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Die Erfindung betrifft eine Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes, insbesondere eines Fahrzeug-Fondsitzes mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
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Insbesondere im Bereich von Hintersitzlehnen werden zur Komforterhöhung für die Insassen zumeist Mittelarmlehnen integriert, wobei diese von vornherein in die Sitzlehnenkonstruktion eingeplant werden oder als separates mittleres klappbares Bauteil zwischen den zumeist ebenfalls klappbaren Sitzlehnen der Hintersitzbank angeordnet sind.
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Insbesondere unterhalb der Mittelarmlehnen sind dabei so genannte Polsterriegel oder Polstersegmente angeordnet, da die Mittelarmlehne zumeist eine quer zu der Hintersitzbank liegende, gegenüber dem Sitzteil der Hintersitzbank beabstandete Schwenkachse aufweist, die in etwa im unteren Drittel der Rückenlehne der Sitzlehne liegt.
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Zwischen Mittelarmlehne und Polsterriegel wird, damit die Mittelarmlehne frei klappen kann, zumeist in nachteiliger Weise ein sichtbarer und relativ breiter Übergang in Form eines quer verlaufenden Spaltes belassen, der zum einen optisch stark auffällt und zum anderen bei hochgeklappter Mittelarmlehne von einem Aufsitzenden in seinem Rückenbereich spürbar ist. Etwas Abhilfe hinsichtlich der Breite des Spaltes wird dadurch geschaffen, dass die Schwenkachse nach vorne verlegt wird, wodurch die Größe der Freimachung und die Breite des optisch störenden Spaltes etwas reduziert werden kann.
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Da jedoch die Mittelarmlehne eine Tragstruktur aufweist, die durch das Verlegen der Schwenkachse mit nach vorne kommt, entsteht der Effekt, dass mit der Verlegung der Schwenkachse die Tragstruktur weiter im vorderen Bereich der Polsterung der Mittelarmlehne sitzt, wodurch in nachteiliger Weise von einem Aufsitzenden in seinem Rückenbereich die Tragstruktur, insbesondere bei längerer Benutzung durch den Aufsitzenden oder durch Nachlassen der Polstersteifigkeit über einen längeren Zeitraum schon nach kurzer Zeit spürbar wird.
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Damit die Mittelarmlehne frei verschwenkt werden kann, gibt es Lösungen, bei denen der Polsterriegel entweder mitklappt oder eine in Richtung Mittelarmlehne angeordnete Freimachung aufweist oder die Mittelarmlehne wird beim Klappen angehoben.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, in die Struktur einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes, insbesondere eines Fahrzeug-Fondsitzes, beispielsweise in der Art einer Hintersitzanlage eine Armlehne, insbesondere eine Mittelarmlehne zu integrieren, die komfortabel ist und in Nichtgebrauchsstellung eine homogene und optisch vorteilhafte Anlagefläche gegenüber der Rückenlehne ausbildet.
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Es wird vorausgeschickt, dass sich die nachfolgende erfindungsgemäße Lösung für Armlehnen allgemein und insbesondere für Mittelarmlehnen eignet, die in Fahrzeugsitzen beziehungsweise einer Hintersitzanlage angeordnet werden sollen.
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Die Anordnung eines Fahrzeugsitzes oder einer Hintersitzanlage innerhalb eines Kraftfahrzeuges und dessen gewöhnliche Fahrtrichtung bestimmen die nachfolgenden Richtungsangaben. In beziehungsweise entgegen der Fahrtrichtung entspricht der x-Richtung, die vertikale Richtung in einem Fahrzeug ist mit der z-Richtung festgelegt, wobei die Achsen quer zur Fahrtrichtung in y-Richtung verlaufen.
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Ausgangspunkt für die Erfindung ist eine Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes mit einer Armlehne, welche aus einer im Wesentlichen vertikalen Nichtgebrauchsstellung, bei der die Armlehne in einer in der Rückenlehne ausgebildeten Aussparung angeordnet ist, über eine Schwenkstange in eine im Wesentlichen horizontale Gebrauchsstellung reversibel verschwenkbar ist, wobei unterhalb in axialer Verlängerung der in Nichtgebrauchsstellung liegenden Längsachse der Armlehne ein Polsterriegel angeordnet ist.
