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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Vorrichtung eines Kraftfahrzeugs sowie ein entsprechend ausgestaltetes Bedienelement und eine entsprechend ausgestaltete Steuervorrichtung.
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Zur Bedienung von Vorrichtungen in einem Kraftfahrzeug muss oft zu einem bestimmten Objekt navigiert werden, wobei dieses Objekt dann z.B. gedrückt oder gedreht wird. Nach dem Stand der Technik wird dies beispielsweise mit einem Touch-Pad oder einem Joystick realisiert. Dabei können Bedienprinzipien eines Drehens und Drückens eines analogen Reglers kognitiv nicht konform auf eine Bedienung mit dem Touch-Pad oder dem Joystick umgesetzt werden, so dass sowohl der Touch-Pad wie auch der Joystick ein begrenztes funktionales Potenzial aufweisen.
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Methoden zur Navigation und anschließenden Aktion in einem virtuellen dreidimensionalen Raum sind nach dem Stand der Technik in erster Linie dadurch gekennzeichnet, dass man sich mittels verschiedener Tasten in dem dreidimensionalen Raum bewegt und z.B. ein „Greifen“ nach Objekten durch eine Betätigung einer bestimmten Taste erfolgt. Dabei werden im Allgemeinen Tasten verwendet, welche entweder starr sind (Hard-Keys) oder wie z.B. bei einem Multi-Touch-Pad beim Greifen nur eine Richtung, nämlich im Druckpunkt senkrecht zum Multi-Touch-Pad, kennen. Das heißt, man kann mittels einer Taste nach dem Stand der Technik zwar greifen, aber nicht gleichzeitig bewegen, und man kann nach dem Stand der Technik mit einem Touch-Pad zwar ein Objekt bewegen, aber nicht im echten Sinn ergreifen.
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DE 103 41 471 A1 offenbart ein Innenausstattungsteil für ein Fahrzeug und ein Verfahren zu seiner Herstellung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Hierbei ist ein sensorfunktionales Flächengebilde vorgesehen, das durch Berühren oder Überstreichen mit einem Finger eine Vorrichtung des Fahrzeuges steuert.
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DE 103 21 964 A1 offenbart ein Verfahren zur Bedienung elektrischer Fahrzeugkomponenten, wobei eine Sensorflächenanordnung vorgesehen ist, mittels der die Anwesenheit eines Teils einer Hand erfasst wird und eine entsprechende Vorrichtung des Kraftfahrzeuges gesteuert wird.
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US 2007 / 0 068 790 A1 offenbart ein Verfahren zur Steuerung einer Vorrichtung eines Kraftfahrzeuges, bei dem mittels eines Fingers auf einer sensitiven Oberfläche in einer X/Y-Ebene Steuerbefehle ausgelöst werden können.
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Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorab geschilderten Probleme des Stands der Technik zumindest teilweise zu lösen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Steuerung einer Vorrichtung eines Kraftfahrzeugs nach Anspruch 1und eine Steuervorrichtung eines Kraftfahrzeugs nach Anspruch 6 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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Allgemein wird ein Verfahren zur Steuerung einer Vorrichtung eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Dabei wird eine Bewegung mindestens eines Fingers auf einer Oberfläche eines Bedienelements, welches die Form einer Mulde bzw. einer Vertiefung aufweist, erfasst. Eine Navigation, beispielsweise zu einem bestimmten Objekt, findet dabei in Abhängigkeit von der erfassten Bewegung des mindestens einen Fingers statt, um die Vorrichtung des Kraftfahrzeugs über die erfasste Bewegung des mindestens einen Fingers zu steuern. Die Navigation findet dabei insbesondere auf einer Oberfläche innerhalb einer zweidimensionalen Ebene statt, indem z.B. ein Zeiger auf einem Bildschirm abhängig von der erfassten Bewegung des mindestens einen Fingers bewegt wird. Eine bestimmte Funktion der Vorrichtung kann dann dadurch ausgelöst werden, indem mit einem Finger ein Druck auf die Oberfläche der Mulde ausgeübt wird, welcher größer als ein vorbestimmter Schwellenwert ist
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Die Mulde weist im Vergleich zu einem herkömmlichen Touch-Pad den Vorteil einer haptischen Orientierung auf. Die Mulde selbst provoziert dabei eine Zentrierung des mindestens einen Fingers, indem die Mulde in der Hauptdruckrichtung des oder der Finger ein Tal ausbildet, durch welches der mindestens eine Finger durch den Druck des mindestens einen Fingers selbst geführt wird. Für den Fall dass die Mulde derart horizontal angeordnet ist, dass sie nach oben offen ist, wird die Führung des oder der Finger zusätzlich durch die Schwerkraft unterstützt. Ein sanfter Druck auf die Oberfläche wird dabei als ein Gleiten, also als eine Bewegung, ausgelegt und ein stärkerer Druck (oberhalb eines Schwellenwertes) wird als eine Bestätigung oder ein Auslösen einer Funktion ausgelegt. Dieser Druck weist dabei in der Regel nur einen Druckrichtungsvektor auf, welcher zum Normalenvektor, der senkrecht in der Mitte der Oberfläche der Mulde steht, einen Winkel ausbildet, welcher kleiner als 10° ist.
