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Die
Erfindung betrifft eine Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
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Ferner
betrifft die Erfindung ein Rohrende-Bearbeitungsgerät,
welches eine solche Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung enthält.
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Wenn
ein Rohr unrund ist, beispielsweise eiförmig ist, dann
wird mittels der bekannten Rohrende-Bearbeitungsgeräte,
bei der Bildung von abgeschrägten oder nach außen
hin zurückversetzt abgestuften Rohrstirnseiten, am größeren
Rohrdurchmesser mehr Material entfernt als am kleineren Rohrdurchmesser,
weil das Span abhebende Werkzeug kreisförmig mit gleich
bleibendem Radius um das Rohrzentrum rotiert. Dadurch ergeben sich
am Rohrende um den Rohrumfang herum ungleiche Restwanddicken. Wenn
ein solches Rohrende mit dem Rohrende eines anderen, kreisrunden
oder unrunden Rohr verschweißt wird, besteht die Gefahr,
dass eines der Rohre in einem Bereich, wo es eine dünnere Restwandstärke
hat, während des Schweißvorganges durchbrennt
und/oder Schweißelektrodenmaterial durch ein so entstandenes
Loch in das Rohrinnere eindringt. Ferner besteht die Gefahr, dass
die Innenflächen der aneinander anstoßenden Rohrenden
in Rohrlängsrichtung nicht miteinander fluchten, sondern
einen Absatz bilden, der später Nachteile für
ein durch die Rohre fließendes Fluid hat. Zur Vermeidung
dieser Nachteile wurde auch bereits vorgeschlagen, die Rohrenden
nicht nur am Außenumfang, sondern auch am Innenumfang kreisrund
zum Rohrzentrum mittels eines Span abhebenden Werkzeuges zu formen.
Hier besteht jedoch die weitere Gefahr, dass die Rohrendabschnitte
so dünn werden, dass sie für das Zusammenschweißen
von Rohrenden zu dünn sind oder für ein durch
sie hindurchströmendes Medium (Flüssigkeit, Gas,
Dampf) nicht mehr die erforderliche Druckfestigkeit haben. Um diesen
letztgenannten Nachteil zu vermeiden, müssen Rohre häufig
mit einer Wanddicke verwendet werden, die dicker ist als dies nötig
wäre, wenn alle Rohre exakt kreisrund mit überall
gleich bleibendem Radius wären, was aber in der Praxis
nicht der Fall ist.
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Durch
die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein Rohrende-Bearbeitungsgerät
und eine Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung hierfür zu schaffen,
mittels welchen sowohl kreisrunde als auch unrunde Rohre an ihrem
Ende mit einer äußeren Abschrägung oder
Abstufung der äußeren Rohrkante derart versehen
werden können, dass die danach am Rohrende verbleibende
Restwanddicke um den gesamten Rohrumfang herum gleich bleibend groß ist.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, das Rohrende-Bearbeitungsgerät
und die Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung hierfür derart
auszubilden, dass sie kompakt mit kleinen Abmessungen und wenig
Materialgewicht herstellbar sind.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, das Rohrende-Bearbeitungsgerät
und die Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung hierfür derart
auszubilden, dass sie auf einfache Weise benutzbar sind.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung
gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Ferner
wird die genannte Aufgabe gemäß der Erfindung
durch ein Rohrende-Bearbeitungsgerät gelöst, welches
eine solche Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung enthält.
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Das
Rohrende-Bearbeitungsgerät kann einen Motor zum Rotieren
der Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung oder ein drehbar gelagertes
Antriebselement enthalten, weiches von einem Motor antreibbar ist.
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Der
Motor kann ein elektrischer, pneumatischer oder hydraulischer Motor
sein.
