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Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteil und mit einem Lehnenteil, wobei ein Mechanismus vorgesehen ist, der eine Lageänderung des Kraftfahrzeugsitzes aus einer Sitzposition in eine Stauposition ermöglicht. Die Erfindung betrifft zudem ein Kraftfahrzeug mit einem Innenraum und wenigstens einem Kraftfahrzeugsitz.
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Während die Sitzposition des Kraftfahrzeugsitzes die normale Position eines Sitzes innerhalb eines Kraftfahrzeuges darstellt, ist die Stauposition eine verlagerte Position des Sitzes, die einer, Vergrößerung bzw. einer besseren Nutzung des Stauraums des Kraftfahrzeuges dient. Aus dem Stand der Technik sind viele Lösungen von umbaubaren bzw. verlagerbaren Sitzen oder Sitzeinheiten bekannt, die zum Ziel haben, einen Ladraum eines Kraftfahrzeugs zu vergrößern. In der Regel betrifft dies eine hinterste Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs, um durch die verlagerten Sitze einen größeren Kofferraumnutzen zu können.
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Die
DE 10 2009 034 378 A1 betrifft insofern eine Sonderlösung, da hier die Verlagerung des Sitzes nicht einer Vergrößerung des Kofferraums dient. Bei dieser Lösung ist es vorgesehen, die Sitzfläche eines Fahrzeugsitzes über eine teleskopierbare Schienenführung zunächst soweit vorzuverlagern, dass die Sitzfläche von der Sitzlehne deutlich beabstandet ist. In einem zweiten Schritt kann nun die Sitzfläche in eine aufgestellte Position gebracht werden. Hierzu ist an dem Ende der Sitzfläche, die der Sitzlehne zugewandt ist, ein Gelenkpunkt zwischen dem Sitzteil und der Schienenführung vorgesehen, die ein Hochschwenken der Sitzfläche ermöglicht. Im hochgeschwenkten Zustand weist damit die Oberseite der Sitzfläche in Richtung zur Lehne. Von dieser Position ausgehend kann die hochgeschwenkte Sitzfläche mittels der teleskopierbaren Schiene noch weiter vorgezogen werden, um so den Abstand zwischen der hochgeschwenkten Sitzfläche und dem weiterhin feststehenden Lehnenteil zu vergrößern. In den sich ergebenden Freiraum zwischen der hochgeschwenkten Sitzfläche und dem weiterhin feststehenden Lehnenteil können nun Gepäckstücke sicher gelagert werden. Durch die Möglichkeit, die hochgeschwenkte Sitzfläche in verschiedenen Positionen zu fixieren, ist eine sichere Lagerung der Gepäckstücke in diesem Zustand möglich.
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Die
DE 196 28 699 C2 offenbart einen Kraftwagen mit einem variablen Innenraum. Die hintere Sitzbank des Kraftfahrzeugs besteht aus einem gelenkig verbundenen Sitz- und Lehnenteil, wobei der in Fahrtrichtung vorderste Teil der Sitzfläche und der oberste Teil der Lehne jeweils gelenkig in einem Schienensystem geführt sind. Das Schienensystem erstreckt sich in verschiedenen Ausführungen über weite Teile des Fahrzeuginnenraums; jeweils im Bereich der Außenwandung des Innenraums. Durch dieses variable Schienensystem lassen sich unterschiedliche Positionen des Sitz- und Lehnenteils einstellen. Unter anderem können Sitzlehne und Sitzfläche hinter der ersten Sitzreihe senkrecht aufgestellt werden oder aber parallel zur Dachaußenhaut flach hintereinander im Dachbereich angeordnet werden. In beiden Fällen bietet sich für den Nutzer des Kraftfahrzeugs ein besonders großer Stauraum, da die hintere Sitzbank fast vollständig aus dem Kofferraumbereich verschwunden ist. Gleichzeitig kann die Sitzbank die Funktion einer Laderaumabtrennung übernehmen.
