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Die Erfindung betrifft eine Fluchtwegbeleuchtung mit wenigstens einem Hinweis zum Kennzeichnen eines Fluchtwegs und mit wenigstens einem Leuchtmittel, das in einem Gehäuse im Boden eines Raumes eingelassen ist, das von oben durch wenigstens eine transparente Scheibe verschlossen ist, die in der eingebauten Lage zumindest näherungsweise mit der Bodenoberfläche bündig abschließt, und dass das Leuchtmittel unter der Scheibe angeordnet ist und von wenigstens einem Akkumulator netzunabhängig mit Energie versorgt wird.
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Es ist bekannt und für öffentliche Gebäude auch vorgeschrieben, die Fluchtwege zu kennzeichnen. Hierfür werden häufig Leuchten eingesetzt, die oberhalb einer Fluchtwegtür oder dergleichen angeordnet sind. Diese so genannten Notausgangsleuchten weisen ein Leuchtmittel auf, das normalerweise durch das Hausnetz mit Strom versorgt wird. Im Falle eines Stromausfalls wird die Leuchte mittels eines Akkumulators mit Strom versorgt, so dass die Notausgangsbeleuchtung im Dunkeln stets sichtbar ist.
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Üblicherweise bestehen derartige Notausgangsbeleuchtungen aus einem transparenten Glas- oder Kunststoffkörper, in dem die Leuchte und die Elektronik angeordnet sind. Auf der sichtbaren Seite des Körpers sind die entsprechenden Symbole vorhanden. Die Art des Hinweises ist beispielsweise nach der BGV A8 oder der ISO 6309 genormt und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung.
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Es hat sich jedoch gezeigt, dass die übliche Anordnung von Notausgangsbeleuchtungen oberhalb der Fluchttür bei Rauchentwicklung ungünstig ist. Der Rauch steigt nämlich nach oben und verdeckt die Notausgangsbeleuchtung, deren Leuchtstärke nicht immer ausreicht, den dichten Rauch zu durchdringen. Zudem werden sich Personen in dem Raum im Notfall am Boden aufhalten, um den Rauch nicht einzuatmen. Dies führt dazu, dass die Notausgangsbeleuchtung nicht wahrgenommen werden kann. Die betreffende Person verliert die Orientierung und kann den Notausgang nicht finden.
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Die Anordnung von Notausgangsbeleuchtungen im unteren Wandbereich eines Raumes ist ungünstig, da diese als hervorspringende Leuchten eine Stolperfalle bilden. Eine Anordnung im Boden ist mit einem erhöhten Installationsaufwand verbunden, da die entsprechenden Stromversorgungskabel durch den Boden geleitet werden müssen.
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Aus der
DE 103 53 523 A1 ist es bekannt, Leuchtmittel für eine Notbeleuchtung in Geländerelementen anzuordnen. In der
DE 20 2007 010 521 U1 wird ein Solarglaselement beschrieben, aus dem ein leuchtendes Wandpaneel gebildet ist. Das Solarelement ist eine Dünnschichtzelle, und als Leuchtmittel werden Leuchtdioden eingesetzt. Die
US 2009/0268446 A1 offenbart eine flächige Beleuchtungseinrichtung, die durch Solarelemente mit Energie versorgt wird. Diese Beleuchtungseinrichtungen können nicht am Boden eingesetzt werden. Die
DE 195 11 813 A1 betrifft ein Markierungselement für Verkehrsflächen, bei welchem die Lichtquellen mittels Solarzellen mit Energie versorgt werden, die Akkumulatoren aufladen.
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Aus der
DE 201 06 048 U1 oder
DE 20 2006 001 527 U1 ist eine begehbare Bodenleuchte bekannt, die einen Akkumulator aufweist, der durch eine in der Leuchte angeordnete Solarzelle aufgeladen wird. Die Solarzelle ist wegen ihrer Bruchempfindlichkeit mit einem Abstand zum Deckglas in dem Gehäuse angeordnet. Dadurch baut die Bodenleuchte relativ hoch und kann nicht überall eingesetzt werden. Außerdem ist eine relativ große Fläche erforderlich, um ausreichend Platz zum einen für den Hinweis und zum anderen für die lichtempfindliche Fläche der Solarzelle zu bieten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Notausgangsbeleuchtung oder Fluchtwegbeleuchtung derart auszubilden, dass sie mit geringer Einbautiefe im Boden eines Raumes angeordnet werden kann.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass der Akkumulator von wenigstens einer Dünnschichtsolarzelle mit Energie gespeist wird, welche Dünnschichtsolarzelle sich zumindest näherungsweise von unten über die gesamte Scheibe erstreckt und wenigstens einen Ausschnitt aufweist, der den Hinweis bildet und durch welchen das Licht der Lichtquelle austritt. Durch die Ausbildung einer derartigen Leuchte ohne Energieversorgung aus dem Stromnetz kann die Montage wesentlich vereinfacht werden. Es ist lediglich erforderlich, im Bereich des Fluchtweges eine Ausnehmung im Boden vorzusehen, in die das Gehäuse eingesetzt werden kann. Solange der Raum beleuchtet ist, wird sich der Akkumulator durch die Solarzellen aufladen, um dann bei Dunkelheit oder Dämmerung das oder die Leuchtmittel zum Leuchten bringen. Der Akkumulator ist so bemessen, dass er wenigstens eine Periode von Dunkelheitsbeginn bis zum Ende der Dunkelheit ausreichend Energie zum Betreiben der Leuchtmittel besitzt. Die Solarzellen sind so bemessen, dass innerhalb der hellen Periode der Akkumulator ausreichend aufgeladen wird.
