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Die Erfindung betrifft einen Zentrierdichtring für eine Sanitärarmatur, insbesondere eine Waschtischarmatur, mit einem einen größeren Durchmesser aufweisenden ringflanschartigen Bereich, der zur Anordnung zwischen der unteren Seite der Sanitärarmatur und der Oberseite eines Waschtisches oder dergleichen ausgebildet ist, und mindestens einem daran einstückig angeformten, einen kleineren Durchmesser aufweisenden und sich nach unten erstreckenden Zentrierbereich, der zum Einführen in das Hahnloch des Waschtisches oder dergleichen ausgebildet ist.
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Wenn vorliegend von ”Waschtisch oder dergleichen” gesprochen wird, so ist hiermit sowohl ein Waschbecken mit breitem Rand als auch diejenige Ausgestaltung gemeint, bei welcher an einer Platte ein Aufsatzbecken befestigt ist.
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Wenn Sanitärarmaturen auf einem Waschtisch montiert werden sollen, muss auf zweierlei geachtet werden: Zum einen ist eine zuverlässige Abdichtung zwischen der Unterseite der Sanitärarmatur und der Oberseite des Waschtisches erforderlich. Zum anderen muss die Sanitärarmatur gegenüber dem Hahnloch des Waschtisches zumindest so gut zentriert werden, dass die zwischen der Unterseite der Sanitärarmatur und der Oberseite des Waschtisches einliegende Dichtung an keiner Stelle freiliegt, also statt auf der Oberseite des Waschtisches aufzuliegen bereichsweise frei über dem Hahnloch des Waschtisches verlauft.
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Beide Aufgaben übernehmen sog. Zentrierdichtringe der eingangs genannten Art, wie sie beispielsweise aus der
DE 10 2008 018508 A1 bekannt sind. Die in dieser Druckschrift gezeigten Zentrierdichtringe sind im Einzelnen nicht näher beschrieben. Nur aus der Zeichnung lässt sich deren Gestaltung mit einem ringflanschartigen Bereich und einem daran angeformten Zentrierbereich erkennen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Zentrierdichtring der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass sich auch bei unterschiedlichen Durchmessern des Hahnloches sowohl eine gute Abdicht- als auch eine gute Zentrierwirkung einstellt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Zentrierdichtring mit den im Patentanspruch l angegebenen Merkmalen gelöst.
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Erfindungsgemäß werden also die beiden Funktionen, die einem Zentrierdichtring zukommen, zwei Bereichen des Zentrierdichtringes zugewiesen, die einerseits unterschiedliche Härte aufweisen, aber andererseits doch durch ein Zweikomponenten-Spritzverfahren einstückig miteinander verbunden sind. Die größere Härte insbesondere des Zentrierbereiches stellt sicher, dass der mit diesem Zentrierbereich in das Hahnloch eingeschobene Zentrierdichtring sich nicht mit geringer Kraft in seitlicher Richtung verschieben lässt, wodurch die Zentrierwirkung verloren gehen würde. Die demgegenüber geringere Härte der Formdichtung andererseits stellt eine zuverlässige Dichtwirkung sicher, da mit geringer Kraft eine ausreichende Verformung dieses Bereiches beim Aufsetzen der Sanitärarmatur auf den Waschtisch möglich ist, ohne dass zwischen der Unterseite der Waschtischarmatur und der Oberseite des Waschtisches ein Spalt verbleibt.
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Zweckmäßigerweise beträgt die erste Härte des ringflanschartigen Bereichs und des Zentrierbereichs etwa 170 HB (Brinell-Härte), während die zweite Härte der Formdichtung etwa 50 bis 70 HB (etwa Shore-Härte A) beträgt.
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Besonders geeignet ist ein Zentrierdichtring, der aus aus thermoplastischem Polymer auf der Basis von Polybutylen terephthalat (härtere Komponente) bzw. Poly(organo)siloxan (weichere Komponente) gefertigt ist.
