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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Überwachung
einer Läufertemperatur
einer permanent erregten elektrischen Maschine.
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Bei
bisher zur Läufertemperaturüberwachung
eingesetzten Verfahren und Einrichtungen wird die Temperatur läuferseitig
mittels eines Sensors, beispielsweise eines temperaturempfindlichen elektrischen
Widerstands oder eines temperaturempfindlichen Bimetall-Schalters,
erfasst. Das zugehörige
Temperaturmesssignal wird mittels eines Schleifrings, eines Drehübertragers
oder einer Funkverbindung von der Läuferseite auf die Ständerseite
der elektrischen Maschine, bei der es sich z. B. um einen Elektromotor
handeln kann, zu einer Auswerteeinheit übertragen. Dort erfolgt dann
die Auswertung des Messsignals der Läufertemperatur, wobei insbesondere
das Überschreiten
eines Temperaturgrenzwerts überprüft wird,
um bei Bedarf die erforderlichen Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise
ein Abschalten der elektrischen Maschine, zu veranlassen. Für den Transfer
der Temperaturinformation von der Läufer- auf die Ständerseite
sind also gesonderte und teils auch aufwändige Übertragungsmittel erforderlich. Letztere
können
außerdem
auch störanfällig sein und/oder
einen gewissen Wartungsbedarf aufweisen.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren der eingangs
bezeichneten Art anzugeben, das einen einfachen Transfer der Temperaturinformation
von der Läufer-
auf die Ständerseite
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs 1. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich
um ein solches, bei dem
- a) die Läufertemperatur
mittels mindestens eines temperaturempfindlichen Elements, mit dem
ein Läufer
der elektrischen Maschine versehen ist, erfasst wird,
- b) der Läufer
mit mindestens einer elektrischen Läuferwicklung versehen ist,
und eine elektrische Beschaltung der Läuferwicklung in Abhängigkeit von
der erfassten Läufertemperatur
verändert wird,
- c) ein während
des Betriebs in einem Ständerwicklungssystem
eines Ständers
der elektrischen Maschine fließender
Ständerstrom
in Abhängigkeit
von der elektrischen Beschaltung der Läuferwicklung verändert wird,
- d) der Ständerstrom
erfasst und ausgewertet wird, um anhand des Ständerstroms Informationen zu der
Läufertemperatur
zu ermitteln.
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Die
erfindungsgemäße temperaturabhängige Beschaltung
der insbesondere zusätzlich
zu Permanentmagneten auf dem Läufer
vorgesehenen Läuferwicklung
(= Zusatzwicklung) bewirkt eine temperaturabhängige Veränderung der Läuferinduktivität. Insbesondere
wird die Läuferinduktivität bei Überschreiten
eines Temperaturgrenzwertes durch eine entsprechende Änderung
der Beschaltung der Läuferwicklung
verändert.
Die Beschaltungsänderung
erfolgt vorzugsweise automatisch und insbesondere ohne, dass von
der Ständerseite
aus in irgendeiner Form, beispielsweise mittels der dort platzierten
Steuerungseinheit der elektrischen Maschine, eingegriffen werden
müsste.
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Zwischen
dem Läufer
und dem Ständer
besteht eine elektrodynamische bzw. elektromagnetische Wechselwirkung,
die bei einer derartigen elektrischen Maschine prinzipiell stets
gegeben ist. Insofern beeinflusst die Läuferinduktivität auch die
auf der Ständerseite
wirksame und von außen
erfassbare Maschinen- bzw.
Motorinduktivität
und damit den im Ständerwicklungssystem
fließenden
Ständerstrom. Eine
insbesondere nicht anderweitig, wie z. B. durch eine in der Steuerungseinheit
eingestellte veränderte Ansteuerung,
hervorgerufene Veränderung
im Ständerstrom
ist folglich ein Hinweis auf eine geänderte Läu ferinduktivität und damit
auf eine signifikante Temperaturänderung
im Läufer.
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Grundsätzlich können auch
mehrere Temperaturgrenzwerte vorgesehen sein, denen jeweils eine spezifische
Beschaltung der Läuferwicklung
und damit ein anderer Wert der Läuferinduktivität zugeordnet
sein können.
