lediglich Alarme für Muster in dem EKG unterdrücken, die durch klinische Daten der identifizierten Art einer Bewegung zugeordnet sind (Block 312), das EKG modifizieren, um Störungen basierend auf empirischen Daten zu eliminieren, die einen speziellen Rauschwert mit der identifizierten Art einer Bewegung korrelieren (Block 314), und/oder eine Anzeige der Bewegung ausgeben, die während oder in der Nähe des Zeitpunkts aufgetreten sind, in dem der Alarm initiiert wurde (Block 316). Mit Bezug auf Block 310 kann basierend auf der Zeit, die gewöhnlich für das Abklingen einer speziellen Art eines Rauschens oder eines beliebigen Rauschens erforderlich ist, eine Zeitperiode eingestellt werden. Weiter kann die Zeit ausgehend von dem Zeitpunkt der letzten erfassten Bewegung ablaufen. Allerdings ist möglicherweise eine maximale Zeitspanne vorhanden, die für ein Unterdrücken erlaubt ist, so dass nicht sämtliche Alarme durch eine konstante Bewegung unterdrückt werden. Mit Bezug auf die Blöcke 312 und 314 können mittels klinischer Versuchsreihen vielfältige verschiedene Arten von Bewegungen und/oder entsprechende Rauschwerte gewonnen werden, und die sich ergebenden empirischen Daten können in Datentabellen in einem Speicher eines Elektrokardiographen gespeichert werden, so dass Muster verglichen und im Falle einer wesentlichen Übereinstimmung identifiziert werden können. Als ein spezielles Beispiel kann ein gewisses Bewegungsmuster während der Überwachung identifiziert und mittels einer in dem Arbeitsspeicher gespeicherten Datentabelle, die Muster und Bewegungsarten enthält, die durch klinische Erprobungen identifiziert wurden, einer speziellen Art von Rauschen zugeordnet werden. Darüber hinaus kann die Bewegungsart durch empirische Daten mit einem speziellen Rauschmuster korreliert werden, und das Rauschmuster kann von dem Signal des Elektrokardiographen subtrahiert werden, um ein korrigiertes Signal hervorzubringen. Das Ergebnis des Verfahrens 300 kann eine Verringerung der störenden Alarme und/oder eine effizientere Nutzung der Zeit der Betreuungsperson beinhalten.
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Ein weiterer Aspekt dargelegter Ausführungsbeispiele beinhaltet die Verwendung von Bewegungserfassungsmitteln, um ergänzende diagnostische Daten bereitzustellen. Beispielsweise können ein oder mehrere Beschleunigungsmesser (z. B. ein dreiachsiger Beschleunigungsmesser) verwendet werden, um im Verlauf von Bewegungsereignissen zusätzliche Herz- und/oder Lungendaten (z. B. Herzfrequenz, Atemfrequenz und Lungengeräusche) zu messen. In der Praxis lassen sich gewisse feine Bewegungen erfassen, die bestimmte Herz- und Lungenaktivitäten kennzeichnen. Beispielsweise können Bewegungen in unterschiedliche Richtungen oder Bewegungen, die durch Beschleunigungsmesser erfasst werden, die an dem Patienten an anderen Orten angeordnet sind, während der Patient sich in Ruhe befindet, spezielle Ventilbewegungen in dem Herzen und/oder gewisse Lungenbewegungen (z. B. Atmen) anzeigen. Diese feinen Bewegungen können erfasst und für eine Patientenanalyse genutzt werden. Beispielsweise können gewisse Herzbewegungen kongestive Herzinsuffizienz anzeigen, und gewisse Lungenbewegungen können auf Lungenkongestion hinweisen. Dementsprechend kann der Einsatz von Beschleunigungsmessern nicht nur die Nutzung eines zugeordneten EKG verbessern, das im Verlauf von Bewegungsereignissen gewonnen wurde, sondern kann vielmehr außerdem die Daten ergänzen, die durch das EKG zwischen Bewegungsereignissen geliefert werden.
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Technische Effekte der Erfindung können beinhalten: eine Erzielung einer Verringerung und/oder Identifizierung fehlerhafter Alarme, die auf Bewegungsartefakte zurückzuführen sind, ein Gewinnen zeitgleicher Bewegungsmesswerte für diagnostische Zwecke mit unwesentlichen zusätzlichen Leistungsanforderungen, ein Identifizieren von üblicherweise in Betracht kommenden Bewegungen des Patienten in kontinuierlichen Pflegeeeinstellungen, um eine medizinische Überwachung und Diagnose durchzuführen, ein Erfassen und Identifizieren gewisser Körperpositionsänderungen (z. B. Rückenlage und Seitenlage), ein Erfassen von Bewegungen, die gewissen Patientenverfassungen zugeordnet sind, und so fort. Speziell können beispielsweise Bewegungsartefakte erfasst und genutzt werden, um Alarme zu unterdrücken, oder um Daten zu modifizieren, so dass Rauschen aufgehoben ist. Als ein weiteres Beispiel kann eine Bewegungserfassung genutzt werden, um eine Herzfrequenz, ein Öffnen und Schließen von Herzklappen, eine Lungenbewegung, eine Bewegung des Patienten, die während einer Leber- und Lungenablation typisch auftritt, und/oder eine Blutstrombewegung zu identifizieren.
