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Die Erfindung betrifft einen Handlauf mit Beleuchtungseinrichtung, wobei die Beleuchtungseinrichtung als langgestreckter Profilkörper ausgebildet und im Profilkörper mindestens ein elektrisches Leuchtmittel und/oder eine Sensorik befindlich ist, weiterhin der Profilkörper eine durchgehende lichtaustrittsseitige Öffnung umfasst, welche mindestens teilweise von einem lichtstreuenden oder lichtverteilenden, im Wesentlichen transparenten optischen Mittel abgedeckt ist, gemäß Anspruch 1.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2004 002 248 U1 ist ein Handlauf vorbekannt, der mindestens eine Lichtquelle umfasst. Nach der dortigen Lösung umgibt der Handlauf die Lichtquelle im Wesentlichen unter Freilassen nur eines kleinen, relativ schmalen langgestreckten Abschnitts.
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Um bei der Lehre nach
DE 20 2004 002 248 U1 die Lichtquelle in den Handlauf einbringen zu können, ist eine entsprechende Ausfräsung erforderlich, was zur Folge hat, dass die mechanische Stabilität des Handlaufs verringert wird. Darüber hinaus ergeben sich Probleme bei der Montage des Handlaufs im Bereich notwendiger Geländerstützen.
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Bei dem Handlauf zur sichernden Unterstützung von sich als Fußgänger bewegenden Personen in Treppenhäusern, Korridoren, Fußgängerdurch- und -überwegen in Gebäuden und in anderen Innenräumen nach
DE 202 06 284 U1 besteht der Handlauf aus einem langgestreckten Hohlkörper aus einem durchscheinenden Material. Im Inneren des langgestreckten Hohlkörpers ist die notwendige Beleuchtung eingebracht. Durch die Notwendigkeit der Anwendung eines durchscheinenden Materials schließt sich die Ausbildung des Handlaufs z. B. aus Edelstahl oder anderen metallischen Materialien aus. Auch bei einem haptisch sehr angenehmen hölzernen Handlauf ist eine Lösung nach
DE 202 06 284 U1 nicht anwendbar.
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Aus der
DE 103 53 523 A1 ist ein Geländerelement mit Beleuchtung, auch in Form eines Handlaufs vorbekannt. Gemäß der dortigen Aufgabenstellung soll ein Geländer bzw. ein Handlauf geschaffen werden, mit dem eine verbesserte Sicherheit seitens der Nutzung auch in der Dunkelheit gegeben ist. Hinsichtlich dieser Aufgabenstellung wird von einem Geländerelement ausgegangen, das einen Hohlraum im Inneren und im Bereich des Hohlraums mindestens eine Aussparung aufweist. Im Hohlraum ist ein Leuchtmittel, insbesondere eine lichtemittierende Diode (LED) angeordnet, mit welchem der Hohlraum beleuchtbar ist. Durch die vorgesehene Aussparung tritt vom Leuchtmittel emittierte Strahlung aus und in die Umgebung des Geländerelements. Hierdurch soll das Geländerelement besonders gut sichtbar werden. Ein Geländer, welches ein derartiges Geländerelement aufweist, beispielsweise für eine Treppe, beleuchtet durch das Licht des Leuchtmittels die Umgebung mindestens teilweise, was einen weiteren Vorteil darstellt. Durch die Anordnung des Leuchtmittels im Hohlraum ist das Leuchtmittel selbst vor Zerstörung geschützt. Dem Leuchtmittel kann auch eine Beschattung zugeordnet sein, insbesondere in Form eines Bewegungsmelders und/oder einer Zeitschaltuhr. Der Bewegungsmelder schaltet hier das Leuchtmittel bei Bewegung ein, so dass das Leuchtmittel nur dann leuchtet, wenn sich ein Nutzer im Umfeld des Geländers bewegt.
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Ein Nachteil der Lösung nach
DE 103 53 523 A1 ist jedoch die Tatsache, dass dort Handlauf bzw. Geländerelement und Hohlraum zur Aufnahme des Leuchtmittels eine Einheit bilden. Hierdurch ergeben sich sowohl gestalterische als auch statische Einschränkungen, insbesondere bei der Anwendung im stark frequentierten öffentlichen Bereich.
