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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrinformationseinrichtung mit einem Steuergerät für ein Fahrzeug zur Ausgabe von Fahrinformationen, die auf den verbrauchsminimalen Betrieb des Fahrzeugantriebs gerichtet sind, sodass eine verbrauchsminimale Führung des Fahrzeugs entlang einer Fahrstrecke ermöglich ist.
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STAND DER TECHNIK
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Aus der
DE 197 25 075 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem Informationen über eine jeweils vorgegebene Höchstgeschwindigkeit, die beim Befahren von Streckenabschnitten im Straßenverkehr vorgeschrieben sind, in einem Speicher den jeweiligen Streckenabschnitten zugeordnet abgelegt sind. Dabei kann der jeweilige Streckenabschnitt während der Fahrt mittels einer Ortungseinrichtung bestimmt werden, sodass zu einem aktuell befahrenen Streckenabschnitt die zugeordnete Höchstgeschwindigkeit aus dem Speicher abgerufen werden kann. Mit einer Ausgabeeinrichtung kann die Information beispielsweise an den Fahrer, aber auch an eine Geschwindigkeitsregelanlage des Fahrzeugs ausgegeben werden. Eine vorgegebene Mindestgeschwindigkeit kann dabei ebenso wie die Höchstgeschwindigkeit gespeichert, ortsabhängig abgerufen und ausgegeben werden. Damit wird der Vorteil erreicht, dass vorgegebene Mindest- und/oder Höchstgeschwindigkeiten im Straßenverkehr eingehalten werden können, jedoch wird mit dem Verfahren keine verbrauchsminimale Führung eines Fahrzeugs erreicht.
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Die
DE 10 2008 018 163 A1 schlägt vor, ein Fahrerassistenzsystem bereitzustellen, bei dem eine Navigationseinheit einen Kartenausschnitt aus einer digitalen Karte auswählt und an das Fahrerassistenzsystem überträgt. Das Fahrerassistenzsystem berechnet daraufhin einen ADAS Horizont mit einem sog. Abstandsregelsystem (ADAS, Advanced Driver Assistance Systems). Auf diese Weise ist ein fehlerfreier Betrieb der Assistenzeinheit auch dann gewährleistet, wenn die Navigationseinheit kurzzeitig ausfallen sollte. Dabei ist bekannt, dass eine Vorausschau über die dynamischen Vorgänge wie Verkehr oder Fahrmanöver, mittels Sensoren nur einen Bereich von 100 m bis 150 m erreicht, und es ist eine Vorausschau über das statische Umfeld wie die Straßengeometrie oder sonstige Attribute mit digitalen Karten auch über größere Entfernungen hinweg bereits möglich. Über einen ADAS Horizont können Straßenverlauf, Beschilderung, akute Gefahren, aktuelle Verkehrslagen, etc. an Fahrerassistenzsysteme übermittelt werden. Auf diese Weise wird eine frühere Reaktion der Fahrer, aber auch der Assistenzsysteme, auf vorausliegende Gefahren oder Verkehrssituationen möglich, jedoch wird auch hierdurch keine verbrauchsminimale Führung eines Fahrzeugs ermöglicht.
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Die
WO 2009/072965 A1 gibt ein Verfahren zur Unterstützung einer Regelstrategie zur Führung eines Fahrzeugs wieder. Das Verfahren basiert auf der Bestimmung und Verarbeitung von Geschwindigkeitswerten, Beschleunigungswerten und Abstandswerten sowie auf der Bestimmung von jeweiligen Änderungen der genannten Werte. Dabei wird ein vorausfahrendes Fahrzeug zugrunde gelegt, und mit dem Verfahren kann erreicht werden, dass neben einer verbesserten Verkehrssicherheit der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden kann. Hierbei wird auf automatische Geschwindigkeitsregelanlagen Bezug genommen, und wenn ein vorausfahrendes Fahrzeug besser identifiziert werden kann, kann die automatische Geschwindigkeitsregelanlage basierend auf einem Radarsystem zuverlässiger betrieben werden. Beispielsweise kann vermieden werden, dass unnötige Beschleunigungsphasen erfolgen oder es kann vermieden werden, dass bei zu großem Abstand von in einer Kolonne fahrenden Nutzfahrzeugen der Luftwiderstand unnötig groß gehalten wird, wenn bei einem optimalen Abstand der Fahrzeuge zueinander ein Windschatteneffekt ausgenutzt werden kann.
