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Die Erfindung betrifft eine Bogenführungseinrichtung für einen Bogenanleger die als solche dazu dient, die Abförderung des jeweils obersten Bogens von einem Bogenstapel zu unterstützen.
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Aus
DE 299 16 690 U1 ist ein Bogenanleger bekannt der mit einer Saugkopfeinrichtung und einer Blasdüsenanordnung ausgestattet ist. Durch die Saugkopfeinrichtung wird der oberste Bogen ergriffen und horizontal in den Eingangsbereich einer typischerweise als Saugbändertisch ausgeführten Transporteinrichtung verschoben. Durch die Blasdüsenanordnung wird der jeweils oberste Bogen eines Bogenstapels unterblasen und dabei angehoben. Bei diesem bekannten Bogenanleger ist in einem sich oberhalb des obersten Bogens des Bogenstapels erstreckenden Bereich eine Bogenleiteinrichtung vorgesehen, welche den unterblasenen Bogen abstützt. Diese Bogenleiteinrichtung umfasst mehrere in Bogentransportrichtung ausgerichtete Bogenleitstäbe sowie ein Bogenleitblech das sich in Nachbarschaft zum Eingangsbereich Saugbändertisches erstreckt.
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Bei der Verarbeitung von relativ dünnen Bedruckstoffen besteht das Problem, dass durch den zur Ablösung des Bogens erforderlichen Blasluftstrom die Ruhe des Bogenlaufes beeinträchtigt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen durch welche auch bei der Abförderung von relativ dünnen Bedruckstoffen von einem Bogenstapel ein stabiler Bogenlauf gewährleistet ist.
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Die vorangehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Bogenführungseinrichtung für einen Anleger, zur Abführung des jeweils obersten Bogens von einem Bogenstapel, wobei der Anleger eine Saugkopfeinrichtung zum Aufgriff eines Bogens des Bogenstapels und zur horizontalen Verlagerung desselben umfasst und die horizontale Verlagerung des Bogens durch Einblasen von Luft unterstützt wird, wobei sich diese Bogenführungseinrichtung dadurch auszeichnet, dass diese eine Niederhaltestange umfasst die sich quer zur Bogentransportrichtung in Nachbarschaft zu einer vorderen Querkante des Bogenstapels erstreckt, wobei die Niederhaltestange gegenüber dem Bogenstapel derart positionierbar ist, dass die Niederhaltestange den Bogen belastet und während der Verlagerung ausstreicht.
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Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, das sich infolge der eingeblasenen Luft unter dem Bogen bildende Luftpolster in Kantennähe des Bogenstapels auszustreichen und den Bogen stabil und ohne Flattern über die Bogenklappe zum benachbarten Eingangsbereich des Saugbändertisches zu verschieben.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Niederhaltestange derart aufgehängt, dass deren Vertikalposition gegenüber dem Bogenstapel einstellbar veränderbar ist. Diese Einstelleinrichtung kann so gestaltet sein, dass diese eine manuelle Justierung der Niederhaltestange, beispielsweise in Verbindung mit einem Klemmmechanismus ermöglicht. Weiterhin ist es möglich, Stellmittel vorzusehen durch welche die Vertikalposition der Niederhaltestange automatisch fortlaufend auf die momentane Höhe des Bogenstapels eingestellt werden kann.
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Es ist möglich, die Aufhängung der Niederhaltestange derart zu bewerkstelligen, dass die Niederhaltestange mit einer vorgegebenen Auflagekraft auf dem zu stabilisierenden Bogen aufliegt. Es ist möglich, das Eigengewicht der Niederhaltestange so abzustimmen, dass die geforderte Niederhaltekraft im wesentlichen jener Gewichtskraft entspricht. Die Niederhaltestange kann weiterhin elastisch nachgiebig aufgehängt sein, so dass diese entsprechend der momentanen Höhenposition der obersten Bogenlagen des Bogenstapels in vertikaler Richtung wandern kann.
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Die Niederhaltestange ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung aus einem Vollmaterial gefertigt. Bei dieser Variante wird es möglich, eine relativ hohe Niederhaltekraft durch das Eigengewicht der Niederhaltestange zu realisieren, wobei diese dann nur einen relativ geringen Außendurchmesser aufweist.
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Alternativ zu Realisierung der Niederhaltestange als Vollmaterialstruktur ist es auch möglich, die Niederhaltestange Hohlprofil auszuführen. Bei dieser Variante können die geforderten, auf den Bogen wirkenden Niederhaltekräfte über die Aufhängungseinrichtung der Niederhaltestange eingestellt werden.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Niederhaltestange mit einer Antriebseinrichtung gekoppelt. Diese Antriebseinrichtung kann beispielsweise durch einen Schrittmotor realisiert sein der derart betrieben wird, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Niederhaltestange im wesentlichen der momentanen Verlagerungsgeschwindigkeit der Saugkopfeinrichtung entspricht. Hierdurch wird es möglich, durch die Niederhaltestange einerseits ein Abstreifen des unter dem Bogen aufgebauten Luftpolsters zu bewirken und andererseits über den zwischen der Niederhaltestange und dem von dieser kontaktierten Bogen aufgebauten Reibkontakt den Bogentransport zu unterstützen. Die Umfangsgeschwindigkeit der Niederhaltestange kann dabei so eingestellt werden, dass durch diese eine gewisse Streckung des am anderen Ende vom Saugkopf ergriffenen Bogens erreicht wird.
