DE102011000581A1 - Vorrichtung zum Bördeln von Rohrenden - Google Patents

Vorrichtung zum Bördeln von Rohrenden Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1; 1') zum Bördeln von Rohrenden mit einer Halteeinheit (2) zum Halten eines zu bördelnden Rohres (100) und einer auf das Ende des zu bördelnden Rohres (100) in Wirkstellung bringbaren Bördeleinheit (3; 3'), wobei die Halteeinheit (2) gegeneinander bewegbare Klemmteile (4, 5) aufweist, zwischen denen das zu bördelnde Rohr (100) einklemmbar ist und eines der Klemmteile (4, 5) an einem Halter (6) gehalten ist, welcher mit einem Griffteil (7) verbunden ist, und wobei die Bördeleinheit (3; 3') ein Werkzeug (8) aufweist, welches mittels eines Vorschubgliedes (9) in Richtung gegen das Ende des zu bördelnden Rohres (100) bewegbar ist. Es ist vorgesehen, dass das Vorschubglied (9) an einer um das Werkzeug (8) umlaufenden Wandung (10) gehalten ist, welche an der Halteeinheit (2) fixierbar ist und in fixierter Stellung der Wandung (10) eine Verschiebebewegung des einen Klemmteiles (5) gegen das andere Klemmteil (4) zugelassen ist. Die Erfindung betrifft ferner eine Bördeleinheit (3; 3') sowie eine Halteeinheit (2) für eine Vorrichtung (1; 1') zum Bördeln von Rohrenden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bördeln von Rohrenden mit einer Halteeinheit zum Halten eines zu bördelnden Rohres und einer auf das Ende des zu bördelnden Rohres in Wirkstellung bringbaren Bördeleinheit, wobei die Halteeinheit gegeneinander bewegbare Klemmteile aufweist, zwischen denen das zu bördelnde Rohr einklemmbar ist und eines der Klemmteile an einem Halter gehalten ist, welcher mit einem Griffteil verbunden ist, und wobei die Bördeleinheit ein Werkzeug aufweist, welches mittels eines Vorschubgliedes in Richtung gegen das Ende des zu bördelnden Rohres bewegbar ist. Die Erfindung betrifft ferner eine Bördeleinheit sowie eine Halteeinheit für eine Vorrichtung zum Bördeln von Rohrenden.
  • Stand der Technik
  • Eine Vorrichtung der hier angesprochenen Art ist aus dem Produktkatalog der Anmelderin (Hauptkatalog 2010/2011, Seite 30) bekannt. Die Vorrichtung weist eine Halteeinheit auf, welche zum Halten eines zu bördelnden Rohres dient. Die Halteeinheit hat dazu zwei gegeneinander bewegbare Klemmteile, zwischen denen das zu bördelnde Rohr eingeklemmt wird. Um das zu bördelnde Rohr zwischen den Klemmteilen einspannen zu können, ist eines der Klemmteile translatorisch verschiebbar an dem Gehäuse der Bördelvorrichtung gehalten, welches gegen das andere Klemmteil bewegt werden kann. Die Bewegung des einen Klemmteiles gegen das andere Klemmteil ist mittels eines Betätigungsmechanismus möglich, welcher ein nach außen stehendes Griffteil aufweist. Das Griffteil ist zum Betätigen des Betätigungsmechanismus gegen ein anderes Griffteil, welches an dem Gehäuse der Bördelvorrichtung angeformt ist, bewegbar. Die beiden Griffteile sind zueinander wie die Griffteile einer Zange ausgerichtet und ermöglichen somit einem Bediener, die Vorrichtung in der Hand zu halten und damit das Einspannen des zu bördelnden Rohres und den Bördelvorgang ohne Auflage der Vorrichtung, beispielsweise auf einen Arbeitstisch, vorzunehmen.
  • Bei der bekannten Vorrichtung stehen zwei Haltebolzen seitlich von der Halteeinheit nach außen ab. An den Enden der Haltebolzen ist eine Trägerplatte angeordnet, an welcher das Bördelwerkzeug der bekannten Vorrichtung derart verschiebbar gelagert ist, dass das Bördelwerkzeug in Richtung gegen das eingespannte Ende des zu bördelnden Rohres bewegt werden kann.
  • Die Haltebolzen sind in Abstand zueinander angeordnet, so dass das Bördelwerkzeug von außen frei zugänglich. Es sind dadurch Beschädigungen des Bördelwerkzeuges, beispielsweise durch mechanische Einwirkungen von außen, begünstigt, so dass ein ungewollter vorzeitiger Austausch des Bördelwerkzeuges die Folge sein kann.
  • Bei der bekannten Vorrichtung ist es ferner vorgesehen, dass einer der Haltebolzen an dem Gehäuse der Vorrichtung und der andere Haltebolzen an dem translatorisch bewegbaren Klemmteil fixiert sind. Um die Klemmteile zum Verklemmen des zu bördelnden Rohres gegeneinander bewegen zu können, sind die Haltebolzen an der Trägerplatte mittels Verschraubungen lösbar angeordnet.
  • In einem ersten Schritt sind somit zuerst die Verschraubungen zu lösen, um das translatorisch bewegbare Klemmteil gegen das andere Klemmteil unter Zwischenschaltung des zu bördelnden Rohres in Klemmposition zu bringen. In der Klemmposition werden dann die Verschraubungen zwischen den Haltebolzen und der Trägerplatte wieder fixiert. Erst anschließend kann das Bördelwerkzeug gegen das zu bördelnde Ende des eingespannten Rohres bewegt und das Rohrende gebördelt werden. Diese Vorgehensweise ist relativ zeitaufwendig und nicht sehr bedienerfreundlich.
