-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswahl eines Listenelements aus einer eine Vielzahl von Listenelementen umfassenden und zumindest auszugsweise auf einer Anzeigeeinheit in einem Kraftfahrzeug darstellbaren Liste.
-
Moderne Kraftfahrzeuge verfügen über vielfältige Informations- und/oder Entertainmentquellen und über vielfältige Arten optischer Anzeigemöglichkeiten.
-
Der Bediendialog des Fahrers eines Kraftfahrzeugs mit einer Informations- und/oder Entertainmentquelle des Kraftfahrzeugs beinhaltet häufig die Auswahl eines Listenelements aus einer eine Vielzahl von Listenelementen umfassenden Liste, z. B. die Auswahl eines Telefonbucheintrags aus einem Telefonbuch, die Auswahl eines Songs aus einer Wiedergabeliste oder die Auswahl eines Radiosenders aus einer Liste gespeicherter Sender.
-
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches Verfahren zur Auswahl eines Listenelements anzugeben.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Moderne Kraftfahrzeuge weisen oft gleich mehrere Anzeigeeinheiten auf, die gleichzeitig oder wahlweise zur Anzeige von Informationen, insbesondere zur Informationsausgabe an den Fahrer und/oder für einen Bediendialog mit dem Fahrer nutzbar sind. Die vorliegende Erfindung nutzt die Verfügbarkeit solcher Anzeigeeinheiten elegant und ergonomisch aus. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Auswahl eines Listenelements bei geringer Fahrerablenkung und trägt somit unter anderem zur Verkehrssicherheit bei. Das erfindungsgemäße Verfahren verringert zudem die Anzahl von Bedienfehlern und trägt somit – obwohl die Anzahl der Bedienschritte streng genommen tendenziell höher ist als bei konventionellen Listenauswahlverfahren – zur Verkürzung von Bedienzeiten bei, da Korrekturschritte entfallen.
-
Erfindungsgemäß umfasst ein Verfahren zur Auswahl eines Listenelements aus einer eine Vielzahl von Listenelementen umfassenden und zumindest auszugsweise auf einer Anzeigeeinheit in einem Kraftfahrzeug darstellbaren Liste zumindest die nachfolgenden Schritte, vorzugsweise genau in der hier genannten Reihenfolge.
-
Ausgegangen wird von der Verfügbarkeit bzw. dem Bereitstellen zumindest zweier vom Fahrer des Kraftfahrzeugs einsehbarer optischer Anzeigeeinheiten. Dabei kann es sich bei einer der Anzeigeeinheiten beispielsweise um ein zentrales Informationsdisplay (CID) handeln, auf dem beispielsweise auch grafische Ausgaben, z. B. eines Navigationssystems, möglich sind. Dabei kann es sich bei einer der Anzeigeeinheiten ferner beispielsweise um ein Head-Up Display handeln, durch welches Informationen in die Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs eingespiegelt werden. Ebenso kann es sich bei einer der Anzeigeeinheiten um ein in ein Instrumentenkombi (oder Kombinationsinstrument) des Kraftfahrzeugs integriertes Display handeln, z. B. ausgeführt in LCD/TFT-Technologie.
-
Ausgegangen wird ferner von der Verfügbarkeit bzw. dem Bereitstellen von durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs betätigbaren Bedienmitteln, durch welche der Fahrer zumindest in die Lage versetzt wird, Aufwärts-/Abwärts-Kommandos und Auswahl-Kommandos zu erzeugen. Die Bedienmittel können insbesondere zumindest ein Bedienelement am Lenkrad des Kraftfahrzeugs umfassen. Insbesondere kann am Lenkrad des Kraftfahrzeugs ein Dreh-Druck-Element angeordnet sein, bei dessen Drehen Aufwärts-/Abwärts-Kommandos erzeugt werden und bei dessen Drücken ein Auswahl-Kommando erzeugt wird. Das Drehen erfolgt dann vorzugsweise inkrementell, d. h. in für den Bediener spürbaren Drehschritten bzw. „Ticks”, wobei jeder Drehschritt bzw. „Tick” ein Vorauswahlelement bzw. einen Vorauswahlbereich jeweils um ein Listenelement gegenüber der Liste verschiebt.