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Aus der
DE 10 2005 041 333 A1 ist ein Leuchtelementeinsatz für einen Beleuchtungskörper, Handlauf und Dekorelement vorbekannt.
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Bei der dortigen Lösung geht es um einen Leuchtelementeinsatz, der robust gegen Feuchtigkeit und vom Nutzer einfach und flexibel zu handhaben ist. Diesbezüglich ist der Leuchtelementeinsatz wasserdicht ausgebildet und als einbaufertiges, gekapseltes Modul realisiert. Der Leuchtelementeinsatz ist in einen Handlauf einsetzbar, wofür im Handlauf eine Aussparung eingebracht wird. Das Einbringen einer Aussparung, insbesondere das Aufschneiden eines rohrförmigen Körpers als Handlauf, beeinträchtigt jedoch dessen Statik.
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Bei dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 202 18 114 U1 wird von einem Handlauf ausgegangen, der zu seinen bisherigen Aufgaben als Gestaltungs- und Sicherheitselement eine weitere Funktion aufweist. Diese weitere Funktion besteht darin, den Handlauf mit Lichtquellen zu erweitern. Hierdurch soll eine ständige Mindestausleuchtung von Treppengängen garantiert werden, ohne dass von einer permanenten Nutzung einer Hauptbeleuchtung Gebrauch gemacht werden muss.
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Diesbezüglich werden beispielsweise Echtholzfurniere direkt mit dem Grundkörper des Handlaufes unlösbar verbunden. In der unteren Hälfte des Handlaufes wird eine Aussparung eingearbeitet. Diese nimmt eine entsprechende Lichtquelle oder ein Leuchtmittel auf. Die Aussparung beeinträchtigt auch bei dieser Lösung des Standes der Technik die mechanische Stabilität und damit die Statik entsprechender Handläufe. Die
DE 202 18 114 U1 weist darüber hinaus noch auf die Möglichkeit eines bewegungsabhängigen Ein- oder Ausschaltens der Leuchtmittel hin.
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Bei dem Handlauf nach
CH 421 462 A wird von einem Oberteil aus einem Metallprofil ausgegangen. Im Oberteil ist ein lösbar befestigter Träger vorhanden. Dieser Träger nimmt mindestens eine elektrische Lichtquelle und ein am Oberteil oder am Träger lösbar befestigtes Unterteil aus durchsichtigem oder durchscheinendem Material auf. Das Metallprofil ist bevorzugt stranggepresst, wobei das stranggepresste Profil Rücksprünge zur Aufnahme eines Drehriegels aufweist, um den Träger für die Lichtquelle zu fixieren.
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Es muss also auf jeden Fall dafür Sorge getragen werden, dass der Handlauf von vornherein so ausgestaltet ist, dass dessen Nutzung als Träger für eine Lichtquelle möglich wird.
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Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, einen weiterentwickelten Handlauf mit Beleuchtungseinrichtung anzugeben, wobei es möglich werden soll, vielfältigste gestalterische Freiheiten sowie eine Erhöhung des Sicherheitsaspekts bei der Realisierung und dem Einsatz entsprechender Handläufe zu gewährleisten, ohne dass unzulässige Eingriffe in die Statik entsprechender Handlauf- und Geländerkonstruktionen der Fall sind.
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Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit der Merkmalskombination nach Anspruch 1, wobei die Unteransprüche zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen beinhalten.
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Es wird demnach von einem Handlauf mit Beleuchtungseinrichtung ausgegangen, wobei die Beleuchtungseinrichtung als langgestreckter Profilkörper ausgebildet ist. Im Profilkörper ist mindestens ein elektrisches Leuchtmittel befindlich, wobei der Profilkörper eine durchgehende lichtaustrittsseitige Öffnung umfasst, welche mindestens teilweise von einem lichtstreuenden oder lichtverteilenden, im Wesentlichen transparenten, optischen Mittel abgedeckt ist.
