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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Messsystem zum Messen eines durch einen Leiter fließenden Stroms eines Leistungsschalters. Hierbei handelt es sich insbesondere um einen Leistungsschaltung im Bereich der industriellen Automatisierungstechnik. Ein derartiger Leistungsschalter weist mit seinen Polbahnen/Leitern einen Primärstromkreis auf. Mit Hilfe eines Messsystems, wie beispielsweise ein Stromwandler oder Aktuator, kann der auf der Primärstromseite fließende Strom eines Leiters gemessen werden. Der Stromwandler und/oder Aktuator ist hierfür mit einer Polbahn des Leistungsschalters gekoppelt, z. B. über eine Spule. In Abhängigkeit des durch die zu überwachende Polbahn fließenden Stroms kann sich die Polbahn und ebenso der mit ihr gekoppelte Stromwandler und/oder Aktuator sehr stark erwärmen. Diese Erwärmung oder auch mechanische Einflüsse wie z. B. Erschütterungen können letztendlich zu einer Beschädigung des Stromwandlers bzw. Aktuators führen.
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Um eine Beschädigung des Stromwandlers bzw. des Aktuators zu verhindern, kann eine Temperaturüberwachung der Elektronik des Leistungsschalters durch einen Mikrocontroller und dessen eingebauter Referenzdiode erfolgen. Bei dieser Temperaturüberwachung wird die Temperatur des Mikrocontrollers betrachtet.
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Aus der
DE 41 22 332 A1 ist ein Stromwandler für Mittel- oder Hochspannungsanlagen bekannt. Der Stromwandler weist einen den zugeordneten Stromleiter konzentrisch umgebenden Stromsensor auf sowie eine Auswerteelektronik, in der die vom Stromsensor erfassten und über die Signalleitung weitergeführten Messsignale ausgewertet werden.
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Aus
WO 2008/095454 A1 ist eine Schutzeinrichtung bekannt, mit welcher der Stromkreis eines elektrischen Verbrauchers bei Überlast automatisch unterbrochen werden kann. Zur Messung des durch die Hauptstromleitung fließenden Stroms ist ein Stromwandler mit einer Sekundärwicklung vorgesehen. Zur Ermittlung einer Temperatur erfolgt eine Widerstandsmessung der Sekundärwicklung.
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Aus der
DE 103 41 924 A1 ist ein Relais mit einer Übertemperaturerkennung bekannt. Zur Ermittlung der Temperatur sind Mittel vorgesehen, welche die Spannung und den Strom durch die Spule erfassen und daraus den Widerstand als temperaturabhängige Größe ableiten.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine insbesondere durch thermische Überlast bedingte Beschädigung eines Messsystems, zum Messen eines durch einen Leiter fließenden Stroms eines Leistungsschalters, zu verhindern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1, d. h. durch ein Messsystem zum Messen eines durch einen Leiter fließenden Stroms eines Leistungsschalters mit einer den Leiter umgebenden Spule, einem der Spule nachgeschalteten Messwiderstand, einem der Spule vorgeschalteten Signalgeber, über welchen eine über die Spule fließendes Testsignal einspeisbar ist, einem Messmittel, zum Messen einer am Messwiderstand anliegenden Messwiderstandsspannung, und einer Verarbeitungseinheit, welche anhand der durch das Testsignal hervorgerufenen Messwiderstandsspannung einen thermischen Zustand der Spule ermitteln kann, und ein Verfahren gemäß Anspruch 9, d. h. durch ein Verfahren zum Ermitteln eines thermischen Zustandes einer Spule eines Messsystems, wobei das Messsystem zum Messen eines durch einen Leiter fließenden Stroms, vorzugsweise eines Leistungsschalters, eine den Leiter umgebende Spule, einen der Spule nachgeschalteten Messwiderstand, einen der Spule vorgeschalteten Signalgeber, über welchen ein über die Spule fließendes Testsignal einspeisbar ist, ein Messmittel, zum Messen einer am Messwiderstand anliegenden Messwiderstandsspannung, und eine Verarbeitungseinheit umfasst, mit folgenden Schritten:
