DE102010046663A1 - Verfahren zum Herstellen von Glasgegenständen, sowie Vorrichtung - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Glasgegenständen, insbesondere von Hohlkörpern aus Glas, wobei folgende Schritte durchgeführt werden: a) Bereitstellen einer aus einer unteren Teilform (10) und einer oberen Teilform (20) zusammensetzbaren Gesamtform (30) für einen herzustellenden Gegenstand, wobei die Gesamtform (30) zumindest eine im Wesentlichen seitliche Zugangsöffnung (40) für jeweils ein, der Zugangsöffnung (40) zugeordnetes, im Wesentlichen horizontal bewegliches Presswerkzeug (50) aufweist; b) Einbringen einer Portionseinheit von flüssigem oder pastösem Glas in die untere Teilform; c) dichtes Aufsetzen der oberen Teilform auf die untere Teilform, um die Gesamtform zu bilden; d) im Wesentlichen horizontales Einbringen des Presswerkzeugs in die jeweils zugeordnete Zugangsöffnung, um die Portionseinheit von Glas in der Gesamtform zu pressen und in eine passgenaue Anlage mit der inneren Wandung der Gesamtform sowie des Presswerkzeugs zu verbringen; e) im Wesentlichen horizontales Zurückziehen des Presswerkzeugs aus der jeweils zugeordneten Zugangsöffnung; f) Öffnen der Gesamtform durch Abheben der oberen Teilform von der unteren Teilform; g) Abkühlen und Entformen des geformten Glasgegenstands sowie ferner ein Verfahren zum Herstellen von Glasgegenständen, insbesondere von Vollkörpern aus Glas, wobei folgende Schritte durchgeführt werden: a) Bereitstellen eines ersten und eines zweiten im Wesentlichen horizontal gegeneinander bewegbaren Presswerkzeugs, wobei zumindest eine erste Seite des ersten Presswerkzeugs, welche in Richtung einer zugeordneten zweiten Seite des zweiten Presswerkzeugs weist, vorzugsweise beide einander zugeordnete erste und zweite Seiten der Presswerkzeuge, eine Negativform eines herzustellenden Glasgegenstands definieren und ferner eine Schneidkante aufweisen und die jeweiligen umfänglichen Kanten der einander zugeordneten ersten und zweiten Seite der Presswerkzeuge zueinander komplementär formschlüssig ausgebildet sind; b) Bereitstellen von flüssigem oder pastösem Glas, insbesondere einem Glasstrang mit einem flüssigen oder pastösen Ende, das in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung, vorzugsweise von oben, zwischen das erste und das zweite Presswerkzeug zugeführt wird; c) Aufeinander zu Bewegen des ersten und des zweiten Presswerkzeugs, bis sich die jeweiligen umfänglichen Kanten der einander zugeordneten ersten und zweiten Seite der Presswerkzeuge berühren, wobei mittels der Schneidkante(n) von dem zugeführten flüssigen oder pastösen Glas eine Portionseinheit abgetrennt und diese in der Negativform der ersten und/oder zweiten Seite der Presswerkzeuge zu einer Vollform geformt wird; d) im Wesentlichen horizontales Zurückziehen des ersten und des zweiten Presswerkzeugs, wobei der geformte Glasgegenstand gleichzeitig entformt wird; sowie jeweils eine Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Glasgegenständen nach den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 2 sowie eine Vorrichtung zum Herstellen solcher Glasgegenstände gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 7 und 8.
  • Die Pressglasformung ist neben der Mundblasproduktion ein Hauptformgebungsverfahren in der Glasindustrie. Die gängigste Prozessführung bei der Pressglasformung ist hierbei das Einbringen eines Glaspostens in eine Pressform. Wird das Glas manuell bzw. mit Hilfe eines Kugelspeisers aus dem Schmelzbad entnommen, so wird der viskose Glasstrang aus einem geringen Abstand zum Formenboden in die Form eingelegt. Bei der weiteren alternativen Verwendung eines Tropfenspeisers wird die Oberflächenspannung des Glases genutzt, um einen Tropfen am Auslauf des Speisers auszuformen, der dann mittels einer Schere am oberen Ende abgetrennt wird und im freien Fall in die Form eingebracht wird. Sobald das Glas in die Form eingebracht ist, senkt sich ein Pressstempel und -ring von oben in bzw. auf die Form, um das Glas auszuformen und durch die Wärmeableitung der Stahlform zum Erstarren zu bringen. Zum Entformen wird der Presstempel und -ring zurückgezogen bzw. eine mehrteilige Form geöffnet, so dass der Pressglasartikel entnommen werden kann.
