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Die Erfindung betrifft einen aktiv beheizbaren Garraumteiler. Die Erfindung betrifft ferner ein Gargerät, insbesondere Backofen, wobei das Gargerät eine Muffel aufweist, welche einen Garraum begrenzt, und wobei das Gargerät zum Einsatz mindestens eines aktiv beheizbaren Garraumteilers in dem Garraum eingerichtet ist.
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Aus
DE 42 17 545 A1 ist ein elektrischer Backofen mit einer Trennplatte zur Aufteilung eines Garraums des Backofens bekannt, wobei die Trennplatte mit zwei elektrischen Heizelementen ausgestattet ist, die eine Unterhitze eines oberen Garraumbereichs und eine Oberhitze eines unteren Garraumbereichs bilden können. Zusammen mit der fest in dem Backofen installierten Oberhitze und Unterhitze sind die beiden Garraumbereiche nahezu unabhängig ansteuerbar. Wird die Trennplatte nicht genutzt, muss sie außerhalb des Backofens gelagert werden.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Möglichkeit zum Betreiben eines Gargeräts bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Garraumteiler, wobei der Garraumteiler ein aktiv beheizbarer Garraumteiler ist und wobei der Garraumteiler eine Auflagefläche für Gargut aufweist und als eine mobile Unterhitze einsetzbar ist. Der Garraumteiler integriert also drei Heizfunktionen, nämlich (a) die Funktion eines beheizten Garraumteilers, (b) die Funktion eines beheizten Gargutträgers und (c) die Funktion einer mobilen Unterhitze. Folglich ist nur noch ein Kombizubehör anstelle von drei separaten Teilen nötig. Der Garraumteiler kann ein ständiger Bestandteil eines passenden Gargeräts, insbesondere Backofens, sein, so dass der Nutzer keinen separaten Verstauraum bereitzustellen braucht.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die Auflagefläche eine zumindest bereichsweise, insbesondere in einem zentralen Bereich, plane Auflagefläche ist. Dadurch wird eine gut Kontaktwärme übertragende Auflage von Gargeschirr, z. B. einer Kuchenform, ermöglicht. Allgemein kann die Auflagefläche vertieft sein und insbesondere randseitig einen Aufnahmekanal für flüssige Speisen oder Speisereste (z. B. Fett) aufweisen.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass der Garraumteiler lediglich mindestens einen Heizkörper zur Erwärmung seiner (oberseitigen) Auflagefläche (und folglich keinen Heizkörper zur gezielten Erwärmung seiner Unterseite) aufweist. Dadurch kann der Garraumteiler besonders preisgünstig und leicht hergestellt werden. Bei einer Nutzung als ein Garraumteiler kann ein dadurch abgetrennter unterer Garraumbereich beispielsweise als ein Ablagebereich oder Warmhaltebereich verwendet werden.
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Alternativ kann der Garraumteiler jeweils mindestens einen Heizkörper zur Erwärmung seiner Oberseite und seiner Unterseite aufweisen, wobei die Heizkörper zur Erwärmung der Oberseite und der Unterseite vorzugsweise selektiv ansteuerbar sind. So kann ein durch den Garraumteiler abgetrennter unterer Garraumbereich auch aktiv mit einer Oberhitzefunktion betrieben werden.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die Auflagefläche des Garraumteilers kratzfest ausgeprägt ist. Dazu kann die Auflagefläche mit einer Beschichtung ausgestattet sein, die durch einen Härtegrad nach Mohs von mindestens 6,0 einen guten mechanischen Schutz der Oberfläche gewährleistet. Die Beschichtung kann ferner chemisch möglichst inert sein.
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Die Auflagefläche kann zur leichteren Reinigbarkeit gemäß einer weiteren Ausgestaltung mit einer Leichtreinigungslage versehen sein, welche insbesondere auch hart und/oder chemisch möglichst inert sein kann.
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Es ist eine zur Steuerung oder Regelung eines Leistungseintrags in den Garraumteiler vorteilhafte Ausgestaltung, dass an einer Unterseite der Auflagefläche mindestens ein Temperatursensor vorhanden ist. Dabei ist die Art des Temperatursensors nicht beschränkt und kann sämtliche Möglichkeiten zur Temperaturbestimmung umfassen.