- – Einspeisen eines Testsignals, welches zunächst über die Spule und daraufhin über den Messwiderstand fließt, durch den Signalgeber,
- – Ermitteln der durch das Testsignal hervorgerufenen Messwiderstandsspannung durch das Messmittel und
- – Ermitteln des thermischen Zustands der Spule anhand der durch das Testsignal hervorgerufenen Messwiderstandsspannung durch die Verarbeitungseinheit.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 8 sowie 10 bis 14 angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Messsystem, insbesondere Stromwandler oder Aktuator, zum Messen eines Stroms wird vorzugsweise der Strom eines Leiters der Primärseite eines Leistungsschalters gemessen. Dieser Leiter ist von der Spule des Messsystems umgeben. Über die Spule kann folglich ein durch den Leiter fließender Strom ermittelt werden. Der Spule ist hierbei erfindungsgemäß ein Messwiderstand nachgeschaltet und ein Signalgeber vorgeschaltet. Der Signalgeber ist dazu ausgebildet ein Testsignal einzuspeisen, so dass dieses über die Spule und letztendlich den Messwiderstand fließt. Mit einem Messmittel kann eine am Messwiderstand anliegende Messwiderstandsspannung gemessen werden. Folglich kann das Messmittel eine durch das Testsignal verursachte Messwiderstandsspannung am Messwiderstand ermitteln. Eine Verarbeitungseinheit, welche auf die ermittelten Messwiderstandsspannungen zugreifen kann, kann anhand der durch das Testsignal hervorgerufenen Messwiderstandsspannung den thermischen Zustand der Spule ermitteln.
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Hierbei wird eine durch das Testsignal hervorgerufene Messwiderstandsspannung durch das Messmittel zunächst gemessen. Anhand der vorliegenden Messwiderstandsspannung kann nun ein Rückschluss auf den Innenwiderstand der Spule erfolgen. Anhand des vorliegenden Innenwiderstands der Spule kann letztendlich ein Rückschluss auf die Temperatur der Spule erfolgen. Hierfür sind vorzugsweise Referenzwerte, welche das thermische Verhalten der Spule widerspiegeln, in der Verarbeitungseinheit hinterlegt. Es ist vorzugsweise mindestens ein das thermische Verhalten der Spule charakterisierender Wert (z. B. Spannung des Messwiderstandes oder Innenwiderstand der Spule) als Referenzwert in der Verarbeitungseinheit hinterlegt. Ebenso ist es beispielsweise denkbar, dass über eine Analyse der Messwiderstandesspannung oder des Innenwiderstandes der Spule über die Zeit ein Rückschluss auf das thermische Verhalten der Spule erfolgt.
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Wird beispielsweise eine durch Kupferwicklungen realisierte Spule betrachtet, so ändert sich der Widerstand (Innenwiderstand) dieser Spule pro 100 K um ca. 40%. Es kann somit anhand des ermittelten Innenwiderstandes der Spule ein Rückschluss auf die vorliegende Temperatur bzw. den vorliegenden thermischen Zustand der Spule gewonnen werden. Die Verarbeitungseinheit kann somit durch den ermittelten Messwiderstand den Innenwiderstand der Spule ermitteln und letztendlich einen Rückschluss auf den thermischen Zustand der Spule gewinnen. Der thermische Zustand der Spule kann somit beispielsweise direkt anhand der vorliegenden Messwiderstandspannung oder über den Innenwiderstand der Spule ermittelt werden.
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Der thermische Zustand, insbesondere die Temperatur, der Spule kann folglich überwacht werden, so dass bei einer Überschreitung eines Grenzwertes des thermischen Zustandes der Spule Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet werden können, so dass eine Beschädigung der Spule vermieden werden kann, bzw. eine Beschädigung erkannt wird.
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Vorzugsweise wird anhand eines Vergleichs der ermittelten Messwiderstandsspannung mit entsprechenden in der Verarbeitungseinheit hinterlegten Referenzwerten direkt die Temperatur der Spule ermittelt.
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Die Verarbeitungseinheit umfasst vorzugsweise das Messmittel.
