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Stand der Technik
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Aus der
DE 10 2008 002 511 A1 sind Brennkraftmaschinen bekannt, bei denen Einspritzventile sowohl im Saugrohr als auch im Brennraum angeordnet sind. Besonders strahlgeführte Brennverfahren erfordern eine hohe Zumessgenauigkeit der Einspritzventile, um alle Vorteile optimal ausnutzen zu können (beispielsweise Mehrfacheinspritzung mit extrem kleinen Einzeleinspritzungen vor allem für den Start, oder den Warmlauf, oder für das Aufheizen des Katalysators). Die geforderte Zumessgenauigkeit ist insbesondere im Bereich der Kleinstmengen durch besondere Verfahren sicherzustellen.
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Aus der
DE 10 2007 020 964 A1 ist ein Verfahren bekannt, mit dem bei einer Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung zur Erreichung einer möglichst guten Laufruhe die einzelnen Zylinder hinsichtlich ihres Drehmomentenbeitrags gleichgestellt werden. Hierbei wird Kraftstoff mit einer Einspritzung, die einen Beitrag zum Drehmoment der Brennkraftmaschine leistet, in den Brennraum eines Zylinders eingespritzt, und in einer Nacheinspritzung während eines Arbeitstakt des Zylinders Kraftstoff drehmomentenneutral eingespritzt, wobei die Nacheinspritzung so bemessen ist, dass das Abgas im Wesentlichen einem stöchiometrisches Luft-Kraftstoffgemisch entspricht.
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Bei einer Brennkraftmaschine, bei der Einspritzventile sowohl im Brennraum wie auch im Saugrohr angeordnet sind, ist es zur Verbesserung der Laufruhe und zur Verringerung von Emissionen erforderlich, die Kraftstoffmenge der Saugrohreinspritzventile zu kalibrieren, insbesondere derart, dass alle Zylinder gleichgestellt sind, so dass in alle Zylinder die gleiche Kraftstoffmenge eingespritzt wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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Eine Zylindergleichstellungsfunktion, wie sie aus der
DE 10 2007 020 964 A1 bekannt ist, lässt sich nicht auf Saugrohreinspritzventile übertragen, da eine Saugrohreinspritzung nicht emissionsneutral betrieben werden kann. Eine Kalibrierung der Saugrohreinspritzventile ist somit ohne weiteres nicht möglich. Bei einer Brennkraftmaschine, bei der Einspritzventile sowohl im Brennraum wie auch im Saugrohr angeordnet sind, lassen sich die Direkteinspritzventile kalibrieren, beispielsweise über eine Zylindergleichstellungsfunktion, wie sie aus der
DE 10 2007 020 964 A1 bekannt ist. Durch einen Vergleich von Signalen eines Lambdasensors können für einen Zylinder die Einspritzmengen von Saugrohreinspritzventilen und Direkteinspritzventilen miteinander verglichen werden. Die Saugrohreinspritzventile werden somit zylinderindividuell an den Direkteinspritzventilen kalibriert. Insbesondere ist es somit möglich, die Einspritzmengen der Saugrohreinspritzventile gleichzustellen.
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Erfindungsgemäß wird ein erstes Signal eines Lambdasensors in einem Direkteinspritzungslambdamessschritt, in dem Kraftstoff in einen ersten Zylinder nur direkt eingespritzt wird, ermittelt. In einem Saugrohrlambdamessschritt wird Kraftstoff in den ersten Zylinder nur durch ein Saugrohreinspritzventil oder durch ein Saugrohreinspritzventil und durch ein Direkteinspritzventil eingespritzt, wobei das Aufteilungsverhältnis zwischen den Kraftstoffmengen, die durch Saugrohreinspritzventil bzw. Direkteinspritzventil eingespritzt wird fest gewählt ist. In diesem Saugrohrlambdamessschritt wird ein zweites Signal eines Lambdasensors ermittelt. In einem Lambdavergleichschritt wird das ermittelte erste Signal mit dem zweiten ermittelten Signal verglichen. Dies ermöglicht den Rückschluss, ob und wie sehr die Einspritzmenge, die der Saugrohreinspritzventile einspritzt von der Einspritzmenge, die das Direkteinspritzventil einspritzt, abweicht.