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Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Polsterriegel bei einer Schwenkbewegung der Armlehne von der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung direkt mittels der Schwenkstange oder indirekt über die Schwenkstange und eine Schubstange in axialer Richtung der in Nichtgebrauchsstellung liegenden Längsachse der Armlehne verschieblich angeordnet ist.
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In vorteilhafter Weise taucht der Polsterriegel in einen in axialer Verlängerung der Rückenlehne vorgesehenen Hohlraum ab. Diese Verschiebung in den Hohlraum findet zeitgleich mit der Verschwenkung der Rückenlehne aus der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung statt. Dadurch, dass der Polsterriegel gleichzeitig abtaucht beziehungsweise verschoben wird, kann die Oberkante des Polsterriegels in der Nichtgebrauchsstellung der Armlehne nahezu spaltfrei ausgebildet werden. Außerdem kann die Schwenkachse der Armlehne gemeinsam mit der Tragstruktur in dem hinteren Bereich der Armlehne angeordnet werden, da durch das gleichzeitige Absenken des Polsterriegels gegenüber der Armlehne und somit auch relativ zur Rückenlehne für die Schwenkbewegung der Armlehne ausreichend Freiraum erzeugt wird. Insbesondere für die Unterkante der Armlehne wird, durch das Verschieben des Polsterriegels, die ansonsten nach dem Stand der Technik beim Verschwenken an einem nicht verschiebbaren Polsterriegel anstößt, wenn nicht genügend Freiraum vorgehalten wird, der notwendige Freiraum geschaffen.
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Durch diese Spaltfreiheit wird eine homogene ineinander übergehende Oberfläche zwischen der Oberfläche außerhalb des Polsterriegels und der Oberfläche des Polsterriegels geschaffen. Die zumeist gepolsterten Oberflächen gehen nahezu ohne optisch sichtbaren Spalt ineinander über. Auch dann, wenn die Polstersteifigkeit durch oftmalige Benutzung nachlässt, ist sichergestellt, dass die Tragstruktur beim Aufsitzenden nicht spürbar wird, da insbesondere die Tragstruktur der Mittelarmlehne in den hinteren Bereich der Armlehne verlegt ist, wodurch der Sitzkomfort der Rückenlehne und damit des Fahrzeugsitzes erhöht ist.
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Die Verschiebung des Polsterriegels lässt sich in unterschiedlichen Ausführungsvarianten realisieren.
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Erste Ausführungsvariante:
- In der ersten Ausführungsvariante erfolgt die direkte Verschiebung des Polsterriegels, indem die Mittelarmlehne um eine Schwenkachse reversibel in die Gebrauchsstellung geschwenkt wird, deren Lage durch die Anordnung eines ersten und eines zweiten Drehpunktes der Schwenkachse festlegbar ist, wobei der erste Drehpunkt der Schwenkstange an einer Tragstruktur der Armlehne und der zweite Drehpunkt direkt an dem Polsterriegel ausgebildet ist.
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Zweite Ausführungsvariante:
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In der zweiten Ausführungsvariante erfolgt die indirekte Verschiebung des Polsterriegels, indem die Mittelarmlehne um eine Schwenkachse reversibel in die Gebrauchsstellung geschwenkt wird, deren Lage durch die Anordnung eines ersten und eines zweiten Drehpunktes der Schwenkstange festlegbar ist, wobei der erste Drehpunkt der Schwenkstange ebenfalls an einer Tragstruktur der Mittelarmlehne, jedoch der zweite Drehpunkt einends einer Schubstange ausgebildet ist, die anderenends mit dem Polsterriegel in Wirkverbindung steht.