-
Zunächst wird die Liste auf einer ersten Anzeigeeinheit des Kraftfahrzeugs (z. B. im CID) dargestellt. Betätigt der Bediener die Bedienmittel dann so (z. B. durch Drehen eines Dreh-Druck-Elements), dass er Aufwärts-/Abwärts-Kommandos erzeugt, so werden diese empfangen und entsprechend den (ersten) empfangenen Aufwärts-/Abwärts-Kommandos wird ein mehrere Listenelemente der Liste hervorhebender erster Vorauswahlbereich (z. B. ein Rahmen) gegenüber der dargestellten Liste aufwärts oder abwärts bewegt. Die Bewegung des Vorauswahlbereichs gegenüber bzw. innerhalb der Liste kann sich beispielsweise optisch äußern durch eine tatsächliche Bewegung des Vorauswahlbereichs auf der Anzeigeeinheit und/oder durch eine gegenläufige Bewegung der Listenelemente.
-
Ist der erste Vorauswahlbereich nach Auffassung des Bedieners geeignet innerhalb der Liste positioniert, kann der Bediener die Bedienmittel so betätigen (z. B. durch Drücken eines Dreh-Druck-Elements, vorzugsweise desselben Dreh-Druck-Elements), dass er ein erstes Auswahl-Kommando erzeugt. Dieses erste Auswahl-Kommando wird empfangen und daraufhin wird auf einer zweiten Anzeigeeinheit des Kraftfahrzeugs (z. B. durch das Head-up Display) eine Teilliste dargestellt, die ausschließlich die zuvor durch den ersten Vorauswahlbereich hervorgehobenen Listenelemente umfasst.
-
Bis hierhin hat der Bediener die ursprüngliche Liste gewissermaßen reduziert und von der ersten zur zweiten Anzeigeeinheit verschoben. Mit der reduzierten Teilliste kann er nun abermals interagieren. Betätigt der Bediener die Bedienmittel dann so (z. B. durch Drehen eines Dreh-Druck-Elements, vorzugsweise desselben Dreh-Druck-Elements), dass er weitere Aufwärts-/Abwärts-Kommandos erzeugt, so werden diese empfangen und entsprechend den empfangenen (zweiten) Aufwärts-/Abwärts-Kommandos wird ein, diesmal nur ein einziges Listenelement der Teilliste hervorhebender, zweiter Vorauswahlbereich (z. B. ein Rahmen) gegenüber bzw. innerhalb der dargestellten Teilliste aufwärts oder abwärts bewegt.
-
Ist der zweite Vorauswahlbereich nach Auffassung des Bedieners geeignet innerhalb der Teilliste positioniert, d. h. markiert er das gewünschte Listenelement, kann der Bediener die Bedienmittel so betätigen (z. B. durch Drücken eines Dreh-Druck-Elements, vorzugsweise desselben Dreh-Druck-Elements), dass er ein zweites Auswahl-Kommando erzeugt. Dieses erste Auswahl-Kommando wird empfangen und daraufhin wird das durch den zweiten Vorauswahlbereich hervorgehobene Listenelement ausgewählt.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zweistufig ausgebildet. In einem ersten Schritt wird ein erster Teil-Bediendialog mit einer ersten Anzeigeeinheit geführt, in einem zweiten Schritt wird ein zweiter, nur eine Teilliste betreffender, Teil-Bediendialog mit einer zweiten, anderen Anzeigeeinheit geführt. Die Anforderungen an die effektive Anzeigefläche der zweiten Anzeigeeinheit sind wegen der Reduzierung des Bediendialogs auf eine Teilliste deutlich geringer als diejenigen an die erste Anzeigeeinheit. Es kann daher eine zweite Anzeigeeinheit (z. B. Head-up Display) verwendet werden, die in oder zumindest nahe der unmittelbaren Blicklinie des auf die Fahraufgabe konzentrierten Fahrers liegt – selbst wenn diese zweite Anzeigeeinheit nur beschränkte Anzeigemöglichkeiten bietet. Der Fahrer wird durch den zweiten Teil-Bediendialog somit nur in geringem Ausmaß von der Fahraufgabe abgelenkt. Jedoch ist bei der Erfindung zudem bereits die vom ersten Teil-Bediendialog verursachte Ablenkung von der Fahraufgabe deutlich gegenüber einer konventionellen Listenauswahl verringert. Schließlich muss der Fahrer im ersten Teil-Bediendialog das letztlich gewünschte Listenelement noch nicht genau „treffen”, sondern es genügt, wenn er die Teilliste so definiert, dass das letztlich gewünschte Listenelement darin enthalten ist. Der erste Teil-Bediendialog kann somit in der Regel auch mit nur flüchtigem und/oder peripherem Blick auf die erste Anzeigeeinheit fehlerfrei durchgeführt werden.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der erste Vorauswahlbereich für den Fahrer bzw. Bediener durch einen Rahmen um die hervorgehobenen Listenelemente und/oder durch eine farbliche Veränderung der hervorgehobenen Listenelemente auf der ersten Anzeigeeinheit visualisiert.