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Wird das Direkteinspritzventil des ersten Zylinders in einem Direkteinspritzungskalibrierungsschritt kalibriert, hat dieses Vorgehen den entscheidenden Vorteil, dass das Saugrohreinspritzventil kalibriert werden kann.
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Wird das Direkteinspritzventil des ersten Zylinders durch eine Gleichstellung der Drehmomentbeiträge des ersten Zylinders und eines weiteren Zylinders kalibriert, hat dies die besonderen Vorteile, dass die Kalibrierung der Direkteinspritzventile besonders einfach ist, und dass eine Gleichstellung der Saugrohreinspritzventile ermöglicht wird.
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Wird im Saugrohrlambdamessschritt Kraftstoff in alle Zylinder außer dem ersten Zylinder, die mit dem ersten Zylinder eine Abgasbank teilen, nur über bereits kalibrierte Einspritzventile eingespritzt, hat dies den besonderen Vorteil, dass die im Lambdavergleichschritt ermittelte Abweichung der Lambdasignale besonders zuverlässig dem ersten Saugrohreinspritzventil zugeordnet werden kann.
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Wird im Saugrohrlambdamessschritt Kraftstoff in alle Zylinder außer dem ersten Zylinder, die mit dem ersten Zylinder eine Abgasbank teilen, nur über Direkteinspritzventile und nicht über Saugrohreinspritzventile eingespritzt, so hat dies den besonderen Vorteil, dass des erfindungsgemäßen Verfahren besonders zuverlässig und besonders einfach ist, da eine Kalibrierung der Direkteinspritzventile und der Saugrohreinspritzventile getrennt erfolgen kann.
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Wird in einem Einspritzkorrekturschritt die Einspritzmenge des ersten Saugrohreinspritzventils abhängig von dem Ergebnis des Lambdavergleichsschritts geändert, hat dies den entscheidenden Vorteil, dass das die Einspritzmenge des ersten Saugrohreinspritzventils korrigiert wird.
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Wird im Einspritzkorrekturschritt die Einspritzmenge des Saugrohreinspritzventils erhöht, wenn der Wert des Saugrohreinspritzungslambdasignals größer ist als der Wert des Direkteinspritzungslambdasignals, hat dies den Vorteil, dass eine zu magere Einspritzung des Saugrohreinspritzventils verhindert werden kann.
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Wird im Einspritzkorrekturschritt die Einspritzmenge des Saugrohreinspritzventils verringert, wenn der Wert des Saugrohreinspritzungslambdasignals kleiner ist als der Wert des Direkteinspritzungslambdasignals, hat dies den Vorteil, dass eine zu fette Einspritzung des Saugrohreinspritzventils verhindert werden kann.
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Wird der Einspritzkorrekturschritt solange wiederholt wird, bis der Wert des Saugrohreinspritzungslambdasignals vom Wert des Direkteinspritzungslambdasignals um weniger als einen vorgebbaren Schwellwert abweicht, hat dies den besonderen Vorteil, dass die Einspritzmenge, die durch das Saugrohreinspritzventil eingespritzt wird, mindestens näherungsweise gleich der Einspritzmenge ist, die durch das Direkteinspritzventil eingespritzt wird.
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Wird das das vorgebbare Aufteilungsverhältnis so gewählt ist, dass Kraftstoff nur über das erste Saugrohreinspritzventil und nicht über das erste Direkteinspritzventil eingespritzt wird, hat diesem besonderen Vorteil, dass das Verfahren besonders zuverlässig ist.
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Wird das erfindungsgemäße Verfahren für mindestens zwei, insbesondere alle Saugrohreinspritzventile durchgeführt, hat diesem besonderen Vorteil, dass die Einspritzmengen und die Drehmomentbeiträge der Zylinder, deren Saugrohreinspritzventile kalibriert werden, gleichgestellt werden.
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Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 die Darstellung eines Zylinders einer Brennkraftmaschine nach der Gattung des Oberbegriffs von Anspruch eins;
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2 die Topologie einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine;
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3 den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt einen Zylinder 10 einer Brennkraftmaschine mit einem Brennraum 20, einem Kolben 30, der mit einer Pleuelstange 40 mit einer Kurbelwelle 50 verbunden ist.