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Weiterhin sind Systeme bekannt, die einem Fahrer eine optimale Vorwahl von Getriebegängen vorgeben. Beispielsweise kann in einem Display im Cockpit eines Fahrzeugs der optimale Gang angezeigt werden, sodass sich in Bezug auf die Geschwindigkeit des Fahrzeugs eine verbrauchsminimale Motordrehzahl ergibt. Nachteilhafterweise basieren derartige Systeme lediglich auf voreingestellten Standardfahrsituationen, sodass die Wirksamkeit derartiger Systeme nur bedingt gegeben ist.
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In der
DE 10 2004 024 259 A1 ist ein Verfahren zur Bestimmung einer im Hinblick auf einen Kraftstoffverbrauch optimierten Fahrstrategie zum Führen eines Fahrzeuges angegeben. Dabei sieht das Verfahren vor, dass zur Bestimmung der Fahrstrategie kartografische Wegattribute sowie verkehrliche Daten einer zu befahrenden Strecke verwendet werden, die jedoch für eine wirkungsvolle Führung des Betriebs des Fahrzeugantriebs zur Kraftstoffeinsparung nicht hinreichend genau sind. Aufgrund der ermittelten verkehrlichen und kartographischen Daten werden Fahrzeugaktuatoren angesteuert.
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Die
DE 10 2009 007 950 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Erfassung und Bereitstellung von Informationen über Fahrsituationen mit einem Steuergerät, wobei die bereitgestellten Informationen auf den verbrauchsminimalen Betrieb des Fahrzeugantriebs gerichtet sind, sodass eine verbrauchsminimale Führung des Fahrzeugs entlang einer Fahrstrecke ermöglich ist. Die Informationsbereitstellung basiert dabei auf der Abspeicherung von einmal erfassten Informationen einer der aktuellen Fahrt vorausgehenden Fahrt, sodass ein Fahrtprotokoll erstellt wird. Wird die Fahrstrecke erneut befahren, kann auf das abgespeicherte Fahrtprotokoll zurückgegriffen werden, um entsprechende Informationen zum verbrauchsminimalen Betrieb des Fahrzeugantriebs bereitzustellen. Nachteilhafterweise müssen die Daten dabei in Verbindung mit einer Positionserfassung, beispielsweise mit einem Navigationsgerät, als Ist-Situation des Fahrzustandes erfasst und anschließend abgespeichert werden, wobei sich beim erneuten Befahren der Fahrstrecke Änderungen der Fahrstrecke insbesondere durch eine sich ändernde Verkehrssituation ergeben können, die durch die aus dem Fahrprotokoll bezogenen Daten nicht erfasst sind.
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Aus der
DE 10 2009 017 574 A1 ist ein Verfahren zur Umsetzung einer vorbestimmten Fahrweise bei Fahrzeugen bekannt, die auf den verbrauchsminimalen Betrieb des Fahrzeugantriebs gerichtet sind, sodass eine verbrauchsminimale Führung des Fahrzeugs entlang einer Fahrstrecke ermöglich ist, wobei wenigstens ein Erkennungsmittel vorgesehen ist, mit dem vor dem Fahrzeug vorausliegende Fahrstreckensituationen auf der Fahrstrecke erkennbar sind. Dabei ist eine Ausgabe von Fahrinformationen an den Fahrer des Fahrzeugs vorgesehen, wodurch sich eine Schwachstelle des Verfahrens dann ergeben kann, wenn der Fahrer die Fahrinformationen nicht beachtet und somit das Ziel, ein verbrauchsminimales Führen des Fahrzeugs zu ermöglichen, nicht erreicht wird.
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DE 10 2008 035 944 A1 zeigt ein Verfahren zum Optimieren des Fahrbetriebs eines Kraftfahrzeugs unter Zugrundelegung mehrerer Parameter, ohne hierfür jedoch Erkennungsmittel zu nutzen. Die Optimierung basiert auf der Zugrundelegung mehrerer Parameter auf einer Fahrroute des Fahrzeugs, wobei zur Ermittlung der Fahrroute zunächst ein Fahrtziel vorgegeben werden muss. Hierzu werden mehrere unterschiedliche Streckenparameter ermittelt, die für ein Streckenprofil der ermittelten Fahrroute des Fahrzeugs zwischen dem geographischen Ort des Fahrzeugs beziehungsweise einem Fahrtstartpunkt und einem Fahrtziel charakteristisch sind. Die Streckenparameter werden jedoch nicht mit Erkennungsmitteln gemäß dem Wortlaut des geänderten Anspruches 1 ermittelt, sondern diese sind vorher festgelegt.