-
Auch der zweite Vorauswahlbereich kann für den Fahrer durch einen Rahmen um das hervorgehobene Listenelement und/oder durch eine farbliche Veränderung des hervorgehobenen Listenelements auf der zweiten Anzeigeeinheit visualisiert werden.
-
Wie bereits oben angedeutet sieht eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vor, dass die erste Anzeigeeinheit als zentrales Informationsdisplay des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist oder in das Instrumentenkombi des Kraftfahrzeugs integriert ist und dass die zweite Anzeigeeinheit als Head-Up Display des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist.
-
Es erweist sich in bestimmten Anwendungsfällen als vorteilhaft, wenn die Anzeige von,, Listenelementen durch die zweite Anzeigeeinheit erst durch das erste Auswahl-Kommando bzw. durch dessen Empfang ausgelöst wird. Die zweite Anzeigeeinheit steht somit zeitlich vor dem Empfang des ersten Auswahl-Kommando für andere Anzeigeinhalte zur Verfügung bzw. bleibt ohne Anzeige, um die Fahrerablenkung zu minimieren.
-
Es erweist sich ferner als vorteilhaft, wenn die Anzeige von Listenelementen durch die zweite Anzeigeeinheit nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach dem zweiten Auswahl-Kommando selbsttätig wieder beendet wird. Es können dann wieder die zuvor dargestellten Anzeigeinhalte zur Verfügung gestellt werden oder die zweite Anzeigeeinheit bleibt dann wieder ohne Anzeige, um die Fahrerablenkung zu minimieren.
-
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung werden bereits vor dem Empfang des ersten Auswahl-Kommandos auf der zweiten Anzeigeeinheit schritthaltend mit der Bewegung des ersten Vorauswahlbereichs diejenigen Listenelemente angezeigt, die auf der ersten Anzeigeeinheit durch den ersten Vorauswahlbereich hervorgehoben sind. Der Bediener hat somit die Wahl, ob er sich vor der Erteilung des ersten Auswahl-Kommandos an dem auf der zweiten Anzeigeeinheit präsentierten Listenauszug orientiert oder an der umfangreicheren Darstellung auf der ersten Anzeigeeinheit. Orientiert sich der Bediener an der an dem auf der zweiten Anzeigeeinheit präsentierten Listenauszug, so stellt sich ihm der oben genannte erste Teil-Bediendialog als reine Veränderung des Listenauszugs dar. Erst nach der Erteilung des ersten Auswahl-Kommandos und dem damit verbundenen Übergang zum zweiten Teil-Bediendialog erscheint ein Vorauswahlbereich, nämlich der zweite Vorauswahlbereich, auf der zweiten Anzeigeeinheit.
-
Es erweist sich auch als vorteilhaft, wenn die Anzeige von Listenelementen durch die erste Anzeigeeinheit erst durch die ersten Aufwärts-/Abwärts-Kommandos ausgelöst wird. Die erste Anzeigeeinheit steht somit zeitlich vor dem Empfang der ersten Aufwärts-/Abwärts-Kommandos für andere Anzeigeinhalte zur Verfügung bzw. bleibt ohne Anzeige, um die Fahrerablenkung zu minimieren. Eine solche Gestaltung des Verfahrens bietet sich insbesondere dann an, wenn die erste Anzeigeeinheit in das Instrumentenkombi des Kraftfahrzeugs integriert ist.
-
Es erweist sich ferner auch als vorteilhaft, wenn die Anzeige von Listenelementen durch die erste Anzeigeeinheit nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach dem ersten Auswahl-Kommando oder auch nach dem zweiten Auswahl-Kommando selbsttätig wieder beendet wird. Es können dann wieder die zuvor dargestellten Anzeigeinhalte zur Verfügung gestellt werden oder die erste Anzeigeeinheit bleibt dann wieder ohne Anzeige, um die Fahrerablenkung zu minimieren. Auch eine solche Gestaltung des Verfahrens bietet sich insbesondere dann an, wenn die erste Anzeigeeinheit in das Instrumentenkombi des Kraftfahrzeugs integriert ist.