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Die
Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
anhand einer bevorzugten Ausführungsform als Beispiel näher
beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
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1 ein
Rohrende-Bearbeitungsgerät nach der Erfindung mit einer
Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung gemäß der Erfindung
in Seitenansicht,
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2 eine
Stirnansicht der Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung nach der Erfindung
in axialer Richtung II in 1 gesehen,
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3 einen
Axialschnitt durch die Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung, in der
Ebene A-A von 2 gesehen, wobei die Ebene A-A
sich längs und radial zur Vorrichtungs-Rotationsachse erstreckt,
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4 einen
Längsschnitt längs der Ebene B-B in 2 eines
Details der Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung, wobei die Ebene B-B
parallel zur Ebene A-A ist,
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5 eine
Unteransicht der Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung von 2,
in Richtung von einer Vorrichtungs-Rotationsachse radial nach außen
gesehen,
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6 schematisch
eine Stirnansicht auf ein zu bearbeitendes Rohr in Kombination mit
einem Span abhebenden Werkzeug und einer Führungsrolle,
welche an dem Rohrinnenumfang umläuft und das Werkzeug
führt,
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7 das
Rohr von 6 und ein daran anzuschweißendes
zweites Rohr jeweils in Seitenansicht.
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Das
in 1 in Seitenansicht dargestellte Rohrende-Bearbeitungsgerät 2 ist
ein von Hand tragbares Gerät, welches in einem zu bearbeitenden Rohr 3 befestigbar
ist und dann von dem zu bearbeitenden Rohr 3 getragen wird.
Gemäß anderer Ausführungsform der Erfindung
kann das Rohrende-Bearbeitungsgerät auch als Standgerät
ausgebildet sein, welches auf einem Träger befestigbar
oder befestigt ist.
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Ein
Trägerhalter in Form einer Trägerwelle 6 oder
in Form eines Flansches oder in Form eines Rades ist in einem Gehäuse 4 des
Rohrende-Bearbeitungsgerätes 2 von 1 um
eine Vorrichtungs-Rotationsachse 8 drehbar gelagert und
von einem Motor 10 über eine Antriebstransmission 11,
z. B. ein Riementrieb, Kettentrieb oder ein Getriebe, antreibbar. Gemäß einer
anderen, nicht gezeigten Ausführungsform, kann der Motor 10 und
vorzugsweise auch die Antriebstransmission 11 außerhalb
des Gehäuses 4 angeordnet sein oder eine separate
Baueinheit sein, die mit einem im Gehäuse 4 drehbar
gelagerten Antriebselement 13 verbindbar ist, welch letzteres
mit der Trägerwelle 6 antriebsmäßig
verbunden oder verbindbar ist. Der Motor kann ein elektrischer,
pneumatischer oder hydraulischer Motor sein.
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Am
vorderen Ende der Trägerwelle 6 ist benachbart
zum vorderen Ende des Gehäuses 4 ein Werkzeugträger 14 befestigt,
sodass sich dieser mit der Trägerwelle 6 um die
Vorrichtungs-Rotationsachse 8 drehen kann.
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Durch
die hohle Trägerwelle 6 erstreckt sich axial zur
Vorrichtungs-Rotationsachse 8 ein hohles Befestigungsrohr 16,
welches in dem Gehäuse 4 nicht drehbar angeordnet
ist. Das Befestigungsrohr 16 erstreckt sich aus dem vorderen
Ende des Gehäuses 4 heraus und ragt auch durch
eine zentrische Öffnung (nicht gezeigt) des Werkzeugträgers 14.
Das Befestigungsrohr 16 trägt an seinem herausragenden
vorderen Rohrendabschnitt ein Spannfutter 20. Das Spannfutter 20 hat
mindestens drei Spannbacken 22, die um 120° um
die Vorrichtungs-Rotationsachse 8 herum verteilt angeordnet
sind und gegen die Innenumfangsfläche 24 des zu
bearbeitenden Rohres 3 spannbar sind, um das Rohrende-Bearbeitungsgerät 2 an
dem Rohr 3 zu befestigen. Hierbei befindet sich die Vorrichtungs-Rotationsachse 8 im radialen
Zentrum des Rohres 3 und damit fluchtend in der zentrischen
Rohrlängsachse 28. Außerhalb des hinteren
Endes des Gehäuses 4 ist zentrisch zur Vorrichtungs-Rotationsachse 8 ein
drehbares Handrad 30 angeordnet, mittels welchem über
eine mechanische Bewegungsübertragungsvorrichtung (nicht
gezeigt), beispielsweise eine Gewindestange oder ein axial bewegbares
Gestänge, das Spannfutter 20 betätigt
werden kann, um die Spannbacken 22 gegen das Rohr 3 radial
zu spannen oder von dem Rohr 3 zu lösen. Die Bewegungsübertragungsvorrichtung
des Handrades 30 erstreckt sich durch das Befestigungsrohr 16.