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Über ein Ansaugrohr 80 wird in bekannter Weise bei einer Abwärtsbewegung des Kolbens 30 zu verbrennende Luft in den Brennraum 20 gesaugt. Über ein Abgasrohr 90 wird die verbrannte Luft bei einer Aufwärtsbewegung des Kolbens 30 aus dem Brennraum 20 gedrückt. Die Menge der über das Ansaugrohr 80 angesaugten Luft wird über eine Füllungsänderungsvorrichtung, im Ausführungsbeispiel eine Drosselklappe 100, deren Stellung von einem Steuergerät 70 bestimmt wird, eingestellt.
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Über ein Direkteinspritzventil 110, das im Brennraum 20 angeordnet ist, und über ein Saugrohreinspritzventil 150, dass im Ansaugrohr 80 angeordnet ist, wird Kraftstoff in die aus dem Ansaugrohr 80 angesaugte Luft gespritzt und ein Kraftstoff-Luft-Gemisch im Brennraum 20 erzeugt. Die Menge des durch das Direkteinspritzventil 110 eingespritzten Kraftstoffs und die Menge des durch das Saugrohreinspritzventil 150 eingespritzten Kraftstoffs wird vom Steuergerät 70 bestimmt, üblicherweise über die Dauer und/oder die Stärke eines Ansteuersignals. Eine Zündkerze 120 zündet das Kraftstoff-Luftgemisch.
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Bei Einspritzung von Kraftstoff über das Direkteinspritzventil 110 kann im Brennraum 20 insbesondere ein mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch erzeugt werden. Das Drehmoment, dass durch die Zündung dieses mageren Kraftstoff-Luft-Gemischs erzeugt wird, wird im wesentlichen bestimmt durch die Menge des eingespritzten Kraftstoffs. Daher ist es bei einer solchen direkten Einspritzung von Kraftstoff möglich, aus dem erzeugten Drehmoment Rückschlüsse auf die Menge des eingespritzten Kraftstoffs zu ziehen.
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Bei Einspritzung von Kraftstoff über das Saugrohreinspritzventil 150 wird im Brennraum 20 üblicherweise ein stöchiometrisches, homogenes Kraftstoff-Luft-Gemisch erzeugt. Bei einem solchen homogenen Kraftstoff-Luft-Gemisch wird das Drehmoment, dass durch die Zündung erzeugt wird, im wesentlichen durch die Menge der angesaugten Luftfüllung bestimmt. Daher ist es bei einer solchen Saugrohreinspritzung von Kraftstoff im allgemeinen nicht möglich, aus dem erzeugten Drehmoment Rückschlüsse auf die Menge des eingespritzten Kraftstoff zu ziehen.
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Im Abgasrohr 90 befindet sich ein Lambdasensor 130, der das Verbrennungsluftverhältnis λ ermittelt, und an das Steuergerät 70 übermittelt. Ein NOx-Speicherkatalysator im Verlauf des Abgasrohrs 90 stellt sicher, dass der Anteil an NOx im Abgas deutlich reduziert wird.
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Ein Einlassventil 160 an der Zuführung des Ansaugrohrs 80 zum Brennraum 20 wird über Nocken 180 von einer Nockenwelle 190 angetrieben. Ebenso wird ein Auslassventil 170 an der Zuführung des Abgasrohrs 90 zum Brennraum 20 über Nocken 180 von der Nockenwelle 190 angetrieben in. Die Nockenwelle 190 ist gekoppelt mit der Kurbelwelle 50. Üblicherweise führt die Nockenwelle 190 pro zwei Umdrehungen der Kurbelwelle 50 eine Umdrehung durch.
