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Die Erfindlung geht aus von einem Schweißbrenner für ein Lichtbogenschweißgerät mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Patentanspruch 1.
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Außerdem betrifft die Erfindung eine Lichtbogenschweißanlage mit einem derartigen Schweißbrenner und mit einem Lichtbogenschweißgerät, an das der Schweißbrenner anschließbar ist.
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Schweißbrenner mit einem Brennergriff und einer Brennerspitze, wobei am Brennergriff ein Bedienfeld positioniert ist zum Vorgeben und/oder Einstellen von Schweißparametern sowie ein Anzeigefeld zum Anzeigen von in einer Leserichtung nebeneinander angeordneten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbolen, sind aus der
EP 1 047 521 B2 bekannt. Sie können an ein Lichtbogenschweißgerät angeschlossen werden, das ein Leistungsteil und ein Steuerteil aufweist. Vom Leistungsteil wird die für einen Schweißprozess erforderliche Schweißenergie bereitgestellt, und über eine Stromversorgungsleitung ist das Leistungsteil mit dem Schweißbrenner verbunden. Am Schweißbrenner befindet sich ein Bedienfeld, mit dessen Hilfe mindestens ein Schweißparameter vorgegeben und eingestellt werden kann. Das Bedienfeld kann ein oder auch mehrere Bedienungselemente umfassen, beispielsweise Schalter, Potentiometer, Taster und dergleichen. Der oder die eingestellten Schweißparameter können an einem Anzeigefeld des Schweißbrenners angezeigt werden. Die Anzeige erfolgt in Form von Ziffern, Buchstaben und/oder Symbolen, die in einer Leserichtung nebeneinander angeordnet sind und vom Schweißer abgelesen werden können.
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Üblicherweise ist das Anzeigefeld derart ausgerichtet, dass die Leserichtung quer zur Längsachse des Brennergriffes verläuft und das Bedienfeld ist üblicherweise auf der der Brennerspitze abgewandten Seite des Anzeigefeldes angeordnet. Das Anzeigefeld kann eine verhältnismäßig große Fläche einnehmen, so dass die Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole gut ablesbar sind.
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Der Abstand zwischen dem Anzeigefeld und der Brennerspitze kann nicht beliebig klein gewählt werden, vielmehr ist ein gewisser Mindestabstand erforderlich, um mechanische und thermische Beschädigungen des Anzeigefeldes beim Einsatz des Schweißbrenners zu vermeiden. Dies wiederum hat zur Folge, dass das bezogen auf die Brennerspitze unterhalb des Anzeigefeldes angeordnete Bedienfeld vom Schweißer während eines Schweißvorganges nur in einem eher unergonomischen Winkel erreichbar ist. Außerdem führt eine Betätigung des Bedienfeldes in vielen Fällen zu einer seitlichen Schwenk- oder Nickbewegung der Brennerspitze und damit zu einem Schweißfehler.
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Soll das Anzeigefeld vergrößert werden, so führt die Positionierung des Bedienfeldes bezogen auf die Brennerspitze unterhalb des Anzeigefeldes zu einer Vergrößerung des Abstandes zwischen dem Bedienfeld und der Brennerspitze, so dass die Gefahr erhöht wird, dass bei der Betätigung des Bedienfeldes Schweißfehler auftreten.
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Darüber hinaus führt eine Vergrößerung des Anzeigefeldes bei den bekannten Schweißbrennern zu einer Verbreiterung desselben und damit zu einer erschwerten Handhabung.
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Ein Schweißbrenner mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Patentanspruch 1 ist aus der
DE 10 2008 056 983 B3 bekannt. Bei diesem Schweißbrenner kommt eine Bedieneinrichtung zum Einsatz mit Stellelementen, die die Einstellung von Sollwerten für Betriebsparameter ermöglichen, und mit Anzeigeeinrichtungen, die die Ist-Werte der Betriebsparameter anzeigen. Die Stellelemente sind zwischen der Spitze des Schweißbrenners und den Anzeigeeinrichtungen angeordnet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Schweißbrenner der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass unter Sicherstellung einer guten Ablesbarkeit des Anzeigefeldes die Gefahr von Schweißfehlern bei einer Betätigung des Bedienfeldes reduziert wird. Darüber hinaus soll eine Lichtbogenschweißanlage mit einem derartigen Schweißbrenner bereitgestellt werden.