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DE 197 49 582 A1 behandelt eine Vorrichtung zur Kraftstoffeinsparung in Kraftfahrzeugen, wobei zunächst ein verbrauchsoptimiertes Fahrprofil erstellt werden muss, das in Form eines Satzes von Steuersignalen für Aktuatoren umsetzbar ist. Das Prinzip der Erstellung des verbrauchsoptimalen Fahrprofils beruht darauf, dass durch die Mittel zur Erfassung der Fahrzeugumgebung feststellbar ist, wie viele Fahrzeuge mit welcher Geschwindigkeit sich in der nahen Umgebung des eigenen Fahrzeugs befinden. Daraus ist ableitbar, mit welcher konstanten Geschwindigkeit sich beispielsweise das Kraftfahrzeug möglichst lange fortbewegen kann, ohne Sicherheitsabstände zu verletzen. Zu dieser Geschwindigkeit lässt sich dann beispielsweise aus einem Kennfeld ein verbrauchsoptimiertes des Gang/Drehzahl-Paar ermitteln. Damit werden aktuelle Verkehrssituationen in Bezug auf weitere Verkehrsteilnehmer sowie Streckendaten berücksichtigt.
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Schließlich zeigt
DE 101 29 149 A1 ein Verfahren zur Optimierung der Kraftübertragung eines Motors auf die Antriebsräder eines Fahrzeugs mittels eines Getriebes, wobei Daten zugrunde gelegt werden, die das Navigationssystem und/oder ein Empfangsgerät für Telemetriedienste liefern. Diese Informationen können in digitalisierten Karten gespeichert sein, und aus diesen ausgelesen werden. Damit nutzt das offenbarte Verfahren keine Erkennungsmittel. Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fahrinformationseinrichtung zu bilden, um eine verbesserte verbrauchsminimale Führung eines Fahrzeugs zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Fahrinformationseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass wenigstens ein Erkennungsmittel vorgesehen ist, mit dem vor dem Fahrzeug vorausliegende Fahrstreckensituationen auf der Fahrstrecke erkennbar und an das Steuergerät ausgebbar sind, wobei das Erkennungsmittel als Satelliten-Empfangsgerät zum Empfang von Satellitennavigationsdaten und/oder als Bilderfassungseinheit zur bildlichen Erfassung von vor dem Fahrzeug voraus liegenden Fahrstreckensituationen auf der Fahrstrecke und/oder als Abstandsregeleinrichtung ausgebildet ist, und dass das Steuergerät zur Umrechnung der erkannten Fahrstreckensituationen in Betriebsinformationen zum verbrauchsminimalen Betrieb des Fahrzeugantriebs ausgebildet ist und dass die Fahrinformationen an wenigstens ein Fahrzeugsteuergerät ausgebbar sind, das das Motorsteuergerät und/oder das Getriebesteuergerät des Fahrzeugs ist.
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Werden durch die Erkennungsmittel Informationen an das Steuergerät der Fahrinformationseinrichtung übermittelt, kann die Ausgabe von Fahrinformationen erfindungsgemäß zusätzlich von vorausliegenden Fahrstreckensituationen auf der Fahrstrecke abhängig gemacht werden. Die Informationen über die vorausliegenden Fahrstreckensituationen können beispielsweise ein Gefälle, eine Steigung oder eine Kurve sein, wobei unter den Fahrstreckensituationen vorliegend auch Verkehrsschilder wie Stoppschilder oder dergleichen verstanden werden. Beispielsweise kann die Fahrstreckeninformation den Hinweis umfassen, dass der nächst höhere Gang gewählt werden soll. Wird aber durch das wenigstens eine Erkennungsmittel erkannt, dass vor dem Fahrzeug eine Steigung liegt, so ist es nicht sinnvoll, einen höheren Gang im Schaltgetriebe des Fahrzeugs einzulegen. Andererseits ist es nicht sinnvoll, einen höheren Gang einzulegen, wenn ein Gefälle folgt, und der Fahrer des Fahrzeugs eine maximal zulässige Geschwindigkeit durch ein permanentes Betätigen der Bremsen des Fahrzeugs halten muss. Wird beispielsweise vom wenigstens einen Erkennungsmittel ein bestimmtes Verkehrszeichen, insbesondere ein Stoppschild, erkannt, so sollte die Fahrinformationen wenigstens derart abgestimmt sein, dass der Fahrer des Fahrzeugs das Fahrzeug nicht weiter beschleunigt.
