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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein Wasseranlagen wie beispielsweise Mischkanalisations- und Regenwasserbehandlungsanlagen, die einen Stauraum mit einer Überlaufschwelle aufweisen. Die Erfindung betrifft dabei insbesondere eine Vorrichtung zur Steuerung des Überlaufs in solchen Wasseranlagen, mit einem der Überlaufschwelle zugeordneten Stauschild, das vom Staudruck in dem genannten Stauraum und einer entgegengesetzt wirkenden Schließvorrichtung zwischen einer Schließstellung und einer Überlaufstellung bewegbar ist, wobei je nach Stellung des Stauschilds ein unterschiedlich großer Überlaufquerschnitt zwischen der Überlaufschwelle und dem Stauschild freigegeben ist.
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Derartige Stauschilde werden vorzugsweise fremdenergiefrei betätigt und sozusagen selbststeuernd entsprechend dem Wasserdruck bzw. Stauwasserspiegel ausgebildet. Die Schließvorrichtung kann hierbei ein Gegengewicht umfassen, das beispielsweise über einen Seilzug mit dem Stauschild verbunden ist und dieses entgegen dem Wasserdruck in dem Stauraum in die Schließstellung zu drücken versucht. Das Stauschild ist hierbei vorteilhafterweise im Wesentlichen aufrecht angeordnet und kann in aufrechter Stellung im Wesentlichen horizontal von der Überlaufschwelle weg und auf diese zu bewegt werden, wobei die Anordnung so getroffen ist, dass das Stauschild erst dann öffnet, wenn der Stauwasserspiegel ein vorbestimmtes Stück weit über die Überlaufschwelle angestiegen ist, so dass die Unterkante des Stauschilds unterhalb des genannten Stauwasserspiegels liegt und die am Stauschild anstehende Wassermenge das Stauschild aufdrückt bzw. aufzudrücken versucht. Durch den sich ergebenden Öffnungsquerschnitt zwischen der Unterkante des Stauschildes und der Überlaufschwelle kann das im Stauraum aufgestaute Wasser abfließen.
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Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise aus den Schriften
EP 0 509 422 A1 oder
EP 1 632 619 A1 bekannt, gemäß denen das Stauschild in einer im Wesentlichen horizontalen Linearführung verschieblich geführt ist, so dass das Stauschild auf einer horizontalen Bahn mit gleich bleibendem Anstellwinkel auf und zu fahren kann. Der Vorteil solcher linear geführter Stauschilder ist zum einen, dass überlaufendes Wasser nicht über das Stauschild, sondern unter dem Stauschild hindurch fließt, da sich der Öffnungsquerschnitt zwischen der Unterkante des Stauschildes und der Überlaufschwelle ergibt. Hierdurch kann in gewissem Maße ein Zurückhalten des auf der Wasseroberfläche treibenden Schmutzes erreicht werden, was ggf. durch einen im Bereich des Öffnungsquerschnitts angebrachten Rechenrost gemäß
EP 1 632 619 A1 noch ergänzt werden kann. Im Gegensatz hierzu läuft bei vertikal verfahrbaren Stauschilden oder um die Unterkante verkippbaren Stauschilden das Stauwasser über das Stauschild, so dass auf dem Wasser treibender Schmutz mit überströmen kann. Zum anderen ist bei den vorgenannten linear geführten Stauschilden von Vorteil, dass sich deren Anstellwinkel beim Öffnen bzw. Schließen nicht ändert, wodurch einerseits näherungsweise gleich bleibende Strömungsverhältnisse am Überlauf erreicht werden können, da ungeachtet der Breite des Öffnungsquerschnitts die Leitwirkung bzw. Ablenkwirkung des Stauschilds dieselbe bleibt und das Wasser gezielt nach unten in das Überlaufbecken geleitet wird. Andererseits ändern sich über den Stellweg die Schließ- bzw. Aufdrückkräfte aufgrund des gleich bleibenden Anstellwinkels und der gleich bleibenden Eintauchtiefe näherungsweise gleich, so dass der Schließantrieb einfach ausgebildet und gesteuert werden kann.