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Das Vorsehen einer Dünnschichtsolarzelle hat den Vorteil, dass die Fluchtwegbeleuchtung relativ dünn baut. Es kann vorgesehen werden, dass die Dicke des Gehäuses mit der Scheibe etwa 10 bis 20 und insbesondere 15 mm beträgt. Die Scheibe kann etwa 4 mm dick sein, wodurch eine ausreichende mechanische Stabilität erreicht wird. Die restliche Höhe reicht für den Einbau des Leuchtmittels und der Akkumulatoren aus. Insgesamt ist die Fluchtwegbeleuchtung in etwa so dick wie eine Bodenfliese und kann auch eine entsprechende Länge und Breite aufweisen. Damit kann sie schnell und problemlos wie eine herkömmliche Bodenfliese eingebaut werden.
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Die transparente Scheibe erstreckt sich vorzugsweise einstückig uber die gesamte Dünnschichtsolarzelle. Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn die Scheibe zumindest auf ihrer freien Oberfläche kratzfest ausgebildet ist. Es wird dadurch vermieden, dass der Hinweis im Laufe der Benutzung beziehungsweise durch die Beaufschlagung mit Schuhen und dergleichen undeutlich oder unlesbar wird. Der Hinweis bleibt daher im Wesentlichen vollständig erhalten und stets gut lesbar.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dünnschichtsolarzelle flexibel ist. Hierdurch ist es möglich, die Dünnschichtsolarzelle unmittelbar unter der Scheibe anzuordnen und beispielsweise zu verkleben. Bei einer Belastung gibt die Dunnschichtsolarzelle nach und bricht nicht. Die Scheibe kann daher relativ dünn ausgebildet sein.
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In der Regel ist die Scheibe zumindest im Bereich außerhalb des Ausschnitts farblos. Hierdurch wird die Dünnschichtsolarzelle verlustfrei dem einstrahlenden Licht ausgesetzt. Der Hinweis soll jedoch häufig in einer anderen Farbe, insbesondere in einer Signalfarbe leuchten. Es kann vorgesehen werden, dass der Ausschnitt durch eine transparent eingefärbte Folie überdeckt oder entsprechend eingefärbt ist. Damit wird der freie Ausschnitt in einer gewünschten Farbe, beispielsweise orange, gelb, grün oder rot leuchten. Durch die Folie wird die Fluchtwegbeleuchtung zudem kaum dicker, so dass sich die Einbautiefe nicht oder nur unwesentlich erhöht.
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Es ist günstig, wenn die Folie unterhalb der Dünnschichtsolarzelle angeordnet ist. Damit wird die Herstellung vereinfacht. Die Folie braucht nach dem Aufbringen der Dünnschichtsolarzelle auf die Scheibe nur noch auf die Unterseite der Dünnschichtsolarzelle aufgeklebt zu werden. Die Dünnschichtsolarzelle wird damit weiter gegen äußere Einflüsse insbesondere während der Montage geschützt, und es entsteht der gewünschte farbliche Effekt durch das leuchtende Leuchtmittel.
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Das Symbol kann in einfacher Weise in die Dünnschichtsolarzelle eingeschnitten werden. Die Pole für die Spannungserzeugung können dann durch die äußeren Ränder und die inneren Ränder des Ausschnitts gebildet werden. Auch können die Pole an sich gegenüberliegenden Seiten der Dünnschichtsolarzelle angeordnet sein.