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Das
Rohrende-Bearbeitungsgerät 2 enthält eine
Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung 32, von welcher Details
in den 2, 3, 4 und 5 dargestellt
sind.
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Die
Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung 32 enthält einen
Grundkörper 34 und einen Werkzeughalter 36.
Der Grundkörper 34 ist radial entfernt von der
Vorrichtungs-Rotationsachse 8 am radial äußeren
Endabschnitt des Werkzeugträgers 14 angeordnet
und befestigt oder befestigbar und dadurch von dem Werkzeugträger 14 um
die Vorrichtungs-Rotationsachse 8 drehbar. Der Grundkörper 34 ist
vorzugsweise in verschieden weit von der Vorrichtungs-Rotationsachse 8 entfernten
Positionen positionierbar.
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Der
Werkzeughalter 36 ist radial zur Vorrichtungs-Rotationsachse 8 verschiebbar
am Grundkörper 34 angeordnet. Am Werkzeughalter 36 sind
Führungsflächen 37 gebildet, welche am
Grundkörper 34 gebildete Führungsflächen 35 kontaktieren,
vorzugsweise hintergreifen, sodass der Werkzeughalter 36 radial
verschiebbar ist und vorzugsweise auch in Längsrichtung
der Vorrichtungs-Rotationsachse 8 am Grundkörper 34 gehalten
wird. Die Führungsflächen 35 und 37 bilden
zusammen vorzugsweise eine Schwalbenschwanzführung oder
T-Führung. Zwischen dem Werkzeughalter 36 und
dem Grundkörper 34 ist eine Feder 38 eingespannt,
welche den Werkzeughalter 36 radial nach außen
drängt. Die Feder 38 ist vorzugsweise eine als
Druckfeder wirkende Schraubenfeder, welche radial zur Vorrichtungs-Rotationsachse 8 angeordnet
ist. Dies ist eine vorteilhafte Ausführungsform, welche
jedoch nicht die Verwendung von anderen Arten von Federn ausschließen soll.
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Am
Werkzeughalter 36 ist mindestens eine Führungsrolle 40 radial
näher bei der Vorrichtungs-Rotationsachse 8 angeordnet
als ein Werkzeugaufnahmeteil 42 des Werkzeughalters 36.
Die mindestens eine Führungsrolle 40 ist frei
drehbar gelagert und ihre Führungsrollen-Drehachse 44 ist
parallel zur Vorrichtungs-Rotationsachse 8 angeordnet, sodass
die Führungsrolle 40 an der Innenumfangsfläche 24 des
zu bearbeitenden Rohres 3 umlaufen und dabei den Werkzeughalter 36 entgegen
der Federkraft der Feder 38 um den gesamten Rohrumfang herum
auf gleicher radialer Position zur Innenumfangsfläche 24 des
Rohres 3 halten kann, auch wenn der Rohrradius um den Rohrumfang
herum nicht gleich bleibend groß ist, sondern unterschiedlich.
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Der
Werkzeugaufnahmeteil 42 des Werkzeughalters 36 ist
zum Befestigen eines Werkzeuges 45 ausgebildet und hierfür
beispielsweise mit Schrauben 46 zum Einspannen des Werkzeuges 45 in
den Werkzeugaufnahmeteil 42 versehen. Der Werkzeugaufnahmeteil 42 ist
vorzugsweise eine Ausnehmung oder Vertiefung in dem Werkzeughalter 36.
