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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten.
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Vorrichtungen zur Aufnahme von Dokumenten sind im Stand der Technik bekannt und finden meist in Form von Dokumentenhüllen Anwendung, um beispielsweise Wartungsanleitungen, Wartungslisten, Warenentnahmescheine, Anwendungshinweise, Gebrauchsanweisungen, Informationsaushänge und dergleichen von außen sichtbar aber dennoch geschützt hinter einer Klarsichthülle aufzunehmen.
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Der Aufbau solcher Vorrichtungen zur Aufnahme von Dokumenten besteht zumeist aus aufeinander liegenden Kunststofffolien mit randseitigen Verbindungen dieser Kunststofffolien, um wenigstens einen Aufnahmebereich für Dokumente zu bilden. Die Vorderseite der Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten ist vorzugsweise transparent und gibt trotz der schützenden Funktion den Blick frei auf die jeweiligen Dokumente.
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Mitunter werden solche Vorrichtungen magnetisch an metallischen Oberflächen lösbar befestigt. Hierzu ist zumeist die Rückseite der Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten magnetisch beschichtet. Diese Art der lösbaren Anbringung der Vorrichtung ermöglicht insbesondere in industriellen Einsatzbereichen eine hohe Flexibilität.
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Derartige Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten erfüllen somit die Anforderungen Dokumente vor Staub, Öl, Schmutz, Wasser und sonstigen Partikeln und Flüssigkeiten zu schützen bei gleichzeitiger Sichtbarkeit der Dokumentvorderseite und ermöglichen andererseits eine einfache und wieder lösbare Anbringung an ferro- oder ferrimagnetischen Oberflächen (nachfolgend auch als magnethaftende Oberflächen bezeichnet).
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Obgleich derartige Vorrichtungen zwar die zuvor genannten Anforderungen hinsichtlich der geschützten Aufnahme von Dokumenten und deren Befestigung an ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberflächen erfüllen, besteht für besondere Anwendungsfälle Verbesserungsbedarf. So können insbesondere an verschmutzten ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberflächen Haftungsprobleme bestehen, die zu Schwierigkeiten bei der Bestückung der Vorrichtungen mit Dokumenten führen können, beispielsweise in Industrieumgebungen in denen eine Einhandbedienung aus Arbeitssicherheitsgründen gefordert ist und daher ein Verrutschen der Vorrichtung während des Bestückungsprozesses möglichst vermieden werden soll. Auch können Belastungen der Verbindung, beispielsweise durch Vibrationen zu einem Verrutschen oder sogar Herabfallen der Vorrichtung führen.
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Vor diesem Hintergrund hat es die vorliegende Erfindung zur Aufgabe eine Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten zur Verfügung zu stellen, die die Nachteile bekannter magnetischer Vorrichtungen zur Aufnahme von Dokumenten zumindest teilweise überwindet, und insbesondere eine verbesserte Haftung solcher Vorrichtungen zur Aufnahme von Dokumenten an ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberflächen erreicht.
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Diese und weitere Aufgaben werden durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Demnach weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten wenigstens einen ersten Dokumentenbereich auf, wobei der erste Dokumentenbereich wenigsten zwei im wesentlichen flächig aufeinander liegende Kunststofffolien aufweist, welche randseitig, zumindest teilweise stoffschlüssig, miteinander verbundnen sind, so dass zwischen den beiden Kunststofffolien ein Aufnahmebereich für Dokumente gebildet wird, und wobei zumindest eine der Kunststofffolien transparent und an der Vorderseite der Vorrichtung angeordnet ist. Die Vorrichtung weist wenigstens ein rückseitig an der Vorrichtung angeordnetes, magnetisches Element zur lösbaren Anbringung der Vorrichtung an ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberflächen auf.
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Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten eine zumindest die Haftreibung erhöhende Kunststoffschicht auf, die das magnetischen Element so überdeckt, dass sie, wenn die Vorrichtung an einer ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberfläche angebracht wird, zwischen dem magnetischen Element und der Oberfläche zu liegen kommt.
