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Stand der Technik
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Die Druckschrift
DE 10 2004 027 508 A1 offenbart eine hydraulische Bremsanlage für ein Fahrzeug mit einer zentralen Druckversorgung.
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Hydraulische Bremsanlagen werden häufig im Zusammenhang mit Fahrassistenzsystemen für Fahrzeuge, insbesondere Bremsregelsystemen wie ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) oder ASR (Anti-Schlupfregelung) verwendet. Bei besonderen Bremssituationen kann durch derartige Regelsysteme ein elektronischer, automatischer Eingriff in den durch den Fahrer eingeleiteten Bremsvorgang vorgenommen werden.
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ESP-Bremsregelsysteme verfügen dabei zumeist über Drucksensoren, welche die Druckverhältnisse in den Regelkreisen des Regelsystems überwachen. Zur optimalen Regelung eines ESP-Bremsregelsystems ist es wünschenswert, die Drucksensoren in regelmäßigen Abständen während des Fahrbetriebs einer Offsetkompensation zu unterziehen, um den Nullpunkt entsprechend abzugleichen. Die Offsetkompensation wird zumeist durch entsprechende Steuergeräte des Bremsregelsystems vorgenommen.
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Eine Druckversorgung für eine hydraulische Bremsanlage für ein ESP-Regelsystem kann einen Speicher umfassen, in dem Hydraulikfluid zur Einleitung in den Bremsregelkreis gespeichert ist. Das Hydraulikfluid steht dabei unter hohem Druck, üblicherweise im Bereich zwischen 100 und 250 bar, typischerweise zwischen 130 und 165 bar. Dieser Druck wird über den gesamten Regelbetrieb hinweg aufrechterhalten und auch bei Außerbetriebsetzung des Fahrzeugs nicht abgelassen. Nur im Fehlerfall, beispielsweise bei langen Stillstandszeiten in Verbindung mit einer Ventilleckage kann es zu einer vollständigen Speicherentladung kommen. Ein derartiger Fehlerfall ist üblicherweise nicht anzunehmen, so dass im Normalfall der Speicher unter permanent hohem Druck steht.
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Ein Drucksensor, welcher für die Überwachung des Drucks in dem Speicher ausgelegt ist, kann daher üblicherweise keiner herkömmlichen Offsetkompensation unterzogen werden, da er im Regelbetrieb praktisch nie drucklos gestellt werden kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Die der folgenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht in einer Offsetkompensation für einen Speicherdrucksensor in einer hydraulischen Bremsanlage, beispielsweise für ein ESP-Bremsregelsystem, mit Hilfe einer Drucksensorabgleichs über einen Referenzdrucksensor. Hierzu wird in der hydraulischen Bremsanlage ein zusätzliches Rückschlagventil vorgesehen, welches in einem Offsetkompensationsbetrieb für einen Speicherdrucksensor einen Drucksensorabgleich mit einem offsetkompensierten Referenzdrucksensor ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1 umfasst eine hydraulische Bremsanlage für ein Fahrzeug mit einem Bremskraftverstärker und einem Verstärkerkreis. Der Verstärkerkreis umfasst einen Speicher, der dazu ausgelegt ist, Hydraulikfluid zu speichern, einen Speicherdrucksensor, der dazu ausgelegt ist, den Druck in dem Speicher zu überwachen, eine Pumpe, die dazu ausgelegt ist, Hydraulikfluid in den Speicher und eine Kolbenkammer des Bremskraftverstärkers zu pumpen, eine erste Hydraulikfluidleitung, die zwischen der Pumpe und dem Bremskraftverstärker angeordnet ist, mit einer ersten Einlassventileinrichtung, und eine zweite Hydraulikfluidleitung, die zwischen der Pumpe und dem Bremskraftverstärker parallel zur ersten Hydraulikfluidleitung angeordnet ist. Die zweite Hydraulikfluidleitung umfasst eine zweite Einlassventileinrichtung, einen Verstärkerdrucksensor, der dazu ausgelegt ist, den Druck in der zweiten Hydraulikfluidleitung zu überwachen, und ein federbelastetes Rückschlagventil, welches zwischen der zweiten Einlassventileinrichtung und dem Bremskraftverstärker angeordnet ist, eine Sperrrichtung von der zweiten Einlassventileinrichtung zu dem Bremskraftverstärker hin aufweist, und unterhalb eines vorbestimmten Schwellvolumenstromes in Sperrrichtung geöffnet ist.