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Im Ergebnis kann auf eine Vielzahl von vorausliegenden Fahrstreckensituationen die Fahrinformation an den Fahrer derart angepasst werden, dass die Führung des Fahrzeugs verbrauchsminimal ermöglicht wird. Die vorausliegende Fahrstreckensituation kann beispielsweise weniger 100 Meter, jedoch auch beispielsweise bis zu 1000 Meter oder mehr betragen. Insbesondere wenn das Fahrzeug auf einer Fernstraße fährt, und die Erkennungsmittel zur Erkennung der vorausliegenden Fahrstreckensituation die Information erhalten, dass eine Ausfahrt von der Fernstraße benutzt werden soll, die in einer Entfernung von beispielsweise über 500 Metern gelegen ist, so kann die Fahrinformation derart bestimmt sein, dass der Fahrer das Fahrzeug nicht mehr erheblich beschleunigt. Ferner können die vorausliegenden Fahrstreckensituationen Verkehrssituationen betreffen, beispielsweise wenn das wenigstens eine Erkennungsmittel zur vorherigen Erkennung der vorausliegenden Fahrstreckensituation eine hohe Verkehrsdichte, eine Kurve, eine Steigung oder ein Gefälle erkennt.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform können die Fahrinformationen an den Fahrer des Fahrzeugs selbst ausgegeben werden. Dabei können die Fahrinformationen den Fahrer vorzugsweise auf seine Fahraktivität zur verbrauchsminimalen Führung des Fahrzeugs auf der Fahrstrecke hinweisen. Dabei kann ein Anzeigemittel vorgesehen sein, mit dem die Fahrinformationen an den Fahrer des Fahrzeugs ausgegeben werden. Das Anzeigemittel kann beispielsweise im Cockpit des Fahrzeugs angeordnet und als digitales Display ausgeführt sein. Die Fahrinformation an den Fahrer des Fahrzeugs kann zumindest eine Information über die Wahl eines Ganges des Schaltgetriebes und/oder eine Information über eine zu bevorzugende Stellung des Fahrpedals und/oder eine Information über einen zu bevorzugenden Bremszeitpunkt und/oder die Bremsstärke umfassen. Erkennen die Erkennungsmittel eine vorausliegende Fahrstreckensituation, für die die Geschwindigkeit des Fahrzeugs reduziert werden soll, so kann die Fahrinformation beispielsweise die Wahl eines niedrigeren Ganges des Schaltgetriebes des Fahrzeugs umfassen. Gleichzeitig kann die Information eine geringere Fahrpedalstellung beinhalten, um weniger oder kein Gas mehr zu geben.
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Erfindungsgemäß ist die Fahrinformation an wenigstens ein Fahrzeugsteuergerät ausgebbar, wobei das Fahrzeugsteuergerät vorzugsweise das Motorsteuergerät und/oder das Getriebesteuergerät des Fahrzeugs ist. Das Steuergerät kann ferner ein beliebiges Zentralsteuergerät sein, welches Einfluss auf den Antrieb, das Getriebe oder eine sonstige weitere Komponente eines Fahrzeugs zum Fahrbetrieb nimmt.
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Die Ausführungsformen können auch miteinander gekoppelt werden, sodass die Fahrinformationen sowohl an den Fahrer des Fahrzeugs als auch an wenigstens ein Fahrzeugsteuergerät ausgegeben werden. Insbesondere kann vom Fahrer bestimmt werden, ob die Fahrinformationen Einfluss auf die Aktivität des Steuergerätes des Fahrzeugs nehmen soll, beispielsweise kann hierzu die Anwahl einer entsprechenden Steuerung durch den Fahrer erfolgen.