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Aus der
DE 10 2009 02 922 A1 ist ein Fahrzeugsitz bekannt, bei dem Sitzfläche und Sitzlehne ebenfalls gelenkig verbunden sind. Das vordere Ende der Sitzfläche ist über einen Lenker mit der Karosserie verbunden, während das hintere Ende der Sitzfläche über einen starren Fortsatz. direkt am Boden angebunden ist. Dieser hintere Anbindungspunkt der Sitzfläche ist lösbar. ausgeführt, so dass die Sitzfläche von diesem Punkt gelöst und über den vorderen Hebel nach vorne verschwenkt werden kann. Hierbei wird die Sitzfläche um 180 Grad gedreht und in einer Endposition gelagert, die um die Länge der Sitzfläche und der Länge des Schwenklenkers, der den vorderen Sitzbereich mit dem Karosserieboden verbindet, weiter vorne liegt als die ursprüngliche Position des Sitzes. Die mit der Sitzfläche schwenkbar verbundene Lehne kann ebenfalls von ihrer Festlegung an der Karosserie gelöst werden und wird gemeinsam mit der Sitzfläche verschwenkt. Die Sitzlehne behält hierbei im Wesentlichen ihre Orientierung bei und wird gemeinsam mit der Sitzfläche vorverlagert. Praktisch dreht durch die Verlagerung die Sitzfläche gegenüber der Sitzlehne um nahezu 180 Grad. In der vorverlagerten Position wird die Sitzlehne erneut in ihrer Position fixiert. Damit steht der Bereich, der ursprünglich durch den Sitz in Anspruch genommen wurde, vollständig als Laderaum zur Verfügung. Die Besonderheit bei diesem Sitzverlagerungssystem besteht darin, dass dieses System in den Ausführungsbeispielen nicht für die letzte sondern für die vorletzte Sitzreihe vorgesehen ist. Damit ergibt sich keine Vergrößerung des klassischen Kofferraums sondern ein großer Freibereich vor der hintersten Sitzreihe. Dieser kann variabel als Laderaum oder einfach als Freiraumvergrößerung für die Passagiere der letzten Sitzreihe genutzt werden, so dass auch größere Personen ihre Beine in den Freibereich ausstrecken können.
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Ein Sitzsystem, das durch die Verlagerung der Rückenlehne zu einer Vergrößerung des Kofferraumbereiches beiträgt ist aus der
DE 10 2007 056 332 B3 bekannt. Bei diesem System kann die Sitzlehne gegenüber dem an Ort und Stelle verbleibenden Sitzkissenbereich über ein seitlich gelegenes Führungsschienensystem bis vor die Sitzfläche vorverlagert werden. Die Sitzlehne behält dabei im Wesentlichen Ihre Orientierung bei und wird vor der Sitzfläche zusätzlich um einen gewissen Abschnitt abgesenkt. Zusätzlich zur seitlichen Sitzschiene, die nicht die vollständige Verlagerung der Sitzlehne bewirkt, ist ein Hebel und eine Kulisse mit einer Führungskontur vorgesehen, die letztlich die Sitzlehne in die Endposition verlagern.
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Die
DE 10 2006 047 517 A1 offenbart ein 3-D-Flex-Sitzsystem, bei dem der Sitz auf einer Schale mit Befestigungselementen gelagert ist. Die Schale in der die Sitze verlagert werden können, ist als ein muldenartiges Kreissegment ausgebildet. Innerhalb dieser Schale kann der Sitz um 360 Grad gedreht werden und zudem in seiner Neigung verstellt werden. Darüber hinaus können Sitzlehne und Sitzkissen zusammengeklappt-werden. Die Schrift offenbart viele unterschiedliche Einstellpositionen des Sitzes. Unter anderem zeigt ein Ausführungsbeispiel eine Konfiguration, beider der Sitz um 180 Grad gedreht wurde, so dass die Rückenlehne mit Ihrer Vorderseite nach Fahrzeug hinten zeigt. Hierdurch wird eine Vergrößerung des Laderaums erreicht, was durch ein symbolisch angedeutetes großes Gepäckstück in der zugehörigen Figur angedeutet wird.
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Demgegenüber liegt dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz die Aufgabe zu Grunde, ein Verlagerungssystem für ein Kraftfahrzeugsitz aufzuzeigen, das mit besonders einfachen Mitteln eine Einstellung des Kraftfahrzeugsitzes ermöglicht, und damit zu einem vergrößerten Laderaum bzw. einem flexibel nutzbaren Stauraum des Kraftfahrzeugs führt. Es ist weiterhin die Aufgabe ein entsprechendes Kraftfahrzeug anzugeben.