  • Um das Befüllen der Form auch mit dem Feeder zu optimieren, wird vielfach das Unterteil der Form auf einen Vorschub installiert und aus der Pressstation in die Speiseposition unter die Auslaufdüse des Feeders/Speisers verfahren. Auf diese Weise kann der geschnittene Glasstrang direkt auf den Formenboden aufsetzen und wird daher während des Nachlaufens „unterstützt”, während beim Ausbilden eines Tropfens die Gravitation dafür sorgt, dass der Tropfen immer länger wird bzw. mit sehr hoher Viskosität, d. h. niedriger Glastemperatur, diesem Tropfenbildungseffekt entgegen gewirkt werden muss, was sich jedoch nachträglich auf die Pressbarkeit des Artikels in der Form und somit negativ auf dessen Verarbeitbarkeit und, je nach Produkt, negativ auf dessen Qualität, auswirkt.
  • Die Prozessführung gestaltet sich bei flachen Geometrien der herzustellen Glasgegenstände am einfachsten, bei hohen Geometrien mit einem verhältnismäßig großem Durchmesser ebenso. Jedoch gestaltet es sich bei hohen und schlanken Artikeln schwierig, das Glas in die Form einzubringen bzw. beim Einbringen des Glases die Scherenschnittnarbe so zu positionieren, dass er der Qualität des Glasartikels nicht als sichtbare Narbe abträglich ist.
  • Für hohe und schlanke Artikel wird daher häufig das Injektionspressverfahren zum Einsatz gebracht. Das Glas wird dabei in eine Zwischenform (Reservoir) eindosiert und dann unter der Form so positioniert wird, dass das Glas aus dem Injektionsreservoir gedrückt wird. Dies geschieht mit Hilfe eines Pneumatikzylinders, Hydraulikzylinders bzw. eines Servomotors, der den Boden des Reservoirs hebt, um das Glas aus dem Reservoir in die Form zu injizieren. Die verdrängte Luft wird entweder durch eine Öffnung am oberen Ende der Form gewährleistet, die meist durch eine Formenteilung am oberen Ende ohnehin vorhanden ist, um die obere Kontur des Glasartikels mit Hilfe eines Formenoberteils auszuformen. Oder die Luft wird durch Vakuumlöcher abgeführt.
  • Für Hohlglasartikel kann das Injektionspressen auch mit einem Pressen von oben derart kombiniert werden, dass das Glas von unten in die Form gespritzt und die Form dadurch ausgefüllt wird, so dass diese die Außenwand des Hohlglaskörpers bildet. Die Innenkontur des Hohlglasartikels wird dabei aber wie beim traditionellen Pressen von oben mit Stempel und Ring ausgeformt. In diesem Fall handelt es sich daher eher um ein „Doppelpressen”, denn es werden gleichzeitig Presskräfte von unten (Injektion) und von oben (Pressstempel) angewendet. Sobald das Glas an den Rändern des Injektionsreservoirs zum Stillstand gekommen ist, wird zusätzlich eine pneumatische Nachpresseinheit aktiviert, die im Inneren des Reservoirs den Druck auf dem Glas noch aufrechterhält, um die Schrumpfung des Glases im Reservoir stattfinden zu lassen und nicht im Artikel selbst.
  • Das Injektionspressen kann grundsätzlich auch von oben angewandt werden, wobei es jedoch ein unkontrolliertes Austreten des Glases durch den Injektionskanal in die Form zu vermeiden gilt. Ferner erfordert das Injektionspressen das Beseitigen des Restglases in Form des Injektionskanals und des Restglases, das im Reservoir zwangsläufig zurückbleiben muss. Dieser zusätzliche Nachbearbeitungsschritt ist sehr kostenintensiv, da das Restglas die zu verarbeitende geschmolzene Menge in aller Regel um mindestens 10% reduziert. Des Weiteren erfordert das Absägen des Injektionskanals eine sehr handhabungs- und kostenintensive Nachbearbeitung und führt zu zusätzlichen Ausbeuteverlusten. Darüber hinaus muss die Bodenfläche im Anschluss an das Absägen geschliffen und poliert werden (mechanisch oder durch Säure) und lässt ferner nur eine recht eingeschränkte Gestaltung der Bodenfläche im Glasartikel, nämlich einen planen sphärischen Boden zu, während das Pressverfahren die Gestaltung aller gepresster Flächen zulässt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung von Glasgegenständen, insbesondere von hohen und schlanken Glasgegenständen, wie insbesondere Hohl- und Vollkörpern anzugeben, das einfach, kostengünstig und unter Vermeidung oben genannter Nachteile durchgeführt werden kann, wobei die hergestellten Glasprodukte eine hohe Qualität und ein optimiertes Erscheinungsbild aufweisen. Ferner ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens bereitzustellen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß den Patentansprüchen 1 und 2 sowie durch eine Vorrichtung gemäß den Patentansprüchen 7 und 8 gelöst.
  • Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen von Glasgegenständen, insbesondere von Hohlkörpern aus Glas gelöst, bei welchen die folgenden Schritte durchgeführt werden:
    • a) Bereitstellen einer aus einer unteren Teilform (10) und einer oberen Teilform (20) zusammensetzbaren Gesamtform (30) für einen herzustellenden Gegenstand, wobei die Gesamtform (30) zumindest eine im Wesentlichen seitliche Zugangsöffnung (40) für jeweils ein, der Zugangsöffnung (40) zugeordnetes, im Wesentlichen horizontal bewegliches Presswerkzeug (50) aufweist;
    • b) Einbringen einer Portionseinheit von flüssigem oder pastösem Glas in die untere Teilform;
    • c) dichtes Aufsetzen der oberen Teilform auf die untere Teilform, um die Gesamtform zu bilden;
    • d) im Wesentlichen horizontales Einbringen des Presswerkzeugs in die jeweils zugeordnete Zugangsöffnung, um die Portionseinheit von Glas in der Gesamtform zu pressen und in eine passgenaue Anlage mit der inneren Wandung der Gesamtform sowie des Presswerkzeugs zu verbringen;
    • e) im Wesentlichen horizontales Zurückziehen des Presswerkzeugs aus der jeweils zugeordneten Zugangsöffnung;
    • f) Öffnen der Gesamtform durch Abheben der oberen Teilform von der unteren Teilform;
    • g) Abkühlen und Entformen des geformten Glasgegenstands.
  • Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass erfindungsgemäß eine Gesamtform für einen herzustellenden Gegenstand verwendet wird, die teilbar ausgebildet ist und aus einer unteren Teilform sowie aus einer oberen Teilform besteht.
  • Somit ist es erfindungsgemäß möglich, in die untere Teilform eine Portionseinheit von flüssigem oder pastösem Glas einzubringen, wobei es möglich ist, diese Portionseinheit so in der unteren Teilform zu positionieren, dass im Zuge eines späteren Pressvorgangs eine optimale Verteilung des Glases in der Gesamtform stattfinden kann.
  • Nachdem das flüssige oder pastöse Glas in die untere Teilform eingebracht worden ist, wird die obere Teilform auf die untere Teilform aufgesetzt, so dass die untere und die obere Teilform zusammen die Gesamtform für den herzustellenden Gegenstand ergeben. Hierbei definiert die Innenoberfläche der Gesamtform die Außenkontur des herzustellenden Gegenstands.
  • Zur Erzeugung der Innenkontur des herzustellenden Gegenstands wird in einem weiteren Verfahrensschritt ein Presswerkzeug im Wesentlichen horizontal linear in die, in der Gesamtform vorgesehene, dem Presswerkzeug jeweils zugeordnete, Zugangsöffnung eingeführt, um die Portionseinheit von Glas in der Gesamtform zu pressen und eine passgenaue Anlage mit der inneren Wandung der Gesamtform zu erzeugen und durch das Presswerkzeug selbst, respektive dessen Außenkontur, die innere Form des Glashohlkörpers, der hergestellt werden soll, zu formen.
  • Nach dem Abschluss des Pressvorgangs wird das verwendete Presswerkzeug im Wesentlichen horizontal aus der jeweils zugeordneten Zugangsöffnung der Gesamtform zurückgezogen und die Gesamtform im Anschluss daran durch ein Abheben der oberen Teilform von der unteren Teilform geöffnet. In einem letzten Schritt verfolgt das Abkühlen und Entformen des geformten Gegenstands, in aller Regel aus der unteren Teilform, in welcher der geformte Glasgegenstand liegt; alternativ kann der Glasgegenstand auch in der oberen Teilform, beispielsweise mittels Vakuum gehalten sein, um beispielsweise unmittelbar an einen anderen Ort verfahren und dort entformt zu werden.
  • Da es anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich ist, flüssiges oder pastöses Glas unmittelbar in optimierter Weise gezielt, insbesondere heißer als beim Stand der Technik, in eine Form zur Herstellung des Glasgegenstands einzubringen, eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere sehr gut zur Herstellung von hohen und schlanken Artikeln. Darüber hinaus ist es erfindungsgemäß möglich, die untere Teilform während des Einbringens der Portionseinheit von flüssigem oder pastösem Glas in die untere Teilform unterhalb des Speisers bzw. Feeders, mit dem das direkte Befüllen durchgeführt wird, zu bewegen, und zwar in allen drei Raumesrichtungen, um eine optimale Positionierung des Glaspostens in der unteren Form zu erhalten sowie ferner um eine Scherenschnittnarbe so in der Portionseinheit des flüssigen oder pastösen Glases zu positionieren, dass eine Wiedererwärmung der Scherenschnittnarbe und damit eine verbesserte und optimierte Verarbeitung des eingebrachten Glases stattfinden kann. Während das Glas aus dem Speiser/Feeder in die Form nachläuft, kann die Form somit erfindungsgemäß mit Hilfe des Vorschubs vertikal nach unten gefahren werden, damit beispielsweise auch eine hohe Form befüllt werden kann, oder sie kann horizontal aus dem Speisertropfpunkt „gezogen” werden, um eine lange Form optimal zu befüllen. Diese Bewegungsführung der Form während des Speisevorgangs hat sich für die Optimierung der Prozessparameter als äußerst zweckführend erwiesen.