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Der Garraumteiler weist ferner mindestens ein Kontaktierungsmittel zur elektrischen Kontaktierung mit einem den Garraumteiler aufnehmenden Garraum auf. Das mindestens eine Kontaktierungsmittel umfasst mindestens ein Kontaktierungsmittel zur Leistungsversorgung des Garraumteilers (z. B. mehrere elektrische Steckverbindungen) und kann auch mindestens ein Kontaktierungsmittel zur Datenübertragung, insbesondere von mindestens einem Temperatursensor, umfassen. Das mindestens eine Kontaktierungsmittel kann zu Kontaktierungsmitteln eines beheizten Gargutträgers kompatibel sein.
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Der Garraumteiler kann ferner mindestens ein abfragbares Kennzeichnungsmittel aufweisen, mittels dessen der Garraumteiler automatisch von dem zugehörigen Gargerät eindeutig erkennbar ist. Das Kennzeichnungsmittel kann z. B. ein hochtemperaturfester RFID-Chip sein und z. B. drahtlos oder drahtgebunden (z. B. über eines der Kontaktierungsmittel zur Datenübertragung) kommunikativ mit dem Gargerät koppelbar sein. Das Kennzeichnungsmittel kann beispielsweise eine Kennung des Garraumteilers, eine maximale Nennleistung usw. umfassen.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass der Garraumteiler für eine maximale Nennleistung oder Betriebsleistung ausgelegt ist, welche einer maximalen Nennleistung einer Unterhitze eines Backofens entspricht, z. B. 1,8 kW. So kann der Garraumteiler ohne Funktionsverlust auch als eine herkömmliche Unterhitze oder als ein Ersatz für eine herkömmliche Unterhitze verwendet werden.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Gargerät, insbesondere Backofen, wobei das Gargerät eine Muffel aufweist, welche einen Garraum begrenzt, und wobei das Gargerät zum Einsatz mindestens eines aktiv beheizbaren Garraumteilers in dem Garraum eingerichtet ist. Das Gargerät ist zur Aufnahme eines aktiv beheizbaren Garraumteilers im Bereich eines Bodens der Muffel eingerichtet und weist keinen fest installierten Unterhitzeheizkörper auf.
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Der aktiv beheizbare Garraumteiler kann insbesondere auf einen Boden der Muffel aufgesetzt werden oder darüber mit einem geringen Abstand gehalten werden und dort als eine Unterhitze betrieben werden.
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Falls der aktiv beheizbare Garraumteiler jeweils mindestens einen Heizkörper zur Erwärmung seiner Oberseite und seiner Unterseite aufweist, wobei die Heizkörper zur Erwärmung der Oberseite und der Unterseite selektiv ansteuerbar sind, kann das Gargerät dazu eingerichtet sein, den mindestens einen Heizkörper zur Erwärmung seiner Unterseite zu deaktivieren, insbesondere falls der aktiv beheizbare Garraumteiler in einer Ebene ('Einschubebene') im Bereich eines Bodens der Muffel angeordnet ist.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass das Gargerät dazu eingerichtet ist, den eingesetzten Garraumteiler in einer Funktion aus einer Gruppe von mehreren Funktionen zu betreiben. Das Gargerät kann die ausgewählte Funktion automatisch bestimmen und/oder die ausgewählte Funktion kann von einem Nutzer ausgewählt werden, ggf. nach einer automatischen Vorauswahl. So mag das Gargerät dann, wenn der Garraumteiler in einer Einschubebene im Bereich eines Bodens der Muffel angeordnet ist, nur eine Unterhitzefunktion erlauben oder anbieten. Wenn der Garraumteiler jedoch auf einer von dem Boden der Muffel beabstandeten Einschubebene angeordnet ist, mag das Gargerät beispielsweise eine Funktion 'Unterhitze' oder 'mobile Unterhitze' anbieten oder eine Funktion 'beheizter Gargutträger' anbieten. Das Gargerät kann dazu mit einer entsprechenden Steuereinrichtung ausgestattet sein, auf welcher insbesondere eine Garprogrammautomatik ablaufen kann.
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Es ist eine spezielle Ausgestaltung, dass die Gruppe mindestens die Funktionen ”Unterhitze” und ”beheizter Gargutträger” umfasst.