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In bevorzugter Ausgestaltung weist die Schubstange anderenends ein Koppelglied auf, welches mit dem Polsterriegel in Verbindung steht, da die Schubstange koaxial zur Längsachse der in Nichtgebrauchsstellung angeordneten Armlehne und zur Längsachse des Polsterriegels angeordnet ist.
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Beide Ausführungsvarianten:
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Beide Ausführungsvarianten haben in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung gemein, dass die Armlehne über zumindest einen der beiden Drehpunkte über Kulissenelemente in mindestens einer in der Struktur der Rückenlehne befestigten Kulisse geführt ist.
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Bei beiden Ausführungsvarianten ist ferner in bevorzugter Ausgestaltung vorgesehen, dass der Polsterriegel in einer in der Struktur der Rückenlehne angeordneten Gleitführung reversibel geführt ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1A eine Schnittdarstellung durch eine Hintersitzanlage im Bereich einer Mittelarmlehne in Nichtgebrauchsstellung in einer ersten Ausführungsvariante;
- 1B eine Schnittdarstellung durch die Hintersitzanlage im Bereich der Mittelarmlehne in Gebrauchsstellung in der ersten Ausführungsvariante;
- 2A eine Schnittdarstellung durch eine Hintersitzanlage im Bereich einer Mittelarmlehne in Nichtgebrauchsstellung in einer zweiten Ausführungsvariante;
- 2B eine Schnittdarstellung durch die Hintersitzanlage im Bereich der Mittelarmlehne in Gebrauchsstellung in der zweiten Ausführungsvariante.
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Erste und zweite Ausführungsvariante:
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1A und 2A zeigen jeweils eine Schnittdarstellung durch eine Hintersitzanlage im Bereich einer Armlehne, im Ausführungsbeispiel einer Mittelarmlehne 16. Die Mittelarmlehne 16 befindet sich in 1A und 2A jeweils in Nichtgebrauchsstellung I.
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Die Mittelarmlehne 16 ist jeweils in einer Aussparung 14A einer Rückenlehne 14 mit ihrer Oberfläche bündig zur umliegenden Oberfläche der Rückenlehne 14 angeordnet, wobei die Rückenlehne 14 Teil eines Fahrzeugsitzes 10, im Ausführungsbeispiel Teil einer Hintersitzanlage ist, zu der auch ein Sitzteil 12 gehört.
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Die Mittelarmlehne 16 weist jeweils eine Tragstruktur 16A auf, die üblicherweise gepolstert ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, die Tragstruktur 16A gegenüber der in Nichtgebrauchsstellung I von der Mittelarmlehne 16 durch das Polster gebildeten Anlagefläche möglichst weit entfernt anzuordnen. Dadurch ist eine dicke Polsterschicht zwischen der Anlagefläche und der Tragstruktur 16A vorhanden. Dadurch ist sichergestellt, dass ein Aufsitzender die Tragstruktur 16A nicht spürt.
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Zudem ist jeweils ein Polsterriegel 24 sichtbar, der unterhalb der Mittelarmlehne 16 angeordnet ist. Der Polsterriegel 24 liegt in der Nichtgebrauchsstellung I der Armlehne in Verlängerung der axialen Längsachse L der Mittelarmlehne 16 unterhalb der Mittelarmlehne 16.
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Unterhalb des Polsterriegels 24 ist jeweils ein Freiraum beziehungsweise ein Hohlraum vorgehalten, der eine reversible Verschiebung des Polsterriegels 24 in Richtung der axialen Längsachse L der Mittelarmlehne 16 erlaubt. Der vorgehaltene Freiraum beziehungsweise Hohlraum ist derart bemessen, dass eine Verschiebung des Polsterriegels 24 von der Nichtgebrauchsstellung I in die Gebrauchsstellung II, die noch näher erläutert wird, in jeder Neigungslage der Rückenlehne 14 gegenüber dem Sitzteil 12 möglich ist.