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Diese Aufgabe wird zum einen gelöst durch einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteil und mit einem Lehnenteil, wobei ein Mechanismus vorgesehen ist, der eine Lageänderung des Kraftfahrzeugsitzes aus einer Sitzposition in eine Stauposition ermöglicht, wobei der Sitzteil mit dem Lehnenteil starr verbunden ist, wobei die Sitzposition einer im Wesentlichen waagerechten Ausrichtung des Sitzteils und einer im Wesentlichen senkrechten Ausrichtung des Lehnenteils entspricht und wobei in der zuletzt genannten Stauposition ein wesentlicher Teil des Sitzes höher als der Lehnenteil angeordnet ist. Dadurch, dass das Sitzteil mit dem Lehnenteil starr verbunden ist, wird die konstruktive Ausgestaltung des Verlagerungsmechanismus wesentlich vereinfacht. Entsprechend der bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes wird dieser zur Überführung von der Sitzposition in die Stauposition mittels des
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Mechanismus zur Lageänderung in Richtung einer Rückseite des Lehenteils vollständig kippbar ausgebildet. Weiterhin bevorzugt erfolgt das Kippen des Kraftfahrzeugsitzes mittel eines fahrzeugfesten Gelenkpunktes der am unteren Ende des Lehnenteils angeordnet ist. Durch diese beiden zuletzt genannten erfindungsgemäßen Weiterbildungen des Kraftfahrzeugsitzes ergibt sich in besonders vorteilhafter Weise ein einfach zu bedienender und robuster Mechanismus, mittels dem der Kraftfahrzeugsitz insgesamt um einen unteren Gelenkpunkt kippbar ist. Die sich durch diese erfindungsgemäße Verlagerung des Kraftfahrzeugsitzes ergebende Position des Kraftfahrzeugsitzes stellt sich so dar, dass die Rückenlehne mit Ihrer Rückseite auf dem Kraftfahrzeugboden aufliegt, während die Sitzfläche senkrecht hochsteht. Vom Kofferraum des Fahrzeugs aus gesehen ergibt sich damit eine flach auf dem Boden liegende Rückenlehne, deren Oberseite nach oben zeigt und eine senkrecht stehende Sitzfläche, deren Oberseite vom Kofferraum aus frontal sichtbar ist. In dieser Stauposition kann sowohl der Kofferraum des Fahrzeugs genutzt werden, wie auch ein Bereich vor dem umgeklappten Sitz innerhalb des Kraftfahrzeugs als Laderaum genutzt werden.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes sieht vor, dass der bereits gekippte Fahrzeugsitz mittels einer Schiebeführung aus der Stauposition in eine erweiterte Stauposition vorverlagerbar ist. Wird die Schiebeführung hierbei so ausgelegt, dass der umgekippte Kraftfahrzeugsitz soweit vorverlagert wird, dass die Unterseite der hochgeklappten Sitzfläche an die davorliegende Sitzlehne angrenzt, ergibt sich ein maximal nutzbarer Laderaum des Kraftfahrzeugs, der auch zum Transport von sperrigen Gütern im Kofferraum bzw. Laderaum geeignet ist. Die bevorzugte erfindungsgemäße Umsetzung der Schiebeführung sieht vor, dass an einer seitlich am Lehnenteil angeordneten Gleitschiene die Führung des Kraftfahrzeugsitzes derart erfolgt, dass die Gleitschiene über den fahrzeugfesten Gelenkpunkt, der gleichzeitig als Drehpunkt des Sitzes vorgesehen ist, verlagerbar ist. Hierbei befindet sich in der Ausgangsposition des Kraftfahrzeugsitzes der Gelenkpunkt im untersten Punkt der Schiebeführung. Wird nun der Kraftfahrzeugsitz in die Stauposition herumgeklappt wird der Sitz innerhalb der Schienenscheibeführung um den Gelenkpunkt herum verschwenkt. Diese Verschwenkung erfolgt so weit, bis der ganze Sitz insgesamt über die Schiebeführung und den Gelenkpunkt vorverlagerbar ist. Durch die seitliche Anordnung der Gleitschiene am Lehnenteil besteht die Möglichkeit den Sitz insgesamt soweit vorzuverlagern, wie die Lehne lang ist. Dies ist in aller Regel ausreichend um den Sitz bis an die davor liegende Rückenlehne der vorderen Sitzreihe vorzuverlagern. Durch diese maximale Vorverlagerung ergibt sich die größtmögliche Nutzung des Kofferraums.