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Bei einer herkömmlichen Überwachung beispielsweise über einen Temperatursensor in einem Mikrocontroller eines Leistungsschalters erfolgt lediglich eine Überwachung eines thermischen Zustandes des Mikrocontrollers. Da der Mikrocontroller meist von der Spule entfernt angeordnet ist, kann es zu einer verfälschten Betrachtung des tatsächlich vorliegenden thermischen Zustandes der Spule kommen.
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Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, dass das Messsystem gezielt den thermischen Zustand der Spule ermittelt. Es erfolgt somit eine unmittelbare Überwachung der wärmsten und somit kritischsten Stelle innerhalb des Messsystems. Hierfür ist kein separater Temperatursensor, welcher z. B. auf der Spule angebracht wird notwendig. Auf intelligente Weise kann mittels des erfindungsgemäßen Messsystems ein Rückschluss auf den thermischen Zustand der Spule und letztendlich des Messsystems gewonnen werden. Wird beispielsweise eine Überschreitung eines Grenzwertes des thermischen Zustandes der Spule durch das Messsystem und insbesondere durch die Verarbeitungseinheit ermittelt, so können Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet werden, so dass es zu keiner Beschädigung der Spule und letztendlich des Messsystems kommt. Durch ein derartiges Messsystem kann eine genaue Überwachung des Messsystems bezüglich thermisch bedingter Überlastungen erfolgen, so dass Beschädigungen vermieden werden können. Thermisch bedingte Beschädigungen eines Messsystems, insbesondere eines Stromwandlers und/oder Aktuators, sind beispielsweise Beschädigungen am Isolationslack bzw. an der Leitungsisolierung der Spule des Messsystems. Ebenso kann ein vorliegender Defekt erkannt werden, so dass entsprechend reagiert werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist in der Verarbeitungseinheit mindestens ein Referenzwert hinterlegt, so dass anhand eines Vergleichs der ermittelten Messwiderstandspannung oder eines aus der ermittelten Messwiderstandsspannung abgeleiteten Wertes mit dem Referenzwert der thermische Zustand der Spule ermittelt werden kann.
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Der Vergleich wird hierbei vorzugsweise durch die Verarbeitungseinheit durchgeführt. Dieser Referenzwert bzw. die Referenzwerte sind vorzugsweise in einem nichtflüchtigen Speicher hinterlegt. Vorzugsweise sind ein oder mehrere Referenzwerte hinterlegt, so dass anhand des Vergleichs der ermittelten Messwiderstandsspannung oder des aus der ermittelten Messwiderstandsspannung abgeleiteten Wertes mit dem Referenzwert/den Referenzwerten ein Rückschluss auf das thermische Verhalten (vorzugsweise auf die Temperatur) der Spule erfolgen kann. Der aus der ermittelten Messwiderstandsspannung abgeleitete Wert kann beispielsweise der Innenwiderstand der Spule sein. Ein Referenzwert ist somit insbesondere ein Spannung des Messwiderstandes, ein Spuleninnenwiderstand oder ein die Messwiderstandsspannung oder den Spuleninnenwiderstand charakterisierender Wert.
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Der Referenzwert kann beispielsweise den Innenwiderstand der Spule oder die Messwiderstandspannung für den maximal zulässigen thermischen Zustand der Spule wiederspiegeln. Bei einer Überschreitung dieses Referenzwertes würde folglich ein kritischer thermischer Zustand des Messsystems vorliegen, so dass es zu einer Beschädigung der Spule kommen kann. Vorzugsweise werden kurz vor einer Überschreitung oder bei einer Überschreitung eines maximal zulässigen Referenzwertes Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung gibt die Verarbeitungseinheit, sofern der thermische Zustand der Spule einen vorzugsweise einstellbaren Grenzwert überschreitet, ein Warnsignal aus.
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Der thermische Zustand wird vorzugsweise anhand des Innenwiderstandes der Spule bzw. direkt anhand der Messwiderstandsspannung ermittelt. Das Warnsignal kann hierbei beispielsweise ein elektrisches, optisches oder akustisches Signal sein. Ebenso ist es denkbar, dass durch dieses Warnsignal direkt eine Notabschaltung des Leistungsschalters herbeigeführt wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Ermittlung des thermischen Zustandes der Spule während einem inaktiven Zustand des Leiters.