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Es ist noch eine spezielle Ausgestaltung, dass der eingesetzte Garraumteiler für jede der Funktionen der Gruppe mit einer jeweiligen, an die zugehörige Funktion angepassten maximalen Leistung ansteuerbar oder betreibbar ist.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein System mit einem solchen Gargerät und einem solchen Garraumteiler.
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In den folgenden Figuren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen schematisch genauer beschrieben. Dabei können zur Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
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1 zeigt als Schnittdarstellung in Vorderansicht ein Gargerät mit einem beheizbaren Garraumteiler gemäß einer ersten Ausgestaltung in einer ersten Anordnung;
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2 zeigt als Schnittdarstellung in Vorderansicht ein Gargerät mit einem anderen beheizbaren Garraumteiler in der ersten Anordnung; und
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3 zeigt als Schnittdarstellung in Vorderansicht ein Gargerät mit dem beheizbaren Garraumteiler gemäß der ersten Ausgestaltung in einer zweiten Anordnung.
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1 zeigt als Schnittdarstellung in Vorderansicht ein Gargerät 1 in Form eines Backofens, welcher eine Ofenmuffel 2 aufweist, die einen Garraum 3 begrenzt. Eine linke Seitenwand 2l und eine rechte Seitenwand 2r weisen jeweils seitliche Auflageflächen 4 zur Auflage eines Gargutträgers oder anderen Zubehörs auf einer zugeordneten Ebene (”Einschubebene”) E1, E2 bzw. E3 auf. Jeder der Einschubebenen E1, E2, E3 ist ein Energieversorgungsanschluss zur Versorgung eines aktiv beheizbaren Garraumteilers mit elektrischer Energie zugeordnet. Jeder der Einschubebenen E1, E2, E3 ist zudem mindestens ein Datenanschluss zum Übertragen von Daten zugeordnet.
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In dem Garraum 3 ist ein aktiv beheizbarer Garraumteiler 5 auf der mittlere Einschubebene E2 positioniert, welcher den Garraum 3 in einen oberen Garraumbereich 3a und einen unteren Garraumbereich 3b unterteilt. Der aktiv beheizbare Garraumteiler 5 weist an seiner Oberseite einen abgesenkten, im Wesentlichen ebenen Gargutaufnahmebereich 7 zur Aufnahme von Gargut G auf. Unterhalb des Gargutaufnahmebereichs 7 ist eine Flächenheizung 8 zum gezielten Erwärmen des Gargutaufnahmebereichs 7 angeordnet, welche über den zugehörigen Energieversorgungsanschluss von dem Gargerät 1 elektrisch versorgbar ist. Der Gargutaufnahmebereich 7 ist an seiner Oberfläche mit einer harten und chemisch im Wesentlichen inerten Leichtreinigungslage versehen. Über den Datenanschluss sind Messdaten eines unterhalb des Gargutaufnahmebereichs 7 angeordneten Temperatursensors 9 auf das Gargerät 1 übertragbar.
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Zum Behandeln des Garguts G wird die Flächenheizung 8 mittels einer zentralen Steuereinrichtung 10 des Gargeräts 1 die Flächenheizung 8 angesteuert, ggf. zusammen mit einer Oberhitze 11 (d. h., einem oder mehreren Oberhitzeheizkörpern) und/oder einer Umluftheizung (o. Abb.). Die Steuereinrichtung 10 ist ferner kommunikativ mit dem Temperatursensor 9 gekoppelt und nutzt dessen Messdaten für eine Einstellung eines Energie- oder Leistungseintrags in die Flächenheizung 8 aus, z. B. für eine Temperaturregelung.
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Das Gargerät 1 weist zur Behandlung der Speise G insbesondere eine Programmautomatik auf, welche auf das Vorhandensein des beheizbaren Garraumteilers 5 abgestimmt ist.
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Diese Anordnung weist den Vorteil auf, dass energiesparend im Wesentlichen nur der obere Garraumbereich 3a beheizt wird und zudem ein auf dem Gargutaufnahmebereich 7 aufliegendes Gargut G durch Kontaktwärme des aktiv beheizbaren Garraumteilers 5 stark beheizbar ist, z. B. zum Anbraten oder Grillen. Der untere Garraumbereich 3b wird nicht oder nicht wesentlich beheizt und kann z. B. als ein Abstellbereich dienen.