  • Aufgabenstellung
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zum Bördeln von Rohrenden mit den eingangs genannten Merkmalen bereit zu stellen, durch welche ein Rohr einfach und bedienerfreundlich gebördelt werden kann. Auch soll das Bördelwerkzeug der Vorrichtung von äußeren Einflüssen geschützt sein.
  • Erfindung und vorteilhafte Wirkungen
  • Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung zum Bördeln von Rohrenden gelöst, welche die Merkmale des Anspruches 1 aufweist. Ferner werden zur Lösung der Aufgabe eine Bördeleinheit mit den Merkmalen des Anspruches 14 und eine Halteeinheit mit den Merkmalen des Anspruches 15 vorgeschlagen.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.
  • Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bördeln von Rohrenden hat eine Halteeinheit zum Halten eines zu bördelnden Rohres und eine auf das Ende des zu bördelnden Rohres in Wirkstellung bringbare Bördeleinheit. Die Halteeinheit weist zwei gegeneinander bewegbare Klemmteile auf, zwischen denen das zu bördelnde Rohr einklemmbar ist. Das zu bördelnde Rohr kann ein Stahlrohr sein. Auch kann das zu bördelnde Rohr aus Kupfer, Messing, Aluminium oder einer Legierung aus wenigstens einem der vorgenannten Stoffe bestehen. Grundsätzlich sind Rohre aus sämtlichen Materialien in der Halteeinheit einklemmbar, welche sich bördeln lassen.
  • Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eines der Klemmteile an einem Halter gehalten, welcher mit einem Griffteil verbunden ist. Die Vorrichtung ist dadurch von einem Benutzer in der Hand haltbar, so dass die Vorrichtung keinen Tisch oder eine sonstige Auflagefläche für das Bördeln des Rohres benötigt.
  • Die Bördeleinheit weist ein Werkzeug auf, welches mittels eines Vorschubgliedes in Richtung gegen das Ende des zu bördelnden Rohres bewegbar ist.
  • Nach der Erfindung ist das Vorschubglied an einer um das Werkzeug umlaufenden Wandung gehalten, welche an der Halteeinheit fixierbar ist und in fixierter Stellung der Wandung eine Verschiebebewegung des einen Klemmteiles gegen das andere Klemmteil zugelassen ist.
  • Durch diese Maßnahme ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bördeln von Rohrenden, nachfolgend auch Bördelvorrichtung genannt, einfach zu handhaben. Denn die Fixierung der Bördeleinheit an der Halteeinheit ist erfindungsgemäß von der Position eines verschiebbaren Klemmteiles entkoppelt, so dass ein Verklemmen des zu bördelnden Rohres zwischen den Klemmteilen vorgenommen werden kann, ohne die Verbindung zwischen der Bördeleinheit und der Halteeinheit lösen zu müssen.
  • Indem das Vorschubglied an einer Wandung an der Halteeinheit fixierbar ist, welche um das Werkzeug bzw. Bördelwerkzeug umlaufend ist, ist bei der erfindungsgemäßen Bördelvorrichtung zugleich das Werkzeug von Einflüssen von außen, insbesondere mechanischen Einwirkungen von außen, geschützt. Auch ist durch die umlaufende Wandung ein Verletzungsschutz für den Bediener der Bördelvorrichtung vor dem Werkzeug realisiert, welches beim Bördeln des Rohres mit hoher Kraft gegen das Ende des Rohres gedrückt wird.
  • Die erfindungsgemäße Bördelvorrichtung ist besonders für das Bördeln von Rohren geeignet, welche beispielsweise in der Kältetechnik und/oder der Automobiltechnik zum Einsatz kommen. Beispielsweise lassen sich mittels der Bördelvorrichtung Enden von Bremsleitungen bördeln, um sie mechanisch, beispielsweise mittels entsprechender Verschraubungen, verbinden zu können.
  • Im Zuge der Erfindung ist unter dem Bördeln ein Aufweiten eines Endes eines Rohres durch Umformen mittels des Werkzeuges zu verstehen.
  • Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die umlaufende Wandung an der Halteeinheit mechanisch anbindbar ist. Eine Fixierung der Bördeleinheit an der Halteeinheit ist dadurch auf besonders einfache Art und Weise realisiert. Die Anbindung der Bördeleinheit bzw. der umlaufenden Wandung an der Halteeinheit kann ferner lösbar ausgebildet sein, so dass eine Demontage der Bördeleinheit von der Halteeinheit in einfacher Weise vorgenommen werden kann.
  • Auf besonders einfache Art und Weise kann die Bördeleinheit von der Halteeinheit gelöst werden, wenn die umlaufende Wandung ein Gewinde aufweist, welches mit einem Gegengewinde der Halteeinheit korrespondiert. Dadurch ist die Bördeleinheit mit der Halteeinheit durch einfaches Verschrauben der umlaufenden Wandung mit der Halteeinheit zu verbinden, wobei durch die vorgegebene Position des Gegengewindes an der Halteeinheit die darauf auf- bzw. eingeschraubte umlaufende Wandung das Bördelwerkzeug zugleich in die richtige Ausrichtung, insbesondere axiale Ausrichtung, gegenüber dem zu bördelnden Rohr bringt.
  • Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die umlaufende Wandung und die Halteeinheit einen Bajonettverschluss bilden. Auch hierdurch ist in technisch einfacher Art und Weise eine lösbare Verbindung zwischen der Bördeleinheit und der Halteeinheit realisiert.
