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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für einen Tunnel einer Gantry eines bildgebenden medizinischen Gerätes, insbesondere eines Computertomographiegerätes oder eines Magnetresonanzgerätes.
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Ein Computertomographiegerät, z. B. der dritten Generation, weist eine Gantry mit einem rotierbaren Teil und einem stationären Teil auf, welche in einem Gehäuse der Gantry des Computertomographiegerätes angeordnet sind. Der rotierbare Teil der Gantry trägt die Röntgenstrahlenquelle und den Röntgenstrahlendetektor. Während der Aufnahme von 2D-Röntgenprojektionen von einem Objekt rotieren die Röntgenstrahlenquelle und der Röntgenstrahlendetektor mit dem rotierbaren Teil der Gantry um ein zylinderförmiges Messfeld bzw. einen Tunnel des Gehäuses der Gantry, in dem das Objekt angeordnet ist. Das zylinderförmige Messfeld wird insbesondere durch die Rotation der Röntgenstrahlenquelle und des Röntgenstrahlendetektors sowie die Ausdehnung des Röntgenstrahlendetektors in z-Richtung, also in Richtung der Systemachse des Computertomographiegerätes, definiert.
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Damit von der Röntgenstrahlenquelle ausgehende Röntgenstrahlung abgesehen von dem Objekt möglichst ungehindert auf den Röntgenstrahlendetektor treffen kann, weist das zumeist aus einem Metall ausgebildete Gehäuse des Computertomographiegerätes bzw. der Gantry ein das Messfeld umgebendes, ringförmiges Strahlenfenster aus einem röntgentransparenten Material auf, das Teil des Tunnels ist.
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Beidseitig des ringförmigen Strahlenfensters sind Übergangsstellen bzw. Fugen zu dem metallischen Gehäuse der Gantry im Tunnel vorhanden, die in der Regel gegen das Eindringen von Flüssigkeiten abgedichtet und so gestaltet sind, dass sie leicht zu reinigen sind. Bei den Flüssigkeiten kann es sich um Reinigungsflüssigkeiten oder um Körperflüssigkeiten eines in dem Tunnel angeordneten Patienten handeln, wobei letztere auftreten können, wenn an dem Patienten beispielsweise eine Intervention durchgeführt wird. Das Verhindern des Eindringens von Flüssigkeiten in das Innere der Gantry hat zum einen hygienische Aspekte, um beispielsweise die Entstehung von Keimzellen für Krankheitserreger, Pilze, Schimmelpilze oder Bakterien zu vermeiden, und zum anderen funktionelle Aspekte, um durch eindringende Flüssigkeit verursachte Funktionsausfälle von elektronischen Bauteilen oder Baugruppen etc. des rotierenden oder stationären Teils der Gantry zu vermeiden.
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In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass trotz aller getroffener Vorsichtmaßnahmen, sei es durch Dichtung der Fugen oder sei es durch entsprechende Gestaltung der Fugen, das Eindringen von Flüssigkeiten nicht immer vermieden werden konnte.
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In der
DE 101 26 465 C1 ist daher eine Abdeckung für eine tunnelförmige medizinische Einrichtung, insbesondere einen Computer- oder Kernspintomographen, vorgeschlagen worden, die aus einem beidseitig offenen Schlauch besteht, der in der tunnelförmigen Einrichtung angeordnet werden kann. Im Bereich seiner beiden Enden weist der Schlauch elastische Bänder auf. Die tunnelförmige Einrichtung weist beidseitig der Tunnelöffnung jeweils einen ringförmigen Vorsprung auf, über den jeweils eines der elastischen Bänder durch Dehnung des jeweiligen Bandes zur Befestigung des Schlauches in dem Tunnel übergestülpt werden kann.
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Aus der
US 2008/0 171 935 A1 ist eine Abdeckung bekannt, mit der der Tunnel einer Gantry, z. B. eines Magnetresonanzgerätes, versehen werden kann, um eine Kontaminierung des Magnetresonanzgerätes zu vermeiden. Während sich das Magnetresonanzgerät in einer nicht isolierten Umgebung befindet, stellt die in dem Tunnel der Gantry angeordnete Abdeckung einen Zugang zu einer kontaminierten oder isolierten Umgebung her.
