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Die Erfindung betrifft eine Aufbewahrungseinrichtung für korrosionsgefährdete Erzeugnisse, mit wenigstens einer Beaufschlagungseinrichtung zum Beaufschlagen der korrosionsgefährdeten Erzeugnisse mit einem korrosionshemmenden Medium.
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Die
DE 10 2005 051 151 A1 beschreibt einen Transportcontainer für Erzeugnisse mit metallischen Oberflächen, welche während des Transports im Transportcontainer vor Korrosion geschützt werden sollen. Hierfür ist in dem Transportcontainer ein Reservoir für einen Dampfphasen-Korrosionsinhibitor (VCI – Volatile Corrosion Inhibitor) angeordnet, sowie ein Zerstäuber und ein Gebläse. Ein Detektor erfasst im geschlossenen Transportcontainer die Konzentration an VCI in der Gasphase eines nicht von den korrosionsgefährdeten Erzeugnissen eingenommenen Restvolumens im Transportcontainer. Wenn aufgrund eines Verlusts an VCI aus dem Transportcontainer eine Korrosion der Erzeugnisse zu befürchten ist, erfolgt eine Nachanreicherung des Restgasvolumens mit VCI über den Zerstäuber.
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Des Weiteren beschreibt die
DE 10 2004 018 624 A1 ein Verfahren zum Schutz von metallischen Bauteilen, die sich in einem Transportbehälter befinden. Hierbei werden die Bauteile vor dem Verschließen des Transportbehälters mit einem flüssigen VCI-Material oder mit in einer Flüssigkeit dispergiertem VCI-Material bestäubt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Aufbewahrungseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Aufbewahrungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Aufbewahrungseinrichtung für korrosionsgefährdete Erzeugnisse umfasst wenigstens eine Beaufschlagungseinrichtung zum Beaufschlagen der korrosionsgefährdeten Erzeugnisse mit einem korrosionshemmendem Medium. Hierbei ist die Aufbewahrungseinrichtung als Regal ausgebildet, in welches die wenigstens eine Beaufschlagungseinrichtung integriert ist. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es beim Lagern von korrosionsgefährdeten Erzeugnissen, etwa unbehandelten Stahlblechen, in dem Regal bereits nach wenigen Stunden zu einer Korrosion der Stahlbleche kommen kann. Dies gilt insbesondere wenn die Stahlbleche noch feucht sind, wie dies etwa nach einem Einsatz im Wasserbad einer Wasserstrahlschneidanlage der Fall ist. Liegt in dem Regal ein feuchtes, unbehandeltes Stahlblech vor, welches einer rasch einsetzenden Korrosion unterworfen ist, so kann sich diese Korrosion auch auf bereits zuvor eingelagerte Stahlbleche übertragen, selbst wenn diese nicht feucht und so an sich einer geringeren Korrosionsgefahr ausgesetzt sind. Dasselbe gilt für nicht korrodierte Stahlbleche, welche auf bereits eingelagerte Stahlbleche aufgelegt werden, wenn die bereits eingelagerten Stahlbleche korrodiert sind.
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Durch die in das Regal integrierte Beaufschlagungseinrichtung können vorliegend die korrosionsgefährdeten Erzeugnisse vor Ort mit dem korrosionshemmenden Medium beaufschlagt und so gegen eine Korrosion geschützt werden. Dadurch kann auf einen aufwändigen Zwischenschritt bei der Behandlung der Erzeugnisse, etwa auf ein Einreiben mit 01 oder dergleichen, vor dem Einlagern in das Regal verzichtet werden. Zudem kann selbst nach einem Ablösen einer Ölschicht oder eines derartigen korrosionshemmenden Mediums von dem Erzeugnis, etwa nach dessen Bearbeitung in einer Wasserstrahlschneidanlage, das Erzeugnis erneut mittels der wenigstens einen Beaufschlagungseinrichtung mit einer Schutzschicht versehen und so vor Korrosion geschützt werden.
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Es kann also für nicht korrosionsfeste bzw. unbeschichtete Erzeugnissen, etwa für Stahlbleche, welche während ihrer Verarbeitung in Kontakt mit Wasser geraten sind, bei deren Aufbewahrung im Regal eine Korrosionsprävention auf einfache und rasche Art und Weise erfolgen. Dies führt dazu, dass die Oberflächengüte und Materialqualität der korrosionsgefährdeten Erzeugnisse erhalten bleibt, ein Ausschuss reduziert werden kann und eine besonders lange Lebensdauer der korrosionsgefährdeten Erzeugnisse erreichbar ist.