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Der Zentrierbereich kann mehrere in Umfangsrichtung voneinander beabstandete Zentriersegmente umfassen. Dies erleichtert gegenüber einer Ausgestaltung, die einem vollständigen Ring entspricht, das radiale Einwärtsbiegen des Zentrierbereiches in Hahnlöcher, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser des unverformten Zentrierbereiches ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist an den ringflanschartigen Bereich eine Klemmdurchführung für den Stehbolzen der Sanitärarmatur angeformt. Diese Klemmdurchführung dient dazu, den Zentrierdichtring schon vor dem Aufsetzen der Sanitärarmatur auf den Waschtisch an der Sanitärarmatur festzulegen, indem sie auf den Stehbolzen der Sanitärarmatur aufgeschoben wird und dort mit einem gewissen Reibschluss haftet. Dieser Stehbolzen dient bekanntlich der Montage der Sanitärarmatur an dem Waschtisch.
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Die Formdichtung ist vorteilhafterweise nach außen durch eine Zylindermantelfläche begrenzt. So kann die Formdichtung auf einer Linie dichten, die, verglichen mit einer O-Ringdichtung, radial weiter außen liegt; auf diese Weise lässt sich der erfindungsgemäße Zentrierdichtring bei größeren Hahnlöchern einsetzen, als dies bei Verwendung von O-Ringdichtungen möglich wäre.
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Zweckmäßig ist ferner, wenn sich die Formdichtung nach unten verjüngt, wodurch sich in demjenigen unteren Bereich der Formdichtung, die in unverformtem Zustand über die Unterseite der Sanitärarmatur nach unten ragt, eine Art Dichtlippe ergibt. Auf diese Weise ist die Kraft, die zur Verformung dieses überstehenden Bereiches erforderlich ist, um eine gute Dichtwirkung zu erzielen, vergleichsweise klein und es ist gewährleistet, dass die Unterseite der Sanitärarmatur spaltfrei auf der Oberseite des Waschtisches nach Abschluss der Montage aufliegt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen
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1 perspektivisch einen Zentrierdichtring für eine sanitäre Waschtischarmatur;
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2 einen Axialschnitt durch den Zentrierdichtring der 1;
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3 schematisch im Axialschnitt den Zentrierdichtring der 1 und 2, angebracht an der Unterseite einer Waschtischarmatur;
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4 ein Axialschnitt, ähnlich der 3, in welcher jedoch die Waschtischarmatur mit dem Zentrierdichtring an einem Waschtisch angebracht ist.
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Zunächst wird auf die 1 und 2 Bezug genommen. Der hier dargestellte und insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete Zentrierdichtring umfasst zwei Teile, die sich in ihrer Härte unterscheiden, jedoch im Zweikomponenten-Spritzverfahren einstückig aneinandergefügt sind. Auf diese Weise lässt sich der Zentrierdichtring 1 als Einheit an einer Waschtischarmatur vormontieren, wie dies weiter unten näher erläutert wird.
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Der aus einem härteren Material gefertigte Teil 2 des Zentrierdichtringes 1 umfasst einen ringflanschartigen Bereich 2a, der sich in radialer Richtung bis zum größten Durchmesser des Zentrierdichtringes 1 erstreckt. Der Rand dieses ringflanschartigen Bereichs 2a trägt mehrere radial vorspringende Klemmnoppen 13. An den ringflanschartigen Bereich 2a ist ausserdem ein Zentrierbereich 2b in Form von mehreren nach unten ragenden Zentriersegmenten 2bb angeformt, welche die Gestalt von Ausschnitten einer Hohlzylinderwand besitzen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei derartige Zentriersegmente 2bb in einem Winkelabstand in Umfangsrichtung von 120° vorgesehen.
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Ebenfalls einstückig angeformt an die Unterseite des ringflanschartigen Bereichs 2a, radial weiter innenliegend, ist eine Klemmdurchführung 2c, welche in nachfolgend noch zu beschreibender Weise der Festlegung des Zentrierdichtringes 1 an dem Stehbolzen dient, mit welchem die Waschtischarmatur an dem Waschtisch befestigt wird. Die Klemmdurchführung 2c hat die Form einen Hohlzylinders, von dem im radial außen liegenden Bereich ein Teil abgeschnitten ist, so dass im Querschnitt annähernd die Form eines U entsteht. Der Radius der Durchgangsbohrung durch die Klemmdurchführung 2c entspricht im Wesentlichen dem Radius des Stehbolzens der Waschtischarmatur.