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Die Abdeckung ist hierzu als sackartiger Behälter ausgeführt, der an seiner einen Seite zwecks Zugänglichkeit offen und an seiner anderen Seite geschlossen ist. An der offenen Seite weist der sackartige Behälter zur Verbindung mit einem Wandabschnitt der kontaminierten oder isolierten Umgebung einen ringförmigen Flansch auf. An dem anderen Ende ist der sackartige Behälter mit einer kreisscheibenförmigen Endkappe versehen, die den sackartigen Behälter versiegelt.
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Aus der
DE 10 2004 007 427 A1 ist ein Verkleidungselement für ein Computertomographiegerät oder ein Magnetresonanzgerät bekannt, mit dem die Wand des Tunnels der Gantry des Computertomographiegerätes oder des Magnetresonanzgerätes abdeckbar ist, um für den Patienten eine angenehmere Untersuchungsumgebung zu schaffen. Das Verkleidungselement wird mit Klettbändern, Klammern oder Hacken an der Wand des Tunnels befestigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart anzugeben, dass diese einfach und schnell in einem Tunnel einer Gantry eines bildgebenden medizinischen Gerätes angebracht werden kann, insbesondere um das Eindringen von Flüssigkeiten in das Innere der Gantry zu verhindern.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur zumindest teilweisen Abdeckung der Oberfläche eines Tunnels einer Gantry eines bildgebenden medizinischen Gerätes weist zwei zumindest teilringförmige, formstabile Elemente und ein zwei Enden umfassendes rinnenförmiges oder schlauchförmiges Element, an dessen einem Ende das erste zumindest teilringförmige, formstabile Element und an dessen anderem Ende das zweite zumindest teilringförmige, formstabile Element angeordnet ist, auf.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung die äußere bzw. nach außen gerichtete Oberfläche des zylinderrohrförmigen Tunnels der Gantry in einfacher und schneller Weise zumindest im unteren Bereich durch ein rinnenförmiges Element oder vollständig durch ein schlauchförmiges bzw. rohrförmiges Element abzudecken. Austretende Körperflüssigkeiten eines Patienten würden demnach infolge der Schwerkraft auf die rinnenförmige oder die schlauchförmige Abdeckung und nicht auf die Oberfläche des Tunnels der Gantry gelangen, wodurch der Eintritt von Körperflüssigkeiten insbesondere über eine beispielsweise zwischen einem Strahlungsfenster und einem Gehäuseteil des Tunnels der Gantry eines Computertomographiegerätes vorhandene Fuge oder auch über eine in einem Tunnel eines Magnetresonanzgerätes vorhandene Fuge vermieden wird. Aufgrund der zumindest teilweisen Abdeckung der Oberfläche des Tunnels wird auch die Reinigung der Oberfläche des Tunnels obsolet bzw. zumindest derart erleichtert, dass, wenn überhaupt, nur eine geringe Menge an Flüssigkeit für die Reinigung erforderlich ist. Auf diese Weise wird auch die Gefahr des Eindringens von Reinigungsflüssigkeit in das Innere der Gantry in dem Tunnel beseitigt.
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Die zwei zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente der Vorrichtung sind dazu vorgesehen, das rinnenförmige oder schlauchförmige Element in dem Tunnel bzw. die Vorrichtung an sich an der Gantry reversibel zu fixieren, wobei das rinnenförmige Element zumindest den unteren Bereich der Oberfläche des Tunnels der Gantry bzw. das schlauchförmige Element vollständig die Oberfläche des Tunnels der Gantry abdeckt, so dass auch der obere Bereich der Oberfläche des Tunnels beispielsweise gegen spritzende Körperflüssigkeiten abgedeckt ist.
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Die formstabilen Elemente erfordern keine Vorsprünge oder andere Befestigungsmittel, um die Vorrichtung in dem Tunnel der Gantry bzw. an dem Gehäuse der Gantry festzulegen bzw. zu fixieren. Vielmehr legen sich die formstabilen Elemente an das Gehäuse der Gantry an und halten die Vorrichtung in der gewünschten Position.
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Unter dem Begriff formstabil wird dabei verstanden, dass die zumindest teilringförmigen Elemente ihre ursprüngliche Form beibehalten, solang keine verformende Kraft auf sie ausgeübt wird. Eine solche verformende Kraft kann auf zumindest eines der beiden zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente zweitweise ausgeübt werden, um dieses durch den Tunnel zu führen und die Vorrichtung in dem Tunnel anzuordnen. Wird keine Kraft mehr auf das zumindest eine zumindest teilringförmige Element ausgeübt, kehrt dieses wieder in seine ursprüngliche Form zurück. Die beiden zumindest teilringförmigen Elemente sorgen durch ihre Formstabilität demnach dafür, dass die Vorrichtung zumindest teilweise quasi selbstaufspannend ist.