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Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes sieht vor, dass der Sitzteil und der Lehnenteil als ein einstückiger Schalensitz ausgebildet sind. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache konstruktive Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes. Ein weiterer Vorteil eines Schalensitzes besteht in dem in der Regel geringen Gewicht, wodurch die Betätigungskräfte für die Sitzverlagerung deutlich minimiert werden. Eine bevorzugte Ausführung des Kraftfahrzeugsitzes sieht weiterhin vor, dass der Kraftfahrzeugsitz eine durchgehende Sitzbank mit wenigstens zwei Sitzplätzen ist. Dies lässt sich optional mit einem einstückigen Schalensitz über Fahrzeugbreite ausbilden. Bei Verwendung einer durchgehenden Sitzbank liegt der Vorteil darin, dass für die Verlagerung nur ein einziger Mechanismus erforderlich ist, der seitlich an den Sitzen bzw. an den Außenbereichen des Fahrzeuginnenraums angeordnet sein kann.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes besteht darin, dass der Mechanismus zur Sitzverlagerung Arretierungsmittel aufweist, mittels denen der Kraftfahrzeugsitz wenigstens in der Sitzposition, in der Stauposition und in der erweiterten Stauposition in seiner jeweiligen Position arretierbar ist. Der Vorteil der Arretierung liegt darin, dass der Sitz auch unter Belastung von Ladegut seine jeweilige Position sicher beibehält und dadurch Risiken für den Fahrer des Kraftfahrzeugs und eine Beschädigung des Ladeguts vermieden werden. Die umgeklappte, senkrecht stehende Sitzfläche hat in diesem Fall die Funktion einer Laderaumabtrennung.
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Bevorzugt sind die Polster für Sitz- und Lehnenteil am Fahrzeugsitz bzw. an der Fahrzeuglehne lösbar festlegbar. Dies ist insbesondere aber nicht ausschließlich bei Schalensitzen bevorzugt anzuwenden. Die Befestigung der Polster am jeweiligen Sitzelement bzw. Lehnenelement erfolgt bevorzugt durch eine Klettverbindung. Der Vorteil von lösbar festlegbaren Sitzpolstern besteht darin, dass diese ausgetauscht oder z. B. gewaschen werden können. So bietet dies den Vorteil, dass die Sitzpolster entfernt werden können, wenn Ladegut verstaut werden soll, das verdreckt ist und damit das Sitzpolster bzw. das Lehnenpolster verschmutzen könnte.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Kraftfahrzeug mit einem Innenraum und mit wenigstens einem Kraftfahrzeugsitz, der so ausgebildet ist, wie der zuvor genannte erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Form eines Ausführungsbeispiels anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug mit einem Innenraum und einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz,
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2 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes, hier ausgebildet als Zweiersitzbank mit lösbar festgelegten Sitzpolstern,
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3 einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in Sitzposition,
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4 einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz in Stauposition und
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5 einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz in erweiterter Stauposition.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 7 mit einem Fahrzeuginnenraum 8. Im Innenraum 8 des Fahrzeugs 7 ist ein Vordersitz 19 sowie ein erfindungsgemäßer Kraftfahrzeugsitz 1 angeordnet. Der Fahrzeugsitz 1 besteht aus einem Sitzteil 2 und einem Lehnenteil 3. Der Sitz 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel nicht direkt auf dem Sitzquerträger 9 angeordnet, sondern auf einer Erhöhung 20. Die Erhöhung 20 dient der Höhenanpassung der Sitzposition gegenüber dem Sitzquerträger 9. Mit dem Sitzquerträger 9 ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ganz allgemein der hintere Bodenbereich der Karosserie gemeint, der sich unterhalb des Sitzes 1 befindet. Im Weiteren wird vereinfachend vom Sitzquerträger 9 gesprochen. Die Erhöhung 20 ist als Unterstützung für den Sitz 1 nur in den Seitenbereichen vorgesehen. Eine besonders bevorzugte, alternative Ausgestaltung sieht vor, dass der Sitz 1 unmittelbar auf dem Sitzquerträger 9 angeordnet ist. In diesem Fall ist der Sitz 1 unmittelbar rohbauseitig auf dem hinteren Bodenbereich der Karosserie angeordnet. Der Sitz 1 weist an der Seite des Lehnenteils 3 ein Mechanismus zur Lageänderung 4 auf, der im Ausführungsbeispiel als Kombination aus Schiebeführung 11 und Gelenkpunkt 10 ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist der Gelenkpunkt 10 rohbauseitig angeordnet. Damit ist auch der Sitz 1 direkt am Boden des Rohbaus (entspricht dem Sitzquerträger 9) montiert. An die Rückseite des Lehnenteils 3a schließt sich im Innenraum 8 des Fahrzeugs 7 ein Laderaum 14 an.