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Andererseits ist die genannte Linearführung der Stauschilde aufwändig in der Ausbildung, da aufgrund der zum Teil beträchtlichen Wasserkräfte und des sich ändernden Stauspiegels, infolgedessen sich der Angriffspunkt der resultierenden Kraft und die sich einstellenden Hebelverhältnisse ändern, zum Teil beträchtliche Kippmomente abgefangen werden müssen. Dabei ist die Aufhängung so auszubilden, dass das Stauschild auch bei den beispielsweise in Mischkanalisationsanlagen auftretenden Verschmutzungen ohne Verhaken und Klemmen beweglich bleibt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zur Steuerung des Überlaufs in Wasseranlagen der eingangs genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und Letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll eine einfach ausgebildete Stauschildaufhängung geschaffen werden, die eine präzise Regulierung des Überlaufs sicherstellt, ohne dies mit einer speziellen, aufwändigen Antriebssteuerung erkaufen zu müssen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie eine Wasseranlage nach Anspruch 11 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es wird also vorgeschlagen, für das Stauschild eine schwenkbare Aufhängung vorzusehen, die deutlich kostengünstiger und baulich einfacher als eine lineare Schiebeführung auszuführen ist, jedoch derart auszubilden, dass das Stauschild ohne signifikante Kippbewegungen zwischen seiner Schließstellung und seiner Überlaufstellung bewegt werden kann. Erfindungsgemäß ist das Stauschild mittels einer schwenkbaren Lenkerführung beweglich aufgehängt und entlang eines bogenförmigen Stellwegs in aufrechter Ausrichtung verfahrbar. Trotz schwenkbarer Lenkerführung bleibt das Stauschild auf seinem Verfahrweg in zumindest näherungsweise vertikaler Ausrichtung, so dass gleich bleibende Strömungsverhältnisse, aber auch gleich bleibende Kräfte- und Hebelverhältnisse erzielt werden. Dabei erlaubt die leicht bogenförmige Ausbildung des Stellwegs eine noch präzisere Steuerung des Überlaufs, da über die Bogenform des Stellwegs die Umsetzung der Schwenkbewegung der Lenker in eine Veränderung des Öffnungsquerschnitts variabel eingestellt werden kann. Gleichzeitig ist die schwenkbare Lenkerführung vom Aufbau her deutlich einfacher zu gestalten als eine lineare Schiebeführung.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Lenkerführung dabei derart ausgebildet, dass das Stauschild unter gleich bleibendem Raumwinkel und/oder unter konstanter, insbesondere vertikaler Ausrichtung entlang des bogenförmigen Stellwegs verfahrbar ist. Das Stauschild wird durch entsprechende Ausbildung der Lenkerführung im Wesentlichen drehungs- bzw. schwenkfrei zwischen seiner Schließstellung und seiner Überlaufstellung bewegt, wodurch die auf das Stauschild wirkenden Wasserkräfte gleich bleibend gerichtet wirken und im Wesentlichen nur von der Höhe des am Stauschild anstehenden Wasserpegels abhängen.
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Insbesondere kann die Lenkerführung in vorteilhafter Ausbildung der Erfindung als Viergelenk und/oder als Parallelogrammlenkerführung ausgebildet sein, deren Lenker vorzugsweise um eine aufrechte Mittellage herum schwenkbar sind, so dass die Lenker beim Verschwenken des Stauschilds von dessen Schließstellung in dessen Überlaufstellung und umgekehrt eine im Wesentlichen aufrechte Mittellage durchstreifen bzw. durchschwenken. Die genannten Lenker können in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung an festen Gelenkpunkten aufgehängt bzw. gelenkig gelagert sein, wobei sich die Anlenkachsen der genannten Lenker vorteilhafterweise liegend erstrecken können, insbesondere parallel zu einer vom Stauschild definierten Ebene bzw. zu einer – bei gekrümmter Ausbildung des Stauschilds – Hauptrichtung des Stauschilds.