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Erfindungsgemäß ist der Durchmesser eines jeden der zwei zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente größer als der Durchmesser des Tunnels der Gantry desjenigen bildgebenden Gerätes, in dessen Tunnel die Vorrichtung zur Anordnung vorgesehen ist. Durch diese Ausgestaltung der Erfindung können die beiden zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente zumindest indirekt an dem Gehäuse der Gantry und zwar außerhalb des Tunnels der Gantry zur Anlage gebracht werden und das rinnenförmige oder schlauchförmige Element fixieren. Je größer der Durchmesser der zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente gewählt wird, desto mehr Oberfläche der Gantry kann auch außerhalb des Tunnels der Gantry und zwar beidseitig des Tunnels durch das rinnenförmige oder schlauchförmige Element abgedeckt werden. Die zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente können denselben Durchmesser oder aber auch unterschiedliche Durchmesser aufweisen, je nachdem welche Bereiche der Gantry außerhalb des Tunnels noch abgedeckt werden sollen. Vorstehend ist auch im Zusammenhang mit dem rinnenförmigen Element von einem Durchmesser die Rede. Der Bezug auf den Durchmesser beruht auf der Überlegung, dass das rinnenförmige Element in jedem Fall einen Radius aufweist, aus dem auf den Durchmesser umgerechnet werden kann.
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Um die Handhabung der Vorrichtung und somit den Vorgang der zumindest teilweisen Abdeckung der Oberfläche des Tunnels der Gantry einfach und schnell zu gestalten, ist nach einer weiteren Variante der Erfindung zumindest eines der teilringförmigen, formstabilen Elemente zumindest teilweise flexibel. Die zumindest teilweise Flexibilität zumindest eines teilringförmigen, formstabilen Elementes ermöglicht es, zumindest dieses eine teilringförmige, formstabile Element derart zur Verminderung seines Durchmesser durch Ausübung einer Kraft zu verbiegen, dass dieses teilringförmige, formstabile Element in seinem verbogenen Zustand problemlos durch den Tunnel der Gantry geführt werden kann. Ist das in Rede stehende teilringförmige, formstabile Element zusammen mit dem Ende des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes, an dem es angeordnet ist, durch den Tunnel geführt, entfaltet sich das teilringförmige Element bei nachlassender Kraft in Folge seiner Formstabilität von selbst, um die Vorrichtung zu positionieren bzw. den Tunnel abzudecken. Vorzugsweise sind beide teilringförmigen, formstabilen Elemente in ihrer Gesamtheit flexibel ausgebildet, so dass zwischen den beiden Enden hinsichtlich der Handhabung nicht unterschieden werden muss. Ein zumindest teilringförmiges, formstabiles Element könnte aber auch kettenähnlich z. B. abwechselnd Glieder aus einem flexiblen und einem starren Material aufweisen. Auch in diesem Fall wäre eine Verbiegung des zumindest teilringförmigen, formstabilen Elementes möglich.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist zumindest eines der teilringförmigen, formstabilen Elemente zumindest teilweise aus einem elastischen Material ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass das zumindest eine teilringförmige, formstabile Element einfach zu verbiegen ist, um es durch den Tunnel zu führen, und sich durch seine Formstabilität und zumindest teilweise Elastizität wieder selbständig entfaltet, nachdem es durch den Tunnel geführt und sobald die Biegekraft nicht mehr vorhanden ist. Bevorzugt sind beide zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente vollständig aus einem elastischen Material ausgebildet, was die Herstellung vereinfacht. Ein zumindest teilringförmiges, formstabiles Element könnte aber auch kettenähnlich z. B. abwechselnd Glieder aus einem elastischen und einem unelastischen bzw. starren Material aufweisen. Auch in diesem Fall wäre eine Verbiegung und selbstständige Entfaltung des zumindest teilringförmigen, formstabilen Elementes möglich.
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Nach einer Variante der Erfindung ist zumindest eines der teilringförmigen, formstabilen Elemente zumindest teilweise aus einem Metall, einem Metalldraht, einem Kunststoff, einem Gummi und/oder einem gummiartigen Material ausgebildet. Wie bereits erwähnt, ist das Material bevorzugt elastisch aber ohne Kraftausübung stabil in der Form.