Das Werkzeug 45 ist ein Span abhebendes (Späne
bildendes) Werkzeug, beispielsweise ähnlich wie Drehstähle
von Drehbänken. Gemäß einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann das Werkzeug ein Schleifwerkzeug sein.
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Als
die genannte Führungsrolle 40 können beispielsweise
ein, zwei, drei oder mehr axial nebeneinander angeordnete Rollen
oder Lager, beispielsweise drei Rollenlager, verwendet werden, wie
dies die 3 und 5 schematisch
zeigen.
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Der
Grundkörper 34 kann ein einteiliges oder mehrteiliges
Element sein. Der Grundkörper 34 kann beispielsweise
aus einer Grundplatte 34-1, einem Zwischenelement 34-2 und
einer Deckplatte 34-3 bestehen.
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Ein
Keilflächenelement 50 ist zwischen dem Werkzeughalter 36 und
dem Grundkörper 34 verstellbar angeordnet und
weist eine radial zur Vorrichtungs-Rotationsachse 8 auf
den Werkzeughalter 36 wirkende Keilfläche 52 auf,
mittels welcher der Werkzeughalter 36 relativ zu dem Grundkörper 34 entgegen
der Federkraft der Feder 38 alternativ auf einen kleinsten
Abstand von der Vorrichtungs-Rotationsachse 8 einstellbar
oder zur Bewegung auf einen größeren radialen
Abstand von der Vorrichtungs-Rotationsachse 8 freigebbar
ist. Wenn das Keilflächenelement 50 den Werkzeughalter 36 in
dieser Weise freigibt, dann kann der Werkzeughalter 36 von
der Feder 38 auf einen größeren Abstand
von der Vorrichtungs-Rotationsachse 8 eingestellt werden.
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Das
Keilflächenelement 50 ist vorzugsweise am Grundkörper 34,
beispielsweise an deren Deckplatte 34-3, bewegbar befestigt
und wirkt mit seiner Keilfläche 52 auf den Werkzeughalter 36.
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Gemäß der
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Keilflächenelement 50 ein
um ein Exzenterdrehachse 54 am Grundköper 34,
beispielsweise an dessen Deckplatte 34-3, drehbar angeordneter
Exzenter 50, an dessen Außenumfang die Keilfläche 52 gebildet
ist. Der Exzenter 50 ist manuell, beispielsweise mittels
eines Handrades oder mittels eines Werkzeugschlüssels um
die Exzenterdrehachse 54 drehbar. Hierfür kann
der Exzenter 50 mit einem Schlüsselkopf 56 versehen
sein, der einen Innenmehrkant oder Außenmehrkant zum Ansetzen eines
Werkzeugschlüssels aufweist. Zum Betätigen des
Exzenters 50 ist es zweckmäßig, wenn
die Exzenterdrehachse 54 parallel zur Vorrichtungs-Rotationsachse 8 angeordnet
ist.
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Wie
die 2 und 4 zeigen, kann der Exzenter 50 einen
federbelasteten Stift 58 enthalten, welcher in einer Vertiefung 60 des
Grundkörpers 34 arretiert, wenn der Exzenter 50 seine
in den 2, 3 und 4 gezeigte
höchste Keilflächenstelle gegen den Werkzeughalter 36 gerichtet
hat, wohingegen der Stift 58 in einer um 180° versetzt
angeordneten zweiten Vertiefung 61 des Grundkörpers 34 arretiert,
wenn der Exzenter 50 um 180° um die Exzenterdrehachse 54 gedreht
wurde und dann seine niedrigste Keilflächenstelle gegen
den Werkzeughalter 36 gerichtet ist. Die höchsten
und niedrigsten Keilflächenstellen könnten auch
mehr oder weniger als 180° versetzt zueinander am Exzenter 50 gebildet sein.
Die Vertiefungen 60 und 61 sind dann entsprechend
zu positionieren.
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Gemäß einer
anderen, nicht gezeigten Ausführungsform könnte
das Keilflächenelement 50 anstatt die Form eines
Exzenters 50 auch die Form eines keilförmigen
Schiebers haben, welcher zwischen radial einander gegenüberliegenden
Flächen des Werkzeughalters 36 und des Grundkörpers 34 angeordnet
ist und tangential zur Vorrichtungs-Rotationsachse 8 verschiebbar
ist.