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Das wenigstens eine Mittel zur Erkennung der vor dem Fahrzeug vorausliegenden Fahrsituationen kann als ein Satelliten-Empfangsgerät zum Empfang von Satellitennavigationsdaten ausgebildet sein. Das Satelliten-Empfangsgerät ist dabei mit dem Steuergerät der Fahrinformationseinrichtung verbunden. Insbesondere können mit dem Satelliten-Empfangsgerät Informationen über vorausliegende Steigungen und Gefälle der Fahrstrecke an das Steuergerät der Fahrinformationseinrichtung übermittelt werden. Zukünftig verwendete Satellitennavigationssysteme, insbesondere das in Europa geplante GALILEO-System, ermöglicht neben einer sehr genauen Bestimmung eines Ortes die genaue Übermittlung von Höheninformationen. Basierend auf einem derartigen System können sehr detailliert Steigungen und Gefälle, jedoch auch Kurven oder sonstige Hindernisse, die als vorausliegende Fahrsituation vor dem Fahrzeug liegen, erkannt werden.
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Das wenigstens eine Mittel kann weiterführend als eine Bilderfassungseinheit ausgebildet sein, sodass mit der Bilderfassungseinheit vor dem Fahrzeug vorausliegende Fahrsituationen auf der Fahrstrecke bildlich erfassbar sind. Insbesondere weitere Verkehrsteilnehmer können mit der Bilderfassungseinheit erkannt werden, die vor dem Fahrzeug fahren und damit die vorausliegende Fahrsituation bilden. Ferner ist bekannt, dass mit Bilderfassungseinheiten Verkehrszeichen erkannt werden können. Erkennt die Bilderfassungseinheit ein Verkehrszeichen, auf das der Fahrer reagieren muss, in dem er beispielsweise die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ändert oder das Fahrzeug zum Stillstand bringen muss, so kann die Verkehrszeichenerkennung durch die Bilderfassungseinheit mit dem Steuergerät der Fahrinformationseinrichtung gekoppelt sein, und die Information an den Fahrer oder an das wenigstens eine Steuergerät des Fahrzeugs ist derart beschaffen, dass sich der Fahrer des Fahrzeugs an das Verkehrszeichen halten kann, und zugleich eine verbrauchsminimale Führung des Fahrzeugs schafft.
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Grundsätzlich wäre es auch möglich, dass das Satelliten-Empfangsgerät als Navigationsgerät ausgebildet ist, wobei das Steuergerät integriert im Navigationsgerät oder integriert im Motorsteuergerät des Fahrzeugs ausgebildet ist. Das Steuergerät der Fahrinformationseinrichtung kann mit dem Navigationsgerät auch als bauliche Einheit ausgebildet sein, oder das Steuergerät der Fahrinformationseinrichtung ist dezentral ausgestaltet und umfasst mehrere Teileinheiten, die verschiedenen Komponenten zugeordnet sind. Beispielsweise kann das Steuergerät der Fahrinformationseinrichtung auch in der Bilderfassungseinheit vorgesehen sein, die wiederum Bestandteil eines Fahrerinformationssystems und/oder eines Fahrerassistenzsystems sein kann.
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Vorteilhafterweise ist ein Eingabemittel vorgesehen, über das der Fahrer des Fahrzeugs ein gewünschtes Fahrprofil, insbesondere ein Fahrprofil gemäß eines minimalen Verbrauchs und/oder ein Fahrprofil gemäß einer verbrauchsoptimierten zügigen Fahrweise an das Steuergerät übermitteln kann. Das Eingabemittel kann Bestandteil des Navigationsgerätes sein, und kann als Eingabebildschirm weitergebildet sein. Insbesondere kann der Fahrer die Fahrinformationseinrichtung über das Eingabemittel ein- und ausschalten. Vorzugsweise kann der Fahrer über das Eingabemittel anwählen, ob die Informationen über die vorausliegenden Fahrstreckensituationen mittels des Anzeigemittels an den Fahrer ausgegeben werden sollen (Ein/Aus-Funktion) und/oder ob die Informationen über die vorausliegenden Fahrstreckensituationen an wenigstens ein Steuergerät des Fahrzeugs übermittelt werden sollen.
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Mit weiterem Vorteil kann das wenigstens eine Erkennungsmittel als eine Abstandsregeleinrichtung ausgebildet sein, wobei das Steuergerät mit der Abstandsregeleinrichtung und/oder mit dem Motorsteuergerät und/oder mit einer Verkehrsinformationseinrichtung verbunden ist, um Daten mit der Abstandsregeleinrichtung und/oder mit dem Motorsteuergerät und/oder mit der Verkehrsinformationseinrichtung zu kommunizieren. Erkennt die Abstandsregeleinrichtung beispielsweise einen sich verringernden Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug, so kann die durch das Steuergerät bereitgestellte Information an den Fahrer die Verringerung der Fahrpedalstellung des Fahrpedals umfassen. Ferner kann bei sich verringerndem Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug, der über die Abstandsregeleinrichtung erkannt wird, die Information an den Fahrer darin bestehen, einen niedrigeren Gang des Schaltgetriebes zu wählen.