  • Nach einer weiteren anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die umlaufende Wandung an der Halteeinheit fest fixiert sein, so dass Bördeleinheit und Halteeinheit unlösbar miteinander verbunden sind. Unter unlösbarer Verbindung ist im Zuge der Erfindung zu verstehen, dass zum Lösen die Verbindung beschädigt bzw. zerstört werden müsste. Unter den üblichen Praxisbedingungen ist jedoch ein Lösen der Bördeleinheit von der Halteeinheit nicht möglich.
  • Eine solche unlösbare Verbindung könnte dadurch realisiert sein, dass die umlaufende Wandung an der Halteeinheit mittels thermischem Fügeverfahren, wie beispielsweise Schweißen oder Löten, fixiert ist. Eine unlösbare Verbindung der umlaufenden Wandung mit der Halteeinheit ist dadurch auf technisch besonders einfache Art und Weise ermöglicht.
  • Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die umlaufende Wandung an dem Halter fixierbar ist oder fixiert ist. Der Halter bildet bevorzugt das Gehäuse der Bördelvorrichtung und bietet zumindest für wenigstens eines der Klemmteile eine Einhausung. Um die seitlich an der Halteeinheit angreifende Bördeleinheit fixieren zu können, ohne dass die Verschiebebewegung des einen Klemmteiles gegen das andere Klemmteil beeinträchtigt wird, ist die Verbindung der umlaufenden Wandung an dem Halter technisch besonders einfach zu realisieren.
  • Es bietet sich an, dass die Verbindung von umlaufender Wandung und Halter über einen Abschnitt unterbrochen ist, in welchem ein am Halter verschiebbar geführtes Führungselement einschiebbar ist, an dem eines der Klemmteile angebunden ist. Dadurch kann die umlaufende Wandung in besonders stabiler Bauweise mit gegebenenfalls größeren Abmessungen gestaltet werden, ohne dass dadurch die Verschiebebewegung des einen Klemmteiles gegen das andere Klemmteil zum Verklemmen des zu bördelnden Rohres beeinträchtigt ist.
  • Die umlaufende Wandung kann als Hülse, Rohr, Hülsenabschnitt, Rohrabschnitt oder dergleichen Hohlkörper ausgebildet sein. Hierdurch ist die umlaufende Wandung besonders kostengünstig realisierbar, da auf standardisierte und in großen Stückzahlen hergestellte Teile zurückgegriffen werden kann, um die umlaufende Wandung für die erfindungsgemäße Bördelvorrichtung zu bilden.
  • Das Vorschubglied ist nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung in besonders einfacher Weise technisch realisierbar, wenn es durch eine Gewindespindel gebildet ist, welche mit einem ein Gegengewinde aufweisenden Abschnitt der umlaufenden Wandung zusammenwirkt. Die Gewindespindel, auch Bewegungsschraube genannt, dient dazu, eine drehende Bewegung zumindest teilweise in eine translatorische Bewegung umzuwandeln. Durch die Gewindespindel ist somit eine Vorschubbewegung oder eine Vorschubbewegung in Kombination mit einer Drehbewegung des Werkzeuges ermöglicht.
  • Es bietet sich an, dass das Vorschubglied von Hand betätigbar ist. Die Drehbewegung einer beispielsweise als Vorschubglied ausgebildeten Gewindespindel kann dadurch in technisch einfacher Weise in eine Vorschubbewegung überführt werden, indem nämlich von Hand eine Drehbewegung mittels einer Handhabe ausgeführt wird.
  • Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen der umlaufenden Wandung und dem Werkzeug und/oder Vorschubglied ein Lager vorgesehen, gegen welches sich das Werkzeug und/oder das Vorschubglied in radialer Richtung abstützt. Hierdurch ist das Vorschubglied bzw. das Werkzeug positionsgenau auch bei wirkenden radialen Kräften gegen das zu bördelnde Ende des Rohres bewegbar und hält diese Ausrichtung auch während des Bördelvorganges bei.
  • Bevorzugt ist das Lager als Wälzlager, insbesondere Nadellager oder Rollenlager, ausgebildet.
  • Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Werkzeug durch einen um eine Rotationsachse drehbaren Konus gebildet ist, dessen Mittelachse in einem Winkel zur Rotationsachse liegt. Der Konus ist dadurch exzentrisch bezüglich der Rotationsachse des Werkzeuges, insbesondere des damit verbundenen Vorschubgliedes, angeordnet. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass durch eine derartige exzentrische Anordnung des Bördelkonus das Umformen des Rohrendes verbessert ist. Auch ergibt sich eine erhöhte Bördelqualität, da der Bördelkonus durch seine Anordnung der Mittelachse in einem Winkel zur Rotationsachse eine taumelnde Bewegung entlang der Innenwandung des Endes des zu bördelnden Rohres vollzieht.
  • Bevorzugt ist bei einem exzentrisch angeordneten Konus das Werkzeug und/oder das Vorschubglied in radialer Richtung bezüglich der Rotationsbewegung gegen ein Lager abgestützt, welches sich beispielsweise wiederum gegen die umlaufende Wandung abstützt, um die bei der taumelnden Bewegung des Bördelkonus auftretenden radialen Kräfte aufnehmen zu können. Das Lager kann ein Walzlager sein, beispielsweise in Art eines Kugellagers, Rollenlagers und Nadellagers.
  • Bevorzugt liegt die Rotationsachse des Werkzeuges und gegebenenfalls des Vorschubgliedes im Zentrum des von den Klemmteilen klemmend gehaltenen Rohres.
  • Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass das Werkzeug durch einen um eine Rotationsachse drehbaren Konus gebildet ist, dessen Mittelachse mit der Rotationsachse zusammenfällt.
  • Es kann auch vorgesehen sein, dass die Mittelachse des Werkzeuges bzw. des drehbaren Konus gegenüber dessen Rotationsachse im Wesentlichen parallel beabstandet liegt bzw. angeordnet ist.
  • Es bietet sich ferner an, dass die Klemmteile der erfindungsgemäßen Bördelvorrichtung jeweils drehbar ausgebildet sind und jedes der Klemmteile mehrere über den Umfang verteilt angeordnete Aufnahmen für ein zu bördelndes Rohr aufweist, wobei die Aufnahmen zur Aufnahme von Rohren mit unterschiedlichen Durchmessern entsprechende unterschiedliche Abmessungen aufweisen. Die Aufnahmen des jeweiligen Klemmteiles sind bevorzugt über den Umfang in Art eines Kreissegmentes oder Halbkreises ausgebildet, so dass zwei einander gegenüberstehende Aufnahmen gleicher Abmessung der beiden Klemmteile den Außenumfang des zugehörigen zu bördelnden Rohres im Wesentlichen umfassen und in Klemmposition der Klemmteile das Rohr festhalten.
  • Es kann ferner ein Betätigungselement vorgesehen sein, mittels welchem das translatorisch bewegbare Klemmteil gegen das andere Klemmteil in Klemmstellung gebracht werden kann.
  • Das Betätigungselement kann an dem Halter für das eine Klemmteil verschwenkbar gelagert sein, so dass das Betätigungselement zusammen mit dem Griffteil des Halters als zueinander verschwenkbare Griffteile vorliegen, beispielsweise in Art der Griffteile einer Zange.
  • Weiterhin kann die erfindungsgemäße Bördelvorrichtung einen Anschlag aufweisen, gegen welchen das zu bördelnde Rohr mit seinem zu bördelnden Ende in Anlage bringbar ist. Der Anschlag kann verschwenkbar, insbesondere verschwenkbar an dem translatorisch bewegbaren Klemmteil, angeordnet sein. Der Anschlag ist dadurch von seiner Anlagestellung gegenüber dem zu bördelnden Rohr in eine Position bringbar, in welcher der Zugang des Bördelwerkzeuges zu dem zu bördelnden Ende des Rohres freigegeben ist.
  • Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Bördeleinheit, welche die Merkmale der Bördeleinheit der Bördelvorrichtung der vorstehend beschriebenen Art aufweist.
  • Auch betrifft die Erfindung eine Halteeinheit, welche die Merkmale der Halteeinheit der Bördelvorrichtung der vorstehend beschriebenen Art aufweist.
  • Ausführungsbeispiele
  • Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
  • Es zeigen schematisch:
  • 1 eine mögliche Ausführungsform einer Vorrichtung zum Bördeln von Rohrenden in perspektivischer Darstellung,
  • 2 die Vorrichtung gemäß der 1 in einer anderen perspektivischen Darstellung,
  • 3 eine weitere mögliche Ausführungsform einer Vorrichtung zum Bördeln von Rohrenden in einem Ausgangszustand als Schnittdarstellung und
  • 4 die Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der 3 in einem Arbeitszustand beim Bördeln eines Rohrendes als Schnittdarstellung.
  • 1 und 2 zeigen eine mögliche Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zum Bördeln von Rohrenden. Die Vorrichtung 1 ist dazu geeignet, Rohre bis zu einer Wandstärke von etwa 2,0 mm, vorzugsweise Rohre bis zu einer Wandstärke von etwa 1,0 mm zu bördeln. Die Rohre können Präzisionsrohre sein, welche beispielsweise aus Kupfer, Messing, Aluminium oder Stahl bestehen. Auch sind Rohre aus einer Legierung mit Kupfer, Messing oder Aluminium oder eine sonstige Stahllegierung denkbar. Die Vorrichtung 1 kann zum Bördeln von Rohren für den Kälte- und/oder Automobilbereich eingesetzt werden. Im Automobilbereich bietet sich der Einsatz der Vorrichtung 1 zum Bördeln von Bremsleitungen an.
  • Die Vorrichtung 1 weist eine Halteeinheit 2 auf, welche zum Halten eines zu bördelnden Rohres 100 dient. Die Halteeinheit 2 hat zwei gegeneinander bewegbare Klemmteile 4, 5, zwischen denen das zu bördelnde Rohr 100 einklemmbar ist.
  • Eines der Klemmteile 4, 5 ist an einem Halter 6 gehalten, welcher mit einem Griffteil 7 verbunden ist. Bevorzugt ist das Griffteil 7 an dem Halter 6 angeformt. Bevorzugt bildet der Halter 6 ein Gehäuse, welches das eine Klemmteil 4 zumindest teilweise aufnimmt.
  • Das andere der Klemmteile 4, 5 ist translatorisch bewegbar an dem Halter 6 gehalten, so dass zum Verklemmen des zu bördelnden Rohres 100 das Klemmteil 5 in Richtung gegen das Klemmteil 4 translatorisch verschoben und in Klemmposition gegen das zu bördelnde Rohr 100 gebracht werden kann, so dass das zu bördelnde Rohr 100 zwischen den Klemmteilen 4 und 5 durch Klemmung gehalten ist.