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Mit der Anordnung von magnetischen Element(en) „hinter” einer die Haftreibung und/oder die Gleitreibung erhöhende Kunststoffschicht im Sinne der vorliegenden Erfindung kann gezielt Einfluss auf die Haftung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gerade auf schwierigen Oberflächen, die beispielsweise ölverschmutzt sind, genommen werden und so ein sicherer Halt hergestellt und die Gefahr eines verrutschens verringert werden.
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Dokumentenbereiche im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die Bereiche einer Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten, in denen durch zwei randseitig zumindest teilweise stoffschlüssig miteinander verbundenen aufeinanderliegenden Folien ein Aufnahmebereich für Dokumente gebildet wird. Dokumentenbereiche im Sinne der vorliegenden Erfindung können auch als Dokumentenhülle, Dokumententasche, Dokumentenmappe oder Dokumenteneinschübe verstanden werden.
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Unter der Vorderseite der Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten ist im Sinne der vorliegenden Erfindung die Seite der Vorrichtung zu verstehen durch die hindurch die im Aufnahmebereich angeordneten bzw. eingeschobenen Dokumente sichtbar sind bzw. bei befestigter Vorrichtung vom Betrachter betrachtet werden können. Die Rückseite ist dementsprechend die der Vorderseite der Vorrichtung gegenüber liegende Seite, vorzugsweise die Seite, mit der die Vorrichtung an ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberflächen befestigt wird.
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Unter ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberflächen im Sinne der vorliegenden Erfindung werden sämtliche Oberflächen, an denen Dauermagnete wieder lösbar haftend angebracht werden können, verstanden. Beispiele für Oberflächen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind metallische Oberflächen aus Eisen, Kobalt oder Nickel oder deren Legierungen, wie z. B. Stahlregale, Stahlträger, Stahlschränke, Stahltüren, Stahlplatten, Container, Schachteln und Gitterboxen aus Metall, insbesondere Stahl oder Blech und dergleichen.
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Unter einer die Haftreibung erhöhenden Kunststoffschicht, im Sinne der vorliegenden Erfindung, wird eine Kunststoffschicht verstanden, welche die Haftreibung und/oder die Gleitreibung zwischen besagter Kunststoffschicht und einer mit Ihr in Kontakt stehenden, vorzugsweise metallischen Oberfläche erhöht. Die Haftreibung kann auch als Reibungskoeffizient oder Reibungszahl angegeben werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein Kopfbereich vorgesehen, welcher oberhalb des ersten Dokumentenbereichs angeordnet ist und wobei das wenigstens eine magnetische Element am Kopfbereich angeordnet ist.
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Unter Kopfbereich im Sinne der vorliegenden Erfindung wird dabei ein vorzugsweise streifenförmiger Bereich an einer Oberseite der Vorrichtung verstanden, so dass die Vorrichtung an einer ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberfläche geringer vertikaler Ausdehnung, wie beispielsweise einem Regalboden oder sogar einem Rohr, Rahmen oder an Gitterstreben hängend angebracht werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die die Haftreibung erhöhende Kunststoffschicht, durch eine Kunststofffolie gebildet, mit welcher das magnetische Elementrückseitig überzogen ist. Insbesondere ist bei dieser Ausführungsform vorgesehen, dass das magnetische Element, aus Sicht der ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberfläche hinter der die Haftreibung erhöhenden Kunststofffolie angeordnet ist, also beispielsweise in einer Tasche zwischen der rückseitigen Kunststofffolie des Dokumentenbereichs und der die Haftreibung erhöhenden Folie, welche unmittelbar an der ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberfläche anliegt.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten ist die die Haftreibung erhöhende Kunststofffolie, zumindest randseitig mit der Vorrichtung zumindest teilweise stoffschlüssig verbunden.