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Vorteilhafterweise ist das federbelastete Rückschlagventil ein federbelastetes Drosselrückschlagventil.
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Die erste Einlassventileinrichtung kann vorteilhafterweise zwei oder mehr stromgesteuerte 2/2-Wegeventile, und die zweite Einlassventileinrichtung ein elektrisch betätigtes 2/2-Wegeventil aufweisen.
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Der Schwellvolumenstrom kann vorteilhafterweise einen Bruchteil des Gesamtvolumenstromes betragen, der bei geöffneten ersten und zweiten Einlassventileinrichtungen durch die erste und zweite Hydraulikfluidleitung fließt.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Drucksensorabgleich in einer hydraulischen Bremsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 für ein Fahrzeug umfasst das Öffnen der zweiten Einlassventileinrichtung bei gleichzeitigem Schließen der ersten Einlassventileinrichtung, und das Kalibrieren des Speicherdrucksensors mit dem Verstärkerdrucksensor als Referenz.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass ein Drucksensorabgleich zwischen einem Speicherdrucksensor und einem Referenzdruckssensor ermöglicht wird, ohne dass ein Speicher für Hydraulikfluid abgelassen beziehungsweise drucklos gestellt werden muss. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Speicherdrucksensor in einer hydraulischen Bremsanlage während des Regelbetriebs offsetkalibriert werden kann, um so dessen Genauigkeit zu erhöhen.
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Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 ein Schaubild für eine diagonale Bremskreisaufteilung;
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2 ein Schaubild für eine hydraulische Bremsanlage gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
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3 ein Schaubild für eine hydraulische Bremsanlage gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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Gleichartige und/oder gleich wirkende Elemente in den Figuren sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es versteht sich, dass die angegebenen Darstellungen nicht notwendigerweise maßstabsgetreu angegeben sind. Weiterhin ist es selbstverständlich, dass einzelne Merkmale und/oder Konzepte verschiedener in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsformen miteinander beliebig – soweit sinnvoll – kombiniert werden können.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt ein Schaubild für eine diagonale Bremskreisaufteilung. Eine diagonale Bremskreisaufteilung 4, oder auch X-split bzw. X-Aufteilung, zeichnet sich dadurch aus, dass zwei getrennte Bremskreise 6 und 7 für jeweils diagonal zueinander stehende Radbremsen eines vierrädrigen Fahrzeugs ausgebildet werden. Im Beispiel in 1 ist ein Bremskreis 6 für die Druckversorgung der Radbremsen 1c und 1d (vorne links bzw. hinten rechts) und ein Bremskreis 7 für die Druckversorgung der Radbremsen 1a und 1b (hinten links bzw. vorne rechts) verantwortlich. Die diagonale Bremskreisaufteilung nach 1 umfasst ein Bremspedal 2, mit Hilfe dessen bei Betätigung durch einen Fahrzeugnutzer einen Hauptbremszylinder 3 steuert. An dem Hauptbremszylinder 3 ist ein Tank mit Hydraulikfluid 5 angeschlossen, aus dem Hydraulikfluid in die zwei Bremskreise 6 und 7 verteilt werden kann. Durch Trennventile 8 und 9 wird das Hydraulikfluid von dem Tank 5 über Einlassventile 10, 11, 12 und 13 jeweils zu den Radbremsen 1a, 1b, 1c und 1d geführt. Auslassventile 14, 15, 16 und 17 führen das Hydraulikfluid wieder in den jeweiligen Bremskreis 6 bzw. 7 ab.