  • Weiterhin weist die Vorrichtung 1 eine Bördeleinheit 3 mit einem (in den 1 und 2 nicht sichtbaren) Werkzeug auf, welches mittels eines Vorschubgliedes 9 in Richtung gegen das Ende des zu bördelnden Rohres 100 bewegt werden kann.
  • Das Vorschubglied 9 ist mittels einer Handhabe 17 von Hand betätigbar, wobei die Handhabe 17 vorzugsweise eine drehbare Handhabe ist, welche das Vorschubglied 9 mittels einer Drehbewegung in Vorschubbewegung in Richtung gegen das zu bördelnde Ende des Rohres 100 bewegt.
  • Es ist vorgesehen, dass das Vorschubglied 9 an einer um das (in den 1 und 2 nicht sichtbare) Werkzeug umlaufenden Wandung 10 gehalten ist. Bevorzugt ist die umlaufende Wandung 10 an der Halteeinheit 2 fixierbar. Bevorzugt ist die Fixierung der Wandung 10 an der Halteeinheit 2 derart realisiert, dass in fixierter Stellung der Wandung 10 eine Verschiebebewegung des einen Klemmteiles 5 gegen das andere Klemmteil 4 zugelassen ist.
  • Bei der Ausführungsform gemäß der 1 und 2 ist die umlaufende Wandung 10 an dem Halter 6 der Halteeinheit 2 fixierbar. Selbstverständlich kann die umlaufende Wandung 10 auch an einem anderen Bauteil der Halteeinheit 2 in der erfindungsgemäßen Weise fixiert werden, wonach in der fixierten Stellung der Wandung 10 eine Verschiebebewegung des einen Klemmteiles 5 gegen das andere Klemmteil 4 zugelassen ist.
  • Die umlaufende Wandung 10 ist nach der Ausführungsform gemäß der 1 und 2 an dem Halter 6 mittels thermischem Fügeverfahren fixiert, insbesondere an dem Halter 6 angeschweißt oder angelötet.
  • Die umlaufende Wandung 10 ist bevorzugt als Rohrabschnitt ausgebildet. Bevorzugt weist die umlaufende Wandung 10 einen Umfangsabschnitt 11 auf, über welchen die Verbindung der Wandung 10 und dem Halter 6 unterbrochen ist. Der Abschnitt 11 kann beispielsweise durch eine Materialausnehmung gebildet sein. Der Abschnitt 11 ist bevorzugt in der Weise ausgebildet, dass ein Führungselement 12 der Vorrichtung 1 darin einschiebbar ist. Das Führungselement 12 ist bevorzugt an dem Halter 6 translatorisch verschiebbar gehalten, insbesondere in einer Ausnehmung 19 des Halters 6 verschiebbar geführt. Das Führungselement 12 dient zugleich als Lagerung für das translatorisch bewegbare Klemmteil 5, so dass durch Verschieben des Führungselements 12 zugleich das Klemmteil 5 in Richtung zu dem Klemmteil 4 verschoben werden kann.
  • Zum Verschieben des translatorisch bewegbaren Klemmteiles 5 ist ein Betätigungselement 13 vorgesehen, welches auf das Führungselement 12 wirkt, so dass bei Betätigung des Betätigungselementes 13 das Klemmteil 5 über das Führungselement 12 in Richtung gegen das Klemmteil 4 bewegt wird.
  • Bevorzugt ist das Betätigungselement 13 schwenkbar um eine Schwenkachse 18 an dem Halter 6 gelagert. Bevorzugt weist das Betätigungselement 13 einen Griffabschnitt 14 auf, welcher in Richtung gegen das Griffteil 7 des Halters 6 verschwenkbar ist. Das Griffteil 7 und der Griffabschnitt 14 sind bevorzugt in der Weise zueinander ausgerichtet bzw. angeordnet, dass Griffteil 7 und Griffabschnitt 14 in Art der Griffe einer Zange in einer Hand haltbar sind und das Betätigungselement 13 durch Einhandbetätigung betätigbar ist und auf diese Weise das zu bördelnde Rohr in Klemmsitz zwischen die beiden Klemmteile 4 und 5 gebracht werden kann.
  • Die Klemmteile 4, 5 sind vorzugsweise jeweils drehbeweglich ausgebildet und drehen um eine Drehachse 15 bzw. 16.
  • 3 und 4 zeigen eine weitere mögliche Ausführungsform einer Vorrichtung 1' zum Bördeln von Rohrenden. Bauteile der Vorrichtung 1' gemäß der 3 und 4, welche mit Bauteilen der Vorrichtung 1 gemäß der 1 und 2 identisch oder funktionsgleich sind, sind mit gleichen Bezugszeichen versehen; insofern wird auf die Beschreibung der Vorrichtung 1 gemäß der 1 und 2 verwiesen.
  • Aus den 3 und 4 ist in Schnittdarstellung der mögliche Aufbau einer Bördeleinheit 3' ersichtlich. Die Bördeleinheit 3' kann grundsätzlich auch in der Vorrichtung 1 gemäß der 1 und 2 zum Einsatz kommen. Die Halteeinheit 2 der Vorrichtung 1' ist entsprechend der Halteeinheit 2 der Vorrichtung 1 gemäß der 1 und 2 ausgebildet.
  • Die 3 zeigt die Vorrichtung 1 in einem Ausgangszustand vor dem Einspannen des zu bördelnden Rohres 100 in der Halteeinheit 2 und vor dem Bördeln des zu bördelnden Rohres 100 mit der Bördeleinheit 3'. In dem Ausgangszustand sind die Klemmteile 4, 5 voneinander wegverschoben, insbesondere das Klemmteil 5 von dem Klemmteil 4 translatorisch wegverschoben, so dass der Abstand der Klemmteile 4, 5 zueinander so groß ist, dass das zu bördelnde Rohr 100 in den Zwischenraum zwischen den Klemmteilen 4 und 5 in einfacher Weise eingefädelt bzw. eingeschoben werden kann.