-
Vorzugsweise werden die ersten Aufwärts-/Abwärts-Kommandos durch dieselben Bedienelemente der Bedienmittel und durch dieselbe Betätigungsweise dieser Bedienmittel erzeugt wie die zweiten Aufwärts-/Abwärts-Kommandos. Der gesamte Bediendialog stellt sich dem Bediener dann besonders einheitlich dar, ist einfach implementierbar (faktisch müssen sich die ersten und zweiten Aufwärts-/Abwärts-Kommandos nicht unterscheiden) und ist zügig durchführbar, insbesondere ohne ein „Umgreifen”.
-
Vorzugsweise wird auch das erste Auswahl-Kommando durch dasselbe Bedienelement der Bedienmittel und durch dieselbe Betätigungsweise dieses Bedienelements erzeugt wie das zweite Auswahl-Kommando. Der gesamte Bediendialog stellt sich dem Bediener dann noch einheitlicher dar, ist einfach implementierbar (faktisch müssen sich das erste und das zweite Auswahl-Kommando nicht unterscheiden) und ist zügig durchführbar, insbesondere ohne ein „Umgreifen”.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfassen die Bedienmittel ein Druck-Dreh-Element, werden die ersten Aufwärts-/Abwärts-Kommandos sowie die zweiten Aufwärts-/Abwärts-Kommandos durch Drehen des Druck-Dreh-Elements erzeugt und wird das erste Auswahl-Kommando ebenso wie das zweite Auswahl-Kommando durch Drücken des Druck-Dreh-Elements erzeugt.
-
Das Druck-Dreh-Element kann dabei insbesondere als drehbare und drückbare Walze bzw. als drehbares und drückbares Rändelrad ausgebildet und am Lenkrad des Kraftfahrzeugs, insbesondere an einer Speiche des Lenkrads, angeordnet sein. Vorzugsweise ist eine solche Walze (bzw. Rändelrad; in der Folge wird der Begriff Walze verwendet) im Wesentlichen zylinderförmig ausgeführt, wobei die Walze um die Rotations-Symmetrieachse des Zylinders drehbar ist und senkrecht zu dieser Rotationsachse drückbar ist. Vorzugsweise ist die Walze in spürbaren Drehschritten bzw. „Ticks” drehbar und jeder Drehschritt bzw. „Tick” der Walze aufwärts/abwärts erzeugt ein Aufwärts-/Abwärts-Kommando. Jedes Drücken erzeugt vorzugsweise ein Auswahl-Kommando. Die Walze ist vorzugsweise so in das Lenkrad bzw. die Lenkradspeiche eingefügt bzw. eingearbeitet bzw. integriert, dass die Rotations-Symmetrieachse im Wesentlichen parallel zur Lenkradoberfläche verläuft und dass die Walze weniger als zur Hälfte über die Lenkradoberfläche hinausragt, d. h. die Rotations-Symmetrieachse liegt vorzugsweise im Lenkradinneren, was die Lagerung erleichtert. Die Drück-Richtung verläuft vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zur Lenkradoberfläche. All dies unterstützt eine komfortable „einfingrige” Bedienung, insbesondere mit dem Daumen.
-
Statt einer drehbaren und drückbaren Walze am Lenkrad kann grundsätzlich auch der in Fahrzeugen der Anmelderin üblicherweise vorgesehene Dreh-Druck-Steller (oder ein vergleichbarer Dreh-Druck-Steller) als Bedienmittel dienen. Das Bedienvorgehen ist dann in etwa analog zu dem oben beschriebenen Vorgehen, wobei das Drücken freilich parallel zur Rotationsachse erfolgt.
-
Die Erfindung beruht unter anderem auf den nachfolgend dargelegten Überlegungen:
Die Verwendung von Bedienelementen am Lenkrad erlaubt eine verhältnismäßig ablenkungsfreie Bedieneingabe durch den Fahrer eines Kraftfahrzeugs. Die typischerweise an einem Lenkrad vorgesehenen Bedienelemente eignen sich jedoch nicht für eine Navigation durch lange Listen mit vielen Listenelementen. Die Verwendung eines Head-up Displays erlaubt eine verhältnismäßig ablenkungsfreie Informationsanzeige an den Fahrer eines Kraftfahrzeugs. Die Ergebnisse bedienergonomischer Untersuchungen sprechen jedoch dafür, dass aus Gründen der Fahrerablenkung nicht mehr als drei Listeneinträge in einem Head-Up Display dargestellt werden sollten.