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Während das Testsignal über die Spule und letztendlich den Messwiderstand gesendet wird, liegt folglich ein inaktiver Zustand des Leiters vor. Während des inaktiven Zustandes des Leiters der Primärstromseite fließt kein Strom durch den Leiter. Eine Störungsfreie Überwachung des Leistungsschalters außerhalb des laufenden Betriebs (während des inaktiven Betriebs) kann somit erfolgen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Spule eine Messspule eines Stromwandlers und/oder eines Aktuators des Leistungsschalters.
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Der Stromwandler und/oder Aktuator ist hierbei Bestandteil des Sekundärkreises des Leistungsschalters. Hierbei kann sowohl der Stromwandler als auch der Aktuator ein derartiges Messsystem aufweisen, so dass unabhängig voneinander eine thermische Überwachung der Messspule des Stromwandlers und/oder Aktuators erfolgen kann. Auf diese Weise kann eine mechanische Beschädigung der Messspule durch eine thermische Überhitzung vermieden werden.
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Der Stromwandler dient vorzugsweise der genauen Ermittlung des über den Leiter fließenden Stroms, wohingegen der Aktuator vorzugsweise einer mechanischen Auslösung bei einer Überschreitung eines über den Leiter fließenden Stroms dient.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Testsignal auf einer von der Spule mit Energie versorgten Nutzsignalleitung einer Sekundärseite des Leistungsschalters einspeisbar.
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Die Nutzsignalleitung ist direkt mit der Spule verbunden und wird von der Spule mit Energie versorgt. Über die Nutzsignalleitung kann letztendlich eine Strommessung des an der Leitung (Primärseite des Leistungsschalters) anliegenden Stroms erfolgen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst das Messsystem ferner einen Filter, mit welchem das Testsignal aus der Nutzsignalleitung heraus filterbar ist.
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Auf diese Weise kann das Testsignal zur Ermittlung des thermischen Zustandes der Spule genutzt werden, ohne eine über die Nutzsignalleitung durchgeführte Strommessung zu verfälschen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Testsignal ein Spannungspegel. Durch den Spannungspegel kann am Messwiderstand eine Veränderung der Messwiderstandsspannung hervorgerufen werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst ein Leistungsschalter ein derartiges Messsystem.
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Auf diese Weise kann verhindert werden, dass die Spule des Messsystems des Leistungsschalters (z. B. Stromwandler/Aktuator) durch eine thermische Überbelastung zerstört wird. Mit Hilfe des Messsystems kann der thermische Zustand der Spule ermittelt und letztendlich überwacht werden, so dass rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
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Sofern ein Leistungsschalter einen Stromwandler sowie einen Aktuator umfasst, werden die Spule des Stromwandlers und die Spule des Aktuators vorzugsweise unabhängig voneinander hinsichtlich ihres thermischen Zustandes überwacht. Der Stromwandler sowie der Aktuator umfassen somit jeweils ein erfindungsgemäßes Messsystem. Hierbei kann die Überwachung des thermischen Zustandes des jeweiligen Messsystems parallel aber auch abwechselnd (d. h. nicht gleichzeitig) erfolgen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Einspeisen des Testsignals während eines inaktiven Zustands des Leiters.
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Während das Testsignal über die Spule und letztendlich den Messwiderstand gesandt wird liegt folglich ein inaktiver Zustand des Leiters vor, d. h. über den Leiter der Primärstromseite fließt kein Strom.
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Vorzugsweise kann die Überwachung des Leistungsschalters außerhalb seines aktiven Betriebs erflogen. Der Leistungsschalter und insbesondere das Messsystem kann auf diese Weise hinsichtlich des ordnungsgemäßen Betriebes kontrolliert werden. Sofern beispielsweise ein Leitungsbruch innerhalb der Spule vorliegt wird dies frühzeitig erkannt.
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Im Folgenden werden die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert und beschrieben. Darin zeigen:
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1 eine schematische Abbildung eines Messsystems, und
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2 eine schematische Abbildung eines Messsystems aus 1, welches mit einer Leitung eines Primärstromkreises gekoppelt ist.