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Weitere Varianten der Erfindung sehen vor, dass zumindest eines der teilringförmigen, formstabilen Elemente einen kreisförmigen, ovalen, viereckigen oder rechteckförmigen Querschnitt aufweist.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist das rinnenförmige oder schlauchförmige Element aus einem flüssigkeitsdichten Material und/oder ebenfalls formstabil ausgebildet. Auf diese Weise wird der Kontakt der Oberfläche des Tunnels mit Flüssigkeiten, welcher Art auch immer, praktisch vollständig vermieden. Die formstabile Ausbildung des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes verleiht diesem die Eigenschaft selbstaufspannend bzw. sogar selbstfixierend zu sein, wodurch die Handhabung der Vorrichtung vereinfacht wird.
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Varianten der Erfindung sehen vor, dass das rinnenförmige oder schlauchförmige Element aus einem für Röntgenstrahlung transparenten, die Bildqualität nicht oder nur unwesentlich beeinflussenden und/oder aus einem für Röntgenstrahlung zumindest temporär resistenten Material ausgebildet ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist auch das rinnenförmige oder schlauchförmige Element zumindest teilweise aus einem elastischen Material ausgebildet. Bei entsprechender Dimensionierung des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes kann dieses in dem Tunnel gespannt werden und, sofern beabsichtigt, auch zur Anlage an der Oberfläche des Tunnels gebracht werden. Die Spannung im Tunnel sowie die Anlage an der Oberfläche des Tunnels lassen sich aber auch dann erreichen, wenn das rinnenförmige oder schlauchförmige Element nicht oder nur teilweise bzw. abschnittsweise aus einem elastischen Material ausgebildet ist.
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Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das rinnenförmige oder schlauchförmige Element zumindest teilweise aus einer Metallfolie, einer Kunststofffolie, einem Gummi, einem gummiartigen Material und/oder einem Gewebe ausgebildet ist.
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Vorzugsweise ist das Material, aus dem das rinnenförmige oder schlauchförmige Element ausgebildet ist, zusätzlich mit einem antibakteriell wirkenden Zusatz versehen. Ein solcher Zusatz kann beispielsweise Silberionen umfassen.
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Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung erweitert sich das rinnenförmige oder schlauchförmige Element an wenigstens einem seiner beiden Enden trichterförmig. Bevorzugt erweitert sich das rinnenförmige oder schlauchförmige Element an seinen beiden Enden trichterförmig. Auf diese Weise wird eine Anpassung an die übliche Form eines Tunnels einer Gantry erreicht, der sich häufig auch an seinen beiden Enden trichterförmig erweitert.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das rinnenförmige oder schlauchförmige Element länger als die Länge des Tunnels der Gantry desjenigen bildgebenden Gerätes, in dessen Tunnel die Vorrichtung zur Anordnung vorgesehen ist. Auf diese Weise können die zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente an den Enden des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes bequem außerhalb des Tunnels an der Oberfläche der Gantry zumindest indirekt zur Anlage gebracht werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Durchmesser des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes im Bereich der Mitte des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes kleiner oder gleich dem Durchmesser des Tunnels der Gantry desjenigen bildgebenden Gerätes, in dessen Tunnel die Vorrichtung zur Anordnung vorgesehen ist, so dass es zu keiner Faltenbildung in der Mitte des Tunnels kommt, in der z. B. das Strahlenfenster einer CT-Gantry angeordnet ist.
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Nach einer Variante der Erfindung ist das rinnenförmige oder schlauchförmige Element in seiner Form an die Oberfläche bzw. den Verlauf der Oberfläche des Tunnels der Gantry und/oder an die sich an den Tunnel der Gantry anschließende Oberfläche der Gantry desjenigen bildgebenden Gerätes angepasst, in dessen Tunnel die Vorrichtung zur Anordnung vorgesehen ist. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das rinnenförmige oder schlauchförmige Element eng an der Oberfläche des Tunnels und/oder eng an der sich an den Tunnel der Gantry anschließenden Oberfläche der Gantry anliegt.