  • Die Vorrichtung 1' weist einen Anschlag 20 auf, der im Ausgangszustand der Vorrichtung 1' in den Zwischenraum zwischen den Klemmteilen 4, 5 hineinragt, vorzugsweise von einem der Klemmteile 4, 5 kommend, zumindest teilweise in den Zwischenraum zwischen den Klemmteilen 4, 5 hineinragt und dadurch ein Anschlag für die Stirnseite des zu bördelnden Rohres 100 bildet.
  • In der 3 ist das zu bördelnde Rohr 100 bereits in den Zwischenraum zwischen den Klemmteilen 4 und 5 eingefädelt und liegt mit seinem Endbereich an dem Außenumfang des Klemmteiles 4 und mit seiner Stirnseite an dem Anschlag 20 an. In dieser Position des zu bördelnden Rohres 100 liegen die Mittelachse des zu bördelnden Rohres und die Mittelachse bzw. Drehachse 21 der Bördeleinheit 3' koaxial zueinander und bilden eine gemeinsame Achse 31. Die Achse 31 erstreckt sich bevorzugt quer zu der Längserstreckung der Halteeinheit 2. Vorzugsweise liegt die Achse 31 im Wesentlichen senkrecht zu der Achse, entlang welcher das Klemmteil 5 translatorisch bewegt werden kann. Bevorzugt ist die Achse 31 im Wesentlichen im rechten Winkel zu der Längsachse 22 der Halteeinheit 2 angeordnet. Von der Halteeinheit 2 erstreckt sich somit die Bördeleinheit 3' in die eine Richtung und das eingeklemmte Rohr 100 in die andere Richtung nach außen weg.
  • Die Bördeleinheit 3' ist durch die Handhabe 17 betätigbar, indem durch Drehen der Handhabe 17 das Vorschubglied 9 in Richtung gegen das Ende des zu bördelnden Rohres 100 bewegt wird. In der Ausführungsform der Bördeleinheit 3' gemäß der 3 und 4 ist das Vorschubglied 9 durch eine Gewindespindel 23 gebildet, welche mit ihrem Außengewinde mit einem Innengewinde der umlaufenden Wandung 10 kämmt. Durch Verdrehen der Handhabe 17 um die Drehachse 21 wird das Bördelwerkzeug 8 in eine Rotationsbewegung um die Drehachse 21 gebracht und gleichzeitig durch die Gewindespindel 23 in eine translatorische Vorschubbewegung in Richtung zu dem Ende des zu bördelnden Rohres 100 bewegt.
  • Die Bördeleinheit 3' ist dazu ausgebildet, dass bei einer Vorschubbewegung des Werkzeuges 8 in Richtung gegen das Ende des zu bördelnden Rohres 100 und bei Anlage des Werkzeuges 8 gegen das Ende des zu bördelnden Rohres 100 mit einer vorgegebenen Kraft der Vorschubmechanismus des Vorschubgliedes 9 von der Drehbewegung des Werkzeuges 8 sich entkoppelt, insbesondere selbsttätig entkoppelt.
  • Es kann dazu vorgesehen sein, dass das Werkzeug 8 mit einer Welle 24 drehfest verbunden ist, welche wiederum drehfest mit der Handhabe 17 verbunden ist. Die Welle 24 ist innerhalb der vorzugsweise hohl ausgebildeten Gewindespindel 23 angeordnet und durchgreift die Gewindespindel 23 zu beiden Endseiten. Durch Verdrehen der Handhabe 17 wird dadurch über die Welle 24 das Werkzeug 8 in Drehbewegung versetzt.
  • Die Handhabe 17 ist darüber hinaus formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit der Gewindespindel 23 drehfest verbunden, so dass bei einer Rotationsbewegung der Handhabe 17 um die Drehachse 21 die Welle 24 und zusätzlich die Gewindespindel 23 in Drehbewegung versetzt werden. Aufgrund der Drehbewegung der Gewindespindel 23 gegenüber der an der Halteeinheit 2 fixierten umlaufenden Wandung 10 wird das Werkzeug 8 mitsamt der Welle 24 und der Handhabe 17 in Richtung gegen das Ende des zu bördelnden Rohres 100 bewegt.
  • Die drehfeste Verbindung zwischen der Gewindespindel 23 und der Handhabe 17 ist bei der Ausführungsform der Bördeleinheit 3' gemäß der 3 und 4 durch ein Formschlusselement 25, beispielsweise in Art eines Stiftes, realisiert, welcher an der Handhabe 17 vorzugsweise verschiebbar gehalten ist und in dem Ausgangszustand der Vorrichtung 1' in eine Aufnahme an dem Vorschubglied 9 bzw. der Gewindespindel 23 eingreift.
  • Die Verbindung zwischen der Handhabe 17 und dem Vorschubglied 9 ist mittels dem Formschlusselement 25 in der Weise bemessen, dass bei einer vorgegebenen Gegenkraft, welche durch die Anpresskraft des Werkzeuges 8 gegen das zu bördelnde Rohr 100 erzeugt ist, das Formschlusselement 25 außer Eingriff aus der Aufnahme an dem Vorschubglied 9 gelangt und dadurch die Drehverbindung zwischen der Handhabe 17 und dem Vorschubglied 9 aufgehoben ist. Durch die Drehbewegung der Handhabe 17 ist dann das Werkzeug 8 in eine Drehbewegung ohne translatorische Vorschubbewegung versetzt.