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2 zeigt eine erfindungsgemäße Sitzbank 1 in vergrößerter Darstellung. Die Sitzbank 1 besteht wiederum aus einem Sitzteil 2 und einem Lehnenteil 3, die miteinander starr verbunden sind. Es liegt hierbei sowohl im Rahmen der Erfindung, einen Schalensitz aus einem einstückigen Material zu verwenden oder getrennte Sitz- und Lehnenteile 2 und 3, die starr miteinander verbunden sind. Es liegt weiterhin im Rahmen des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes 1, das der Sitz 1, wie in 2 als Sitzbank 17 mit zwei einzelnen Sitzplätzen 18 ausgeführt sein kann oder aber alternativ als Einzelsitz oder als noch breitere Sitzbank ausgeführt sein kann. Die Sitzbank 17 weist an der Seite des Lehnenteils 3 einen Mechanismus zur Lageänderung 4 auf, der aus einer Schiebeführung 11 und einem Gelenkpunkt 10 besteht. Der Gelenkpunkt 10 ist hierbei mit dem umliegenden Karosseriebereich des Kraftfahrzeugs 7 verbunden. Der Gelenkpunkt 10 ist beweglich innerhalb der Scheibeführung 11, so dass der Sitz sich mitsamt der Sitzschiene bzw. der Schiebeführung 11 relativ zum Gelenkpunkt 10 bewegen kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Gelenkpunkt 10 als karosseriefester Bolzen ausgebildet und damit nicht Bestandteil der in 2 gezeigten Sitzbank 17. Die Kennzeichnung des Gelenkpunktes 10 in der Figur dient nur dem allgemeinen Verständnis. Zusätzlich sind in der Figur nicht gezeigte Arretierungsmittel 16 vorgesehen, die den Sitz in der in 2 gezeigten Sitzposition arretieren können. Für die Sitzbank 17 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel abnehmbare Sitzpolster 15 sowohl für den Lehnenbereich 3 als auch für den Sitzteil 2 vorgesehen, die beispielsweise mit einem Klettsystem befestigt werden können. Durch das Klettsystem ist eine einfache Demontage zum Zwecke der Reinigung oder zum Austausch möglich.
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Die 3, 4 und 5 zeigen den erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz 1 in den drei verschiedenen Positionen: Sitzposition 5, Stauposition 6 und erweiterte Stauposition 6a. Die in der 3 gezeigte Grundstellung – dies entspricht der Sitzposition 5 – entspricht der Darstellung nach 1. Zusätzlich zur 1 ist in 3 die Bewegungsrichtung 12 eingetragen, die die Bewegungsrichtung des Sitzes zum Umkippen in die Stauposition 6 nach 4 zeigt. Zum Umwandeln von der Sitzposition 5 in die Stauposition 6 wird der Kraftfahrzeugsitz um den karosseriefesten Gelenkpunkt 10 herum in Richtung des Pfeils 12 zur Rückseite 3a des Lehnenteils 3 hin verkippt, bis das Lehnenteil entsprechend 4 waagerecht im Fahrzeug angeordnet ist. Die Rückseite 3a des Lehnenteils 3 liegt nun, je nach Ausführung, zumindest teilweise auf dem Sitzquerträger 9 oder der Erhöhung 20 auf. In dieser Position des Sitzes 1 ergibt sich ein großer Freiraum 21 zwischen der Rückseite des Vordersitzes 19 und der Unterseite des Sitzteils 2 des Sitzes 1. Um diesen Freiraum 21 aus Stauraum zu nutzen, sind in der 4 nicht im Detail gezeigte Arretierungsmittel 16 vorgesehen, die den Sitz in der in 4 gezeigten Stauposition 6 arretieren können. Diese Stauposition bietet sich besonders dann an, wenn Ladegut transportiert werden soll, das nicht umkippen soll, da das Ladegut durch die Lehne des Vordersitzes 19 und den Sitzteil 2 gesichert wird.