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Je nach Ausbildung der Lenkerführung können hierbei verschiedene Stellwege für das Stauschild realisiert werden, die stärker oder weniger stark bogenförmig gekrümmt sind und/oder mehr oder weniger stark ansteigende Stellwegabschnitte realisieren. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Lenkerführung derart ausgebildet, dass der bogenförmige Stellweg des Stauschilds in Öffnungsrichtung betrachtet von der Überlaufschwelle weg zunächst gegenüber einer Horizontalen abfällt und zur vollends geöffneten Überlaufstellung hin gegenüber der Horizontalen wieder ansteigt. Durch einen derart ausgebildeten bogenförmigen Stellwegverlauf kann die Überlaufströmung in besonders günstiger Weise gesteuert werden, wobei insbesondere eine feinsinnige Strömungssteuerung im anfänglichen Öffnungsbereich mit einem dennoch großen Öffnungsquerschnitt in der vollends geöffneten Stellung des Stauschilds kombiniert wird. Durch den zunächst leicht abfallenden Verlauf des Stellwegs fährt das Stauschild zunächst, d. h. beim anfänglichen Wegbewegen von der Überlaufschwelle gegenüber der Überlaufschwelle leicht nach unten, wodurch ein zunächst feines Aufmachen erreicht wird. Mit zunehmender Öffnung des Stauschilds fährt das Stauschild wieder leicht nach oben, wodurch der Öffnungsquerschnitt noch stärker aufgemacht wird, wodurch ein zunehmend schnelleres Überlaufen sichergestellt ist, wenn das Stauschild unter entsprechend hohem Staupegel vollends in seine Öffnungsstellung fährt.
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Um das Stauschild bei nur niedrigen Staupegeln geschlossen zu halten bzw. aus der geöffneten Stellung bei sinkenden Staupegeln wieder zu schließen, kann die hierfür vorgesehene Schließvorrichtung grundsätzlich verschieden ausgebildet sein. Grundsätzlich könnte die Schließvorrichtung in an sich bekannter Weise einen Seilzugmechanismus oder in anderer Weise über ein biegeschlaffes Zugmittel beaufschlagt werden, das beispielsweise durch ein Schließ- bzw. Stellgewicht gespannt wird. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung jedoch weist die genannte Schließvorrichtung einen auf die Lenkerführung einwirkenden Schwenkantrieb auf, der eine rotatorische Stellbewegung eines oder mehrerer der Lenker der Lenkerführung erzeugt, die dann das Stauschild in der gewünschten Weise auf seine Schließstellung hin bewegt.
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Der genannte Schwenkantrieb kann hierbei grundsätzlich verschieden ausgebildet sein, beispielsweise könnte ein fremdenergiebetätigter Stellaktor ggf. über ein Getriebe auf die Lenkerführung einwirken. Hierdurch könnte ein gezielt an den jeweils zurückgelegten Stellweg angepasstes Stellmoment bereitgestellt werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung umfasst der Stellantrieb hierbei einen Schwerkraftantrieb mit einem Stellgewicht, dessen Gewichtskraft über eine Umlenkung bzw. eine getriebliche Koppelung auf einen oder mehrere der Lenker der Lenkerführung gegeben wird und eine entsprechende rotatorische Stellbewegung der Lenkerführung induziert.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Schwenkantrieb derart ausgebildet, dass der Schwenkantrieb über zumindest einen Teil des Schwenkwegs, insbesondere einen ersten, an die Schließstellung angrenzenden Teil des Stellwegs des Stauschilds, ein näherungsweise konstantes Stellmoment bereitstellt, welches das Stauschild in seine Schließstellung zurückzudrücken versucht. Hierdurch kann eine feine Selbstjustierung des Stauschilds gegenüber dem anstehenden Wasserdruck erreicht werden, so dass die Stauschildstellung sich zumindest langsam ansteigenden Staupegeln fein um die Schließstellung herum austariert.
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Um bei schnell ansteigenden Staupegeln ein rasches Aufdrücken des Stauschilds zu ermöglichen, ist der genannte Schwenkantrieb in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung derart ausgebildet, dass der Schwenkantrieb zur vollständigen Überlaufstellung hin ein zusehends kleiner werdendes Stellmoment bereitstellt, welches das Stauschild zurückzudrücken versucht.
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Durch ein sich über den Stellweg des Stauschilds änderndes Rückhaltemoment des Schwenkantriebs kann eine feinfühlige Selbstjustierung im Bereich nahe der Schließstellung mit einem raschen Erreichen der vollends geöffneten Stellung bei Bedarf gleichermaßen erreicht werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der Stellantrieb einen Schwenkhebel aufweisen, der mit einem Lenker der Lenkerführung verbunden und gemeinsam mit diesem Lenker um eine Achse schwenkbar gelagert ist, wobei beispielsweise der genannte eine Lenker der Lenkerführung zweischenklig insbesondere in Form eines Kniehebels ausgebildet sein kann, wobei ein erster Schenkel mit dem Stauschild bzw. einem Stauschildträger gekoppelt ist, während ein gegenüberliegender Schenkel, der sich auf der anderen Seite der Schwenkachse des Lenkers erstreckt, mit dem genannten Stellgewicht gekoppelt ist.