-
Eine Interaktion mit Listen kann grundsätzlich besonders ablenkungsfrei erfolgen unter Verwendung von Bedienelementen am Lenkrad und unter Verwendung eines Head-Up Displays. Aus den oben genannten Gründen ist diese Konstellation aber tendenziell eher nur für kurze Listen vorteilhaft.
-
Vorgeschlagen wird eine Anzeige von Listen über mehrere Displays hinweg. Die Bedienung erfolgt über ein so genanntes multifunktionales Lenkrad bzw. dessen Bedienelemente und ist zweistufig umgesetzt. Im ersten Schritt wird eine lange Liste im Instrumentenkombi oder im zentralen Informationsdisplay (CID) bedient. Um eine schnelle Navigation durch diese Liste über das multifunktionale Lenkrad (MFL) zu ermöglichen, wird ein „Cursor” eingesetzt, der mehrere Einträge bzw. Listenelemente (z. B. zwei bis sechs, insbesondere drei) markiert. Diese markierten Einträge können im gleichen Augenblick auch im Head-up Display (HUD) zu sehen sein. Es ist auch denkbar, die im CID oder Instrumentenkombi markierten Einträge erst durch die Betätigung des MFL zu aktivieren. Im nächsten Schritt kann nach der Bestätigung der Auswahl im Instrumentenkombi ein Listenelement aus der vergleichsweise kurzen Liste im HUD ausgewählt werden. D. h. im Instrumentenkombi/CID wird der Kontext und im HUD der Fokus der Liste angezeigt.
-
Der vorgeschlagene Ansatz erlaubt eine schnelle Bedienung langer Listen mittels MFL im Instrumentenkombi/CID durch einen „Context Cursor”. Die Bedienung des „Context Cursors” stellt geringe Genauigkeitsanforderungen und ist fehlerunanfällig, erst an die anschließende Bedienung eines „Focus Cursors” sind höhere Genauigkeitsanforderungen zu stellen. Der „Focus Cursor” erlaubt eine letzte und zielgenaue Navigation des Cursors „in Nähe” der Fahrszene.
-
Im Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Daraus ergeben sich weitere Details, bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung. Im Einzelnen zeigen schematisch
-
1 eine erste Anzeigeeinheit, eine zweite Anzeigeeinheit und ein Druck-Dreh-Element während der Eingabe von ersten Aufwärts-/Abwärtskommandos,
-
2 die erste Anzeigeeinheit, die zweite Anzeigeeinheit und das Druck-Dreh-Element bei der Eingabe eines ersten Auswahl-Kommandos,
-
3 die erste Anzeigeeinheit, die zweite Anzeigeeinheit und das Druck-Dreh-Element während der Eingabe von zweiten Aufwärts-/Abwärtskommandos,
-
4 die erste Anzeigeeinheit, die zweite Anzeigeeinheit und das Druck-Dreh-Element bei der Eingabe eines zweiten Auswahl-Kommandos.
-
Ein Kraftfahrzeug verfügt über ein als erste Anzeigeeinheit im Sinne der Erfindung dienendes Display 11 im Instrumentenkombi. Das Kraftfahrzeug verfügt ferner über ein als zweite Anzeigeeinheit im Sinne der Erfindung dienendes Head-up Display 12.
-
Am Lenkrad des Kraftfahrzeugs befindet sich ein Modul 20 mit Multifunktions-Bedienelementen. Eines davon, das Bedienelement 21, ist als drehbare und drückbare Walze ausgebildet. Das nachfolgend geschilderte Bedienverfahren zur Auswahl eines Listenelements aus einer Liste wird aus Sicht des Bedieners ausschließlich über ein Drehen und Drücken der Walze 21 durchgeführt.
-
Ausgegangen wird von einem Bedienzustand, in welchem die Liste, im vorliegenden Fall eine Liste von Song-Titeln, zur Darstellung auf dem Display 11 (in an sich bekannter Weise) aufgerufen ist.