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Im randseitigen Verbinden der die Haftreibung erhöhenden Kunststofffolie mit der Vorrichtung besteht eine besonders günstige Art und Weise der Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, da das die Vorrichtung bildende „Folienbündel”, d. h. zumindest die vordere und die hintere den Dokumentenbereich bildenden Folien sowie die die Haftreibung erhöhende Folie richtig und passend aufeinander gestapelt werden können und in einem einzigen Vorgang, z. B. durch Verschweißen oder das randseitige Einspritzen von Klebstoff randseitig stoffschlüssig miteinander verbunden werden können. Diese effiziente Verarbeitung ermöglicht neben einer Zeitersparnis bei der Herstellung auch eine Materialeinsparung und weist somit Optimierungspotential für den gesamten Herstellungsprozess auf.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist der Kopfbereich wenigstens eine Vorbereitung zur mechanischen Befestigung der Vorrichtung auf. Bevorzugt ist eine Lochung vorgesehen, in welche ein Befestigungshaken eingreifen kann. Eine solche Lochung kann in Form einer Schlitzung ausgeführt sein oder sonstige auf die jeweiligen Anwendungssituationen angepasste Formen aufweißen.
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Durch diese Ausführungsform wird eine besonders flexible Gestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verfügung gestellt, die neben einer Befestigung an ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberflächen beispielsweise auch mittels eines Hakens oder dergleichen an Gegenstände lösbar befestigt werden kann. Somit lässt sich eine derartig ausgeführte erfindungsgemäße Vorrichtung ohne weitere Vorkehrungen treffen zu müssen in einer Vielzahl von Anwendungssituationen flexibel verwenden. Zudem wird bei entsprechender Anordnung der Lochung zur Sammlung bzw. Aufbewahrung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch ein Abheften beispielsweise in entsprechenden Ordnern zur Verfügung gestellt.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten weist der Kopfbereich wenigstens einen zweiten Dokumentenbereich auf, wobei der zweite Dokumentenbereich wenigstens zwei im wesentlichen flächig aufeinander liegende Kunststofffolien aufweist, welche randseitig zumindest teilweise Stoffschlüssig miteinander verbunden sind, so dass zwischen den beiden Kunststofffolien ein weiterer Aufnahmebereich für Dokumente gebildet wird, wobei zumindest eine der Kunststofffolien transparent und an der Vorderseite der Vorrichtung angeordnet ist.
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Mit diesem weiteren Dokumentenbereich, wird eine weitere, gezielte Kennzeichnungs-, Markierungs- bzw. Gestaltungsmöglichkeit der Vorrichtung zur Verfügung gestellt, beispielsweise, um neben Herstellungsdokumenten, die im ersten Dokumentenbereich aufgenommen werden können, eine Kategorisierung vorzunehmen, wie z. B. eine Priorisierung für die Herstellung. Beispielsweise kann die Vorrichtung mit auffallenden, insbesondere farblich unterschiedlich gekennzeichneten Headern, Legenden, Überschriften oder Kennzeichnungscodes versehen werden und hiermit in Unternehmen bzw. Bereichen eine systematische, einheitliche Kennzeichnungs- bzw. Markierungsstrategie umgesetzt werden, ohne dass es dafür unterschiedlicher Vorrichtungen zur Aufnahme von Dokumenten, beispielsweise aus verschieden farbigen Kunststofffolien hergestellt, bedarf.
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Das Vorsehen wenigstens eines zweiten Dokumentenbereichs in der genannten Art erlaubt damit einen besonders flexiblen Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung und gleichzeitig eine vereinfachte und Kostensparende Herstellung derselben, da die Verwendung einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien vermieden und somit eine Kostenoptimierung erfolgen kann.
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Bei einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten können die beiden, die Aufnahmebereiche des ersten und/oder weiteren Dokumentenbereichs bildenden Kunststofffolien bevorzugt an Ihrem unteren, randseitigen Abschluss nicht durchgehend stoffschlüssig miteinander verbunden sein, sondern weisen vorzugsweise eine unterbrochene Verbindungslinie, wie z. B. eine Linie aus Punktschweißungen in vorgegebenen Abständen auf.
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Mit der nicht durchgehend stoffschlüssigen Verbindung wird bei dieser Ausführungsform eine in der Herstellung sehr einfache aber effektive Möglichkeit der Belüftung bzw. auch des Abflusses von Flüssigkeiten aus dem oder den Aufnahmebereichen für Dokumente zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise kann das Risiko der Unkenntlichkeit der aufgenommenen Dokumente oder auch Zersetzung beispielsweise durch eindringende Flüssigkeit minimiert werden, da der oder die Aufnahmebereiche durch die unterbrochene Verbindungslinie der beiden die Dokumentenbereiche bildenden Kunststofffolien „entwässert” werden. Dies gilt gleichermaßen für öle oder dergleichen.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten sind die ersten und zweiten Dokumentenbereiche einstückig miteinander verbunden, indem die rückseitige Kunststofffolie beider Dokumentenbereiche einstückig ausgeführt ist.