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In der Nichtgebrauchsstellung I der Mittelarmlehne 16 ist der Polsterriegel 24 mit seiner Oberkante an der Unterkante der Mittelarmlehne 16 im Wesentlichen, insbesondere in vertikaler z-Richtung spaltfrei angeordnet. Da der Polsterriegel 24 gemeinsam mit der Mittelarmlehne 16 und der Anlagefläche der Rückenlehne 14 ebenfalls eine Anlagefläche zur unteren Rückenpartie eines Aufsitzenden nahe des Lordosebereiches bildet, ist der Polsterriegel 24 ebenfalls gepolstert und weist eine nicht dargestellte Tragstruktur auf. Diese Tragstruktur des Polsterriegels 24 liegt ebenfalls auf der hinteren Seite des Polsterriegels 24 und ist im Wesentlichen in axialer Verlängerung der Tragstruktur 16A der Mittelarmlehne 16 angeordnet.
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In den 1A und 2A ist jeweils eine Körperkontur K eines Aufsitzenden mit einer durchgehenden Linie angedeutet, woraus erkennbar ist, dass die Rückenpartie des Aufsitzenden in Nichtgebrauchsstellung I der Mittelarmlehne 16 mit den Tragstrukturen 16A der Mittelarmlehne 16 und des Polsterriegels 24 nicht in Kontakt kommt, da die Tragstrukturen 16A gegenüber den Anlageflächen der Mittelarmlehne 16 und des Polsterriegels 24 weit nach hinten versetzt angeordnet sind.
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Erste Ausführungsvariante:
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In der ersten Ausführungsvariante ist zwischen Mittelarmlehne 16 und Polsterriegel 24 eine Schwenkstange 26 angeordnet. Diese Schwenkstange 26 ist an der Tragstruktur 16A der Mittelarmlehne 16 und an dem Polsterriegel 24 beziehungsweise an einer Tragstruktur (nicht sichtbar) des Polsterriegels 24 befestigt.
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Die Schwenkstange 26 bildet einen ersten Drehpunkt DP1 an der Tragstruktur 16A der Mittelarmlehne 16 und einen zweiten Drehpunkt DP2 an der Tragstruktur des Polsterriegels 24. Je nach Anordnung der Drehpunkte DP1, DP2 wird die Lage der Schwenkachse Y-Y festgelegt. Die Schwenkachse Y-Y verläuft in y-Richtung quer zur Fahrtrichtung x.
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In 1B ist die Mittelarmlehne 16 in Gebrauchsstellung II dargestellt. Die Ansteuerung des Polsterriegels 24 erfolgt über die Schwenkstange 26. Dabei ist die Mittelarmlehne 16 über zumindest einen der beiden Drehpunkte DP1, DP2 über Kulissenelemente in mindestens einer in der Struktur der Rückenlehne 14 befestigten Kulisse geführt. Durch die Schwenkbewegung SM der Mittelarmlehne 16 aus der Nichtgebrauchsstellung I in die Gebrauchsstellung II wird der erste Drehpunkt DP1, der an der Tragstruktur 16A der Mittelarmlehne 16 ausgebildet ist, gemeinsam mit der Tragstruktur 16A der Mittelarmlehne 16 verlagert, während die Schwenkstange 26 einends um den ersten Drehpunkt DP1 schwenkt. Anderenends schwenkt die Schwenkstange 26 um den zweiten Drehpunkt DP2, der in der ersten Ausführungsvariante an der Tragstruktur des Polsterriegels 24 ausgebildet ist. Dadurch wird auch der zweite Drehpunkt DP2 entsprechend verlagert. Der Polsterriegel 24 ist in einer in der Struktur der Rückenlehne 14 angeordneten Gleitführung 20 geführt. Neben der Schwenkbewegung SS der Schwenkstange 26 um den ersten und den zweiten Drehpunkt DP1, DP2 kommt es durch die Verlagerung der Drehpunkte DP1, DP2 gleichzeitig zu einer Schubbewegung SK der Schwenkstange 26. Es findet somit eine Schwenk-/Schubbewegung SM/SK der Schwenkstange 26 statt.