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Zur Bremskraftunterstützung bzw. -verstärkung ist in den Bremskreisen 6 und 7 jeweils eine Hochdruckpumpe 20 und 21 angeordnet, die aus einem Speicher 18 und 19 Hydraulikfluid in die Bremskreise 6 und 7 pumpen kann. Steuerventile 23 und 24 dienen zur Steuerung der Fluidversorgung des Verstärkerkreises. Die Bremskreisaufteilung kann an verschiedenen kritischen Punkten im Bremskreislauf Drucksensoren aufweisen, welche den jeweiligen Druck überwachen. Beispielhaft ist in 1 ein Drucksensor 25 gezeigt, der in dem Bremskreis 6 den Druck im der Zuleitung vom Tank 5 in den Bremskreis 6 überwacht.
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2 zeigt ein Schaubild für eine hydraulische Bremsanlage 50 für ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Bei Betätigung der Bremse durch einen Fahrzeugnutzer können an einem Erfassungskolben 51 über Sensoren Bremskraft und Bremsauslenkung ermittelt werden. Mit Hilfe eines Bremskreises 52 kann Bremsleistung auf den Bremskolben 58 durch Zuleitung eines Hydraulikfluids aus einem Tank 53 in eine Kolbenkammer des Bremskolbens 58 übertragen werden. Der dadurch aufgebaute Druck in dem Bremszylinder kann auf auf eine hydraulische Radbremsanlage 59, die insbesondere einer diagonalen Bremskreisaufteilung 4 wie in 1 dargestellt entsprechen kann, übertragen werden. Ein haptischer Pedalsimulator 60 kann dabei einen (simulierten) Gegendruck erzeugen, der über ein Steuerventil 61 an den Erfassungskolben übertragen werden kann und dem Fahrer das Gefühl einer echten physikalischen Bremsbetätigung vermittelt.
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Ein Drucksensor 56 kann den Druck in dem Kolbenraum 55 des Erfassungskolbens 51 überwachen. Bei Bedarf kann ein Steuerventil 57 vorgesehen sein, über welchen der Druck in dem Kolbenraum 55 direkt an die Kolbenkammer des Bremskolbens 58 übertragen werden kann.
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Die hydraulische Bremsanlage 50 umfasst einen Verstärkerkreis 62, der an das Hydraulikfluidsystem 52 des Tanks 53 angeschlossen ist. Der Verstärkerkreis 62 kann Auslassventileinrichtungen 66, 67 und 68 umfassen, die zwischen einer Kolbenkammer des Bremskolbens 58 und Eingängen von Hochdruckpumpen 71, die über einen Antrieb 72 angetrieben werden, angeordnet sind. Die Auslassventileinrichtungen können dabei erste Auslassventileinrichtungen 66 und 67 umfassen, die als stromgesteuerte Auslassventile ausgelegt sein können und einen je nach Bestromung einen variablen Volumenstrom durchlassen können. Vorliegend sind zwei erste Auslassventileinrichtungen 66 und 67 in 2 gezeigt, allerdings ist es selbstverständlich, dass auch jede andere Zahl von ersten Auslassventileinrichtungen möglich ist. Die ersten Auslassventileinrichtungen 66 und 67 werden zum Auslassen des Hydraulikfluids bei normalen Bremsvorgängen elektrisch betätigt. Die Auslassventileinrichtungen können auch eine zweite Auslassventileinrichtung 68 umfassen, die als elektrisch schaltbare Auslassventileinrichtung ausgelegt sein kann. Die zweite Auslassventileinrichtung 68 kann bei Notbremsungen oder Vollbremsungen den ersten Auslassventileinrichtungen 66 und 67 elektrisch zugeschaltet werden.
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Die hydraulische Bremsanlage 50 umfasst weiterhin Hochdruckpumpen 71, die über einen Antrieb 72 angetrieben werden. Die Hochdruckpumpen 71 beziehen Hydraulikfluid aus dem Tank 52 über eine Zuleitung 52 und speisen einen Speicher 69, der dazu ausgelegt ist, Hydraulikfluid zu speichern. Der Druck in dem Speicher 69 ist während des Regelbetriebes konstant hoch, insbesondere zwischen 100 und 250 bar, insbesondere zwischen 130 und 165 bar. Der Druck in dem Speicher kann über einen Speicherdrucksensor 70 überwacht werden.