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Gemäß der
in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine Stange 63 vorgesehen, welche radial
zur Vorrichtungs-Rotationsachse 8 angeordnet ist, sich durch
eine Durchgangsöffnung 62 in einer Wand 64 des
Grundkörpers 34 (Zwischenelement 34-2)
erstreckt. Die Stange 63 ist auf der mit Bezug auf die Vorrichtungs-Rotationsachse 8 radial
inneren Seite der Wand 64 an dem Werkzeughalter 36 befestigt, beispielsweise
mittels eines Gewindeabschnittes 66 am inneren Stangenendabschnitt
in eine Gewindebohrung 68 des Werkzeughalters 36 geschraubt
ist. Die Stange 63 erstreckt sich auf der mit Bezug auf
die Vorrichtungs-Rotationsachse 8 radial äußeren
Seite der Wand 64 des Grundkörpers 34 in
Federlängsrichtung durch die Feder 38 hindurch
und ist an ihrem radial äußeren Ende mit einem
Kopfteil 70 versehen, an welchem sich das radial äußere
Ende der Feder 38 direkt oder über eine Unterlagscheibe 71 abstützt. Das
radial innere Ende der Feder 38 stützt sich direkt oder über
einen Zwischenring 72 an der radial nach außen
zeigenden Fläche der Wand 64 des Grundkörpers 34 ab.
Dadurch ist die Feder 38 zwischen dem Grundkörper 34 und
dem Werkzeughalter 36 eingespannt, sodass sie den Werkzeughalter 36 vom Grundkörper 34 weg,
in Richtung radial von der Vorrichtungs-Rotationsachse 8 weg
nach außen gegen den Exzenter 50 drückt.
Der Kopfteil 70 kann ein einstückiger Abschnitt
(z. B. ein Schraubenkopf) der Stange 63 (z. B. eine Schraube)
sein. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Kopfteil 70 eine
Gewindemutter, welche auf einen oberen Gewindeabschnitt 74 der
Stange 63 geschraubt ist. Dadurch kann auf einfache Weise
die Federvorspannung der Feder 38 eingestellt werden. Die
Federvorspannung könnte auch durch Drehen des radial inneren
Gewindeabschnittes 66 der Stange 63 in der Gewindebohrung 68 eingestellt
werden so lange ein dem Gewindeabschnitt 66 benachbarter
Abschnitt der Stange 63 nicht am Rand der Gewindebohrung
anliegt.
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Die
Stangenlängsachse 76 der Stange 63 erstreckt
sich radial zur Vorrichtungs-Rotationsachse 8.
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Der
Werkzeughalter 36 hat dann seine am weitesten radial innen
gelegene Position, wenn die radial höchste Keilflächenstelle
des Exzenters 50 einer radial nach außen zeigenden
ersten Anschlagfläche 75 des Werkzeughalters 36 radial
gegenüberliegt und diese Anschlagfläche 75 kontaktiert.
Wenn der Exzenter 50 gedreht wird, sodass seine Keilfläche 52 relativ
zur ersten Anschlagfläche 75 in Richtung von der
höchsten Keilflächenstelle zur niedrigsten Keilflächenstelle
bewegt wird, verschiebt die Feder 38 den Werkzeughalter 36 relativ
zum Grundkörper 34 so lange radial in Richtung
von der Vorrichtungs-Rotationsachse 8 weg nach außen,
bis eine zweite Anschlagfläche 78 des Werkzeughalters 36 eine
ihr radial gegenüberliegende Anschlagfläche 80 des Grundkörpers 34 kontaktiert.