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Es ist günstig, wenn wenigstens ein Dämmerungsschalter vorhanden ist, um das Leuchtmittel bei einbrechender Dunkelheit einzuschalten. Die Notausgangsbeleuchtung oder Fluchtwegbeleuchtung wird demnach bei Dunkelheit eingeschaltet, so dass der Fluchtweg stets gekennzeichnet und sichtbar ist. Bei einem Notfall wird sich der Raum beispielsweise durch den Rauch verdunkeln, so dass der Dämmerungsschalter ebenfalls die Leuchtmittel einschaltet. Damit wird gewährleistet, dass in jedem Fall die Notausgangs- oder Fluchtwegbeleuchtung sichtbar ist. Auch wird erreicht, dass die Leuchte bei Helligkeit ausgeschaltet ist, so dass sich der Akkumulator aufladen kann.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Leuchtmittel intermittierend aufleuchtet. Hierdurch wird der Fluchtweg besser gekennzeichnet. Auch hebt sich die Beleuchtung von anderen Lichtquellen ab, so dass eine gut erkennbare Wegkennzeichnung möglich ist.
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Es kann auch vorgesehen werden, dass mehrere Leuchtmittel in der Fluchtwegbeleuchtung vorhanden sind. Hierdurch wird erreicht, dass bei Ausfall eines Leuchtmittels die anderen Leuchtmittel den Hinweis nach wir vor deutlich beleuchten.
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Weiterhin kann vorgesehen werden, dass die einzelnen Leuchtmittel in Form eines Lauflichts in Richtung des Fluchtwegs aufleuchten. Diese Leuchtweise und auch die intermittierende Leuchtweise können beispielsweise durch ein Alarmsignal ausgelöst werden, das durch den Notfall ausgelöst wird. Damit wird erreicht, dass die intermittierende Beleuchtung oder das Lauflicht bei normalen Umgebungsbedingungen nicht eingeschaltet ist, so dass nach wie vor ein ruhiges Erscheinungsbild des betreffenden Raums aufrecht erhalten bleibt.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Leuchtmittel als Leuchtdioden ausgebildet sind. Dies hat den Vorteil, dass ein Akkumulator, der von einer Solarzelle gespeist wird, ausreicht, ein Nachleuchten des Leuchtmittels über eine lange Zeit zu gewährleisten. Es ist damit problemlos möglich, die Notausgangs- oder Fluchtwegbeleuchtung über eine ganze Nacht oder über mehrere Tage leuchten zu lassen, ohne dass der Akkumulator aufgebraucht ist. Es ist daher sichergestellt, dass die Notausgangsbeleuchtung zuverlässig funktioniert.
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Wie das Gehäuse ausgebildet ist, ist grundsätzlich beliebig. Es ist vorgesehen, dass das Gehäuse bezüglich seiner Höhe und/oder Breite und/oder Länge an die örtlichen Gegebenheiten anpassbar ist. Dies hat den Vorteil, dass die Fluchtwegbeleuchtung beispielsweise in Form einer Fliese ausgebildet sein kann und an Stelle einer solchen im Boden angeordnet ist. Der Arbeitsaufwand wird somit reduziert, da ein zusätzliches Aufstemmen des Bodens im Bereich der Notausgangsbeleuchtung nicht mehr erforderlich ist. Das Gehäuse kann mit einem aushärtbaren Mittel, beispielsweise Kunstharz, in die Ausnehmung eingebracht werden. Die Ausnehmung braucht daher nicht genau an das Gehäuse angepasst zu werden. Auch kann das Gehäuse in der Höhe ausgerichtet werden, so dass die Oberseite der Scheibe bündig mit der Bodenoberfläche abschließt.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine Draufsicht auf die Fluchtwegbeleuchtung gemäß der Erfindung, und
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2: einen Querschnitt entlang der Linie II-II durch die Fluchtwegbeleuchtung.
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Die in der Zeichnung dargestellte Fluchtwegbeleuchtung weist ein Gehäuse 11 auf, das ein kastenförmiges Unterteil 12 besitzt und von oben mit einer transparenten Scheibe 13 bedeckt ist. Das Gehäuse weist in etwa die Gestalt und die Abmaße einer Bodenfliese auf und kann anstelle einer solchen in einen Boden eingebaut werden. Insbesondere ist die Höhe h derart gering, dass nur eine geringe Einbautiefe und somit Ausnehmung im Estrich erforderlich ist.