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Ein Anstieg zum Rand bzw. zur Schwelle am Rand der Mulde fungiert dabei als eine Art Grenze, wobei dieser Anstieg durch einen Taleffekt relativ zum Mittelpunkt der Mulde auch ohne Vorkenntnisse als eine Richtung interpretiert wird. Durch diese Eigenschaft ersetzt die erfindungsgemäße Mulde sehr gut einen Joystick, wobei es bei der erfindungsgemäßen Mulde im Vergleich zum Joystick nur einer sehr einfachen mentalen Transformation bedarf, welche meist unterbewusst schon vorhanden ist, da eine Anordnung eines Fingers mit einem bestimmten Abstand zu der Mitte der Mulde mit einem Eindruck, sich in einem entsprechenden Sektor z.B. einer Landkarte zu befinden, kognitiv konsistent ist.
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Insbesondere kann auf dem Rand der Mulde eine Bewegung des mindestens einen Fingers erfasst werden und in eine entsprechende Drehbewegung umgesetzt werden, abhängig von welcher die Vorrichtung gesteuert wird.
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Der Rand fungiert dabei als eine Art Schiene, da der in der Regel kreisförmige Rand eine Führung des mindestens einen Fingers entlang dieses Randes gut unterstützt. Dabei ist es vorteilhaft, dass diese konsistente Berührung des Bedienelements am Rand in einer entsprechenden Richtung in Verbindung mit der Führung in eine Drehbewegung zur Bedienung der Vorrichtung umgesetzt wird. Ein entscheidender Vorteil gegenüber beispielsweise einem Touch-Wheel ist dabei neben der Konsistenz des Bedienprinzips das Wegfallen eines Wechsels der Druckrichtungen vom Drehen zum Drücken, da die Druckrichtung bereits zur Oberfläche der Mulde des Bedienelements hin wirkt und für eine über das Bedienelement zu veranlassende Drehbewegung lediglich etwas erhöht werden kann.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Steuerung einer Vorrichtung eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt, wobei ein erster Druck eines ersten Fingers auf einer Oberfläche eines Bedienelements und ein zweiter Druck eines zweiten Fingers auf der Oberfläche des Bedienelements erfasst werden. Dabei wird sowohl der erste als auch der zweite Druck in Form eines ersten bzw. zweiten Druckrichtungsvektors erfasst. In Abhängigkeit von dem ersten und dem zweiten Druckrichtungsvektor wird die Vorrichtung gesteuert.