  • Somit liegt ein wesentlicher Punkt der Erfindung darin, dass es möglich ist, die untere Teilform mit einem Glas mit einer optimalen Temperatur zu befüllen, ohne dass es notwendig wäre, dass ein Tropfen ausgebildet werden muss, der zur Befüllung einer herkömmlichen Glasform notwendig wäre. Somit ist es anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, mit gegenüber dem bisherigen Stand der Technik heißeren Glas zu arbeiten, das in entsprechend heißem und niedrig viskosen Zustand in die Gesamtform eingebracht werden kann, ohne dass eine bestimmte hohe Viskosität des Glases eingestellt werden muss, um, wie es beim Stand der Technik notwendig ist, um einen zur Befüllung einer hohen und schlanken Pressglasform bislang notwendigen langen dünnen Tropfen zu erzeugen.
  • Die Möglichkeit erfindungsgemäß mit sehr heißem Glas zu arbeiten, wirkt sich wiederum sehr positiv auf die Oberflächenqualität des hergestellten Glasartikels aus, so dass eine bisher notwendige aufwändige Feuerpolitur zum Beseitigen von Fließwellen erfindungsgemäß nicht mehr notwendig ist oder auf ein Minimum reduziert werden kann. Auch auf einen kostenintensiven Nachbearbeitungsschritt, wie er beispielsweise beim Injektionspressen notwendig ist, kann erfindungsgemäß verzichtet werden.
  • Des Weiteren ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die untere Teilform und/oder die obere Teilform jeweils aus mindestens zwei Segmenten zusammengesetzt werden kann. Anhand dieser Ausführungsform können äußerst komplexe Teilformen erzeugt werden. Selbstverständlich kann sowohl die untere Teilform als auch die obere Teilform jeweils nur aus einem Segment bestehen. Dies ist insbesondere für Glasgegenstände von Vorteil, die eine sehr genaue Außenkontur erfordern.
  • Des Weiteren ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass jeweils erfindungsgemäße verwendete Presswerkzeuge sowie die untere und/oder die obere Teilform linear mittels eines Pneumatikzylinders, oder vorzugsweise mittels eines Servomotors bewegt werden. Somit kann der Pressvorgang sowohl mit herkömmlichen Hydraulikpressaggregaten oder Pneumatikzylindern als auch mit einem Servomotor als Antrieb durchgeführt werden, wobei die Verwendung eines Servomotors eine differenzierte Bewegungsführung während der einzelnen Phasen des Pressvorgangs ermöglicht. Hierbei ist insbesondere die Bereitstellung des Pressstempels vor einem Kontakt mit dem Glas sowie eine dem Glasfluss und dem Viskositätsverhalten des Glases angepasste Bewegungsführung während des eigentlichen Ausformens des Glases sowie ein Haltedruck während des Abkühlens des Glases, aber auch das Zurückziehen des Pressplungers und des Pressrings nach dem Pressvorgang zu erwähnen.
  • Zusammenfassend ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren somit sowohl ein direktes Einspeisens von flüssigem oder pastösem Glas mit Hilfe eines Vorschubs unmittelbar in die untere Teilform, die Anwendung des Servomotorgetriebenen Pressens und/oder des „Doppel-Pressens”, wobei gegebenenfalls bis zu vier oder mehr Servo-Pressaggregate, die zueinander synchronisiert sind, nämlich Stempel, Ring, Pressaggregat von unten und Horizontalpressaggregat gleichzeitig in neuartiger Weise kombiniert angewendet werden, um ein kosteneffizientes Herstellungsverfahren für die Glasindustrie bereitzustellen, das es erlaubt insbesondere ein Verfahren für die Herstellung von hohen und schlanken Hohl- und/oder Vollglasartikeln im Pressglasverfahren für die Glasindustrie zur Verfügung zu stellen. Eine hohe Produktqualität wird ferner durch die erfindungsgemäße Möglichkeit erreicht die Wiedererwärmung der Scherenschnittnarbe aktiv in die Prozessführung einzubinden, wobei die Scherenschnittnarbe optimal in der heißen Glasmasse abgelegt und positioniert werden kann.