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Nach einer weiteren Variante der Erfindung ist zumindest eines der zwei zumindest teilringförmigen, formstabilen, an einem Ende des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes angeordneten Elemente, von dem Material des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes zumindest teilweise umschlossen. Vorzugsweise sind beide zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente vollständig von dem Material des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes umschlossen. Handelt es sich bei dem Material des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes um Gummi, können die zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente bei der Fertigung des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes beispielsweise durch Eintauchen in das Material des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes integriert werden. Handelt es sich bei dem Material des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elementes um eine Folie, z. B. eine Kunststofffolie, können die zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente an den Enden der rinnenförmigen oder schlauchförmigen Kunststofffolie eingeschweißt werden. Wenn als Material für das rinnenförmige oder schlauchförmige Element ein Gewebe verwendet wird, können die zumindest teilringförmigen, formstabilen Elemente an den Enden des rinnenförmigen oder schlauchförmigen Gewebes eingenäht werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten schematischen Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
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1 ein Röntgencomputertomographiegerät mit einer einen Tunnel aufweisenden Gantry,
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2 einen Querschnitt durch ein Strahlenfenster des Tunnels der Gantry,
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3 eine erste Abdeckvorrichtung nach der Erfindung,
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4 einen Schnitt durch einen Endbereich der Abdeckvorrichtung aus 3,
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5 einen Schnitt durch einen Endbereich einer alternativen Abdeckvorrichtung,
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6 den Endbereich der Abdeckvorrichtung aus 3 in entfaltetem Zustand,
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7 den Endbereich der Abdeckvorrichtung aus 3 in verbogenem Zustand,
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8 den Endbereich der Abdeckvorrichtung aus 3 in verdrehtem Zustand,
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9 den Vorgang der Platzierung der Abdeckvorrichtung aus 3 im Tunnel des Röntgencomputertomographiegerätes aus 1,
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10 die im Tunnel des Röntgencomputertomographiegerätes aus 1 platzierte Abdeckvorrichtung aus 3,
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11 die Frontansicht eines weiteren mit einer Abdeckvorrichtung versehenen Röntgencomputertomographiegerätes,
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12 eine rinnenförmige Abdeckvorrichtung nach der Erfindung und
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13 Frontansichten alternativer rinnenförmiger Abdeckvorrichtungen.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente durchwegs mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht zwingend maßstabsgetreu. Auf das in 1 dargestellte Röntgencomputertomographiegerät 1 wird im Folgenden und ohne Einschränkung der Allgemeinheit nur insoweit eingegangen, als es zum Verständnis der Erfindung für erforderlich erachtet wird.
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Das in 1 gezeigte Röntgencomputertomographiegerät 1 umfasst eine Gantry 2 mit einem stationären Teil 3 und mit einem schematisch angedeuteten, um eine Systemachse 5 rotierbaren Teil 4. Der rotierbare Teil 4 weist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels der Erfindung ein Röntgensystem auf, welches eine Röntgenstrahlenquelle 6 und einen Röntgenstrahlendetektor 7 umfasst, die an dem rotierbaren Teil 4 einander gegenüberliegend angeordnet sind. Im Betrieb des Röntgencomputertomographiegerätes 1 geht von der Röntgenstrahlenquelle 6 Röntgenstrahlung 8 in Richtung des Röntgenstrahlendetektors 7 aus, durchdringt ein Messobjekt und wird vom Röntgenstrahlendetektor 7 in Form von Messdaten bzw. Messsignalen erfasst. Der stationäre Teil 3 und der rotierbare Teil 4 der Gantry 2 sind in einem beispielsweise aus einem Metall ausgebildeten Gehäuse 15 der Gantry 2 angeordnet, das einen Tunnel 12 zur Positionierung eines Messobjektes zwischen der Röntgenstrahlenquelle 6 und dem Röntgenstrahlendetektor 7 aufweist.
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Das Röntgencomputertomographiegerät 1 weist des Weiteren eine Patientenliege 9 zur Lagerung eines zu untersuchenden Patienten P auf. Die Patientenliege 9 umfasst einen Liegensockel 10, an dem eine zur eigentlichen Lagerung des Patienten P vorgesehene Patientenlagerungsplatte 11 angeordnet ist. Die Patientenlagerungsplatte 11 ist derart relativ zu dem Liegensockel 10 in Richtung der Systemachse 5 verstellbar, dass sie zusammen mit dem Patienten P in den Tunnel 12 der Gantry 2, welcher ein zylinderförmiges Messfeld 17 aufweist, zur Aufnahme von 2D-Röntgenprojektionen von dem Patienten P, z. B. in einem Spiralscan, eingeführt werden kann. Das zylinderförmige Messfeld 17 wird durch die Rotationsbewegung der Röntgenstrahlenquelle 6 und des Röntgenstrahlendetektors 7 um die Systemachse 5 sowie insbesondere durch die Ausdehnung des Röntgenstrahlendetektors 7 in Richtung der Systemachse 5 bzw. in Richtung der z-Achse festgelegt.