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Bei einem Schweißbrenner der eingangs genannten Art wird die voranstehend genannte Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.
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Beim erfindungsgemäßen Schweißbrenner kann einerseits ein verhältnismäßig geringer Abstand zwischen dem Bedienfeld und der Brennerspitze gewählt werden, so dass die Gefahr einer Schwenk- oder Nickbewegung der Brennerspitze bei einer Betätigung des Bedienfeldes gering gehalten werden kann, und andererseits können Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole gut ablesbar am Anzeigefeld angezeigt werden, ohne dass dies zu einer unergonomischen Verbreiterung des Brennergriffes führt. Das Bedienfeld ist hierzu bezogen auf die Brennerspitze vor dem Anzeigefeld angeordnet und das Anzeigefeld erstreckt sich im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Brennergriffes, so dass die Leserichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und Symbole in Längsrichtung des Brennergriffes verläuft, insbesondere parallel zur Längsachse des Brennergriffs. Durch die Anordnung des Bedienfeldes zwischen dem Anzeigefeld und der Brennerspitze kann der Schweißer während eines Schweißvorgangs Bedienhandlungen vornehmen, ohne dass dies mehr oder weniger zwangsläufig zu einer Fehlbewegung der Brennerspitze führt.
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Durch die Anordnung und Ausrichtung des Anzeigefeldes in Längsrichtung des Brennergriffs, insbesondere parallel zur Längsachse des Brennergriffes steht eine verhältnismäßig große Fläche zur Anzeige von Informationen zur Verfügung. Die Höhe des Anzeigefeldes kann der Breite des Brennergriffes entsprechen. Das Anzeigefeld kann sich über einen Großteil der Länge des gesamten Brennergriffes erstrecken, ohne dass dies zwangsläufig zu einer unergonomischen Anordnung des Bedienfeldes führt.
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Wie bereits erwähnt, kann das Bedienfeld über mindestens ein Bedienungselement oder auch über eine Vielzahl einzelner Bedienungselemente verfügen. Hierzu können beispielsweise Schalter, Taster oder Drehknöpfe zum Einsatz kommen.
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Es kann allerdings auch vorgesehen sein, dass das Bedienfeld in Form einer Touchscreens ausgestaltet ist, auf dem zur Auslösung einer Bedienungsfunktion zumindest ein Tastfeld berührt werden muss.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Anzeigefeld und das Bedienfeld in Form eines kombinierten Touchscreens ausgestaltet sind, auf dem mindestens ein Tastfeld zum Aktivieren einer Bedienungsfunktion in einem geringeren Abstand zur Brennerspitze angeordnet ist als das eigentliche Anzeigefeld, auf dem Informationen mittels Ziffern, Buchstaben und/oder Symbolen dargestellt werden.
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Erfindungsgemäß ist die Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole zur wahlweisen linkshändigen oder rechtshändigen Brennerführung drehbar. Eine derartige Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Anzeige der Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole an die typische Handhabung des Schweißbrenners durch einen Rechtshänder oder einen Linkshänder angepasst werden kann. Der Schweißbrenner kann somit sowohl bei rechtshändiger als auch bei linkshändiger Brennerführung in ergonomisch günstiger Haltung ergriffen werden. Während eines Schweißvorgangs ist die Ausrichtung des Schweißbrenners relativ zum Schweißer bei rechtshändiger Brennerführung eine andere als bei einer linkshändigen Brennerführung. Um das Anzeigefeld in beiden Fällen optimal ablesen zu können, kann die Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole für eine linkshändige Brennerführung insbesondere um 180° gedreht werden bezogen auf die Darstellung der Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole bei einer rechtshändigen Brennerführung. Es ist daher von Vorteil, wenn die Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole entsprechend einer gewählten rechtshändigen oder linkshändigen Brennerführung erfolgen kann.
