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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät, insbesondere ein Haushaltskältegerät, mit einem Korpus und einer Tür, die eine Lagerkammer begrenzen. In der Regel ist man bei der Konstruktion eines solchen Kältegeräts bestrebt, innerhalb einer Lagerkammer möglichst einheitliche Lagerbedingungen zu realisieren, damit die Haltbarkeit des Kühlguts nicht davon abhängt, wo genau es in der Lagerkammer platziert ist. Bereiche des Kältegeräts mit beabsichtigt unterschiedlichen Temperaturen sind meist als durch isolierende Wände des Korpus voneinander getrennte und oft auch durch individuelle Türen einzeln verschließbare Lagerkammern ausgebildet.
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Von Zeit zu Zeit kann das Bedürfnis auftreten, Kühlgut stärker abzukühlen, als der normalen Betriebstemperatur in einer Lagerkammer des Kältegeräts entspricht. Würde man hierfür einen Thermostat des Kältegeräts verstellen, so würde die gesamte durch diesen Thermostat geregelte Lagerkammer heruntergekühlt, was zum einen einen erheblichen Energieaufwand erfordert und zum andern empfindliches Kühlgut schädigen könnte.
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Eine Vorrichtung, die es ermöglicht, in der Lagerkammer eines Kältegeräts Getränkedosen auf eine niedrigere Temperatur zu kühlen, als der thermostatgeregelten Betriebstemperatur der Lagerkammer entspricht, ist aus
US 2007/015 1284 A1 bekannt. Diese Vorrichtung umfasst ein drehbares Gehäuse mit eingebautem Ventilator, das in einem Normalkühlfach eines Kombinations-Kältegeräts auf einen mit einem Gefrierfach kommunizierenden Stutzen aufsteckbar ist. Indem der Ventilator Kaltluft aus dem Gefrierfach abzieht und an einer in der Vorrichtung aufgenommenen Getränkedose vorbeibläst, kann diese schnell abgekühlt werden, allerdings führt ein exzessiver Betrieb der Vorrichtung auch zu einer unerwünschten Unterkühlung des Normalkühlfachs und einer hohen Wärmebelastung des Gefrierfachs. Außerdem verursacht die Realisierung dieser bekannten Lösung erhebliche Kosten, einerseits aufgrund der für die Anfertigung der Vorrichtung selber benötigten Motoren, andererseits aufgrund des Arbeitsaufwands, der mit der Verlegung von zum Betrieb der Vorrichtung benötigten elektrischen Versorgungsleitungen durch Gehäusewände des Kältegeräts bis zum Stutzen verbunden ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Kältegerät zu schaffen, das im Bedarfsfall mit einfachen, preiswerten Mitteln die Möglichkeit bietet, einzelne Kühlgutteile auf einer niedrigeren Temperatur als der einer umgebenden Lagerkammer zu halten.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem bei einem Kältegerät mit einem Korpus und einer Tür, die eine Lagerkammer begrenzen, Mitteln zum Antreiben eines in der Lagerkammer zirkulierenden Kaltluftstroms und einem in der Lagerkammer angeordneten Behälter, der eine Eintrittsöffnung und eine Austrittsöffnung für den Kaltluftstrom aufweist, die Austrittsöffnung wenigstens zeitweilig einen kleineren Querschnitt als die Eintrittsöffnung hat. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, Kaltluft in dem Behälter zu stauen, so dass in dem Behälter eine niedrigere Temperatur als in der umgebenden Lagerkammer bei geringem Kaltluftdurchsatz aufrecht erhalten werden kann.
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Der zur Aufrechterhaltung dieser niedrigen Temperatur ausreichende geringe Luftdurchsatz erlaubt es insbesondere, im Gegensatz zu der oben beschriebenen herkömmlichen Lösung den Behälter rein passiv, ohne eigene Antriebsmittel für den Luftstrom, zu realisieren. Der Wegfall der Antriebsmittel erlaubt es auch, auf eine interne Verdrahtung für die Versorgung des Behälters mit Antriebsenergie zu verzichten, so dass die erfindungsgemäße Lösung preiswert und mit geringem Aufwand realisierbar ist.