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Indem zwei Druckrichtungsvektoren an zwei verschiedenen Stellen (der Oberfläche des Bedienelements) erfasst werden, kann vorteilhafterweise ein Objekt auch in einem dreidimensionalen Raum ergriffen werden, da man sich bei einem Ergreifen eines Objektes zu diesem Objekt hin bewegt und es anschließend an zwei Stellen derart berührt, dass das Objekt dadurch ergriffen wird. Dieses Ergreifen bzw. Greifen eines Objektes an zwei verschiedenen Stellen ist nach dem Stand der Technik nicht möglich, da ein Auswählen eines Objektes nach dem Stand der Technik meist über einen Schaltmechanismus (durch Betätigung eines Schalters) erfolgt, z.B. über ein Touch-Pad, wobei der dann kreierte Druckrichtungsvektor immer in dieselbe Richtung (senkrecht zur Fläche des Touch-Pads) angeordnet ist, also nicht frei im Raum beweglich ist. Selbst so genannte Multi-Touch-Flächen nach dem Stand der Technik können zwar mehrere Berührungen registrieren, wobei allerdings auch hier pro Berührung jeweils ein Druckrichtungsvektor erzeugt wird, welche alle in dieselbe Richtung weisen. Da man sich erfindungsgemäß auch im dreidimensionalen Raum bewegen kann, wie im Folgenden noch ausgeführt wird, weisen erfindungsgemäß alle Berührungen eines Objektes einen eigenen individuellen Vektor auf, welcher alle Freiheitsgrade im dreidimensionalen Raum aufweist. Damit kann eine Auswahlbestätigung vorteilhafterweise mit einem frei im dreidimensionalen Raum wählbaren Vektor erfolgen.
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Insbesondere wird überprüft, ob der erste und der zweite Druckrichtungsvektor im Wesentlichen zueinander hin gerichtet sind, wobei in diesem Fall eine Greifbewegung erfasst wird.
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Durch das Überprüfen der Beziehung, welche die beiden Druckrichtungsvektoren zueinander ausbilden, kann eine zweite Bedingung, welche zum Ergreifen eines Objektes notwendig ist, vorteilhafterweise überprüft werden. Es ist nämlich nicht ausreichend ein Objekt an zwei Stellen zu berühren, um es zu ergreifen, sondern die beiden Druckrichtungsvektoren an den beiden Stellen sollten einander weitgehend entgegenwirken bzw. zueinander hin gerichtet sein, damit das Objekt ergriffen bzw. festgehalten wird.
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Durch das Erfassen des Ergreifens eines Objektes kann dann entweder eine ausgewählte Funktion, z.B. abhängig von dem ergriffenen Objekt, aktiviert werden oder das ergriffene Objekt mittels einer Betätigung eines Fingers auf der Oberfläche des Bedienelements verschoben oder bewegt werden.
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Wenn dagegen die beiden Druckrichtungsvektoren voneinander weg gerichtet sind, kann eine Art Spreizbewegung erfasst werden. Mit dieser Spreizbewegung kann z.B. eine Vergrößerungsfunktion (beispielsweise eine Vergrößerung eines dargestellten Abschnitts einer Landkarte) initiiert werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Steuervorrichtung eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt, welche eine berührungsempfindliche Oberfläche umfasst. Ein erster Druck eines ersten Fingers auf dieser berührungsempfindlichen Oberfläche wird von der Steuereinrichtung als ein erster Druckrichtungsvektor erfasst während ein zweiter Druck eines zweiten Fingers auf der berührungsempfindlichen Oberfläche von der Steuereinrichtung als ein zweiter Druckrichtungsvektor erfasst wird. Abhängig von dem ersten und dem zweiten Druckrichtungsvektor steuert die Steuervorrichtung eine Vorrichtung des Kraftfahrzeugs.
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Insbesondere umfasst die Steuervorrichtung ein erstes und ein zweites Bedienelement, wobei die berührungsempfindliche Oberfläche der Steuervorrichtung die berührungsempfindliche Oberfläche des ersten Bedienelements und die berührungsempfindliche Oberfläche des zweiten Bedienelements umfasst.