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Vorteilhafterweise ist der genannte Schwenkhebel derart ausgerichtet und/oder derart mit dem genannten Lenker gekoppelt, dass sich der genannte Schwenkhebel von der Schwenkachse aus dann im Wesentlichen liegend, insbesondere horizontal erstreckt, wenn das Stauschild in seiner Schließstellung ist. Ist in der vorgenannten Weise vorgesehen, dass zumindest ein Lenker der Lenkerführung auf dem Weg des Stauschilds von dessen Öffnungsstellung in dessen Schließstellung eine vertikale Mittellage durchstreicht bzw. durchschwenkt, kann der genannte Schwenkhebel zu dem genannten Lenker einen Winkel von größer als 90° einschließen, wobei vorteilhafterweise ein stumpfer Winkel im Bereich von 95° bis 125°, vorzugsweise etwa 110° vorgesehen sein kann. Je nach gewünschter Schließcharakteristik und gewünschtem Stellweg können hier jedoch auch andere Schwenkhebelgeometrien gewählt sein.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
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1: eine schematischen Schnittansicht durch den Stauraum einer Wasserbehandlungsanlage, der den am Boden des Stauraums vorgesehenen Zulauf und die Überlaufschwelle des Stauraums zeigt, die nach Teilansicht (a) durch den Stauschild verschlossen bzw. erhöht ist, so dass der Staupegel über die Überlaufschwelle hinaus ansteigen kann, und in der Teilansicht (b) bei geöffnetem Stauschild während des Überlaufs in das Überlaufbecken bzw. den Abfluss gezeigt ist,
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2: eine schematische Seitenansicht des Stauschilds und dessen Aufhängung in Form einer schwenkbaren Lenkerführung, wobei das Stauschild in seiner geschlossenen Stellung gezeigt ist,
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3: eine schematische Seitenansicht des Stauschilds und dessen schwenkbarer Lenkerführung in einer halb geöffneten Stellung, und
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4: eine schematische Seitenansicht des Stauschilds und dessen Lenkerführung in der vollständig geöffneten Stellung.
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Wie 1 zeigt, kann die Wasseranlage 1 ein in der Regel vor Ort aus Beton errichtetes, mehrere Räume, Raumbereiche oder Kammern sowie Zu- und Abflüsse enthaltendes Beckenbauwerk umfassen. Hierbei kann ein beispielsweise kubischer Stauraum 2 sowie ein Überlaufraum 3 vorgesehen sein, wobei der Stauraum 2 an seiner Sohle auf einer Seite einen Zulauf 5 sowie auf der gegenüberliegenden Seiten einen Ablauf aufweisen kann. Der genannte Überlaufraum 3 kann einen beispielsweise zum Vorfluter führenden Ablauf 6 besitzen, vgl. 1.
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Zwischen dem genannten Stauraum 2 und dem genannten Überlaufraum 3 ist eine Überlaufschwelle 4 vorgesehen, die mit ihrer Oberkante sich im Wesentlichen horizontal erstreckt.
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Der genannten Überlaufschwelle 4 ist hierbei ein Stauschild 7 zugeordnet, das in seiner geschlossenen Stellung an der genannten Überlaufschwelle 4 ansteht und beispielsweise durch eine Dichtlippe 8 dichtend an einer Wandung der genannten Überlaufschwelle 4 anliegen kann. Das Stauschild 7 erhöht hierbei in seiner Schließstellung, die in 2 gezeigt ist, die Höhe der Überlaufschwelle 4, d. h. das sich im Stauraum 2 aufstauende Wasser kann sich über die Überlaufschwelle 4 hinaus aufstauen und einen Staupegel einnehmen, der deutlich über der Überlaufschwelle 4, jedoch noch unter der Oberkante des Stauschilds 7 liegt, vgl. 1(a), in der die Ziff. 9 den Staupegel angibt.
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Das Stauschild 7 ist in der gezeichneten Ausführung als ebene Platte ausgebildet, könnte ggf. jedoch auch gekrümmt geformt sein, wobei sich das Stauschild 7 vorteilhafterweise im Wesentlichen vertikal erstreckt und parallel zu der Längsrichtung der Überlaufschwelle 4 ausgerichtet ist, vgl. 1.