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Die Eintrittsöffnung kann gleichzeitig als Be- und Entladeöffnung für die Handhabung von Kühlgut dienen; sie müsste dann allerdings der Tür des Kältegeräts zugewandt sein, und folglich müsste auch der Kaltluftstrom, der den Behälter versorgt, entlang der Tür verlaufen oder von ihr ausgehen. Wenn hingegen die Austrittsöffnung der Tür zugewandt ist, ist sie vorzugsweise mit einer Klappe versehen, so dass bei offener Klappe Kühlgut ein- und ausgeladen werden kann, während bei geschlossener Klappe ein Stauen der Kaltluft im Behälter möglich ist.
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Die Klappe kann durch einen im Innern des Behälters wirkenden Staudruck in Richtung einer offenen Stellung schwenkbar sein. So kann die Klappe zu Zeiten, in denen der Kaltluftstrom nicht angetrieben ist, im Wesentlichen dicht schließen, so dass in dem Behälter aufgefangene Kaltluft nicht in die umgebende Lagerkammer abfließen kann. Wenn hingegen der Kaltluftstrom angetrieben ist, kann der Staudruck für eine leichte Öffnung der Klappe sorgen, die eine ständige Luftzirkulation in dem Behälter und einen zügigen Austausch von an in dem Behälter enthaltenem Kühlgut erwärmter Luft ermöglicht.
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Um eine solches Verhalten der Klappe zu realisieren, ist die Klappe vorzugsweise um eine oberhalb ihres Schwerpunkts verlaufende Achse schwenkbar. Besonders bevorzugt verläuft die Achse in Höhe einer Oberkante des Behälters.
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Die Eintrittsöffnung des Behälters liegt vorzugsweise einer Rückwand des Korpus gegenüber, um den Behälter mit Kaltluft aus einem entlang der Behälterrückwand zirkulierenden Strom zu versorgen oder Kaltluft aus einer in der Rückwand angeordneten und auf die Eintrittsöffnung ausgerichteten Kaltluftdüse aufzufangen.
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Die Eintrittsöffnung nimmt vorzugsweise wenigstens den oberen Teil einer vertikalen Seitenfläche des Behälters ein. Sie kann die komplette Seitenfläche einnehmen; bevorzugt ist allerdings, dass an der vertikalen Seitenfläche unterhalb der Eintrittsöffnung noch eine Wand gebildet ist, um einen Abfluss von Kaltluft aus dem Behälter über die Eintrittsöffnung zu verhindern oder wenigstens zu begrenzen.
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Der Behälter kann zweckmäßigerweise von einem Fachboden der Lagerkammer abgehängt sein. Da der Fachboden einen oberseitigen Abschluss des Behälters bildet, braucht der Behälter selber keine durchgehende Decke aufzuweisen.
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Um eine flexible Nutzung eines unterhalb des Fachbodens liegenden Kühlfachs zu ermöglichen, ist der Behälter vorzugsweise in Querrichtung des Fachbodens verschiebbar.
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Damit die Effizienz der Kaltluftversorgung nicht von der Position des Behälters am Fachboden abhängt, erstreckt sich die Eintrittsöffnung vorzugsweise über die gesamte Breite des Behälters.
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An einer Bodenfläche des Behälters ist vorzugsweise wenigstens eine in Tiefenrichtung des Korpus orientierte Rinne, besonders bevorzugt eine Mehrzahl solcher Rinnen, gebildet, um Flaschen in dem Behälter in liegender Stellung fixieren zu können.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1 einen schematischen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Kältegerät;
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2 eine Seitenansicht des an einem Fachboden des Kältegeräts abgehängten Behälters;
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3 eine perspektivische Ansicht des Behälters schräg von hinten bei offener Klappe; und
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4 eine perspektivische Ansicht des Behälters schräg von vorn bei geschlossener Klappe.