Weiterhin ist es möglich,
die Läuferwicklung
an ein elektrisches Netzwerk mit charakteristischem und im Messbereich
eindeutigem Temperaturgang anzuschließen. So lassen sich abgestufte bzw.
sogar auch kontinuierliche Temperaturinformationen zu der Ständerseite übermitteln.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kommt also vorteilhafterweise ohne gesonderte Übertragungsmittel für den Transfer
der Temperaturinformation von der Läufer- auf die Ständerseite
aus. Die Übertragung
der Temperaturinformation erfolgt berührungslos und ohne galvanische
Verbindung über die
ohnehin vorhandene induktive Kopplung zwischen dem Läufer und
dem Ständer.
Es sind keine Schleifringe, keine Messsignal-Übertragungsleitungen, also
kein drahtgebundener Übertragungskanal, aber
auch kein extra eingerichteter Funkübertragungskanal oder dergleichen
erforderlich. Dadurch lassen sich Fertigungs-, Montage-, Betriebs- und/oder
Wartungskosten einsparen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den Merkmalen der von Anspruch 1 abhängigen Ansprüche.
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Günstig ist
eine Variante, bei der die elektrische Beschaltung der Läuferwicklung
verändert
wird, indem zwischen einer Leerlaufbeschaltung und einer Kurzschlussbeschaltung
umgeschaltet wird. Diese Umschaltung erfolgt insbesondere, falls
die erfasste Läufertemperatur
einen Temperaturgrenzwert überschreitet.
Leerlauf- oder Kurzschlussbeschaltung bedeutet dabei, dass sich
die Läuferwicklung
im leerlaufenden (= offenen) bzw. kurz geschlossenen Zustand befindet.
Diese beiden Zustände
lassen sich schaltungstechnisch einfach realisieren.
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Außerdem unterscheiden
sich die in diesen beiden Beschaltungszuständen jeweils insgesamt resultierenden
Läuferinduktivitäten besonders
stark voneinander, so dass die auf der Ständerseite dadurch bedingte Änderung
im Ständerstrom
sehr signifikant und damit einfach zu detektieren ist.
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Als
temperaturempfindliches Element kann vorzugsweise ein Thermoschalter
verwendet werden. Damit lässt
sich eine temperaturabhängige
Umschaltung zwischen beispielsweise zwei Beschaltungsvarianten sehr
einfach realisieren. Der Thermoschalter funktioniert außerdem vorzugsweise
passiv, d. h. es wird keine Hilfsenergie für die Einleitung oder Durchführung des
Umschaltvorgangs benötigt.
Alternativ kann als temperaturempfindliches Element auch ein Heißleiter
zum Einsatz kommen.
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Weiterhin
ist es vorzugsweise möglich,
als temperaturempfindliches Element einen an eine Sensorelektronik
angeschlossenen Temperatursensor zu verwenden, wobei die Änderung
der Beschaltung der Läuferwicklung
mittels eines von der Sensorelektronik angesteuerten Schaltelements
vorgenommen wird. Die Sensorelektronik und das Schaltelement sind
am oder im Läufer
angeordnet und bewegen sich mit dem Läufer mit. Mittels der Sensorelektronik kann
der Umschaltvorgang für
die Beschaltungsänderung
genau gesteuert und überwacht
werden. Die Einleitung des Umschaltvorgangs erfolgt sehr präzise, wenn
die hierfür
insbesondere vorgebbaren Temperaturbedingungen erfüllt sind.
Mit Vorteil lässt
sich außerdem
eine zwischen zwei offenen Wicklungsanschlüssen der Läuferwicklung während des
Betriebs der elektrischen Maschine anstehende, insbesondere induzierte
elektrische Spannung zur Energieversorgung der Sensorelektronik
abgreifen. Die Sensorelektronik wird dann autark und vor allem auch
wartungsfrei betrieben. Ein Austausch einer Batterie, die grundsätzlich zur
Energieversorgung der Sensorelektronik ebenfalls geeignet wäre, erübrigt sich
so.
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Gemäß einer
anderen günstigen
Variante wird für
die Läuferwicklung
ein Läuferwicklungsquerschnitt
von höchstens
10% eines Ständerwicklungsquerschnitts
einer Ständerwicklung
des Ständerwicklungssystems
verwendet. Insbesondere, wenn die Läuferwicklung im normalen, d.
h. thermisch nicht überlasteten
Betriebszustand im Leerlauf betrieben wird, ist die Läuferwicklung
fast immer stromfrei. Zu einem Stromfluss kommt es nur, wenn infolge
einer erfassten zu hohen Läufertemperatur
die Beschaltung geändert
worden ist. Dieser Zustand dauert aber nur kurze Zeit, beispielsweise
nur wenige Millisekunden, da dann aufgrund der auch ständerseitig
erkannten thermischen Läuferüberlastung
eine geeignete Gegenmaßnahme,
beispielsweise ein Notstopp, eingeleitet werden kann.