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Vorteilhafterweise ist die Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole vom Benutzer vorgebbar. Der Benutzer kann also zwischen einer rechtshändigen und einer linkshändigen Brennerführung wählen und entsprechend der vorgenommenen Wahl erfolgt dann die Anzeige der Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole.
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Da die Handhabung des Schweißbrenners bei linkshändiger Brennerführung im Wesentlichen spiegelverkehrt ist zu einer rechtshändigen Brennerführung, kann die jeweilige Brennerführung auch mittels Sensoren selbsttätig erfasst werden. Insbesondere Schwenkbewegungen des Schweißbrenners zum Ablesen des Anzeigefeldes sind bei linkshändiger Brennerführung spiegelverkehrt zur rechtshändigen Brennerführung. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst daher der Schweißbrenner Sensoren zur Erfassung einer linkshändigen und einer rechtshändigen Brennerführung und die Ausrichtung der am Anzeigefeld angeordneten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole ist in Abhängigkeit von der erfassten Brennerführung vorgebbar. Zur Erfassung der jeweiligen Brennerführung können beispielsweise Neigungs- und Beschleunigungssensoren zum Einsatz kommen. Durch die selbsttätige Ausrichtung der am Anzeigefeld angeordneten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole in Abhängigkeit von der sensorisch erfassten Brennerführung können zusätzliche Bedienungshandlungen zur Vorgabe der Ausrichtung der Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole entfallen.
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Das Anzeigefeld weist vorteilhafterweise eine Vielzahl von Anzeigesegmente auf, die in Abhängigkeit von der vorgegebenen Ausrichtung der Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole steuerbar sind. Beispielsweise kann das Anzeigefeld als 7-Segment-Anzeige oder beispielsweise auch in Form eines Punkt-Matrix-Displays ausgestaltet sein. Die einzelnen Anzeigesegmente des Anzeigefeldes können von einer Steuereinrichtung gesteuert werden in Abhängigkeit von der gewünschten Ausrichtung der Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole.
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Die zur Steuerung der Anzeigesegmente zum Einsatz kommende Steuereinrichtung ist vorteilhafterweise in den Schweißbrenner integriert. Dies hat den Vorteil, dass Informationen, die vom Lichtbogenschweißgerät an den Schweißbrenner zum Zwecke der Anzeige am Anzeigefeld übertragen werden, keinen Hinweis enthalten müssen bezüglich der gewählten Ausrichtung der Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole. Erst innerhalb des Schweißbrenners erfolgt dann die Aufbereitung der empfangenen Informationen im Hinblick auf die gewünschte Ausrichtung der Anzeige. Die Zuordnung der anzusteuernden Anzeigesegmente des Anzeigefeldes in Abhängigkeit von der gewählten linkshändigen oder rechtshändigen Brennerführung kann somit von der Steuereinrichtung des Schweißbrenners vorgenommen werden.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Steuerung der Anzeigesegmente des Anzeigefeldes durch eine im Lichtbogenschweißgerät angeordnete Steuereinrichtung erfolgt. Darauf wird nachstehend noch näher eingegangen.
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Von Vorteil ist es, wenn Informationen über die gewünschte Art der Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole in einem Speicherglied des Schweißbrenners hinterlegbar sind. Beim Einschalten der Lichtbogenschweißanlage kann dann aus dem Speicherglied des Schweißbrenners die Information ausgelesen werden, ob der Brenner für eine linkshändige oder eine rechtshändige Brennerführung eingestellt ist und entsprechend der gewählten Brennerführung können die Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole am Anzeigefeld angezeigt werden.