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Die rechnerische Verarbeitung der mit dem Röntgensystem aufgenommenen 2D-Röntgenprojektionen bzw. die Rekonstruktion von Schichtbildern, 3D-Bildern oder eines 3D-Datensatzes basierend auf den Messdaten bzw. den Messsignalen der 2D-Röntgenprojektionen erfolgt mit einem Bildrechner 13 des Röntgencomputertomographiegerätes 1, wobei die Schichtbilder oder 3D-Bilder auf einer Anzeigevorrichtung 14 darstellbar sind.
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Die Gantry 2 bzw. das Gehäuse 15 der Gantry 2 weist im Tunnel 12 in an sich bekannter Weise ein für Röntgenstrahlung 8 transparentes ringförmiges Strahlenfenster 16 auf. Auf diese Weise kann von der Röntgenstrahlenquelle 6 ausgehende Röntgenstrahlung 8 durch das ringförmige Strahlenfenster 16 aus dem Gehäuse 15 aus- und in das Messfeld 17 eintreten, einen Körperbereich des Patienten P durchdringen, durch das ringförmige Strahlenfenster 16 wieder in das Gehäuse 15 eintreten und schließlich auf den Röntgenstrahlendetektor 7 zur Erzeugung von Messsignalen auftreffen.
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2 zeigt einen Querschnitt des Strahlenfensters 16 der Gantry 2 aus 1 in z-Richtung. Die Lage der Querschnittsebene des in 2 dargestellten Querschnitts ist dabei in 1 mit dem Strich 22 schematisch angedeutet. Aus 2 ist zu erkennen, dass das ringförmige Strahlenfenster 16 mit ringförmigen Halterungen 20, 21 zwischen zwei Gehäuseteilen des Tunnels 12 des Gehäuses 15 angeordnet ist, so dass sich Fügestellen zwischen den Gehäuseteilen und dem Strahlenfenster 16 ergeben, über die Flüssigkeiten in das Innere der Gantry 2 gelangen könnten.
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Es wird daher vorgeschlagen, den Tunnel 12 des Gehäuses 15 der Gantry 2 zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, mit einer möglichst einfach anzubringenden und zu handhabenden Abdeckvorrichtung abzudecken. Eine Ausführungsform einer derartigen Abdeckvorrichtung 30 ist in 3 dargestellt.
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Im Falle des in 3 gezeigten Ausführungsbeispiels der Erfindung umfasst die Abdeckvorrichtung 30 ein formstabiles schlauchförmiges Element 31, das sich an seinen beiden Enden bzw. Endbereichen 32 und 33 trichterförmig erweitert. Das formstabile schlauchförmige Element 31 ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels der Erfindung aus Gummi ausgeführt und demnach elastisch und flüssigkeitsdicht. Die Basis für das formstabile schlauchförmige Element 31 kann beispielsweise ein einfacher oder geformter Gummischlauch sein.
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In jedem Endbereich 32 bzw. 33 des formstabilen schlauchförmigen Elementes 31 ist im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels der Erfindung jeweils ein formstabiler Ring 34 bzw. 35 aus einem elastischen Kunststoff integriert, welche Integration durch ein Tauchverfahren bei der Herstellung der Abdeckvorrichtung 30 bewerkstelligt werden kann.
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4 zeigt eine Ansicht des in 3 eingetragenen Schnitts durch den Endbereich 32 in Richtung der Pfeile IV. 4 veranschaulicht die Integration des formstabilen Rings 34 in den Endbereich 32 des formstabilen schlauchförmigen Elementes 31 sowie den runden bzw. kreisförmigen Querschnitt des formstabilen Rings 34. Der formstabile Ring 35 ist in der gleichen Weise in den Endbereich 33 integriert. Die formstabilen Ringe 34 und 35 können alternativ auch einen anderen Querschnitt, z. B. einen ovalen, einen viereckigen oder einen rechteckigen Querschnitt, aufweisen. Ein solcher rechteckförmiger Querschnitt ist in 5 exemplarisch gezeigt. In diesem Fall ist der formstabile Ring 34 quasi als formstabiles Band 36 ausgebildet.