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1 zeigt einen schematischen Schnitt durch Korpus 1 und Tür 2 eines Kältegeräts in No-Frost-Bauweise. Der Innenraum des Korpus 1 ist in an sich bekannter Weise durch eine unter seiner Decke 3 montierte Zwischenwand 4 in eine Verdampferkammer 5 und eine Lagerkammer 6 für Kühlgut unterteilt. Ein in der Verdampferkammer 5 montierter Ventilator 7 saugt Luft durch Öffnungen an einem vorderen Rand der Zwischenwand 4 aus der Lagerkammer 6 in die Verdampferkammer 5 hinein und durch einen darin angeordneten Verdampfer 8 hindurch. Die an dem Verdampfer abgekühlte Luft wird über einer Leitung 9 ausgestoßen, die sich in einer Rückwand 10 des Korpus 1 mittig zwischen dessen Seitenwänden abwärts erstreckt und mehrere in unterschiedlichen Höhen zurück in die Lagerkammer 6 führende Austrittsöffnungen 11 aufweist.
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Die Lagerkammer 6 ist durch mehrere jeweils an den Seitenwänden des Korpus 1 abgestützte Fachböden 12 in übereinander liegende Fächer unterteilt. An einem dieser Fachböden 12 ist ein Flaschenkühlbehälter 13 abgehängt. Der Flaschenkühlbehälter 13, im Folgenden kurz auch als Behälter 13 bezeichnet, ist von im Wesentlichen quaderförmiger Gestalt und umfasst zwei aus Kunststoff spritzgeformte Teile, einen Grundkörper 14, der eine geschlossene Bodenplatte 25 sowie zwei Seitenwände 23 (siehe 3, 4) des Quaders bildet, und eine an den Grundkörper 14 schwenkbar angelenkte Klappe 15, die eine der Tür 2 zugewandte Vorderseite des Quaders bildet. An einer Rückseite des Quaders liegt eine Kaltluft-Eintrittsöffnung 16 einer Austrittsöffnung 11 der Rückwand 10 gegenüber. Ein Teil der Rückseite des Behälters 13 kann durch eine Wand 17 verschlossen sein; vorzugsweise bildet diese Wand 17 einen unteren Bereich der Rückseite des Behälters 13, um zu verhindern, dass Kaltluft aus dem Behälter 13 frei nach unten abfließen kann, wenn die Luft in der Lagerkammer 6 unterhalb des Behälters 13 wärmer ist als im Innern des Behälters 13.
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Die Oberseite des Behälters 13 ist offen, da der Fachboden 12, von dem der Behälter 13 abgehängt ist, diesen nach oben ausreichend abschließt.
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Wie in 2 zu erkennen, ist der Fachboden 12 im Wesentlichen durch eine von Randprofilen 18, 19 eingefasste Glasplatte 20 gebildet, wobei an den Grundkörper 14 angeformte Haken 21, 22 die Randprofile 18, 19 formschlüssig umgreifen.
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Der Behälter 13 ist schmaler als die Lagerkammer 6 und der Fachboden 12, so dass die Haken 21, 22 eine Verschiebung des Behälters 13 am Fachboden 12 in dessen Breitenrichtung ermöglichen. Wenn Der Behälter 13 und der Fachboden 12 aus der Lagerkammer 6 entnommen sind, kann durch eine solche Verschiebung der Behälter 13 auch vom Fachboden 12 gelöst oder wieder montiert werden.
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Vorzugsweise ist die Breite des Behälters 13 etwas größer als die halbe Breite der Lagerkammer 6, so dass die sich über die gesamte Breite des Behälters 13 erstreckende Kaltluft-Eintrittsöffnung 16 immer die ihr gegenüber liegende, mittig zwischen den Seitenwänden des Korpus 1 angeordnete Austrittsöffnung 11 vollständig überdeckt, egal, wie der Behälter 13 in Breitenrichtung am Fachboden 12 verschoben ist.