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Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass Informationen über die gewünschte Art der Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole, also Informationen über die gewünschte linkshändige oder rechtshändige Brennerführung, in einer Speichereinrichtung des Lichtbogenschweißgerätes hinterlegbar sind, an das der Schweißbrenner anschließbar ist. Darauf wird nachfolgend noch näher eingegangen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schweißbrenners sind Informationen über die gewünschte Art der Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole, also Informationen dahingehend, ob eine linkshändige oder rechtshändige Brennerführung gewünscht ist, unter Zuordnung einer bestimmten Schweißaufgabe und/oder unter Zuordnung einer individuellen Benutzerkennung im Speicherglied hinterlegbar. Unter eine Schweißaufgabe wird hierbei eine bestimmte Konfiguration von Schweißparametern verstanden, die vom Benutzer für einen bestimmten Schweißvorgang ausgewählt werden kann. In vielen Fällen werden bestimmte Schweißaufgaben von einem bestimmten Benutzer durchgeführt. Es ist daher von Vorteil, wenn gleichzeitig mit der Auswahl einer bestimmten Schweißaufgabe die Ausrichtung der am Anzeigefeld des Schweißbrenners angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole an eine linkshändige oder rechtshändige Brennerführung angepasst wird. Wählt der Benutzer eine bestimmte Schweißaufgabe aus, so werden dadurch nicht nur die vorgewählten Schweißparameter eingestellt, sondern es wird auch gleichzeitig eine bestimmte Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbolen vorgenommen.
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In entsprechender Weise kann vorgesehen sein, dass die Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbolen in Abhängigkeit von einer individuellen Benutzerkennung erfolgt. Bei einer derartigen Ausgestaltung kann der Benutzer zu Beginn eines Schweißvorgangs seine individuelle Benutzerkennung eingeben. Im Speicherglied ist der Benutzerkennung eine bestimmte Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole zugeordnet, so dass dann die Anzeige entsprechend der individuellen Benutzerkennung erfolgen kann.
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Wie bereits erwähnt, kann das Bedienfeld mehrere Bedienungselemente aufweisen, denen jeweils eine Bedienungsfunktion zugeordnet ist. Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Zuordnung von Bedienungsfunktionen zu einzelnen Bedienungselementen abhängig ist von der Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbolen. Dies gibt die Möglichkeit, die Bedienungsfunktion einzelner Bedienungselemente an die gewünschte linkshändige oder rechtshändige Brennerführung anzupassen. Beispielsweise können zwei nebeneinander angeordnete Bedienungselemente als Tasten ausgestaltet sein, wobei mittels der einen Taste ein ausgewählter Schweißparameter, beispielsweise der Schweißstrom, durch Betätigen der Taste erhöht werden kann, und durch Betätigen der anderen Taste kann der ausgewählte Schweißparameter, also beispielsweise der Schweißstrom, abgesenkt werden. Die Zuordnung der Bedienungsfunktion ”Erhöhen des Schweißparameters” bzw. ”Absenken des Schweißparameters” zu den jeweiligen Tasten kann dann in Abhängigkeit von der gewählten linkshändigen oder rechtshändigen Brennerführung erfolgen. Beispielsweise kann bei einer linkshändigen Brennerführung die Taste für das Erhöhen des Schweißparameters auf der rechten Seite des Brennergriffes angeordnet sein, wohingegen die Taste für dieselbe Bedienungsfunktion bei einer rechtshändigen Brennerführung auf der linken Seite des Brennergriffes angeordnet sein kann.
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Der erfindungsgemäße Schweißbrenner kann als MIG/MAG-Schweißbrenner ausgestaltet sein, d. h. als Schweißbrenner, der für das Metall-Inertgas- oder Metall-Aktivgasschweißen geeignet ist. Die Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Ausgestaltungen beschränkt. Der erfindungsgemäße Schweißbrenner kann auch als WIG-Schweißbrenner ausgestaltet sein, der für das Wolfram-Inertgasschweißen geeignet ist, oder auch als Plasma-Schweißbrenner, der für das Plasmaschweißen geeignet ist.