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Durch die Ausbildung der Aufbewahrungseinrichtung als Regal ist zudem eine besonders gute Zugänglichkeit zu den korrosionsgefährdeten Erzeugnissen gegeben, sodass eine rasche Handhabung der Erzeugnisse im Fertigungsprozess erfolgen kann. Es ist so eine verbesserte Aufbewahrungseinrichtung geschaffen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Regal eine Mehrzahl von aus einem Grundkörper des Regals ausziehbaren Schubladen. Dies erleichtert die Zugänglichkeit zu den in dem Regal eingelagerten korrosionsgefährdeten Erzeugnissen besonders weitgehend.
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Als vorteilhaft hat es sich hierbei gezeigt, wenn je Schublade wenigstens ein Auslass für das korrosionshemmende Medium vorgesehen ist. So kann dafür gesorgt werden, dass sämtliche sich in dem Regal befindenden korrosionsgefährdeten Erzeugnisse besonders gut vor einer Korrosion geschützt werden können. Der wenigstens eine Auslass kann insbesondere als Düse ausgebildet sein, um eine besonders gute Verteilung des korrosionshemmenden Mediums auf dem korrosionsgefährdeten Erzeugnis zu erreichen.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn der Boden der jeweiligen Schublade eine Mehrzahl von Durchlassöffnungen aufweist. So kann nämlich im Überschuss in eine Schublade eingebrachtes korrosionshemmendes Medium über die Durchtrittsöffnungen in eine unter dieser Schublade angeordnete weitere Schublade des Regals gelangen.
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Wenn gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung auf einem Boden der jeweiligen Schublade eine saugfähige Einlage angeordnet ist, kann selbst bei einem Aufbringen des korrosionshemmenden Mediums von oben auf das korrosionsgefährdete Erzeugnis auf besonders einfache Weise und besonders weitgehend erreicht werden, dass auch eine Unterseite des korrosionsgefährdeten Erzeugnisses mit dem korrosionshemmenden Medium in Kontakt kommt. Wenn die saugfähige Einlage, etwa ein Schaumstoff, herausnehmbar ausgebildet ist, lässt sich diese bei einem Verschleiß besonders einfach und leicht ersetzen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aufbewahrungseinrichtung ein Auffangbehältnis für im Überfluss auf die korrosionsgefährdeten Erzeugnisse aufgebrachtes korrosionshemmendes Medium. Dies ermöglicht es, das korrosionshemmende Medium einfach rückzugewinnen.
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Bevorzugt ist hierbei die wenigstens eine Beaufschlagungseinrichtung über eine Leitung mit dem Auffangbehältnis verbunden. Dadurch kann das rückgewonnene Medium direkt wieder zum erneuten Beaufschlagen der korrosionsgefährdeten Erzeugnisse in dem Regal verwendet werden.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Aufbewahrungseinrichtung wenigstes ein Bedienelement zum Auslösen des Beaufschlagens der korrosionsgefährdeten Erzeugnisse mit dem korrosionshemmenden Medium aufweist. So kann wann immer gewünscht, etwa unmittelbar nach dem Einlagern der korrosionsgefährdeten Erzeugnisse in das Regal, für ein Beaufschlagen des mit dem korrosionshemmendem Medium gesorgt werden.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn die Aufbewahrungseinrichtung ein Vorratsbehältnis für das korrosionshemmende Medium umfasst. Dann ist nämlich eine zumindest zeitweilige Autonomie beim Beaufschlagen der korrosionsgefährdeten Erzeugnisse mit dem korrosionshemmenden Medium gegeben.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 in einer Frontansicht ein Regal mit ausziehbaren Schubladen, wobei an Streben oberhalb einer jeweiligen Schublade eine Mehrzahl von Zerstäuberdüsen zum Zerstäuben eines Paraffinöls angeordnet sind;
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2 das Regal gemäß 1 mit einer aus einem Grundkörper des Regals ausgezogenen Schublade in einer Seitenansicht; und
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3 schematisch ein Schaltbild einer Zerstäubungssystems zum Beaufschlagen der Zerstäuberdüsen mit dem Paraffinöl.
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Ein in 1 in einer Frontansicht gezeigtes Regal 10 dient dem Lagern von korrosionsgefährdeten Erzeugnissen, etwa von unbehandelten, also nicht mit einer dauerhaften Anti-Korrosionsbeschichtung versehenen Stahlblechtafeln. Damit die in ausziehbaren Schubladen 12 des Regals 10 gelagerten unbehandelten Stahlbleche bei der Lagerung nicht korrodieren, ist in das Regal 10 ein Zerstäubungssystem 14 zum Beaufschlagen der Stahlbleche mit einem korrosionshemmenden Medium, etwa mit Paraffinöl, integriert (vgl. 3). Das Zerstäubungssystem 14 umfasst je Schublade 12 eine Mehrzahl von Zerstäuberdüsen 16.