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2 zeigt die Topologie einer Brennkraftmaschine, im Ausführungsbeispiel einer Brennkraftmaschine mit acht Zylindern. Gezeigt sind ein erstes Zylinder 10a, ein zweiter Zylinder 10b, ein dritter Zylinder 10c, ein vierter Zylinder 10d, ein fünfter Zylinder 10e, ein sechster Zylinder 10f, ein siebter Zylinder 10g, und ein achter Zylinder 10h. Jedem der acht Zylinder 10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f, 10g, 10h ist jeweils eine Direkteinspritzventil 110a, 110b, 110c, 110d, 110e, 110f, 110g, 110h und jeweils ein Saugrohreinspritzventil 150a, 150b, 150c, 150d, 150e, 150f, 150g, 150h zugeordnet.
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Alle Zylinder teilen das Ansaugrohr 80 und das Abgasrohr 90, wobei sich sowohl das Ansaugrohr 80 als auch das Abgasrohr 90 in der Zu- bzw. Ableitung zu den Zylindern verzweigen. In 2 ist die die zylinderindividuelle Verzweigung des Abgasrohrs 90 nicht dargestellt. Die nicht dargestellten Ableitungen der Zylinder 10a, 10b, 10c, 10d bilden zusammen eine erste Abgasbank A. Die nicht dargestellten Ableitungen der Zylinder 10e, 10f, 10g, 10h bilden zusammen eine zweite Abgasbank B. Das Abgas der ersten Abgasbank A wird an einem ersten Lambdasensor 130a vorbeigeführt, bevor es zusammen mit dem Abgas der zweiten Abgasbank B, das an einem zweiten Lambdasensor 130b vorbeigeführt wird, durch das gemeinsam Abgasrohr 90 abgeführt wird.
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3 zeigt den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens. Schritt 1000 markiert den Beginn des Verfahrens. Es folgt Schritt 1010, in dem geprüft wird, ob die Kalibrierung der Saugrohreinspritzventile 150a, 150b, 150c, 150d, 150e, 150f, 150g, 150h bereits durchgeführt wurde. Es ist alternativ auch denkbar, dass lediglich geprüft wird, ob die Kalibrierung einer Teilmenge der Saugrohreinspritzventile 150a, 150b, 150c, 150d, 150e, 150f, 150g, 150h bereits durchgeführt wurde. Letzteres ist insbesondere dann sinnvoll, wenn nur einige, aber nicht alle der Saugrohreinspritzventile kalibriert werden sollen. Wurde die Kalibrierung bereits durchgeführt, folgt Schritt 1020, mit dem das Verfahren endet. Wurde die Kalibrierung noch nicht durchgeführt, folgt Schritt 1030.
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In Schritt 1030 wird geprüft, ob alle Direkteinspritzventile 110a, 110b, 110c, 110d, 110e, 110f, 110g, 110h kalibriert wurden. Ist nur die Kalibrierung einiger der Saugrohreinspritzventile gewünscht, so wird in Schritt 1030 lediglich geprüft, ob alle Direkteinspritzventile, die mit den zu kalibrierenden Saugrohreinspritzventilen eine Abgasbank teilen, kalibriert wurden. Soll beispielsweise nur ein erstes Saugrohreinspritzventil 150a kalibriert werden, so wird in Schritt 1030 geprüft, ob die Direkteinspritzventile der Abgasbank A, im Ausführungsbeispiel also die Direkteinspritzventile 110a, 110b, 110c, 110d kalibriert sind. Ist dies der Fall, folgt ein Direkteinspritzungslambdamessschritt 1050. Ist dies nicht der Fall, folgt ein Direkteinspritzungskalibrierungsschritt 1040. Wie eingangs beschrieben, wird im weiteren Verlauf des Verfahrens, insbesondere in den Schritten 1060, 1070, 1080 davon ausgegangen, dass die Direkteinspritzventile der Abgasbänke, denen zu kalibrierenden Saugrohreinspritzventile zugeordnet sind, kalibriert sind.
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In Schritt
1040 werden die Direkteinspritzventile kalibriert. Eine solche Kalibrierung kann insbesondere durch ein Verfahren zur Zylindergleichstellung, wie es beispielsweise aus der
DE 10 2007 020 964 A1 bekannt ist, erreicht werden. In Schritt
1040 können alle Direkteinspritzventile kalibriert werden, es ist aber auch denkbar, dass nur die Direkteinspritzventile kalibriert werden, von denen in Schritt
1030 geprüft wird, ob sie kalibriert sind. Nach Abschluss von Schritt
1040 wird zurück verzweigt zu Schritt
1030.