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Die vorliegende Beschreibung verwendet Beispiele, um die Erfindung, einschließlich des besten Modus zu beschreiben, und um außerdem jedem Fachmann zu ermöglichen, die Erfindung in der Praxis einzusetzen, beispielsweise beliebige Einrichtungen und Systeme herzustellen und zu nutzen und beliebige damit verbundene Verfahren durchzuführen. Der patentfähige Schutzumfang der Erfindung ist durch die Ansprüche definiert und kann andere dem Fachmann in den Sinn kommende Beispiele umfassen. Solche anderen Beispiele sollen in den Schutzumfang der Ansprüche fallen, falls sie strukturelle Elemente aufweisen, die sich von dem wörtlichen Inhalt der Ansprüche nicht unterscheiden, oder falls sie äquivalente strukturelle Elemente mit unwesentlichen Unterschieden gegenüber dem wörtlichen Inhalt der Ansprüche enthalten.
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Ein System gemäß den vorliegenden Ausführungsbeispielen enthält einen Elektrokardiographen 10, mehrere Sensoren 14, die in Datenaustausch mit dem Elektrokardiographen verbunden sind, wobei jeder der mehreren Sensoren eine Elektrode aufweist, die elektrische Pulse erfassen kann, die durch den Körper 26 eines Patienten erzeugt sind, und an den Elektrokardiographen Signale übermitteln kann, die erfasste elektrische Pulse kennzeichnen. In einem Ausführungsbeispiel enthält das System ferner ein Bewegungserfassungsmittel 32, das in Datenaustausch mit dem Elektrokardiographen verbunden ist, wobei das Bewegungserfassungsmittel in der Lage ist, eine Bewegung des Körpers des Patienten zu erfassen, und die Signale, die eine erfasste Bewegung kennzeichnen, an den Elektrokardiographen ausgeben, und wobei der Elektrokardiograph in der Lage ist, eine spezielle Art einer Bewegung und/oder eine Stellung eines Patienten auf der Grundlage der Signale zu erfassen, die die erfasste Bewegung kennzeichnen, in der Lage ist, Ausgangssignale auf der Grundlage der Signale auszugeben, die die erfassten elektrischen Pulse kennzeichnen, und in der Lage ist, Ausgangssignale auf der Grundlage der Signale auszugeben, die die erfasste Bewegung kennzeichnen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Elektrokardiograph
- 12
- Monitor
- 14
- Sensoren
- 16
- Datenübertragungskabel
- 18
- Kabelverbindungsstelle
- 20
- Display
- 22
- Prozessor
- 24
- Speicher
- 26
- Patient
- 27
- Detaillierte Ansicht
- 28
- Anschlussmittel
- 30
- Elektrode
- 32
- Beschleunigungsmesser
- 34
- Base
- 40
- Beschleunigungsmessersensor
- 42
- Anschlussmittel
- 100
- EKG
- 102
- Beschleunigungsmessergraph
- 104
- EKG-Diagramm
- 106
- x-Achsen-Kurve
- 108
- x-Achsen-Kurve
- 110
- z-Achsen-Kurve
- 150
- EKG
- 152
- Beschleunigungsmessergraph
- 154
- Herkömmliches EKG-Diagramm
- 156
- x-Achsen-Kurve
- 158
- y-Achsen-Kurve
- 160
- z-Achsen-Kurve
- 200
- EKG
- 202
- Beschleunigungsmessergraph
- 204
- EKG-Diagramm
- 206
- x-Achsen-Kurve
- 208
- y-Achsen-Kurve
- 210
- z-Achsen-Kurve
- 300
- Verfahren
- 302
- Aufnehmen von Messwerten
- 304
- Aufzeichnen von Messwerten
- 306
- Analysieren von Messwerten
- 308
- Identifizieren von Mustern
- 310
- Unterdrücken von Alarmen auf der Grundlage von Änderungen des EKG
- 312
- Unterdrücken von Alarmen für Muster in dem EKG
- 314
- Modifizieren des EKG
- 316
- Bereitstellen einer Bewegungsanzeige