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Ausgehend von der in 4 dargestellten Stauposition 6 kann der Sitz mittels des Gelenkpunktes 10 und der Schiebeführung 11 in Richtung des Pfeils 13, der die Verlagerungsrichtung kennzeichnet, nach vorne in Richtung des Vordersitzes 9 verlagert werden. Hierbei gleitet die Rückseite 3a des Lehnenteils 3, je nach Ausführung auf dem Sitzquerträger 9 oder der Erhöhung 20. Im zuerst genannten Fall gleitet der Sitz 1 praktisch unmittelbar auf dem hinteren Bodenbereich der Karosserie. Die Endposition dieser Verlagerung zeigt 5, nach der der Sitz 1 bis an die Rückseite des Vordersitzes 19 verlagert worden ist. In diesem Zustand befindet sich der Gelenkpunkt 10 am äußersten Ende der Schiebeführung 11, womit gleichzeitig der maximale Verschiebeweg des Sitzes 1 erreicht worden ist. Diese erweiterte Stauposition 6a bietet einen maximal großen Laderaum 14 bei gleichzeitig sehr einfacher Kinematik zum Umbau des Fahrzeuginnenraums. Im Gegensatz zu vielen Lösungen aus dem Stand der Technik reicht ein einfaches Umkippen und Vorschieben der Sitzlehne, um eine erweiterte Stauposition 6a zu erhalten. Um den Sitz 1 in der Position zu sichern sind in der 5 nicht im Detail gezeigte Arretierungsmittel 16 vorgesehen, die den Sitz in der in 5 gezeigten erweiterten Stauposition 6a arretieren können.
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Die in dem Ausführungsbeispiel gezeigte Schiebeführung 11 ist Bestandteils des Seitenteiles der Sitzlehne 3. Der Gelenkpunkt 10 kann auf verschiedene Weisen ausgebildet sein. Wichtig hierbei ist, dass ein Verschwenken des Sitzes 1 gegenüber der Karosserie bzw. dem Rohbau des Fahrzeugs 7 gewährleistet ist. Bevorzugt ist der Gelenkpunkt 10 als ein karrosserieseitiger Bolzen ausgeführt, der in die Schiebeführung 11 eingesteckt werden kann. Damit ist der Sitz 1 insgesamt karosserieseitig gelagert. Auf diese Weise lässt sich eine optisch sehr schmale Schiebeführung 11 realisieren, da nur ein Spalt für den Bolzen benötigt wird. Alternativ sind auch aufwändigere Gelenkpunktkonstruktionen möglich, die z. B. mittels Rollen eine noch leichtere Verlagerung innerhalb der Schiebeführung 11 ermöglichen.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel, das in den Figuren nicht gezeigt ist, betrifft eine alternative Kinematik zur Sitzverlagerung. Hierbei ist eine Schiebeführung nicht seitlich in der Sitzlehne integriert, sondern die Schiebeführung ist seitlich des Sitzteils karosseriefest angeordnet. In diesem Fall ist seitlich am Sitz ein Gelenkpunkt (bevorzugt als Bolzen ausgeführt) angeordnet, der in die karosseriefeste Schiebeführung eingreift und eine Verlagerung des Sitzes ermöglicht. Auch in diesem Fall ist der Sitz insgesamt karosserieseitig gelagert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 3
- Lehnenteil
- 3a
- Rückseite des Lehnenteils
- 4
- Mechanismus zur Lageänderung
- 5
- Sitzposition
- 6
- Stauposition
- 6a
- erweiterte Stauposition
- 7
- Kraftfahrzeug
- 8
- Innenraum
- 9
- Sitzquerträger
- 10
- Gelenkpunkt
- 11
- Schiebeführung
- 12
- Kipprichtung
- 13
- Verlagerungsrichtung
- 14
- Laderaum
- 15
- Sitzpolster
- 16
- Arretierungsmittel
- 17
- Sitzbank
- 18
- Sitzplatz
- 19
- Vordersitz
- 20
- Erhöhung
- 21
- Freiraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009034378 A1 [0003]
- DE 19628699 C2 [0004]
- DE 10200902922 A1 [0005]
- DE 102007056332 B3 [0006]
- DE 102006047517 A1 [0007]