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In Schritt 1050 werden in allen Zylindern 10 der Abgasbänke, in denen zu kalibrierende Saugrohreinspritzventile liegen, Kraftstoff nur über die Direkteinspritzventile 110 und nicht über die Saugrohreinspritzventile 150 eingespritzt. Der Lambdawert, der vom entsprechenden Lambdasensor 130 sensiert wird, wird gespeichert, beispielsweise im Steuergerät 70. Sollen beispielsweise alle Saugrohreinspritzventile 150a, 150b, 150c, 150d, 150e, 150f, 150g, 150h kalibriert werden, so wird in allen Zylindern 10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f, 10g, 10h Kraftstoff nur über die Direkteinspritzventile 110a, 110b, 110c, 110d, 110e, 110f, 110g, 110h eingespritzt. Über die Saugrohreinspritzventile 150a, 150b, 150c, 150d, 150e, 150f, 150g, 150h wird kein Kraftstoff eingespritzt. Der Lambdasensor 130a erfasst ein Direkteinspritzungslambdasignal der Abgasbank A. Der Lambdasensor 130b erfasst ein zweites Direkteinspritzungslambdasignal der Abgasbank B. Die Werte des Direkteinspritzungslambdasignal und des zweiten Direkteinspritzungslambdasignals werden im Steuergerät 70 gespeichert.
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Soll hingegen nur das erste Saugrohreinspritzventil 150a kalibriert werden, so wird in alle Zylinder der ersten Abgasbank A, also in die Zylinder 10a, 10b, 10c, 10d Kraftstoff nur über die Direkteinspritzventile 110a, 110b, 110c, 110d eingespritzt. Über die Saugrohreinspritzventile 150a, 150b, 150c, 150d, wird kein Kraftstoff eingespritzt. Der Lambdasensor 130a erfasst ein Direkteinspritzungslambdasignal, dessen Wert im Steuergerät 70 gespeichert wird. In den Zylindern 10e, 10f, 10g, 10h der zweiten Abgasbank B kann Kraftstoff entweder über die Direkteinspritzventile 110e, 110f, 110g, 110h oder über die Saugrohreinspritzventile 150e, 150f, 150g, 150h oder über eine Kombination von Direkt- und Saugrohreinspritzventilen eingespritzt werden.
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Nach Schritt 1050 folgt Schritt 1060. In den aufeinander folgenden Schritten 1060, 1070, 1080, 1090 und 1100 wird die eigentliche Kalibrierung eines Saugrohreinspritzventils durchgeführt. Diese Schritte werden zunächst nur für ein erstes zu kalibrierendes Saugrohreinspritzventil durchgeführt. In Schritt 1110, der sich an Schritt 1100 anschließt, wird überprüft, ob alle zu kalibrierenden Saugrohreinspritzventile kalibriert wurden. Ist dies nicht der Fall, wird zurückverzweigt zu Schritt 1060, und die Schritte 1060, 1070, 1080, 1090 und 1100 für ein zweites zu kalibrierendes Saugrohreinspritzventile durchgeführt. Dies wird solange wiederholt, bis in Schritt 1110 festgestellt wird, dass alle zu kalibrierenden Saugrohreinspritzventile kalibriert wurden. In diesem Fall folgt Schritt 1120, mit dem das Verfahren endet.
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Die Schritte 1060, 1070, 1080, 1090 und 1100 werden beispielhaft erläutert für den Fall, dass das erste Saugrohreinspritzventil 150a kalibriert werden soll. Die Schritte können in analoger Weise aber für jedes andere der Saugrohreinspritzventile 150b, 150c, 150d, 150e, 150f, 150g, 150h ebenso durchgeführt werden.