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Vorzugsweise
wird außerdem
ein Oberwellenanteil des erfassten Ständerstroms oder des erfassten
und koordinatentransformierten Ständerstroms untersucht, insbesondere
daraufhin, ob eine Veränderung
in diesem Oberwellenanteil eingetreten ist. Eine Beschaltungsänderung
der Läuferwicklung, also
eine Änderung
der Läuferinduktivität, beeinflusst die
auf der Ständerseite
wirksame und von außen
erfassbare Maschinen- bzw. Motorinduktivität hauptsächlich bei höheren Frequenzen,
insbesondere bei Oberwellen einer durch eine aktuelle Drehzahl oder Bewegungsrate
der elektrischen Maschine bestimmten Grundfrequenz. Bei der Grundfrequenz
ist der Einfluss auf die ständerseitig
wirksame Maschinen- bzw. Motorinduktivität dagegen praktisch zu vernachlässigen.
Somit tritt auch im erfassten Ständerstrom eine
läufertemperaturbedingte Änderung
hauptsächlich
bei höheren
Frequenzen, insbesondere bei den Oberwellen bzw. Vielfachen einer
Schaltfrequenz des Umrichters, auf. Eine typische Schaltfrequenz
liegt bei 4 kHz. Dementsprechend wird untersucht, ob in einem Frequenzbereich
bei einem Vielfachen von 4 kHz eine signifikante Veränderung
des erfassten Ständerstroms
oder des erfassten und koordinatentransformierten Ständerstroms
festzustellen ist.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausgestaltung wird der erfasste Ständerstrom
oder der erfasste und koordinatentransformierte Ständerstrom
einer Frequenzfilterung unterzogen. Dadurch kann die folgende Auswertung
auf gerade den Frequenzanteil des Ständerstroms konzentriert werden,
in dem läufertemperaturbedingte Änderungen
besonders deutlich zutage treten. Dies verbessert die Auswertegenauigkeit.
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Günstig ist
weiterhin eine Variante, bei der das Ständerwicklungssystem mit einem
insbesondere hochfrequenten Testsignal beaufschlagt wird. Hochfrequent
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Frequenzanteile des Testsignals
möglichst nahe
an der Schaltfrequenz oder sogar auch darüber liegen. Beispielsweise
umfasst ein solches Testsignal mindestens Frequenzen von bis zu ¼ oder ½ der Schaltfrequenz.
Insbesondere bei niedrigen Drehzahlen wird ein der elektrischen
Maschine vorgeschalteter Umrichter mit niedrigem Aussteuergrad betrieben.
Dann weist der Ständerstrom
die höheren Frequenzanteile
bzw. die Oberwellen, bei denen läufertemperaturbedingte Änderungen
besonders deutlich zutage treten, nicht in nennenswertem Umfang und/oder
nur mit sehr geringer Amplitude auf. Um die Temperaturüberwachung
des Läufers
auch in diesem Betriebszustand mit hoher Genauigkeit durchzuführen, werden
die für
die Auswertung besonders günstigen
höheren
Frequenzanteile mittels des Testsignals gezielt hervorgerufen. Das
Testsignal umfasst insbesondere diese höheren Frequenzanteile bzw. Oberwellen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Einrichtung der
eingangs bezeichneten Art anzugeben, die einen einfachen Transfer
der Temperaturinformation von der Läuferauf die Ständerseite
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs 10. Die erfindungsgemäße Einrichtung umfasst
- a) mindestens ein zur Erfassung der Läufertemperatur
vorgesehenes temperaturempfindliches Element, mittels dessen ein
Läufer
der elektrischen Maschine versehen ist,
- b) mindestens eine am Läufer
vorgesehene elektrische Läuferwicklung,
wobei eine elektrische Beschaltung der Läufer wicklung in Abhängigkeit
von der erfassten Läufertemperatur
veränderbar
ist,
- c) Stromerfassungsmittel zur Erfassung eines in einem Ständerwicklungssystem
eines Ständers der
elektrischen Maschine fließenden
Ständerstroms,
und
- d) eine den erfassten Ständerstrom
auswertende Auswerteeinheit, die zur Ermittlung von Informationen
zu der Läufertemperatur
anhand des Ständerstroms
ausgelegt ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Einrichtung ergeben sich
aus den von Anspruch 10 abhängigen
Ansprüchen.