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Insgesamt ist es sinnvoll, die Fahrinformationen so auszuführen, dass durch den Fahrer das Fahrpedal möglichst wenig in einer Gas-Stellung betrieben wird. Ferner kann die Anweisung an den Fahrer erfolgen, einen bestimmten Gang des Schaltgetriebes zu wählen, sodass der Motor des Fahrzeugs in einem optimalen Drehzahlbereich betrieben wird. Dabei kann auch die Motortemperatur Berücksichtigung finden oder der Beladungszustand des Fahrzeugs, der beispielsweise messbar wäre über einen Quotienten aus abgerufener Motorleistung und gemessener Beschleunigung.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum verbrauchsminimalen Führen eines Fahrzeugs durch einen Fahrer mittels einer Fahrinformationseinrichtung mit einem Steuergerät für ein Fahrzeug, mit dem Fahrinformationen ausgegeben werden, die auf den verbrauchsminimalen Betrieb des Fahrzeugantriebs gerichtet sind, sodass eine verbrauchsminimale Führung des Fahrzeugs entlang einer Fahrstrecke ermöglich wird, und es ist wenigstens ein Erkennungsmittel vorgesehen, mit dem vor dem Fahrzeug vorausliegende Fahrstreckensituationen auf der Fahrstrecke erkannt und an das Steuergerät ausgegeben werden und dass durch das Steuergerät die erkannten Fahrstreckensituationen in Betriebsinformationen zum verbrauchsminimalen Betrieb des Fahrzeugantriebs umgerechnet werden.
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Die voranstehend für die Fahrinformationseinrichtung aufgeführten Ausführungsformen und Vorteile können für das erfindungsgemäße Verfahren gleichermaßen Verwendung finden.
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Die vorliegende Erfindung richtet sich ferner auf ein Computerprogrammprodukt für eine Fahrinformationseinrichtung, mit dem auf einem geeigneten Prozessor, insbesondere mittels des Steuergerätes der Fahrinformationseinrichtung, das Verfahren zum verbrauchsminimalen Führen des Fahrzeugs betrieben werden kann.
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Die vorliegende Erfindung richtet sich zusätzlich auf ein computerlesbares Medium mit dem vorstehend bezeichneten Computerprogrammprodukt.
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BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der einzigen Figur näher dargestellt. Es zeigt:
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Die Figur eine schematische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Fahrinformationseinrichtung mit den Merkmalen der vorliegenden Erfindung.
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Die Figur zeigt in schematischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fahrinformationseinrichtung 10 mit einem Steuergerät 11 für ein Fahrzeug zur Ausgabe von Fahrinformationen 12, die derart beschaffen sind, dass eine verbrauchsminimale Führung des Fahrzeugs durch einen Fahrer ermöglicht ist. Erfindungsgemäß sind mehrere Erkennungsmittel 14, 15 und 17 gezeigt, mit denen vor dem Fahrzeug vorausliegende Fahrstreckensituationen auf einer Fahrstrecke erkennbar sind, sodass durch die Erkennungsmittel 14, 15 und 17 Informationen über die vorausliegenden Fahrstreckensituationen an das Steuergerät 11 ausgebbar sind.
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Das Erkennungsmittel 14 ist als Satelliten-Empfangsgerät 14 ausgebildet, welches nach einer Ausführungsform auch als Navigationsgerät 14 weitergebildet sein kann. Das Erkennungsmittel 15 ist eine Bilderfassungseinheit 15, die als Kamera ausgeführt sein kann und Bestandteil eines Fahrerinformationssystems und/oder eines Fahrerassistenzsystems ausgebildet sein kann. Das Erkennungsmittel 17 ist eine Abstandsregeleinrichtung 17, durch die ein Abstand und insbesondere die Änderung eines Abstandes zu einem vorausfahrenden Fahrzeug gemessen werden kann. Die Darstellung zeigt, dass die Erkennungsmittel 14, 15 und 17 mit dem Steuergerät 11 der Fahrinformationseinrichtung 10 verbunden sind.