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Erfindungsgemäß findet eine funktionale Trennung zwischen dem Profilkörper und dem eigentlichen Handlauf statt. Es ist also parallel zur Längsachse des Profilkörpers an dessen von der lichtaustrittsseitigen Öffnung abgewandten, gegenüberliegenden Seitenabschnitt ein den eigentlichen Handlauf bildendes Formteil befestigt, wobei die Breite des Formteils gleich oder größer als die maximale Breite des Profilkörpers ist.
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Durch diese Maßnahme ist eine unzulässige Reduzierung und ein Eingriff in die Statik entsprechend konstruierter Handläufe ausgeschlossen. Eine unerwünschte Blendung des Nutzers durch austretendes Licht wird vermieden. Dadurch, dass die Breite des Formteils gleich oder größer als die maximale Breite des Profilkörpers ist, wobei letzterer das Leuchtmittel aufnimmt, besteht die Möglichkeit, den eigentlichen Profilkörper mit Leuchtmittel gestalterisch in den Hintergrund treten zu lassen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Profilkörper als U-Profil mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt ausgebildet.
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An der Innenseite des Verbindungsschenkels kann bei dieser Ausführungsform der Erfindung eine Aufnahme zur Befestigung des oder der Leuchtmittel vorgesehen sein.
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Die seitlichen Schenkel des Profilkörpers weisen eine in Längsrichtung verlaufende Prägung auf, um eine Nut-Feder- oder Rastverbindung zum transparenten optischen Mittel zu schaffen, wobei das optische Mittel eine zur Prägung komplementäre, in Längsrichtung verlaufende Strukturierung, z. B. in Form einer Ringnut besitzt.
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Selbstverständlich kann in Abwandlung dieses Gedankens das optische Mittel auch in anderer Weise kraftschlüssig oder aber auch stoffschlüssig am Profilkörper fixiert werden.
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Im Inneren des Profilkörpers sind die zum Betreiben der Leuchtmittel notwendigen elektrischen Anschluss-Verbindungs- und/oder Verkabelungsmittel angeordnet.
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Die Innenoberfläche des Profilkörpers kann eine strahlungsreflektierende Oberfläche aufweisen, um die Ausbeute an Strahlungsenergie über die lichtaustrittsseitige Öffnung und das optische Mittel zu verbessern.
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Die Leuchtmittel sind bevorzugt als eine Vielzahl von auf einem langgestreckten Verdrahtungsträger in Reihe angeordnete lichtemittierende Dioden ausgebildet. Diese auf dem langgestreckten Verdrahtungsträger lichtemittierende Dioden können durch am Verdrahtungsträger befindliche Steckverbindungen eine über längere räumliche Strecken sich ausdehnende Reihenanordnung bilden, ohne dass das Ziehen separater elektrischer Kabel erforderlich wird.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß eine Bewegungsmelderanordnung vorgesehen, um ein abschnittsweises Aktivieren der Leuchtmittel auszulösen.
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Das abschnittsweise Aktivieren erfolgt der Bewegungsrichtung einer innerhalb der Bewegungsmelderanordnung sich bewegenden Person vorauseilend. Dabei dient quasi bei dieser Ausführungsform der Erfindung der so gestaltete Handlauf als dynamischer Wegweiser, z. B. bei Museen hin zu besonders interessanten Ausstellungsstücken oder aber bei einer Sicherheitsbeleuchtung zum Notausgang weisend.
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Vorgesehen ist darüber hinaus die Anordnung von weiteren Sensoren, z. B. zur Kleinkindererfassung, um im Treppenbereich spielende Kinder zu erfassen. Ebenso kann eine Überwachungskamera zur Weg- oder Raumkontrolle integriert werden. Optional kann am oder im Handlauf eine Projektionseinrichtung vorgesehen sein. Hier können z. B. Firmenlogos dargestellt oder Warnhinweise gegeben werden. Selbstverständlich kann die Handlaufbeleuchtung auch als ergänzende Notlichtbeleuchtung mit netzunabhängigem Betrieb realisiert sein.
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Wird eine erfindungsgemäße Lösung z. B. in einem Eingangsbereich eines Museums eingesetzt, kann im Handlauf eine Besucherregistrierungs- und Zähleinrichtung integriert werden.