Die erfindungsgemäße Einrichtung
und ihre Ausgestaltungen bieten im Wesentlichen die gleichen Vorteile,
die bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
und dessen Varianten beschrieben worden sind.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung. Es zeigt:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
einer läufertemperaturüberwachten
elektrischen Maschine mit temperaturabhängig beschaltbaren Läuferwicklungen
und Thermoschaltern,
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2 ein
Schaltbild mit der elektrischen Verschaltung der Läuferwicklungen
und der Thermoschalter gemäß 1,
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3 ein
Ausführungsbeispiel
läufertemperaturüberwachten
elektrischen Maschine mit temperaturabhängig beschaltbaren Läuferwicklungen, Temperatursensor
und Sensorelektronik,
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4 ein
Blockschaltbild mit den Läuferwicklungen,
dem Temperatursensor und der Sensorelektronik gemäß 3,
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5 ein
Ausführungsbeispiel
einer Temperaturüberwachungseinrichtung
für eine
permanent erregte elektrische Maschine mit ständerseitig angeschlossener
Auswerteeinheit, und
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6 und 7 Diagramme
mit über
einer Ansteuerspannung aufgetragenen Verläufen einer Oberwelle eines
Ständerstroms
bei unterschiedlicher Beschaltung der Läuferwicklung ohne bzw. mit
Einspeisung eines Testsignals.
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Einander
entsprechende Teile sind in 1 bis 7 mit
denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel
einer elektrischen Maschine 1 mit einer Überwachungseinrichtung 2 für eine Läufertemperatur δ gezeigt.
Die elektrische Maschine 1 ist ein als permanent erregter Synchronmotor
ausgeführter
Elektromotor. Sie umfasst einen Ständer 3 mit einem nicht
näher dargestellten
Ständerwicklungssystem
und einen innerhalb des Ständers 3 um
eine Drehachse 4 drehantreibbar gelagerten Läufer 5.
Der Läufer 5 ist
wie bei einem permanent erregten Synchronmotor üblich mit Permanentmagneten 6 versehen.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
handelt es sich um einen zweipoligen Synchronmotor mit insgesamt zwei
Permanentmagneten 6. Dies ist aber nicht einschränkend zu
verstehen. Grundsätzlich
können auch
mehr als zwei Permanentmagnete 6 vorgesehen sein. Die Permanentmagnete 6 sind
gleichmäßig in Umfangsrichtung
des Läufers 5 verteilt
angeordnet und erzeugen einen Erregerfluss in Richtung einer senkrecht
zur Drehachse 4 orientierten Erregerachse 7. Die
Erregerachse 7 wird auch als d-Achse bezeichnet. Sie ist
Teil eines mit dem Läufer 5 mit
rotierenden kartesischen d, q-Koordinatensystems.
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Das
Ständerwicklungssystem
ist mittels eines dreisträngigen
elektrischen Anschlusses 8 an eine Umrichter-Leistungseinheit 9 angeschlossen. Eine
Motorregelungseinheit 10, die beim Ausführungsbeispiel gemäß 1 auf
einem Stromregler basiert, steuert die Umrichter-Leistungseinheit 9 so an,
dass letztere die für
den aktuell gewünschten
Betriebszustand der elektrischen Maschine 1 benötigten Strangspannungen
an den drei Wicklungssträngen
des Anschlusses 8 bzw. des Ständerwicklungssystems einstellt.
Weiterhin sind nicht näher
dargestellte Stromerfassungsmittel vorgesehen, die Ständerströme iv und iu an zwei
der drei Wicklungsstränge erfassen
und deren erfasste Messsignale der Motorregelungseinheit 10 als
Istwerte oder zur Ermittlung der Istwerte per Koordinatentransformation
zur Verfügung
stellen.
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Die
von den Stromerfassungsmitteln erfassten Messsignale der Ständerströme iv und iu werden auch
einer Auswerteeinheit 11 (siehe 5) der Überwachungseinrichtung 2 zugeführt. Insofern
sind die für
die Motorregelung ohnehin vorgesehenen Stromerfassungsmittel zugleich
auch Bestandteil der Überwachungseinrichtung 2.