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Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels der Erfindung sind die formstabilen Ringe 34 und 35 gleich ausgebildet und weisen den gleichen Durchmesser DR auf, der größer ist als der Durchmesser DT in der Mitte des Tunnels 12.
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Der Durchmesser DM in der Mitte des formstabilen schlauchförmigen Elementes 31 ist geringfügig kleiner als der Durchmesser DT des Tunnels 12 in der Mitte des Tunnels 12. Des Weiteren ist das formstabile schlauchförmige Element 31 mit seinen trichterförmigen Erweiterungen an den Endbereichen 32 und 33 an die Oberfläche bzw. den Verlauf der Oberfläche des Tunnels 12 angepasst, so dass das formstabile schlauchförmige Element 31 die Oberfläche des Tunnels 12 möglichst passgenau abdecken kann.
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Die 6 bis 8 zeigen exemplarisch in einer Draufsicht auf den Endbereich 32 schematisch die Abfolge der Verbiegung des Endbereichs 32 bzw. des formstabilen Rings 34, um die Abdeckvorrichtung 30 in dem Tunnel 12 platzieren zu können. Der in 6 gezeigte entfaltete Endbereich 32 bzw. formstabile Ring 34 wird in einem ersten Schritt wie in 7 gezeigt vorzugsweise händisch durch Ausübung einer Kraft F auf den Endbereich 32 bzw. den formstabilen Ring 34 eingebogen oder wie in 8 gezeigt eingedreht, wodurch eine Reduzierung der Ausdehnung des Endbereichs 32 bzw. des formstabilen Rings 34 erreicht wird.
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In dieser Form oder ggf. nach weiterer Verbiegung kann der Endbereich 32 bzw. der formstabile Ring 34 händisch durch den Tunnel 12 geführt werden, wie dies in 9 in einer vereinfachten Schnittdarstellung des Tunnels 12 mit dem Strahlenfenster 16 gezeigt ist. Der Endbereich 33 mit dem formstabilen Ring 35 kann dabei bereits an dem Gehäuse 15 außerhalb des Tunnels 12 anliegen.
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Ist der Endbereich 32 bzw. der formstabile Ring 34 durch den Tunnel 12 geführt, kann sich nach dem Lösen der auf den Endbereich 32 bzw. den formstabilen Ring 34 ausgeübten Kraft der Endbereich 32 mit dem formstabilen Ring 34 infolge der Formstabilität und der Elastizität des Rings 34 und des schlauchförmigen Elementes 31 wieder selbst entfalten und zur Anlage an dem Gehäuse 15 der Gantry 2 außerhalb des Tunnels 12 gebracht werden, wie dies in 10 gezeigt ist. Aufgrund der beschriebenen Ausgestaltung, der Formstabilität und der Elastizität des schlauchförmigen Elementes 31 sowie der Ringe 34 und 35 liegt das schlauchförmige Element 31 an der Oberfläche des Tunnels 12 als auch an der Oberfläche des Gehäuses 15 außerhalb des Tunnels 12 straff an und deckt den Tunnel 12 vollständig flüssigkeitsdicht ab. Die Vorrichtung 30 ist demnach quasi selbstaufspannend. Die Patientenlagerungsplatte 11 kann dann mit dem Patienten P in den abgedeckten Tunnel 12 zur Messaufnahme verfahren werden.
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Im Unterschied zu dem beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung können die formstabilen Ringe 34 und 35 auch aus einem anderen flexiblen und/oder elastischen Material, z. B. aus einem Metall, einem Metalldraht, einem Kunststoff, einem Gummi und/oder einem gummiartigen Material, ausgebildet sein. Die formstabilen Ringe 34 und 35 können auch nur teilweise aus dem flexiblen und/oder elastischen Material ausgebildet sein, solange die Verbiegung der formstabilen Ringe möglich ist.