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Die hydraulische Bremsanlage 50 umfasst weiterhin Einlassventileinrichtungen 63, 64 und 65 die zwischen einem Ausgang der Hochdruckpumpen 71 und dem Bremskolben 58 angeordnet sind und zur Zuleitung von Hydraulikfluid zu einer Kolbenkammer des Bremskolbens 58 dienen, um eine hydraulische Bremskraftverstärkung zu erzielen. Die Einlassventileinrichtungen können dabei erste Einlassventileinrichtungen 63 und 64 umfassen. Die Auslassventileinrichtungen können dabei erste Auslassventileinrichtungen 66 und 67 umfassen, die als stromgesteuerte Einlassventile ausgelegt sein können und einen je nach Bestromung variablen Volumenstrom durchlassen können. Vorliegend sind zwei erste Einlassventileinrichtungen 63 und 64 in 2 gezeigt, allerdings ist es selbstverständlich, dass auch jede andere Zahl von ersten Einlassventileinrichtungen möglich ist. Die ersten Einlassventileinrichtungen 63 und 64 werden zum Einlassen des Hydraulikfluids bei normalen Bremsvorgängen elektrisch betätigt und je nach gewünschter Bremskraftverstärkung variabel bestromt. Die Einlassventileinrichtungen können auch eine zweite Einlassventileinrichtung 65 umfassen, die als elektrisch schaltbare Einlassventileinrichtung ausgelegt sein kann. Die zweite Einlassventileinrichtung 65 kann bei Notbremsungen oder Vollbremsungen den ersten Einlassventileinrichtungen 63 und 64 elektrisch zugeschaltet werden.
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Die hydraulische Bremsanlage 50 umfasst in einem ersten Hydraulikleitungsast, in dem die zweite Einlassventileinrichtung 65 angeordnet ist und der parallel zu einem zweiten Hydraulikleitungsast angeordnet ist, in dem die ersten Einlassventileinrichtungen 63 und 64 angeordnet sind, einen Verstärkerdrucksensor 70, der den beaufschlagten Druck durch den Verstärkerkreis 62 überwacht.
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Weiterhin ist stromabwärts der ersten Einlassventileinrichtung 65 in dem zweiten Hydraulikleitungsast ein federbelastetes Rückschlagventil 74 angeordnet. Das federbelastete Rückschlagventil 74 besitzt eine Sperrrichtung, die stromabwärts der ersten Einlassventileinrichtung 65 ausgerichtet ist. Über eine Feder ist jedoch das federbelastete Rückschlagventil 74 mit einer definierten Kraft in Sperrrichtung offen gehalten. Die definierte Kraft ist dabei derart gewählt, dass das federbelastete Rückschlagventil 74 unterhalb eines durch den zweiten Hydraulikleitungsast fließenden Schwellvolumenstroms offen bleibt, oberhalb des durch den zweiten Hydraulikleitungsast fließenden Schwellvolumenstroms jedoch hermetisch schließt. Dabei wird durch den Staudruck die Kraft der vorgespannten Feder ausgeglichen und das federbelastete Rückschlagventil 74 gesperrt.
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Das federbelastete Rückschlagventil 74 kann als federbelastetes Drosselrückschlagventil ausgestaltet sein. Dazu wird parallel zu dem Rückschlagventil 74 ein Leitungsast mit einem Drossel- oder Expansionsventil 75 angeordnet. Es kann auch vorgesehen sein, das federbelastete Rückschlagventil 74 mit einer vordefinierten Leckagestelle im Schließelement zu versehen, um die gewünschte Drosselfunktion bereitzustellen. Durch die Verwendung einer Drossel kann in beiden Fällen sichergestellt werden, dass sich nach einem Schließen der ersten Einlassventileinrichtung 65 ein eventuell vorhandener Restdruck abbauen kann.