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Im Saugrohrlambdamessschritt 1060 wird in den ersten Zylinder 10a Kraftstoff in einem definierten Aufteilungsverhältnis durch das Direkteinspritzventil 110a und das erste Saugrohreinspritzventil 150a eingespritzt. Dieses Aufteilungsverhältnis kann beispielsweise so gewählt sein, dass Kraftstoff nur durch das erste Saugrohreinspritzventil 150a, und kein Kraftstoff durch das Direkteinspritzventil 110a eingespritzt wird. Das Aufteilungsverhältnis kann aber beispielsweise auch so gewählt sein, dass 50% des Kraftstoffs durch das erste Saugrohreinspritzventile 150a, und 50% des Kraftstoffs durch das Direkteinspritzventil 110a eingespritzt wird. Auch beliebige andere Aufteilungsverhältnis sind denkbar. Insbesondere ist für besondere Laufruhe der Brennkraftmaschine während des Verfahrens ein Aufteilungsverhältnis von mehr als 80% des Kraftstoffs durch das Direkteinspritzventil 110a und entsprechend weniger als 20% des Kraftstoffs durch das erste Saugrohreinspritzventil 150a günstig. Für ein besonders zuverlässiges Verfahren ist umgekehrt ein Aufteilungsverhältnis von mehr als 80% des Kraftstoffs durch das erste Saugrohreinspritzventil 150a und entsprechend weniger als 20% des Kraftstoffs durch das Direkteinspritzventil 110a günstig. In alle anderen Zylinder der Abgasbank A wird Kraftstoff nur durch die bereits kalibrierten Direkteinspritzventile 110b, 110c, 110d eingespritzt. Der Lambdasensor 130a der ersten Abgasbank A ermittelt ein Saugrohreinspritzungslambdasignal. Es folgt ein Lambdavergleichsschritt 1070.
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In Schritt 1070 wird der Wert des Direkteinspritzungslambdasignals der ersten Abgasbank A mit dem im Steuergerät 70 gespeicherten Wert des Saugrohreinspritzungslambdasignals verglichen und eine Differenz der beiden Werte gebildet. Ist die Differenz größer als null, so ist der vom Lambdasensor 130a im Saugrohrlambdamessschritt 1060 erfasste Wert kleiner als der vom Lambdasensor 130a im Direkteinspritzungslambdamessschritt 1050 erfasste Wert. Es wird daher geschlossen, dass im Saugrohrlambdamessschritt 1060 mehr Kraftstoff eingespritzt wurde, als im Direkteinspritzungslambdamessschritt 1050. Da im Direkteinspritzungslambdamessschritt 1050 Kraftstoff nur durch kalibrierte Einspritzventile eingespritzt wurde, wird somit darauf geschlossen, dass im Saugrohrlambdamessschritt 1060 zu viel Kraftstoff eingespritzt wurde. Da mit Ausnahme des ersten Saugrohreinspritzventils 150a im Saugrohrlambdamessschritt 1060 Kraftstoff nur durch kalibrierte Einspritzventile eingespritzt wurde, wird darauf geschlossen werden, dass das erste Saugrohreinspritzventil 150a zu viel Kraftstoff einspritzt. Ist umgekehrt die Differenz kleiner als null, wird darauf geschlossen werden, dass das erste Saugrohreinspritzventil 150a zu wenig Kraftstoff einspritzt.
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In bekannter Weise kann aus dem Absolutbetrag der Differenz auch geschlossen werden, wie groß die Fehleinspritzungskraftstoffmenge ist, die das erste Saugrohreinspritzventil 150a zu viel beziehungsweise zu wenig einspritzt.
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Es folgt ein Einspritzkorrekturschritt 1080. In Schritt 1080 wird im Steuergerät 70 die Ansteuerung für das erste Saugrohreinspritzventil 150a so geändert, dass der in Schritt 1070 ermittelte Wert der Fehleinspritzungskraftstoffmenge korrigiert wird. Dies kann beispielsweise durch einen kybernetischen Regelalgorithmus (beispielsweise einen PI-Regler) geschehen. In diesem Fall wird von Schritt 1080 zurückverzweigt zu Schritt 1060, und Schritte 1060, 1070, 1080 sooft wiederholt, bis die in Schritt 1070 ermittelte Differenz gleich null ist. In bekannter Weise wird hierfür übergeprüft, ob die in Schritt 1070 ermittelte Differenz kleiner ist als ein vorgebbarer Schwellwert, wobei der vorgebbare Schwellwert insbesondere durch die Messauflösung des Lambdasensors 130 und die minimale Dosiergenauigkeit des Saugrohreinspritzventils 150 bestimmt ist.