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Die Überwachungseinrichtung 2 umfasst
außerdem
zwei Läuferwicklungen 12 sowie
zwei Thermoschalter 13. Die Läuferwicklungen 12 sind
Zusatzwicklungen, die bei üblichen
permanent erregten Synchronmotoren nicht vorgesehen sind. Sie sind beim
Ausführungsbeispiel
gemäß 1 in
der Erregerachse 7 angeordnet, d. h. sie umgeben die Erregerachse 7 und
ihre Wicklungsebene ist senkrecht zur Erregerachse 7 orientiert.
Andere Orientierungen der Läuferwicklungen 12 sind
aber prinzipiell ebenfalls möglich.
Ein Wicklungsquerschnitt der Läuferwicklung 12 beträgt etwa
1% bis 5% des im Ständerwicklungssystem
vorgesehenen Wicklungsquerschnitts.
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Die
elektrische Verschaltung der Läuferwicklungen 12 und
der Thermoschalter 13 ist aus 2 ersichtlich.
Jeder Läuferwicklung 12 ist
einer der Thermoschalter 13 zugeordnet. Der jeweilige Thermoschalter 13 ist
zwischen die beiden Wicklungsanschlüsse der zugehörigen Läuferwicklung 12 geschaltet.
Außerdem
sind die beiden Läuferwicklungen 12 auch
miteinander verbunden, so dass alle vier Komponenten, also die beiden
Läuferwicklungen 12 und
die beiden Thermoschalter 13, parallel zueinander geschaltet
sind. Beim Ausführungsbeispiel
gemäß 2 sind
zwei Thermoschalter 13 vorgesehen. Dies ermöglicht eine
unabhängige Überwachung
von zwei Stellen am Läufer 5.
Grundsätzlich kann
aber auch nur einer der Thermoschalter 13 vorgesehen sein.
Da in der Regel beide Permanentmagnete 6 gleich belastet
sind, reicht auch nur ein temperaturempfindliches Element zur thermischen Überwachung
aus.
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Im
Folgenden werden die Wirkungsweise und besondere Vorteile der Überwachungseinrichtung 2 näher erläutert.
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Die
Thermoschalter 13 erfassen und überwachen die Läufertemperatur δ. Überschreitet
diese einen Temperaturgrenzwert, schalten die Thermoschalter 13 von
dem in 2 gezeigten ersten Schaltzustand in den zweiten
Schaltzustand um. Dies erfolgt automatisch. Eine Hilfsenergie ist
hierfür nicht
erforderlich. Ausschlaggebend ist einzig die überwachte Läufertemperatur δ. Aufgrund
der Umschaltung ändert
sich die Beschaltung der Läuferwicklungen 12.
Im ersten Schaltzustand der Thermoschalter 13 sind die
Wicklungsanschlüsse
der Läuferwicklungen 12 offen.
Die Läuferwicklungen 12 werden
dann im Leerlauf betrieben und sind stromfrei. Beide Läuferwicklungen 12 sind
insbesondere so angeordnet, dass sie vom gleichen magnetischen Fluss durchsetzt
werden. Damit sind auch ihre elektrischen Spannungen gleich. Bei
der gezeigten Parallelschaltung fließt folglich kein (Ausgleichs-)Strom.
Im zweiten Schaltzustand zumindest eines der Thermoschalter 13 sind
beide Läuferwicklungen 12 kurzgeschlossen.
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Die
temperaturbedingte Umschaltung der Thermoschalter 13 verändert neben
der Beschaltung der Läuferwicklungen 12 auch
die durch die Läuferwicklungen 12 bewirkte
Läuferinduktivität. Aufgrund der
induktiven Kopplung zwischen dem Läufer 5 und dem Ständer 3 beeinflusst
die Läuferinduktivität auch die
am elektrischen Anschluss 8 wirksame Motorinduktivität und damit
den Stromfluss im Ständerwicklungssystem.
Die beschriebene temperaturbedingte Beschaltungsänderung der Läuferwicklungen 12 schlägt sich
also ebenfalls in einer Änderung
ständerseitig
einfach zu erfassender Betriebsgrößen, z. B. der Motorinduktivität oder der
Ständerströme iu und iv, nieder.