  • Die Handhabe 17 und das Vorschubglied 9 sind derart ausgebildet, dass das Formschlusselement 25 über eine Umdrehung des Werkzeuges 8 in dem entkoppelten Zustand verbleibt. Selbstverständlich kann der entkoppelte Zustand auch über mehr als eine Umdrehung, beispielsweise zwei Umdrehungen der Handhabe 17 bzw. des Werkzeuges 8 oder weniger als eine Umdrehung vorliegen. Durch die Verdrehbewegung des Werkzeuges 8 ohne zusätzliche translatorische Vorschubbewegung in Richtung gegen das zu bördelnde Rohr 100 wird ein besonders gutes Bördelergebnis erreicht.
  • Bevorzugt wird die Handhabe 17 von dem Vorschubglied 9 gegen die Rückstellkraft eines Federelementes 26 entkoppelt. Das Federelement 26 ist dazu vorzugsweise innerhalb des Vorschubgliedes 9 angeordnet und umgibt beispielsweise die Welle 24.
  • Um die Rückstellkraft aufzubauen, stützt sich das Federelement 26 mit seiner einen Endseite gegen einen Bund der Welle 26 ab, welcher vorzugsweise durch einen Stirnwandabschnitt eines zylinderförmigen Körpers 27 gebildet ist. Bevorzugt ist zwischen dem Bund und dem Ende des Federelementes 26 ein Lager 30, insbesondere Axiallager zwischengeschaltet, um die relative Verdrehbewegung der Welle 24 mit dem Körper 27 gegenüber dem Federelement 26 im Wesentlichen reibungsfrei und somit verschleißfrei zu ermöglichen.
  • Das Federelement 26 stützt sich mit seinem anderen Ende gegen das Vorschubglied 9, insbesondere einen Abschnitt der Gewindespindel 23 ab.
  • Der zylindrische Körper 17 ist mit seinem Außenumfang vorzugsweise unter Zwischenschaltung eines Radiallagers 28 an dem Innenumfang der umlaufenden Wandung 10 geführt, so dass eine in Richtung des zu bördelnden Rohres 100 geführte Vorschubbewegung mittels des zylindrischen Körpers 27 vollzogen wird.
  • An den zylindrischen Körper 27 grenzt das Werkzeug 8 an, welches als Konus ausgebildet ist. Bei der Ausführungsform der Vorrichtung 1' gemäß der 3 und 4 ist der Konus mit seiner Mittelachse 29 in einem Winkel zur Drehachse 21 der Bördeleinheit 3' angeordnet, so dass bei Verdrehung der Handhabe 17 der Konus gegenüber dem zu bördelnden Rohr 100 eine exzentrische bzw. taumelnde Bewegung um die Drehachse 21 ausführt.
  • Die 4 zeigt die Vorrichtung 1' in einem Arbeitszustand. Das zu bördelnde Rohr 100 ist zwischen den Klemmteilen 4, 5 eingeklemmt und zwar mit einer solchen Klemmkraft, dass das Rohr 100 selbst durch die von der Bördeleinheit 3' aufgebrachte Anpresskraft gegen das Ende des zu bördelnden Rohres 100 zwischen den Klemmteilen 4 und 5 festgehalten bleibt. Das Werkzeug 8 ist gegen das Ende des Rohres verfahren und vollzieht die Aufweitung des Rohrendes.
  • Die Funktionsweise der Vorrichtung 1' zum Bördeln von Rohrenden kann wie folgt beschrieben werden:
    In dem Ausgangszustand der Vorrichtung 1' ist das Betätigungselement in der Offenstellung und das Klemmteil 5 von dem Klemmteil 4 translatorisch wegverschoben. Darüber hinaus ist das Werkzeug 8 der Bördeleinheit 3 von der Halteeinheit 2 wegverfahren.
  • Davon ausgehend wird das zu bördelnde Rohr 100 in den Zwischenraum zwischen den Klemmteilen 4 und 5 eingefädelt und gegen den Anschlag 20 geschoben. Vorzugsweise ist das Rohr 100 in dieser Anlagestellung gegen den Anschlag 20 händisch gegen den Außenumfang des Klemmteiles 4 gedrückt, wie in 3 ersichtlich ist.
  • In einem nächsten Schritt wird das Betätigungselement 13 betätigt und dadurch über das Führungselement 12 ein Anpressdruck gegen das Klemmteil 5 aufgebracht, welches translatorisch in Richtung gegen das zu bördelnde Rohr 100 bis zur Anlage an dem Außenumfang des Rohres 100 bewegt wird. Im Zuge der weiteren Betätigung des Betätigungselementes 13 kommt es zu einer Verklemmung des Rohres 100 zwischen den Klemmteilen 4 und 5, so dass das Rohr 100 zwischen den Klemmteilen 4 und 5 fixiert ist. In der fixierten Stellung liegt das zu bördelnde Rohr 100 koaxial bezüglich der Drehachse 21 der Bördeleinheit 3'.
  • In einem weiteren Schritt wird die Bördeleinheit 3' betätigt, indem die Handhabe 17 händisch in Drehbewegung versetzt wird. Der zylindrische Körper 27 mit dem Werkzeug 8 wird dadurch in eine Vorschubbewegung in Richtung gegen das zu bördelnde Rohr 100 gebracht, wobei der zylindrische Körper 27 mit der Welle 24 mit der Handhabe 17 zugleich eine Drehbewegung um die Achse 21 vollzieht. Das Werkzeug 8 nimmt dabei aufgrund seiner exzentrischen Position bezüglich der Mittelachse 21 eine taumelnde Bewegung um die Mittelachse 21 auf.