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Die Zerstäuberdüsen 16 sind oberhalb einer jeweiligen Schublade 12 angeordnet und ermöglichen es, die sich in den Schubladen 12 befindenden Stahlbleche mit einem Flüssigkeitströpfchen des Paraffinöls enthaltenden Aerosol zu beaufschlagen. Der aus den Zerstäuberdüsen 16 austretende feine Sprühnebel des Paraffinöls verteilt sich so schön gleichmäßig auf den in den Schubladen 12 eingelagerten Stahlblechtafeln. Das Paraffinöl oder eine derartige ölige Flüssigkeit sorgt so für einen Korrosionsschutz der Stahlblechtafeln, ohne dass diese hierfür vor dem Einlagern in das Regal 10 mit einem korrosionshemmenden Medium eingerieben oder eingesprüht zu werden brauchen. Dieser Bearbeitungsschritt erfolgt nämlich vorliegend während der Lagerung der Stahlbleche oder dergleichen korrosionsgefährdeter Erzeugnisse in dem Regal 10.
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Ein Grundkörper oder Gehäuse des Regals 10 umfasst Seitenwände 18 sowie oberhalb einer jeweiligen Schublade angeordnete Streben 20, welche die Zerstäuberdüsen 16 tragen. Je Schublade 12 ist ein Betätigungsschalter 22 vorgesehen, dessen Betätigen das Beaufschlagen des in der jeweiligen Schublade 12 angeordneten korrosionsgefährdeten Erzeugnisses mit Paraffinöl über die der jeweiligen Schublade 12 zugeordneten Zerstäuberdüsen 16 auslöst. Es kann so gezielt der Inhalt derjenigen Schublade 12 mit dem Paraffinöl beaufschlagt werden, für welchen dies gewünscht wird.
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Ein Ölbehälter 24, welcher an dem Grundkörper des Regals 10 angeordnet ist, dient dem Bevorraten von Paraffinöl. Unterhalb der untersten Schublade 12 ist eine Auffangwanne 26 vorgesehen, welche dem Auffangen von im Überschuss auf die Blechtafeln aufgebrachtem. Paraffinöl dient. Die Auffangwanne 26 und der Ölbehälter 24, bei welchem es sich auch um einen Hydrospeicher handeln kann, können in einer bevorzugten Ausführungsform durch eine Leitung 28 miteinander verbunden sein, um so das überschüssig aufgebrachte Paraffinöl wieder in die Zerstäuberdüsen 16 einzuspeisen (vgl. 3). Eine Pumpe 30 sorgt dann für das Fördern des Paraffinöls aus der Auffangwanne 26 in den Ölbehälter 24, wobei der Pumpe 30 insbesondere ein Filter vorgeschaltet sein kann. Die Auffangwanne 26 kann insbesondere aus dem Grundkörper des Regals herausnehmbar ausgebildet sein, um auch eine anderweitige Wiederverwendung des korrosionshemmenden Mediums, vorliegend des Paraffinöls, zu ermöglichen.
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Ein Boden 32 der jeweiligen Schublade 12 ist als Lochblechboden ausgebildet, weist also eine Mehrzahl von Durchtrittsöffnungen auf. So kann auch aus der jeweils darüber liegenden Schublade 12 Paraffinöl in die darunter liegende Schublade 12 gelangen, welches durch die Durchtrittsöffnungen in dem Lochblechboden hindurchtropft. Zudem ist auf dem Boden 32 eine saugfähige Einlage 34 angeordnet, etwa ein Schaumstoff, über welche sich das Paraffinöl auch auf einer Unterseite der in die Schublade 12 eingelegten Stahlblechtafel verteilt (vgl. 2).
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Zum Zerstäuben des Paraffinöls sind die über eine Vorlaufleitung 36 mit den Ölbehälter 24 verbundenen Zerstäuberdüsen 16 zusätzlich über ein Druckluftleitung 38 mit einer Druckluftquelle 40 verbunden (vgl. 3). Durch Betätigen des Betätigungsschalters 22 kann so das Zerstäuben des Paraffinöls über die als Zweistoffdüse oder Mischdüse ausgebildete Zerstäuberdüse 16 je Schublade 12 ausgelöst werden. Hierbei ist der die Leitung 28 und die Vorlaufleitung 36 umfassende, das Paraffinöl führende Hydraulikkreis zum Beaufschlagen aller Zerstäuberdüsen 16 des Regals 10 vorgesehen, während eine Druckluftleitung 38 je Schublade 12 vorgesehen ist.
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Die Druckluftquelle 40 kann ebenfalls je Schublade 12 vorgesehen sein, oder es können sich von einer Druckluftquelle 40 zu den jeweiligen Betätigungsschaltern 22 führende Druckluftleitungen 38 verzweigen. Anstatt einer in das Regal 10 integrierten Druckluftquelle 40 kann auch ein Anschluss vorgesehen sein, über welchen das Regal 10 an eine externe Druckluftquelle 40 anschließbar ist. Der Druckluftquelle 40 kann ein Druckminderer nachgeschaltet sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005051151 A1 [0002]
- DE 102004018624 A1 [0003]