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Bei einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst das Bedienelement eine erste und eine zweite Mulde. Dabei wird eine Bewegung des ersten Fingers auf einer Oberfläche dieser ersten Mulde erfasst. In Abhängigkeit von dieser erfassten Bewegung des ersten Fingers kann dann beispielsweise ein Zeiger oder auch ein ergriffenes Objekt innerhalb einer zweidimensionalen Ebene navigiert werden. Wird eine Bewegung des ersten Fingers auf einem Rand der ersten Mulde erfasst, wird dieses in eine Drehbewegung um eine erste Achse umgesetzt, welche senkrecht zu dieser zweidimensionalen Ebene angeordnet ist. Darüber hinaus wird eine Bewegung eines zweiten Fingers auf einer Oberfläche der zweiten Mulde erfasst. Abhängig von der erfassten Bewegung des zweiten Fingers wird entlang der ersten Achse navigiert. Eine Bewegung des zweiten Fingers auf einem Rand der zweiten Mulde wird in eine Drehbewegung um eine zweite Achse umgesetzt, welche senkrecht zu der ersten Achse angeordnet ist. Die Vorrichtung des Kraftfahrzeugs wird in Abhängigkeit von der Navigation innerhalb der zweidimensionalen Ebene, entlang der ersten Achse, der Drehbewegung um die erste Achse und der Drehbewegung um die zweite Achse gesteuert.
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Indem erfindungsgemäß innerhalb einer zweidimensionalen Ebene und entlang der Achse senkrecht zu der zweidimensionalen Ebene navigiert werden kann, kann vorteilhafterweise innerhalb eines Raumes navigiert werden. Darüber hinaus kann beispielsweise ein Objekt oder ein Drehknopf zum einen um die senkrecht auf der zweidimensionalen Ebene angeordneten erste Achse oder um die zweite Achse, welche senkrecht zu der ersten Achse angeordnet ist, gedreht werden.
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Natürlich können auch Berührungen weiterer Finger erfasst werden, so dass erfindungsgemäß mindestens zwei Berührungen erfasst werden.
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Ein Ergreifen eines Objektes kann erfindungsgemäß allerdings auch derart realisiert werden, dass das Ergreifen des Objektes dann erfasst wird, wenn sich durch die Navigation, z.B. mittels eines Cursors, dem Objekt derart genähert wird, dass eine Annäherungsgrenze des Objektes unterschritten wird, d.h. wenn z.B. der Cursor innerhalb eines vorbestimmten Mindestabstands bei dem Objekt befindet. Dabei kann einer Bedienperson beispielsweise mittels einer graphischen Hervorhebung mit Hilfe einer farblichen oder strukturellen Veränderung des ergriffenen Objektes eine Rückmeldung über ein erfolgreiches Ergreifen gegeben werden.
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Dabei kann eine erste Greifbewegung bezüglich des Objektes derart interpretiert werden, dass das Objekt dann als ergriffen gilt. Ein erstes Loslassen nach der ersten Greifbewegung wird dann als ein Festhalten des Objektes interpretiert. Dabei liegt ein Loslassen beispielsweise dann vor, wenn der erste und der zweite Druckrichtungsvektor von ihrer Druckstärke her unterhalb eines vorbestimmten Schwellenwert liegen. Eine zweite Greifbewegung nach dem ersten Loslassen wird dann als eine Bestätigung von neuen Koordinaten bei einer Bewegung des Objektes interpretiert, d.h. mit der zweiten Greifbewegung markiert man ein Ende der Bewegung des Objektes. Wenn ein zweites Loslassen nach der zweiten Greifbewegung erfasst wird, wird dies als ein Freigeben des Objektes interpretiert, d.h. eine weitere Bewegung z.B. des Cursors hat dann keinen Einfluss mehr auf das Objekt. Die erste und die zweite Greifbewegung liegt dabei dann vor, wenn der erste und der zweite Druckrichtungsvektor zueinander hin gerichtet sind und wenn der Druck bzw. die Druckstärke des ersten und des zweiten Druckrichtungsvektors jeweils oberhalb eines vorbestimmten Druckwerts bzw. Druckstärke liegen.