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3 zeigt ein Schaubild für eine hydraulische Bremsanlage 30 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Die hydraulische Bremsanlage 30 kann insbesondere der hydraulischen Bremsanlage 50 in 2 ähnlich sein. Die hydraulische Bremsanlage 30 umfasst einen Bremskraftverstärker 31, welcher beispielsweise einen Bremskolben mit einer Kolbenkammer zur Aufnahme von Hydraulikfluid umfassen kann, und einen Verstärkerkreis 32. Der Verstärkerkreis 32 umfasst einen Speicher 33, der dazu ausgelegt ist, Hydraulikfluid zu speichern, einen Speicherdrucksensor 34, der dazu ausgelegt ist, den Druck in dem Speicher 33 zu überwachen, eine Pumpe 35, die dazu ausgelegt ist, Hydraulikfluid in den Speicher 33 und eine Kolbenkammer des Bremskraftverstärkers 31 zu pumpen, eine erste Hydraulikfluidleitung 36, die zwischen der Pumpe 35 und dem Bremskraftverstärker 31 angeordnet ist, mit einer ersten Einlassventileinrichtung 37, und eine zweite Hydraulikfluidleitung 38, die zwischen der Pumpe 35 und dem Bremskraftverstärker 31 parallel zur ersten Hydraulikfluidleitung 36 angeordnet ist. Die zweite Hydraulikfluidleitung 36 umfasst eine zweite Einlassventileinrichtung 39, einen Verstärkerdrucksensor 40, der dazu ausgelegt ist, den Druck in der zweiten Hydraulikfluidleitung 38 zu überwachen, und ein federbelastetes Rückschlagventil 41, welches zwischen der zweiten Einlassventileinrichtung 39 und dem Bremskraftverstärker 31 angeordnet ist, eine Sperrrichtung von der zweiten Einlassventileinrichtung 39 zu dem Bremskraftverstärker 31 hin aufweist, und unterhalb eines vorbestimmten Schwellvolumenstromes in Sperrrichtung geöffnet ist. Das federbelastete Rückschlagventil 41 kann dabei insbesondere ähnlich dem vorstehend beschriebenen Rückschlagventil 74 ausgestaltet sein. Es kann auch vorgesehen sein, das federbelastete Rückschlagventil 41 als federbelastetes Drosselrückschlagventil oder als Rückschlagventil mit vordefinierter geringer Leckage auszugestalten. Die ersten und zweiten Einlassventileinrichtungen 37 und 39 können insbesondere den ersten und zweiten Einlassventileinrichtungen 63, 64 bzw. 65 in 2 ähnlich sein.
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Der Bremskraftverstärker 31 kann dabei ähnlich wie in 2 zur Bremskraftverstärkung in einem Hauptbremszylinder dienen, und einen Bremskolben ähnlich dem Bremskolben 58 in einer Kolbenkammer umfassen. Im Bezug auf 2 kann der Verstärkerkreis 32 dem Verstärkerkreis 62, der Speicher 33 dem Speicher 69, der Speicherdrucksensor 34 dem Speicherdrucksensor 70, der Verstärkerdrucksensor 40 dem Verstärkerdrucksensor 73 und die Pumpe 35 den Pumpen 71 entsprechen.
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Wenn Druck in dem Verstärkerkreis 32 gestellt werden soll, wird bei normalem Bremsbetrieb die erste Einlassventileinrichtung 37 teilbestromt, während die zweite Einlassventileinrichtung 39 nicht bestromt wird. Bei Notbrems- bzw. Vollbremsvorgängen kann gleichzeitig zur Vollbestromung der ersten Einlassventileinrichtung 37 die zweite Einlassventileinrichtung 39 ebenfall bestromt werden. Die erste und zweite Einlassventileinrichtung 37 bzw. 39 können derart ausgestaltet sein, dass die verwendeten Ventile ähnliche Maximaldurchflüsse bzw. -druckabfälle aufweisen. Insbesondere kann es vorgesehen sein, für die erste Einlassventileinrichtung 37 zwei separate Ventile (ähnlich den Einlassventileinrichtungen 63 und 64 in 2) zu verwenden. In diesem Fall ist bei einem Notbremsvorgang dann der Gesamtvolumenstrom im Verhältnis 2:1 zwischen der ersten Einlassventileinrichtung 37 und der zweiten Einlassventileinrichtung 39 aufgeteilt. Mit anderen Worten, der Volumenstrom, der durch die zweite Einlassventileinrichtung 39 fließt beträgt etwa ein Drittel des maximal möglichen Gesamtvolumenstromes.