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1A und 1B zeigt vergleichsweise die Position der Schwenkstange 26 in Nichtgebrauchsstellung I und in Gebrauchsstellung II und die Position der Drehpunkte DP1 und DP2 nach ihrer Verlagerung in die Gebrauchsstellung II. Die rotatorische Bewegung der Mittelarmlehne 16 wird direkt über die Schwenk-/Schubbewegung SM/SK der Schwenkstange 26 in eine translatorische Bewegung umgewandelt, die zu der Schubbewegung SP des Polsterriegels 24 führt. Diese translatorische Bewegung verläuft in Richtung der Längsachse L der Mittelarmlehne 16.
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Zweite Ausführungsvariante:
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In der zweiten Ausführungsvariante ist zwischen Mittelarmlehne 16 und Polsterriegel 24 ebenfalls eine Schwenkstange 26 angeordnet. Die Mittelarmlehne 16 und der Polsterriegel 24 sind jedoch nicht direkt miteinander verbunden. Wie 2A in der Nichtgebrauchsstellung I der Mittelarmlehne 16 zeigt, sind die Mittelarmlehne 16 und der Polsterriegel 24 über eine Schwenkstange 26 und eine Schubstange 18 indirekt miteinander verbunden. Die Schwenkstange 26 ist zur ersten Ausführungsvariante unverändert einends an der Tragstruktur 16A der Mittelarmlehne 16, jedoch anderenends gegenüber der ersten Ausführungsvariante verändert, mit einem Ende der Schubstange 18 verbunden. Am gegenüberliegenden Ende der Schubstange 18, die im Ausführungsbeispiel koaxial zur Tragstruktur 16A verläuft, ist ein Koppelglied 22 angeordnet. Das Koppelglied 22 ist gemeinsam mit dem Polsterriegel 24 in einer Gleitführung 20 angeordnet, wobei das Koppelglied 22 mit dem Polsterriegel 24 fest verbunden ist.
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In der zweiten Ausführungsvariante bildet die Schwenkstange 26 somit einen ersten Drehpunkt DP1 an der Tragstruktur 16A der Mittelarmlehne 16 und einen zweiten Drehpunkt an der Verbindungsstelle zwischen der Schwenkstange 26 und der Schubstange 18. Je nach Anordnung der Drehpunkte DP1, DP2 wird die Lage der Schwenkachse Y-Y festgelegt. Wie bei der ersten Ausführungsvariante liegt die Schwenkachse Y-Y ebenfalls in y-Richtung quer zur Fahrtrichtung x.
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In 2B ist die Mittelarmlehne 16 in Gebrauchsstellung II dargestellt. Die Ansteuerung des Polsterriegels 24 erfolgt in der zweiten Ausführungsvariante über die Schwenkstange 26 und die Schubstange 18. Dabei ist die Mittelarmlehne 16 über zumindest einen der beiden Drehpunkte DP1, DP2 über Kulissenelemente in mindestens einer in der Struktur der Rückenlehne 14 befestigten Kulisse geführt. Durch die Schwenkbewegung SM der Mittelarmlehne 16 wird der erste Drehpunkt DP1, der an der Tragstruktur 16 A der Mittelarmlehne 16 ausgebildet ist, verlagert, während die Schwenkstange 26 einends um den ersten Drehpunkt DP1 schwenkt. Anderenends schwenkt die Schwenkstange 26 um den zweiten Drehpunkt DP2, der in der zweiten Ausführungsvariante am Ende der Schubstange 18 drehbeweglich angeordnet ist. Bei der Schwenkbewegung SM der Mittelarmlehne 16 von der Nichtgebrauchsstellung I in die Gebrauchsstellung II wird auch der zweite Drehpunkt DP2 verlagert. Durch diese Verlagerung des zweiten Drehpunktes DP2 kommt es zu einer translatorischen Bewegung der Schubstange 18, die gemäß dem dargestellten Pfeil eine Schubbewegung SK ausführt. Es findet somit eine Schwenk-/Schubbewegung der Schwenkstange 26 und der Schubstange 18 statt.