Folglich enthalten diese Betriebsgrößen auch eine Läufertemperaturin formation,
die berührungslos mittels
induktiver Kopplung vom Läufer 5 zum
Ständer 3 übertragen
wird. Für
diese Übertragung
der Läufertemperaturinformation
braucht im Läufer 5 vorteilhafterweise
keine Leistung zur Verfügung
gestellt werden. Die Thermoschalter 13, die die Läuferinduktivität auf rein
passive Weise ändern,
genügen
vollkommen als Stellglieder im Läufer 5.
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Eine
im Folgenden noch näher
erläuterte Auswertung
der Messsignale der ständerseitigen
Betriebsgrößen auf
signifikante Änderungen
liefert die gesuchte Information über den thermischen Zustand des
Läufers 5.
Eine thermische Überlastung
wird so rechtzeitig erkannt. Die elektrische Maschine 1 kann vor
einer ansonsten drohenden Zerstörung
abgeschaltet werden.
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In 3 ist
ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer ebenfalls temperaturüberwachten
und wiederum als permanent erregter Synchronmotor ausgeführten elektrischen
Maschine 14 gezeigt. Auch sie umfasst eine Überwachungseinrichtung 15 zur
Erfassung der Läufertemperatur δ. Der wesentliche
Unterschied zur elektrischen Maschine 1 gemäß 1 besteht
in der läuferseitigen
Ausgestaltung der Überwachungseinrichtung 15.
Deshalb ist in 3 die externe Beschaltung der
elektrischen Maschine 14 nicht mit dargestellt. Sie ist
identisch zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1.
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Die Überwachungseinrichtung 15 umfasst läuferseitig
neben den beiden Läuferwicklungen 12 mindestens
einen Temperatursensor 16, eine Sensorelektronik 17 und
ein Schaltelement 18 (siehe 4). Grundsätzlich können beliebig
viele temperaturkritische Stellen des Läufers 5 überwacht
werden. An jeder Stelle ist dann ein gesonderter, an die angeschlossene
Sensorelektronik 17 Temperatursensor 16 vorgesehen.
Alle vorstehend genannten Komponenten rotieren mit dem Läufer 5 mit.
Die Sensorelektronik 17 und ein Schaltelement 18 sind
beim Ausführungsbeispiel
an einer Stirnseite des Läufers 5 angebracht.
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Die
elektrische Verschaltung der vorstehend aufgezählten läuferseitigen Komponenten der Überwachungseinrichtung 15 geht
aus dem Blockschaltbild gemäß 4 hervor.
Der beispielsweise als temperaturempfindlicher elektrischer Widerstand
ausgeführte
Temperatursensor 16 ist zur Auswertung des von ihm erfassten
Messsignals der Läufertemperatur δ an die Sensorelektronik 17 angeschlossen.
Zwischen der Sensorelektronik 17 und dem Schaltelement 18 besteht
eine steuernde Verbindung, mittels derer die Sensorelektronik 17 das
Schaltelement 18 je nach Ergebnis der Messsignalauswertung
zur Umschaltung veranlassen kann. Das Schaltelement 18 ist
zwischen zwei Wicklungsanschlüsse 19 und 20 der
beiden Läuferwicklungen 12 geschaltet.
Die Läuferwicklungen 12 und
das Schaltelement 18 sind also wiederum parallel zueinander
geschaltet.
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Im
Gegensatz zu den passiv funktionierenden Thermoschaltern 13 gemäß 1 und 2 benötigt zumindest
die Sensorelektronik 17 eine Energieversorgung. Deshalb
umfasst die Überwachungseinrichtung 15 auch
eine läuferseitig
angeordnete Energieversorgungseinheit 21, die wie das Schaltelement 18 an
die beiden Wicklungsanschlüsse 19 und 20 angeschlossen
ist. Während
des Betriebs der elektrischen Maschine 14 steht bei offenem
Schaltelement 18 zwischen diesen beiden Wicklungsanschlüssen 19 und 20 eine
induzierte elektrische Spannung an, die von der Energieversorgungseinheit 21 abgegriffen
und zur Energiespeisung der Sensorelektronik 17 verwendet
wird. Hierzu umfasst die Energieversorgungseinheit 21 nicht
näher dargestellte
Komponenten, wie einen Gleichrichter und ein Speicherelement z.