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Der unter Einschluss der erfindungsgemäßen Bogenführungseinrichtung aufgebaute Anleger umfasst vorzugsweise eine Bogenklappeneinrichtung durch welche der vom Stapel abgeführte Bogen im Moment des Abschubs vom Stapel unterstützt und von unten her geführt wird. Die Bogenklappeneinrichtung kann so gestaltet sein, dass diese taktweise abgesenkt und aufgerichtet werden kann.
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Die Niederhaltestange kann derart nahe am vorderen Querkantenbereich des Bogenstapels angeordnet werden, dass die Niederhaltestange den jeweils geförderten Bogen glatt auf die Bogenklappe streicht. An der Bogenklappe ist vorzugsweise auf der dem Bogen zugewandten Oberseite ein Gleitbelag vorgesehen, der einen leichtgängigen Lauf des Bogens über die Bogenklappe ermöglicht.
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Der unter Einschluss der erfindungsgemäßen Bogenführungseinrichtung aufgebaute Anleger umfasst vorzugsweise auch einen Bändertisch der in einem in Bogenlaufrichtung der Bogenklappe abfolgenden Bereich angeordnet ist. Im Eingangsbereich des Bändertisches ist hierbei vorzugsweise eine als Taktwalze angesteuerte Förderwalze vorgesehen. Soweit die Niederhaltestange drehbar gelagert und mit einer Antriebseinrichtung versehen ist, ist vorzugsweise eine Überholkupplung vorgesehen die einen raschen Abzug des von der Niederhaltestange niedergehaltenen Bogens ermöglich, sobald die Taktwalze entsprechend angesteuert wird und den Bogen abzieht.
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Vorzugsweise ist in einem zwischen der Niederhaltestange und der Saugkopfeinrichtung liegenden Bereich eine Leitstabeinrichtung vorgesehen, die als solche mehrere sich in Bogentransportrichtung zwischen der Niederhalteeinrichtung und dem Saugkopf erstreckende Leitstäbe umfasst. Durch diese Leitstäbe kann die Aufwölbung des obersten Bogens begrenzt und der Bogen weiter stabilisiert werden. Diese Leitstäbe können in vorteilhafter Weise als teleskopierbare Stabstrukturen ausgebildet sein und sich bis in den Bereich der Niederhaltestange erstrecken.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine Schemadarstellung zur Veranschaulichung eines unter Einschluss der erfindungsgemäßen Bogenführungseinrichtung aufgebauten Anlegers für eine Bogendruckmaschine;
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2 eine stark vereinfachte Darstellung zur weiteren Veranschaulichung der Einbauposition der Niederhaltestange bei einer erfindungsgemäßen Bogenführungseinrichtung.
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1 zeigt einen Anleger für eine Bogendruckmaschine. Dieser Anleger dient der Abführung des jeweils obersten Bogens B von einem Bogenstapel 1 und zur Weiterleitung des Bogens an einen Saugbändertisch 3. Der Anleger umfasst eine Saugkopfeinrichtung 2 zum Aufgriff eines Bogens des Bogenstapels 1 und zur horizontalen Verlagerung jenes Bogens. Die horizontale Verlagerung des Bogens B wird durch Einblasen von Luft unterstützt. Die Einblasung der Luft kann wie hier dargestellt durch eine auf den oberen Kantenbereich des Bogenstapels 1 blasende Blasrohreinrichtung 4 erfolgen.
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Der hier gezeigte Anleger ist erfindungsgemäß mit einer Bogenführungseinrichtung 5 versehen die eine Niederhaltestange 6 umfasst die sich quer zur Bogentransportrichtung R in Nachbarschaft zu einer vorderen Querkante K1 des Bogenstapels 1 erstreckt, wobei die Niederhaltestange 6 gegenüber dem Bogenstapel 1 derart positionierbar ist, dass die Niederhaltestange 1 den Bogen belastet und dabei ausstreicht.