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Der Speicherdrucksensor 34 steht im Regelbetrieb der hydraulischen Bremsanlage 30 stets unter Druck, da der Druck des Speichers 33 im Normalfall nicht abgelassen wird bzw. werden soll. Daher ist eine Offsetkalibrierung des Speicherdrucksensors 34 im Normalfall separat nicht möglich. Der Verstärkerdrucksensor 40 hingegen kann offsetkalibriert werden, da in der Hydraulikfluidleitung 38, in der der Verstärkerdrucksensor 40 angeordnet ist, zwischen Bremsvorgängen Normaldruck herrscht.
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Für eine Offsetkalibrierung des Speicherdrucksensors 34 kann der Verstärkerdrucksensor 40 als Referenzsensor herangezogen werden. Dazu wird über eine Feder in dem federbelasteten Rückschlagventil 41 eine Kraft eingestellt, die das federbelastete Rückschlagventil 41 in Sperrrichtung offen hält, so lange der durchfließende Volumenstrom nicht höher als ein vorbestimmter Schwellvolumenstrom ist. Zur Offsetkalibrierung des Speicherdrucksensors 34 kann nun die zweite Einlassventileinrichtung 39 bestromt werden, während gleichzeitig die erste Einlassventileinrichtung 37 unbestromt bleibt. Da die zweite Einlassventileinrichtung 39 in diesem Fall offen und die erste Einlassventileinrichtung 37 geschlossen ist, fließt der gesamte Volumenstrom durch die zweite Hydraulikfluidleitung 38. Wenn der Schwellvolumenstrom nun geringer als der gesamte Volumenstrom gewählt wird, erzeugt der entstehende Staudruck an dem federbelasteten Rückschlagventil 41 eine Kraft, die größer als die Federkraft der vorgespannten Feder ist und das federbelastete Rückschlagventil 41 sperrt. Damit herrscht an dem Speicherdrucksensor 34 der gleiche Druck wie an dem Verstärkerdrucksensor 40 und der Speicherdrucksensor 34 kann mit dem Verstärkerdrucksensor 40 als Referenz abgeglichen bzw. offsetkalibriert werden. Das Öffnen der zweiten Einlassventileinrichtung 39 bei gleichzeitigem Schließen der ersten Einlassventileinrichtung 37 und das Offset-Kalibrieren des Speicherdrucksensors 34 kann mit einem Steuergerät durchgeführt werden, welches der hydraulischen Bremsanlage 30 zugeordnet ist.
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Sollte während des Drucksensorabgleichs ein Bremsvorgang eingeleitet werden, wird die erste Einlassventileinrichtung 37 entsprechend bestromt. Dadurch verringert sich der Volumenstrom, der durch die zweite Einlassventileinrichtung 39 strömt um den Bruchteil, der durch die erste Einlassventileinrichtung 37 strömt. Sinkt der Volumenstrom durch die zweite Einlassventileinrichtung 39 bei hinreichender Bestromung der ersten Einlassventileinrichtung 37, so wird der Schwellvolumenstrom unterschritten und das federbelastete Rückschlagventil 41 öffnet in Sperrrichtung wieder, so dass ein gewöhnlicher Bremsvorgang möglich ist. Das federbelastete Rückschlagventil 41 der 3 kann ebenso wie das federbelastete Rückschlagventil 74 aus 2 als federbelastetes Drosselrückschlagventil ausgestaltet sein.
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Die Ventileinrichtungen der 1 bis 3 können als 2/2-Wegeventile ausgestaltet sein. Selbstverständlich können auch andere Ventilarten, die dem Fachmann bekannt sind, für die Ausgestaltung der Ventileinrichtungen der 1 bis 3 verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004027508 A1 [0001]