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Die einstückige Ausführung der rückseitigen Folie vereinfacht die Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und kommt der allgemeinen Stabilität zu Gute. Vorteile sind beispielsweise Robustheit und Langlebigkeit der Vorrichtung, was ihr eindeutige Vorzüge für den Einsatz in rauer Industrieumgebung gibt bei gleichzeitiger Flexibilität durch die Zurverfügungstellung mehrerer Dokumentenbereiche.
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Vorzugsweise ist bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten die stoffschlüssige Verbindung aus einer Gruppe ausgewählt, die Schweißen, Kleben, Versiegeln, Vulkanisieren, Kombination hiervon und dergleichen enthält.
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Bevorzugt weist der erste und oder der zweite Aufnahmebereich für Dokumente wenigstens eine erste obere, horizontale Öffnung zum Einlegen von Dokumenten auf.
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Unter oberer horizontaler Öffnung zum Einlegen von Dokumenten wird, im Sinne der vorliegenden Erfindung, eine bei waagerechter Aufhängung der Vorrichtung horizontale angeordnete Öffnung am oberen Ende des jeweiligen Aufnahmebereichs verstanden.
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Der Vorteil dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Möglichkeit, eine einfache, insbesondere auch einhändige Bestückung bzw. Einhandbedienung der Aufnahmebereiche mit Dokumenten vorzunehmen, was nicht nur bedienerfreundlich sondern in schwierigen Industrieumgebungen auch eine Grundvoraussetzung auch hinsichtlich der Arbeitssicherheit ist. Beispielsweise kann sich ein Mitarbeiter mit einer Hand sichern, während er mit der noch freien anderen Hand den Aufnahmebereich der Vorrichtung beispielsweise mit Dokumenten bestückt.
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Vorzugsweise ist die die Haftreibung erhöhende Kunststoffschicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten aus einem weichelastischen Kunststoffmaterial hergestellt, welches bevorzugt eine Shore D Härte von weniger als 50 aufweist, weiter bevorzugt weniger als 45, weiter bevorzugt weniger als 40 und besonders bevorzugt weniger als 35. Besonders bevorzugt besteht die die Haftreibung bzw. Gleitreibung erhöhende Kunststofffolie vorzugsweise aus einer weichelastischen Kunststofffolie mit einer Shore D Härte von weniger als 50, bevorzugt weniger als 45, weiter bevorzugt weniger als 40 und besonders bevorzugt weniger als 30.
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Vorzugsweise ist das wenigstens eine magnetische Element ein handelsübliches magnetisches Element, wie beispielsweise ein NdFeB-Magnet, SmCo-Magnet, AlNiCo-Magnet, Ferrit-Magnet, Somaloy-Magnet, kunststoffgebundener Magnet oder dergleichen und weist bevorzugt eine plattenförmige Geometrie in Form eines Knopfes bzw. einer Tablette oder dergleichen auf.
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Weitere Aspekte der Erfindung, ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform der Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen sowie den Ansprüchen. Es zeigt:
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1 eine schematische Darstellung der Vorderseite der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten gemäß einer bevorzugten Ausführungsform;
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2 eine schematische Darstellung der Rückseite der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten gemäß 1;
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3 eine schematische Darstellung des Querschnitts der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten bei deren Anbringung an einer ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberfläche.
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1 zeigt die Vorderseite einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten 1 mit einem ersten Dokumentenbereich 2, welcher aus einer rückseitig angeordneten Kunststofffolie 3 und einer hierauf angeordneten vorderseitigen, transparenten Kunststofffolie 4, die jeweils seitlich und am unteren Rand randseitig verschweißt 5 sind, gebildet wird. Der erste Dokumentenbereich weist eine obere, horizontale Öffnung 8 auf, durch welche das Einschieben von Dokumenten in den Aufnahmebereich des ersten Dokumentenbereichs einfach erfolgen kann.