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Das Formteil, welches den eigentlichen Handlauf bildet, kann als Flachband- oder Flachprofilmaterial ausgebildet werden.
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Bei einer Ausführungsform besteht das Formteil aus einem Vollmaterial mit rechteckigem Querschnitt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst das Formteil ein Rohrmaterial.
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Hier besteht die Möglichkeit, den Profilkörper, der die Leuchtmittel aufnimmt, mit einem viertel- oder halbkreisförmigen Querschnitt auszugestalten.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
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1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handlauflaufs mit einem Formteil als Vollmaterial mit rechteckigem Querschnitt sowie einem Profilkörper als U-Profil in rechteckiger Gestalt und
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2 eine zweite Ausführungsform der Erfindung mit einem Formteil, ausgebildet als im Querschnitt kreisförmiges Vollmaterial oder als Rohr, kombiniert mit einem Profilkörper in Gestalt eines Viertel- oder Halbkreis-Profils.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach 1 wird von einem Profilkörper 1 ausgegangen, der als U-Profil mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist.
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An der Innenseite des Verbindungsschenkels 2 ist eine Aufnahme 3 zur Befestigung des Leuchtmittels in Form von lichtemittierenden Dioden 4 befindlich.
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Die Innenoberflächen des Profilkörpers 1 können eine strahlungsreflektierende Oberfläche besitzen.
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Zur Öffnungsseite des Profilkörpers 1 ist eine in Längsrichtung verlaufende Prägung 5 beidseitig vorhanden. Die Prägung 5 verläuft im Wesentlichen komplementär zu einem Rücksprung 6, der an den Längsseitenflächen des optischen Mittels 7 vorhanden ist.
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Durch die Kombination aus Prägung 5 und Rücksprung 6 kann das optische Mittel 7 leicht rastend eingesetzt und im Profilkörper 1 fixiert werden.
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Selbstverständlich besteht durch diese Art der Befestigung auch die Möglichkeit, das optische Mittel 7 zu entfernen, um einen Zugang zum Leuchtmittel 4 zu schaffen oder aber um das optische Mittel 7 durch ein z. B. anders farbiges optisches Mittel auszutauschen.
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Das optische Mittel 7 kann an der lichtaustrittsseitigen Oberfläche 8 eine Strukturierung zur gezielten Lichtstreuung besitzen.
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Das optische Mittel besteht bevorzugt aus einem durchscheinenden Kunststoffmaterial.
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Parallel zur Längsachse des Profilkörpers 1 an dessen von der lichtaustrittsseitigen Öffnung abgewandten, gegenüberliegenden Seite ist nun der eigentliche Handlauf als Formteil 9 befindlich. Die Breite des Formteils 9 ist, wie in den Figuren ersichtlich, gleich oder größer als die maximale Breite des Profilkörpers 1. Damit verschwindet quasi der Profilkörper 1 mit dem im Inneren befindlichen Leuchtmittel 4 unterhalb des Formteils 9.
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Das Formteil 9 kann der Darstellung nach 1 entsprechend z. B. als Vollmaterial mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet werden.
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Denkbar sind aber auch andere Querschnitts- und Flächenformen.
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Vorgefertigte Profilkörper 1 mit optischen Mitteln 7 sowie Leuchtmittel 4 können an der Unterseite verschiedener Handlauf-Formteile angebracht werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach 2 besteht das Formteil 9 aus einem im Querschnitt kreisförmigen Voll- oder Rohrmaterial.
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An der vom Betrachter aus gesehenen Unterseite des im Querschnitt kreisförmigen Formteils 9 befindet sich ein viertel- oder halbkreisförmiger Profilkörper 1, der wiederum im Inneren die Halterung 3 mit Leuchtmittel 4 umfasst und wobei ebenfalls ein entsprechendes optisches Mittel 7 vorgesehen ist.
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Obwohl in den 1 und 2 auf eine Snap-in-Verbindung zwischen dem optischen Mittel 7 und dem Profilkörper 1 abgestellt wird, sind auch andere Befestigungsarten mit Form- und/oder Kraftschluss denkbar.