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Das Stauschild 7 ist hierbei mittels einer schwenkbaren Lenkerführung 10 beweglich gelagert, so dass sich das Stauschild 7 in aufrechter Ausrichtung verharrend von der Überlaufschwelle 4 weg bewegen und auf diese zu bewegen kann. Wie 1 zeigt, ist das Stauschild 7 vorteilhafterweise auf der Rückseite der Überlaufschwelle 4, d. h. der dem Stauraum 2 abgewandten Seite angeordnet, so dass sich das Stauschild 7 in den Überlaufraum 3 hinein bewegen kann.
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Die Lenkerführung 10 kann hierbei vorteilhafterweise als Viergelenk 11, insbesondere in Form einer Parallelogrammlenkerführung 12 ausgebildet sein. Vorteilhafterweise umfasst die Lenkerführung 10 hierbei zumindest zwei Lenker 13 und 14, die sich im Wesentlichen parallel zueinander erstrecken. Vorteilhafterweise können auch mehrere solcher Lenkerpaare vorgesehen sein, beispielsweise dergestalt, dass links und rechts über die Breite des Schildes betrachtet jeweils ein solches Lenkerpaar vorgesehen ist, um das Stauschild an seinen beiden Endbereichen schwenkbar aufzuhängen.
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Das Stauschild 7 ist hierbei mit einem Schildträger 15 versehen, der sich von der Rückseite des Stauschilds 7, d. h. der dem Stauraum 2 abgewandten Seite, in den Überlaufraum 3 hinein erstrecken kann. An dem genannten Schildträger 15, der auch rahmenförmig oder stabwerkförmig ausgebildet sein kann, sind die vorgenannten Lenker 13 und 14 der Lenkerführung 10 gelenkig bzw. schwenkbar angelenkt, wobei die entsprechenden Gelenkpunkte 16 und 17 liegende Schwenkachsen parallel zur Ebene des Stauschilds 7 aufweisen.
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An gegenüberliegenden Endabschnitten der Lenker 13 und 14 sind diese Lenker 13 und 14 an einem Basiskorpus 18 der Aufhängung wiederum gelenkig bzw. schwenkbar angelenkt, wobei der genannten Basiskorpus 18 vorteilhafterweise starr am Beckenbauwerk befestigt sein kann. Der Basiskorpus 18 ist hierbei vorteilhafterweise ein vom Beckenbauwerk separat ausgebildetes Bauteil, welches als zentrales Montageelement für das Stauschild 7 fungieren kann. Um die Position des Stauschilds 7 gegenüber dem Beckenbauwerk und der Überlaufschwelle 4 justieren zu können, kann der genannte Basiskorpus 18 Positions-Einstellmittel beispielsweise in Form von Langlöchern oder einem Lochbild aufweisen, um den Basiskorpus 18 gegenüber der Überlaufschwelle 4 versetzen zu können.
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Die Gelenkpunkte 19 und 20 der Lenker 13 und 14 an dem Basiskorpus 18 besitzen vorteilhafterweise ebenfalls liegende, zur Ebene des Stauschilds 7 parallele Schwenkachsen und sind vorteilhafterweise ebenso weit voneinander beabstandet wie die Gelenkpunkte 16 und 17 der Lenker 13 und 14 an dem Schildträger 15. Andererseits sind die beiden Lenker 13 und 14 in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ebenfalls gleich lang ausgebildet bzw. besitzen die Gelenkpunkte 16 und 19 bzw. 17 und 20 eines jeden Lenkers 13 und 14 denselben Abstand, so dass insgesamt die vier Gelenkpunkte 16, 17, 19 und 20 ein Parallelogramm definieren.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Lenkerführung 10 hierbei derart ausgebildet und/oder der Basiskörper 18 derart angeordnet, dass die Lenker 13 und 14 der Lenkerführung 10 auf dem Stellweg des Stauschilds 7 zwischen dessen Schließstellung und dessen Öffnungsstellung eine vertikale Mittellage durchlaufen bzw. durchschwenken, vgl. vergleichend 2 bis 4, wobei 3 die genannte vertikale Mittelstellung der Lenker 13 und 14 zeigt. In der Schließstellung des Stauschilds 7 sind die Lenker 13 und 14 unter einem spitzen Winkel zur Vertikalen zu der Überlaufschwelle 4 hin geneigt, während die Lenker 13 und 14 in der vollends geöffneten Öffnungsstellung des Stauschilds 7 wiederum spitzwinklig zur Vertikalen, jedoch entgegengesetzt, d. h. von der Überlaufschwelle 4 weg geneigt sind, vgl. 4.