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Unterhalb der transparenten Scheibe befindet sich eine Dünnschichtsolarzelle 14 und ein Leuchtmittel 15. Weiterhin sind nicht näher gezeigte Akkumulatoren 16 vorhanden, die von der Dünnschichtsolarzelle 14 mit Energie versorgt und bei Lichteinfall aufgeladen werden. Die lichtempfindliche Seite wird demnach von der Scheibe 13 bedeckt. Weiterhin sind in dem Gehäuse 11 eine nicht näher gezeigte elektronische Schaltung 17 zum Steuern der Beleuchtung und ein Dämmerungsschalter 18 vorhanden. Diese bewirken, dass das Leuchtmittel 15 sich erst bei Dunkelheit oder Rauchentwicklung einschaltet und dass die Akkumulatoren 16 bei Helligkeit durch die Dünnschichtsolarzelle 14 aufgeladen werden.
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Die Dünnschichtsolarzelle 14 erstreckt sich bis auf die Belassung eines Randbereichs 19 über die gesamte Unterseite der transparenten Scheibe 13. Mit diesem Randbereich 19 liegt die Scheibe 13 auf den aufrechten Seitenwänden des Gehäuseunterteils 12 auf und ist mit diesen verbunden, beispielsweise verklebt. Damit kann ein wasserdichtes Gehäuse bereitgestellt werden.
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Die Dünnschichtsolarzelle 14 weist einen Ausschnitt 20 auf, durch den ein Symbol gebildet wird, bei dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiel ein Pfeil, der auf einen Ausgang weist. Die Lichtquelle oder Lichtquellen 15 sind unterhalb dieses Ausschnitts 20 im Gehäuse 11 angeordnet. Sobald die Lichtquelle leuchtet, tritt das Licht durch den Ausschnitt 20 aus. Im übrigen Bereich wird das Licht durch die Dünnschichtsolarzelle 14 abgeschirmt. Von oben, also in der eingebauten Lage der Fluchtwegbeleuchtung, ist daher bei Dunkelheit insbesondere das durch den Ausschnitt 20 gebildete Symbol sichtbar.
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Die transparente Scheibe 14 besteht aus einem kratzfesten farblosen Kunststoff. Damit gelangt das einfallende Licht verlustfrei auf die lichtempfindliche Oberfläche 21 der Dünnschichtsolarzelle 14. Es wird bei Lichteinfall durch die Umgebungsbeleuchtung ausreichend elektrische Energie erzeugt, um den oder die Akkumulatoren 16 aufzuladen.
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Das Symbol wird demnach durch das Leuchtmittel 15 beleuchtet und strahlt entsprechend der Ausbildung der transparenten Scheibe nach oben. Bei einer farblosen Scheibe 13 leuchtet das Symbol entsprechend der Farbe des Leuchtmittels. Es kann jedoch auch eine farbig transparente Folie 22 vorhanden sein, die sich zumindest über den Ausschnitt 21 erstreckt und somit das Symbol von unten überdeckt. Leuchtet das Leuchtmittel, strahlt das Symbol nunmehr in der Farbe der Folie 22. Dies kann erwünscht sein. Zudem sind die Leuchtmittel und die anderen Einbauten dann nicht mehr so gut durch die Scheibe 13 erkennbar. Dies ist aus optischen Gründen wünschenswert.
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Die beschriebene Fluchtwegbeleuchtung benötigt keine externe Spannungsversorgung. Durch den Einsatz von Dünnschichtsolarzellen kann der integrierte Akkumulator bei Helligkeit laufend aufgeladen werden. Bei Dunkelheit oder im Notfall schaltet die Elektronik die Leuchtmittel ein, und der Fluchtweg wird gekennzeichnet. Es ist insbesondere auch möglich, derartige Fluchtwegbeleuchtungen nachträglich in ein Gebäude und insbesondere im Boden einzubauen. Die Elektronikeinheit kann mehrere Leuchtmittel in Form eines Lauflichts ansteuern. Hierdurch wird die Richtung des Fluchtwegs besser gekennzeichnet.
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Das Gehäuse 11 ist aufgrund der verwendeten Dünnschichtsolarzelle sehr niedrig ausgebildet. Die Höhe h kann beispielsweise 10 bis 20 mmm betragen. Da die Dünnschichtsolarzelle 14 zudem flexibel ist, kann sie unmittelbar unterhalb der transparenten Scheibe 13 angeordnet und beispielsweise mit dieser verklebt sein. Ein Bruch durch eine Verformung der Scheibe 13 bei Belastung ist nicht zu befürchten. Damit kann die Fluchtwegbeleuchtung im Boden angeordnet werden. Das Leuchtmittel ist somit im Boden eingelassen und wird daher vom aufsteigenden Rauch bei einem Brand nicht verdeckt. Die in dem Raum befindliche Person wird die Notausgangsbeleuchtung auch in kriechender Stellung stets erkennen können. Die Sicherheit wird erhöht.