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Die Niederhaltestange 6 ist an einer Aufhängungseinrichtung 7 aufgehängt. Die Aufhängungseinrichtung 7 ist derart gestaltet, dass die Vertikalposition der Niederhaltestange 6 einstellbar veränderbar ist. Bei der hier gezeigten Ausführungsform ist umfasst die Aufhängungseinrichtung 7 einen Stellmechanismus 8 über welchen die Vertikalposition der Niederhaltestange 6 stufenlos einstellbar veränderbar ist. Vorzugsweise ist die Aufhängungseinrichtung 7 auch derart ausgestaltet, dass die Horizontalposition der Niederhaltestange 6 gegenüber dem Bogenstapel 1 einstellbar veränderbar ist. Der Stellbereich dieser Horizontalpositionseinstelleinrichtung kann derart groß dimensioniert sein, dass die Niederhaltestange 6 bedarfsweise auch in den Bereich über einer Bogenklappeneinrichtung 8 verfahrbar ist. Bei entsprechender Einstellung kann damit auch ein Ausstreichen des Bogens im Zusammenspiel mit der Bogenklappeneinrichtung 8 erreicht werden.
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Die Niederhaltestange 6 kann aus einem Vollmaterial gefertigt sein, so dass diese bereits durch ihr Eigengewicht eine gewisse Niederhaltekraft generieren kann. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Niederhaltestange 6 aus einem Rohrabschnitt gefertigt. Die Niederhaltestange 6 ist beidseitig über eine Wälzlagereinrichtung 9 drehbar gelagert.
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Die Niederhaltestange 6 ist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel mit einer Antriebseinrichtung 10 gekoppelt. Über diese Antriebseinrichtung 10 wird die Niederhaltestange 6 derart angetrieben, dass deren Umfangsgeschwindigkeit im Wesentlichen der momentanen Verlagerungsgeschwindigkeit der Saugkopfeinrichtung entspricht. Die entsprechenden Antriebsorgane zur Koppelung der Niederhaltestange 6 mit der Antriebseinrichtung 10 verlaufen innerhalb der hier erkennbaren Wangen der Aufhängungseinrichtung 7.
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Wie bereits angegeben ist die erfindungsgemäße Niederhaltestange 6 in Nachbarschaft zu der Bogenklappeneinrichtung 8 angeordnet. Die Bogenklappeneinrichtung 8, die Aufhängungseinrichtung 7 und, soweit verwendet, die Antriebseinrichtung 10 können zu einer, ein Bogenabnahmesystem bildenden Baugruppe zusammengefasst sein, über welche eine stabile, flatterfreie Bogenzufuhr zu dem Saugbändertisch 3 erreicht wird.
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Bei der hier gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist im Eingangsbereich des Bändertisches 3 eine als Taktwalze angesteuerte Förderwalze 11 vorgesehen. Soweit die Niederhaltestange 6 als angetriebene Stange ausgebildet ist, ist vorzugsweise eine Freilaufeinrichtung, oder eine anderweitige Kupplungseinrichtung vorgesehen die bei entsprechend dynamischen Abzug des jeweiligen Bogens einen hinreichenden Freilauf ermöglicht.
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In einem zwischen der Niederhaltestange 6 und der Saugkopfeinrichtung 2 liegenden Bereich ist eine Leitstabeinrichtung 12 vorgesehen, die als solche mehrere sich in Bogentransportrichtung R erstreckende Leitstäbe umfasst. Die Leitstäbe sind bei diesem Ausführungsbeispiel als teleskopierbare Stabstrukturen ausgebildet.
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Die erfindungsgemäße Niederhaltestange 6 kann auch in Kombination mit anderen, vorzugsweise in Bogenabzugsrichtung ausgerichteten Niederhaltern, z. B. Bändern oder Seilen Anwendung finden. Soweit die Niederhaltestange 6 nicht als umlaufende Struktur ausgeführt ist, kann diese auch als Profil mit einem unrunden Querschnitt ausgeführt sein.
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In 2 ist in Form einer stark vereinfachten Draufsicht die Einbauposition der Niederhaltestange 6 bei einer erfindungsgemäßen Bogenführungseinrichtung 5 veranschaulicht. Die Niederhaltestange 6 erstreckt sich quer zur Bogenabzugsrichtung R über dem Bogenstapel 1 und belastet dabei den obersten Bogen des Stapels in unmittelbarer Nähe zur vorderen Querkante K1 des Bogenstapels 1. Die Länge der Niederhaltestange 6 ist derart bemessen, dass diese eine Verarbeitung maximaler Bogenformate zulässt. Die Niederhaltestange 6 ist im Bereich ihrer axialen Enden beidseitig aufgehängt. Die Position der Niederhaltestange 6 ist sowohl in Bogenabzugsrichtung R, als auch in vertikaler Richtung einstellbar veränderbar. Durch diese spezielle Niederhaltestange 6 wird erreicht, dass beim Abzug des obersten Bogens vom Bogenstapel die unter diesen eingeblasene Luft in der Nähe des Kantenbereiches K1 des Bogenstapels ausgestrichen und der Bogen dabei stabilisiert wird. Durch dieses Konzept wird es möglich auch äußerst dünne Bedruckstoffe im Wesentlichen flatterfrei über die Bogenklappe in den Eingangsbereich des Saugbändertisches 3 zu verlagern. Im weiteren Bereich des Bogenstapels 1 wird der unter Blasluftwirkung gelockerte Bogen durch die Bogenleitstäbe 12 stabilisiert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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