  • Die Bördeleinheit 3' wird mit ihrem Werkzeug 8 soweit in Richtung gegen das Rohr 100 bewegt, bis es auf das zu bördelnde Ende des Rohres 100 auftrifft und aufgrund der taumelnden Bewegung des Werkzeuges 8 eine Aufweitung des Endes des Rohres 100 vollzieht, wobei das als Konus ausgebildete Werkzeug 8 über den Innenumfang eines Endabschnittes des Rohres 100 abrollt und dadurch das Ende des Rohres 100 gebördelt wird.
  • Bei Erreichen einer vorgegebenen Anpresskraft des Werkzeuges 8 gegen das Ende des Rohres 100 findet die Entkopplung der Handhabe 17 von dem Vorschubglied 9 selbsttätig gegen die Rückstellkraft des Federelementes 26 statt (4), so dass durch die weitere Verdrehbewegung der Handhabe das Werkzeug 8 lediglich eine Rotationsbewegung ohne translatorische Vorschubbewegung vollzieht.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Vorrichtung
    1'
    Vorrichtung
    2
    Halteeinheit
    3
    Bördeleinheit
    3'
    Bördeleinheit
    4
    Klemmteil
    5
    Klemmteil
    6
    Halter
    7
    Griffteil
    8
    Werkzeug
    9
    Vorschubglied
    10
    Wandung
    11
    Abschnitt
    12
    Führungselement
    13
    Betätigungselement
    14
    Griffabschnitt
    15
    Drehachse
    16
    Drehachse
    17
    Handhabe
    18
    Schwenkachse
    19
    Ausnehmung
    20
    Anschlag
    21
    Drehachse
    22
    Längsachse
    23
    Gewindespindel
    24
    Welle
    25
    Formschlusselement
    26
    Federelement
    27
    Körper
    28
    Radiallager
    29
    Mittelachse
    30
    Axiallager
    31
    Achse
    100
    Rohr

Claims (15)

  1. Vorrichtung (1; 1') zum Bördeln von Rohrenden mit einer Halteeinheit (2) zum Halten eines zu bördelnden Rohres (100) und einer auf das Ende des zu bördelnden Rohres (100) in Wirkstellung bringbaren Bördeleinheit (3; 3'), wobei die Halteeinheit (2) gegeneinander bewegbare Klemmteile (4, 5) aufweist, zwischen denen das zu bördelnde Rohr (100) einklemmbar ist und eines der Klemmteile (4, 5) an einem Halter (6) gehalten ist, welcher mit einem Griffteil (7) verbunden ist, und wobei die Bördeleinheit (3; 3') ein Werkzeug (8) aufweist, welches mittels eines Vorschubgliedes (9) in Richtung gegen das Ende des zu bördelnden Rohres (100) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorschubglied (9) an einer um das Werkzeug (8) umlaufenden Wandung (10) gehalten ist, welche an der Halteeinheit (2) fixierbar ist und in fixierter Stellung der Wandung (10) eine Verschiebebewegung des einen Klemmteiles (5) gegen das andere Klemmteil (4) zugelassen ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Wandung (10) an der Halteeinheit (2) mechanisch anbindbar ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Wandung (10) ein Gewinde aufweist, welches mit einem Gegengewinde der Halteeinheit (2) korrespondiert.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Wandung (10) und die Halteeinheit (2) einen Bajonettverschluss bilden.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Wandung (10) an der Halteeinheit (2) fixiert ist, insbesondere mittels thermischem Fügeverfahren fixiert ist.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Wandung (10) an dem Halter (6) fixierbar ist oder fixiert ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung von umlaufender Wandung (10) und Halter (6) über einen Abschnitt (11) unterbrochen ist, in welchen ein am Halter (6) verschiebbar geführtes Führungselement (12) einschiebbar ist, an dem eines der Klemmteile (4, 5) angebunden ist.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Wandung (10) als Hülse, Rohr, Hülsenabschnitt, Rohrabschnitt oder dergleichen Hohlkörper ausgebildet ist.
  9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorschubglied (9) durch eine Gewindespindel (23) gebildet ist, welche mit einem ein Gegengewinde aufweisenden Abschnitt der umlaufenden Wandung (10) zusammenwirkt.
  10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der umlaufenden Wandung (10) und dem Werkzeug (8) und/oder Vorschubglied (9) ein Lager (28), insbesondere Wälzlager, vorgesehen ist, gegen welches sich das Werkzeug (8) und/oder das Vorschubglied (9) in radialer Richtung abstützt.
  11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorschubglied (9) von Hand betätigbar ist.
  12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (8) durch einen um eine Rotationsachse (21) drehbaren Konus gebildet ist, dessen Mittelachse (29) in einem Winkel zur Rotationsachse (21) liegt.
  13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (8) durch einen um eine Rotationsachse drehbaren Konus gebildet ist, dessen Mittelachse mit der Rotationsachse zusammenfällt.
  14. Bördeleinheit mit den Merkmalen der Bördeleinheit (3; 3') einer Vorrichtung (1; 1') zum Bördeln von Rohrenden nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
  15. Halteeinheit mit den Merkmalen der Halteeinheit (2) einer Vorrichtung (1; 1') zum Bördeln von Rohrenden nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
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