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Wie eingangs erwähnt, betrifft die Erfindung auch eine Lichtbogenschweißanlage mit einem Schweißbrenner der voranstehend genannten Art und mit einem Lichtbogenschweißgerät, an das der Schweißbrenner anschließbar ist. Die Lichtbogenschweißanlage umfasst hierbei eine Speichervorrichtung, in der Informationen über die gewünschte Art der Ausrichtung der am Anzeigefeld des Schweißbrenners angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole hinterlegbar sind. Beim Einschalten der Lichtbogenschweißanlage können die Informationen über die gewünschte Ausrichtung der Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole, also Informationen dahingehend, ob eine linkshändige oder eine rechtshändige Brennerführung gewünscht ist, zum Beispiel aus der Speichereinrichtung des Lichtbogenschweißgerätes ausgelesen werden. Basierend auf diesen Informationen kann dann die Darstellung der Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole am Anzeigefeld des Schweißbrenners erfolgen.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn die einer bestimmten Ausrichtung der angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole entsprechenden Informationen im Rahmen einer benutzerspezifischen Anlageneinstellung in der Speichervorrichtung hinterlegbar sind. Unter einer benutzerspezifischen Anlageneinstellung wird hierbei eine Einstellung der Lichtbogenschweißanlage in Abhängigkeit von einem bestimmten Benutzer verstanden. Der Benutzer kann beispielsweise verschiedene Schweißparameter konfigurieren, die er dann zur Lösung einer bestimmten Schweißaufgabe auswählen kann. Darüber hinaus kann der Benutzer die von ihm gewünschte linkshändige oder rechtshändige Brennerführung vorgeben. Identifiziert sich der Benutzer anhand seiner individuellen Benutzerkennung oder wählt er eine bestimmte Schweißaufgabe aus, so wird damit auch die Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole entsprechend der gewählten Brennerführung vorgenommen.
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Wie erwähnt, kann die Speichervorrichtung als in das Lichtbogenschweißgerät dauerhaft integrierte Speichereinrichtung ausgestaltet sein. Von besonderem Vorteil ist es jedoch, wenn die Speichervorrichtung tragbar ist. Dies gibt dem Benutzer die Möglichkeit, die Speichervorrichtung mit sich zu führen, so dass er sich jederzeit am Lichtbogenschweißgerät identifizieren kann mit der Folge, dass selbsttätig eine benutzerspezifische Einstellung der Lichtbogenschweißanlage erfolgt einschließlich einer gewünschten Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole. Die tragbare Speichervorrichtung kann beispielsweise in Form einer Speicherkarte oder eines Speicherchips ausgebildet sein.
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Besonders günstig ist es, wenn die Speichervorrichtung berührungslos auslesbar ist. Sie kann beispielsweise als Transponder ausgebildet sein, der von einem Lesegerät der Lichtbogenschweißanlage berührungslos ausgelesen werden kann, indem zwischen dem Lesegerät und dem Transponder Funksignale übertragen werden.
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Vorteilhafterweise umfasst das Lichtbogenschweißgerät eine Steuereinrichtung zur Steuerung von Anzeigesegmenten des Anzeigefelds des Schweißbrenners. Wie bereits erwähnt, kann das Anzeigefeld eine Vielzahl von Anzeigesegmente aufweisen, beispielsweise in Form einer 7-Segment-Anzeige. Die einzelnen Anzeigesegmente können von einer Steuereinrichtung gesteuert werden in Abhängigkeit von der gewünschten Ausrichtung der am Anzeigefeld angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole. Die Steuereinrichtung kann in den Schweißbrenner integriert sein, es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung ein Bauteil des Lichtbogenschweißgerätes ausbildet. Eine derartige Ausgestaltung hat insbesondere den Vorteil, dass eine entsprechende Steuereinrichtung für den Schweißbrenner entfallen kann, so dass dieser kostengünstig herstellbar ist. Darüber hinaus kann bei einem Softwareupdate des Lichtbogenschweißgerätes der Steuereinrichtung die Möglichkeit gegeben werden, die Steuerung der Anzeigesegmente des Anzeigefelds des Schweißbrenners an eine gewünschte linkshändige oder rechtshändige Brennerführung anzupassen, so dass auch an einem Anzeigefeld eines Schweißbrenners, der bisher nicht über eine derartige Funktion verfügte, nach einem Softwareupdate des Lichtbogenschweißgerätes eine entsprechende Ausrichtung der Anzeige vorgenommen werden kann. Darüber hinaus besteht durch ein Softwareupdate auch die Möglichkeit, zusätzliche Symbole am Anzeigefeld des Schweißbrenners zu erzeugen, die bisher nicht vorgesehen waren, wobei auch diese Symbole entsprechend einer vorgewählten linkshändigen oder rechtshändigen Brennerführung ausgerichtet werden können.