B. in Form eines Speicherkondensators.
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Die Überwachungseinrichtung 15 verändert bei
einer erkannten zu hohen Läufertemperatur δ über das
dementsprechend von der Sensorelektronik 17 angesteuerte
Schaltelement 18 die Beschaltung der Läuferwicklungen 12.
Die Beschaltung sieht bei Normalbetrieb offene, d. h. leerlaufende
Wicklungsanschlüsse 19 und 20 vor,
wohingegen bei einem erkannten thermischen Überlastfall die Wicklungsanschlüsse 19 und 20 mittels
des Schaltelements 18 kurzgeschlossen werden. Vom Ständer 3 aus betrachtet
verhalten sich die Überwachungseinrichtungen 2 und 15 also
genau gleich. Bezüglich
der Kopplung der Temperaturinformation vom Läufer 5 zum Ständer 3 und
die Erfassung der ständerseitigen
Betriebsgrößen wird
deshalb auf die vorstehenden Ausführungen zum Beispiel gemäß 1 und 2 verwiesen.
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Die
im Folgenden anhand von 5 bis 7 näher erläuterte Auswertung
der erfassten Ständerströme iu und iv gilt gleichermaßen für die beiden
Ausführungsbeispiele
gemäß 1 und 2 einerseits
sowie gemäß 3 und 4 andererseits.
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Dementsprechend
ist in 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer temperaturüberwachten permanent
erregten elektrischen Maschine 22 mit einer Überwachungseinrichtung 23 zur
Erfassung der Läufertemperatur δ gezeigt.
Die läuferseitige
Ausgestaltung der Überwachungseinrichtung 23 ist
in 5 nicht näher
gezeigt. Sie kann entweder der gemäß 1 und 2 oder
der gemäß 3 und 4 entsprechen.
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Auf
der Ständerseite
ist die zur Auswertung der erfassten Messsignale der Ständerströme iu und iv bestimmte
Auswerteeinheit 11 der Hauptbestandteil der Überwachungseinrichtung 23.
Die Auswerteeinheit 11 umfasst eingangsseitig ein Hochpassfilter 24 sowie
eine eigentliche Temperaturdetektionseinheit 25, die dem
Hochpassfilter 24 nachgeschaltet ist. Anstelle des Hochpassfilters 24 kann
grundsätzlich auch
eine andere vorverarbeitende Einheit, beispielsweise ein Bandpassfilter
oder eine Einheit zur Spitzenwertauswertung, vorgesehen sein. Die
Temperaturdetektionseinheit 25 ist auch an die in 5 nicht
dargestellte Motorregelungseinheit 10 angeschlossen. Von
dort wird ihr ein aktueller Wert einer Ständerspannung u, mit der die
Umrichter-Leistungseinheit 9 von der Motorregelungseinheit 10 angesteuert
wird, zur Verfügung
gestellt. Die Auswerteeinheit 11 steht weiterhin mit der
Umrichter-Leistungseinheit 9 mittels einer Steuerleitung 26 in
Verbindung.
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Für die Auswertung
sind in erster Linie die höher
frequenten Anteile der Ständerströme iu und iv, insbesondere
deren Oberwellen, von Interesse. Die läuferseitige Beschaltungsänderung
(= Kurzschluss) der Läuferwicklungen 12 beeinflusst
nämlich
die ständerseitig
wirksame und erfassbare Motorinduktivität hauptsächlich bei diesen höheren Frequenzen. Demgegenüber ist
der Einfluss bei der durch die aktuelle Drehzahl bestimmten Grundfrequenz
eher gering. Das Hochpassfilter 24 extrahiert die relevanten hochfrequenten
Signalanteile aus den erfassten Messsignalen der Ständerströme iu und iv und stellt sie
der Temperaturdetektionseinheit 25 als Strom-Oberwellenanteil
iOS zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung.
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Es
hat sich gezeigt, dass der Betrag des Strom-Oberwellenanteils iOS signifikant ansteigt, wenn die Läuferwicklungen 12 bei Überschreiten
einer vorgebbaren kritischen Läufertemperatur
vom offenen in den kurzgeschlossenen Zustand umgeschaltet werden.
