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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Frontend eines Kraftfahrzeugs mit einem Frontendträger gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Frontend.
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Aus der
DE 20 2004 012 982 U1 ist ein gattungsgemäßes Frontend eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines PKWs oder eines Kleinlastwagens, bekannt, mit einem Frontendträger der einen oberen Querträger, einen unteren Querträger und daran anschließend sich nach oben erstreckende Seitenträger aufweist, die in Abstand zueinander angeordnet sind und zwischen sich ein Kühlmodul aufnehmen. Der obere Querträger ist dabei in Fahrzeuglängsrichtung gesehen vor einem Einbauraum für das Kühlmodul und damit auch vor dem Kühlmodul selbst angeordnet, wobei oberhalb des oberen Querträger und dem im Einbauraum aufgenommenen Kühlmodul ein Ausweichraum für das sich bei einem Aufprall von außen nach innen hin deformierende Außenhautelement gebildet ist. Das Außenhautelement überspannt den Frontendträger an seinem oberen Ende.
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Frontendbereiche an Kraftfahrzeugen sollen einerseits eine möglichst steife obere Struktur quer zur Fahrtrichtung aufweisen, um sowohl die Karosseriesteifigkeit zu erhöhen als auch die Kräfte eines Motorhaubenschlosses sicher in die Fahrzeugstruktur einleiten zu können. Andererseits soll ein Frontend des Kraftfahrzeugs zur Erfüllung der Fußgängerschutzanforderungen möglichst nachgiebig ausgebildet sein. Neben den genannten Anforderungen sollen sich die bei einem reparaturfähigen Unfall/Aufprall entstehenden Schäden zudem möglichst kostengünstig wieder beheben, das heißt reparieren lassen. Letztere Anforderung ist insbesondere für die Einstufung in die sogenannten Kaskotarife von entscheidender Bedeutung.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für ein erfindungsgemäßes Frontend eines Kraftfahrzeugs eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch vergleichsweise niedrige Reparaturkosten bei einem reparaturfähigen Aufprall/Unfall auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Frontend eines Kraftfahrzeuges derart aufzubauen, dass die Reparaturkosten bei einem reparaturfähigen Aufprall/Unfall möglichst gering ausfallen, insbesondere jedoch kein aufwändiges und damit teures Richten eines Karosserierahmens bzw. Instandsetzung eines Kühlmoduls erfolgen muss. Das erfindungsgemäße Frontend weist dabei einen Frontendträger auf, der einen oberen Querträger, kurz auch Schlossquerträger genannt, einen unteren Querträger und daran anschließend sich nach oben erstreckende Seitenträger besitzt, die in Abstand zueinander angeordnet sind und zwischen sich ein Kühlmodul aufnehmen. Erfindungsgemäß ist der Frontendträger in Hybridbauweise hergestellt, das heißt er weist eine metallische Einlage auf, die mit einem Kunststoffüberzug umspritzt ist. Zusätzlich sind zumindest eine Sollbruchstelle und ein Aktivator vorgesehen, wobei die Sollbruchstelle im Bereich einer Anbindung an einen unteren Rohbauflansch des Kraftfahrzeugs angeordnet ist und der Aktivator derart zu einem Biegequerträger positioniert ist, dass bei einem reparaturfähigen Unfall/Aufprall der Wegequerträger das Kühlmodul lediglich verschiebt, nicht jedoch beschädigt. Durch die Hybridbauweise des erfindungsgemäßen Frontendträgers lassen sich sowohl die Sollbruchstelle als auch der zumindest eine Aktivator kostengünstig und in einfachster Weise an den Frontendträger anspritzen, wobei der Aktivator generell als Puffer dient, der eine Aufprallkraft auf den Biegequerträger an das Kühlmodul weiterleitet und dieses dadurch verschiebt, ohne dies jedoch zu beschädigen. Ohne den erfindungsgemäßen Aktivator würde der Biegequerträger bei einem Unfall/Aufprall direkt auf das Kühlmodul auftreffen und dieses dadurch stark beschädigen, so dass es im ungünstigsten Fall komplett ausgetauscht werden muss. Durch die Sollbruchstelle im Bereich der Anbindung an den unteren Rohbauflansch des Kraftfahrzeuges kann darüber hinaus gewährleistet werden, dass nach dem reparaturfähigen Aufprall/Unfall lediglich der Frontendträger ausgetauscht werden muss, die rohbauflanschseitigen Anbindungsstellen an den Frontendträger jedoch unversehrt bleiben, wodurch ebenfalls die Reparaturkosten gesenkt und dadurch eine günstige Kaskoeinstufung erreicht werden können.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, ist im Bereich der Sollbruchstelle die metallische Einlage des Frontendträgers unterbrochen. In diesem Bereich ist somit eine Verbindung der unterbrochenen metallischen Einlage lediglich über eine Kunststoffmembran gegeben, die die eigentliche Sollbruchstelle bildet und die bei Überschreiten einer vorbedingten Aufprallkraft bricht, ohne die Schnittstelle zwischen dem Frontendträger und dem Rohbauflansch zu beschädigen. Der in Hybridbauweise hergestellte Frontendträger lässt sich dabei einfach an individuelle Karosserieformen bzw. Fahrzeugtypen anpassen und ebenso einfach auf unterschiedlichste Aufprallsituationen ausrichten. Dabei ist die Sollbruchstelle bei unbeschädigtem Frontendträger von außen nicht zu erkennen.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
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1 einen erfindungsgemäßen Frontendträger mit einer Ansicht,
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2 eine Darstellung eines Frontends eines Kraftfahrzeugs mit einem in den Frontendträger integrierten Kühlmodul und einem Biegequerträger,
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3 eine Detaildarstellung des Frontendträgers und eines Aktivators desselben,
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4 eine Detaildarstellung einer möglichen Sollbruchstelle des Frontendträgers im Bereich einer Anbindung an einen nicht dargestellten Rohbauflansch eines Kraftfahrzeugs.