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Weiterhin gezeigt ist ein Datenspeicher 19, auf dem Daten über den Streckenverlauf, über die Beschilderung und/oder über die Topografie der Fahrstrecke abgespeichert sind. Ferner können Fahrzeugdaten auf dem Datenspeicher 19 abgespeichert sein. Beispielsweise kann die Fahrinformationseinrichtung 10 universell ausgebildet sein, wobei diese bei Betrieb in einem Fahrzeug einer bestimmten Marke mit bestimmten Spezifikationen angepasst werden kann. Die Anpassung erfolgt über ein Eingabemittel, über das einem Fahrer die Eingabe des Fahrzeugtyps an die Fahrinformationseinrichtung 10 möglich ist. Damit kann das Steuergerät an dem Fahrzeugtyp angepasste Fahrinformationen ausgeben. Der Datenspeicher 19 ist als einzelne Komponente dargestellt und kann alternativ Bestandteil des Satelliten-Empfangsgerätes 14, insbesondere Bestandteil des Navigationsgerätes 14 sein. Das Motorsteuergerät 16 kann Daten über den Fahrbetrieb des Fahrzeugs an das Steuergerät 11 übermitteln. Die übermittelten Daten vom Motorsteuergerät 16 an das Steuergerät 11 können beispielsweise die Drehzahl, der Lastzustand oder beispielsweise die Temperatur des Motors sein.
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Weiterhin ist eine Verkehrsinformationseinrichtung 18 gezeigt, die beispielsweise über ein entsprechendes Signal (TMC-Signal) Informationen über Staus, über Verkehrsdichte oder beispielsweise über Behinderungen auf dem Streckenverlauf an das Steuergerät 11 übermittelt.
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Gemäß dem dargestellten Diagramm kann ein Verfahren zum verbrauchsminimalen Führen des Fahrzeugs durch einen Fahrer mittels der Fahrinformationseinrichtung 10 betrieben werden. Dabei werden Fahrinformationen an den Fahrer des Fahrzeugs oder an ein Steuergerät, insbesondere an das Motorsteuergerät 16 des Fahrzeugs ausgegeben und/oder von diesem empfangen. Erfindungsgemäß sind Erkennungsmittel 14, 15 und 17 vorgesehen, mit denen vor dem Fahrzeug vorausliegende Fahrstreckensituationen auf der Fahrstrecke erkannt werden, sodass durch die Erkennungsmittel 14, 15 und 17 Informationen über die vorausliegenden Fahrstreckensituationen an das Steuergerät 11 ausgegeben werden. Das Steuergerät 11 kann abweichend von der grafischen Darstellung Bestandteil des Motorsteuergerätes 16 oder des Navigationsgerätes 14 sein.
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Die Hinweise, die über das Anzeigemittel 13 an den Fahrer ausgegeben werden, können Textinformationen, Symbole oder auch akustische Informationen sein, beispielsweise kann die passende Gangvorwahl zur Bedienung des Schaltgetriebes des Fahrzeugs über einen Lautsprecher angezeigt werden.
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Der Datenspeicher 19 kann zur Speicherung eines Computerprogrammproduktes ausgebildet sein, das zur Ausführung des Verfahrens zum verbrauchsminimalen Führen des Fahrzeugs durch einen Fahrer mittels der Fahrinformationseinrichtung 10 dient. Insbesondere kann das Computerprogrammprodukt die Daten umfassen, die im Datenspeicher 19 abgelegt sind und beispielsweise den Streckenverlauf, die Verkehrsbeschilderung auf der Strecke und/oder die geografische Topografie der Strecke umfassen. Diese Daten können als anreichernde Daten zum Straßennetz dienen, sodass für jeden Streckenabschnitt die genannten Daten im Computerprogrammprodukt hinterlegt sind. Insbesondere kann ein computerlesbares Medium, beispielsweise eine CD-ROM oder eine SD-Karte oder dergleichen vorgesehen sein, mit dem der Datenspeicher 19 gespeist werden kann.
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Die Daten im Datenspeicher 19 können insbesondere über eine Internet-Verbindung hochgeladen werden, beispielsweise um den Datenbestand im Datenspeicher 19 regelmäßig zu aktualisieren oder bei Programmierung einer Fahrstrecke durch das Navigationsgerät 14 können notwendige Daten über den Streckenverlauf, die Beschilderung und/oder die geografische Topografie der Fahrstrecke in den Datenspeicher 19 hochgeladen werden.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktive Einzelheiten, räumliche Anordnungen und Verfahrensschritte, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.