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Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1: eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Lichtbogenschweißanlage mit einem Lichtbogenschweißgerät und einem daran angeschlossenen Schweißbrenner, für den eine rechtshändige Brennerführung gewählt wurde;
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2: eine vergrößerte Darstellung des Anzeigefeldes des Schweißbrenners aus 1;
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3: eine schematische Darstellung des Schweißbrenners aus 1, wobei eine linkshändige Brennerführung gewählt wurde, und
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4: eine vergrößerte Darstellung des Anzeigefeldes des Schweißbrenners aus 3.
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In der Zeichnung ist schematisch eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 belegte Lichtbogenschweißanlage dargestellt mit einem Lichtbogenschweißgerät 12 und einem Schweißbrenner 14, der über ein Schlauchpaket 16 mit dem Lichtbogenschweißgerät 12 verbunden ist.
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Das Lichtbogenschweißgerät 12 umfasst ein Steuerteil 18 mit einer Eingabetastatur 20 und einer Speichereinrichtung 22. Außerdem umfasst das Lichtbogenschweißgerät 12 ein Leistungsteil 24, das vom Steuerteil 18 gesteuert wird und die zur Durchführung eines Schweißvorgangs erforderliche Schweißenergie bereitstellt. Darüber hinaus umfasst das Lichtbogenschweißgerät 12 ein Lesegerät 26 mit einem Einführschacht 28, in den eine von einem Benutzer tragbare Speicherkarte 30 mit einem Speicherchip 32 eingeführt werden kann. Der Speicherchip 32 ist als Schreib-/Lesespeicher ausgestaltet und kann benutzerspezifische Informationen speichern. Dies wird nachfolgend noch näher erläutert.
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Der Schweißbrenner 14 umfasst einen Brennergriff 34 und einen Brennerhals 36, der sich ausgehend vom Brennergriff 34 bis zu einer Brennerspitze 38 erstreckt. Der Brennergriff 34 weist eine längliche Ausgestaltung auf mit einer Längsachse 40. Am Brennergriff 34 ist ein Anzeigefeld 42 angeordnet mit Anzeigeelementen 44, 46 und 48, die in der dargestellten Ausführungsform als 7-Segment-Anzeige ausgebildet sind und jeweils sieben Anzeigesegmente 50 aufweisen.
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Zwischen dem Anzeigefeld 42 und der Brennerspitze 38 ist am Brennergriff 34 ein Bedienfeld 52 angeordnet mit zwei Bedienungselementen in Form einer ersten Taste 54 und einer zweiten Taste 56, die bezogen auf die Längsachse 40 auf gleicher Höhe nebeneinander positioniert sind.
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Mittels der beiden Tasten 54, 56 kann ein Schweißparameter, beispielsweise der vom Leistungsteil 24 bereitgestellte Schweißstrom, vorgegeben bzw. eingestellt werden. Der Schweißparameter kann in Form von Ziffern, Buchstaben und/oder Symbolen am Anzeigefeld 42 angezeigt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel zeigt das Anzeigefeld 42 die Zifferfolge ”123”.
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Die Leserichtung der am Anzeigefeld 50 angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole verläuft in Längsrichtung des Brennergriffs 34, und zwar verläuft die Leserichtung in der dargestellten Ausführungsform parallel zur Längsachse 40. Bei der in 1 vorgenommenen Einstellung des Schweißbrenners 14 verläuft die Leserichtung in Richtung des Pfeils 58, das heißt vom Bedienfeld 52 in die dem Bedienfeld 52 abgewandte Richtung. Mit dieser Leserichtung 58 kann das Anzeigefeld 42 von einem Rechtshänder, dessen Blickrichtung durch den Doppelpfeil 60 veranschaulicht ist, gut abgelesen werden.