  • Ferner ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine sehr hohe Produktqualität, da die Glastemperatur in erster Linie an die Maßgaben einer optimalen Temperaturführung in der Form angepasst werden kann und nicht durch die Form, die der Tropfen haben muss, um die Formung dieses Artikels zu ermöglichen bestimmt wird. So ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren anstelle eines beispielsweise langen dünnen Tropfens mit sehr hoher Viskosität nun erfindungsgemäß mit heißerem Glas zu arbeiten, was sich sehr positiv auf die Oberflächenqualität des hergestellten Glasartikels auswirkt und beispielsweise eine aufwendige Feuerpolitur zum Beseitigen von Fließwellen am hergestellten Glasartikel auf ein Minimum reduziert. Darüber hinaus ist es erfindungsgemäß möglich auf einen kostenintensiven Nachbearbeitungsschritt wie er beim Injektionspressen notwendig ist, vollständig zu verzichten.
  • In dem vom Anmelder entwickelten Verfahren wird die Form zur Herstellung eines „hohen, schlanken Artikel” liegend auf der Maschine installiert, so dass beim Einbringen des Glases in die Form ein Direkteinspeiseverfahren zum Einsatz kommen kann. Dabei wird die „hohe, schlanke Form” so geteilt, dass eine Seite der Form den Formenboden, nämlich die untere Teilform, bildet, in die die Portionseinheit von flüssigem oder pastösem Glas eingelegt wird, während die andere Seite der Form, nämlich die obere Teilform, am oberen Pressaggregat wie ein Stempel befestigt wird und auf diese Weise die Form, nämlich die Gesamtform, geöffnet und geschlossen werden kann. Beim Einspeisen ist die Form entsprechend geöffnet und wird durch eine lineare Vorschubseinheit der Form zum direkten Befüllen unter einen Feeder gebracht.
  • Eine Bewegungsführung der Form unter dem Feeder, nämlich nach links und/oder rechts zum optimalen Einbringen des Glaspostens in das Zentrum der Form; bzw. nach oben und/oder unten für eine optimale Positionierung des Glasstrangs beim Einlegen in höhere Formen oder einem vor und/oder zurück zum Einlegen langer Artikel, dient dabei der Optimierung des Speiseprozesses. Nach dem Befüllen wird die untere Teilform wieder in eine gemäß dem Stand der Technik als Pressstation verwendete Station zurückgefahren und kann dort wieder mit der oberen Teilform zur Gesamtform zusammengeführt werden, so dass die geteilte Form nun geschlossen ist.
  • Die wesentliche Neuerung besteht nun darin, dass die Innenkontur eines Hohlglaskörpers, die im Werkzeugsatz als Stempel und Ring herkömmlich am oberen Pressaggregat befestigt werden, nun nicht mehr am oberen Pressaggregat installiert ist, sondern an einer zusätzlichen Einheit, die es erlaubt, den Pressstempel und -ring horizontal in die liegende Portionseinheit von flüssigem oder pastösem Glas einzubringen, während zuvor von oben die zweite Hälfte der Glasform-Außenkontur, nämlich die obere Teilform auf die untere Teilform aufgesetzt wurde, um die Außenkontur des Glasartikels zur vervollständigen und während des Pressvorgangs mit Hilfe der Kräfte der Servo-Motoren zu klemmen. Die Innenkontur des liegende Hohlglaskörper wird also nicht von oben ausgeformt, sondern horizontal von der Seite.
  • Nach dem Pressvorgang und des Kühlvorgangs zum Stabilsieren der Form wird zunächst seitlich der Pressplunger entfernt und anschließend die Form geöffnet, indem das „Formenoberteil”, nämlich die obere Teilform, nach oben verfahren wird. Der liegende Artikel kann schließlich aus der Unterform, nämlich der unteren Teilform, entnommen und in ein Kühlband gelegt werden.
  • Des Weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe insbesondere durch ein Verfahren zum Herstellen von Glasgegenständen, inbesondere von Vollkörpern von Glas, gelöst, wobei folgende Schritte durchgeführt werden:
    • a) Bereitstellen eines ersten und eines zweiten im Wesentlichen horizontal gegeneinander bewegbaren Presswerkzeugs, wobei zumindest eine erste Seite des ersten Presswerkzeugs, welche in Richtung einer zugeordneten zweiten Seite des zweiten Presswerkzeugs weist, vorzugsweise beide einander zugeordnete erste und zweite Seiten der Presswerkzeuge, eine Negativform eines herzustellenden Glasgegenstands definieren und ferner eine Schneidkante aufweisen und die jeweiligen umfänglichen Kanten der einander zugeordneten ersten und zweiten Seite der Presswerkzeuge zueinander komplementär formschlüssig ausgebildet sind;
    • b) Bereitstellen von flüssigem oder pastösem Glas, insbesondere einem Glasstrang mit einem flüssigen oder pastösen Ende, das in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung, vorzugsweise von oben, zwischen das erste und das zweite Presswerkzeug zugeführt wird;
    • c) Aufeinander zu Bewegen des ersten und des zweiten Presswerkzeugs, bis sich die jeweiligen umfänglichen Kanten der einander zugeordneten ersten und zweiten Seite der Presswerkzeuge berühren, wobei mittels der Schneidkante(n) von dem zugeführten flüssigen oder pastösen Glas eine Portionseinheit abgetrennt und diese in der Negativform der ersten und/oder zweiten Seite der Presswerkzeuge zu einer Vollform geformt wird;
    • d) im Wesentlichen horizontales Zurückziehen des ersten und des zweiten Presswerkzeugs, wobei der geformte Glasgegenstand gleichzeitig entformt wird.
  • Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass das Glas, aus welchem die Vollkörper aus Glas geformt werden, nunmehr unmittelbar einem oder erfindungsgemäß bevorzugt einem ersten und einem zweiten Presswerkzeug in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung, d. h. bevorzugt von oben zugeführt werden, da die Presswerkzeuge in im Wesentlichen horizontaler Richtung gegeneinander linear bewegt werden, so dass ein Pressdruck von oben, wie bei herkömmlichen Verfahren nicht mehr notwendig ist, so dass deshalb der Zugang zur Pressstation von oben für einen Glasstrang mit einem flüssigen oder pastösen Ende möglich ist.
  • Erfindungsgemäß weisen die beiden aufeinander zuweisenden Seiten des ersten und des zweiten Presswerkzeugs jeweils eine Negativform auf, die gemeinsam, nach einem Zusammenführen der jeweiligen Seiten die Form des herzustellenden Glasgegenstands definiert. So kann in den beiden einander zugeordneten ersten und zweiten Seiten der Presswerkzeuge beispielsweise jeweils eine Ausnehmung in Form einer Halbkugel ausgebildet sein, um nach einem Zusammenführen der beiden Presswerkzeuge eine Glaskugel als Vollkörper herzustellen.
  • Somit ist es mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, einen flüssigen oder pastösen Glasstrang mit seinem Ende von oben zwischen zwei Presswerkzeuge zu führen, die beiden Presswerkzeuge sodann linear aufeinander zu zu verfahren und den Glasstrang mit einer Schneidkante, die an den einander zugewandten Seiten der beiden Presswerkzeuge vorgesehen sind, abzuschneiden, während die abgeschnittene Glasmasse in den halbkugelförmigen Ausnehmungen, welche in den einander zugewandten Seiten der Presswerkzeuge vorgesehen sind, aufgenommen und durch ein weiteres Aufeinanderzufahren der Presswerkzeuge zu einer Kugel geformt werden. Erfindungsgemäß ist es hierfür notwendig, dass die jeweiligen umfänglichen Kanten der einander zugeordneten ersten und zweiten Seite der Presswerkzeuge zueinander komplementär formschlüssig ausgebildet sind.
  • Nach einem Formen des Glasgegenstands werden die beiden Presswerkzeuge, respektive Pressstempel, wieder in ihre ursprüngliche Ausgangslage zurückverfahren, wobei gleichzeitig der geformte Glasgegenstand aus den Negativformen, die in den jeweiligen einander zugeordneten Seitenflächen der Presswerkzeuge vorgesehen sind, entformt wird.
  • In vorteilhafterweise ist es anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, sehr große Vollkörper aus Glas zu fertigen, wobei ein solcher Vollkörper problemlos ein Gewicht im Bereich von größer 100 Gramm sowie einen Durchmesser von größer als 20 Zentimetern aufweisen kann, wobei betont sei, dass je nach Presswerkzeug auch deutlich größere Glasvollkörper hergestellt werden können. Selbstverständlich ist es erfindungsgemäß auch möglich, kleinere oder mehrere Glasvollkörper gleichzeitig zu erzeugen, wobei es jeweils lediglich auf die in der ersten und zweiten Seite der Presswerkzeuge ausgebildete Negativform ankommt, die nach Wunsch gestaltbar ist.
  • Des Weiteren sei an dieser Stelle erwähnt, dass das erfindungsgemäße Verfahren auch anhand eines feststehenden sowie nur eines beweglichen Presswerkzeugs durchführbar ist, wenngleich das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung von zwei linear beweglichen Horizontalpressaggregaten, die wiederum bevorzugt mittels eines Linear-Motors oder eines Servomotors betrieben werden, in optimierter Weise zum Herstellen von Glasvollkörpern verwendbar ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren des Horizontalpressens eröffnet weiterhin eine wesentliche Innovation für die Glasformung in der Glasindustrie. Der vertikale Aufbau aller traditionellen Pressanlagen bedeutet, dass der Platz oberhalb der Pressstation von oben mit dem Pressaggregat belegt ist. Aus diesem Grund ist ein Speiseprozess von dem Pressprozess immer örtlich getrennt und der Glasposten wird in der Speisestation in das Unterteil der Form eingelegt und in der Pressstation werden dann alle Formenteile zusammengeführt und der Artikel ausgeformt.