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Die gezeigte Vorrichtung weist zudem einen zweiten Dokumentenbereich 10, welche aus der Rückseitig angeordneten Kunststofffolie und einer weiteren hierauf angeordneten vorderseitigen, transparenten Kunststofffolie 4 gebildet wird. Der zweite Dokumentenbereich befindet sich im Kopfbereich der Vorrichtung oberhalb des ersten Dokumentenbereichs 2. Die rückseitige, beide Dokumentenbereiche bildende Kunststofffolie 3 ist einstückig ausgeführt, wie sich auch aus 2 entnehmen lässt.
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Der zweite Dokumentenbereich 10 weist ebenfalls eine obere, horizontale Öffnung 8 auf, durch welche das Einschieben von Dokumenten in den Aufnahmebereich des zweiten Dokumentenbereichs einfach erfolgen kann. Vorzugsweise werden durch die in den zweiten Dokumentenbereich eingelegten Dokumente, wie beispielsweise Farbstreifen, oder Kopfbeschriftungen, Kategorisierungskennzeichnungen der Vorrichtung 1 vorgenommen.
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Die transparente, vorderseitige Kunststofffolie 4 des zweiten Dokumentenbereichs ist ebenfalls beidseitig und an deren unterem Rand verschweißt 5, 12, wobei die Verschweißung 12 am unteren Rand des zweiten Dokumentenbereichs 10 nicht durchgängig ist sondern nach Art einer gestrichelten Linie mit vorgegebenen Abständen der Schweißpunkte bzw. Linien. Durch diese nicht durchgehende Verschweißung kann das Abfließen beispielsweise einer Flüssigkeit, die durch die horizontale Öffnung 8 des zweiten Dokumentenbereichs in dessen Aufnahmebereich für Dokumente eintritt abfließen.
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Der Kopfbereich der gezeigten Vorrichtung 1 ist vorliegend trapezförmig ausgeführt, wobei diese Form beliebig wählbar ist und gleichermaßen quadratisch, streifenförmig (rechteckig), geschwungen, abgerundet oder ähnlich ausgeführt sein kann. Das gleiche gilt für die Form der Dokumentenbereiche 2, 10 sowie die geometrische Form der Vorrichtung 1 an sich.
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Auf der Rückseite der rückseitigen Kunststofffolie 3 sind im Kopfbereich der Vorrichtung 1 magnetische Elemente 6 angeordnet, mittels derer die Vorrichtung 1 an ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberflächen 7 angebracht werden kann. Vorliegend sind drei magnetische Elemente 6 vorgesehen, welche rund nach Art eines Magnetknopfes ausgeführt sind. Anwendungsspezifisch kann aber sowohl die Form der magnetischen Elemente 6 als auch deren Anzahl und geometrische Anordnung im Kopfbereich der Vorrichtung 1 oder aber an der gesamten Vorrichtung verschieden gewählt werden.
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Der Kopfbereich weist zudem Vorbereitungen zur mechanischen Befestigung 9 der Vorrichtung in Form von Lochungen auf, in welche ein spezieller Haken zum Aufhängen der Vorrichtung eingeführt werden kann. Somit kann die gezeigte Vorrichtung auch an nicht-magnethaftenden Oberflächen mithilfe eines geeigneten Hakens befestigt werden.
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2 zeigt die Rückseite der Vorrichtung zur Aufnahme von Dokumenten 1 gemäß 1. Es ist erkennbar, dass die rückseitige Kunststofffolie 3 im Kopfbereich der Vorrichtung 1 durch eine weitere, die Haftreibung und/oder die Gleitreibung erhöhende Kunststofffolie 11 die magnetischen Elementen 6 überdeckt sind. Vorliegend ist die die Haftreibung erhöhende Kunststofffolie 11 im gesamten Kopfbereich angebracht und ähnlich, wie die transparenten Deckfolien 4 der beiden Dokumentenbereiche 2, 10 randseitig mit der Rückseitigen Folie und/oder der Deckfolie zumindest teilweise verscheißt. Ebenso ist eine punktuelle oder auch vollflächige Verklebung der die Haftreibung erhöhenden Kunststofffolie 11 mit der Rückseitigen Kunststofffolie 3 möglich. Darüber hinaus kann die die Haftreibung erhöhende Kunststofffolie 11 aber auch den Rückenbereich der Vorrichtung 1 komplett bedecken und, beispielsweise, umlaufend randseitig mit dieser verschweißt sein oder aber nur im Bereich der magnetischen Elemente 6 vorgesehen sein, wie z. B. auf diese aufgeklebt sein.