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Wird der Schweißbrenner 14 von einem Linkshänder benutzt, so können die am Anzeigefeld 42 angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole in ihrer Ausrichtung gedreht werden, in der dargestellten Ausführungsform kann die Ausrichtung um 180° gedreht werden. Dies wird aus den 3 und 4 deutlich, die den Schweißbrenner 14 bei einer linkshändigen Brennerführung darstellt. Hierbei verläuft die in 3 durch den Pfeil 62 veranschaulichte Leserichtung der ersten Leserichtung 58 entgegengesetzt, sie verläuft jedoch ebenfalls längs des Brennergriffs 34. Die Ausrichtung der Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole des Anzeigefeldes 42 ist bei der in 3 dargestellten linkshändigen Brennerführung so gewählt, dass ein Linkshänder das Anzeigefeld 42 bei einer Blickrichtung entsprechend dem Doppelpfeil 64 in 3 gut ablesen kann.
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Der Benutzer kann die für ihn günstige rechtshändige oder linkshändige Benutzerführung durch Eingabe eines gewünschten Steuerbefehls an der Eingabetastatur des Lichtbogenschweißgerätes 12 vorgeben. Mittels der Steuereinrichtung 22 werden dann die Anzeigesegmente 50 des Anzeigefeldes 42 entsprechend gesteuert.
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Informationen zur gewählten rechtshändigen oder linkshändigen Brennerführung und damit zur gewählten Ausrichtung der am Anzeigefeld 42 angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole kann der Benutzer auch auf dem Speicherchip 32 der Speicherkarte 30 abspeichern. Führt der Benutzer die Speicherkarte 30 in den Einführschacht 28 des Lesegerätes 26 ein, so wird die entsprechende Information aus dem Speicherchip 32 ausgelesen und die Anzeigesegmente 50 des Anzeigefeldes 42 werden entsprechend gesteuert.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Schweißbrenner 14 eine Steuerelektronik 66 aufweist mit einem Speicherglied 68, die in der Zeichnung strichpunktiert dargestellt sind. Bei einer derartigen Ausgestaltung des Schweißbrenners 14 können die Anzeigesegmente 50 von der Steuerelektronik 66 gesteuert werden in Abhängigkeit von einer gewünschten linkshändigen oder rechtshändigen Brennerführung. Informationen bezüglich der gewünschten Brennerführung können im Speicherglied 68 hinterlegt werden. Dies gibt dem Lichtbogenschweißgerät 12 die Möglichkeit, Informationen, die am Anzeigefeld 42 des Schweißbrenners 14 angezeigt werden sollen, unabhängig von der gewünschten Brennerführung an die Steuerelektronik 66 zu übertragen. Die Steuerelektronik 66 verarbeitet dann die empfangenen Informationen entsprechend der im Speicherglied 68 hinterlegten linkshändigen oder rechtshändigen Brennerführung, das heißt die empfangenen Informationen werden von der Steuerelektronik 66 in Abhängigkeit von der vom Benutzer gewünschten Ausrichtung der am Anzeigefeld 42 anzuzeigenden Ziffern, Buchstaben und/oder Symbolen bearbeitet. Die einzelnen Anzeigesegmente 50 des Anzeigefeldes 42 werden dann von der Steuerelektronik 66 entsprechend diesen Informationen gesteuert.