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1 zeigt eine schematische Abbildung eines Messsystems. Dieses Messsystem stellt einen Teil eines Sekundärkreises eines Leistungsschalters dar. Mithilfe des Messsystems kann ein Strom eines Leiters des Leistungsschalters gemessen werden. Das Messsystem zur Messung des Stroms des Leiters des Leistungsschalters ist hierbei teilweise abgebildet. Das abgebildete Messsystem umfasst eine Spule 1, welche eine Nutzsignalleitung 7 mit Energie versorgt. Über diese Nutzsignalleitung 7 wird der an der Leitung der Primärseite zu messende Strom ermittelt. Der Leiter der Primärseite wird von der Spule 1 umwickelt, so dass in Abhängigkeit des Stroms der Leitung die Spule 1 die Nutzsignalleitung mit Energie versorgt. Dieser Spule 1 ist ein Signalgeber 2 vorgeschaltet und ein Messwiderstand 3 nachgeschaltet. Der Signalgeber 2 kann ein Testsignal auf die Nutzsignalleitung 7 einspeisen, so dass das Testsignal über die Spule 1 und letztendlich über den Messwiderstand 3 fließt. Ein Messmittel 4 kann die an dem Messwiderstand 3 anliegende Spannung messen. Eine Verarbeitungseinheit 5 welche das Messmittel 4 umfasst, kann folglich über das Messmittel 4 die Spannung des Messwiderstands 3 (Messwiderstandsspannung) ermitteln
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Der Verarbeitungseinheit 5 sind mehrere Referenzwerte hinterlegt, welche das thermische Verhalten der Spule widerspiegeln. Als Referenzwerte können beispielsweise Spannungswerte des Messwiderstandes 3 oder Innenwiderstände der Spule 1 dienen. Die Referenzwerte sind in einem nichtflüchtigen Speicher der Verarbeitungseinheit 5 hinterlegt. Die Verarbeitungseinheit 5 kann somit anhand einer Ermittlung der durch das Testsignal herbeigeführten Messwiderstandsspannung am Messwiderstand 3 und einem Vergleich dieser ermittelten Messwiderstandsspannung mit den Referenzwerten letztendlich ein Rückschluss auf den thermischen Zustand der Spule 1 und insbesondere auf die vorliegend Temperatur der Spule 1 gewinnen. Hierbei wird letztendlich anhand der ermittelten Messwiderstandsspannung des Messwiderstandes 3 ein Rückschluss zum Innenwiderstand der Spule 1 gebildet. Der Innenwiderstand der Spule 1 ist stark temperaturabhängig. Betrachtet man beispielsweise eine Spule 1 aus Kupfer, so ändert sich der Innenwiderstand pro 100 K um ca. 40%. In Abhängigkeit des vorliegenden Innenwiderstands der Spule 1 kann somit ein Rückschluss auf die vorliegende Temperatur bzw. auf den vorliegenden thermischen Zustand der Spule 1 gewonnen werden. Mithilfe der Referenzwerte ist in der Verarbeitungseinheit 5 das Verhältnis des thermischen Zustands der Spule 1 hinsichtlich der durch das Testsignal hervorgerufenen Messwiderstandsspannung hinterlegt. Anhand einer durch das Testsignal hervorgerufenen Messwiderstandsspannung oder eines ermittelten Innenwiderstandes der Spule 1 kann somit ein Rückschluss auf den vorliegenden thermischen Zustand, vorzugsweise auf die vorliegende Temperatur, der Spule 1 gewonnen werden kann.
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Das Messsystem umfasst ferner eine Masse 6, so dass über den Signalgeber 2 vorzugsweise ein Spannungspegel generierbar ist. Um eine Verfälschung des über die Nutzsignalleitung 7 fließenden Stroms nicht zu verfälschen umfasst die Nutzsignalleitung 7 ferner einen Filter 8, welcher das Testsignal aus der Nutzsignalleitung 7 derart herausfiltert, dass es zwar über die Spule 1 zu dem Messwiderstand 3 geleitet wird, jedoch die über die Nutzsignalleitung 7 zu messende Stromstärke des Leistungsschalters nicht verfälscht.