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Wird die Vorrichtung gemäß 1 und 2 nun, so wie in 3 durch eine seitliche Schnittdarstellung gezeigt an einer ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberfläche 7 lösbar angebracht, so kommt die die Haftreibung erhöhende Kunststofffolie zwischen den magnetischen Elementen 6 und der ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberfläche 7 zu liegen. Hierdurch, da die die Haftreibung erhöhende Kunststofffolie dünn ausgeführt ist, wird die magnetische Anziehungskraft zwischen magnetischem Element 6 und Oberfläche 7 kaum vermindert, gleichzeitig wird aber der Reibungskoeffizient zwischen der Vorrichtung 1 und der Oberfläche 7 erhöht, so dass ein Abrutschen oder verschieben der Vorrichtung erschwert wird.
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Dieser Effekt tritt insbesondere auch bei verschmutzten oder mit Öl benetzten Oberflächen auf, wodurch das Anhaften der Vorrichtung an ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberflächen besonders in industriellen Umgebungen, wie beispielsweise der metallverarbeitenden Produktion verbessert werden kann. Dies hat die Anmelderin auch in einer Serie von „Abzugsexperimenten” untersucht, die nachfolgend im wesentlichen qualitativ wiedergegeben werden.
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Für die Untersuchungen wurden Vorrichtungen zur Aufnahme von Dokumenten wie in den 1 bis 3 beschrieben in einem ersten Experiment (A) auf eine Stahlplatte angebracht, und in einem zweiten Experiment (B) auf eine mit Öl benetzte Stahlplatte angebracht. Sodann wurden die Vorrichtungen mit einem Kraftmesser in Richtung ihrer Unterseite parallel zur Oberfläche der Stahlplatte gezogen. Die Kraft bei der eine Bewegung der Vorrichtung einsetzte wurde aus relevanter Messwert aufgezeichnet.
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Bei der bei diesem Experiment (a) zum Einsatz kommenden, die Haftreibung erhöhende Kunststofffolie handelt es sich um eine weiche PVC-Folie mit einem Shore D Wert von 33. Vergleichend wurden entsprechende Vorrichtungen 1 ohne Haftreibung erhöhende Kunststofffolie (b) und mit mit Hart-PVC-verkapselten magnetischen Elementen (c) vermessen. Bei den magnetischen Elementen handelte es sich in allen 3 Experimenten um NdFeB-Magnetknöpfe gleicher Geometrie und Magnetisierung. Pro Experiment wurden eine Vielzahl von Messungen durchgeführt (n = 15) und deren Mittelwert gebildet.
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Es zeigt sich, dass die vermessenen Vorrichtungen (c) mit Hart-PVC-verkapselten magnetischen Elementen die schlechtesten Haftungseigenschaften aufweisen. Dies gilt sowohl für die Experimente (A) als auch (B).
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Demgegenüber weisen die vermessenen Vorrichtungen (b) ohne eine die Haftreibung erhöhende Kunststoffschicht zwischen magnetischen Elementen und Oberfläche eine 2,80- bzw. 2,26-Fach verbesserte Haftung für die Experimente (A) bzw. (B) auf.
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Schließlich zeigt sich bei der Vermessung der erfindungsgemäß ausgeführten Vorrichtungen (a) eine weitere Erhöhung der Haftung um das 1,95- bzw. 1,49-Fache für die Experimente (A) bzw. (B).
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Es wird somit deutlich, dass durch die die Haftreibung erhöhende Kunststoffschicht, welche an der Vorrichtung so angeordnet ist, dass sie zwischen dem oder den magnetischen Elementen und der ferro- oder ferrimagnetischen bzw. magnethaftenden Oberfläche zu liegen kommt eine erhebliche Verbesserung der Haftung der Vorrichtung auch auf verschmutzten Oberflächen erfolgt.