Die Anschlagfläche 78 kann beispielsweise durch
einen achsparallelen Vorsprung 79 des Werkzeughalters 36 gebildet
sein, in welchem das Gewinde 68 gebildet ist. Die Anschlagfläche 80 kann
durch die radial nach innen zeigende Fläche der Wand 64 des
Grundkörpers 34 gebildet sein. Der Werkzeughalter 36 hat
dann seine am weitesten radial außen gelegene Stellung,
wenn die beiden Anschlagflächen 78 und 80 einander
kontaktieren.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform der Erfindung kann die radial am
weitesten außen gelegene Stellung des Werkzeughalters 36 durch
die niedrigste Keilflächenstelle des Exzenters 50 an
der ersten Anschlagfläche 75 gehalten werden,
anstatt durch die Anschlagflächen 78 und 80.
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Rohre
sollten vorzugsweise gleichmäßig kreisrund sein.
Dies ist in der Praxis leider nicht immer der Fall. 6 zeigt
schematisch eine Stirnansicht eines etwas unrunden Rohres, eine
Führungsrolle 40 gemäß der Erfindung
an der Rohrinnenumfangsfläche 24 und ein von der
Führungsrolle 40 geführtes Werkzeug 45 zur
Bildung einer Außenkantenfase 82 am stirnseitigen
Ende des Rohres 3. Die Führungsrolle 40 führt
das Werkzeug 45, weil beide an dem Werkzeughalter 36 befestigt
sind. Da das Werkzeug 45 von der Führungsrolle 40 geführt
wird, welche auf der Innenumfangsfläche 24 des
Rohres 3 in Umfangsrichtung entlang rollt, hat die Werkzeugspitze 45-1 stets
den gleichen Abstand von der Rohrinnenumfangsfläche 24,
unabhängig von sich änderndem radial Abstand der
Rohrwand von der Rohrmittelachse 28, welches gleichzeitig
auch die Vorrichtungs-Rotationsachse 8 ist. Die Drehrichtung
des Werkzeugs 45 um das Rohr 3 ist in 6 durch
einen Pfeil 84 angedeutet.
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Die
Außenkantenfase 82 des Rohres 3 kann eine
flache, konvexe oder konkave Schrägfläche sein oder
die Form eines stirnseitigen Rohrabsatzes haben, beispielsweise
wie dies 7 in der Seitenansicht des Rohres 3 dargestellt
ist. 7 zeigt ein zweites Rohr 103, dessen
stirnseitiges Ende in gleicher Weise mit einer Außenkantenfase 82 versehen ist
wie das erstgenannte Rohr 3. Dadurch können die beiden
Rohre 3 und 103 stirnseitig aneinander angelegt
und um die Rohrmittelachse 28 bzw. die Vorrichtungs-Rotationsachse 8 derart
relativ zueinander gedreht werden, dass die Innenumfangsflächen 24 der beiden
Rohre 3 und 103 an allen Umfangsstellen axial
miteinander fluchten und die radial inneren Kanten 85 der
Außenkantenfasen 82 ebenfalls an allen Umfangsstellen
axial miteinander fluchten. Zum Verschweißen der beiden
Rohre 3 und 103 werden ihre radial innerhalb der
Außenkantenfase 82 gelegenen, radial inneren Reststirnflächen 86 aneinander
angelegt, sodass sie einander kontaktieren und die beiden einander
axial gegenüberliegenden Außenkantenfasen 82 zusammen
eine Umfangsnut bilden, in welcher eine Schweißnaht gebildet
werden kann. Da die Restwanddicke 88 der radial innerhalb
der Außenkantenfase verbleibenden axialen Rohrvorsprünge 89 durch
die erfindungsgemäße Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung
genau definiert werden kann, besteht nicht die Gefahr, dass sie
an einigen Umfangsstellen dicker und an anderen Umfangsstellen dünner
oder sogar unterbrochen ist.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
die Feder 38 vollständig, mindestens zu 90% ihrer
Länge, in die aus Grundkörper 34 und
Werkzeughalter 36 bestehende Baueinheit integriert, entweder
in den Grundkörper 34 oder in den Werkzeughalter 36 oder
in beide hineinreichend. Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform ist die Feder 38 vollständig
in einer Ausnehmung 92 des Grundkörpers 34 untergebracht.