-
1 zeigt die erste Anzeigeeinheit 11, die zweite Anzeigeeinheit 12 und die Walze 21 während der Eingabe von Aufwärts-/Abwärtskommandos. Zur Eingabe eines Aufwärts-/Abwärtskommandos wird die Walze (in an sich bekannter Weise) jeweils einen Drehschritt aufwärts bzw. abwärts gedreht. Die Drehung ist in 1 durch den Pfeil 22 angedeutet. Im Display 11 wird ein jeweils drei Listenelemente umfassender Vorauswahlrahmen 3 entsprechend den Aufwärts-/Abwärtskommandos bewegt: ein Aufwärtskommando bewegt ihn um ein Listenelement nach oben, ein Abwärtskommando bewegt ihn um ein Listenelement nach unten. Durch das Display 12 werden schritthaltend mit der Bewegung des Vorauswahlrahmens 3 bzw. schritthaltend mit den Aufwärts-/Abwärtskommandos jeweils die drei durch den Vorauswahlrahmen eingerahmten Listenelemente angezeigt, in der Momentaufnahme gemäß 1 sind dies „Song2”, „Song3” und „Song4”.
-
Zwischen der Momentaufnahme gemäß 1 und der Momentaufnahme gemäß 2 liegen drei Abwärtskommandos. Dementsprechend ist der Vorauswahlrahmen 3 in Display 11 in 2 um drei Listenelemente innerhalb der – im vorliegenden Auswärtsbeispiel aufgrund ihrer Gesamtlänge nur teilweise im Display 11 dargestellten – Liste nach unten verschoben. Umrahmt sind nun „Song5”, „Song6 und „Song7” und diese umrahmten Listenelemente werden auch durch Display 12 angezeigt. Der Pfeil 23 in 2 symbolisiert die Eingabe eines ersten Auswahl-Kommandos durch Drücken der Walze 21.
-
Die Eingabe des ersten Auswahl-Kommandos führt dazu, dass der erste Vorauswahlrahmen 3 in Display 11 verschwindet, dass die zuletzt vom Vorauswahlrahmen 3 umfassten Listenelemente in Display 12 gewissermaßen fixiert werden und dass durch Display 12 ein zweiter Vorauswahlrahmen 4 angezeigt wird. Der Vorauswahlrahmen 4 umspannt nun nur genau ein Listenelement (in 3 ist dies „Song5”) und kann wiederum durch Eingabe von Aufwärts-/Abwärtskommandos bewegt werden. Die Aufwärts-/Abwärtskommandos zur Bewegung des zweiten Vorauswahlrahmens 4 werden genau wie zuvor die Aufwärts-/Abwärtskommandos zur Bewegung des ersten Vorauswahlrahmens 3 vom Bediener durch Drehen der Walze 21 eingegeben. Die Drehung ist in 3 durch den Pfeil 24 angedeutet.
-
Zwischen der Momentaufnahme gemäß 3 und der Momentaufnahme gemäß 4 liegt genau ein Abwärtskommando. Dementsprechend ist der Vorauswahlrahmen 4 in Display 12 in 4 um ein Listenelement innerhalb der Teilliste von Display 12 nach unten verschoben. Umrahmt ist nun „Song6”. Durch abermaliges Drücken der Walze 21 kann „Song6” nun endgültig ausgewählt werden. Der Pfeil 25 in 4 symbolisiert die Eingabe eines zweiten Auswahl-Kommandos durch Drückender Walze 21.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Liste bzw. ein Teil von ihr auch nach der Eingabe des ersten Auswahl-Kommandos weiterhin in Display 11 dargestellt und sogar noch mit den zweiten Aufwärts-/Abwärtskommandos verschoben. Alternativ kann die Liste in Display 11 nach der Eingabe des ersten Auswahl-Kommandos fixiert und/oder nicht länger angezeigt werden.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt ein Bewegen des ersten Vorauswahlrahmens 3 innerhalb der Liste in Display 11 vorteilhaft durch ein Bewegen der auf dem Display 11 dargestellten Liste (bzw. eine rollende Veränderung des dargestellten Listenauszugs) gegenüber einem auf dem Display 11 ruhenden Vorauswahlrahmen 3. Bewusst im vorteilhaften Kontrast hierzu erfolgt ein Bewegen des zweiten Vorauswahlrahmens 4 innerhalb der Teilliste von Display 12 durch ein Bewegen des Vorauswahlrahmens 4 gegenüber der auf dem Display 12 ruhenden Teilliste.