Die jeweiligen Werte des Strom-Oberwellenanteils iOS hängen dabei
auch vom aktuellen Aussteuergrad der elektrischen Maschine 22,
also von der aktuellen Ständerspannung
u, ab. In der Temperaturdetektionseinheit 25 wird deshalb überprüft, ob der
Strom-Oberwellenanteil iOS über einem
für die
jeweils aktuelle Ständerspannung
u geltenden Grenzwert liegt. Falls ja, wird daraus gefolgert, dass
der Läufer 5 thermisch überlastet
ist. Bei Bedarf können
dann Gegenmaßnahmen
eingeleitet werden. Insbesondere kann mittels eines über die Steuerleitung 26 an
die Umrichter-Leistungseinheit 9 übermittelten Impulssperr-Befehls
eine Abschaltung der elektrischen Maschine 22 veranlasst
werden.
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In 6 ist
ein Diagramm dargestellt, in dem der Betrag des Strom-Oberwellenanteils
iOS bei offenen (siehe gestrichelte Kurve 27)
und bei kurzgeschlossenen (siehe strichpunktiert Kurve 28)
Läuferwicklungen 12 über der
Ständerspannung
u aufgetragen ist. Mit eingetragen ist in durchgezogener Linienführung eine
zwischen den Kurven 27 und 28 verlaufende Grenzwert-Kurve 29.
Sie enthält
die Grenzwerte, deren Über-
oder Unterschreiten geprüft
wird. Die Grenzwert-Kurve 29 ist in geeigneter Form, beispielsweise
tabellarisch, als Polygonzug oder mittels anderer funktionaler Zusammenhänge, in
der Temperaturdetektionseinheit 25 abgespeichert.
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Wie
aus dem Diagramm gemäß 6 ersichtlich,
funktioniert die beschriebene Grenzwert-Prüfung vor allem bei größeren Aussteuergraden,
d. h. höheren
Motor-Drehzahlen bzw. höheren Ständerspannungen
u, sehr gut. In diesen Betriebszuständen erzeugt die Umrichter-Leistungseinheit 9 aufgrund
der gepulsten bzw. schaltenden Arbeitsweise automatisch Strom-Oberwellenanteile
iOS in einem auswertbaren Umfang. Bei niedrigen
Aussteuergraden sind die von der Umrichter-Leistungseinheit 9 erzeugten
Strom-Oberwellenanteile iOS dagegen sehr gering,
so dass deren Auswertung zu Fehlern führen könnte.
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Um
dies zu vermeiden, kann bei niedrigen Aussteuergraden gezielt ein
hochfrequentes Testsignal in das Ständerwicklungssystem eingespeist
werden, so dass es zur Ausbildung eines größeren und somit auswertbaren
Strom-Oberwellenanteils iOS kommt. Dabei
wird das Testsignal so gewählt,
dass es im Läufer 5 in
der gleichen Orientierung wirksam ist, in der auch die temperaturabhängig beschaltbaren
Zusatzwicklungen 12 angeordnet sind. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 und 2 wird das
Testsignal also in der Erregerachse 7 aufgebracht. Der
Einfluss des Testsignals im Läufer 5 lässt sich
vorab, z. B. in der Motorregelungseinheit 10 oder in der
Auswerteeinheit 11, mittels einer Transformation in das
mitrotierende d, q-Koordinatensystem des Läufers 5 ermitteln.
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In 7 ist
ein Diagramm mit modifizierten Kurven 30 und 31 des
Strom-Oberwellenanteils iOS bei offenen
bzw. kurzgeschlossenen Läuferwicklungen 12 und
mit einer modifizierten Grenzwert-Kurve 32 dargestellt.
Die Kurven 30 bis 32 berücksichtigen den Einfluss des
bei niedrigen Aussteuergraden (= niedrigen Ständerspannungen u) eingespeisten
Testsignals. Die modifizierte Grenzwert-Kurve 32 ist wiederum
in der Temperaturdetektionseinheit 25 hinterlegt.
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Die
vorstehend beschriebene Auswertung der Temperaturinformation kann
auf verschiedene Weise erfolgen. Sie hängt u. a. auch davon ab, ob
die Motorregelung auf Basis von Betriebsgrößen des Ständerkoordinatensystems oder
des Läuferkoordinatensystems
erfolgt. In 5 ist die auf dem Ständerkoordinatensystem
basierende Variante dargestellt. Die auf das Läuferkoordinatensystem gestützte Variante
unterscheidet sich hiervon nicht grundsätzlich. Sie umfasst lediglich
zu Beginn der Auswertung eine zusätzliche Koordinatentransformation
der erfassten Ständerströme iu und iv.