Die Ausnehmung 92 hat eine dem Werkzeughalter 36 zugewandte,
und von diesem mindestens teilweise verdeckte, Ausnehmungsöffnung 94 auf
einer Längsseite der Feder 38.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung, welche nicht gezeigt
ist, ist der Grundkörper 34, mindestens seine
Grundplatte 34-1, kein separates Teil, sondern durch einen
Abschnitt des Werkzeugträgers 14 gebildet.
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Dadurch
ermöglicht es die Erfindung, auch dann sehr dünne
Rohre zu verwenden, wenn sie für die Leitung von Fluiden
miteinander verschweißt werden, die hohe Drücke
haben und flüssig, gasförmig oder dampfförmig
sein können.
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Wie 1 zeigt,
kann der Werkzeugträger 14 eine oder mehrere Rohrende-Bearbeitungsvorrichtungen
tragen, beispielsweise die beschriebene Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung 32 und
eine Rohrende-Bearbeitungsvorrichtung 132 mit einem Span abhebenden
Werkzeug 145 zur Bearbeitung der Rohrstirnseite, beispielsweise
der radial inneren Reststirnfläche 86 des Rohres 3,
um diese exakt rechtwinklig zur zentralen Rohrlängsachse 28 zu
machen.
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Benutzung:
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Zuerst
wird der Exzenter 50 in die in den Zeichnungen dargestellte
Stellung gedreht, bei welcher die höchste Keilflächenstelle
der Keilfläche 52 gegen die erste Anschlagfläche 75 des
Werkzeughalters 36 drückt und den Werkzeughalter 36 auf
seiner radial innersten Stellung hält. Hierbei hat die
zweite Anschlagfläche 78 des Werkzeughalters 36 den größten
radialen Abstand von der Anschlagfläche 80 des
Grundkörpers 34. In diesem Zustand kann das Rohrende-Bearbeitungsgerät 2 mit seiner
Führungsrolle 40 (oder Führungsrollen 40)
in ein zu bearbeitendes Rohr 3 axial eingesetzt werden.
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Die
zu bearbeitenden Rohre 3 können innerhalb des
radialen Abstandes der beiden Anschlagflächen 78 und 80 verschieden
großen Innendurchmesser haben oder unrund sein. Dadurch
können verschieden große Rohre bearbeitet werden.
Vorzugsweise ist der Grundkörper 34 an dem Werkzeugträger 14 radial
verstellbar und auf verschiedenen radialen Positionen befestigbar
zur Bearbeitung von Rohren mit kleinerem Innendurchmesser und von Rohren
mit sehr viel größerem Innendurchmesser.
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Nach
dem axialen Einsetzen des Rohrende-Bearbeitungsgerätes 2 mit
seiner Führungsrolle 40 (oder Führungsrollen 40)
in das zu bearbeitende Rohr 3 wird der Exzenter 50 gedreht,
sodass eine niedrigere oder die niedrigste Keilflächenstelle
der ersten Anschlagfläche 75 gegenüberliegt.
Dadurch gibt der Exzenter 50 den Werkzeughalter 36 frei,
sodass er von der Feder 38 radial nach außen bewegbar
ist, bis die Führungsrolle 40 die Innenumfangsfläche 24 des
Rohres 3 kontaktiert. Danach kann der Werkzeughalter 36 durch
Rotation des Werkzeugträgers 14 um das Rohr 3 herum
rotieren und dabei von der Führungsrolle 40 auf
gleich bleibendem radialen Abstand von der Rohrinnenumfangsfläche 24 gehalten
werden.
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Die
radialen Abmessungen der Elemente sind vorzugsweise derart gewählt,
dass die beiden Anschlagflächen 78 und 80 einander
kontaktieren können, wenn die niedrigste Keilflächenstelle
des Exzenters 50 gegenüber der ersten Anschlagfläche 75 positioniert
ist und von dieser einen kleinen radialen Abstand hat.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 6082235 [0003]
- - EP 0855944 B1 [0003]
- - US 6176163 [0003]
- - DE 19816179 C1 [0003]