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Indem ein Objekt mittels Greifbewegungen und mittels Loslassen bewegt wird, wird das Bewegen des Objektes vorteilhafter Weise intuitiver als nach dem Stand der Technik ausgeführt, wobei nach dem Stand der Technik zum Festhalten des Objektes oder zur Bestätigung eines Zielorts des Objektes meist noch einen Tastendruck benötigt wird, was nicht als intuitiv gelten kann.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch ein Bedienelement eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Dabei umfasst das Bedienelement eine in der Regel kreisförmige Mulde, wobei eine Vertiefung der Mulde von einer berührungsempfindlichen Oberfläche überzogen wird. Dabei wird unter der berührungsempfindlichen Oberfläche eine Vorrichtung verstanden, welche beispielsweise mittels Infrarot, Ultraschall oder einem elektrischen Feld eine Berührung (bei Einsatz eines elektrischen Feldes wird bereits eine Annäherung an die Oberfläche erfasst, d.h. es ist keine echte Berührung notwendig) einer Oberfläche erfasst. Das Bedienelement ist derart ausgestaltet, dass es eine Bewegung mindestens eines Fingers auf dieser Oberfläche erfasst und eine Navigation abhängig von dieser erfassten Bewegung ausführt, um dadurch eine Vorrichtung des Kraftfahrzeugs zu steuern. Durch diese Navigation wird dabei insbesondere abhängig von der erfassten Bewegung des mindestens einen Fingers, z.B. ein Objekt oder ein Cursor, innerhalb einer zweidimensionalen Ebene bewegt.
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Bei einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erstreckt sich die berührungsempfindliche Oberfläche auch über einem Rand der Mulde. Das Bedienelement ist dabei derart ausgestaltet, dass es eine Bewegung des mindestens einen Fingers auf dem Rand bzw. entlang des Randes erfasst und diese Bewegung in eine Drehbewegung, z.B. eines vorab selektierten Objektes, umsetzt, wobei das Bedienelement über diese Drehbewegung die Vorrichtung des Kraftfahrzeugs steuert.
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Darüber hinaus kann sich die berührungsempfindlichen Oberfläche auch über einen Bereich außerhalb der Mulde erstrecken, wobei in diesem Bereich mindestens eine Taste (so genannter Softkey) ausgebildet ist, welche von dem Bedienelement programmiert wird. Dabei erfasst das Bedienelement, wenn diese mindestens eine Taste gedrückt wird, und steuert die Vorrichtung des Kraftfahrzeugs abhängig davon, ob die Taste gedrückt wird oder nicht.
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Indem die erfindungsgemäße Steuervorrichtung zwei Bedienelemente mit jeweils einer Mulde umfasst, kann die Steuervorrichtung vorteilhafterweise bedient werden, indem in die eine Mulde ein Daumen einer Hand und in die andere Mulde ein oder mehrere Finger derselben Hand gesteckt werden. Dadurch ist beispielsweise eine Greifbewegung, bei welcher sich der Daumen dem oder den Fingern nähert, intuitiv möglich.
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Durch eine spezielle Ausformung einer berührungsempfindlichen Oberfläche in Form einer Mulde wird vorteilhafterweise eine kognitiv konforme Kombination von Bedienprinzipien (z.B. Bewegen und Drehen) ermöglicht.
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Die vorliegende Erfindung eignet sich vorzugsweise dazu, um eine Vorrichtung eines Kraftfahrzeugs (z.B. ein Navigationsgerät, ein Audiogerät oder ein Videogerät) zu steuern. Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf diesen bevorzugten Anwendungsbereich beschränkt, sondern kann beispielsweise auch zur Steuerung bzw. Bedienung eines Computers eingesetzt werden. Weitere Einsatzgebiete sind die Steuerung eines Raumschiffes und die Steuerung einer Roboterhand.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die Zeichnung erläutert.
- 1 stellt den grundlegenden Aufbau eines erfindungsgemäßen Bedienelements von oben und im Querschnitt dar.
- 2 stellt eine aus zwei Bedienelementen bestehende erfindungsgemäße Steuervorrichtung dar.
- 3 stellt eine weitere aus zwei Bedienelementen bestehende erfindungsgemäße Steuervorrichtung dar, wobei Ränder von Mulden der Bedienelemente nicht in derselben Ebene angeordnet sind.