  • Die Erfindung des vorgestellten Horizontalpressverfahrens liegt somit darin, dass es nicht mehr notwendig ist, dass das Glas in einer separaten Station in ein Formenteil eingelegt wird, sondern ein Glasposten von oben zwischen zwei Formenbauteile verfahren wird und horizontal gepresst wird. Der Vorteil besteht darin, dass das Glas nicht aufgrund des zeitlich vorgelagerten Einspeisens lokal einen längeren Glas-Metall-Kontakt und damit eine stärkere Abkühlung erfährt, sondern als ein schneller und gleichmäßiger Glas-Metallkontakt hergestellt wird.
  • Somit weist das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber Verfahren gemäß dem Stand der Technik bei welchen ein Glasstranges beispielsweise bei einem weithin eingesetzt sogenannten Walzprozess in eine ”Vertikal”-Formung eingebracht wird, wobei ein flüssiger Glasstrang von oben zwischen zwei synchron laufende Walzen mit ausgefrästen Halbformen eingebracht und durch das Walzverfahren ausgeformt wird.
  • Des Weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Herstellen von Glasgegenständen, insbesondere von Hohlkörpern aus Glas, bestehend aus einer aus einer unteren Teilform und einer oberen Teilform zusammensetzbaren Gesamtform für einen herzustellenden Gegenstand gelöst, wobei die Gesamtform zumindest eine im Wesentlichen seitliche Zugangsöffnung für jeweils ein, der Zugangsöffnung zugeordnetes, im Wesentliches horizontal und linear bewegliches Presswerkzeug aufweist.
  • Ferner wird die erfindungsgemäße Aufgabe auch durch eine Vorrichtung zum Herstellen von Glasgegenständen, insbesondere von Vollkörpern aus Glas, bestehend aus einem ersten und einem zweiten im Wesentlichen horizontal gegeneinander bewegbaren Presswerkzeug gelöst, wobei zumindest eine erste Seite eines ersten Presswerkzeugs, welche in Richtung einer zugeordneten zweiten Seite des zweiten Presswerkzeugs weist, vorzugsweise beide einander zugeordnete erste und zweite Seiten der Presswerkzeuge, eine Negativform eines herzustellenden Glasgegenstands definieren und ferner eine Schneidkante aufweisen und die jeweiligen umfänglichen Kanten der einander zugeordneten ersten und zweiten Seiten der Presswerkzeuge zueinander komplementär formschlüssig ausgebildet sind.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind das und/oder die Presswerkzeug(e) und/oder die untere Teilform und/oder die obere Teilform mittels eines Pneumatikzylinders und/oder mittels eines Servomotors bewegbar.
  • Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das anhand der Abbildungen näher erläutert wird. Hierbei zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen von Hohlkörpern aus Glas; und
  • 2 eine schematische Darstellung in Detailansicht von einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Herstellen von Hohlkörpern aus Glas im Betriebszustand.
  • In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
  • 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkörpern aus Glas in schematischer Darstellung, wobei in eine untere Teilform 10 eine Portionseinheit von flüssigem oder pastösem Glas eingebracht werden kann. Zu diesem Zweck ist die untere Teilform 10 mit einem Servomotor linear verfahrbar. Nach einem Befüllen der unteren Teilform 10 kann diese, vorzugsweise ebenfalls mit einem Servomotor, in vertikaler Richtung bewegt werden bis diese mit einer ihr entgegenkommenden oberen Teilform eine Gesamtform 30 (2) bildet. Die Gesamtform 30 weist eine Zugangsöffnung 40 auf, die sich seitlich an der Gesamtform 30 befindet und durch die ein Presswerkzeug 50 in die Gesamtform mit einem Servomotor linear eingefahren werden kann, um die in der Gesamtform 30 befindliche Portionseinheit von flüssigem oder pastösem Glas zu pressen, so dass diese in eine passgenaue Anlage mit der innere Wandung der Gesamtform wie des Presswerkzeugs gebracht wird. Das Presswerkzeug 50 kann nach erfolgtem Pressvorgang bis zur Verfestigung des Glases in einer definierten Position belassen werden, um nach einem Verfestigen des Glases rückwärts aus der Zugangsöffnung 40 aus der Gesamtform 30 rückverfahren zu werden. Im Anschluss daran wird die obere Teilform 20 von der unteren Teilform 10 vertikal abgehoben und der hergestellte Hohlkörper aus Glas aus der unteren Teilform entfernt.