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Die konkrete Geometrie der Lenker 13 und 14 bzw. der Lenkerführung 10 und der Anordnung des Basiskorpus 18 kann durch die vorhandene bzw. vorbestimmte Geometrie des Beckenbauwerks vorgegeben sein bzw. an diese angepasst werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das Stauschild 7 durch die Ausbildung der Lenkerführung 10 einen bogenförmigen Stellweg 21 durchlaufen, der je nach Ausbildung der Lenkerführung 10 unterschiedlich stark gekrümmt und/oder unterschiedlich ausgerichtet sein kann. Vorteilhafterweise kann der bogenförmige Stellweg 21 hierbei von der geschlossenen Stellung nach 2 ausgehend zunächst von der Überlaufschwelle 4 leicht abfallen, um zu der vollends geöffneten Stellung nach 4 hin wieder nach oben anzusteigen. Hierdurch fährt das Stauschild 7 aus der in 2 gezeigten Schließstellung zunächst gegenüber der Überlaufschwelle 4 beim Öffnen leicht nach unten, vgl. 3, wodurch das Stauschild 7 mit der Überlaufschwelle 4 in vertikaler Richtung betrachtet eine größere Überlappung besitzt. In der vollends geöffneten Stellung nach 4 hingegen ist das Stauschild 7 wieder in einer leicht höheren Stellung, wodurch die vertikale Überlappung, d. h. die Überdeckung bei horizontaler Blickachse mit der Überlaufschwelle 4 wieder kleiner ist, vgl. 4.
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Den aus 1 ersichtlichen Wasserkräften, die das Stauschild 7 vom Stauraum 2 aus nach rechts, d. h. in den Überlaufraum 3 hin in die geöffnete Überlaufstellung drücken wollen, wirkt die Schließeinrichtung 22 entgegen, die das Stauschild 7 mit einer vorbestimmten Schließkraft in der geschlossenen Stellung zu halten versucht bzw. nach Auslenkung wieder zurück in die Schließstellung zu bewegen versucht. Die genannte Schließvorrichtung 22 kann vorteilhafterweise, wie 2 bis 4 zeigen, einen Schwenkantrieb 23 umfassen, der auf die Lenkerführung 10 einwirkt bzw. ein Teil der Lenkerführung 10 bildet. Der genannte Schwenkantrieb 23 beaufschlagt hierbei die Lenkerführung 10, insbesondere einen der Lenker 14 der genannten Lenkerführung 10, mit einem Stellmoment, das die Lenkerführung 10 gemäß Zeichnungen im Uhrzeigersinn zu drehen und damit das Stauschild 7 in seiner Schließstellung zu bewegen versucht. Der genannte Schwenkantrieb 23 arbeitet hierbei in der gezeichneten Ausführung schwerkraftgetrieben. Ein Stellgewicht 24 wirkt auf einen Schwenkhebel 25, der mit einem der Lenker 14 gekoppelt ist, wobei in der gezeichneten Ausführung der genannte Schwenkhebel 25 zusammen mit dem Lenker 14 eine Art Kniehebel bildet, der an einem der Gelenkpunkte schwenkbar angelenkt ist. Vorteilhafterweise ist der Schwenkhebel 25 derart konfiguriert, dass er sich bei geschlossenem Stauschild 7 in näherungsweise horizontaler Ausrichtung erstreckt und/oder der Anlenkpunkt des Stellgewichts 24 den maximalen horizontalen Abstand von dem Drehpunkt des Schwenkhebels 25 einnimmt, so dass infolgedessen der Hebelarm maximal und das Schließmoment maximal wird. Mit zunehmendem Aufdrücken des Stauschilds 7 wird der Hebelarm des Stellgewichts 24 kleiner, wodurch das Schließmoment zunehmend kleiner wird, je weiter das Stauschild 7 aufgedrückt wird, vgl. vergleichend 2 bis 4.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0509422 A1 [0003]
- EP 1632619 A1 [0003, 0003]