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Entsprechend den 1 und 2, weist ein Frontendträger 1 eines im Übrigen nicht dargestellten Frontends eines Kraftfahrzeugs, einen oberen Querträger 2, kurz auch Schlossquerträger genannt, einen unteren Querträger 3 sowie daran anschließende sich nach oben erstreckende Seitenträger 4, 4' auf, die in Abstand zueinander angeordnet sind und – wie dies gemäß der 2 zu sehen ist – ein Kühlmodul 5 zwischen sich aufnehmen. Erfindungsgemäß ist nun der Frontendträger 1 in Hybridbauweise hergestellt und weist eine metallische Einlage 6 (vgl. auch 4) auf, die mit einem Kunststoffüberzug 7 umspritzt ist. Darüber hinaus sind an dem erfindungsgemäßen Frontendträger 1 sowohl zumindest eine Sollbruchstelle 8 (vgl. 4) sowie ein Aktivator 9 (vgl. 3) vorgesehen. Die Sollbruchstelle 8 ist dabei im Bereich einer Anbindung an einen unteren Rohbauflansch des Kraftfahrzeugs angeordnet und zeichnet sich durch eine Unterbrechung der metallischen Einlage 6 aus, wie dies gemäß der 4 zu sehen ist. Im Bereich der Sollbruchstelle 8 erfolgt somit eine Verbindung der unterbrochenen metallischen Einlage 6 ausschließlich über eine gespritzte Kunststoffmembran, die im Vergleich zur metallischen Einlage 6 bei einer vordefinierten Belastung bricht und dadurch die Sollbruchstelle 8 definiert.
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Des weiteren weist der erfindungsgemäße Frontendträger 1 den oben genannten Aktivator 9 auf, der derart zu einem Biegequerträger 10 (vgl. 2 und 3) angeordnet ist, dass bei einem reparaturfähigen Unfall/Aufprall auf das Frontend des Kraftfahrzeuges der Biegequerträger 10 das dahinter angeordnete Kühlmodul 5 mit dem Frontendträger 1 lediglich verschiebt, nicht jedoch beschädigt. Mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Sollbruchstelle 8, von der es üblicherweise mehrere gibt, und den üblicherweise vorgesehenen Aktivatoren 9 lassen sich die Schäden aufgrund eines Unfalles mit geringer Aufprallgeschwindigkeit deutlich reduzieren, da bei derartigen reparaturfähigen Unfällen mit vergleichsweise geringer Aufprallgeschwindigkeit weder am Kühlmodul 5 noch am Rohbau des Kraftfahrzeuges Beschädigungen entstehen. Das Kühlmodul 5 wird bei einem derartigen reparaturfähigen Unfall/Aufprall lediglich verschoben, wogegen die Sollbruchstelle 8 bricht und dadurch eine die Rohbaustruktur des Kraftfahrzeugs schädigende Krafteinleitung in den Rohbau unterbricht.
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Durch die Hybridtechnologie des Frontendträgers 1 wird darüber hinaus ermöglicht, verschiedenste Geometrien mit unterschiedlichen Funktionen werkzeugfallend direkt an ein Bauteil, hier den Frontendträger 1 mit anzuspritzen bzw. zu integrieren. Auf diese Weise werden somit der zumindest eine Aktivator 9 sowie die zumindest eine Sollbruchstelle 8 werkzeugfallend mit gefertigt, ohne hierfür Mehrkosten aufwenden zu müssen. Durch den erfindungsgemäß ausgestalteten Frontendträger 1 kann auch eine günstige Kaskoeinstufung erreicht werden, die den Unterhalt des mit dem erfindungsgemäßen Frontendträgers 1 ausgestatteten Kraftfahrzeugs verbilligt. Ebenfalls von Vorteil ist die Gewichtsreduzierung des erfindungsgemäßen Frontendträgers 1 im Vergleich zu herkömmlichen Frontendträgern, die beispielsweise gänzlich aus Metall ausgebildet sind. Mit einer derartigen Gewichtsreduzierung gehen insbesondere auch eine Verbrauchs- und Emissionsreduzierung einher. Der zumindest eine Aktivator 9 ist dabei gemäß der 3 als einfache Konsole ausgebildet, kann selbstverständlich aber auch eine andere, insbesondere eine pufferartige, Form aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004012982 U1 [0002]