  • An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    untere Teilform
    20
    obere Teilform
    30
    Gesamtform
    40
    Zugangsöffnung
    50
    Presswerkzeug

Claims (9)

  1. Verfahren zum Herstellen von Glasgegenständen, insbesondere von Hohlkörpern aus Glas, wobei folgende Schritte durchgeführt werden: a) Bereitstellen einer aus einer unteren Teilform (10) und einer oberen Teilform (20) zusammensetzbaren Gesamtform (30) für einen herzustellenden Gegenstand, wobei die Gesamtform (30) zumindest eine im Wesentlichen seitliche Zugangsöffnung (40) für jeweils ein, der Zugangsöffnung (40) zugeordnetes, im Wesentlichen horizontal bewegliches Presswerkzeug (50) aufweist; b) Einbringen einer Portionseinheit von flüssigem oder pastösem Glas in die untere Teilform; c) dichtes Aufsetzen der oberen Teilform auf die untere Teilform, um die Gesamtform zu bilden; d) im Wesentlichen horizontales Einbringen des Presswerkzeugs in die jeweils zugeordnete Zugangsöffnung, um die Portionseinheit von Glas in der Gesamtform zu pressen und in eine passgenaue Anlage mit der inneren Wandung der Gesamtform sowie des Presswerkzeugs zu verbringen; e) im Wesentlichen horizontales Zurückziehen des Presswerkzeugs aus der jeweils zugeordneten Zugangsöffnung; f) Öffnen der Gesamtform durch Abheben der oberen Teilform von der unteren Teilform; g) Abkühlen und Entformen des geformten Glasgegenstands.
  2. Verfahren zum Herstellen von Glasgegenständen, insbesondere von Vollkörpern aus Glas, wobei folgende Schritte durchgeführt werden: a) Bereitstellen eines ersten und eines zweiten im Wesentlichen horizontal gegeneinander bewegbaren Presswerkzeugs, wobei zumindest eine erste Seite des ersten Presswerkzeugs, welche in Richtung einer zugeordneten zweiten Seite des zweiten Presswerkzeugs weist, vorzugsweise beide einander zugeordnete erste und zweite Seiten der Presswerkzeuge, eine Negativform eines herzustellenden Glasgegenstands definieren und ferner eine Schneidkante aufweisen und die jeweiligen umfänglichen Kanten der einander zugeordneten ersten und zweiten Seite der Presswerkzeuge zueinander komplementär formschlüssig ausgebildet sind; b) Bereitstellen von flüssigem oder pastösem Glas, insbesondere einem Glasstrang mit einem flüssigen oder pastösen Ende, das in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung, vorzugsweise von oben, zwischen das erste und das zweite Presswerkzeug zugeführt wird; c) Aufeinander zu Bewegen des ersten und des zweiten Presswerkzeugs, bis sich die jeweiligen umfänglichen Kanten der einander zugeordneten ersten und zweiten Seite der Presswerkzeuge berühren, wobei mittels der Schneidkante(n) von dem zugeführten flüssigen oder pastösen Glas eine Portionseinheit abgetrennt und diese in der Negativform der ersten und/oder zweiten Seite der Presswerkzeuge zu einer Vollform geformt wird; d) im Wesentlichen horizontales Zurückziehen des ersten und des zweiten Presswerkzeugs, wobei der geformte Glasgegenstand gleichzeitig entformt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Portionseinheit von flüssigem oder pastösem Glas tropfenförmig oder als Strang in die untere Teilform eingebracht wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Teilform zum und/oder während des Einbringens der Portionseinheit von flüssigem oder pastösem Glas in die untere Teilform verfahren wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Teilform und/oder die obere Teilform jeweils aus mindestens zwei Segmenten zusammengesetzt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das und/oder die Presswerkzeug(e) und/oder die untere Teilform und/oder die obere Teilform linear mittels eines Pneumatikzylinders und/oder mittels eines Servomotors bewegt wird.
  7. Vorrichtung zum Herstellen von Glasgegenständen, insbesondere von Hohlkörpern aus Glas, bestehend aus einer aus einer unteren Teilform und einer oberen Teilform zusammensetzbaren Gesamtform für einen herzustellenden Gegenstand, wobei die Gesamtform zumindest eine im Wesentlichen seitliche Zugangsöffnung für jeweils ein, der Zugangsöffnung zugeordnetes, im Wesentlichen horizontal bewegliches Presswerkzeug aufweist.
  8. Vorrichtung zum Herstellen von Glasgegenständen; insbesondere von Vollkörpern aus Glas, bestehend aus einem ersten und einem zweiten im Wesentlichen horizontal gegeneinander bewegbaren Presswerkzeug, wobei zumindest eine erste Seite des ersten Presswerkzeugs, welche in Richtung einer zugeordneten zweiten Seite des zweiten Presswerkzeugs weist, vorzugsweise beide einander zugeordnete erste und zweite Seiten der Presswerkzeuge, eine Negativform eines herzustellenden Glasgegenstands definieren und ferner eine Schneidkante aufweisen und die jeweiligen umfänglichen Kanten der einander zugeordneten ersten und zweiten Seite der Presswerkzeuge zueinander komplementär formschlüssig ausgebildet sind.
  9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das und/oder die Presswerkzeug(e) und/oder die untere Teilform und/oder die obere Teilform linear mittels eines Pneumatikzylinders und/oder mittels eines Servomotors bewegbar sind.
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