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Die zwei Seitenwände 23 des Grundkörpers tragen jeweils einen über ihre Vorderkante vorspringenden Gelenkarm 28, an dem die Klappe 15 aufgehängt ist. Die Gelenkarme 28 definieren eine unmittelbar unterhalb des Fachbodens 12 verlaufende Schwenkachse der Klappe 15. Wie in 2 zu erkennen, hängt die Klappe 15 frei herab, ohne an den vorderen Rändern der Seitenwände 23 bzw. der Bodenplatte 25 fixiert zu sein oder mit diesen irgendeine Art von Formschluss einzugehen. In der Figur ist zwischen den Vorderkanten der Seitenwände 23 und der Bodenplatte 25 einerseits und der Klappe 15 andererseits ein Spalt 26 deutlich sichtbar, doch kann die Breite dieses Spalts 26 in der Praxis vernachlässigbar sein. Wenn der Verdampfer 8 und der Ventilator 7 außer Betrieb sind und allenfalls ein schwacher, durch Konvektion angetriebener Luftstrom durch die Leitung 9 zirkuliert, hängt die Klappe 15 frei vor den Vorderkanten der Seitenwände 23 und der Bodenplatte 25, so dass in einer vorangegangenen Betriebsphase des Ventilators 7 in den Behälter 13 gelangte Kaltluft im Behälter 13 zurückgehalten wird und darin einen bis zur Oberkante der Wand 17 reichenden See bildet. In dem Behälter 13 untergebrachtes Kühlgut wie etwa eine in 1 gezeigte Flasche 27 ruht daher zu einem großen Teil in diesem Kaltluftsee und wird dadurch kontinuierlich auf einer tieferen Temperatur gehalten als Kühlgut in der den Behälter 13 umgebenden Lagerkammer 6. Wenn der Verdampfer 8 und der Ventilator 7 wieder in Betrieb gehen, staut sich über die Austrittsöffnung 11 in den Behälter 13 eingeblasene Kaltluft darin und drückt die Klappe 15 geringfügig in Richtung der ihr gegenüber liegenden Tür 2. Dadurch verbreitert sich der Spalt 26 soweit, dass Kaltluft durch den Behälter 13 zirkulieren kann.
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Wie die perspektivischen Ansichten der 3, 4 deutlich zeigen, sind in der Bodenplatte 25 des Behälters 13 drei parallele, sich in Tiefenrichtung des Korpus 1 erstreckende parallele Rinnen 28 geformt. Diese Rinnen von kreisbogenförmigem Querschnitt sind vorgesehen, um jeweils eine Flasche 27 aufzunehmen und sie am Wegrollen zu hindern. Die Wand 17 an der Rückseite des Behälters bildet einen Anschlag für die Platzierung der (in 3 nicht dargestellten) Flaschen.
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Von Hand ist die Klappe 15 in eine in 3 gezeigte horizontale Stellung schwenkbar, um Flaschen in den Behälter 13 einzulegen oder daraus zu entnehmen. An einer Innenseite der Klappe 15 ist eine Wellenkontur 29 geformt, die die Bodenplatte 25 kontinuierlich nach vorn verlängert, wenn die Klappe 15 wie in 4 gezeigt in ihrer geschlossenen Stellung ist.
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Das in 1 gezeigte Kältegerät ist ein No-Frost-Gerät. Die Erfindung ist aber ohne weiteres auch auf andere Bauformen von Kältegeräten anwendbar. So kann bei einem Coldwall-Kältegerät, das in dem Fachmann bekannter Weise einen an der Rückwand des Korpus zwischen einer Innenbehälterwand und einer Isolationsschicht eingebetteten Verdampfer aufweist, der Verdampfer auch als Mittel zum Antreiben eines entlang der Rückwand abwärts gerichteten Kaltluftstroms fungieren, von dem ein Teil beim Passieren der Eintrittsöffnung des Behälters 13 in dessen Inneres abgezweigt wird. Um diese Abzweigungswirkung zu verstärken, kann hier die Wand 17 des Behälters 13 schräg gestellt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2007/0151284 A1 [0003]