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Das am Ende der Schubstange angeordnete Koppelglied 22 führt ebenfalls die Schubbewegung SK der Schubstange 18 aus und nimmt dabei den Polsterriegel 24 in die zugehörige Gebrauchsstellung II mit. Der Polsterriegel 24 vollführt somit ebenfalls eine Schubbewegung SP, bei der der Polsterriegel in die Gebrauchsstellung II gelangt. 2A und 2B zeigt vergleichsweise die Position der Schwenkstange 26 in Nichtgebrauchsstellung I und in Gebrauchsstellung II und die Position der Drehpunkte DP1, DP2 nach ihrer Verlagerung in Gebrauchsstellung II. Die rotatorische Bewegung der Mittelarmlehne 16 wird indirekt über die rotatorische Schwenkstange 26 in eine translatorische Bewegung der Schubstange 18 und des endseitig angeordneten Koppelgliedes 22, welches mit dem Polsterriegel 24 verbunden ist, umgewandelt.
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Beide Ausführungsvarianten:
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Durch die gleichzeitige Schubbewegung SP des Polsterriegels 24 und der Schwenkbewegung SM der Mittelarmlehne 16 in die Gebrauchsstellung II wird in beiden Ausführungsvarianten für die Unterkante der Mittelarmlehne 16 genügend Freiraum geschaffen, der beim Verschwenken der Mittelarmlehne 16 von der Nichtgebrauchsstellung I in die Gebrauchsstellung II von Vorteil ist. Die Oberkante des Polsterriegels 24 und die Unterkante der Mittelarmlehne 16 können in der Nichtgebrauchsstellung I nahezu spaltfrei zueinander angeordnet werden. Durch die optisch nahezu spaltfreie und dadurch homogene Anlagefläche wird zum einen die optische Anmutung verbessert, wobei zum anderen der Komfort bei voll funktionsfähiger Klappung der Mittelarmlehne 16 erhöht wird, da keine Übergänge im Sinne von spürbaren Spalten sowie von einhergehenden spürbaren Erhebungen oder Vertiefungen der Bauteile 16, 24 zueinander vorhanden sind, wobei es ferner möglich ist, die Tragstrukturen tief im Inneren der gepolsterten Bauteile 16, 24 anzuordnen. Die Schwenkachse Y-Y kann weit hinten, tief im Inneren der Mittelarmlehne 16 jeweils nahe der in Längsrichtung verlaufenden Mittelachse der Rückenlehne 14 angeordnet werden. Trotzdem stößt die untere, vordere Kante der Mittelarmlehne 16 beim Verschwenken von der Nichtgebrauchsstellung I in die Gebrauchsstellung II nicht an den darunterliegenden Polsterbereich an, da dieser Bereich als ansteuerbarer, versenkbarer Polsterriegel 24 ausgebildet ist, der gleichzeitig mit der Schwenkbewegung SM der Mittelarmlehne 16 von der Nichtgebrauchsstellung I in die Gebrauchsstellung II abtaucht und der beim Zurückschwenken seine ursprüngliche Position einnimmt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugsitz/Hintersitzbank
- 12
- Sitzteil
- 14
- Rückenlehne
- 14A
- Aussparung
- 16
- Mittelarmlehne
- 16A
- Tragstruktur
- SM
- Schwenkbewegung
- 18
- Schubstange
- 20
- Gleitführung
- 22
- Koppelglied
- SK
- Schubbewegung
- 24
- Polsterriegel
- SP
- Schubbewegung
- 26
- Schwenkstange
- DP1
- erster Drehpunkt
- DP2
- zweiter Drehpunkt
- SS
- Schwenkbewegung
- Y-Y
- Schwenkachse
- x
- x-Richtung
- y
- y-Richtung
- z
- z-Richtung
- I
- Nichtgebrauchsstellung der Mittelarmlehne
- II
- Gebrauchsstellung der Mittelarmlehne
- K
- Körperkontur
- L
- Längsachse