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Außer auf der Einschubebene E2 kann der aktiv beheizbaren Garraumteiler 5 auch an den Einschubebenen E1 oder E3 angeordnet sein.
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In einer alternativen Konfiguration dient der Garraumteiler 5 nur als eine mobile Unterhitze, während das Gargut G auf einem, insbesondere nicht aktiv beheizbaren, Gargutträger wie beispielsweise einem Backblech aufliegt, das an der höheren Einschubebene positioniert ist (siehe auch 3).
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2 zeigt als Schnittdarstellung in Vorderansicht das Gargerät 1 mit einem beheizbaren Garraumteiler 12. Im Gegensatz zu dem Garraumteiler 5 weist der Garraumteiler 12 sowohl eine obere Flächenheizung 8o zur gezielten Erwärmung des Gargutaufnahmebereichs 7 als auch eine untere Flächenheizung 8u zur gezielten Erwärmung einer Unterseite oder Bodens 13 des Garraumteilers 12 auf. Dadurch kann auch der untere Garraumbereich 3b gezielt erwärmt werden. Die Flächenheizungen 8o und 8u sind individuell oder selektiv ansteuerbar.
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3 zeigt als Schnittdarstellung in Vorderansicht das Gargerät 1 mit dem Garraumteiler 5 in einer weiteren Konfiguration, wobei der Garraumteiler 5 nun auf der untersten Einschubebene E1 angeordnet ist. Auf der untersten Einschubebene E1 ist der Garraumteiler 5 mit einem nur geringen Abstand zu der Ofenmuffel oder direkt auf einem Boden 14 der Ofenmuffel aufliegend angeordnet. In dieser Ausgestaltung kann der Garraumteiler 5 die Funktion einer bekannten, fest installierten Unterhitze übernehmen. Das Gargerät 1 braucht folglich keine fest installierte Unterhitze mehr aufzuweisen, so wie dargestellt. So kann das Gargerät 1 einfach und preisgünstiger als bisher hergestellt werden.
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Zumindest während einer Verwendung als Unterhitze kann der Garraumteiler 5 mit einer maximalen Heizleistung betrieben werden, z. B. 1800 W, welche einer typischen maximalen Heizleistung der fest installierten Unterhitze eines Backofens entspricht.
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Das Gargut G liegt nun auf einem einfachen, nicht aktiv beheizbaren Backblech 6 auf, welches sich auf der mittleren Einschubebene E2 befindet.
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Der Garraumteiler 5 oder 12 kann folglich verschiedene Funktionen übernehmen, einschließlich der eines Garraumteilers, eines beheizten Gargutträgers und einer (mobilen) Unterhitze.
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Der Garraumteiler kann nach Beendigung seiner Verwendung einfach im Bereich des Bodens 14 der Ofenmuffel 2 verstaut werden, so wie in 3 gezeigt. Es braucht somit kein externer Stauraum vorgesehen zu werden.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt.
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So kann das Gargerät weiterhin eine fest installierte Unterhitze aufweisen, welche jedoch zum Vermeiden einer Überhitzung im Bereich des Bodens der Ofenmuffel 2 und zum effektiven Nutzen von Energie bei einer bodennahen Positionierung des Garraumteilers 5 oder 12 automatisch deaktiviert wird.
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Auch kann der Garraumteiler 12 bodennah positioniert werden, wobei dann zum Vermeiden einer Überhitzung im Bereich des Bodens der Ofenmuffel 2 und zum effektiven Nutzen von Energie automatisch die untere Flächenheizung 8u deaktiviert werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gargerät
- 2
- Ofenmuffel
- 2l
- linke Seitenwand
- 2r
- rechte Seitenwand
- 3
- Garraum
- 3a
- oberer Garraumbereich
- 3b
- unterer Garraumbereich
- 4
- Auflagefläche
- 5
- Garraumteiler
- 6
- Backblech
- 7
- Gargutaufnahmebereich
- 8
- Flächenheizung
- 8o
- obere Flächenheizung
- 8u
- untere Flächenheizung
- 9
- Temperatursensor
- 10
- Steuereinrichtung
- 11
- Oberhitze
- 12
- Garraumteiler
- 13
- Boden des Garraumteilers
- 14
- Boden der Ofenmuffel
- E1
- untere Einschubebene
- E2
- mittlere Einschubebene
- E3
- obere Einschubebene
- G
- Gargut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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