- 4 stellt zwei erfindungsgemäße Bedienelemente dar, um ein erfindungsgemäßes Greifen und Spreizen beispielhaft zu erläutern.
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In 1 ist ein grundlegender Aufbau eines erfindungsgemäßen Bedienelements 1 dargestellt. Das Bedienelement 1 umfasst eine kreisförmige Mulde 3, welche von einem Rand 4 bzw. einer Schwelle begrenzt wird. Außerhalb des Randes 4 befindet sich ein äußerer Bereich 5, auf welchem z.B. Drucktasten (Softkeys) realisiert sein können. Die Mulde 3, der Rand 4, und der äußere Bereich 5 sind mit einer berührungsempfindlichen Oberfläche überzogen.
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Während in 1a das erfindungsgemäße Bedienelement 1 von oben dargestellt ist, ist in 1b ein Querschnitt des Bedienelements 1 entlang einer Linie a in 1a dargestellt.
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In 2 ist eine erfindungsgemäße Steuervorrichtung 7 dargestellt, welche ein erstes Bedienelement 1 und ein zweites Bedienelement 2 umfasst. Dabei sind die beiden Bedienelemente 1, 2 in derselben Ebene angeordnet. Der Aufbau der beiden Bedienelemente 1, 2 entspricht jeweils dem in 1 dargestellten Aufbau.
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Die Steuervorrichtung 7 ist bei dieser Ausführungsform für eine Benutzung durch einen Rechtshänder ausgelegt, so dass das erste Bedienelement 1 einen Daumen einer rechten Hand und das zweite Bedienelement 2 einen oder mehrere Finger der rechten Hand aufnimmt. Mit Hilfe der Mulde des ersten Bedienelements 1 werden durch eine Berührung bzw. eine zweidimensionale Bewegung des Daumens im Tal der Mulde Koordinaten auf einer x-y-Ebene vorgegeben und eine Bewegung des Daumens auf dem Rand der Mulde wird von der Steuervorrichtung 7 in eine Drehbewegung 14 um eine z-Achse, welche senkrecht auf der x-y-Ebene steht, umgesetzt.
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Mit Hilfe der Mulde des zweiten Bedienelements 2 wird durch eine Berührung bzw. eine eindimensionale Bewegung im Tal der Mulde eine z-Koordinate vorgegeben und eine Bewegung des mindestens einen Fingers auf dem Rand der Mulde wird in eine Drehbewegung 15 um eine y-Achse, welche senkrecht zu der z-Achse liegt und damit innerhalb der x-y-Ebene liegt, umgesetzt.
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Mit der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung 7 lässt sich also zum einen eine dreidimensionale Bewegung, d.h. eine Bewegung eines Objektes, wie z.B. eines Cursors, in einem dreidimensionalen Raum, ausführen. Darüber hinaus können Drehbewegungen um die y-Achse und um die z-Achse durchgeführt werden.
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Die Steuervorrichtung 7 lässt sich beispielsweise zur Steuerung eines Parkassistenten eines Kraftfahrzeugs einsetzen, indem zum Parken des Kraftfahrzeugs ein entsprechendes imaginäres Abbild des Kraftfahrzeugs mit der Steuervorrichtung 7 ergriffen wird und in eine ausgewählte Parklücke geschoben wird, wobei das Kraftfahrzeug anschließend automatisch in diese ausgewählte Parklücke fährt oder dazu Hilfestellungen leistet. Darüber hinaus ist es denkbar, ein Kraftfahrzeug selbst mit der Steuervorrichtung 7 anstelle eines Lenkrades zu bewegen. Auch eine Einstellung von Sitzen eines Kraftfahrzeugs kann mit Hilfe der Steuervorrichtung 7 vorgenommen werden, indem ein imaginäres Abbild eines Sitzes mit Hilfe der Steuervorrichtung 7 ergriffen wird und dann, wie es erwünscht wird, im Raum verschoben und gedreht wird. Darüber hinaus kann die Erfindung zur Steuerung von einem Navigationsgerät eingesetzt werden. Dabei kann eine von dem Navigationsgerät dargestellte Landkarte durch eine entsprechende Bedienung der Steuervorrichtung 7 auch gedreht oder vergrößert werden.