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Die Verarbeitungseinheit 5 wir hierbei durch einen Mikrocontroller ausgebildet.
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Die Spule 1 ist im vorliegenden Beispiel eine Spule 1 eines Stromwandlers. Ebenso kann die Spule 1 eine Spule 1 eines Aktuators (Mag Latch) sein. Mittels eines derartigen Messsystems wird somit der Innenwiderstand der Spule 1 des Stromwandlers bzw. Aktuators basierend auf Temperaturberechnungen überwacht. Durch die Einspeisung des Testsignals und dessen Auswertung über die Verarbeitungseinheit 5 kann der Innenwiderstand der Spule 1 bzw. direkt die Temperatur der Spule 1 bestimmt werden. Dadurch, dass sich der Innenwiderstand der Spule 1 bzw. die durch das Testsignal hervorgerufene Messwiderstandsspannung in Abhängigkeit der vorliegenden Temperatur der Spule 1 ändert, kann letztendlich ein thermischer Zustand der Spule 1 detektiert werden. Durch Definieren eines Grenzwertes kann letztendlich eine maximal zulässige Temperatur bzw. ein maximal zulässiger thermischer Zustand der Spule 1 definiert werden, so dass ab einer Überschreitung dieses Grenzwertes ein Warnsignal ausgegeben wird. Ein derartiges Warnsignal kann beispielsweise durch optische und/oder akustische Signalgeber ausgebildet sein. Ebenso oder zusätzlich kann bei Erreichen des Grenzwerts eine Notabschaltung des Leistungsschalters vorgenommen werden.
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Da das Testsignal dem Nutzsignal überlagert wird, wird es über den Filter 8 wieder aus dem Nutzsignal herausgefiltert.
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Durch ein derartiges Messsystem ergeben sich folgende Vorteile.
- – Es erfolgt eine erweiterte Selbstschutzfunktion durch genauere Bestimmungen der Betriebstemperatur des Messsystems und insbesondere der Spule 1,
- – es ist kein zusätzlicher Temperatursensor notwendig, da für die Temperaturmessung die einzelnen Spulenwicklungen bzw. der Innenwiderstand der Spule 1 verwendet wird,
- – es ist kein zusätzlicher kostenintensiver Verdrahtungsaufwand erforderlich, da eine Verbindung zwischen Stromwandler/Aktuator und der Elektronik des Leistungsschalters (Primärkreis) schon besteht,
- – ferner ist eine Bestimmung der Lastverhältnisse (Phasensymmetrie) mittels der Temperaturunterschiede in unterschiedlichen Phasen möglich.
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Ein Leistungsschalter, welcher beispielsweise einen Spannungswandler und einen Aktuator umfasst, kann folglich sowohl ein Messsystem für den Spannungswandler als auch ein Messsystem für den Aktuator aufweisen. Folglich kann die Spulen 1 des Spannungswandlers als auch des Aktuators jeweils durch das erfindungsgemäße Verfahren vor einer thermischen Beschädigung geschützt werden.
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2 zeigt eine schematische Abbildung eines Messsystems aus 1, welches mit einer Leitung 9 eines Primärstromkreises gekoppelt ist. Hierbei ist das Messsystem aus 1 mit einer Leitung 9 eines Primärstromkreises gekoppelt. Die Leitung 9 des Primärstromkreises wird durch eine Phase eines Leistungsschalters gebildet. Der Strom dieser Leitung 9 (Phase) wird durch das Messsystem ermittelt. Hierfür ist eine Spule 1 mit der Leitung 9 der Primärstromseite derart gekoppelt, dass in Abhängigkeit des Stromflusses auf der Leitung 9 ein Stromfluss auf der Nutzsignalleitung 7 erfolgt. In Abhängigkeit des über den Leiter 9 fließenden Stroms entsteht eine Erwärmung der Spule 1. Durch das erfindungsgemäße Messsystem kann letztendlich der thermische Zustand der Spule 1 ermittelt werden und somit eine thermische Beschädigung des Messsystems und somit des Leistungsschalters vermieden werden.