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Die Korrektur der Fehleinspritzungskraftstoffmenge aber kann beispielsweise auch durch Kennfelder geschehen, mit denen aus der Fehleinspritzungskraftstoffmenge berechnet wird, wie das Ansteuersignal des ersten Saugrohreinspritzventils 150a geändert werden muss. Eine solche Korrektur kann beispielsweise auch mit dem oben beschriebenen kybernetischen Regelalgorithmus kombiniert werden.
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Es folgt Schritt 1090. Die sich in Schritt 1080 – gegebenenfalls durch Iteration mit den Schritten 1060 und 1070 – ergebende Änderung des Ansteuersignals des ersten Saugrohreinspritzventils 150a kann als ein Korrekturwert des Ansteuersignals des ersten Saugrohreinspritzventils 150a im Steuergerät 70 gespeichert werden. Es folgt Schritt 1100.
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In Schritt 1100 kann optional, insbesondere dann, wenn das Ziel der Kalibrierung des ersten Saugrohreinspritzventils 150a eine Gleichstellung der Drehmomentbeiträge mindestens zweier der Zylinder 10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f, 10g, 10h ist, der in Schritt 1090 berechnete Korrekturwert des Ansteuersignals des ersten Saugrohreinspritzventils 150a als Adaptationswert einer Zylindergleichstellungsfunktion eingerechnet werden. Es folgt Schritt 1110.
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In Schritt 1110 wird überprüft, ob alle zu kalibrierenden Saugrohreinspritzventile kalibriert wurden. Ist dies nicht der Fall, wird ein nächstes zu kalibrierendes Saugrohreinspritzventil ausgewählt, und zurückverzweigt zu Schritt 1060. Sind alle zu kalibrierenden Saugrohreinspritzventile kalibriert, endet das Verfahren mit Schritt 1120.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedem der Zylinder 10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f, 10g, 10h genau ein Direkteinspritzventil 110a, 110b, 110c, 110d, 110e, 110f, 110g, 110h zugeordnet. Ebenso ist es aber möglich, dass einem oder mehreren der Zylinder 10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f, 10g, 10h mehr als ein Direkteinspritzventil zugeordnet ist. In diesem Fall ist in Schritt 1030 für den oder die Zylinder mit mehreren Direkteinspritzventilen anstelle einer Kalibrierung des Direkteinspritzventil zu prüfen, ob die Gesamteinspritzmenge aller dem betreffenden Zylinder zugeordneten Direkteinspritzventile kalibriert ist. Es kann aber auch geprüft werden, ob jedes Direkteinspritzventil einzeln kalibriert ist.
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Ebenso ist im dargestellten Ausführungsbeispiel jedem der Zylinder 10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f, 10g, 10h genau ein Saugrohreinspritzventil 150a, 150b, 150c, 150d, 150e, 150f, 150g, 150h zugeordnet. Es ist möglich, dass einigen der Zylinder kein Saugrohreinspritzventil zugeordnet ist. Das erfindungsgemäße Kalibrierverfahren lässt sich für die vorhandenen Saugrohreinspritzventile in analoger Weise zum Ausführungsbeispiel durchführen.
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Ebenso ist es möglich, dass einem Zylinder eine Mehrzahl von Saugrohreinspritzventilen zugeordnet ist. In diesem Fall lässt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Gesamteinspritzmenge aller dem betreffenden Zylinder zugeordneten Saugrohreinspritzventile kalibrieren. Wird Kraftstoff nur durch jeweils eines der Mehrzahl von Saugrohreinspritzventilen eingespritzt, so kann jedes Saugrohreinspritzventil einzeln kalibriert wird.
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Ferner ist es möglich, dass in Schritt 1060 in die Zylinder 10b, 10c und 10d Kraftstoff auch über eins oder mehrerer der Saugrohreinspritzventile 150b, 150c, 150d eingespritzt wird, sofern die betreffenden Saugrohreinspritzventile bereits kalibriert wurden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008002511 A1 [0001]
- DE 102007020964 A1 [0002, 0005, 0005, 0032]