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In 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung 7, welche zwei Bedienelemente 1, 2 umfasst, dargestellt. Dabei sind die beiden Bedienelemente 1, 2 nicht derart angeordnet, dass der Rand der jeweiligen Mulden innerhalb derselben Ebene liegt, wie dies bei 2 der Fall ist, sondern die Mulden befinden sich wie bei einer Bowlingkugel derart innerhalb eines kugelartigen Gebildes, dass die Ränder der jeweiligen Mulden nicht innerhalb einer Ebene liegen, so dass ein erster Mittelvektor, welcher in der Mitte der Mulde des ersten Bedienelements 1 senkrecht auf der berührungsempfindlichen Oberfläche dieser Mulde steht, mit einem zweiten Mittelvektor, welche in der Mitte der Mulde des zweiten Bedienelements 2 senkrecht auf der berührungsempfindlichen Oberfläche dieser Mulde steht, einen Winkel ausbildet, welcher größer als 10° ist.
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Mit der 4 soll verdeutlicht werden, wann erfindungsgemäß eine Greifbewegung bzw. eine Spreizbewegung vorliegt. In 4 ist eine Mulde des ersten Bedienelements 1 und eine Mulde des zweiten Bedienelements 2 dargestellt. Bei einer Greifbewegung drückt beispielsweise der Daumen der rechten Hand derart gegen die berührungsempfindliche Oberfläche der Mulde des ersten Bedienelements 1, dass sich in der Zeichnungsebene der 4 ein erster Druckrichtungsvektor 21 an einer Wand der Mulde des ersten Bedienelements 1 ausbildet, welche auf der Seite des zweiten Bedienelements 2 liegt. In ähnlicher Weise drückt bei der Greifbewegung beispielsweise der Zeigefinger der rechten Hand derart gegen die berührungsempfindliche Oberfläche der Mulde des zweiten Bedienelements 2, dass sich in der Zeichnungsebene der 4 ein zweiter Druckrichtungsvektor 22 an einer Wand der Mulde des zweiten Bedienelements 2 ausbildet, welche auf der Seite des ersten Bedienelements 1 liegt. Diese beiden Druckvektoren 21, 22 sind im Wesentlichen zueinander hin gerichtet.
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Dagegen drückt bei einer Spreizbewegung der Daumen der rechten Hand derart gegen die berührungsempfindliche Oberfläche der Mulde des ersten Bedienelements 1, dass sich in der Zeichnungsebene der 4 ein dritter Druckrichtungsvektor 23 an einer Wand der Mulde des ersten Bedienelements 1 ausbildet, welche auf der von dem zweiten Bedienelement 2 abgewandten Seite liegt. In ähnlicher Weise drückt bei der Spreizbewegung beispielsweise der Zeigefinger der rechten Hand derart gegen die berührungsempfindliche Oberfläche der Mulde des zweiten Bedienelements 2, dass sich in der Zeichnungsebene der 4 ein vierter Druckrichtungsvektor 24 an einer Wand der Mulde des zweiten Bedienelements 2 ausbildet, welche auf der von dem ersten Bedienelement 1 abgewandten Seite liegt. Diese beiden Druckvektoren 23, 24 sind im Wesentlichen voneinander weg gerichtet.
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Es sei darauf hingewiesen, dass in 4 nur die Komponente der Druckrichtungsvektoren 21-24 dargestellt ist, welche innerhalb der Zeichnungsebene der 4 wirkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erstes Bedienelement
- 2
- zweites Bedienelement
- 3
- Mulde
- 4
- Rand
- 5
- äußerer Bereich
- 6
- Grundlage
- 7
- Steuervorrichtung
- 11
- x-Achse
- 12
- y-Achse
- 13
- z-Achse
- 14
- Drehbewegung um die z-Achse
- 15
- Drehbewegung um die y-Achse
- 21
- Druckrichtungsvektor
- 22
- Druckrichtungsvektor
- 23
- Druckrichtungsvektor
- 24
- Druckrichtungsvektor