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Die formstabilen Ringe 34 und 35 können auch unterschiedliche Durchmesser aufweisen, je nachdem, welche Bereiche des Gehäuses 15 der Gantry 2 außerhalb des Tunnels 12 noch mit dem schlauchförmigen Element 31 abgedeckt werden sollen. 11 zeigt in schematischer Weise die Frontansicht einer CT-Gantry 42, bei der die Oberfläche des Tunnels 45 durch eine Abdeckvorrichtung 41 abgedeckt ist. Die nicht explizit dargestellten formstabilen Ringe und das schlauchförmige Element der Abdeckvorrichtung 41 sind derart ausgeführt, dass außerhalb des Tunnels 45 der CT-Gantry 42 sogar die an der CT-Gantry 42 angeordneten Bedienpanels 43, 44 abgedeckt sind (schraffierter Bereich).
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Auch das schlauchförmige Element 31 muss nicht notwendigerweise aus Gummi, sondern kann auch aus einer Metallfolie, einer Kunststofffolie, einem gummiartigen Material und/oder aus einem Gewebe ausgebildet sein. Vorzugsweise sollte das Gewebematerial dabei flüssigkeitsundurchlässig, dehnbar und flexibel sein. Derartige Gewebe sind z. B. für moderne Sportbekleidung, moderne Outdoorbekleidung, als Materialien für Zelte, Schlafsäcke etc. in Verwendung.
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Das schlauchförmige Element 31 muss nicht vollständig aus einem elastischen Material ausgebildet sein. Vielmehr können sich z. B. ringförmige elastische und nichtelastische Bereiche aneinander anschließen, die zusammen das schlauchförmige Element 31 bilden. Wegen der geforderten Dichtigkeit gegen Flüssigkeit ist jedoch eine einstückige Ausführung des schlauchförmigen Elementes 31 zu bevorzugen.
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Des Weiteren muss das schlauchförmige Element 31 nicht notwendigerweise formstabil sein.
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Alternativ kann die Abdeckvorrichtung auch rinnenförmig ausgeführt sein. In 12 ist eine derartige rinnenförmige Abdeckvorrichtung 50 gezeigt. Die Abdeckvorrichtung 50 umfasst zwei teilringförmige, im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels der Erfindung halbringförmige, formstabile Elemente 51, 52 sowie ein rinnenförmiges Abdeckelement 53, das nicht notwendigerweise selbst formstabil sein muss, sondern seine Form auch erst durch die halbringförmigen Elemente 51, 52 an seinen beiden Enden erhalten kann. Hinsichtlich der Materialien und der Kombination von Materialien kann die Abdeckvorrichtung 50 bzw. können deren halbringförmigen, formstabilen Elemente 51, 52 und deren Abdeckelement 53 in gleicher Weise ausgebildet sein, wie die Abdeckvorrichtung 30. Die Abdeckvorrichtung 50 wird wie die Abdeckvorrichtung 30 gehandhabt.
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Die Abdeckvorrichtung 50 wird in der Regel derart in einem Tunnel einer Gantry angeordnet, dass der untere Teil des Tunnels der Gantry abgedeckt wird, da sich infolge der Schwerkraft austretende Flüssigkeiten vor allem im unteren Bereich des Tunnels ansammeln können.
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13 zeigt in schematischer Weise mehrere Frontansichten von Abdeckvorrichtungen mit teilringförmigen, formstabilen Elementen und rinnenförmigem Abdeckelement, die im Tunnel einer Gantry angeordnet werden können.
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Die beschriebenen Abdeckvorrichtungen bzw. die Materialien der beschriebenen rinnenförmigen oder schlauchförmigen Elemente der Abdeckvorrichtungen können im Übrigen noch mit einem antibakteriell wirkenden Zusatz bzw. Substanz, wie Silberionen, versehen sein.
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Bei dem bildgebenden medizinischen Gerät mit Tunnel muss es sich nicht notwendigerweise um ein Röntgencomputertomographiegerät handeln. Vielmehr kommen auch Magnetresonanzgeräte mit Tunnel in Frage.
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Die Abdeckvorrichtungen nach der Erfindung weisen eine Vielzahl von Vorteilen auf. So sind diese schnell und einfach zu handhaben, erfordern keine zusätzlichen Befestigungsmittel an der Gantry, sind bei entsprechender Ausführung absolut flüssigkeitsdicht, sterilisierbar, flexibel in der Anwendung, für praktisch jede Gantry eines bildgebenden Gerätes geeignet und kostengünstig in der Herstellung, so dass diese auch als Einmalartikel konzipiert sein können. Die Sterilisierbarkeit lässt aber auch eine Wiederverwendung bzw. mehrmalige Verwendung zu.