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An die Unterseite des ringflanschartigen Bereichs 2a ist eine aus weicherem Material bestehende Formdichtung 3 angespritzt. Um die Verbindung zwischen der Formdichtung 3 und dem Flansch 2a zu verbessern, besitzt der ringflanschartige Bereich 2a über den Umfang verteilt mehrere Durchgangsbohrungen 4, in welche das Material der Formdichtung 3 beim Anspritzvorgang eindringen kann. Die Formdichtung 3 hat eine zylindrische Außenwand, deren Radius mit dem Außenradius des ringflanschartigen Bereichs 2a (ohne Berücksichtigung der Klemmnoppen 13) übereinstimmt Sie verjüngt sich von oben nach unten, wobei jedoch der Außenradius unverändert bleibt. Dies ist insbesondere der 2 gut zu entnehmen.
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Wie der oben beschriebene Zentrierdichtring 1 an einer Waschtischarmatur eingesetzt wird, ist den nachfolgend beschriebenen 4 und 5 zu entnehmen. In diesen ist der untere Bereich einer Waschtischarmatur mit dem Bezugszeichen 5 gekennzeichnet. Die Ausgestaltung dieser Waschtischarmatur 5 ist als solche bekannt und braucht daher nicht näher beschrieben zu werden. Es genügt, darauf hinzuweisen, dass sich an der Unterseite der Waschtischarmatur 5 ein Rücksprung 6 befindet, in welche der Zentrierdichtring 1 unter Kompression der Klemmnoppen 13 so eingelegt wird, dass der untere Bereich der Formdichtung 3 nach unten etwas übersteht. Die Zentriersegmente 2bb zeigen dabei nach unten Beim Einsetzen des Zentrierdichtringes 1 in den Rücksprung 6 der Waschtischarmatur 5 wird die Klemmdurchführung 2c über den Stehbolzen 7 geführt, der im Bodenbereich der Waschtischarmatur 5 in bekannter Weise befestigt ist und in ebenso bekannter Weise der Montage der Waschtischarmatur 5 an einem Waschtisch 8 dient.
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Nur der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass in den 4 und 5 als weitere Teile der Waschtischarmatur 5 noch zu erkennen sind eines der beiden Wasserzulaufrohre 9 sowie eine Zugstange 10 für das Ablaufventil des Waschtisches.
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Beim Aufschieben des Zentrierdichtringes 1 über dem Stehbolzen 7 stellt sich ein leichter Reibschluss zwischen der Klemmdurchführung 2c und dem Stehbolzen 7 ein, so dass der Zentrierdichtring 1 nach dem Platzieren in dem Rücksprung 6 der Waschtischarmatur 5 dort vormontiert verbleibt und nicht mehr verloren geht.
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Wird dann die Waschtischarmatur 5 mit dem eingesetzten Zentrierdichtring 1 auf dem Waschtisch 8 aufgesetzt und gegen diesen so verspannt, dass die ringförmige Aufstandsfläche 11 der Waschtischarmatur 5 an der Oberseite des Waschtisches 8 anliegt, so verformt sich die Formdichtung 3 des Zentrierdichtringes 1 in der zur Herstellung einer zuverlässigen Abdichtung zwischen Waschtischarmatur 5 und Waschtisch 8 erforderlichen Weise. Gleichzeitig sorgen die Zentriersegemente 2bb des Zentrierdichtringes 1 für eine Zentrierung der Waschtischarmatur 5 innerhalb des Hahnloches 12 des Waschtisches, wobei bei kleineren Durchmessern des Hahnloches 12 ein gewisse radiale Verbiegung der Zentriersegmente 2bb nach innen erfolgt. Auf diese Weise ist eine zuverlässige Zentrierung der Waschtischarmatur 5 auf dem Hanhloch 12 des Waschtisches in einem ganzen Durchmesserbereich des Hahnloches 12 möglich, wobei stets eine zuverlässige Abdichtung zwischen der Aufstandsfläche 11 der Waschtischarmatur 5 und der Oberseite des Waschtisches 8 gewährleistet ist.