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Statt die gewünschte linkshändige oder rechtshändige Brennerführung mittels der Eingabetastatur 20 am Lichtbogenschweißgerät 12 einzugeben oder diese Informationen auf dem Speicherchip 32 zu hinterlegen, kann auch vorgesehen sein, dass der Benutzer die gewünschte Brennerführung durch Betätigung der Tasten 54 und 56 auswählen und vorgeben kann. Hierzu kann vorgesehen sein, dass durch Betätigung der Tasten 54 und 56 am Anzeigefeld 42 eine gewünschte Brennerführung symbolisch anzeigbar ist, die der Benutzer dann durch erneute Betätigung der Tasten 54, 56 bestätigen kann, so dass anschließend mittels der Steuereinrichtung 22 oder mittels der Steuerelektronik 66 die Anzeige der Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole am Anzeigefeld 42 in der gewünschten Ausrichtung erfolgt.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass der Schweißbrenner 14 über in der Zeichnung gestrichelt dargestellte Neigungs- und Beschleunigungssensoren verfügt, mit deren Hilfe die Brennerführung des Benutzers selbsttätig erkannt werden kann, da typische Schwenkbewegungen des Schweißbrenners 14 ebenso wie dessen Ausrichtung zur Vertikalen davon abhängig sind, ob der Schweißbrenner 14 von einem Linkshänder oder von einem Rechtshänder benutzt wird. Durch entsprechende Sensorsignale des Neigungssensors 70 und des Beschleunigungssensors 72 kann dann mittels des Steuerteils 18 oder auch mittels der Steuerelektronik 66 die tatsächlich vorliegende Brennerführung erkannt werden und die Anzeige von Ziffern, Buchstaben und Symbolen am Anzeigefeld 42 kann entsprechend ausgerichtet werden.
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Den beiden Tasten 54, 56 sind bestimmte Bedienungsfunktionen zuordnenbar, die durch Betätigung der jeweiligen Taste ausgelöst werden. Die einzelnen Bedienungsfunktionen können in Abhängigkeit von der gewünschten linkshändigen oder rechtshändigen Brennerführung zugeordnet werden. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass bei einer rechtshändigen Brennerführung, wie sie in 1 dargestellt ist, der Taste 54 die Bedienungsfunktion ”Schweißparameter absenken” zugeordnet wird, wohingegen der Taste 56 bei rechtshändiger Brennerführung die Funktion ”Schweißparameter erhöhen” zugeordnet wird. Liegt jedoch eine linkshändige Brennerführung vor, wie sie in den 3 und 4 dargestellt ist, so kann der Taste 54 die Funktion ”Schweißparameter erhöhen” zugeordnet werden und der Taste 56 kann die Funktion ”Schweißparameter absenken” zugeordnet werden.
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Die Anpassung der Bedienungsfunktionen an die gewählte linkshändige oder rechtshändige Brennerführung erleichtert dem Benutzer die Handhabung des Schweißbrenners 14. Durch die Anordnung des Bedienfelds 52 am vorderen, der Brennerspitze 38 zugewandten Ende des Brennergriffes 34 kann der Abstand zwischen dem Bedienfeld 52 und der Brennerspitze 38 verhältnismäßig gering gehalten werden. Dies verringert die Gefahr eine Fehlbewegung, insbesondere einer Schwenk- oder Nickbewegung, der Brennerspitze 38 bei einer Betätigung des Bedienfelds 52, das heißt bei einer Betätigung der Tasten 54 und 56.
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Da die Leserichtung der am Anzeigefeld 42 angezeigten Ziffern, Buchstaben und/oder Symbole längs des Brennergriffs 34 verläuft, kann das Anzeigefeld 42 eine verhältnismäßig schmale Ausgestaltung aufweisen und dennoch können die angezeigten Ziffern, Buchstaben und Symbole vom Benutzer gut abgelesen werden. Die relativ schmale Ausgestaltung des Anzeigefeldes 42 wiederum ermöglicht eine relativ schmale Ausgestaltung des Schweißbrenners 14 und dies wiederum vereinfacht dessen Handhabung. Der Schweißbrenner 14 kann vom Benutzer am Brennergriff 34 ergonomisch günstig ergriffen werden und Informationen können am Anzeigefeld 42 gut lesbar dargestellt werden. Durch die Möglichkeit, die Ausrichtung der am Anzeigefeld 42 angezeigten Ziffern, Buchstaben und Symbole zu drehen, kann die Anzeige an die gewünschte linkshändige oder rechtshändige Brennerführung angepasst werden. Dies hat eine weitere Vereinfachung der Handhabung des Schweißbrenners 14 und insbesondere eine verbesserte Lesbarkeit des Anzeigefeldes 42 zur Folge.